Die 500 Jahre dazwischen... von Phai8287 ("Im Schatten des Neumond" geht weiter...) ================================================================================ Kapitel 8: Teil 2-2 ------------------- Das Schloss wurde von Stille beherrscht und war bei weitem nicht so festlich, wie man es für die Ankunft des Schlossherren erwartete hatte. Es war fast gespenstig und Sesshoumaru dachte sich noch nicht viel dabei. Er vermutete viel eher, dass sein Liebster einen Hormonschub hatte und seine Ruhe wollte. Deshalb begab er sich sofort zu ihren Gemächern. Dort fand er einen seltsam unangenehmen Geruch vor und alles wirkte noch viel düsterer als je zuvor. Einige Kerzen wurden angemacht und er sah sich um. "Inuyasha?" Der Halbmondträger war beunruhigt. Auf dem gemeinsamen Ehebett entdeckte er im schwachen Licht eine zusammengekauerte Gestallt. "Schatz?", fragte er sanft und trat vorsichtig näher. Er sah das Knäuel aus Decken zusammen zucken. Eine starke aber zärtliche Hand legte sich auf Inuyashas Schulter. "Inuyasha?" Sesshoumaru begann panisch zu werden, da er nicht verstand, was los war, trotzdem zwang er sich, ruhig zu sprechen. Der Jüngere wimmerte und wich von ihm zurück, doch bevor Sesshoumaru auf ihn reagieren konnte betrat Sharoumado das Zimmer. "Was ist los?", fuhr er diesen sofort an und sah dann wieder besorgt zu seinem Liebsten. „Junge…“ Der Alte nahm ihn zart beim Arm. „Komm mit vor die Tür.“ Und tatsächlich folgte ihm der Jüngere ohne Widerworte, sondern sah ihn nur mit großen ängstlichen Augen an. Dann schloss sich die Türe hinter ihnen. Sein Großvater wusste nicht, wie er ihm die schlechte Nachricht beibringen sollte und so strich er mitfühlend über den Arm des Anderen. „Es tut mir so leid…“ Doch sein Enkel verstand nicht und zog seinen Arm zurück. "Was tut dir leid? Was ist hier los??" „Inuyasha ist schwer gestürzt…“, versuchte der Alte zu erklären. Sesshoumaru begann zu überlegen, aber er konnte sich nicht vorstellen, was geschehen sein sollte. "Gestürzt? Fühlt er sich nicht gut, zieht er sich deshalb zurück? Wo ist er gestürzt?" Der Alte sah ihn voll Mitgefühl an. „Es ist weit aus schlimmer, er ist die Treppe runter gefallen…“ Sein Enkel erblasste und endlich glaubte er zu verstehen. "Nein!!! Wie geht es ihm und den Kindern?" Wieder ergriff Sharoumado seinen Arm. „Der Sturz hat die Wehen eingeleitet und es kam zu einer Sturzgeburt. Ich habe Inuyasha zwar dazu bekommen sich zu verwandeln, aber selbst wenn sein Körper bereit gewesen wäre… die Kleinen waren nicht lebensfähig… es tut mir so leid…“ Ungläubig schüttelte der Jüngere den Kopf. "Das ist nicht wahr!!! Du lügst!!! Was soll dieser schlechte Scherz?" Sein Großvater blieb ganz ruhig und hielt ihn sanft fest. „Es tut mit leid, aber das ist die Wahrheit.“ Sesshoumaru wollte sich losreißen und ins Zimmer stürzen. Er würde Inuyasha schütteln und ihn bitten dieses Theater zu beenden. "Was spielt ihr hier für ein grausames Spiel?" Der Alte hielt ihn mit unerwarteter Kraft fest „Schau mich an! Nie würde ich so grausam scherzen!“ Tränen traten in die goldenen Augen und der Halbmondträger hatte nicht die Macht sich los zu reißen. "Warum?" Vorsichtig nahm der Ältere ihn in den Arm. „Manchmal ist die Welt einfach nur grausam…“ Aber Sesshoumaru machte sich wieder los. "Ich will zu ihm, ich will für ihn da sein!" Bevor er getröstet werden wollte, musste er sicher gehen, dass Inuyasha nicht zerbrach. „Sei vorsichtig mit ihm, er hat es nicht gut verkraftet.