Kalte Dezembernächte... von Flecki49 (...und ihre Folgen^^ KakaSaku) ================================================================================ Kapitel 15: Sunagakure und der Weihnachtsball --------------------------------------------- Hier ist der zweite Teil, Sorry, hat einen Tag länger gedauert^^ Am anderen Morgen klingelte es früh. Noch ganz schlaftrunken öffnete Sakura, und Sasuke begrüßte sie. „Guten Morgen, Sakura.“ „Guten Morgen. Was treibt dich denn so früh hierher?“ „Tsunade will mit uns sprechen, mit dir, Kakashi und mir. Ich denke mal, es geht um eine Mission. Wir sollen in einer halben Stunde bei ihr sein. Willst du Kakashi bescheid sagen oder soll ich schnell...?“ Er spürte Kakashis Chakra nicht, also war er wohl in dieser Nacht nicht bei ihr gewesen. „Geh du mal... ne halbe Stunde wird knapp bei mir...“ „Gut.“ „Schön. Dann bis gleich!“ „Bis gleich.“ Sakura duschte und frühstückte schnell, bevor sie sich auf den Weg zu Tsunade machte. Als sie schließlich ankam, saß Sasuke auf einem der Stühle im Flur und wartete auf sie. „Da bist du ja. Dann hat Kakashi ja noch zwei Minuten Zeit... Mal schaun ob er das schafft.“ „Ist er überhaupt aufgestanden oder hat er sich wieder hingelegt? Sonst kommt er nämlich garantiert zu spät...“ „Na, ich weiß nicht. Ich hab ihm gesagt, das du auch da bist... Also müsste er eigentlich pünktlich kommen...“ Er unterdrückte ein Lächeln, doch seine Mundwinkel zuckten trotzdem. „Ach.“, war ihr spöttischer Kommentar dazu, und sie setzte sich neben ihn. Er kam nur eine Minute zu spät, und sie betraten Tsunades Büro. „Ah, da seid ihr ja. Guten Morgen.“ „Guten Morgen.“, erwiderten sie alle. „Na, wo sollen wir denn diesmal hin?“, fragte Sakura ergänzend. Tsunade sah sie an. „Nanu, so fröhlich heute? Nun, ich wollte euch nach Sunagakure schicken, Gaara wollte eine Ausgebildete Medic-Nin haben, die einigen Ärzten sowas wie eine Fortbildung gibt... so drei Wochen etwa, nimm dir soviel Zeit wie du brauchst. Und außerdem, und das ist mehr für Sasuke und Kakashi, sind zwei Schwerverbrecher geflohen, letzte Woche, und die können sie partout nicht finden, also sollt ihr ihnen helfen. Sie sind stark, ehemalige Ninjas, die Suna verraten haben... aber ihr werdet alle drei zusammen zurückkommen. Also, wenn ihr beiden eure Mission abgeschlossen habt, könnt ihr ja den Rest als Urlaub verbuchen...“ „Okay.“ Tsunade reichte ihnen eine Schriftrolle mit den weiteren Informationen über die beiden Entflohenen. „Ihr werdet so bald wie möglich aufbrechen. Sakura, schickst du mir bitte in der ersten Woche eine Nachricht, wie viel Zeit du voraussichtlich brauchst? Damit ich ungefähr weiß, wie ich euch weiter einplanen kann.“ „Ist gut.“ „Dann grüßt Gaara und seine Geschwister schön. Oh, und seht zu, das ihr Weihnachten wieder hier seid. Ihr müsst tanzen, ihr beiden.“ Damit waren sie entlassen. „Nun, wie lange braucht ihr? Ich würde sagen, wir treffen uns um halb neun, also in einer knappen Stunde, am Westtor?“, fragte Sakura. „Klingt gut. Wer sagt denn Naruto bescheid, dass wir ihm noch tschüss sagen können?“ „Das mach ich.“, erklärte sich Sasuke bereit. „Okay. Dann also bis nachher!“ Und weg waren sie. Sie waren alle pünktlich, und auch Naruto, Hinata und Ino waren da, um sie zu verabschieden. „Machs gut, Breitstirn. Und ich hab gehört, Tsunade will euch wieder tanzen sehen, also kommt bloß pünktlich, das will ich mir nicht entgehen lassen!“ Sakura lächelte. „Geht klar, Ino. Das schaffen wir schon.“ „Gut.“ Sie wandte sich an Sasuke. „Und das du mir gut auf die beiden aufpasst, dass sie keine Dummheiten anstellen!“ „Ich werds versuchen.“ „Und ihr grüßt Gaara schön von mir, ja? Drückt ihn mal.“ „Machen wir doch glatt, Naruto.“, versicherte Sakura ihm. „Machts gut.“, meldete sich nun auch Hinata. Sakura umarmte die drei noch einmal, und dann machten sie sich auf den Weg. ~~~~~~~~~ Die drei Tagesreisen nach Suna vergingen in guter Stimmung, aber recht schweigsam. Sie kamen gut voran, also waren sie am frühen Nachmittag des dritten Tages da. Am Haupttor sahen sie Temari gerade mit den Wachen reden. Sie sah sie schon von Weitem und wartete auf sie, um sie in Empfang zu nehmen. „Sakura! Und Sasuke und Kakashi! Ich freu mich euch zu sehen! Also hat Tsunade euch geschickt! Wie geht’s euch?“ Sie strahlte über das ganze Gesicht, allerdings konnte man dennoch eine leichte Enttäuschung wahrnehmen- sicherlich hatte sie auf Shikamaru gehofft. „Hallo Temari! Ja, wir sind´s mal wieder. Ach, ich glaub uns geht es gut, oder wie seht ihr das?“ Die beiden anderen nickten bestätigend. „Wie geht es euch so?“ „Oh, diese beiden Ausbrecher stressen im Moment extrem. Wir kriegen sie einfach nicht zu fassen. Aber sonst geht es gut, so persönlich. Kommt, wir machen uns mal auf zu Gaara.“ Temari klopfte und ein „Herein“ ertönte. Sie öffnete und ließ die drei eintreten. Gaara blickte von seinem Schreibtisch auf und ließ ein ganz leichtes Lächeln sehen. „Die Verstärkung aus Konoha, Kazekage-sama.“ Kakashi, ganz der Muster-Ninja, stellte sie sogar politisch korrekt vor. Doch Gaara wischte das beiseite. „Um Himmels Willen, lass doch den ganzen offiziellen Kram. Das ist immer so furchtbar unpersönlich. Ich freue mich euch zu sehen.“ „Die Freude ist ganz unsererseits, Gaara. Ja, also, Tsunade hat die beiden für diese entlaufenen Ninjas geschickt und mich als Medic-Nin.“, knüpfte Sakura nun an. „Na, dann hab ich keine Sorge, dass wir das nicht schnell hinkriegen. Wie geht es euch?“ Er erhob sich und kam auf sie zu, um seine Freunde zu begrüßen, während Sakura antwortete: „Gut geht es uns, bestens. Und dir?“ „Ebenfalls. Leicht gestresst, aber sonst ist alles gut.“, erwiderte er, während er sie umarmte. „So, jetzt muss ich dir erst einmal schöne Grüße von Tsunade übermitteln“, sie grinste und schüttelte seine Hand, „und dich von Naruto drücken.“ Sie umarmte ihn, diesmal allerdings sehr feste, sodass er nach Luft schnappte. „Damit du nicht sagen kannst, ich hätte das vergessen.“ Sie grinste immer noch, als sie ihn schließlich losließ. „Keine Sorge, das werde ich nicht vergessen.“ Dann begrüßte er Kakashi und schließlich Sasuke. „Sasuke. Ich freue mich, dich wiederzusehen. Also bist du wieder zurück in Konoha.“ Sasuke war leicht genervt, nickte aber. „Ja. Ich hatte sowieso nicht vor, dauerhaft bei Orochimaru zu bleiben, aber ich nehme an, das Tsunade mich wieder aufgenommen hat, habe ich Naruto zu verdanken.“ „So ist er halt. Na, ich glaube mal, ihr solltet etwas mehr über euren Auftrag wissen. Also, die beiden Männer halten uns ganz schön auf Trab. Von ihren Fähigkeiten im Kampf her können wir es zwar mit ihnen aufnehmen, aber wir können sie nicht aufspüren. Das ist so das größte Problem. Sie waren früher unsere Tarnkünstler und Spione.