Ich bereue nichts von abgemeldet (Edward/Harry) ================================================================================ Kapitel 5: Lunas Opfer ---------------------- Hey^^, DANKESCHöN für so viele liebe Kommentare! Ich glaube ohne euch hätte ich gar nicht weiterschreiben können, so wie ich zurzeit im Stress versinke =D, also nochmals vielen Dank an euch! Jetzt kommt auch endlich das, worauf ihr alle gewartet habt und ich hoffe es gefällt euch! Ich bin wie immer sehr an eurer Meinung interessiert! LG, eure Panki Kapitel 4: Lunas Opfer „Luna, wir müssen los“, rief Harry die Treppe hinauf, drehte sich aber die Augen verdrehend gleich zu Draco zurück, als er das undeutliche „bin gleich soweit“ vernahm. „Also, dass wir wegen unserer persönlichen Seherin mal zu spät kommen, hätten wir auch nie gedacht Teddy, oder?“ Der kleine Junge freute sich wie ein Schneekönig, die Aufmerksamkeit von Harry zurückgewonnen zu haben und fing sogleich an, sich gegen Dracos Griff zu stemmen, was natürlich nicht viel brachte. Draco nahm es locker. „Du tust ja fast so, als könntest du mich nicht leiden“, meinte er unheilvoll und fing auch gleich an den Kleinen durchzukitzeln, was dessen Aufmerksamkeit auch sofort auf Draco lenkte. Harry fing schon an zu prusten bevor Draco überhaupt erkannte, was der Hosenscheißer da gerade tat. Der zog nämlich einen Schmollmund und änderte sein Aussehen ein wenig. Auch wenn Ted Lupins Verhalten nicht darauf geschlossen hatte, so war er doch freiwillig auf Dracos Arm gewesen. Ganz einfach daran zu erkennen, dass er in seinem Hochstuhl am Frühstückstisch graue Augen und blonde Haare bekommen und genau den verwuschelten Badboylook Dracos aufgesetzt hatte. Eigentlich konnten sie alle froh sein, dass der Junge noch nie auf die Idee gekommen war, eine Schweinsnase haben zu wollen oder ähnliches. Von Tonks wussten sie ja, dass das genauso gut möglich war. Die Augen waren es nicht, die sich veränderten, sondern die Haare, die immer länger wurden. Und wenn man genauer hinsah konnte man auch den blassen blauen Lidschatten erkennen, den Narzissa heute aufgelegt hatte. Wie gerufen kam diese gerade aus der Küche und nahm Teddy ihrem nun erstarrten Sohn ab, bei dem gerade die Rädchen zusammenfielen, während Harry sich vor Lachen schon den Bauch halten musste. „Merlin, Draco, dein Gesicht!“ „Na, soll ich dich vor dem gemeinen Jungen retten“, fragte Narzissa lächelnd. Teddy schien begeistert zu sein, dass sein Plan so aufgegangen war und fing gleich an zu brabbeln was das Zeug hielt. „Müsst ihr nicht langsam los“, fragte sie die beiden Jungs nun etwas verwundert. Draco nahm das als Zeichen sich rückwärts dem Durchgang zum Keller und damit den Garagen zu nähern. „Ich fahr schon mal unsere Familienkutsche raus. Luna scheint in einer ihrer Visionen gesehen zu haben, dass ihr heute Mr. Loverboy begegnet, solange wie die zum anziehen braucht.“ Harry konnte nur zustimmend nicken und beschloss sich schon mal von Kleinteddy und Narzissa zu verabschieden, die ihm viel Spaß wünschte und versuchte ihn mit einer kurzen Umarmung zu beruhigen. Harry wirkte nach außen vielleicht ganz locker, doch innerlich tobte es in ihm. Nur mithilfe eines Beruhigungstrankes und dem Verzicht auf Kaffee heute Morgen waren die Elektrogeräte des Hauses verschont geblieben und für die Schule hatte er zur Not noch einen Trank bei sich. Er wusste, warum er keine Spiegel im Haus wollte (Narzissa hatte sogar den in Harrys kleinem Bad entfernen lassen), aber heute würde sich jeder einzelne Schüler der Forks High in eines dieser widerlichen Glasteile verwandeln und ihn daran erinnern, dass er nicht normal war. Er kannte die Reaktionen auf sein