Der Spielplatz meiner Plot-Bunnys von abgemeldet (Eine Sammlung von allen möglichen Ideen, welche es nie zu einer gesamten Story schaffen...) ================================================================================ Kapitel 14: My big, loving, lightly crazy family ------------------------------------------------ Ich habe die Bruderschaft einfach mal ein wenig mit ein paar OCs erweitert. Einfach weil ich es kann. Angesiedelt ist das irgendwann kurz nach Evolution, vielleicht ein Jahr oder so. Disclaimer: Nichts gehört mir. -- My big, loving, lightly crazy family In Amerika gab es genau 51 Bundesstaaten und einer davon hieß New York. In New York gab es eine Stadt namens Bayville, benannt nach der Bucht an welcher sie lag, also ziemlich unoriginell der Name. Und in dieser Stadt gab es zwei sehr bemerkenswerte Häuser, welche unterschiedlicher nicht sein konnten. Das eine war eine große Villa, vollgestopft mit moderner Technologie und gut erzogenen jungen Menschen, dazu ein Swimming Pool, ein großes Gelände und ein sehr gepflegter Garten, die Inneneinrichtung modern und stilvoll. Das andere war ein heruntergekommenes Haus, das modernste Gerät war eine Nintendo Wii, es gab im Garten ein Planschbecken, die Einrichtung war verwohnt und die jungen Menschen die hier wohnten, waren nicht wirklich gut erzogen. Doch beide Gebäude hatten etwas gemeinsam: Sie wurden von Mutanten bewohnt. - Traditionellerweise beginnt ein Samstag morgen damit, dass die Vögel beginnen zu singen und sträflich ignoriert werden, zumindest im Haus der Bruderschaft der Mutanten. Doch an diesem Samstag morgen im Juli wurde diese Tradition gebrochen. Um genau 07:37. Durch halb zugezogene Vorhänge schien die Sonne, durch geschlossene Fenster konnte man das Gezwitscher der Vögel hören und ansonsten herrschte nur Stille. Einige Dielenbretter knarzten, während ein Verstärker auf Rollen darüber geschoben wurde. Ein leerer Pizzakarton wurde leise aus dem Weg geräumt, während zwei Stimmen leise miteinander tuschelten. Für einen Moment war es still und nur das laute schnarchen aus dem Raum mit der notdürftig wieder eingebauten Tür war zu hören. Dann wurde ein schlanker Stecker in den dazu gehörigen Anschluss des Verstärkers gesteckt und der Hängegürtel umgehängt. „Alles klar?“, fragte einer der beiden Übeltäter, sein Grinsen gut verborgen. „Hit it Baby“, flüsterte sein Mitverschwörer und hielt einen Daumen hoch. Im nächsten Moment donnerte der Sound einer verzerrten E-Gitarre durch das Haus, die ersten Noten der amerikanischen Nationalhymne von sich gebend. Es dauerte ungefähr drei Sekunden, da wurde ein Kissen, geschleudert durch einen Bolzen magischer Energie, aus dem Zimmer eines der beiden Zwillinge geschmissen und traf den Musiker im Gesicht, ihn umreißend. Das Gitarrenspiel verstummte sofort. „Ruhe!“ „Ja Hexe.“ Das wurde gefolgt, von noch einem Geschoss, diesmal aus einer Lampe bestehend. „Au.“ - „Aber die Idee war gut, nich?.“ Dieser Satz, von Todd Tolansky ausgesprochen, wurde nur mit einem scheinbar gelangweilten Blick bedacht. So ganz genau konnte man das nie bei seinem Gesprächspartner sagen, seine Mimik war absolut unlesbar da total alienartig. „Ja, war sie“, stimmte schließlich sein Gesprächspartner zu, seine Stimme mit einem indischen Akzent belegt. Aber nur leicht, man hätte es auch einfach überhören können. Aber tatsächlich hätte man wohl eher auf sein Aussehen geachtet, denn dieses war mehr als außergewöhnlich: Sein Schädel, und der restliche Körper auch, war total kahl und dort wo sich eine Nase befinden sollte, gab es lediglich zwei Nasenlöcher. Seine Haut war kupfern mit einem grünlich grauen Schimmer darüber, seine Figur dürr. Doch viel bemerkenswerter waren die vier, circa zwanzig Zentimeter langen Tentakel, welche dort saßen, wo sich ein Mund befinden sollte. Eigentlich war dort auch ein Mund, er war lediglich verborgen unter den Tentakeln, doch noch niemals hatte irgendjemand diesen gesehen. Absolut niemand, nicht einmal er selber. Der Name dieses recht auffälligen Mutanten war Naresh und wie sein Akzent verriet, kam er gebürtig