Girls? Oh Hell... NO! von Silvereyes ================================================================================ Kapitel 2: Die Ignoranz einer Mutter ------------------------------------ Juhu ihr Süßen! Na? Geht’s euch allen gut? Hoffe ich doch mal. Und weil ich heute so gute Laune habe, dachte ich, ich schenk euch das nächste Kapitel. Ich weiß das Lucius hier schon sehr OOC ist, doch das ist wohl noch aus meiner allerersten Story hängen geblieben und ich mag ihn so. Denn immerhin soll diese Story ja unterhalten und kein Drama sein, in dem ihr euch ständig fragen müsst, wann Draco wohl im Kerker landet, nicht wahr? Aber jetzt werde ich euch nicht lange zulabern, sondern mach gleich weiter. Vielen Dank für ihr Kommentar an: JupiJuplaKarapata Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem Kapitel!!! Die Ignoranz einer Mutter Narzissa Malfoy stand in der großen Gewölbeküche des Manors mit einer aromatischen Tasse Darjeeling in der Hand und schüttelte kaum wahrnehmbar, jedoch tadelnd, den Kopf. Sie konnte nicht verstehen, warum es den Großteil der anwesenden Mädchen überforderte, mit der einfachen Planung einer Dinnerparty für zwölf Personen, klar zu kommen. Sie fragte sich wirklich, was diese Mädchen heutzutage beigebracht bekamen, als ausgerechnet Pansy Parkinson Spaghetti Bolognese als Hauptgang vorschlug. Gerade in sie hatte Narzissa die größten Erwartungen gesetzt, immerhin waren Draco und die zierliche Schwarzhaarige schon seit Kindesbeinen befreundet. Doch anscheinend hatte Petrella Parkinson die Erziehung ihrer Tochter mehr als nur schleifen lassen. Seufzend stellte Narzissa ihre Tasse auf die Anrichte und trug Kiki, der obersten Hauselfe im Haushalt der Malfoys auf, ein leichtes Mittagessen auf der Terasse zu servieren. Noch immer mit leicht tadelndem Gesichtsausdruck scheuchte Narzissa die Mädchen wieder aus dem Haus in den parkähnlichen Garten, die sich leise miteinander unterhielten, als sie unter dem aufgestellten Sonnensegel Platz nahmen, um auf den Lunch zu warten. Narzissa ließ sich ihre Enttäuschung äußerlich nicht anmerken, doch sie hatte wirklich mehr erwartet. Sie selbst war im sehr traditionsbewussten Haus der Blacks aufgewachsen und hatte dort praktisch mit der Muttermilch aufgesogen, wie sich eine Dame der höheren Gesellschaft zu verhalten hatte und an Dracos zukünftige Frau stellte sie dieselben Ansprüche. Immerhin stand der, nach dem Krieg, wieder gute Name der Malfoys auf dem Spiel und die kühle Blonde konnte den Klatsch und Tratsch praktisch schon hören, sollte Dracos Angetraute Spaghetti servieren lassen. Der bunte Blattsalat mit Balsamicodressing und knusprigen Putenstreifen erschien auf der Tafel und seufzend griff Narzissa nach dem schweren Silberbesteck und wünschte ihren jungen Gästen einen guten Appetit. Narzissa unterdrückte ein angeekeltes Schnauben, als Millicent Bulstrode sich mehrere Salatblätter auf die Gabel spießte und sie sich in den Mund stopfte, ohne auch nur das Messer in die Hand zu nehmen. Sie fragte sich wirklich, ob manche der Mädchen auch nur ansatzweise etwas von Tischmanieren gehört hatten, oder ob sie sonst nur mit den Fingern aßen. Die Blonde wusste nicht, ob dieses Verhalten nur ein Ausdruck von Nervosität war, oder ob das wirklich das Beste war, was die britische Zaubererschaft an heiratsfähigen Mädchen zu bieten hatte. Es lag