Aussehen, doch hier hatte er keinen Heldenstatus und damit auch keinen Überlegt-mal-was-er-alles-durchgemacht-hat-Bonus. Als Erstes würde ihnen das feine Linienmuster aus Narbengewebe auffallen, das fast wie ein Spinnennetz seine linke Gesichtshälfte zierte. Wenn man dann einmal so etwas Seltsames entdeckt hatte, würde man anfangen weiter zu suchen. Die Du-sollst-nicht-lügen-Narbe auf seiner linken Hand würde, Harrys Erfahrung nach, folgen und dann die kreisrunde Narbe auf seinem rechten Handrücken, die ihr Ebenbild auf der gegenüberliegenden Handfläche fand. Das würde reichen, um über ihn zu sprechen und Harry hoffte inständig, dass es in der Turnhalle einzelne Umkleidekabinen gab, um es bei dieser Menge an Tuscheleien zu belassen. Plötzlich verspürte er den unglaublichen Drang in sein Zimmer zu seinem Zauberstab zu gehen, bis ihm einfiel, dass er ihn gar nicht brauchte - Macht der Gewohnheit. Denn eine Narbe würden nicht alle, aber einige entdecken. Ein paar, deren Blick zufällig über Harrys Nacken glitt und die dort einen Totenschädel entdecken würden, aus dessen Mund sich eine Schlange wand…keine Tätowierung, sondern eingebrannt in das feine Fleisch an dieser Stelle. Noch zögerte Harry. Immerhin hatte seine Familie sowieso versucht ihn zu überreden seine Haare langwachsen zu lassen, aber Harry wollte das nicht! Er mochte seine Haare so wie sie waren, doch dadurch war der größte Teil des Dunklen Mals klar erkennbar. Es war die schlimmste Erinnerung an den Krieg, die Harry mit sich herumtrug und obwohl er sie nicht sehen konnte, wusste er, dass sie da war und dieses Wissen bereitete ihm noch heute Übelkeit und Albträume. Er hatte Lucius Malfoy in seinen Träumen schon tausendmal ermordet. Er hatte ihm die Kehle durchgeschnitten, ihn gekreuzigt und an seinen Füßen aufgehängt und verhungern lassen, für das, was er ihm damit angetan hatte. Die Realität war es, die die schon so bekannte Übelkeit in ihm hoch rief. Denn die Wahrheit war, dass dieser Mann in Askaban saß, ohne dass der Kuss des Dementors auf ihn wartete. Er würde so mehr leiden, hatte der Zaubereiminister Harry versichert, doch dem ginge es besser wäre dieser Mann so schnell wie möglich verreckt. Sein Entschluss stand. Dann waren seine Haare eben länger, aber er musste sein Unglück doch nicht noch gründlicher heraufbeschwören! Macht der Gewohnheit, drehte er sich der Treppe zu, um seinen Zauberstab zu holen und erstarrte noch in der halben Drehung. Luna war fertig und stand direkt vor ihm und was Harry sah, ließ sein Vorhaben sofort in der Luft verpuffen. Von wegen Luna hatte ihren zukünftigen Loverboy gesehen. Sie musste Harry gesehen haben, wie dieser erst total verzweifelt sein Haare wachsen ließ und dann wahrscheinlich wie so oft in einen Rausch aus Selbsthass verfiel, dass er nicht mehr aufhören konnte, bis jede einzeln Narbe, jede einzelne Unebenheit, so verdeckt war, dass Harry für keinen mehr erkennbar war – auch nicht für sich selbst, was ja der Sinn an der ganzen Sache war. „Ich kann eine Illusion über mich legen Luna, du musst das nicht tun“, flüsterte er gerührt. Narzissa schien, bei diesem grotesken Verstoß gegen jedes Stilgesetz, das existieren musste, zur Salzsäure erstarrt, was Teddy ausnutzte um sich ihre langen Haare zum Spielen zu greifen. „Nein Harry“, flüsterte sie und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. „Ich habe mich heute einfach dafür entschieden meinen Mitschülern unmissverständlich klarzumachen, dass ich durch geknallt bin und sie damit klar kommen müssen. Aber du wirst nicht verbergen, dass dein Leben bis jetzt nicht sehr friedlich war.“ „Ich will nie wieder im Mittelpunkt stehen.