Christopher und Ich von SummoningIsis ================================================================================ Kapitel 43: 43 -------------- 43   Christophers Worte lösen eine ungemeine Aufregung in mir aus. Ich brauche das, diese ordentliche Tracht Prügel, die er mit seiner eisernen Stimme ankündigt und mich dann, sobald ich meine Kleidung abgestreift habe, brüsk am Oberarm packt, wie ich es mag, und mich in unser Spielzimmer zerrt, auf den Boden drängt, damit ich in demütiger Wartestellung über meine Vergehen nachdenken kann.   Mein Master ist sauer – und das völlig zu Recht. Ich habe nicht nur sein Vertrauen missbraucht und seine Privatsphäre infiltriert, sondern auch noch sein Eigentum zerstört. Eigentlich hätte mein Freund mich dafür umgehend ohrfeigen sollen…Ich weiß nicht, warum er das nicht getan hat. Vielleicht, weil ihm sofort aufgefallen ist, dass ich emotional aufgewühlt war, und Schläge in einer solchen Situation seiner Meinung nach die Grenze zur häuslichen Gewalt überschreiten würden. Vermutlich stimmt das sogar.   Christopher ist ein guter Master, und mittlerweile kennt er mich wie seine eigene Westentasche, kann meine Gefühlsregungen anhand meiner Mimik und Gestik lesen, orientiert sich nicht nur an irgendwelchen Codes, die wir abgemacht haben, sondern studiert mich stets aufmerksam, wägt seine Schritte genau ab, ehe er sie geht. Deshalb freue ich mich, dass er nun folgerichtig zum Schluss gekommen ist, dass diese emotionale Situation vorbei ist, und ich bereit für seine schlagende Hand bin, sie brauche.   „Steh auf.“ Seine Stimme klingt immer noch eisig, und als ich mich erhebe, mustert er mich mit einem ebenso kalten Blick. Insgesamt vier schwarze, innen gepolsterte Manschetten aus Leder mit silberfarbenen Ösen und kurzen Ketten mit jeweils einem kleinen Karabiner, ähnlich wie am Ende einer Schlüsselbundkette oder meiner Hundeleine, ruhen in seinen Händen. Zwei davon befestigt er an meinen Handgelenken, die verbleibenden beiden drückt er mir die Hand. „Mach sie an deinen Fußgelenken fest“, lautet sein Befehl, den ich unmittelbar zu seiner Zufriedenheit ausführe. Dann zwängt mein Master mich wieder in die Knie.   Ich halte die Luft an, als er mir als nächstes mein dickes Halsband anlegt und mich damit unmissverständlich als seinen Sklaven markiert. Natürlich befestigt er auch die Hundeleine, zu der meine Gedanken soeben gewandert sind, an dem wunderschönen Ring meines passenden Schmuckstückes und zerrt mich daran zurück in eine stehende Position. Das eh schon eng geschnürte Leder des Halsbandes frisst sich dabei wundervoll in meinen Hals und mir entweicht ein kurzes, angestrengtes Keuchen. Der Beginn einer süßen Melodie für meinen Peiniger, der mich zielgerichtet zum Strafbock führt.   Er erinnert vage an das Turngerät, das viele vermutlich noch aus ihrer Schulzeit kennen, sieht ein bisschen aus wie ein länglicher Hocker. Nur dass er zum einen komplett schwarz ist und an seinen verstellbaren Beinen mehrere Metallösen prangen. Unter der gepolsterten Fläche versteckt sich zudem eine kaum sichtbare Öffnung, die Platz für eine spezielle Schiene bietet, auf der beispielsweise die Fickmaschine befestigt werden kann. Den vorigen Worten meines Masters zufolge wird diese heute allerdings wohl nicht zum Einsatz kommen…   Bei dem Gedanken an die mechanische Penetration durchfährt mich ein leichtes Kribbeln, und der Käfig um mein Fleisch frisst sich schon jetzt leicht in jenes. Weil ich mich heute so furchtbar daneben benommen, und Christopher ja auch selbst darum gebeten habe, mich weiterhin keusch zu halten, weiß ich, dass mich im Verlauf noch Schlimmeres erwartet – weil der Tresor an seinem Platz bleiben wird.   Der Strafbock steht quer vor mir und mein Master beugt mich über diesen, ähnlich wie Polizisten in diversen Filmen auf der Straße aufgelesene Straftäter brüsk gegen die Motorhaube ihres Wagens drücken, um ihnen Handschellen anzulegen. Zu diesen greift Christopher zwar nicht, drängt mich, seine Hand in meinem Nacken, aber noch fester gegen den Bock. Mein Bauch ruht fest auf dem dunklen Polster, meine Oberschenkel pressen dagegen und mein Kopf hängt vorne über. Dann folgt die Fixierung an den klobigen und aus Holz gefertigten Beinen des düsteren Möbelstücks. Dazu hakt Christopher die Karabiner in die Ösen ein. Das leise Klickgeräusch klingt fantastisch.   Meine Beine durch ihre Befestigung gespreizt, scheint es mir, als würde eine leichte Brise über meinen Eingang streichen und ich schlucke, nun vollkommen der Tatsache bewusst, dass ich meinem Master wehrlos ausgeliefert bin. Den Kopf zu heben, um zu beobachten, was Christopher macht, welches Schlaginstrument er auswählt, ist kaum zu realisieren, ihm zu entkommen unmöglich – und das allein macht mich schon unheimlich an.   …der Käfig um mein Geschlecht kommt mir jetzt noch ein bisschen enger vor.   Ich halte unbewusst die Luft an, als mein Master nach der Tätigung seiner bedeutsamen Objektauswahl langsam an mich herantritt und dann beginnt, meinen gefangenen Körper ebenfalls bedächtig zu umkreisen, wahrscheinlich abwägend, wo er mit seiner süßen Tortur anfangen soll, aber auch mich triezend, auf die wortwörtliche Folter spannend. Jederzeit könnte mein Herr anfangen, mich zu schlagen, jederzeit ausholen, und was auch immer in seiner Hand ruht, auf meine nackte Haut klatschen lassen. Dass ich nicht weiß, wann dieser Zeitpunkt sein wird, macht das Ganze so aufregend.   Etwas verdutzt bin ich, als Christopher direkt vor mir stehen bleibt, und zunächst in die Hocke geht. Es gelingt mir, einen kurzen Blick auf sein hübsches Gesicht zu erhaschen, und dieses Bild bringt meinen Körper zum Erbeben. Mein Master grinst – und dann legt er mir eine dunkle Augenbinde um. Es ziept wundervoll an meiner Kopfhaut, als er die elastischen Riemen um meinen Kopf festmacht und dabei mal wieder alles andere als zimperlich mit mir umgeht. Ich presse die Lippen aufeinander und kann mir ein kleines Grinsen ebenfalls nicht verkneifen.   Ich mag es, wenn er mir die Augen verbindet, und mir auf diese Weise jegliche Möglichkeit nimmt, ihn bei seinem Treiben zu beobachten. Verbundene Augen in Kombination mit angeketteten Gliedern rauben einem wunderbar die Kontrolle.   