Gazetto Inn von Nizi-chan (Ein Tag wie jeder andere. Oder ...?) ================================================================================ Kapitel 16: Streit mit der Familie? Dann alles an Yasumi auslassen! ------------------------------------------------------------------- Es war spät abends, als wir wieder nach Hause zurück kamen. Die Person, nachdem ich mich die ganze Zeit über gesehnt hatte, lag mit geschlossenen Augen auf dem Sofa, im Fernseher lief eine Animeserie. „Whua! Sieht ihr auch das, was ich sehe?“ Ich sah etwas in Yasumis Hand, aber Reita meinte anscheinend etwas anderes, denn er stellte vor die Glotze und lachte: „Naruto!“ Ich rollte mit den Augen und faltete das Blatt in Yasumis Hand aus. „O mein Gott, Takanori hat eine Schatzkarte gefunden!“ Die Übertreibung in Kouyous Stimme war nicht zu überhören. „Ach was! Sein Schatz liegt doch schon vor ihm.“ Yuu warf mir dabei einen Blick zu. Akira schaltete den Fernseher und warf mir ein Arm um die Schulter, ich ließ das Papier fallen. „An was denkst du, Takanori?“ „Was?“ „Es sieht so aus, als ob du vorhättest, sie zu essen.“ Ich drehte mich verlegen um. „Das stimmt nicht!“ Akira lachte. „Willst du ihr wirklich die Unschuld rauben? Schau doch mal wie süß sie schläft.“ Obwohl ich Akira nicht gehorchen wollte, sah ich sie an. Ihre Augen waren zu, hier und da verdeckten Strähnen ihr Gesicht. Ihr Körper … Jemand lachte. „Du wirst rot, Kleiner.“ „Du bist ein Idiot, weißt du das Akira?“ Er kriegte sich ein. „Meinen Segen hast du aber“, meinte er und zwinkerte mir zu. „Segen?“, fragte ich und die anderen gleichzeitig. „Ja, Segen. Es ist doch normal, dass die Mutter ihren Segen abgibt.“ „Ah! Meinen Segen hast du auch, Sohnemann“, sagte Yuu ernst und versuchte nicht zu lachen. „Hm... Als Onkel bleibt mir da nicht viel zu sagen, aber ich glaube daran, dass du sie beschützen wirst. Sei gesegnet.“ Ich sah meine »Familie« an. „Danke.“ Was sollte ich auch mehr sagen? Sie vertrauten mir Yasumi an. „Was seid ihr denn für Eltern?“, sagte Uke etwas genervt. Ich sah ihn an und merkte, dass er es ernst meinte. Er fuhr weiter und fixierte mich: „Du versuchst doch nur, sie in dich verlieben zu lassen. Deswegen bist du doch nur die ganze Zeit in ihrer Nähe.“ Ich sah ihn fragend an. „Wie bitte? Du bist doch nicht... Hey! Ich rede mit dir!“ Aber Uke war im Schlafzimmer verschwunden. „O-oh...“, hörte ich von meinen Freunden, beachtete es aber nicht und las stattdessen das Geschriebene vor. „Hier steht: Aloha Gazetto!^^ Wenn ihr da seid, rüttelt mich einfach wach, sonst wach ich nicht auf. Ich habe Hunger, bitte kommt früh wie möglich nach Hause Q_Q PS: Es gibt etwas Leckeres zu essen :P“ Ich steckte den Brief in die Hosentasche. „Takanori, wecke sie wie ein Märchenprinz auf. Kussi kussi“, scherzte Kouyou. Mir war aber nicht danach zu scherzen oder zu lachen. Wie denn auch? Mein Freund war mein Rivale. Als ich am nächsten morgen auf die Uhr schaute, war es bereits Mittag. Ich richtete mich auf, sah mich um und entschloss mich aufzustehen. Ohne Uke und Yuu, die Playstation spielten, zu beachten, steuerte ich Richtung Badezimmer, um eine kalte Dusche zu nehmen. Was war gestern noch mal passiert? Nachdem ich Yasumi geweckt hatte, aßen wir. Ich hatte sie gebeten, mich zu massieren … Und da endete auch schon meine Erinnerung. Sie hatte mich also in den Schlaf massiert. Ich trat aus der Dusche und ging zu den anderen. „Ich will mitspielen.“ Yuu sah mich an. „Musst warten bis ich Uke krankenhausreif gehauen habe.