“ Sharoumado sah ein schwaches Nicken, als sein Enkel wieder ins Zimmer ging. Dort lag Inuyasha noch immer so, wie er ihn verlassen hatte. Ruhig und vorsichtig kam er ihm näher und setzte sich neben ihn. "Inuyasha?" Auch wenn er merkte, dass ein Mann wach war, sah dieser ihn nicht an. Sesshoumaru seufzte traurig, doch er konnte nichts machen. Er konnte nur bei ihm sitzen bleiben und ihn seine Nähe spüren lassen, in der Hoffnung, dass Inuyasha aus seinem Schock erwachte. Doch das geschah nicht, stattdessen schlief er irgendwann vor Erschöpfung ein. Dennoch blieb sein Ehemann neben ihm sitzen um ihn zu bewachen. Als der nächste Morgen hereinbrach schien es plötzlich, als sei nie etwas geschehen. Inuyasha stand wie gewöhnlich auf und wollte seiner gewohnten Routine nachgehen. Sein Liebster, der sich tapfer gehalten hatte, war doch im laufe der Nacht immer wieder im Sitzen eingenickt. Aber jetzt schreckte er hoch. "Inuyasha?" Der war gerade dabei sich anzuziehen. „Guten Morgen“, grüßte er seinen Mann dann ruhig. Der stand sofort neben ihm und fragte besorgt: "Wie geht es dir?" „Ich bin ok, aber ich habe zu lang geschlafen, die Arbeit wartet auf mich.“ Zärtlich wurde seine Hand festgehalten. "Du musst jetzt nicht arbeiten..." „Die Korrespondenz macht sich nicht von alleine, Sess!“ "Wir geben die Arbeit jemand anderem. Du brauchst doch bestimmt Ruhe..." Schmerzvoll sahen goldene Augen in ihres gleichen „Ich sagte doch, dass es mir gut geht!“, wich Inuyasha ihm aus und wollte ihn nicht ansehen. Sein Ehemann schluckte hart und ließ ihn los. "Entschuldigung, ich werde dich nicht aufhalten...." Er senkte den Kopf und sah ebenfalls weg. „Ich muss doch meine arbeit machen…“, verteidigte Inuyasha sich leise. "Wenn du das möchtest, aber du musst es nicht..." Er hielt ihm seine Hand hin und wollte ihn zu nichts, auch nicht zu einer Berührung zwingen. Zögernd legte der Jüngere seine Hand in die Größere. "Bitte sag mir, wenn ich irgendwas tun kann...", erklang es danach hilflos. Sesshoumaru wollte für Inuyasha da sein und ihn halten, doch auch in ihm war mit ihren Kindern etwas gestorben und er trauerte, selbst wenn er das nicht zu zeigen vermochte. Der Kleinere strich ihm zärtlich über die Wange. „Mach dir keine Sorgen, aber du siehst blass aus, ruh dich doch etwas aus.“ Der Halbmondträger nickte. Es tat ihm weh, wie wenig die Situation Inuyasha anscheinend ausmachte. Dann trat er zurück. "Ich hab nicht viel geschlafen. Bitte weck mich, wenn du mich brauchst!" „Das mache ich!“ Er küsste seinen Ehemann kurz. „Schlaf gut.“ Als er das Zimmer verlassen hatte, rollte sich der Ältere zusammen und weinte. In den nächsten Tagen veränderte Inuyashas Verhalten sich nicht, es war, als wäre ihm nie etwas geschehen, stattdessen schien er es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, alle anderen zu trösten, denn außer ihm schien jeder in triefe Trauer gefallen zu sein. Sein unnormales Verhalten beunruhigte seine Familie aber nicht nur, es schien auch ihn und Sesshoumaru auseinander zu treiben. Denn der Ältere stand der Verdrängung in seinem Ehemann machtlos gegenüber und es zerfraß ihn, weil auch er dadurch niemanden hatte. Sesshoumaru lief so durch die Zimmer, wie man es von dem jüngeren Inu erwartete, wie ein Zombie. Der versuchte hingegen nur ihn zu trösten, als wäre er selbst nicht betroffen. „Warum legst du dich nicht etwas hin, Sess? Du siehst nicht gut aus.