Gazetto Inn von Nizi-chan (Ein Tag wie jeder andere. Oder ...?) ================================================================================ Kapitel 21: Wenn Männer weinen ... ---------------------------------- Rukis Sicht: Am Abend hatte Yasumi ein Date. Allerdings nicht mit mir. Yuu hatte Yasumi gefragt, ob er sie heute Abend ausführen dürfe. Sie hatte mich angesehen und den Kopf schief gelegt, um mich um Erlaubnis zu bitten. Und um ehrlich zu sein: Es gefiel mir! Es gefiel mir die Art, wie sie es tat. Sie gab mir das Gefühl, dass sie nur mir gehörte, was sie auch tat. Wenn sie mit Yuu unterwegs sein würde, brauchte ich keine Angst zu haben. Er war zwar verspielt und kindisch, aber er würde ihr nichts antun. „Oh ja gerne! Ich würde gerne mit dir gehen! Mit dem Gitarristen von the GazettE!“ Ich hatte das Gefühl, dass sie vor Glück zitterte. „Mylady“, Yuu ging mit einem Knie runter auf den Boden und küsste Yasumis Hand, „darf ich Sie heute zum Essen einladen?“ Yasumi wuschelte durch Yuus Haar. „Weißt du wie viel ich verdrücke?“ Sie lachte. „Ich komme mir vor wie in einem Host Club!“ Ich zog Yasumi an mich und erpresste Yuu mit einem Lächeln im Gesicht: „Wenn du ihren Abend vermasselst oder wenn ihr etwas zustößt, dann weißt du, dass wir einen neuen Gitarristen brauchen, nicht wahr?“ „Keine Sorge.“ Er grinste. „Schließlich bin ich imstande auf ein kleines Mädchen aufzupassen. Ich gehe mich fertig machen.“ Er verschwand im Schlafzimmer. „Ich gehe auch.“ Ich fixierte sie. „Takanori, nein! Ich kenne diesen Blick!“, hörte ich Akira sagen. „Yasumi, du wirst von ihm als Modepüppchen missbraucht!“ Akira lachte über seinen Kommentar zusammen mit Kouyou. Wir entfernten uns von ihnen und im Proberaum stürzte ich mich auf die Paar Kleider, die sie mitgebracht hatte. „Rote Bluse? Nein. Jeanshose? Nein. Roter Rock?“ Ich sah aus dem Fenster und wieder auf die Kleider. „Ah! Hier. Hellblauer Kapuzenpulli, drunter den schwarzen Rock hier. Und keine Widerrede.“ Ich tätschelte sie am Kopf und verließ das Zimmer. Im Wohnzimmer stand Yuu. „Yuu! Wie schnell warst du denn?“ Er fuhr sich durch die Haare und strahlte vor Selbstbewusstsein. „Tja, Wenn man so gut aussieht wie ich, braucht man sich nicht viel zu stylen.“ Sein Hemd war weit geöffnet und eine silberne Kette kam zum Vorschein. „Ya-su-miiii“, sang er, als ich mich auf den Sofa setzte, und sie kam herein. Ich starrte sie an. „Was ist?“ Sie drehte sich um die eigene Achse. „Schmink dich bitte ab und komm zu mir.“ Sie kam zu mir und beugte sich runter. „Ich bin nicht geschminkt. Siehst du?“ Tatsache! Ich sah in ihre Augen, dessen Grün in mir eine seltsam schöne Ruhe auslöste, zu ihren Lippen, die glänzten. „Labello?“ Ich zog sie zu mir und küsste ihre Lippen. Wenn man den ersten Schritt gewagt hatte, kamen die anderen Schritte einem leichter vor. „Pfirsich?“ Ich grinste sie an, aber mein Lächeln erstarb, als ich sie ansah. Es sah so aus, als würde sie jeden Moment weinen. Doch plötzlich gewann das Blau ihrer Augen die überhand und sie warf nach Dolchen nach mir. Ich versuchte den Blick abzuwenden, aber es war wie ein Bann, von der ich mich nicht lösen konnte. Ich öffnete den Mund, die Wörter aber kamen zur Hälfte stotternd raus. „Yasumi, Schätzchen, hör bitte auf, ihn böse anzustarren. Er hat nichts verbrochen.“ Yuu brachte sie davon ab, mich mit ihrem Blick zu ermorden. Ich atmete beruhigt ein. „Aber … So etwas macht man nicht mit anderen Leuten. So etwas macht man nicht mit mir!“ Ich lachte, als mir ihre Unterwäsche in den Sinn kam. „Man zieht sich auch vor Männern nicht einfach so aus.“ Sie legte den Kopf schief. „Was meinst du? So etwas würde ich … ich … Oh, Gott! Was hast du gesehen?