“ Ich sah mich um und seufzte. „Yasumi ist in der Schule. Brauchst dich nicht umzusehen“, meinte Uke und konzentrierte sich auf das Spiel. Die Zeit verging wie im Flug. Kouyou fuhr nach Hause, ich und Yuu spielten Playstation, während Uke und Akira – was ich zum ersten Mal miterlebte – sich in die Küche zurückzogen. Plötzlich zuckte ich zusammen und drehte mich zur Eingangstür um. „Was hast du? Pass lieber auf, sonst mache ich dich fertig“, sagte Yuu, aber Tekken interessierte mich lange nicht mehr. Ich fühlte eine kraftvolle Ruhe. Ja, sie war da, ich spürte ihre Anwesenheit. „Sie ist da“, sagte ich und ging zur Tür. „Du machst mir Angst, Takanori“, rief Yuu mir hinterher, ich riss die Tür auf und Yasumi stand vor mir. „Ich korrigiere mich, Takanori: Du machst mir eine Horde Angst!“ Doch ich beachtete ihn nicht und sah die Person an, die zum Teil erschrocken, zum Teil glücklich mich ansah. Sie lächelte. „Wow. Woher wusstest du, dass ich da bin?“ Ich lächelte ernst zurück. „Nennen wir es : Yasumidetektor.“ Wieder ein Lächeln, doch ich wusste dass es nicht aus dem Herzen kam. „Ist etwas blödes passiert?“, fragte ich und nahm eine Strähne in die Hand, die ihr ins Gesicht gefallen war, und steckte sie behutsam hinter Ohr. Als meine Fingerkuppe ihre weiche Haut berührte, führen wir beide zurück, als hätten wir einen elektrischen Schlag erhalten. „Huh?“ „Oh...!“ „Was ist denn mit dir los, Takanori? So kenne ich dich ja überhaupt nicht.“ Akira trat aus der Küche, in den Händen ein Topf haltend. „Sagt grad der Richtige. Ich wusste nicht, das du auch mal mit Uke in der Küche kochen kannst.“ „Er hat gekocht, ich habe zugehört“, verbesserte er mich. „Von mir aus...“ „Awww!“, kreischte Uke aus der Küche und als er ins Wohnzimmer kam, wurde sein Kreischen immer lauter. „Willkommen zu Hause, Yasumi-chan!“ Und schon schmiegten sich die beiden einander. Yasumi lächelte wieder komisch. Sah das keiner außer mir? Nachdem wir den Tisch gedeckt hatten, aßen wir. „Wo ist eigentlich Kouyou-kun?“, wollte sie wissen. „Bei seinen Eltern“, antwortete Yuu. Ich aß schneller und hatte ein Verdacht, auf was diese Gespräch führen würde. „Es ist schön, dass er seine Eltern besucht, aber was ist mit euch? Warum geht ihr nicht zu ihnen?“ Ich stopfte mir Essen in den Mund. „Du hast Recht“, begann Yuu zu erzählen, „bei mir ist es aber so, dass meine Eltern etwas weiter weg wohnen. Wenn ich Shootings am nächsten Tag oder so habe, lohnt es sich nicht für ein paar Stunden bei ihnen zu bleiben und dann wieder zurückzufahren.“ „Bwai mif...“ „Erst schlucken, dann sprechen, Uke!“ Uke schluckte. „Schon gut, Mama. Also bei mir ist es so: Meine Mutter ...Ist mir peinlich zu sagen, aber meine Mutter lässt mich nicht mehr gehen, wenn ich bei ihr bin und die Arbeit ruft.“ „Deine Mutter, oder die Frauen, die du heimlich in ihr Haus holst?“ Ich sah, wie Akira Uke einen Seitenblick warf. „Meine Mutter! Die Frauen haben damit nichts zu tun!“ Eindeutig Uke sprach, ohne zu überlegen. „Jetzt hast du dein kleine Geheimnis verraten – und das vor Yasumi.“ Yuu und Akira lachten über ihn. „Verflucht“, fluchte er und sah Yasumi an. „Das ist nicht so, wie du denkst, Yasumi ...“ Yasumi lächelte nur. „Aber Uke, du bist ein echtes Muttersöhnchen, ey! Waschechte Männer setzen sich durch!“ Ich lachte über Akiras Bemerkung und verschluckte mich fast. Da begegneten sich unsere Blicke. „Was ist mit dir Takanori-kun?“ Erwischt ... „Du isst, als wäre es deine letzte Mahlzeit auf der Erde, du vermeidest meine Blicke. Thema Familie scheint dir nicht besonders zu gefallen.“ Ich sah auf mein Teller runter und kam mir vor wie ein kleines Kind, dessen Geheimnis gelüftet wurde. „Du musst wissen, dass nicht jede Eltern perfekte Eltern sind.