Gebannt konzentriere ich mich nun auf die Geräusche, die meine Ohren erreichen, kann vernehmen, wie mein Master sich wieder von mir entfernt, eine der Schubladen öffnet. Ob er vielleicht ein Gleitgel herausholt? Ein Spielzeug, das er mir einführen möchte? Oder…   Als ich höre, dass er wieder auf mich zukommt, halte ich regelrecht die Luft an, und erschrecke, als ich seine Hand unerwartet in meinem Nacken spüre. Christopher packt mich dort grob an, hält mich so fest, dass ich meinen Kopf nicht bewegen kann und… stopft mir etwas in beide Ohren. Stöpsel… Das sind Ohrtöpsel! Jene aus ekelhaftem Wachs, die man in der Apotheke oder Drogerie für wenig Geld bekommen kann, und die normalerweise fürs Schwimmen, Konzertbesuche oder ein mögliches Schlafen bei einem schnarchenden Partner genutzt werden, und die jetzt ihrer eigentlichen Funktion so wunderbar beraubt werden.   Es ist ein seltsames Gefühl, als ich zunächst auf dem rechten Ohr fast nichts mehr hören kann, und dann auch mein linker Gehörgang gefüllt wird. Aber das ist Christopher noch nicht genug. Dann kaum sind die Stöpsel an ihrem Platz, streift er mir einen weiteren, vermeintlichen Gehörschutz über, der auf den ersten Blick ein bisschen an Ohrenwärmer oder Kopfhörer erinnert: Die dicken runden Polster auf dem quer über meinem Kopf gespannten Riemen isolieren nun gänzlich den Schall und lassen mich in eine stille Finsternis versinken.   Ich sehe: absolut nichts. Ich höre: absolut nichts.   …und dafür werde ich umso mehr spüren, denn durch diesen Entzug werden die verbleibenden Sinne massiv konzentriert. Insbesondere die Sensibilität meiner Haut wird für Berührungen jeglicher Art stark erhöht sein – genau das ist Christophers Absicht, und ich kann seine Schläge nun kaum noch erwarten, bin so aufgeregt wie ein Teenager vor seinem ersten verruchten Mal.   Es ist diese besondere Mischung aus Geilheit und Nervosität, ein hochemotionaler Drogencocktail mit ekstatischer Wirkung, der meinen gesamten Organismus in Beschlag nimmt und mich alles andere – Adrian, das kaputte Handydisplay, den Streit mit Christopher der vergangenen Tage, das Studium, den Konflikt mit meinem Vater – einfach komplett vergessen lässt.   Ich schlucke und dies ist das einzige Geräusch, das ich so seltsam verzerrt durch den Schallschutz an meinen Ohren wahrnehme. Ich habe keinen blassen Schimmer, wo Christopher ist. Ob er seine erhabenen Finger noch über die Schlaginstrumente an den Vorrichtungen wandern lässt, ob er nach etwas in den Kommoden sucht, ob er mich abermals gefährlich umkreist, ob er an meiner Seite steht oder vielleicht sogar gänzlich den Raum verlassen hat. Ich kann nicht einschätzen, wie lange er mich im Unklaren lässt, gefangen in dieser abstrusen Dunkelheit, vollkommen ahnungslos und ausgeliefert, kann nicht sagen, wie lange er mich nicht berührt. Sind es nur wenige Sekunden oder schon mehrere Minuten? Ich weiß es nicht, kann nur festhalten, dass der Rhythmus, in dem mein Herz klopft, ein deutlich gesteigerter ist.   Ich presse meine Lippen fest zusammen in abgefahrener Erwartung, kann nicht ansatzweise bestimmen, wo mein Master nun endlich seinen ersten Hieb platzieren wird – und zucke enorm zusammen, als mich plötzlich etwas vorsichtig an meiner Wange berührt. Im ersten Moment fühlt es sich an, als wäre es das schnallenlose Ende eines Gürtels. Doch als es so zärtlich über meine Wange streift, merke ich, dass das Material definitiv kein Leder ist. Es ist härter, und als Christopher weiter damit sanft über mein Gesicht fährt, wird mir klar, dass es Ähnlichkeit mit einem Paddel hat. Das Ende des eindeutigen Schlaginstruments gleitet nun langsam zu meinem Mund. Dann schiebt mein Master es vorsichtig über meine Lippen, und lässt es dort verweilen.   Ich kenne Christopher lang genug, um seinen nonverbalen Befehl zu verstehen, öffne gehorsam meinen Schlund und lecke über das geschmacklose Material, erkunde es weiter mit meiner Zunge. Die Schlagoberfläche ist nicht besonders riesig, in der Breite sind es geschätzt fünf Zentimeter, in der Länge… vielleicht zehn? Und es ist mehrere Millimeter dick, eben wir ein Gürtel. Aber mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass es keiner ist, bin meinen mentalen Katalog unseres Spanking-Equipments durchgegangen und meiner Meinung nach fündig geworden: Es muss sich um eine von Christophers Gerten handeln, die mit einer Klatsche beziehungsweise einer Schlagfläche am Ende des biegsamen Stockes ausgestattet ist, der nun in der männlichen Hand meines Doms ruht; der es nicht für nötig hält, meine Haut mit einem Flogger aufzuwärmen, sondern sofort aufs Ganze geht. Und ich liebe es.   Ich habe das verdient.   Immerhin ist Christopher so gütig, und bereitet mich mental auf die durch dieses Instrument verursachten Schläge vor, indem er es mich mit meiner Zunge ertasten lässt und mir so mitteilt, was für ein Mittel er sich für meine Bestrafung ausgesucht hat. Dennoch kommt der allererste, auch wenn noch so vorsichtige Schlag, überraschend, und lässt mich extrem zusammenzucken: Die Schlagoberfläche, die meinen Mund soeben verlassen hat, saust auf meine Wange nieder, und ich rüste mich umgehend für einen weiteren, härteren Hieb. Allerdings bleibt dieser aus. Stattdessen streichelt Christopher mit der biegsamen Klatsche nun wieder elendig langsam über mein Gesicht – und als diese meine Haut wieder verlässt und ich mich dann auf den eben ausgelassenen zweiten Schlag auf meine Wange wappne, spüre ich plötzlich, wie mein Master das Gertenende nun behutsam auf meinem rechten Schulterblatt platziert und es dann in eben diesen Manier über meinen Rücken bis zu meinem Po wandern lässt.   Dort schlägt er dann endlich einmal hart zu, bringt mich zum Aufkeuchen, und lässt das Minipaddel dann wieder liebevoll über meinen Rücken hochwandern, dieses Mal zu meinem linken Schulterblatt – nur um dann wieder quälend langsam nach unten zu gleiten. Ich halte die Luft an, als die Gerte meinen Körper wieder verlässt und frage mich, ob Christopher die Paddeloberfläche gleich zärtlich auf einer anderen Partie meines Körpers platzieren wird – auf meinem Schenkel, meinen Oberarmen, Fußsohlen, vielleicht wieder auf meinem Gesicht? – oder sie mit Schmackes auf eine davon niedersausen lässt.   