Aal auf Reis von NaruxHina-Fan (WichtelFF für Lily_Toyama) ================================================================================ Kapitel 3: Metall auf Reis -------------------------- Metall auf Reis Er würde sie finden müssen. Er hatte es ihr versprochen. Shinichi hatte es ihr versprochen! Deshalb suchte er. Fieberhaft. Er wusste, der Schlüssel zum Fall lag in der Kugel. Er musste sie finden. Die Menschen waren ruhig, Zeugenaussagen aufgenommen, Polizeiarbeit erledigt. Jetzt war es Zeit, den Jungen zu unterstützen. „Sato, lass uns Conan helfen. Wir sind doch schließlich die Polizisten hier, oder nicht?“, grinste Takagi und beugte sich zu dem kleinen Grundschüler hinunter, der wie wahnsinnig den Boden durchforstete. Sie blickte auf die Beiden herunter. Es sah fast aus, als wären sie Vater und Sohn, auch wenn das Alter nicht ganz stimmte, aber…es war einfach nur süß. Sie lächelte. Vielleicht war er tatsächlich so kinderlieb? Vielleicht wäre er der richtige Vater für ihre Kinder. Aber jetzt hieß es nicht in romantischen Gefühlen schwelgen, jetzt hieß es arbeiten! Überrascht fuhr Takagi zusammen, als plötzlich das Gesicht seiner Kollegin neben ihm auftauchte. Ihr wunderschönes Lächeln beherrschte sein Blickfeld. Besser als Beweisstücke suchen. „Wataru? Wonach suchen wir? Ich kann doch euch Männern so was nicht überlassen! Ihr findet doch nicht einmal den Schuhschrank.“, lächelte sie und knuffte ihn scherzhaft am Arm. Plötzlich fühlte sie, wie sie ein stechender Blick fixierte. Sie folgte dem Gefühl und sah Conan direkt in seine blauen Augen. „Wir haben keine Zeit zum Scherzen. Hier geht es um Menschenleben. Reißt euch zusammen und helft mir suchen“, schnauzte er und vergrub seine Nase wieder in der Unordnung unter den Tischen. Sato starrte ihn für einen schier unendlichen Moment an. Dieser Junge. Dieser Junge machte ihr Angst. „Miwako wir suchen die Kugel der Tatwaffe. Conan meinte, sie müsste hier irgendwo gelandet sein“, flüsterte Takagi so leise wie möglich und machte sich dann sofort wieder ans Suchen. Sie durchwühlten das Chaos, das die Massenpanik hinterlassen hatte. Stein für Stein stellten sie gründlich das ganze Restaurant auf den Kopf. Sie hatten nicht lang ihre Ruhe. Bald gesellten sich die Detective Boys dazu, dann trat Ai neben den Meisterdetektiv. Der Schock saß ihr immer noch tief in den Knochen. Sie würde sich wahrscheinlich nicht so schnell davon erholen. Shinichi legte ihr eine Hand auf die Schulter und redete ihr beschwichtigend zu, doch nichts davon schien Wirkung zu zeigen. Also suchten sie. Er stülpte eine Schale Reis um, deren Inhalt sich über den Boden ergossen hatte. Der Rand war leicht gesplittert, ein riesiger Sprung zog sich über eine Hälfte der Keramik. Als Porzellan gegen Metall schlug, seufzte Shinichi zufrieden auf. Er hatte sie endlich gefunden, die Kugel, die dem armen Mann den Leben raubte. „Ich hab sie!“, rief er und plötzlich scharten sich alle um ihn. „Eine Scharfschützenpatrone. Schweres Kaliber. Piercing-Munition. Panzerbrechend. Vollmantel. Absolut tödlich.“ Er drehte und wendete das kleine Stückchen Stahl zwischen seinen Fingern und betrachtete das Relief auf der Kugel mit scharfem Auge. „Ich habe diese Struktur schon einmal gesehen. Damals, im Krankenhaus mit dieser Rena Mitsunashi“, hauchte er und sah Ai tief in die Augen. „Er ist es.“ „Wer?“, fragte Takagi verwirrt. Shinichi war aufgesprungen und starrte durch das Fenster. Das Loch in der Scheibe wies ihm den Weg zur Schussposition. Ein hoher Turm. Absolut professionell. Wie von Gin zu erwarten. Nur hatte der Profi nicht mit ihm gerechnet. Schließlich war auch er ein Profi. Er folgte den Menschen, die Welle für Welle den Turm betraten und verließen. Die Massen wogten hin und her, vor uns zurück, auf und nieder. Alle strebten sie zum gleichen Ort. Zum Ort des Geschehens. Er betrachtete sie ruhig, scannte sie mit den Augen, filterte Unbekannte heraus, sein Gehirn ratterte. Er wollte nur ihn sehen. Nur ihn finden. Und da war er. Sein schwarzer Mantel stach aus der bunten Menschenmasse heraus. Seine grellblonden Haare wehten im Wind. Sein dicker Begleiter Wodka war neben ihm. Sie schwiegen beide. Er war nicht weit weg von der großen Menge, hatte sich ein bisschen abgesetzt und war scheinbar schon auf dem Weg, den Freizeitpark zu verlassen. Ihm würde nicht viel Zeit bleiben, um ihn einzuholen. Er rannte los, stieß die Tür auf und warf sich in die Menge. „Warte Conan, HALT“, schrie Takagi und erwachte aus seiner Starre. Er hatte ihn angesehen, wie er da am Fenster gestanden und konzentriert hinausgesehen hatte. Jetzt war er es, der reagieren musste. Er packte Sato am Arm und stürmte aus der Tür, die Detective Boys direkt auf den Fersen. „Takagi was ist los, wohin rennen wir?