“ "Wie sollte ich auch??? Unsere Kinder sind tot und du tust so, als sei nichts passiert!" Sesshoumaru war mit den Nerven am Ende und startete noch einen letzten Versuch. "Bitte Schatz, es ist nicht gut, wenn du einfach so weiter machst...", flehte er förmlich. Inuyashas Gesicht Züge spannten sich an und er wich ein Stück zurück. „Ich weiß nicht, was das immer soll!“ "Da, schon wieder!!!" Sein Mann nickte entschlossen und weinte. "Haben sie dir gar nichts bedeutet? Du hast sie 4 Monate in dir getragen..." „Hör auf, dass geht dich doch überhaupt nichts an!!!“ Inuyasha war nun selbst aufgebracht und wollte diese Dinge einfach nicht hören. "Natürlich tut es das, ich war ihr Vater!", brüllte der Ältere und stapfte an ihm vorbei zu einer Tasche, die er von der Reise mitgebracht hatte. Aus dieser zog er ein Spielzeug, dass er mit Liebe in den Nächten seiner Abwesenheit selbst geschnitzt hatte und warf es dem ehemaligen Hanyou vor die Füße. "Aber wenn du meinst, es geht mich nichts an, dass lass mich in Zukunft in Ruhe!!" Als wäre es der grausamste Anblick der Welt schreckte das kleine Holzspielzeug, den ehemaligen Hanyou weg, bis er an die Wand stieß. Sesshoumaru sah es nicht, denn er hatte eine klaffende Wunde in seiner Seele und ließ allen Frust, seine Trauer an ihm aus. "Ich hab gesagt, du sollst abhauen, genau so, wie du es deinen Gefühlen gegenüber gemacht hast. Ich brauche kein falsches Mitleid um meiner Trauer wegen, ich schaff das schon irgendwie allein!!!" Sein Ehemann reagierte nicht auf ihn, denn er hatte die Hände fest auf seinen Mund gepresst und seine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt, die nun drohten überzulaufen. Der Ältere wusste nicht genau, was er tat, doch er hob das Holzspielzeug wieder auf und hielt es ihm direkt vor die Nase. "Was ist los?? Ich denke, es berührt dich nicht, das ist doch nur einfaches Holz!", provozierte er mit heiserer Stimme. Der Jüngere wimmerte und sackte zu Boden, dabei ließ er den Tränen endlich freien Lauf. Wie automatisch, fiel das Stück Holz wieder auf den Boden und mit ihm sank Sesshoumaru auf die Knie und zog ihn zu sich. "Ich will dir nicht weh tun... Dafür liebe ich dich viel zu sehr... Aber ich muss verhindern, dass es dich irgendwann auffrisst!", schluchzte er und hielt ihn ganz fest. „Oh Gott…“, entwich es Inuyasha plötzlich, als die furchtbare Wahrheit seine Gedanken einnahm. „Sie kommen nicht wieder…“ "Aber sie werden immer in unseren Herzen sein!!!" Ganz fest drückte er den Kleineren an seine Brust. "Für immer!" Nach diesem Tag war der Damm in Inuyasha gebrochen und er war in der Lage seine Kinder zu betrauern. Der Akt des Trauerns war es auch, der ihn und Sesshoumaru wieder eng zusammen brachte und ihrer Beziehung eine ganz neue Tiefe gab. Sie gaben sich gegenseitig Halt und konnten sich dennoch fallen lassen. So konnte der Schmerz über den Verlust zwar nicht vergehen, was wohl niemals geschehen würde, wenn man geliebte Wesen, auch wenn sie noch nicht geboren waren, verlor. Dennoch lernte man mit ihm zu leben, denn man hatte