Er tut Letzteres.   Ich schreie laut auf, als die Schlagoberfläche hart auf meinen blanken Arsch trifft, was sich schon wieder so seltsam für mich durch meine verstopften Ohren anhört. Insgesamt zwei Mal schlägt Christopher einfach unheimlich brutal zu, und es ist ein kleiner Segen und Fluch zugleich, als er das paddelartige Ende der Gerte dann plötzlich einfach nur auf die beanspruchte Stelle legt und zärtlich drüber streichelt – und mir dann wieder einen harten Schlag verpasst, der in meinem Innern absonderlich dumpf klingt.   Christopher geht kalkuliert vor, baut einen Rhythmus auf: Zwei harte Schläge auf meinen Arsch, dann kommt ein leichter, dem eine Streicheleinheit folgt. Doch kaum habe ich eben dieses Vorgehen dechiffriert, wechselt mein Master die Reihenfolge seiner Hiebe. Drei harte Schläge, zwei leichte, eine Streicheleinheit – und als sich dieses Muster in mein Hirn gefressen hat, folgt schon wieder eine gänzlich andere Abfolge, bis ich gar keine mehr erkennen kann.   Mein Master malträtiert meinen Hintern, meinen oberen Rücken, meine Schenkel sowie Oberarme. Nie weiß ich, wo mich der nächste Hieb treffen wird, und ob Christopher hart, sehr hart oder leicht zuschlagen wird. Zwischendurch streichelt mich mein Dom mit dem Schlaginstrument, und das ist wundervoll, zumal es mich auch ganz durcheinander bringt und nervös macht, weil ich weiß, dass das nur ein Intermezzo ist und dem mit Sicherheit ein richtig fieser Hieb folgen wird. Wundervoll gemein ist, wenn er ausholt, und das Schlaginstrument mehrere Male einfach nur eine Stelle vorsichtig berührt, ehe es auf diese so brutal niedersaust, dass ich regelrecht quieke für Überraschung und Schmerz.   Christopher spielt mit mir, und ich genieße jeden einzelnen Teil dieser Partie. Jedes Ziehen, jedes Brennen, jedes Pochen. Auch, als er plötzlich mit seiner freien Hand nach meinem eingesperrten und zwischen Bauch und Bockoberfläche eingeklemmten Schwanz greift und ihn nach hinten zieht, sodass er nun zu meinen Zehenspitzen zeigend flach ausgestreckt auf dem dunklen Polster ruht, den Blicken sowie dem Schlaginstrument meines Masters ausgeliefert ist. Ich weiß was kommt – dennoch schreie ich, als mein Herr die Klatsche auf meine Hoden niedersausen lässt.   Der Lustschmerz, den ich verspüre, ist phänomenal, und in meinem intimen Gefängnis wird es kurzzeitig sehr eng. Weitere Tränen sammeln sich in meinen Augen, und mein Dom konzentriert sich nun vorrangig auf meinen Hintern, schlägt immer wieder enorm hart zu und mein Körper bebt, auch, während er die geschundenen Stellen dann und wann mit dem kleinen Gertenpaddel zärtlich nachzeichnet.   Instinktiv versuche ich, dem Folterinstrument zu entfliehen. Was aufgrund meiner Fixierung auf dem Strafbock natürlich kaum möglich ist. Mein Winden bringt überhaupt nichts, die Klatsche trifft immer dort, wo Christopher mich treffen möchte. Mein Arsch fühlt sich irgendwann richtig wund an, und die Schläge, obschon sie nicht mit mehr Kraft ausgeführt werden, spüre ich dadurch noch intensiver. Die Augenbinde ist durchweicht von meinen Tränen, und sie beginnen, langsam meine Wangen hinunter zu fließen – eine natürliche Reaktion meines Körpers auf diesen geilen Schmerz.   Ein Schluchzen und Jammern mischt sich unter das unanständige Stöhnen und Schreien, und Christopher stoppt sein Tun mit einem Mal komplett. Ich erschrecke, als seine Hand nach wenigen Sekunden, in denen rein gar nichts passiert ist, plötzlich meine Wange berührt und zärtlich darüber streicht. Ich zittere und habe gar nicht mitbekommen, dass ich noch immer leicht wimmere. Dabei schreit meine Haut – mein Geist – nach weiteren Schlägen.   Christopher zieht mir das ovale Polster vom rechten Ohr und entfernt den Stöpsel. „Mehr?“, fragt er dann mit tiefer Stimme.   …und ich muss gar nicht erst überlegen. „Mehr…!“ Ich klinge verzweifelt.   „Sollst du kriegen“, entgegnet mein Master rau, verstopft meinen Gehörgang erneut mit Wachs und dem schallisolierenden Stoff, und setzt seine Ankündigung erfolgreich in die Tat um. Die Gerte trifft erneut auf meinen Rücken. Meine Oberarme schmerzen. Die Haut auf meinen Schenkeln brennt. Und mein Hintern pocht, weil er wieder im süßen Fokus meines Herren liegt…   Irgendwann, nach zahllosen Hieben und Schlägen, wird der Schmerz heftiger und beinahe unerträglich – aber ich will noch durchhalten! Ich beiße mir auf die Zunge – und kann dennoch die kläglichen Laute, die meine Kehle verlassen, nicht aufhalten, die salzigen Tränen nicht vom Fließen stoppen. Das Stöhnen wird zum Schreien und irgendwann zum verzweifelten Schluchzen und Jaulen – und dann ist es vorbei.   Christopher legt eine extrem lange Pause ein, in der ich registriere, wie sehr mein Körper eigentlich zittert, wie schnell mein Herz pocht, wie sehr meine Haut eigentlich brennt und wie schwer und laut mein Atem geht.   „…ah!“, entfernt es mir erneut, als mein Freund plötzlich mit seinen Fingerkuppen über meine mit Sicherheit krebsroten Po wandern lässt. Das Ziehen, das diese eigentlich so sanfte Berührung verursacht, ist heftig und konsistent, und ich wimmere schon wieder. Wenige Sekunden später, spüre ich Christophers Hände an meinem Nacken. Er streichelt mich zärtlich und zieht mir dann den Gehörschutz vom Kopf, entfernt Stöpsel sowie Augenbinde. Ich blinzele automatisch, kämpfe gegen die vermeintliche Grelligkeit des Lichtes an und angestaute Tränen treten über meinen Augenrand.   „Du bist wunderschön“, säuselt Christopher und fährt mit seinen Fingern bedächtig durch meine dunklen Haarsträhnen. „Das hast du wundervoll gemacht“, lobt er mich und streicht über meine Wange. Dann geht er vor mir in die Hocke. „Sieh mich an.“ Vorsichtig hebe ich meinen Kopf und blicke in seine wunderschönen blauen Kristalle. Christophers Hand ruht auf meiner Kieferlinie, und dann sagt er etwas so Schönes, dass schon wieder eine Schmetterlingshorde in meinem Magen ihr chaotisches Unwesen treibt:   „Ich bin so stolz auf dich.