“, fragte Sato, während sie sich gerade so vor dem Stolpern bewahren konnte. „Wir folgen Conan. Er kennt den Täter und ich bin sicher, er rennt in sein Verderben.“, schrie Wataru und drängelte sich durch die Masse. Shiho wusste, was ihn erwartete. Und sie. Plötzlich kam Bewegung in die Menschenmenge. Jemand schien sich gewaltsam einen Weg bahnen zu wollen, einen Weg zu, Ausgang. Der große Körper des Blonden ragte über die winzigen anonymen Besucher des Freizeitparks. Seine breiten Schultern verschafften ihm Platz. Er schien zu spüren, dass ihm jemand auf den Fersen war. In all den Jahren war ihm dieses Gefühl nie untergekommen. „Aniki, warum so eilig. Wir werden noch auffallen!“, blaffte Wodka und versuchte mir seinem Partner Schritt zu halten. „Wir wurden schon entdeckt. Zeit, hier zu verschwinden.“, zischte Gin zurück und legte noch einmal einen Zahn zu. Er hatte die Hand am Abzug der versteckten Pistole an seinem Gürtel. Der Schalldämpfer würde dieses Mal beweisen müssen, wie leise er sein konnte. Sie waren fast am Tor. Shinichi rannte so gut er konnte. Er hatte sie fast erreicht. Seine Hand umfasste seine Uhr und klappte das Visier des Narkosechronometers hoch. Dieses Mal würde er ihm nicht entwischen. „Du wirst büßen, Gin!“, flüsterte er. Dann hatte er ihn erreicht. Gin blickte zu ihm herunter. Sein Partner Wodka war verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Er musste ihn in der Menge verloren haben. Perfekt. Er hob sein Handgelenk und zielte. Der Lauf einer schallgedämpften Pistole zeigte auf ihn und füllte das Zielvisier aus. Er würde etwas höher zielen müssen. „Wer bist du Kleiner, dass du mir im Weg stehst?“, fauchte der Blonde und warf ihm einen Blick der Verachtung entgegen. „Geh mir aus dem Weg!“ „Keinen Schritt weiter“, befahl Shinichi und blickte ihm siegessicher entgegen. „Es ist aus. Nimm deine Waffe runter. Dieses Mal hast du das Spiel verloren Gin. Du wirst nie wieder töten. Ich bin im Vorteil.“ Die Menschentraube um sie herum war verschreckt zurückgewichen. Panische Schreie drangen von Fern an sein Ohr. „Er hat eine Waffe!“; „Er wird ihn erschießen!“; „Ist der Kleine denn verrückt?“; Wer ist der Kleine denn?“ Er würde heute nicht sterben. „Ach? Bist du das?“, raunte eine tiefe Stimme in sein Ohr, dann legte sich eine Pistole an seine Schläfe. Dieses Mal war es Wodka, der siegessicher grinste. Conan erstarrte. Schach dem König. Takagi drängelte sich durch die Menge. Er hatte gesehen, was passiert war. Sie würden ihn töten, wer auch immer sie waren. Er hatte seine Marke gezückt und seine Waffe gezogen. Als er gerade „Polizei“ schreien wollte, da hatte er den dicken Mann in schwarzem Mantel aus der Menge treten sehen. Er musste ihm helfen. Er schlug mit seinen Ellenbogen aus, kämpfte sich durch die Masse und erreichte schließlich den Rand des Kreises, den die feigen Schaulustigen ehrfürchtig gebildet hatten. „Nein! Conan! Duck dich!“, schrie er und sprang. Die Wucht des Aufpralls riss den massigen Wodka von den Beinen. Verblüfft spürte er, wie er umgerissen wurde und ein Körper auf ihm landete. Sie Zeit schien stehen zu bleiben. Alles ging blitzschnell, doch für Shinichi schien es, als würde er durch Wasser waten. Wie von selbst drückte seine Hand den Abzug seines Narkosechronometers. Er würde wahrscheinlich nur noch wenige Sekunden zu leben haben. Die Nadel schoss aus der kleinen Öffnung und flog in Zeitlupe auf den blonden Agenten in Schwarz zu. Dessen Pistole zischte und brachte eine einzige Kugel auf den Weg. Die Letzte, die sie jemals abfeuern würde. Conan sah, wie sein Leben an ihm vorbeirauschte. Er hatte versprochen, er würde sein Leben dafür opfern, sie zu beschützen. Jetzt würde dieser Moment gekommen sein. Er spürte gar nicht, wie ihn das Gewicht eines zierlichen Mädchenkörpers zu Boden riss und eine einzige, tödliche Patrone über seinem Kopf hinwegsauste. Die feine Nadel jedoch traf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)