einander. Mit der Zeit, begannen sie sogar wieder einen Alltag zu leben und sie lachten zusammen, gemeinsam mit ihren anderen drei Kindern, welche dadurch auch noch fester mit ihnen verbunden waren. Doch als dann 100 Jahre zu verstreichen drohten wurde das Ehepaar und vor allem Inuyasha nervös, denn er wusste nicht, ob er schon bereit war für eine neue Schwangerschaft oder gar für einen neuen Zuwachs in der Familie. Aber zu Überraschung aller blieb seine Hitze aus. Das selbe Phänomen ereignete sich knapp 100 Jahre später und so kam es, dass man nach weiteren 100 Jahren schon gar nicht mehr damit rechnete, dass das königliche Paar noch einmal Kinder bekommen würde. Ihre Kinder hatten beide Jahrhundertwenden Angst um ihre Eltern, auch wenn sie inzwischen auch teilweise ihre eigenen Wege gingen, denn sie mussten selbstständig werden. Weshalb Jiyu im laufe der Jahre die Wache ihres Gebietes übernahm und Izayoi die Ausbildung, um irgendwann in die Fußstapfen ihres Vaters treten zu könnten. Aber dann wurde Inuyasha zu Überraschung von ihm und Sesshoumaru doch wieder Läufig. Nervös und mit vor Lust geröteten Wangen saß Inuyasha auf ihrem Bett und sah zu Sesshoumaru, der neben diesem Stand und bewusst abstand warte. Der Jüngere hatte ihn gerade versucht zu verführen und der Halbmondträger hatte Schwierigkeiten dem zu widerstehen, denn der Geruch seines Liebsten war unwiderstehlich. "Wir sollten uns versuchen zu beherrschen...", presste er zwischen den Zähnen heraus. „Ich hatte nicht gedacht, dass es noch einmal gehen würde…“, flüsterte der Jüngere heiser. Ihnen war bewusst, dass er, nachdem er die letzten Wochen keine Lust verspürt hatte, heiß war. "Die Frage ist doch eher, ob wir dazu bereit sind..." Sesshoumaru schluckte. Er war zerrissen, gegen bereits verführt sein und nur noch den eigentlichen Akt ausführen und der Angst vor einer Schwangerschaft. Zittrig streckte Inuyasha die Hand nach Sesshoumaru aus. „Willst du denn noch Kinder mit mir?“ Und zögernd griff der Ältere nach dieser. "Ich könnte mir nichts schönes vorstellen...!" „Dann komm doch zu mir aufs Bett…“ Sesshoumaru trat näher, stoppte aber sofort wieder. "Vorsicht... Wir sind nicht ganz zurechnungsfähig...." Er kicherte gierig. "Schaffen wir es, ein oder mehrere neue Kinder zu haben, ohne sie mit den anderen Welpen zu verwechseln?" „Es sind jetzt fast 300 Jahre… ich glaube das wir bereit sind.“ Inuyasha zog ihn näher zu sich. Der Widerstand seines Ehemannes war gebrochen, trotzdem versuchte er halbherzig noch einmal den Verstand zu bewaren. "Sagen wir das auch, wenn wir wieder normal sind?" „Sicherlich…“ Gierig vereinte Inuyasha ihre Lippen. Doch auch aus diesem Kuss löste sich der Ältere. Er war Inuyasha zwar im Augenblick hörig, anders konnte man es nicht bezeichnen, aber er wollte noch was klarstellen, bevor sie es taten. „Sess…“, stöhnte der Kleinere daraufhin ungeduldig. "Wenn wir das durch ziehen..." Der Halbmondträger streichelte ihn verlangend vom Hals abwärts und öffnete seine Kleidung. "...dann ist dir hoffentlich klar, dass du dieses Mal absolutes Arbeitsverbot hast und ich dich schlimmer als alles andere bewachen werde..." Wie hypnotisiert folgten goldene Augen den Fingern. „Fessele mich ans Bett, wenn es sein muss, aber mach endlich was!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)