“ Sie legte den Kopf schief und deutete mir an, dass sie es nicht verstand. „Bei mir in der Familie – ich bin mir überhaupt nicht einmal sicher, ob ich das Familie nennen kann – sind wir eher verfeindet“, ich musste lachen, trocken und kurz. „Oder besser drei gegen einen, den Sündenbock der Familie, der im Schatten seines Bruders steht.“ Ich sah ihre geschockte Miene. „Ja so ist es, Yasumi. In so einer Situation will doch bestimmt keiner die Familie wiedersehen oder? Ich versuche Streit aus dem Weg zu gehen. Ihn zu vermeiden.“ „Wenigstens ein Telefonat! Das würde doch schon ein Anfang sein. Hast du mal versucht mit deinen Eltern zu reden?“ Warum will sie es denn nicht verstehen? Es ist zwecklos mit ihnen zu reden, vor allem mit meinem Vater … „Wozu? Um angeschrien zu werden? Glaube mir, ich bin ihnen total egal.“ Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich. „Total egal?! Takanori, ich weiß zwar nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber was immer auch geschehen möge, sie bleiben deine Eltern! Diejenigen, denen du verdankst, dass du geboren wurdest!“ Meine Hände schmerzten und erst jetzt merkte ich, dass ich sie zu Fäusten geballt hatte. „Das Essen war lecker. Vielen Dank.“ Ich ging in die Küche, weil ich wusste, dass ich sie ansonsten angeschrien hätte, und wartete bis mein Herz wieder normal schlug. Ach Takanori, du wusstest doch, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo du sie anrufen musst! Aber ausgerechnet von ihr … Verdammt, Yasumi! Ich habe nicht die Courage, sie anzurufen, verstehst du das denn nicht, du Sturrkopf?! Ich riss den Kühlschrank auf und suchte danach. Die Alkoholflasche von Kouyou, die von Yasumi beschlagnahmt wurde, damit sie damit experimentieren konnte, sah mich an, ich nahm sie raus und trank mehrere Schlucke hintereinander. Ich wählte die Nummer von zu Hause. Es dauerte lange bis jemand abnahm. Jemand grunzte. „Vater? Ich bins, Takanori.“ Kurze Stille am anderen Ende des Telefons, gefolgt vom trockenen Gelächter. „Ach, wie interessant! Mein Zweitgeborener meldet sich auch mal wieder! Ist Dir etwa das Geld ausgegangen?“ Ich schluckte hörbar und versuchte seinen Unterton zu überhören und ins Gespräch zu kommen. „Nein, Vater, ich ...“ „Komm schon. Was willst du?“ Was ich will? Monate lang hören wir nichts voneinander und er fragt, was ich will? In mir spürte ich die Wut hervorquollen. „Vater hör mir doch erst mal zu. Ich will ni...!“ Aber unterbrach mich – mal wieder. „Ich hatte dich eigentlich schon vergessen, du hast es soeben aber geschafft, dass ich mich wieder an dich erinnere. Hast du keinen Mumm, nach Hause zu kommen? Deine Mutter vermisst dich schon, dein Bruder ist schon lange hier. Willst du mit ihm reden?“ „Takahiro ist bei euch? Warum?“ Was machte mein Bruder bei ihnen? Ich konnte es nicht fassen. „Im Gegensatz zu dir besucht er uns! Wieso bist du nicht wie dein Bruder, Takanori?“ „Hör...Hör auf, mich mit ihm zu vergleichen!“ Da war sie hin, die Ruhe. Ich schrie meinen Vater an und konnte mich nicht bremsen. Das Alkohol zeigte seine Wirkung deutlich. „Ich habe es dir schon einmal gesagt, dass ich es nicht mag, mit jemanden verglichen zu wer...!“ Er unterbrach meinen Geschrei und schrie selbst aus dem Hörer: „Was fällt dir ein, so mit deinem Vater zu sprech...“ Ich schleuderte das Handy an die Wand, Tränen der Wut stiegen in meine Augen. „Von wegen Vater, du verdammter Dreckskerl! Von mir aus kannst du verrecken!!!“ Ich griff nach der Alkoholflasche und trank sie aus. „Halt!