“ Die folgende Zeit erklärte er ihnen, was die beiden für Fähigkeiten hatten, dass sie im Moment arglose Passanten überfielen und auch umbrachten, welche Straftaten sie begangen hatten, dass sie überhaupt ins Gefängnis kamen, und er stellte sie dem Leiter des Krankenhauses vor, der um den Medic- Nin gebeten hatte. Sakura würde morgen als erstes die Arbeit der Ärzte begutachten und sich das Krankenhaus ansehen, damit sie einen Überblick bekam, woran es mangelte, und sich ein Konzept für die nächsten Wochen überlegen konnte. Es war vier Uhr, als sie damit fertig waren, und schließlich sagte Gaara. „So, das wäre alles. Ich würde aber vorschlagen, ihr vertagt das Ganze auf morgen.“ „Gute Idee.“ „Hmm.“, er kramte in einer Schublade. „Hier hatte ich doch irgendwo... ach so, hier.“ Er hatte gefunden, wonach er gesucht hatte: drei Schlüssel. In dem Moment kam Kankuro durch die Tür. Nach einer herzlichen Begrüßung sagte Gaara schließlich: „Kankuro, könntest du ihnen bitte die Zimmer zeigen? Ich hab noch zu tun.“ „Aber klar doch, Bruderherz. Im übrigen finde ich, du arbeitest zu viel.“ „Wie gut, das ich nicht so viel Schlaf brauche wie normale Menschen.“, erwiderte Gaara seufzend und ging um den Schreibtisch, um sich wieder zu setzen. „Du solltest auf deinen Bruder hören, Gaara. Du siehst reichlich überarbeitet aus. Nur ein gut gemeinter medizinischer Rat.“, schaltete sich nun Sakura ein. „Danke. Ich werde versuchen, ihn zu berücksichtigen.“ Was soviel hieß wie: 'Das weiß ich selber, aber schaffen werd ich das leider trotzdem nicht.' Sie plauderten ein wenig mit Kankuro, der wissen wollte, wie es seinen Freunden in Konoha ging. Dann erreichten sie aber schon bald einen kleinen Apartmentblock, in dem sie drei Zimmer in der obersten Etage direkt nebeneinander bekamen. Sakura nahm das Mittlere, Kakashi das Rechte, ganz außen, und Sasuke das Linke. Da es eine gründliche Fortbildung werden sollte, schickte Sakura zwei Tage später einen Falken nach Konoha, das sie voraussichtlich erst eine Woche vor Weihnachten wieder zurück sein würden. Sie hatte sich einen Plan erstellt, nach dem das behandeln von Wunden selbst nicht das Problem war, sondern die Gründlichkeit, mit der eine Operation durchgeführt wurde. Sie erklärte den anwesenden Ärzten, das eine Wunde nur dann gut heilen konnte, wenn nichts die Heilung störte. Das hieß, das bei beispielsweise Splitterbrüchen, oder generell Wunden mit Splittern, selbige erst absolut vollständig entfernt werden mussten, bevor die eigentliche Heilung beginnen konnte. Was viel wichtiger war, war allerdings der Umgang mit Giften. Dort waren viel gravierendere Mängel festzustellen als bei übrigen Krankheiten oder Wunden. Also erklärte sie viel über Zusammensetzung von verschiedenen Giften, welche Wirkungen sie zeigten, auch in Wechselwirkung, welche Symptome worauf schließen ließen und vor allem darüber, wie man dazu entsprechende Gegengifte kreierte. Während Sakura also ihr Konzept verfolgte, verfolgten Sasuke und Kakashi mit Hilfe von Kakashis Ninja-Hunden die Spur der beiden entflohenen Schwerverbrecher. Das erwies sich als relativ schwierig, da durch den Sand und die Hitze und einen nicht zu unterschätzenden Wind in dieser Jahreszeit nur relativ frische Spuren verfolgt werden konnten. So mussten sie, so makaber es auch war, auf einen erneuten Überfall warten. Dieser ereignete sich etwa fünf Tage nach ihrer Ankunft. Das Opfer war schwer verletzt, würde aber überleben. Da sie relativ schnell benachrichtigt wurden, war die Spur frisch genug, um sie verfolgen zu können. Sie führte in einen versteckten 'Bunker' unter einer Düne außerhalb des Dorfes. Das Versteck war offenbar selbst gebaut, jedoch professionell angelegt. Zusammen mit Temari und ihrem ehemaligen Sensei Baki brachen sie die Tür auf und wurden sogleich von einem Hagel aus Kunai begrüßt. Nachdem sie diesem Angriff, der eine zu erwartende Vorsichtsmaßnahme gewesen war und deswegen keinen von ihnen überrascht oder verletzt hatte, ausgewichen waren, wagten sie sich weiter vor, tiefer hinein. Das hatten niemals die beiden allein gebaut. Und wenn, dann hatten sie schon vor langer Zeit damit angefangen. Für einen Ninja war es nie gut, auf unbekannten Terrain in so beengten Verhältnissen einem Feind gegenüberzustehen, besonders, da keine Lampen brannten und das Licht des Eingangs schnell hinter ihnen zurückblieb. Doch zum Glück konnten Sasuke und Kakashi in der Dunkelheit sehen, wozu hatte man schließlich ein Sharingan. Trotz dieser Tatsache ließ Sasuke in seiner Hand eine kleine Flamme aufleuchten, damit jeder sah, wo er hintrat. Die beiden anderen in die Mitte nehmend, ging Sasuke langsam voraus, während Kakashi die Nachhut bildete. Sie sahen in die vielen angrenzenden Räume, doch erst bei einem vom Hauptweg abzweigenden Gang fanden sie jemanden, obwohl sowohl Kakashi als auch Sasuke bemerkt hatten, dass sie schon seit geraumer Zeit verfolgt wurden. Der gefundene Jemand bewarf sie mit Shuriken, und in diesem Moment griff auch derjenige an, der ihnen den ganzen Weg entlang gefolgt war. Temari und Baki hielten sich zurück, konnten sie doch im Dunkeln sowieso nichts sehen, da die Flamme, die Sasuke getragen hatte, nun natürlich erloschen war. Gleich darauf erschien jedoch eine neue, größere flammende Kugel, diesmal von Kakashi, der sie unter die Decke schickte, wo sie schweben blieb und die Umgebung in gespenstisches Licht tauchte. Die beiden Verbrecher waren sehr schnell überwältigt, da sowohl Sasuke als auch Kakashi einfach durch ihre Tarnkünste hindurchsehen konnten und noch nicht einmal durch die Dämmrigkeit behindert wurden. Durch zahlreiche Verletzungen gehandicapt, unternahmen sie schließlich einen letzten, verzweifelten Versuch, sich zu retten, indem sie Temari als Geisel nehmen wollten. Das erwies sich als die schlechteste Idee, die sie heute gehabt hatten, denn anstatt das sie Temari zu fassen bekamen, hatte sich Sasuke schnell wie der Wind an ihren Platz gestellt. Sein Blick, der die gesamte Verachtung seinerseits gegenüber Leuten wie ihnen ausdrückte, ließ sie für den Bruchteil einer Sekunde in Entsetzen erstarren. Bevor noch irgendwer von ihnen reagieren oder die Hände, die statt Temari nun Sasuke festhielten, zurückziehen konnte, ließ Sasuke ein Chidori Nagashi durch seinen Körper laufen. Die Umgebung erstrahlte kurz in elektrischem Blau, bevor beide bewusstlos zusammenbrachen. ~~~~~~~~~ „Na, ich glaub, ich mach mich dann mal auf den Weg. Kommst du mit, Temari?“ „Nein, Kankuro, ich bleib noch etwas. Aber ich muss ja auch morgen nicht auf eine Mission. Gute Nacht!“ „Gute Nacht!