“ Ich ließ mir Zeit mit der Antwort. „Teddybären.“ Wie in Zeitlupe wurde ihr Gesicht rot. Uke sprang sie an. „Mach dir nichts daraus, Ya-chan. Das da“, er zeigte auf mich, „ist ein Perverser. Kein Grund wegen ihm rot zu werden.“ Mit diesem Worten gab er ihr einen Kuss auf die Wange. „Erinnere dich an meine Worte. Mein Angebot gilt außerdem immernoch.“ Sie grinste ihn an. Warum? Warum freute sie sich über seinen Kuss? Mich durchbohrte sie mit den Blicken, aber bei Uke wurde sie weich. „Komm jetzt!“ Yasumi wurde von Yuu raus gezogen. Uke steuerte Richtung Küche. Ich hielt ihn bei der Schulter fest. „Was“, brachte ich wütend hervor, „für ein Angebot?“ Er drehte sich nicht einmal um. „Etwas zwischen mir uns Yasumi.“ Ich drehte ihn zu mir. „Ich fragte: Was für ein Angebot?!“ Ein leichtes Lächeln erschien auf Ukes Gesicht. „Du …“, zischte ich hervor. In mir quoll die Wut. „Was hast du ihr gesagt?!“ Er riss sich los. „Was ist los? Warum bist du sauer, Takanori? Gefällt es dir nicht, dass wir ein Geheimnis haben, von dem du nichts weißt? Hat das Rukilein etwa Angst?“ Ich wollte den Arsch, der sich Uke nannte, anspringen und ins Gesicht schlagen, aber jemand hielt mich davon ab, während ein anderer, blonder Jemand sich zwischen uns stellte.“ „Uke, hör auf, Takanori zu provozieren. Bist du bescheuert?!“, schrie Akira ihn an, doch Uke machte mit lässigem Ton weiter. „Bist du sauer, weil sie nach meinem Kuss gelächelt hat?“ Ich riss mich von Kouyous Griff und verfehlte Ukes Gesicht um ein Haar. „Du kannst nichts tun, Takanori.“ „Ich werde sie nicht aufgeben! Nie und Nimmer!“ Langsam kamen mir die Tränen. „Soso … Du gibst sie also nicht her! Aber sie dich vielleicht. Was ist denn auch zu erwarten. Du verletzt sie doch nur.“ Es stimmte. Uke hatte Recht. Ich hörte Yasumis Stimme im Ohr. Was hatte sie mir gesagt? »Ich habe mich in dich verliebt.« , »Ich habe Angst um dich.« Aber Yasumi … Ich verletze dich doch nur. Wie kannst du so etwas schönes sagen? Ich bin doch derjenige, der dich verletzt. Verdiene ich dich? Ich ging auf die Knie, meine Augen tränten und meine Stimme änderte sich abrupt. „Bitte …“, ich verbeugte mich noch tiefer bis meine Stirn den Boden berührte, „ich flehe dich an, nimm sie mir nicht weg!“ Yasumi. Yasumi. Yasumi. Yasumi. Ich liebe dich. Mir ist es egal, wenn ich vor meinen Freunden weine. Ich weine für dich. „Sie ist mir“, meine Tränen fielen auf den Laminat, „wichtig. Wichtiger als du denkst! Ich will sie nicht verlieren. Nicht auch noch sie!“ Yasumi, wenn du weggehst, würde meine Welt untergehen. „Scheiße!“, hörte ich ihn ausrufen und kurz darauf sah ich Ukes Schatten neben mir. „Steh auf und flenn nicht! Man denkt jetzt bestimmt schlecht über mich! Und Yasumi würde sehr wütend auf mich sein, wenn sie dich so sehen würde. Also steh auf!“ Ich richtete mich halb auf, vermied aber jeglichen Blickkontakt – und er umarmte mich freundschaftlich. „Es tut mir leid! Eigentlich weiß ich es selbst, dass ich bei ihr keine Chance habe. Sie lächelt mich immerzu an, obwohl ich sie angemacht habe. Sie wird mich aber nie ansehen wie dich und das macht mich wahnsinnig. Ich habe ihr auch angeboten, dich mit mir zu betrügen. Ich bin böse gewesen, aber … Verzeih mir, Takanori! Ich habe mich in sie verguckt! Und …“ Ich umarmte ihn zurück. „Tut mir echt leid, aber Gefühle kann man nicht so schnell abbauen. Gib mir ein bisschen Zeit. Sie zu ignorieren wird schwer sein.“ Ich fand meine Stimme wieder und löste die Umarmung auf. „Ich verstehe dich.“ Uke grinste jetzt. „Wann sagst du ihr über die Vergangenheit bescheid? Es wird Zeit für eine Entschuldigung.“ „Nachdem ich ihr sage, dass sie Byou total bloßgestellt hat.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)