“ Die Flasche wurde mir weggezogen. Ein wütender Yuu stand vor mir, die anderen hinter ihm. „Bist du lebensmüde?! Du erträgst doch kein Alk!“, schrie er mich an. „Ach, halts Maul.“ Ich griff wieder nach der Flasche, die er wegzog, und stellte fest, dass mein Körper langsam war. Von Yuus wütendem Gesicht sah ich zu Yasumi, die zwischen Uke und Akira stand. Ich stolperte zu ihr. Meine Stimme klang in meinen Ohren so, als ob ich aus der Ferne spräche. „Ich habs getan.“ Ich grinste sie an. „Weißt du was …was dabei rausgekommen ist?“ Ich beugte mich zu ihr, nicht imstande, mich selbst zu kontrollieren. „Gar. Nichts.“ „Du bist besoffen“, sagte sie kalt, aber ich ignorierte es. Ich packte sie an den Schultern und wollte ihr einen Kuss auf die Lippen drücken, als plötzlich Ukes Arm vor mir erschien und mich weg schob. „Takanori-kun …Ist es sich das wert, dass du dich betrinkst?“ „Yasumi, er ist daran gewöhnt.“ Ich sah, wie Uke Yasumi sanft anlächelte. „Fick dich!“ Uke bewegte sich zu mir, wurde aber von Akira gehalten. „Beruhig` dich.“ Dann lächelte Yasumi mich an, ich merkte wie, ich sie anfunkelte. Unkontrolliert kamen die Wörter aus meinem Mund. „Du kotzt mich an.“ Nein! „Dein Lächeln. Das. Kotzt. Mich. An. Du versuchst und zu unseren Familien zu schicken, was ist aber mit dir? Wo steckt deine Familie? Du tust so, als ob dir das Thema Familie nix ausmachen würde, aber jedes Mal wenn du es hörst, ändert sich deine Miene, auch wenn nur für eine Sekunde. Dann taucht plötzlich ein Lächeln auf. Du lächelst obwohl es dir wehtut. Warum?“ Hält mich denn keiner auf?! Sie sah geschockt aus. „Nein ...w...was sag...“ „Yasumi, wenn du Sorgen hast, wenn dich etwas bedrückt, dann sag es mir.“ Ich hatte aufgehört zu schreien. „Was?“ „Wenn du die Sorgen in dich hineinfrisst, werden sie nur noch schlimmer. Bei mir kannst du ruhig alles rauslassen. Das tut dir bestimmt gut.“ Ich ignorierte die anderen. Für mich gab es nur mich und Yasumi. Sie sah zur Seite. „Ich habe keine Sorgen über die ich reden müsste. Nur, dass ich meinen Job verloren habe, macht mich ein bisschen traurig, aber dafür arbeite ich ja jetzt hier und ...“ Meine Wut platzte wieder. „Das stimmt nicht! Du lügst doch!“ „Ich ...ich lüge doch nicht!“ „Du belügst dich selbst. Du siehst den Tatsachen nicht ins Auge. Du hast dein Herz verschlossen. Tief drinnen leidest du, fühlst dich einsam und verlassen, weil damals, nach dem Tod deines Vaters, auch deine geliebte Mutter dich verlassen hat. Aber das ist dir bewusst und deswegen hast du Angst. Kannst du die Wahrheit immernoch nicht akzeptier...?!“ „Aufhören! Nicht! Nein!“ Sie hielt sich die Ohren zu, Tränen kullerten ihre Wangen herunter. „Ich will das nicht hören!“ Vor ihren Tränen wurde ich schwach. „Ich ...ich will doch nur nicht, dass du dir etwas vormachst. Yasumi, zeige doch deine wahren Gefühle.“ Ich fasst sie wieder am Schulter. „Warum bist du so gemein zu mir?!“ Mit diesem Wörtern schlug sie meine Hand weg und rannte raus. Ich stolperte ihr hinterher,fiel hin und wurde von meinen Freunden festgehalten. Mir wurde es schwindelig. „Was soll ich noch dazu sagen, Takanori?“, sagte mir Yuu trocken. „Ich ...bin so ein Idiot.“ Noch bevor ich die Augen schloss, sah ich Uke Yasumi hinterher rennen. Mehrere Dolche stießen sich in meine Brust. Takanori hatte mich angeschrien, mich vor den anderen fertig gemacht. Aber was am schlimmsten war: Er hatte mich durchschaut. Ich rannte irgendwohin, stolperte, fiel hin, stand auf und rannte weiter. Es kam mir lange vor, bis ich das Probezimmer erreichte und mich auf meinen Sofa warf. „Yasumi, darf ich hereinkommen?