“ Er ging. Nun waren nur noch Temari, Sakura, Gaara, Sasuke und Kakashi anwesend. Sie saßen bei einem Becher Tee in Gaaras Wohnzimmer; es war zehn Uhr abends, Gaara hatte ausnahmsweise mal früher Schluss gemacht, da die geglückte Festnahme der beiden Verbrecher ja irgendwie 'gefeiert' werden musste. Und so saßen sie plaudernd bei ihm und lachten; alles in allem ein vergnüglicher Abend. Einige Zeit später entschuldigte Gaara sich kurz und ging. Sakura sah ihm nachdenklich hinterher. Gaara hatte seine lange Robe abgelegt, und so konnte man seine Bewegungen besser beurteilen. >Er scheint wirklich ein Problem mit seinem Rücken zu haben. Er läuft ja furchtbar steif...< Die anderen betrachteten sie, und Temari fragte: „Was ist, Sakura? Hast du ein Auge auf meinen Bruder geworfen?“ Sakura grinste. „Nein, aber ich glaube, ich muss ihm mal eine Rückenmassage verpassen. Wirklich, das tut ja nur vom Hingucken weh...“ „Ach? Woran kannst du denn das sehen?“ „Ich bin nun mal Ärztin. Und ehrlich gesagt kommt es mir reichlich fahrlässig vor, wenn ich ihn nicht behandle...“ Sie sah dabei zu Kakashi, der wusste, wie das mit der Massage ablaufen würde. Sie fragte ihn nicht um Erlaubnis, soweit würde sie es nicht kommen lassen, aber sie wollte ihm zu verstehen geben, dass sie das tun würde und deshalb nicht mit ihm kommen konnte, zumindest nicht diese Nacht. Die letzte Woche hatte sie ihm ab und zu nächtliche Besuche abgestattet. Gaara kam wieder herein. Ihn aufmerksam betrachtend, fragte Temari: „So, und woran kannst du das jetzt sehen?“ „Die Körperhaltung. Das ist schwer zu erklären und auch nur nach langer Übung einwandfrei zu erkennen. Aber ich könnte dir einmal am Rücken selbst zeigen, wie man das diagnostizieren kann.“ Gaara sah sie misstrauisch an. „Worum genau geht es?“ Sakura lächelte verschmitzt. „Um deinen Rücken. Ganz ehrlich, du läufst, als hättest du einen Hexenschuss, deshalb hab ich gerade beschlossen, dass ich dir das gleich mal einrenken werde. Temari wollte allerdings noch wissen, woran ich sehe, dass dein Rücken mal eine Pause braucht. Wenn du mal dein Oberteil ausziehen würdest, könnte ich mir das mal ansehen....“ Er zögerte zwei Sekunden, dann zog er sich das Shirt über den Kopf. Sakura stellte sich hinter ihn und betrachtete seinen Rücken. Gaara blickte über die Schulter nach hinten; es war ihm gar nicht angenehm, die Blicke eines anderen so deutlich auf sich zu spüren. Sakura runzelte die Stirn. „Also,“, sagte sie schließlich, „Also, Kakashi, ich dachte ja, dein Rücken sähe furchtbar aus, aber ich fürchte, Gaaras ist weitaus schlimmer dran.“ Sakura legte die Hände auf seinen Rücken und fuhr darüber, während Temari sich neben sie stellte. Sakura erklärte ihr, wie die Muskelstränge verlaufen sollten und wie sie es bei ihm kaum taten. Schließlich sollte sie mit einem Finger unter leichtem Druck die Wirbelsäule entlangfahren, um sich von den verrutschten Wirbeln zu überzeugen. „Das einzurenken wird dauern. Aber das kriegen wir schon hin, und morgen früh hast du dann einen rundum erneuerten Bruder.“, versicherte sie Temari. Kakashi mischte sich ein. „Da du mit deinem Patienten wahrscheinlich allein sein möchtest, schlage ich vor, dass wir uns dann mal auf den Weg machen...“ „Ja, das wäre gar nicht mal so verkehrt.“ Sakura war geistig schon bei den Handgriffen, die sie tun musste, um dieses Desaster da vor ihr wieder in etwas Rückenähnliches zu verwandeln. Eins war klar: Das würde länger dauern als zwei Stunden. Gaara hatte in Kakashis Stimme jedoch etwas bemerkt, einen Hauch von... ja, was eigentlich? Das hatte sich fast so angehört als ob... >Nein,< verbot er sich gleich darauf, >Nein, das kann doch unmöglich Eifersucht sein. Worauf denn? Er ist doch ihr Sensei. Vielleicht Bedauern, weil sie schon gehen sollen. Das muss es wohl sein.< „Ich nehme an, es hat keinen Sinn zu versuchen, dir das irgendwie auszureden?“, fragte Gaara. „Nein. Das wäre fast schon Körperverletzung. Außerdem- am Ende wirst du´s mir danken.“, entgegnete sie. „Lass sie am Besten einfach machen, Gaara. Glaub mir, danach fühlst du dich wie neu geboren, auch wenn das Einrenken der Wirbel etwas unangenehm ist.“, beruhigte Kakashi den etwas besorgt aussehenden Kazekage. Jetzt war dieser Unterton wieder verschwunden. Sakura, die gleich nach dem Tag im Krankenhaus hergekommen war, ging unterdessen zu ihrer Tasche, die im Flur stand. Diesmal hatte sie eine kleine Flasche Massageöl dabei, für den Fall, das sie es brauchen könnte, und als sie bei ihrer Ankunft Gaara gesehen hatte, trug sie es immer bei sich, falls sich, wie jetzt, eine Gelegenheit bieten würde. „Wir sind dann mal weg... Bis Morgen!“, verabschiedete Sasuke sich und ging an Kakashi vorbei zur Tür. Dieser folgte ihm. Im Flur trafen sie auf Sakura. Ihr Blick kreuzte sich mit Kakashis; sie lächelte leicht und berührte ihn im Vorbeigehen relativ unauffällig an der Hand. Mehr war leider nicht möglich, da Gaara und Temari in diesem Moment auftauchten und auch Temari sich ihre Tasche nahm. „Gute Nacht, ihr Drei.“, sagte Sakura. „Gute Nacht. Und mach nicht zu lange.“, brummte Kakashi. Schon wieder dieser Tonfall... und wie Sakura ihn angelächelt hatte... >Was denk ich da schon wieder? Das ist doch absurd!<, schalt Gaara sich innerlich. Temari schloss die Tür hinter sich. „So, jetzt wollen wir mal sehen, ob wir das hinkriegen...“ Gaara sah wenig überzeugt aus. Sakura ging an ihm vorbei ins Wohnzimmer und meinte: „Hey, keine Angst. Ich beiß nicht, ich will dir nur helfen. Jetzt komm schon.“ Er folgte ihr, sah zu, wie sie die Decke auf dem Tisch ausbreitete und ein Kissen an das eine Ende legte. Dann bat sie ihn, sich hinzulegen und es sich bequem zu machen, während sie ins Bad ging, sich die Hände wusch und die Flasche Massageöl unter warmes Wasser hielt, damit das Öl nicht so kalt war. Als sie wieder zurück in das Wohnzimmer kam, rieb sie ihm den Rücken ein und sagte zu ihm, er solle sich entspannen. Das konnte er schlecht bis gar nicht. Dann warnte sie ihn, genau wie Kakashi, und setzte sich auf ihn drauf, was nur dazu führte, das er sich noch mehr verkrampfte. Das war ein sehr ungewohntes Gefühl für Gaara. Er brauchte lange, um sich wirklich zu entspannen, doch nach fast einer Stunde hatten ihre ruhigen, gleichmäßigen und sanften Bewegungen es geschafft. Jetzt kam der unangenehme Teil. Um die Wirbel einzurenken, musste sie wohl ihr Knie auf seinen Rücken stützen und kräftig an den Armen ziehen, und das mehrere Male aus verschiedenen Positionen. Gaara verspannte sich wieder etwas, doch er versuchte wirklich, sich sofort wieder zu entspannen. Er spürte nämlich, wie sich nach dem Schmerz fast umgehend eine Erleichterung einstellte. Sie redeten nicht viel. Gaara war dieses Gefühl der Entspannung völlig neu; in seinem ganzen Leben hatte er unter Strom gestanden, auch wenn es besser wurde, nachdem er Naruto kennen gelernt hatte. Das er sich nun, völlig hilflos – naja, zumindest in einer zum Kämpfen sehr ungünstigen Position – von jemandem massieren lassen sollte, lief vollkommen gegen alles, was seine Instinkte ihn in seinem vorherigen Leben gelehrt hatten. Doch er genoss es. Sein Körper fühlte sich plötzlich leicht an, schwerelos; seine Gedanken wanderten umher. Sakura spürte es in ihren Fingern, hörte es an seinem Atem, sah es an seinem gesamten Körper, wie Gaara sich fallen ließ, sich ihr anvertraute und seinem Körper und seinem Geist endlich die so lange ersehnte Ruhepause gönnte. Sie freute sich, das sie wieder einem ihrer Freunde hatte helfen können. War sie sich früher immer so nutzlos vorgekommen, eine Person, die immer im Weg stand und dazu noch beschützt werden musste, so fühlte sie bei solchen Gelegenheiten Stolz. Endlich war da auch mal etwas, was nur sie tun konnte. Um kurz nach zwei fragte sie schließlich, müde, wie sie war, und wie sie auch schon Kakashi gefragt hatte: „Schläfst du schon?