“   „…danke, Christopher“, gelingt es mir zu wispern und er lächelt. Dann beginnt mein Master, die Karabiner zu lösen, einen nach dem anderen, und erst jetzt wird mir eigentlich bewusst, dass auch meine Arme und Beine durch die Fixierung etwas schmerzen. Ich bewege mich jedoch erst, als Christopher es mir befiehlt. Er hilft mir, mich zu erheben, stützt mich. „Ich hab dich“, redet er mit beruhigender Stimme auf mich ein, während er mich zur Liege führt, und mir momentan noch jede Bewegung auf ihre eigene Art und Weise weh tut. „Leg dich auf den Bauch, mein Kleiner, ja?“   Es ist ein so wunderbarer Moment, als Christopher mich mit seinen frisch gewaschenen Händen mit einer wunderbar beruhigenden Salbe einreibt. Natürlich verspüre ich bei seinen eigentlich so zärtlichen Berührungen immer noch ein extremes Ziepen, das mich zum Aufzischen bringt, überall dort, wo die Schlagfläche mich fies getroffen hat – aber dem folgt schon kurz darauf eine angenehme Kühle, die intensiver zu werden scheint, je länger das Mittel auf meiner Haut verweilt.   Ich halte die Augen geschlossen, bleibe bäuchlings auf der gepolsterten Fläche liegen, wie mein Herr es von mir verlangt und lausche seinem Treiben. Christopher räumt auf, desinfiziert Spielzeug und Möbelstück, hängt die Gerte an ihren Platz, wäscht sich abermals die Hände und lässt sich dabei Zeit.   „Kannst du dich aufsetzen?“, erkundigt er sich plötzlich in meiner unmittelbaren Nähe und ich öffne meine Augen wieder, versuche es. Meine Glieder gehorchen mir zwar, aber jede Regung scheint meine Haut anzuspannen, und das wiederum ruft dieses schmerzhafte Ziehen hervor, für das die kühlende Salbe ganz offensichtlich keine gänzliche Heilung leistet. Ich beiße die Zähne zusammen und gebe mir einen letzten Ruck, doch es nützt nichts: Als meine Oberschenkel und Hintern von meinem Gewicht in die Liegefläche gedrückt werden, durchfährt mich ein so beißender Schmerz, dass erneut Klagelaute meiner Kehle entweichen.   Liebevoll fahren Christophers Finge über meine Wange und er versucht mich mit geflüsterten Komplimenten zu beruhigen, beugt sich zu mir herab, küsst mich sachte, murmelt aufbauende Worte gegen meine Lippen, und irgendwann schaffe ich es, mich halbwegs an das Ziepen gewöhnen und mich etwas zu entspannen. „Gut, Niko, sehr gut… Du machst das fantastisch“, strömen weitere aufbauende Sätze meines Masters aus seinem hübschen Mund, den er nun wieder auf den meinigen drückt.   „Ich möchte, dass du den Rest des Tages nackt bleibst“, eröffnet er mir schließlich, nachdem wir uns eine ganze Weile zärtlich geküsst haben. „Deine Strafe ist noch nicht vorbei“, fügt er hinzu und kann es sich nicht verkneifen, dabei ein wenig zu grinsen, während es sich seltsam in meinem Magen bei seinen Worten zusammenzieht – eine Mischung aus Nervosität und ekstatischer Freude.   Christopher zieht mich an meinem Arm vorsichtig ins Wohnzimmer. Meine Haut prickelt immer noch nach seiner besonderen Behandlung, als er mich bäuchlings auf mein spezielles Kissen am Sofa drückt. „Bleib so und halt den Mund“, instruiert er mich, und ich gehorche.   Mein Freund genehmigt sich ein Glas Rotwein. Er hat eine unfassbare ekelhafte Jazzplatte aufgelegt, künstlerisches Pianogeplänkel, das nicht zu mir durchdringt, aber ich ertrage es stillschweigend, habe die Augen geschlossen und genieße das Ziepen meiner Haut. Christopher liest, ebenfalls stillschweigend, ein Buch, oder eine Zeitung, oder irgendwas auf seinem Tablet, ist mir auch egal. Hauptsache, er kann sich entspannen und zur Ruhe gekommen. Er braucht das momentan. Und ich offenbar auch: ich döse tatsächlich irgendwann weg und beginne sogar, etwas Abstruses zu träumen. Bis mein Master mich ruppig an meinen Armen aus jener Traumwelt auf die Beine in der Realität zieht. Ich bin noch ein wenig verdattert, als sich unsere Augen treffen. Er wirkt kalt. Und von seiner Zärtlichkeit direkt nach dem Spanking scheint nun nichts mehr übrig zu sein. Herrlich.   Mein Master schiebt mich in die Küche, greift zielsicher nach der schwarzen Kochschürze und bindet mir diese stillschweigend um. Ich zucke zusammen und laute Zischlaute entweichen erneut meinem Mund, als er den Knoten etwas fester als nötig zieht und sich der dünne Stoff in meine Haut bohrt – so jedenfalls fühlt es sich für mich an. Und dann schreie ich richtig auf, weil Christopher mir einen Klaps auf meinen Allerwertesten gibt, der es echt in sich hat.   Er lacht und ich versuche mich zu beruhigen, was in Anbetracht der Tatsache, dass ich erahnen kann, was nun kommt, nicht so einfach ist… Leider Gottes behalte ich Recht: Christopher knallt mir eines der mittlerweile drei Kochbücher, die er für mich gekauft hat,  aufgeschlagen vor die Nase, und meine Knie werden weich, als er mir seelenruhig erklärt: „Heute kochst du mal für mich, mein Schatz.“ Ich betrachte das Rezept und mir wird schlecht. Und Christopher sagt: „Jamie Oliver schreibt wirklich so, dass ein Kind das verstehen kann.“   Und das setzt mich verdammt unter Druck.   Mein Master trägt mir die Details meines Auftrags vor. „Du findest alles, was du brauchst im Kühlschrank oder in der Vorratskammer. Für Fragen stehe ich dir in diesem Fall nicht zur Verfügung. Ich verziehe mich jetzt ins Arbeitszimmer und möchte bei der Papierarbeit auf keinen Fall gestört werden. Du kommst erst zu mir, wenn das Essen servierfertig ist. Verstanden?“   „Ja, Christopher…“, bringe ich kaum hörbar heraus, meinen Blick gebannt auf das mehrteilige Rezept gerichtet, das ich bisher gekonnt weggeblättert habe – weil das Menü, das angeblich nur 30 Minuten Zubereitungszeit benötigt, mich einfach nur schon aus Prinzip überfordert hat.   „Gut. Dann viel Spaß“, meint mein Master und klingt dabei… einfach nur unheimlich fies.   Ente und Salat mit Riesencroutons alias Brot aus dem Ofen mit Knobi und Öl, und Milchreis mit Pflaumen-Kompott. Ich schlucke und frage mich, was daran so einfach sein soll, dass selbst ein Kind das verstehen sollte, muss gleichzeitig aber auch ein wenig grinsen.   