sicher nicht an ihren hohen Ansprüchen, schließlich war nichts falsches daran für Draco nur das Beste zu wollen. Ein leichtes Lächeln erhellte ihr Gesicht, als sie an ihren hübschen, schon so erwachsenen Sohn dachte. Er war so schnell groß geworden und manchmal sehnte sie sich nach den Zeiten zurück, als Draco noch auf ihren Schoß geklettert war und mit großen silbergrauen Augen nach einer Geschichte über Drachen und Prinzen gebettelt hatte. Noch heute hing ihr der typisch weiche Babygeruch in der Nase, den sie so geliebt hatte, wenn weiche Ärmchen sich um ihren Nacken geschlungen und ein feuchter Kindermund ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt hatte. Ihr kleiner Drache war unbemerkt zu einem jungen Mann geworden, der schon bald seine eigene Familie gründen würde und Narzissa wusste manchmal nicht so recht, ob sie sich darüber freuen, oder in Tränen ausbrechen sollte. Mit etwas feuchten Augen hob Narzissa schließlich die Mittagstafel auf und teilte den Mädchen mit, dass sie in zwei Tagen eine Eule mit einem weiteren Termin erwarten konnten. Was sie nicht sagte war, dass die eine oder andere wohl ewig auf diese Eule warten konnte, denn diese Mädchen würden eher ein höfliches, nichtsdestotrotz deutliches 'Danke, aber nein danke', erhalten. Schwatzend machten die dreizehn Mädchen sich auf den Weg zum Kamin, um nach Hause zu flohen, oder zur Appariergrenze, um von dort aus den Heimweg anzutreten. Endlich alleine ließ Narzissa ein mittelschweres Seufzen hören und schloss für einen Moment die Augen, als Kiki und Tinka kamen, um den Tisch abzuräumen und die Terasse wieder in ihren ursprünglichen Zustand ohne die lange Tafel zu versetzen. „Kiki... bring mir bitte einen Espresso. Einen doppelten. Und sag meinem Mann, dass die Kandidatinnen weg sind.“ „Sofort, Mistress Narzissa“, piepste die Elfe mit dem verhutzelten Gesicht, das einen Hinweis auf ihr hohes Alter gab und ploppte davon, nur um Augenblicke später wieder mit dem Gewünschten aufzutauchen. „Bitte, Mistress Narzissa. Master Lucius ist auf dem Weg“, teilte Kiki ihrer Herrin mit und ploppte nach getaner Arbeit mit Tinka davon. Narzissa genoss ihren Espresso, als hinter ihr leise Schritte erklangen, verstummten und starke Hände auf ihre Schultern glitten. Ein Lächeln flog über Narzissas Lippen, als Lucius ihr einen Kuss auf die Schläfe hauchte und sich schließlich zu ihr setzte. Nachdem er sich bei Tinka ebenfalls eine der italienischen Kaffeespezialitäten bestellt hatte, sah er seine Frau ruhig an und hob wortlos eine Augenbraue. Für Narzissa genügte dieses Signal und die Worte sprudelten wie ein Wasserfall aus ihr hervor. „Es ist fürchterlich, Lucius! Diese Mädchen sind... ich weiß gar nicht, wie ich es in Worte fassen soll, ohne beleidigend zu werden. Sie sind... schlicht und einfach schlecht erzogen. Das können wir doch unserem Drachen nicht zumuten. Keine Manieren, kein Anstand, keine Ahnung davon, wie man sich in der Gesellschaft benimmt. Ich weiß wirklich nicht, was die Mütter sich bei der Erziehung ihrer Töchter gedacht haben. Vermutlich gar nichts!“, entrüstete sich Narzissa und atmete dann tief durch. Lucius hingegen hörte sich diesen Ausbruch ruhig an und lachte sich insgeheim ins Fäustchen. Vielleicht würde das Gespräch, das er mit seiner Frau führen musste, nicht so schwierig werden, wie er gedacht hatte. Schließlich wollte sie, dass ihr kleiner Draco glücklich wurde. „Das ist... höchst unerfreulich“, fing das Malfoyoberhaupt vorsichtig an. „Es hätte mich übrigens gefreut, wenn du mir eine Vorwarnung gegeben hättest, dass du eine Brautschau organisierst-“ „Lucius!