“ Sie erhielt ein Brummen als Antwort und ein gemurmeltes „Fast.“ Sakura lächelte und kletterte von Gaara und dem Tisch herunter. „Drehst du dich einmal auf den Rücken?“ Etwas wollte sie noch überprüfen, dann war es aber auch wirklich gut. Gaara drehte sich um und sah sie an, wie sie sich neben ihn setzte und die Hände in seinen Nacken legte. Dort strich sie abwärts und aufwärts, überprüfte die Muskeln und Wirbel, und kam zu dem Schluss, dass sie fertig war. Sie stand auf und streckte sich, während sie sagte: „So, ich glaube, das wars. Tut es noch irgendwo weh?“ „Nein. Mir geht es besser als jemals zuvor.“ „Na, dann war die Behandlung erfolgreich.“, lächelte sie. Sie gähnte. „Nimm es mir nicht übel, aber ich werd mich jetzt mal in mein Bett begeben. So eine Massage ist anstrengend.“ „Wie könnte ich dir das übel nehmen? Sag mir lieber, wie ich dir danken kann.“ Er hatte sich aufgesetzt. „Ach, um Himmels Willen, das hab ich doch gern gemacht. Keine große Sache, ehrlich. Aber mach öfters mal Pause, und versuch dich zu entspannen. Dir reißt keiner den Kopf ab, wenn du einige Sachen nicht sofort, sondern erst morgen erledigst.“ Er lächelte. „Ich werde es mir merken. Danke, Sakura, wirklich.“ Sakura verabschiedete sich und begab sich in ihr Zimmer, wo sie mit Klamotten aufs Bett fiel und fast augenblicklich einschlief. Der nächste Tag war hart, denn sie hatte nur fünf Stunden Schlaf bekommen, doch ihre `Schüler` waren gelehrig und machten gute Fortschritte. So vergingen die Tage, und abends saßen sie oft mit Temari zusammen, manchmal war auch Gaara dabei. Sogar Temari hatte die veränderten Bewegungen ihres Bruders am nächsten Tag wahrgenommen, und er war noch dazu bester Laune. Dennoch gab es da etwas, das Gaara nicht richtig einschätzen konnte: das Verhalten Sakuras in Anwesenheit Kakashis. Sie änderte ihr gesamtes Auftreten, wenn er dabei war, und wurde irgendwie... Mädchenhafter. Er konnte es nicht anders beschreiben. Allerdings verwirrte es ihn ziemlich, und als er Temari darauf ansprach, bestätigte sie, dass auch sie es wahrgenommen hatte. Und so kam es, dass Gaara eines abends der ersten Dezemberwoche, als er wieder mal erst um elf Schluss gemacht hatte, Sasuke und Temari bemerkte, die spät abends auf den menschenleeren Straßen Sunas auf den Weg zu Sasukes Zimmer waren, wie es schien. Er schloss zu ihnen auf. „Na, was macht ihr beiden denn noch so spät abends hier?“ „Oh, hallo, Brüderchen. Ich hab ihm nur ein paar Fragen gestellt. Aber er antwortet immer so kryptisch.“ Bevor Gaara etwas erwidern konnte, fragte Sasuke leicht genervt: „Warum fragt ihr sie denn nicht einfach selbst? Das geht mich ja wohl gar nichts an.“ „Aber...“ „Nichts aber, Temari. Sie wird euch schon nicht an die Kehle springen, wenn ihr es richtig verpackt.“ „Das ist zwar auch gut zu wissen, aber mich würde was anderes interessieren, Sasuke.“, fiel Gaara nun ein und würgte somit Temaris Erwiderung ab, „Wir hatten eigentlich vermutet, sie würde mit dir zusammen kommen.“ Sasuke verdrehte die Augen und seufzte. „Und wieder muss ich euch leider enttäuschen. Halb Konoha hat uns ein Verhältnis angedichtet, nur weil wir oft gemeinsam mit Naruto trainieren. Nein, wir sind nicht zusammen. Und das wird wohl auch so bleiben, es sei denn, der Andere gibt ihr einen Laufpass, was höchst unwahrscheinlich ist.“ „Aber wer ist denn der Andere?“ warf Temari wieder ein. „Wie ich schon sagte, fragt sie selbst. Aber wenn ihr sie aufmerksam beobachtet, müsste es eigentlich klar sein.“ Sie waren an seinem Zimmer angekommen. „Gute Nacht. Ihr kommt schon noch drauf. Man findet sich mit der Zeit damit ab.“ Damit ließ er sie vor der Tür stehen. >Also wirklich<, dachte Sasuke, >Also wirklich, wer bin ich denn, Sakuras Kindermädchen?< Dann erinnerte er sich an Inos Abschiedsworte und musste diese Frage leider mit „Ja“ beantworten. Zwei Tage vor ihrer geplanten Abreise trafen sie sich alle drei in Gaaras Büro. Sakura sollte eigentlich nur berichten, wie die Fortbildung so verlaufen war, dennoch waren Kakashi und Sasuke aus Beschäftigungsmangel mitgekommen, und auch Kankuro, der am vorherigen Tag von seiner Mission zurückgekehrt war, und Temari waren anwesend. Nach Sakuras Auffassung war alles soweit in bester Ordnung. Den Umgang mit Giften und Gegengiften hatten sie erstaunlich schnell gelernt und hoffentlich auch verinnerlicht, und auch einige andere Dinge waren erledigt und diskutiert worden. „Alles in allem, Gaara, würde ich eher vorschlagen, das in einem halben Jahr noch einmal zu wiederholen; das war jetzt ziemlich viel auf einmal, und besser öfter kleinere Abschnitte als einen Großen. Aber soweit würde ich sagen, sie sind auf jeden Fall besser als vorher. Wir werden morgen noch einen allgemeinen Check durchführen und Fragen klären, aber dann sind wir auch durch.“ „Hm, gut. Dann werdet ihr also übermorgen aufbrechen. Soll ich eine Nachricht an Tsunade schicken, dass sie euch in fünf Tagen erwarten soll?“ „Ja, das wäre nett. Ich hoffe, beide Missionen sind zu deiner Zufriedenheit erledigt worden.“ „Natürlich, Sakura, auch wenn ich mich bei den medizinischen Sachen auf anderer Leute Urteil verlassen muss, weil ich davon nichts verstehe. Aber es sieht soweit gut aus.“ Er lächelte leicht. „Dann ist es ja gut. Sollen wir dann mal gehen und es für heute gut sein lassen?“ fragte Kakashi die beiden anderen. „Gute Idee!“ rief Sakura freudestrahlend, und war schon auf halbem Weg zur Tür, als Temari leicht vorwurfsvoll meinte: „Du tust es schon wieder, Sakura.“ Angesprochene drehte sich verwundert um. Gaara saß hinter seinem Schreibtisch, Kankuro, Temari und Sasuke standen immer noch schräg davor, Sasuke bereits zum Gehen gewandt; Kakashi lehnte neben der Tür, und Sakura stand auf halbem Weg zwischen Kakashi und Sasuke. Wie auch immer, alle Gesichter waren Temari zugewandt. „Was tue ich schon wieder?