“ Nun lächelte sie beruhigend. „Keine Angst, ich habe so lange weiter gemacht bis ich gesehen habe, dass du zwischen mir und Draco nur Leuten auffällst, die es gut mit dir meinen und meine Absicht durchschaut haben. Keine Illusionen mehr. Du würdest so nie heilen können. Ich habe es gesehen, also vertrau mir. Nie mehr, hörst du? Harry Black ist hier ein unbeschriebenes Blatt. Keiner weiß, woher deinen Narben kommen und keiner wird dich fragen, solange du neben einem Mädchen läufst, dass zehn verschiedene Nagellacksorten auf ihren Nägeln hat oder neben einem Jungen, der jedem Modelmagazin der Muggelwelt entsprungen sein könnte.“ Harry sah nun entgeistert auf Lunas Hände, die ihm noch gar nicht aufgefallen waren. Die pinken Strähnen in ihrem blonden Haar waren ihm als Erstes ins Gesicht gesprungen und dann die Kette aus toten Skarabäen und etwas, das wie eine kleine Ausgabe Knallrümpfiger Kröter aussah. Ihre Kleidung war gewählt wie immer, aber sie würde damit hier natürlich noch mehr auffallen als in Hogwarts: Ein sonnengelbes Top über einem dünnen Pullover in lila, ein schwarzer Minirock aus Stoff, sowie weiße Strumpfhosen und Matrosenkniestrümpfe, einer in rot-gold und einer in blau-weiß. Graue Converses bildeten den Abschluss und dann…ja dann gab es da noch Lunas Hände, die das Gewicht einiger massiv aussehender Armreifen tragen mussten und dann noch den Nagellack duldeten. Jede Hand ein eigener Regenbogen: rot, gelb, grün, blau, violett – natürlich in unterschiedlichen Nuancen. Luna nahm Harrys Hand in ihre und winkte noch kurz den beiden zu, die heute zu Hause bleiben durften, bevor sie den ehemaligen Gryffindor hinter sich aus dem Haus zog. „Ich freu mich schon wahnsinnig darauf, mit dir zusammen Unterricht zu haben, Harry! In Hogwarts waren wir ja in unterschiedlichen Jahrgängen, aber Narzissa ist gestern extra zum Direktor gegangen, um das zu klären, auch wenn du mir in Biologie nicht helfen kannst, weil ich neben jemand anderem sitzen werde, weil ich ja gar keine Ahnung von so etwas habe, außer dass was wir in Kräuterkunde gelernt haben, aber keine Angst, du sitzt auch neben jemand nettem.“ Luna redete nicht viel und wenn sie sprach dann leise und melodisch, was nichts anderes bedeutete, als das Harry gerade einem grotesken Ablenkungsmanöver ausgesetzt wurde, während sie zu Draco in einen schwarzen VW Tuareg, die sogenannte Familienkutsche, einstiegen und dieser sofort viel zu schnell die Auffahrt hinunter fuhr, was nichts anderes als Schlussfolgerung zuließ, als das Draco bereits gewusst hatte, dass es vorhin keineswegs um einen Loverboy ging und die beiden ihm von Anfang an keine Chance gegeben hatten einen Rückzieher zu machen. Nun saß er mit Luna zusammen auf dem Rücksitz, während sie mit traumwandlerischer Sicherheit immer dann das Thema wechselte, wenn Harry es zu absurd wurde. Er müsste es sich zwar nur wünschen und seine Magie würde sie verstummen lassen, was dann Draco auf die Matte rufen würde, der ihm im Rückspiegel immer wieder einen Blick zuwarf, doch sobald auch der schweigsam gemacht worden war, würde Harry ihnen sagen können, dass er sie durchschaut hatte und wütend war! Wütend … und … dankbar für die Hingabe mit der sie sich um ihn kümmerten. Im Endeffekt entschied er sich dafür, der Dankbarkeit den Vorrang zu lassen und nichts zu dem Thema zu sagen, was Luna endlich verstummen ließ. Die restliche Fahrt verlief schweigend und Harry widmete seine Aufmerksamkeit der Stadt Forks. Schon nach einigen Metern in die Stadt hinein, nachdem sie den Wald hinter sich gelassen hatten, wurde ihm klar, dass er sich vorn gehörig getäuscht hatte. Die Schüler würden keine normalen Spiegel sein, sondern eher Zweiwegespiegel, sodass