“, fiel ihm seine Frau unversehens ins Wort. „Warum hätte ich dir eine Vorwarnung geben sollen? Das hätte dir doch klar sein müssen! Oder hat Draco dir in letzter Zeit ein Mädchen vorgestellt, von dem ich noch nichts weiß?“ Erwartungsvoll besah sich Narzissa ihren Gatten, der jedoch nur langsam den Kopf schüttelte. „Na siehst du!“, sagte die Blonde bestimmt und nahm einen Schluck von ihrem Espresso. „Weißt du, Liebes... vielleicht sind diese Mädchen... nicht so ganz Dracos Geschmack?“ Lucius wusste, dass er um den heißen Kessel herum redete, doch er wusste wirklich nicht, wie seine Frau auf Dracos Vorlieben reagieren würde. Das Thema Homosexualität war zwischen ihnen nie aufgekommen und obwohl in der Zaubererwelt recht tolerant damit umgegangen wurde, gab es doch auch immer wieder Menschen, die dem ablehnend gegenüber standen. Und er hatte keine Ahnung, zu welcher Fraktion seine Frau gehörte. „Nicht sein Geschmack? Du meinst...?“ Narzissa sah nachdenklich zu dem großen Springbrunnen, dessen Wassertropfen in der Nachmittagssonne glitzerten und tippte sich wieder mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe, während Lucius sie hoffnungsvoll ansah. „Nun, wenn es keine Britin sein soll, dann vielleicht eines der Mädchen aus Beauxbatons. Oder eines von den kleineren Zaubererschulen aus der Schweiz oder Italien? Keine Amerikanerin! Die haben einfach keinen Sinn für Traditionen... ich werde mit Madame Maxime Kontakt aufnehmen. Vielleicht kann sie mir einige wohlerzogene Mädchen nennen. Ja, eine Französin wäre eine gute Idee... vielen Dank, Darling“, sagte Narzissa, stand mit nun wieder besserer Laune auf und eilte in ihr persönliches Arbeitszimmer, um mit der französischen Schulleiterin zu korrespondieren. Lucius blieb völlig überfahren auf der Terasse sitzen und starrte den wehenden Röcken seiner Frau hinterher. Der Gedanke, sich im Springbrunnen zu ertränken erschien ihm plötzlich sehr verführerisch, denn wenn er sich vorstellte, was Draco zu den neuen Plänen seiner Mutter sagen würde, zog er einen selbst gewählten Tod doch vor. Draco würde ihn umbringen, so viel stand fest. Er hätte damals auf ihn hören sollen, dann könnten sie sich dieses ganze Drama sparen und er müsste nicht über den Freitod durch ertränken im heimischen Springbrunnen sinnieren. In Gedanken versunken saß Lucius da, bis die Stimme seines Sohnes ihn aus seiner vorübergehenden Starre riss. „Hey Dad... Mum ist eben an mir vorbei gerannt, als wären Chimäras hinter ihr her. Alles in Ordnung? Sie hat mich nicht mal angesehen. Hast du mit ihr geredet? Ist sie sauer?“, fragte Draco und strich sich nervös durch die Haare, aus denen das Gel schon lange verschwunden waren. Er ließ es sich schon seit einiger Zeit frei ins Gesicht fallen, was ihm ein leicht androgynes Aussehen gab. Doch er gefiel sich so. Lucius schluckte unbehaglich, als sein Sohn ihn neugierig, aber auch etwas beunruhigt ansah. Er wusste, dass die Meinung seiner Mutter schon immer wichtig gewesen war, vielleicht noch mehr als seine und er sich vor einer Ablehnung ihrerseits fürchtete. Doch er kam wohl um eine Antwort nicht herum. „Ich ... ja, ich habe allerdings mit ihr geredet, doch... nun ja... scheinbar hat sie meine... weißt du, ich wollte ihr das nicht einfach vor die Füße werfen-“ „Dad! Jetzt sag schon!