“ fragte Sakura neugierig. „Weißt du, uns dreien ist aufgefallen, das du dich sehr komisch verhältst, wenn Kakashi in der Nähe ist. Kaum sagt er was, schon hat er deine uneingeschränkte Aufmerksamkeit.“ „Genau. Ich kann dir zwar nicht sagen, wie du dich verhältst, aber jedenfalls anders.“ ergänzte Gaara. Sakura sah selbigen nun an; er hielt ihrem prüfenden Blick stand. „Das hat uns nur etwas... verwundert.“ fügte er hinzu. Einige Sekunden war es ruhig, dann unterbrach ein kurzes, leises Kichern die Stille. Was daran so erstaunlich war, war, dass eben dieses Kichern von Sasuke kam. „Du suchst nach einer passenden Formulierung, Gaara? Ganz einfach: Immer wenn Kakashi in der Nähe ist, benimmt sich Sakura wie eine rollige Katze.“ Er grinste breit, aber nicht lange, denn Sakura ging, wie zu erwarten, auf ihn los. Es war ein Bild für die Götter. Mit der rechten Faust ausholend sprang sie auf Sasuke zu, stoppte allerdings, als sie ihn nicht traf, um Gaaras Büro nicht zu demolieren. Sasuke indes war in dem beengten Raum so gut es ging ausgewichen. Womit er nicht gerechnet hatte, war, das Sakura ihm wieder nachsetzte. Keine zehn Sekunden später lag er auf dem Boden vor Gaaras Schreibtisch, lauthals lachend, die Arme vor das Gesicht gehoben, und Sakura saß auf seiner Brust und hatte immer noch die Faust erhoben. „WIE WAR DAS???“ schrie sie. Sasuke lachte immer noch, und auch alle anderen standen grinsend um sie herum. „Schon, gut, entschuldige, ich geb auf, ich sag´s auch nicht wieder!“ Das musste man sich mal vorstellen, ein lachender Uchiha, der sich von einer Kunoichi besiegen ließ. Sakura knallte die Faust, zum Glück ohne Chakra, neben seinem Kopf auf den Boden und sagte mit gefährlichem Unterton: „Das hoffe ich für dich, Uchiha, das hoffe ich...“ Und als die Anderen jetzt wieder alle in Gelächter ausbrachen, zeigte sich auch auf ihrem Gesicht ein leichtes Lächeln. Dann fragte Sasuke gespielt vorsichtig und immer noch grinsend: „Darf ich wieder aufstehen?“ Diesmal grinste sie diabolisch und beugte sich ein Stück vor: „Nein. Ich möchte meinen Sieg noch etwas auskosten. Du hast dich doch gerade ergeben. Also, jetzt fehlt noch Naruto und dann...“ Sie blickte seitwärts zu Kakashi. „Ich werde mich nicht so leicht überrumpeln lassen wie Sasuke. Ich hab dir gesagt, vergiss es, du wirst es nie schaffen.“ Jetzt stand sie doch auf und ging langsam auf Kakashi zu. „Und ich habe dir gesagt, sag niemals nie, Schatz.“ Sie stand jetzt direkt vor ihm und küsste ihn kurz auf den unter der Maske versteckten Mund. „Also hatte ich doch keine Halluzinationen...“ meinte Temari. „Tja, also... wir sind schon seit einiger Zeit zusammen, Kakashi und ich... aber das wissen nicht viele... und ihr könnt euch ja sicher denken, warum...“ „Hm. Das heißt also, wir sollen es auch nicht weitersagen, ja?“ fragte Gaara. „Das wäre nett, ja.“ schaltete sich Kakashi nun ein, „Wir wollten es ihnen nämlich möglichst schonend beibringen...“ „Ist gut. Ja, also, ich werde also noch die Nachricht an Tsunade losschicken, und dann, würde ich sagen, machen wir mal alle Schluss für heute...“ Er erhob sich. Zustimmendes Murmeln der Übrigen erfüllte den Raum, und schon standen sie draußen auf dem Flur. Kankuro und Temari wollten `noch kurz was erledigen` und Gaara ging in die Falknerei, wo er einen Brief an Tsunade aufsetzen und abschicken wollte. Also waren Sasuke, Sakura und Kakashi allein auf dem Weg zu ihren Zimmern. „Das war ja unproblematisch... sie haben es alle sehr gefasst aufgenommen. Das hat mich jetzt doch etwas überrascht.“ meinte Sakura. „Hm“ brummte Kakashi nur. „Tja, sie haben es sich schon zusammenreimen können, nehm ich mal an. Wie Gaara schon sagte, sobald Kakashi im Raum ist, verhältst du dich anders.“ bemerkte Sasuke. „Seltsam. Das merk ich gar nicht...“ „Naja, also in Konoha seid ihr vorsichtiger. Da muss man echt darauf achten. Aber hier benehmt ihr euch doch sehr schludrig. Sie haben mich vor gut anderthalb Wochen ausgefragt, warum wir nicht zusammen sind und wer dein Freund ist... Ich hab nichts über euch gesagt!“ lenkte er schnell ein, als beide ihn schief ansahen. Sie gingen schweigend weiter. Vor ihren Zimmern angekommen, fragte Sasuke: „Wann wollt ihr es den Anderen eigentlich sagen? Langsam wird es Zeit. Und außerdem sickert so etwas immer irgendwie durch, und wenn sie es hintenrum erfahren wird es wahrscheinlich nur noch schlimmer...“ Sakura zuckte mit den Schultern. „Sobald wie möglich. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt... Gute Nacht.“ Und sie folgte Kakashi in sein Zimmer. Die Abreise rückte näher. Im Krankenhaus waren alle Fragen geklärt, Gaara war zufrieden, und so standen sie in der trotz dieser Jahreszeit warmen Wüste vor dem Tor Sunagakures und verabschiedeten sich. Temari steckte Sakura ein kleines Päckchen zu, das sie Shikamaru an Weihnachten geben sollte, sie versicherten, dass sie alle herzlich grüßen würden und machten sich schließlich auf den Weg. Für den Rückweg brauchten sie fast einen halben Tag länger. Das hatte allerdings nichts mit Trödelei zu tun, sondern eher damit, das sie einen halben Tag nach ihrer Abreise aus der Wüste heraus waren und es stetig immer kälter wurde, und einige Kilometer weiter lag der Schnee schließlich so hoch, dass sie das Tempo drosseln mussten, weil es so anstrengend war, sich durch die Schneemassen hindurchzukämpfen. Doch am Abend des dritten Tages kamen sie schließlich erschöpft und durchgefroren in Konoha an. Sie machten sich auf den Weg zu Tsunades Büro, klopften und wurden von einem nicht sehr freundlich klingenden: „NEIN! Jetzt ist endgültig Schluss, Shizune!“ begrüßt. Sakura öffnete dennoch ganz vorsichtig die Tür. „Ähm, Tsunade- Sensei...?“ Tsunade sah ziemlich wütend aus. Was hatte Shizune wohl wieder angestellt? Doch als sie Sakura erkannte, entgegnete sie fast erleichtert: „Ach, ihr seid es. Kommt rein.“ Sakura öffnete die Tür ganz und sie, Kakashi und Sasuke traten ein. „Da seid ihr ja wieder. Und, wie war es in Suna?“ „Einen detaillierten Bericht kriegst du übermorgen, aber es war nicht so viel los. Hat Gaara dir nicht eine Nachricht zukommen lassen?“ „Doch, hat er. Und er schreibt, er war sehr zufrieden mit euch.“ antwortete sie, auf einen vor ihr liegenden Brief tippend. „Gut. Im Übrigen sollen wir dich von ihm Grüßen, Sensei.“ Sie berichteten noch kurz über ihre Missionen, obwohl es da ja nicht so viel zu berichten gab, und Tsunade meinte, in Konoha sei nichts nennenswertes geschehen. Und dann verpflichtete sie Sakura und Kakashi prompt zum Tanzen. Ihre Laune hatte sich etwas gebessert, und als die drei schon auf dem Weg zur Tür waren und Tsunade noch einmal Gaaras Brief studierte, sagte sie plötzlich aus heiterem Himmel: „Sag mal, Sakura, seit ich diesen Brief erhalten habe, frage ich mich, da du ja anscheinend immer noch keinen Freund hast, warum heiratest du nicht einfach Gaara?