Das eigentliche Kochen ist tatsächlich eine Strafe für mich, mein Master kennt mich gut, denke ich mir im Stillen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes Pikante an der ganzen Sachen ist, dass diese Strafe eine Weitere hinter sich ziehen wird, sollte mir das Gericht nicht gelingen… Das ist irgendwie aufregend – und ziemlich gemein –, denke ich mir, als ich mich immer noch grinsend ans Werk mache.   Allein, um die ganzen Zutaten zu suchen und sie mir bereitzulegen brauche ich fast eine Viertelstunde. Wahrscheinlich, weil ich einfach so unsicher bin – und weil die Baumwollschnürchen der Schürze bei jeder Bewegung über meinen Rücken gleiten und dieser Kontakt alles andere als angenehm ist.   Dann lese ich mir die einzelnen Beschreibungen durch und bin sogar etwas beruhigt. Jeder einzelne Schritt ist tatsächlich mit einfachen Sätzen beschrieben und ich muss mir nicht einmal Gedanken über die Koordination der einzelnen Bestandteile des Menüs zu machen, dann auch diese ist schwarz auf weiß nachzulesen.   „Ich schaffe das“, spreche ich mir selbst Mut zu und… …schaffe es nicht.   Ich denke an meine Belohnung – Sex auf einer öffentlichen Toilette –, und wie dieses Szenario weiterhin nur eines in meiner Fantasie bleiben wird. Denn das Essen, das ich meinem Master am Ende serviere, sieht nicht einmal ansatzweise so lecker aus wie auf dem Bild. Christopher verzieht skeptisch den Mund, als er auf seinen Teller blickt. Er testet es – und seine Miene wird nicht besser. „Probier“, weist er mich knapp an, und ich tue es.   Das Fleisch ist mal wieder zäh, weil ich vergessen hatte, mir einen Timer beim Braten zu stellen und dann abschätzen musste, wie lange es in der Pfanne gebrutzelt hat. Es schmeckt außerdem streng. …wahrscheinlich, weil ich beim Würzen aus Sicherheitsgründen noch einmal fix nachlesen wollte, wie viel von diesem komischen Pulver eigentlich auf die Entenbrust sollte, und mir die Tüte beim Linsen ins Kochbuch aus der Hand gerutscht ist. Außerdem ist die Haut nicht knusprig, sondern… weich. Ein gummiartiger, nasser Fettlappen. Das Brot hab ich leider auch ein bis zwei – verdammt vielleicht auch zehn, zwanzig oder hundert – Sekunden zu lang im Ofen gelassen, sodass die Ränder – ziemlich – angeschwärzt sind. Und was soll ich erst zum Milchreis sagen? Er hat viel zu lang gekocht, ist eher Matschepampe als alles andere, und das Kompott viel zu sauer.   Autsch. …im wahrsten Sinne des Wortes.   Christopher schüttelt den Kopf und lacht. Und dieses Geräusch hat nichts mit Freude zu tun, was es so bedrohlich macht. „Unglaublich“, spuckt er dann regelrecht raus, was er sicherlich auch gern mit dem von mir verbrochenen Essen gemacht hätte. „Selbst das verkackst du…!“   Mein Freund erniedrigt mich nie mit direkten Beschimpfungen. Christopher würde mich – auch beim animalischen Sex – beispielsweise niemals als Fickstück oder männliche Hure bezeichnen, oder mich in solch einer Situation, in der wir uns gerade befinden, als elendigen Versager betiteln; selbst wenn ich mich gerade wie einer fühle und dies mein angenehmes Kribbeln im Unterleib steigert, weil mir das mal wieder deutlich macht, dass mein Herr weit über mir steht. Seine verbale Demütigung meiner ist nicht extrem vulgär und piesackend. Dennoch kann Christopher fies sein und mir vor Augen führen, was für ein wertloser Sklave ich doch bin, ohne diese genauen Worte direkt auszusprechen – und ich liebe das.   Er befiehlt es mir zwar nicht, doch ich spüre das Bedürfnis und gebe diesem Gefühl nach, verlasse den mit einem Kissen ausgestatteten Küchenstuhl, der das Sitzen eben etwas erleichtert hat, und gehe vor meinem Master auf die Knie. Auch das zwiebelt ein bisschen, aber ich ertrage es, habe keine Zeit zum Jammern, weil ich etwas viel Wichtigeres machen muss: mich bei meinem Herrn entschuldigen. „Es tut mir unheimlich leid, Christopher“, tue ich umgehend kund und schaue ihm dabei in die Augen.   „Für diese Scheiße habe ich meine Arbeit unterbrochen, unfassbar…“, knurrt er wütend und macht dann etwas, das mich im ersten Moment total erschreckt, und im nächsten dazu veranlasst, innerlich vor Freunde und Aufregung Purzelbäume der Extraklasse zu schlagen. Christopher holt aus und fegt in einer schnellen, flüssigen Bewegung seinen Teller samt Inhalt vom Tisch. Das Porzellan fliegt dicht an meiner Nase vorbei und zerscheppert laut auf dem Boden, klägliche Essensreste verteilen sich auf den Fliesen – und mein Master steht energisch auf. Atemlos betrachte ich sein wunderschönes erzürntes Gesicht.   „…es tut mir wirklich leid, Herr…“, wiederhole ich dann, doch natürlich bringt das nichts. Warum sollte Christopher denn auch einfach so meine Entschuldigung annehmen, ganz nach dem Motto Schwamm drüber, wenn ich ihn so dermaßen enttäuscht und wütend gemacht habe?   Christopher schnaubt empört und blafft: „Steh auf!“ Und als ich es tue, holt er ein weiteres Mal aus und verpasst dieses Mal mir eine so schallende Backpfeife, dass ich mich frage, ob das in alle Teile zerfliegende Geschirr eben lauter war oder doch eher dieser Schlag. Ich finde keine Antwort, und Christopher holt ein weiteres Mal aus und pfeffert mir erneut eine. Meine Wange pocht und ich senke beschämt den Blick.   „Ich mache es dir so einfach, Niko“, beschwert er sich. „Ich kaufe dir Kochbücher, gebe dir Tipps, schicke dir Links zu Tutorials, lasse dich über meine Schulter gucken – und dann bekommst du nicht einmal diese Schritt-für-Schritt-, ach, was sage ich da, Wort-für-Wort-Anleitung hin? Kannst du vielleicht wirklich nicht lesen?“, zieht er mich auf, und spielt dabei auf seine neckenden Worte von vor einigen Tagen an.   „…doch… aber…“   Mein Master schlägt noch einmal zu. Dieses Mal mit der anderen Hand, auf meine linke Wange, und süße Tränen schießen mir in die Augen, für die ich noch eine geklatscht bekomme. In meinem Unterleib zieht es sich bedrohlich zusammen und meine Hände kribbeln.   Christopher führt meine Wünsche aus – und das bedeutet mir so viel. Heute spüre ich durch und durch, dass er der harte, kalte Master aus dem Park ist – und das macht mich glücklich.   „Ich glaube langsam, dass du es nicht kannst, Niko, und versuche nicht, dich hier irgendwie rauszureden!“, zischt er und ich entschuldige mich ein drittes Mal bei ihm, doch darauf geht er auch dieses Mal nicht ein, packt mich stattdessen an meinen Haaren und zieht mich brutal daran durch den Flur zurück ins Wohnzimmer, wo er mich abermals unliebsam bäuchlings auf mein Kissen niederdrückt und mich ankeift, ich solle für die nächste Stunde gefälligst wieder meinen frechen Mund halten.   Mein Master bestellt sich eine Pizza, und als sie geliefert wird, muss ich mich aufsetzen – was selbst auf dem Kissen weh tut – und zusehen, wie Christopher sie genüsslich verspeist.   „Hast du Hunger?“, zieht er mich auf, als mein Magen laut grummelt.   „…ja, Christopher.“   Er grinst hämisch. „Du hast dir leider keinen Bissen verdient“, informiert er mich dann, und damit ist das Thema, im wahrsten Sinne des Wortes, gegessen. Mein Master lässt kein einziges Stück über und drückt mir den leeren Karton brüsk gegen die Brust, trägt mir auf, ihn zu entsorgen. Die Küche soll ich natürlich auch putzen. „Erst, wenn alles sauber ist, darfst du den Rest, den du verbockt hast, aufessen. Was anderes gibt es heute für dich nicht.“   Natürlich nicht. Auch das habe ich verdient…   Während ich einige Zeit später die Sauerei vom Küchenboden entferne, lasse ich meine Gedanken ein wenig wandern – und jene sind einfach nur schön. Das ordentliche Spanking und die Erniedrigung in eben diesem Raum, in dem ich gerade stehe, wirken wie ein emotionaler Reset auf mich. Dass mein Herr sich als unordentlich entpuppt hat, spielt plötzlich keine große Rolle mehr für mich. Was zählt, ist das, was er von mir verlangt – vollkommen unabhängig davon, ob er es selbst leisten kann. Ich bin sein Sklave, ich muss springen, wenn er mit der Hand schnippt und ihm jeden Wunsch erfüllen; darum geht es. Das hat er mich heute bis zu meinen Knochen spüren lassen, tut er immer noch, denke ich mir dankbar, während ich das verbockte Essen betrachte, das ich mir gleich erst aufwärmen darf; wenn der ganze Dreck beseitigt ist.   Es schmeckt vielleicht nicht unbedingt grässlich, aber auch nicht unbedingt toll. Ich habe definitiv schon Schlimmeres gegessen. Aber eben auch um Welten Besseres. Und um Christopher zufriedenzustellen, brauche ich eine deutliche Verbesserung. Der Ehrgeiz packt mich – ich denke an das Blaubeermuffinrezept, das meine Mutter mir geschickt hat und beschließe, sie in der kommenden Woche für meinen Master als Wiedergutmachung zu backen. Unabhängig davon, ob er mir dafür meine versprochene Belohnung gibt oder nicht. Es geht nur um ihn. Meinen Master, Dom, meinen Peiniger, meinen Freund und Liebhaber.   Eine Sache wurmt mich allerdings noch und lässt mich nicht los, auch als wir einige Stunden später schon im Schlafzimmer verweilen und Christopher mich das insgesamt dritte Mal eingecremt hat. Ich liege bäuchlings auf der Matratze und warte, dass die Salbe vollständig einzieht. Christopher liest stillschweigend ein Buch direkt neben mir, als sein Handy vibriert und er es vom Nachttisch nimmt, um die erhaltene Nachricht zu lesen. Beim Anblick des zersprungenen Displays zieht es sich unangenehm in meiner Brust zusammen, und ich kann diesen einen Gedanken nicht mehr für mich behalten.   „Das mit deinem Bildschirm tut mir wirklich sehr leid“, sage ich und Christopher schaut mich sachte seufzend an. „…bist du noch sehr sauer auf mich?“, schaffe ich es schließlich, meine Frage zu formulieren.   „Natürlich bin ich sauer!“, kommt es leicht patzig von meinem Freund, und im Grunde genommen wundert mich das nicht. Dass er seine Wut nicht umgehend nach dem Malheur an mir ausgelassen hat, ist zurückzuführen auf sein eigentlich so zärtliches Wesen, das mich nach meinem bescheuerten Eifersuchtsanfall zunächst auffangen wollte. „Gerade jetzt, wo wir die Kanzlei vergrößern, habe ich dafür einfach überhaupt gar keine Zeit, aber ich sehe ja kaum noch was auf diesem Ding“, fährt er im genervten Ton fort. „Jetzt muss ich morgen einen Umweg fahren, ein bis zwei Stunden ohne Handy auskommen und dann auch noch knapp hundert Euro für die Reparatur hinblättern. Das ist alles andere als geil, Niko.“   Ich senke meinen Blick, und weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll. Christopher legt das Buch zur Seite und dreht sich mir jetzt komplett zu. Wahrscheinlich kommt jetzt erst die richtige Schelte, die mir zusteht.   „Mir geht es, wie ich dir schon vorhin gesagt habe, aber nicht hauptsächlich um das kaputte Handy. Ich bin eher besorgt, dass dir deine dämliche Eifersucht so zu Kopf steigt, dass du gar nicht mehr weißt, wie du ihn benutzen sollst. Ich verstehe das ja ein bisschen und Eifersucht in kleinen Portionen soll ja auch gesund für jede Beziehung sein – ich bin ja auch dann und wann ein bisschen eifersüchtig, darüber haben wir ja schon gesprochen – aber du kannst nicht einfach an mein Mobiltelefon gehen und in die Privatsphäre anderer Leute ohne deren Einverständnis eindringen. Ich meine… Stell dir vor, du vertraust mir irgendetwas sehr Persönliches von dir in einer Textnachricht an, beispielsweise über deine Eltern – und das liest dann eine dritte Person, die dich nicht einmal wirklich kennt. Das würde dir sicherlich nicht gefallen, oder?“   „…nein.“   „Und deswegen haben wir ja auch vereinbart, dass du mich vorwarnst, sollten deine Freunde dir übers Internet irgendwelche sehr persönlichen Dinge gesagt haben, sodass ich diese Chatverläufe dann bei meinen Kontrollen nicht checke, richtig?“   „Richtig.“ Auch wenn ich mit meinen wenigen Freunden über solche Dinge eh kaum spreche und wenn, dann nur im Real Life. Aber es geht ums Prinzip, ich verstehe das schon…   „Dann bringe denselben Respekt für meine Freunde und Bekannten auf, und lass das in Zukunft gefälligst sein.“   „…habe ich dir doch schon versprochen.“   „Wiederhol das Versprechen.“   „Ich… Ich werde nie wieder so eine Aktion abziehen, und… Dein Handy ist für mich tabu… es sei denn, du… du gibst mir einen anderslautenden Befehl“, murmele ich, das Kopfkissen vor mir anstarrend, weil ich mich einfach ziemlich mickrig fühle. Keine Sekunde später hebt Christopher mein Kinn mit seinem Zeigefinger an und zwingt mich so zum Augenkontakt.   „Und jetzt wiederholst du das ein weiteres Mal, und zwar so, dass ich dir wirklich abkaufen kann, dass du es ernst meinst, und siehst mich dabei gefälligst auch an“, trägt er mit strenger Stimme auf.   „Ich werde nie wieder so eine Aktion abziehen. Dein Handy ist für mich tabu, es sei denn, du gibst mir einen anderslautenden Befehl“, sage ich die beiden Sätze gehorsam auf und schäme mich, dass ich das nicht schon beim ersten Mal so ausgeführt habe.   „Gut“, quittiert Christopher – und dann wird sein Blick weicher. „Und jetzt musst du mir sagen, wie ich dir helfen kann, diese seltsame Eifersucht bezüglich Adrian zu bekämpfen…“, fügt er milder an und lächelt leicht.   Da ist sie wieder: Diese zarte Seite meines Masters. Ich seufze und fühle mich… einfach nur geliebt. „…danke, dass du mich beim Gespräch mithören lassen hast. Das hat echt schon ein bisschen geholfen.“   „Das hätte ich übrigens sofort abgebrochen, hätte Adrian mit etwas sehr Persönlichem angefangen…“, wirft er ein und ich nicke.   „Ich weiß, hab ich mir schon gedacht. Was…“, ich schlucke und merke, dass ich in diesem Moment leider schon wieder etwas eifersüchtig bin, weil mir diese Aussage signalisiert, dass natürlicherweise nicht jedes einzelne Gespräch so abläuft wie jenes, das ich miterlebt habe. „Redet ihr denn sehr viel über Persönliches?“   „Ich habe dir eigentlich schon gesagt, dass sich unsere Gespräche eher über Trivialitäten drehen und wir uns generell über unser Leben auf dem Laufenden halten – so wie vorhin am Telefon. Natürlich sprechen wir ab und auch über BDSM und die Szene, weil sie ja einfach ein großer Teil unseres Lebens ist. Ich habe Adrian beispielsweise von Anfang an von dir erzählt und wie du selbst gehört hast, fragt er auch regelmäßig nach dir.“   Ich nicke. „Du… erzählst ihm aber nichts von unseren Problemen, oder…?“   „Sagen wir es mal so: Ich würde mich niemals bei ihm auskotzen wegen dir, weil er nicht der richtige Ansprechpartner dafür ist – auch wenn ich ihn nicht mehr wirklich als Ex-Freund wahrnehme, ist er es natürlich, und wird es immer sein. Und deswegen finde ich das irgendwie… unangebracht. Außerdem kennt er dich nicht, kennt uns nicht zusammen. Ich kotze mich stattdessen bei Holger aus“, gibt er offen zu, und irgendwie kann ich ihm das echt nicht übel nehmen, zumal sein Kumpel ihm bei solchen Gesprächen auch schon oft den Kopf gewaschen haben muss, so oft wie Christopher wütend zu Holger abgehauen und dann total reumütig wieder nach Hause gekommen ist. Wie beispielsweise während dieser fürchterlichen Zeit, in der ich den Brief meiner Mutter nicht geöffnet habe.   „Und was hast du Adrian jetzt alles so über mich erzählt?“   „Zum Beispiel, wie scharf ich auf dich war, seit dem ersten Moment, in dem ich dich erblickt habe, und wie glücklich, als du mir immer mehr von deinem devoten Wesen offenbart hast, und wie wir dann letztendlich wirklich zusammengekommen sind, und dass ich dich in die BDSM-Szene eingeführt habe – ohne dabei jetzt in jedem, kleinen Detail auf unsere vielen netten Sessions einzugehen. Du weißt: Was wir machen bleibt zum größten Teil unter uns. Aber… dass du beispielsweise auf Spanking stehst… das weiß Adrian. Ebenso wie die Stammtischler es wissen. Als dein Herr habe ich aber auch das Recht, auf respektvolle Art und Weise, im Allgemeinen über deine Sklavendienste zu reden, findest du nicht?“   „Finde ich schon“, sage ich kaum hörbar und bin erstaunt, dass ich es im Fall von Adrian sogar begrüßen würde, dass Christopher ihm von all den versauten Dingen berichtet, die wir so anstellen, und wie gehorsam ich bin, wie glücklich ich ihn auf Knien mache – und das nicht nur bei Blowjobs – und wie er mich im Alltag dominiert. Weil das nämlich noch ein größerer Schlag ins Gesicht dieses Ex-Freunds wäre, der meinem Christopher dieses 24/7-Leben schließlich nicht ermöglichen konnte. „…was weiß der Typ denn noch so über… meine… beziehungsweise unsere Vorlieben?“, frage ich vorsichtig.   „Zum Beispiel, dass du der erste Mann in meinem Leben bist, der Schläge von mir ins Gesicht so dermaßen genießt, dass ich beinahe durchdrehe“, antwortet mein Freund passend zu meinem Gedankengang und beugt sich etwas weiter zu mir vor.   „…und… was noch…?“   „Dass ich mit dir so brutal umgehen kann, wie noch nie zuvor mit jemanden, und dass mich das extrem erfüllt.“   Ich schwebe auf Wolke Sieben. Zu wissen, was Christopher Adrian alles erzählt hat, macht… das alles tatsächlich leichter, und diese Welle der Eifersucht, die eben wieder durch meinen Organismus geströmt ist, ebbt sogleich wieder ab. Mein Freund macht seinem Ex seit mehr als zwei Jahren klar, was er an mir hat, dass er glücklich mit mir ist – das ist einfach so beruhigend, dass er… naja, regelrecht von mir schwärmt. Dass ihm im romantischen Sinne noch etwas an Adrian liegen könnte, ist plötzlich ganz klar nur eines: absurd.   Christopher verringert noch weiter diese eh schon kleine Distanz zwischen uns und drückt seine weichen Lippen keusch auf meine. „Ich liebe dich. Sehr“, wispert er dann gegen meinen Mund und küsst mich ein weiteres Mal. Dann schaut er in meine Augen und sagt schon wieder etwas so Schönes, das einen angenehmen Schauer auf Wanderschaft durch mein Innerstes schickt und meine Gedanken von eben noch verfestigt. „Du bist meine Welt, Niko. Versteh das endlich.“   …und ich kann nur strahlend nicken, fühle genauso. Christopher ist eben meine Welt.   „Ich möchte, dass du jetzt erstmal nicht mehr an Adrian denkst“, sagt er dann etwas ernster.   „…ist das ein Befehl?“   Mein Master nickt. „Darauf kannst du Gift nehmen.“   „…ich nehme lieber dein Sperma“, scherze ich dämlich und ein Grinsen umspielt Christophers Mundwinkel.   „Ich habe nichts einzuwenden gegen einen zweiten Blowjob, schließlich hast du ja noch diesbezüglich Schulden zu begleichen…“, entgegnet er mit rauer Stimme, und zieht sich im nächsten Moment schon die Schlafhose in einem Rutsch aus. Ich schreie auf, als er mich dann unmittelbar an meinem Haar packt und zwischen seine nackten Schenkel zieht, weil meine vom Spanking gereizte Haut in diesem Moment herrlich ziept. Aber ich habe jetzt nicht mehr die Zeit, mich auf meinen Schmerz zu konzentrieren, weil Christophers weiches Geschlecht direkt vor meiner Nase darauf wartet, in meinem Mund zum harten Schwanz zu mutieren – und jener Schritt geschieht sehr schnell. Und aus einem Blowjob wird ebenso schnell ein Face-Fucking, weil Christopher sich einfach nimmt, was er verlangt, und meinen Kopf mit beiden Händen festhält, meinen Mund mit seinem steinharten Fleisch brutal fickt und ihn dabei so tief in meiner Kehle zwängt, dass ich glaube, fast an seinem Penis zu ersticken, und dann so heftig abspritzt, dass ich meine, Sternchen hinter meinen Augenlidern zu sehen.   Sein Atem geht immer noch schwer, als er mir ein paar Tropfen seines Saftes von meinem Kinn mit dem Daumen wischt und diesen dann in meinen Mund drückt, damit ich auch den kleinsten Rest schlucke. „…das war… sehr gut… Niko…“, haucht er etwas angestrengt und lächelt, und zwischen meinen Beinen ist es mittlerweile so unfassbar eng. „Möchtest du... auch… kommen?“, hakt mein Master plötzlich unerwartet nach und mein Herz bleibt dabei vor wunderbarer Anspannung fast stehen.   „…O Gott, ja…! Bitte, bitte, bitte!“, flehe ich regelrecht.   „Ja? Willst du… dass ich dich mit einem süßen Spielzeug… ficke, und dabei deinen Schwanz massiere…? Oder soll ich dir auch einen blasen… Na? Was willst du…?“, neckt er mich verspielt und dabei immer noch etwas atemlos und streicht dabei zärtlich über meine Wange, sein nasses und mittlerweile wieder weiches Geschlechtsteil immer noch direkt vor meinen Augen.   „…ich will, das was du willst…“, presse ich demütig hervor und stöhne fast schon dabei, weil Erregung in meine Mitte rast und physisch an ihrer Entladung gehindert wird. Christopher lacht – und auch dieses Mal hat das Geräusch nichts mit Freude zu tun, ist gemein, triezend, schier diabolisch.   „Sehr gut, Niko“, lobt er mich und verpasst mir eine harte Ohrfeige. Ich zische auf und denke mir, dass ich damit eigentlich hätte rechnen sollen. „Ich erinnere dich an deine eigenen Worte: Ich möchte, dass du mich weiter keusch hältst und mich weiter quälst und reizt und geil machst und mich dann wieder kalt abblitzen lässt und mir meinen Orgasmus verwehrst“, äfft er mich übertrieben nach und lacht dabei. Dann schubst er mich zur Seite und ich zische auf vor Schmerz, der durch den Kontakt meines hinteren Körpers und der Matratze hervorgerufen wird, während Christopher wieder in seine Schlafhose steigt. „Und genau das, mein Schatz, will ich und werde ich tun“, beendet er seinen Satz und grinst mich triumphierend an.   Ich schlafe diese Nacht mal wieder kaum. Aber nicht, weil ich düstere Gedanken hege, sondern weil ich immer wieder durch die Schmerzen an meinem Hintern und Rücken aufwache – und weil ich so viele erotische Träume habe, die darin resultieren, dass sich mein Schwanz aufrichten möchte und natürlicherweise daran gehindert wird.   Am nächsten Morgen bin ich somit vor dem Wecker klingeln wach und möchte meinem Freund einen angenehmen Wochenstart bereiten, der trotz seiner diversen Ankündigungen, mich am Sonntag nicht mehr so hart ranzunehmen, genau das zu meiner übergroßen Freude getan hat. Offensichtlich hat er sich meine Worte doch zu Herzen genommen. Diejenigen, mit denen ich ihn jüngst um einen härteren Umgang gebeten habe, und diejenigen, mit denen ich schon davor geäußert hatte, dass ich es schlichtweg genieße, in der Uni nach einem harten Spanking nicht ohne Pein sitzen zu können – weil ich so den ganzen Tag über, auch wenn wir voneinander räumlich getrennt sind, seine Macht über mich spüren kann und das mittlerweile auch einfach für mein Wohlergehen brauche.   Die warmen Wasserstrahlen der Dusche sind eine kleine Tortur, aber die Salbe gleicht es etwas aus. Während diese einzieht, bereite ich meinem Master sein Frühstück vor, und als dieser aus dem Bad kommt, ist alles bereits fertig. Er setzt sich nach einer knappen Begrüßung mit seinem Tablet an den Frühstückstisch und ich gieße ihm seinen heißgeliebten Kaffee ein.   Ich muss erst später zur Uni, daher setze ich mich nicht zu ihm, um ebenfalls zu frühstücken, sondern knie mich neben seinem Stuhl hin, die Schürze längst wieder abgelegt und mein Leib komplett entkleidet. Einige Momente später findet sich deine Hand in meinem Haar wieder, und er beginnt, mir zärtlich übers Haupt zu fahren, während er höchstwahrscheinlich seine E-Mails liest. Er redet nicht mit mir. Muss er auch nicht. Er muss sich auch nicht fürs Frühstück bedanken. Wenn überhaupt, müsste ich mich bei ihm bedanken – dass ich ihm die erste Mahlzeit des Tages zubereiten darf.   Bei diesem Gedanken strömt angenehme Wärme durch meinen Körper, und ich frage mich kurzzeitig, wie ich überhaupt behaupten konnte, dass seine herrische Fassade einen Riss bekommen hätte. Ich sehe Christopher nach wie vor als meinen knallharten Master an, dem ich dienen darf. Das spricht mich auf extrem vielen Ebenen an und stimmt mich glücklich.   „Ich habe dir deine Klamotten für heute rausgelegt“, erklärt er mir nach dem Essen nüchtern und erhebt sich.   „Danke, Christopher.“   „Nach deinem kleinen Treffen mit Frank heute, erwarte ich dich um spätestens 19 zu Hause. Unabhängig davon, ob ich dann bereits hier bin. Denk dran: Ich kann das jetzt jederzeit ganz leicht überprüfen“, erinnert er mich und in seiner Stimme schwingt etwas Zufriedenes mit. Ich grinse ganz leicht. Dieser GPS-Kram ist einfach so abgefahren.   „Ja, Christopher“, bestätige ich.   …und als ich dann, nachdem ich meinem Herrn einen Abschiedskuss gegeben habe, ins Schlafzimmer gehe, fallen mir fast die Augen aus dem Kopf. „…das ist nicht dein Ernst…“, murmele ich und schaue die Unterwäsche für den heutigen Tag an, die mein Master für mich gewählt hat. Dass sie für Frauen ist, überrascht mich im Zuge meiner harten Bestrafung nicht mehr. Dass dieses Mal Strapse dabei sind – schon. „Was zur Hölle…“ Ich muss lachen.   Und dann ziehe ich das fremdbestimmte Outfit an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)