“, fuhr Draco dazwischen. Die völlig untypische Rumdruckserei seines Vaters machte ihn vollkommen irre und nervös. „Nun... ja, also... anscheinend hat sie meine Andeutungen völlig falsch verstanden“, schloss Lucius und hoffte insgeheim auf einen schnellen Tod. „Wie falsch verstanden?“, fragte Draco misstrauisch und nagelte seinen Vater mit seinem Blick fest. Der wand sich unter diesem Blick, denn es war der gleiche, den seine Frau ihm verpasste, wenn etwas ganz und gar nicht ihre Zustimmung fand. Draco hatte Narzissas wunderschöne Augen geerbt und als Kind hatte er mit ihnen leichtes Spiel bei ihm gehabt, was er leider auch nur zu schnell herausgefunden hatte. Das resultierte darin, dass Draco manchmal mit obszönen Ausmaßen verwöhnt wurde. Ein lautes 'Vater!', riss ihn aus seinen Überlegungen und er schluckte erneut. „Anscheinend denkt sie nun, dass eine Britin nichts für dich wäre und will sich in den anderen europäischen Zaubererschulen nach passenden Mädchen umsehen. Im Moment schreibt sie wohl an Madame Maxime...“, sagte Lucius mit einer Geschwindigkeit, als wäre es für Draco besser das Ganze schnell zu hören. Oder vielleicht hoffte er, dass er den Sinn nicht so ganz erfasste. Doch wie er es sich schon gedacht hatte, war diese Hoffnung zum Scheitern verurteilt. Manchmal war es ein Fluch, ein intelligentes Kind zu haben. Draco saß volle drei Minuten reglos da und starrte seinen Vater an. Dann nickte er kurz, sagte 'Okay' und stand auf, um hineinzugehen. Lucius hingegen drehte sich halb in seinem Stuhl, um Draco nachzurufen. „Draco... warte... was hast du jetzt vor?“ „Ich hab keine Ahnung. Wirst du dann schon sehen... aber ab jetzt übernehme ich das“, antwortete der Jüngere seinem Vater und sah kurz grinsend über seine Schulter zurück, bevor er im Haus verschwand. Lucius wusste nicht, ob er den Blick, den Draco gerade aufgesetzt hatte, gut finden sollte. Genauso hatte er geschaut, als er mit fünf Jahren seinen Zauberstab geklaut und die Pfauen, die auf den Anlagen herum wanderten pink gezaubert hatte, weil er der Meinung war, dass sie so besser zu den pinkfarbenen Rosenbeeten passen würden. Lucius wurde plötzlich mit einer Klarheit bewusst, dass sein Sohn so schwul war, wie man es nur sein konnte und fragte sich, ob sie das, was Draco in seinem Hirn auskochte, überleben würden. Während Draco in seinem Zimmer nachdachte, hatte Narzissa gerade ihren Brief an Madame Maxime beendet, band die Pergamentrolle an das Bein ihrer hübschen Schleiereule Cassiopeia und schickte sie auf ihren Weg nach Frankreich. Versonnen ging sie von den hohen Sprossenfenstern zum Regal, aus dem sie ein Fotoalbum von beachtlicher Größe hervor zog und setzte sich damit vor den Kamin. Auf dem silbergrauen Einband befand sich ein eingestickter Drache, darunter Dracos Geburtsdaten und hinter einer kleinen Glasscheibe eingepresst, eine Locke silberblonder Haare. Lächelnd klappte Narzissa das Album auf und tauchte ab, in die Kindheit ihres geliebten Sohnes, schaute ihm zu, wie er mit einer silbernen Rassel auf Kikis Kopf einschlug und jedes Mal lachte, wenn diese das Gesicht zu einer Grimasse verzog und ihm mit dem Finger