“ Totenstille senkte sich über den Raum. Sakura war absolut sprachlos. Alle drei starrten Tsunade an, bis Sakura dann stammelte: „Gaara... heiraten? Ich? Aber, aber... Ich habe doch einen Freund!“ Diese Reaktion war absolut untypisch für sie, das bemerkten sie alle. Und Sasuke bemerkte im Gegensatz zu Sakura, das Tsunade entweder einen ziemlich hohen Sakepegel haben musste, wenn sie solche Fragen stellte, oder sie hatte die Frage mit einer bestimmten Absicht gestellt. Das sie betrunken war, konnte er wohl diesmal getrost ausschließen. Also betrachtete er das ganze durch sein Sharingan. Tsunade entgegnete allerdings nur: „Ach weißt du, Sakura, das erzählst du mir jetzt seit über vier Jahren und ich habe dich noch nie mit jemandem Ausgehen sehen. Ich glaube, dass sagst du nur, weil du die Tatsache, dass du noch keinen hast, überspielen willst. Also, warum nicht? Gaara ist doch so nett geworden, außerdem ist er Kazekage, und das würde quasi die Bindung zwischen unseren Ländern nur stärken. Ihr wärt bestimmt süß zusammen.“ fügte sie grinsend hinzu. Immer noch wusste Sakura nicht, was sie sagen sollte. Die Idee hatte sie so dermaßen überrascht, das ihr keine Gegenargumente einfallen wollten, und es gab ja auch kaum welche, denn Gaara wäre bestimmt wirklich eine gute Partie. Kakashi räusperte sich. „Würde es etwas nützen, wenn wir dir versichern, dass sie einen Freund hat?“ „Wollt ihr damit etwa sagen, ihr kennt den Kerl?“ Kakashi sah ihr nicht in die Augen, zuckte nur mit den Schultern. Dann lenkte Sasuke ein: „Also, Tsunade, ja, wir kennen den `Kerl´. Und du kennst ihn auch, und ich glaube nicht, dass er es verdient hat, dass du so abfällig über ihn sprichst.“ „Dann bist du es also doch?“ „Nein, verdammt nochmal, ich bin es nicht. Aber du bist echt unfair, Sakura so zu schockieren. Und das alles nur, weil du wissen willst, wer es ist. Echt gemein, Gaara heiraten...“ Sakura war mittlerweile wieder etwas aufgetaut. „Wie meinst du das, nur weil sie wissen will, wer es ist?“ „Damit meine ich, dass sie diese Frage nur gestellt hat, damit du ihr in deiner verzweifelten Suche nach Gegenargumenten verrätst, wer dein Freund ist. Komm schon, Sakura, würde Tsunade denn sowas einfach mal so in den Raum stellen?“ „... Jetzt wo du es sagst...“ sie klang immer noch unsicher. Keiner sagte etwas. Wieder seufzte Sasuke. „Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit, es ihr zu sagen, Sakura...“ „Hm...“ „Ach, hört doch auf. Sie kann es nicht sagen, weil sie keinen hat. Wie gesagt, du triffst niemanden, du wirst nie mit verdächtigen Personen gesehen, du küsst niemanden... Du bist ganz einfach Single, gib es zu.“ Wieder mischte sich Kakashi mit ruhiger Stimme ein. „Vielleicht wurden sie nie als Paar gesehen, weil diese Person nicht zu den üblichen `Verdächtigen´ gehört.“ „Und sie trifft sich regelmäßig mit einigen Leuten, immerhin trainiert sie ja nun nicht alleine...“ „Und ich habe ihn schon geküsst, so dass es alle gesehen haben... auch wenn wir da noch nicht zusammen waren...“ Stille. „Komm schon, Tsunade... so schwierig ist das nicht... Zähl zwei und zwei zusammen...“ meinte Sasuke, als Tsunades Blick glasig wurde. Sie schien nun durch Sakura hindurchzusehen. Das Grinsen war aus ihrem Gesicht verschwunden, Ungläubigkeit trat an seine Stelle und sie wurde blass. „Das kann doch unmöglich...“ hauchte sie, und ihr Blick wanderte zu Kakashi. „Doch, kann es.“ flüsterte Sakura. Es blieb sehr lange still. „Aber... Aber...“ Sie rang nach den richtigen Worten. „...Der Altersunterschied...“ kam es dann schließlich tonlos. „Tsunade, bitte, glaubst du wirklich, er ist so groß? Es werden auch bei uns teilweise noch Zwangsheiraten durchgeführt, und die sind dann teilweise zwanzig oder mehr Jahre auseinander. Wir lieben uns...“ Sakuras Stimme hörte sich fast flehend an. Tsunade leckte sich über die Lippen. „Was... sagen die anderen?“ „Also, bis jetzt waren sie alle zwar etwas erstaunt und überrascht, aber... sie haben es dann akzeptiert und verhalten sich eigentlich nicht anders als vorher... Aber es wissen auch noch nicht allzu viele.“ „Dann ist das nicht zu ändern?“ „Ich fürchte, nein.“ mischte sich Kakashi nun wieder ein, kam nach vorn und stellte sich hinter Sakura, schlang die Arme um ihre Taille und lehnte seinen Kopf seitlich an ihren. Gemeinsam sahen sie Tsunade an. Die jedoch wandte sich an Sasuke. „Warum... Wieso hast du das zugelassen?“ Das hörte sich fast schon anklagend an. Sasuke schnaubte. „Also entschuldige mal, wer bin ich denn? Und wie, um Himmels Willen, hätte ich das nicht `zulassen´ können? Was soll ich tun, die beiden umbringen? Lass sie doch, wenn sie unbedingt wollen. Falls sie sich irgendwann mal trennen sollten, was ich nicht glaube, dann kannst du immer noch sagen, `Ich habs ja geahnt´, aber erst dann. Wirklich, man gewöhnt sich dran. Und, mal ehrlich, was ist so schlimm daran?“ Daraufhin erwiderte Tsunade lange gar nichts, während sie über die Wahrheit in seinen Worten nachdachte. „Vielleicht hast du Recht...“ Wieder machte sie eine kurze Pause. „Wir werden sehen. Bis dann.“ Damit waren sie nun wirklich entlassen. Sakura war fast schlecht. Tsunades Reaktion war nicht gut gewesen, es blieb nur zu hoffen, dass sich das mit der Zeit geben würde. Vielleicht war es ja auch nur die Überraschung gewesen. Sie gingen schweigend. Vor Sakuras Apartment blieben sie schließlich stehen. „Gute Nacht.“ sagte Sasuke und ging weiter, in Richtung seiner Wohnung. „Nacht“ murmelte Sakura nur. Er blickte sich noch einmal um, als wollte er etwas sagen, überlegte es sich aber anders und machte sich auf den Weg. Sakura drehte sich zu Kakashi, lehnte sich an die Tür. Er nahm ihre Hände in seine. „Nimm es nicht so schwer. Sie wird damit zurechtkommen. Und wenn wir es so verstecken wie bisher, auch wenn es jeder weiß, dann können sie sich eigentlich nicht beschweren.“ „Hm. Vielleicht. Hoffen können wir ja. Schatz? Nimm es mir nicht übel, aber... ich möchte heute Nacht allein sein.“ Er sah sie nur an, nahm sie dann in den Arm und küsste sie kurz. „Natürlich. Aber mach dir nicht zu viele Sorgen, ja? Es wird alles gut, und du hast so viele Freunde, die zu dir halten. Und ich bin auch immer für dich da.“ Er zog seine Maske ein Stück hinab und gab ihr einen langen, intensiven aber sanften Kuss. „Gute Nacht.“ Dann verschwand auch er. Sakura nahm noch eine lange, heiße Dusche, dann legte sie sich ins Bett. >Er hat Recht. Ich bin ja nicht allein. Aber es ist trotzdem kein gutes Gefühl...warum ist Liebe so kompliziert? Warum können sie den Leuten nicht genug Urteilsvermögen zutrauen, das sie wissen, was sie tun?