spätestens morgen früh ganz Forks wissen würde, was die Kinder in der Forks High gesehen hatten: Einen blassen Jungen mit zerwuscheltem, fast schwarzem Haar und haufenweise seltsamer Narben, ein blondes Mädchen ohne Modegeschmack, die Käfer um den Hals trug, und ein männliches Supermodel (ein Hoch auf Veelagene), das sie keines Blickes würdigte. Ohja! Harry war überzeugt davon, dass ganz Forks von ihnen reden würde! Draco wäre fast an der Schule vorbeigefahren, aber Luna hatte ihm noch rechtzeitig Bescheid gesagt. Die Gebäude hoben sich kaum von den anderen drum herum ab und auch die Einfahrt zum Parkplatz glich eher einer Nebenstraße. Die Schule war nichts im Vergleich zu Hogwarts, aber das hatte ja auch keiner von ihnen erwartet. „Du solltest bis ganz nach hinten durchfahren und dann links neben einem silbernen Volvo parken“, ertönte Lunas Stimme sacht. Harry warf Draco einen fragenden Blick zu, doch dieser war diesmal nicht eingeweiht und wusste daher auch nicht, was die Blonde bezweckte und zuckte nur mit den Schultern. „Dann erklär mir mal wie ein Volvo aussieht“, schnaubte Draco dann noch in gewohnter Malfoymanier hinterher. Nur weil er sich mit den Einzelheiten der Autos beschäftigt hatte, die er fahren wollte und die nun allesamt in ihrer Garage standen, hieß das nicht, dass er zu diesen freakigen Muggeln gehörte, die sich mit Autos besser auskannten, als mit ihrem Kleiderschrank, der sowieso bei den meisten nur aus drei Fächern bestand: Unterwäsche, Hosen und Oberkörperbekleidung. Draco könnte seine T-Shirts nie zu seinen Pullovern legen…oder gar zu seinen Hemden, oder Westen, oder Jacken, oder… „Es ist das einzige Auto, dass mit unserem mithalten könnte“, sagte sie abwesend, während sie Harry drängend am Arm fasste und ihm ein Mädchen zeigte, das gerade aus einem … tja, wohl eher aus einer alten rostfarbenen … okay roten Papp- … Metallkiste ausstieg und schüchtern in alle Richtungen schaute. Ihre langen Haare wehten ihr offen über die Schulter und in diesem Moment klemmte sie einen Zipfel ihrer Jacke in der Fahrertür ein, wodurch sie ihre Bücher fallen ließ. Ein kleiner Tollpatsch, dachte Harry schmunzelnd. „Was ist mit ihr“, fragte er Luna. „Gib ihr eine Chance“, lächelte diese nun mit starrem Blick nach vorn. „Wie meinst du das?“ Ein Schulterzucken. „So wie ich es gesagt habe.“ Draco hielt an. Harry legte beim Abschnallen seine Stirn in Falten und dachte über Lunas Worte nach. Draco ließ das Motorengeräusch ersterben und stieg aus, um Luna die Tür zu öffnen - er wusste was sich gehörte-, während Harry noch immer in Gedanken ebenfalls ausstieg. Was hatte Luna damit bezweckt? Sie wusste doch, dass er keine Vorurteile hatte! Also, warum sollte er diesem Mädchen in irgendeiner Art und Weise negativ gegenüberstehen? Seufzend gestand er sich ein, dass es keinen Zweck haben würde, darüber nachzudenken. Er war nun einmal nicht Luna und wusste daher auch nicht, wie diese ihren Hinweis gemeint hatte. Er ließ die Tür hinter sich zufallen und drehte dem Auto den Rücken zu, während er endlich seinen Blick hob um sich umzuschauen, nur um dem Besitzer des Volvos, der auf Harrys Seite stand, direkt gegenüber zu stehen. Er registrierte nur beiläufig, dass hinter diesem noch vier weitere Personen standen, oder dass Draco und Luna sich zu ihm gesellten. Sein Blick wurde von goldbraunen Augen gefangen gehalten und er konnte ihn nicht abwenden. Dem anderen Jungen schien es ähnlich zu gehen. Es kam Harry fast so vor als hätte der Andere in dem Moment den Atem angehalten, als er in Harrys leuchtende Smaragde blickte. Und mit diesem Gedanken war er nicht alleine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)