drohte. Jede Station in Dracos Leben war in diesem Album verewigt worden und mit jeder Seite glitt sie ein wenig mehr durch die Vergangenheit. Schmunzelnd betrachtete sie ein Bild, auf dem Draco neben Pansy zu sehen war. Seufzend schüttelte sie den Kopf, als sie darüber nachdachte, was bei diesem einst so entzückenden Mädchen schief gelaufen war. Amüsiert sah sie zu, wie die beiden sechsjährigen wilde Grimassen in die Kamera schnitten und stolz ihre ersten Zahnlücken präsentierten, die so gar nicht zu ihrer Aufmachung passen wollten, die aus zwei Abendkleidern aus Narzissas Kleiderschrank, hochhackigen Schuhen - ebenfalls aus Narzissas Fundus – und zwei Hüten bestanden, die bei jeder Rennwoche in Ascot hätten mithalten können. Es kam Narzissa überhaupt nicht in den Sinn, dass an diesem Bild etwas merkwürdiges war und dass ein sechsjähriger Junge sich vermutlich kreischend und beißend wehren würde, müsste er mit mit seiner Freundin verkleiden spielen und dabei ein Kleid tragen. Ihr Draco hatte Spaß dabei gehabt und das war alles, was für sie zählte. Sie konnte sich noch gut an den Nachmittag erinnern, als er und Pansy ihr Ankleidezimmer fast vollständig auseinander genommen hatten. Melancholisch blätterte sie weiter, betrachtete einen Moment stolz das Bild, das Draco mit seinem neu gekauften Zauberstab und seinem ersten Hogwartsbrief zeigte. Seufzend blätterte sie durch das Album, hielt hier und da inne und sah dabei zu, wie Draco vor ihren Augen immer größer wurde. Die nächsten Bilder würden ihren Sohn an seinem letzten Geburtstag zeigen, sobald sie entwickelt worden waren und danach würde wohl nur noch ein Bild dazu kommen, bevor das Album voll war und das würde sein offizielles Hochzeitsbild sein. Noch einmal seufzend schlug Narzissa das Album wieder zu, strich noch einmal über die Stickerei auf der Vorderseite und stellte es dann wieder an seinen Platz im Regal, bevor sie sich auf den Weg in die Küche machte, um sich zu vergewissern, dass in der Küche alles für das Abendessen vorbereitet war. Sie hatte nun beinahe den ganzen Nachmittag in Erinnerungen geschwelgt und hatte dabei völlig die Zeit vergessen, so dass es schon beinahe Zeit wurde, um mit ihren beiden Männern zu essen. Das war eine Regel, die im Hause Malfoy kontinuierlich eingehalten wurde, egal was tagsüber geschehen war; abends hatten sich alle im Familienzimmer zum essen einzufinden, sofern sie keine Gäste hatten und nirgends eingeladen waren. Darauf bestand Narzissa und der heutige Abend stellte keine Ausnahme dar. Draco, der mit dieser Regelung groß geworden war, kam in diesem Moment völlig nackt aus dem Badezimmer, um sich anzuziehen, nachdem er ein entspannendes Schaumbad genommen hatte. Zwar wollte er an diesem Abend noch ausgehen, doch da das nichts offizielles war, wurde er zum Essen erwartet. Seine Mutter würde sein Fernbleiben wohl nur mit seinem plötzlichen Tod entschuldigen. Der Blonde ging quer durch das Zimmer und stand dann einige Augenblicke nachdenklich in seinem Ankleidezimmer und sah seine 'Manortauglichen' Klamotten an, bevor er entschlossen den Kopf schüttelte und mit seinem Zauberstab einen komplizierten Schlenker vollführte. Wo vorher anscheinend kahle Wände waren, erschienen nun weitere Kleiderstangen, Schubladen und Regale, von denen im ganzen Haus nur Dupsy etwas wusste, die er zur Verschwiegenheit verpflichtet