< Mit diesen Gedanken im Kopf schlief sie schließlich vor Erschöpfung ein. Tsunade rief weder Kakashi noch Sakura in der nächsten Woche zu sich, und Sakura gab zwei Tage später nur kurz den Missionsbericht ab. Tsunade nahm ihn wortlos entgegen und versicherte sich nur kurz, dass sie und Kakashi tanzen würden, was Sakura bejahte. Die nächsten Tage verbrachten Kakashi und Sakura also damit, einen neuen Tanz zusammenzustellen, und ehe sie sich versahen, war der Weihnachtsabend auch schon da. ~~~~~~~~~ Ihr Tanz war ein voller Erfolg. Wieder dieses reibungslose Zusammenspiel ihrer Körper zu spüren, bestätigte beiden noch einmal, dass sie füreinander bestimmt waren. Und auch alle anderen konnten diese Magie erkennen, sie waren fasziniert von diesem atemberaubend schönen Anblick, der nicht zuletzt durch Sakuras Kleid bestärkt wurde. Es war im Grunde sehr schlicht und passte eigentlich nicht wirklich zu diesem Anlass, es war mehr ein mittelalterliches Kleid. Lange Fledermausärmel, vorne und hinten schwarz, waren die Seiten, von der Schulter an abwärts, von dunklem Bordeaux-rotem Stoff. Auf Höhe der Taille hatte es an beiden Seiten eine schwarze Schnürung. Der Abend war vergnüglich, es wurde viel getanzt und gelacht, und als es zwölf schlug, wurden Geschenke verteilt. Sakura hatte wie jedes Jahr ihre Pralinen-Keks-Mischung zusammengestellt, und außerdem musste sie Shikamaru suchen. Als sie ihn in der Menge endlich bei Chouji, Ino, Sai und Asuma stehen sah, kämpfte sie sich zu ihm durch, geflissentlich dabei den Mistelzweigen ausweichend (Lee folgte ihr nämlich `unauffällig´). „Hey Shikamaru!“ „Hallo Sakura! Frohe Weihnachten!“ „Frohe Weihnachten! Und das soll ich dir auch von Temari wünschen und dir das hier geben!“ Sie reichte ihm sein Geschenk. „Und das gibt es von mir!“ Sie verteilte aus ihrer großen Tasche kleine Tüten mit dem Naschwerk an sie alle, eine besonders große an Chouji, und wurde daraufhin von allen Seiten umarmt. Nach dem Geschenkeverteilen wurde wieder um Tanz aufgespielt. Sakura wurde von Lee aufgefordert, und da sie diesmal offiziell wieder allein zum Ball gekommen war, wurde sie wieder herumgereicht. Es machte ihr nicht wirklich etwa aus, schließlich mochte sie sie alle gut leiden, und da sie das Tanzen so liebte und durch Kakashi auch schon ihre innere Begierde nach einem vernünftigen Tanz erfüllt hatte, verzieh sie gern die Fehler, die die meisten von ihnen machten. Gegen kurz vor eins machte sie sich endlich von allen los und setzte sich an den großen Tisch, an dem die meisten ihrer Freunde schon saßen. Sie holte sich ein Glas Bowle, doch als sie vom vierten Holen zurückkam war ihr Platz besetzt. Die Musik spielte nur noch leise, keiner tanzte mehr, alle ihre Freunde, wie auch Tsunade und Shizune, saßen mittlerweile an dem Tisch, Kiba allerdings leider auf ihrem Stuhl. Doch nur zwei Plätze weiter saß Kakashi und unterhielt sich mit Yamato, Naruto und Asuma. Hinata hatte auf Narutos Schoß Platz genommen, genauso wie Ino auf Sais und Tenten auf Nejis. Sie saßen alle relativ eng beieinander. Kurz entschlossen ging sie zu Kakashi, fragte: „Hey, darf ich mal?“ und setzte sich auf seinen Schoß. Die anderen stutzten zwar kurz, aber da Sasuke nicht so aussah, als ob er es dulden würde, das sich jemand, und sei es ein Engel, auf seinen Schoß setzte, und ansonsten weder Stühle noch der Schoß von Naruto oder anderen guten Freunden frei war, fanden sie daran nichts weiter Ungewöhnliches. Sakura drehte sich auch mehr in die andere Richtung und unterhielt sich mit Ino und Kiba. Die Gespräche gingen kreuz und quer über den Tisch. Nach einer Weile kam es dann zu dem gar nicht mal so seltenen Phänomen, das allen am Tisch gleichzeitig das Gesprächsthema ausging. Aber daran störte sich niemand, alle genossen das stille Beisammensitzen, und dann wurde die Stille von einer wohlbekannten Stimme mit einer wohlbekannten Frage unterbrochen. „Sag mal, Sakura, wer ist jetzt eigentlich dein Freund?“ fragte Tenten unschuldig in die Runde hinein. Sofort änderte sich die Atmosphäre von müde-entspannt zu höchst neugierig-angespannt. Sakura leckte sich über die Lippen. Alle Augenpaare ruhten auf ihr. Sollte sie es sagen? Sie wollte nicht, hatte Angst vor ihren Reaktionen. Und jetzt konnte sie noch nicht einmal Kakashi fragen, dann konnte sie es auch gleich sagen. Da räusperte Sasuke sich. „Sakura, ich möchte mich da ja nicht einmischen, es ist immerhin eure Sache, aber vielleicht wäre jetzt der geeignete Zeitpunkt...“ Sie sah ihn unsicher an. „Aber... wenn wir ihnen dadurch das Weihnachtsfest verderben? Ich meine...“ „Ach, hör doch auf mit dem Unsinn!“ Neji mischte sich zur Überraschung aller ein. „Gerade weil Weihnachten ist, das Fest der Liebe! Und wer sich wegen seinen engstirnigen Ansichten von so einer ja eigentlich freudigen Sache Weihnachten verderben lässt, der ist nun wirklich selber schuld.“ Alle schauten ihn erstaunt an, besonders Tenten, die sich auf seinem Schoß zu ihm umdrehte. Dann wieder Sasukes ruhige Stimme: „Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Aber wenn du es ihnen nicht sagen willst, dann lass sie doch raten. Erstens ist es eigentlich offensichtlich, und zweitens bin ich es nicht.“ „Na... gut...“ Sakura schluckte und blickte schüchtern nach oben, durch ihre Haare, die ihr wie ein Vorhang vor die Augen fielen. „Was meinst du mit `offensichtlich´, Sasuke?“ fragte Shizune zögerlich. Angesprochener verdrehte die Augen. „Also, damit meine ich...“ Er blickte kurz am Tisch entlang. „Tenten sitzt wo...?“ „Auf Nejis Schoß?“ fragte nach ein paar Sekunden Lee. „Genau. Und Neji und Tenten sind...?“ „Ein Paar?“ kam es, wiederum fragend, von Chouji. „Richtig. Hinata sitzt wo...?“ „Auf Narutos Schoß, und sie sind zusammen.“ antwortete Tenten, den Kopf schief gelegt. „Sehr gut. Und wo sitzt Sakura?“ Die Frage war absolut rhetorisch gemeint, und als alle Blicke zu Sakura huschten, oder besser, zu dem, auf dessen Schoß sie saß, und alle Augen größer wurden, da lehnte sich Sasuke in seinem Stuhl zurück und meinte: „Zwei und zwei macht vier. Eben ganz offensichtlich, Shizune.“ Die einzigen, die entspannt waren, waren die, die diese Neuigkeit schon kannten, auch wenn Tsunade die Augen schloss und einen ganzen Becher Sake im Zug herunterkippte. „Aber... das ist doch sicherlich ein Scherz?“ Lees Stimme zitterte bei dieser Frage. Sakura schüttelte kaum merklich den Kopf, traute sich nicht einmal, ihn anzusehen. Kakashi legte einen Arm um ihre Taille und zog sie schützend und beruhigend an sich. Als niemand etwas sagte, manche entsetzt, andere erstaunt schauten, knallte Tsunade, offenbar schon ziemlich angeheitert, ihren Becher auf den Tisch, was sie alle zusammenzucken ließ. Bevor nun irgendjemand etwas sagen konnte, schallte ihre laute Stimme über den Tisch. „Nein, das ist kein Scherz. Ich hatte eine Woche Zeit, darüber nachzudenken, und wie ich es auch drehe und wende, ich muss sagen, dass ich Neji voll und ganz zustimme. Das ist echt nichts, worüber man sich derart aufregen müsste. Akzeptiert es, lasst sie in Ruhe, anscheinend lieben sie sich, also lasst es gut sein. Ich dulde nicht, dass das in irgendeiner noch so kleinen Weise die Zusammenarbeit im Team stört. Konoha hat einen Ruf zu verlieren. Und jetzt kommt wieder runter, verdammt. Es ist Weihnachten. Und warum, zur Hölle noch mal, ist der Sake schon wieder alle?