“, sagte eine vor meinen Augen verschwommene Gestalt und trat ein. „Oh, Yasumi ...“ Ich sah durch den Tränenschleier hindurch, ohne etwas zu erkennen. Die Stimme sagte mir aber, dass es Uke war, der zu mir kam. „Entschuldigung“, sagte ich schnell und wischte mit dem Handrücken die Tränen weg. „Komm her.“ Uke zog mich zu sich und ich umarmte ihn fest. „Schmerzt es so sehr? Takanori, dieser Idiot!“ Das Letzte knurrte er. Ich schüttelte den Kopf, ich fühlte irgendetwas und wusste genau, was es war. Yumi konnte ich nichts sagen. Ich wollte keine Geheimnisse vor ihr haben, nachdem sie mir so viel geholfen hatte. Noch nicht einmal die Sache mit GazettE wusste sie. Wie sollte ich ihr auch noch sagen, dass ihre Freundin sich soeben Hals über Kopf in jemanden verliebt hatte? „Nein. So ist es nicht“, flüsterte ich in Ukes Schulter. „Noch nie... noch nie hat jemand mir derartiges gesagt, gar mich derartig fertiggemacht. Noch nie hat man mich derartig durchschaut. Ich...ich“ Uke nahm mein Gesicht in die Hände und sah mich sanft, aber ernst an. „Ich habe mich in Takanori verliebt.“ Dann ließ er los und drehte sich zur Seite. Eine kurze Zeit lang konnte ich sein Gesicht nicht sehen, als er plötzlich sich wieder zu mir umdrehte, mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. „Na wenn das so ist …Toll!“ Pause. „Aber wenn er dich verletzt, betrüge ihn mit mir!“ Er tätschelte mir grinsend den Kopf. Ich musste ebenfalls grinsen. Ukes einfach dahingesagte Sätze waren echt effektiv gegen alles! Als wir ins Wohnzimmer gingen, zerzauste er mir dir Haare. „Jetzt siehst du aus wie ein Kaninchen.“ Ich schmollte. „Yasumi, ich würde dich gerne meiner Mutter vorstellen, wenn du magst.“ Ich schnappte nach Luft. „Was?“ „Kouyous Eltern hast du bereits kennengelernt. Ich habe meiner Mutter schon über dich erzählt. Sie würde sich freuen, wenn sie dich sehen würde.“ „Das wäre mir eine Ehre!“ Im Wohnzimmer sah ich Akira. Als wir hereintraten, breitete er die Arme aus. „Yasumi, komm zu Mama.“ Ich rannte ihm in die Arme. „Mama?“ Ich sah fühlte seine Brust. „Deine Brüste sind weg.“ Er lachte und ließ mich los. „Wie ich sehe, bist du schnell wieder motiviert und brauchst leider keinen Trost. Was hat der Kerl dir angetan?“ Er deutete mit einem Nicken zu Uke. „Entschuldige bitte, wegen meinem kurzen Gefühlsausbruch eben. Takanori-kun war etwas zu hart …“, sagte ich, ohne seine Frage zu beantworten. Er schien, meine Aussage nicht erwartet zu haben. „Ich denke“, sagte ich schnell, „man sollte über Gefühle offen sprechen.“ Gerade als Akira etwas erwidern wollte, hörte ich Yuu nach ihm schreien. Er rannte ins Badezimmer. Ich und Uke waren wieder alleine. „Yasumi?“ „Ja?“ „Kann es sein, dass du masochistisch bist?“ Ich lachte. „Ja, kann sein. Warum fragst du?“ Er zuckte mit den Schultern. Stille. Fluchend kam Akira aus dem Badezimmer. „Ich schwöre, irgendwann bringe ich den Kerl um!“ „Was ist passiert?“, hörte ich mich fragen. „Der Kerl fühlt sich nicht gut und flennt dann wie ein Baby!“, schrie Akira voller Wut. „Ich weine nicht!“, schrie der betrunkene Takanori aus dem Bad zurück, gleichzeitig wurde es mir flau im Magengegend. „Seht mich doch mal an! Ich bin nassgespritzt!“ Akira drehte sich um seine eigene Achse. Ein paar Stellen seines T-Shirts waren dunkler und klebten an ihm. Er zog ihn vor mir aus, ich sah weg. Yuu kam auch, ebenfalls einen Unterhemd tragend. Er warf mir einen Blick , der mir sagte: „Niemanden davon erzählen.“ Ich nickte – und mein Blick begegnete Takanoris. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)