hatte. Seine Elfe wusste nur aus einem einzigen Grund Bescheid: Er hatte keine Lust die Kleidung selbst zu waschen. Also hatte er sie zähneknirschend eingeweiht. Er hasste es eigentlich seiner Mutter solch einen Schock zu verpassen, doch manchmal war sie sturer als ein unwilliger Hippogreif. Entschlossen griff Draco nach seiner schwarzen Lieblingslederhose und zog sie, ohne sich die Mühe zu machen Shorts darunter zu ziehen, an. Die Hose war schon eng genug, außerdem liebte er es, das Leder auf seiner nackten Haut zu spüren. Skeptisch betrachtete der Blonde sich in dem raumhohen Spiegel und strich mit den Fingerspitzen über seinen Brutskorb bis hin zu seinen Hüftknochen, die nur zu deutlich über dem Bund der Hose zu sehen waren. Mit schiefgelegtem Kopf betrachtete er kritisch seinen Oberkörper, den flachen Bauch und die leicht ausgeprägte Brust. Er war kein sehr muskulöser Typ und würde es wahrscheinlich nie werden, doch er fand, dass er nicht schlecht aussah. Es gab genügend Kerle, die ihn anziehend fanden. Seine körperliche Zartheit stand in krassem Gegensatz zu seinem Wesen, was die meisten, wenn man sie fragen würde, als faszinierend bezeichneten. Grinsend griff er nach einem ärmellosen, eng anliegenden schwarzen Shirt, das genau mit dem Bund seiner Lederhose abschloss. Draco streckte sich vor dem Spiegel wie eine übergroße Katze und lächelte zufrieden, als ein Streifen cremeweißer Haut sichtbar wurde und seine Hüftknochen verführerisch aufblitzten. Ein dünnes Lederband fand den Weg um seinen Hals, dessen Anhänger, ein keltischer Knoten, genau in der Kuhle zwischen seinen Schlüsselbeinen zu liegen kam. Ein breites Lederarmband an seinem linken Handgelenk, in dessen Mitte ein grüner Turmalin eingeflochten war, vervollständigten sein Outfit für den Abend. Erneut verschwand er im Band, um per Zauber schwarz verwischte Schminke um seine Augen aufzutragen und zog zum Abschluss seine Boots aus Drachenleder an. Noch einmal ging er ins Ankleidezimmer, zauberte sich sein Augenbrauenpiercing an seinen Platz, das er zu Hause jedoch immer heraus nahm, da er dachte, dass sein Vater deshalb ausflippen würde. Doch seiner Meinung nach, konnte es ihm nun, da er volljährig war, egal sein, was seine Eltern dazu sagten. Einer spontanen Eingebung nachgehend verpasste er sich in seine mühsam verwuschelten Haare noch ein paar pinke Spitzen und grinste sich dann zufrieden zu. Seine Haare waren mit einer sparsamen Menge Zaubergel fixiert, damit sie so blieben. Was das anging, beneidete er nicht zum ersten Mal seine Schulnemesis Potter. Er musste sich seinen 'Frisch gevögelt'-Look mühsam stylen – Potter sah immer so aus. „Du siehst scharf aus, Draco“, murmelte er seinem Spiegelbild zu, warf einen Blick zur Uhr, atmete noch einmal durch und machte sich dann auf den Weg ins Familienzimmer, um seinen Eltern den Schock ihres Lebens zu verpassen... Na? Was meint ihr? Es hat unheimlichen Spaß gemacht, über Dracos Gartengestaltung und Verkleidungsaktion zu schreiben. *breitgrins* Im nächsten Kapitel könnt ihr euch auf ein entspanntes Abendessen bei den Malfoys freuen... mehr wird nicht verraten. *lach* Würde mich über ein wenig Feedback sehr freuen. Es ist doch einfacher zu schreiben, wenn man weiß, ob es den Lesern auch gefällt. Bis zum nächsten Mal! Cu, Silvereyes Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)