“ Shizune sprang auf und lief sofort los, neuen Sake holen. Sie war froh, dass sie ihren Händen und ihren ruhelosen Füßen etwas zu tun geben konnte. Sakura warf Tsunade einen dankbaren Blick zu. Tenten beugte sich zu Neji. „Du hast es gewusst?“ flüsterte sie nicht allzu leise. Er sah sie durchdringend an. „Natürlich. Du müsstest eigentlich wissen, das es für mich kaum Geheimnisse gibt. Auch wenn sie doch sehr dezent waren.“ „Warum hast du mir das nichts gesagt?“ „Weil du ebenso gut weißt, das ich niemals private Dinge ausplaudern würde. Das ist eine Frage der Diskretion.“ Tenten schmollte. Natürlich wusste sie das alles. Doch es wurmte sie, dass er es wer weiß wie lange gewusst hatte, ohne dass sie es wusste. Alles in allem war sie zwar überrascht, aber nicht abgeneigt. Wie Tsunade schon sagte, wenn sie sich liebten, wieso nicht. Tenten wusste, wie einem die Liebe den Kopf verdrehen konnte, also konnte sie den beiden keinen Strick daraus drehen. So dachten auch die meisten anderen. Shizune hatte zwar etwas zu schlucken, aber Chouji, Kiba und Shino zuckten nach den ersten paar Sekunden die Achseln, und Shikamarus Reaktion war die Beste: Ob der Neuigkeit und Tsunades bewegender Rede leise überrascht, hatte er eine Augenbraue einen kaum merklichen Millimeter nach oben gezogen. Dann seufzte er halblaut, was die Aufmerksamkeit aller auf ihn lenkte. „Mendokuse... Jetzt starrt sie doch nicht an, als wären sie von einem anderen Stern. Mich würde interessieren, was haben Gaara und seine Geschwister dazu gesagt?“ Jetzt war es an Sakura und Kakashi zu staunen. Hatte Temari ihm mit dem Päckchen einen Brief zukommen lassen? Shikamaru beantwortete die in ihre Gesichter geschriebene Frage. „Nein, Temari hat keine Zeile darüber verloren. Aber sie hat eine Andeutung gemacht, dass ich bald etwas sehr Überraschendes erfahren würde. Und ich nehme an, wenn sie das weiß, dann wissen ihre Brüder das auch. Hab ich nicht Recht?“ Sakura antwortete darauf, während sie einen Seitenblick zu Sasuke warf. „Anscheinend waren wir in Suna etwas zu unvorsichtig. Ja, sie haben es rausbekommen. Aber sie haben sich glaub ich einfach nur für uns gefreut. Also relativ unproblematisch.“ „Mensch, Sasuke! Ich hab dir doch gesagt, du sollst aufpassen, dass sie keine Dummheiten machen. Warum hast du ihnen nicht gesagt, dass sie verdammt noch mal vorsichtiger sein sollen?“ Das war Inos Stimme. „Entschuldige mal, ich bin weder ihr Kindermädchen noch irgendein Moralapostel! Die sind erwachsen, lass sie doch, um Himmels Willen!“ Sasuke war doch etwas angesäuert. Überhaupt war das unfair, nur weil er anscheinend in den Vorstellungen aller der passende Partner für Sakura war, hatte er jetzt die Aufpasserrolle für sie. Hatten sie eigentlich schon einmal daran gedacht, das er eventuell auch Gefühle für Sakura hatte und das es ihm weh tat, sie so zu sehen, trotz aller scheinbaren Freimütigkeit, mit der er sie Kakashi überließ? Er ließ auch besser unerwähnt, wie dankbar er war, das Sakura zu Kakashi ins Zimmer geschlichen war und nicht umgekehrt. Das hätte ihm sicherlich den Schlaf geraubt. Nein, natürlich hatten sie nicht daran gedacht. Warum auch, immerhin war er ein Uchiha. Irgendwie glaubte er, das sich nie jemand um seine Gefühle scherte, von Naruto und Sakura mal abgesehen, wobei Letztere ja, wenn auch mit aufrichtigem Bedauern, ihre Liebe zu Kakashi kundgetan hatte. Und Sasuke sah ja ein, dass er selbst daran schuld war, er hatte durchaus ernst gemeint, was er damals zu Kakashi gesagt hatte, aber er war ihnen die ganze Zeit über dankbar dafür gewesen, dass sie ihre Beziehung versteckten. Er wusste nicht, ob er es ertragen könnte, wenn sie es offen zur Schau stellten. Von dieser inneren Zerrissenheit bekam allerdings keiner etwas mit; wie immer war sein Pokerface perfekt. Und im Grunde war es ihm auch lieber so, denn er würde es erst recht nicht aushalten, wenn sie ihn bemitleideten oder ihm womöglich gute Ratschläge erteilen wollten. Er hasste es, wenn sich andere in sein Privatleben einmischten. Ino wollte gerade etwas entgegnen, da unterbrach Sakuras Stimme sie. „Ich glaube, wir gehen dann mal... gute Nacht. Frohe Weihnachten.“ Sie zeigte ein zaghaftes Lächeln und zog Kakashi dann an der Hand mit sich, raus aus der Menge. Auf dem Weg zu ihrer Wohnung blickte Sakura konsequent den Boden an. Kakashi wagte nach einiger Zeit vorsichtig zu fragen: „Sakura, alles in Ordnung? Es ist doch alles gut gelaufen. Und Tsunade hat sich nicht nur wieder eingekriegt, sondern sich auch für uns eingesetzt.“ Es blieb still, sie zuckte nur die Achseln und machte eine unbestimmte Kopfbewegung, während sie weiter den Boden ansah und mit festen Schritten zu ihrer Wohnung ging. Kakashi wurde nervös; warum sagte sie nichts? „Bitte, Kätzchen, sprich mit mir!“ Er flehte fast und stellte sich ihr in den Weg. Und erschrak, als er sah, dass ihr die Tränen in Sturzbächen aus ihren Augen liefen. „Aber Sakura, was ist denn bloß mit dir los? Ich bin doch hier, alles gut, alles gut...“ Und er nahm sie in den Arm. Nach einiger Zeit, in der sie stumm in sein Hemd geschluchtzt hatte, antwortete sie stockend: „Es ist nur... Jetzt endlich... wissen es alle, und...“, sie holte tief Luft, „Das erleichtert mich so unheimlich. Und wie sie es aufgenommen haben, werden wir noch früh genug erfahren, auch wenn das jetzt einen relativ guten Eindruck gemacht hat. Ich...“ sie brach ab und sah ihn an. „Lass uns zu dir gehen.“ flüsterte sie. Er lächelte, hielt sie fest in seinen starken Armen. Dann hob er sie hoch und verschwand in mit ihr in die Nacht. Also, meine Lieben... Tja, das wars^^ So, Jetzt wissen alle Bescheid, und alles ist gut. Erst mal muss ich sagen, ich hab von diesen medizinischen Dingen leider keine Ahnung, deshalb hab ich keinen Plan, woran man einen schiefen Rücken erkennt... Nur damit keiner auf die Idee kommt, das auszuprobieren und die halbe Familie in die Notaufnahme zu fahren oder zum Orthopäden zu schicken^^ Obwohl... Halt! Da fehlt ja noch was! Ihr müsst doch wissen, wer den Kampf Kakashi gegen Sakura denn nun gewinnt! Also... *trommelwirbel* *Lostrommeldreh*: ...And the winner is... Tja, das wüsstet ihr wohl gern, was? Nein!!! So nicht... Das schreit wohl nach einem Bonuskapitel! Aber dann ist auch wirklich Schluss! Also, bis denne^^ Hel Eure Flecki^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)