aus Indien. Wie genau er in die Staaten gelangt ist weiß niemand so genau und er selber sagt es nicht, aber was alle wissen ist, ist dass er zur Bruderschaft kam, nachdem Pietro und Lance ihn vor einer Gruppe Schläger gerettet hatten. In Downtown New York wohlgemerkt. Was seine Kräfte angeht... sagen wir einfach, dass Empathie durchaus mehr kann, als nur das, was Deanna Troi in Star Trek betreibt. Naresh konnte nicht nur Emotionen und Empfindungen von anderen Leuten spüren, er konnte sie auch auslösen, von Lust zu Angst, von Schmerz zu einem Lachanfall. „Macht die Beule auch nicht weniger schmerzhaft“, brummte er, den Eisbeutel auf seiner Stirm etwas fester an besagte Stelle drückend, dort wo die Lampe ihn getroffen hatte. „Yo“, stimmte Todd zu, sichtlich amüsiert, ehe er sich einen weiteren Löffel Cerealien in den Mund stopfte. Die Aufmerksamkeit der beiden wurde abgelenkt, als eine weitere Person in die Küche kam, genau wie die beiden auch noch in Schlafklamotten gekleidet. Doch während das im Fall von Todd eine graue Boxershorts und ein braunes Shirt bedeuteten und für Naresh eine rote Piyamahose, war das in diesem Fall wesentlich ansehlicher. Denn ein zu großes weißes Herrenhemd am Körper einer gut gebauten jungen Frau ist durchaus als sexy anzusehen. „Morgen Jungs“, begrüßte Tabbitha Smith, meistens nur Tabby genannt, die beiden und bedachte Naresh für eine Millisekunde mit einem bösen Blick, dann stand sie bereits am Kühlschrank und wühlte darin herum auf der Suche nach etwas essbaren. Natürlich wusste sie, dass durch die etwas gebückte Haltung und das leichte nach vorne beugen ihres Oberkörpers ihr Hintern sich unter dem Hemd gut abzeichnete, das war auch so gedacht. Weder Todd noch Naresh kamen umhin, genau dorthin zu sehen, aber das kann ihnen wohl auch niemand verdenken. „StarrtihrmeinerFreundinschonwiederaufdenArsch?“ Auf einmal stand ein Wirbelwind namens Pietro am Tisch, die beiden bereits anwesenden Jungs mit einem breiten Grinsen anblickend. „Häh?“ „Ob ihr meiner Freundin schon wieder auf den Arsch starrt.“ „Klar. Deine Chick hat nen sexy Arsch“, antwortete Todd mit den Schultern zuckend. „Allerdings.“ „Und ihr werdet nichts davon haben. Also, nur anschauen, nicht anfassen“, meinte das Mädchen um welche es ging, sich nun ebenfalls auf dem Tisch nieder lassend, ein Sandwich vor sich. „Brauchen wir auch nicht, es gibt Nutten“, brummte Naresh trocken über eine Tasse Kaffee hinweg. Was sehr seltsam aussah, da er die Tasse mit seinen Tentakeln vor dem Mund hielt und gleichzeitig redete. Doch an so einen Anblick hatten sich alle Mitglieder der Bruderschaft bereits gewöhnt, es gab weit seltsamere Sachen. Zum Beispiel die Pinguine... Es ist besser, nicht zu fragen welche Story dahinter steckt, das würde zu weit führen. - Ein schweres Augenlid öffnete sich langsam, sehr sehr langsam, und ein Auge spähte umher. Es dauerte einen Moment ehe alle Informationen verarbeitet wurden, die unchristliche Uhrzeit machte das Gehirn etwas träge zu diesem Zeitpunkt, erst dann hob sich langsam das andere Augenlid. Die beiden nun offenen Augen blickten auf einen blauen Kissenbezug und einen Mopp pinker Haare, welche wild in alle Richtungen abstanden, einige sogar starr nach oben. Und das war erstmal eine ganze Weile alles, was geschah. In dem Zimmer gab es nicht viel bemerkenswertes außer einen Kleiderschrank in welchem sich mehrere ziemlich große Kleidungsstücke befanden, eine Kommode mit wesentlich kleinerer Kleidung passend für eine junge Frau. An der Wand hingen drei Samuraischwerter und daneben ein gigantisches „O“, scheinbar ehemals von einer Werbetafel. Viele Minuten geschah nichts, die beiden geöffneten Augen blickten auf den Mopp pinker Haare und dem dazu gehörigen, zierlichen Körper, welcher verborgen lag unter der dünnen blauen Decke, aber das hielt nur an, bis durch die notdürftig wieder eingebaute Tür hindurch ein lauter Schrei zu hören war. „PIETRO!!! WARUM IST MEIN SHAMPOO ALLE?!!!“ „Sorry Wanda, du weiß doch wie empfindlich meine Haare sind, ichmussihnenbesondersvielAufmerksamkeitAAAGGG!!“ -Krach- „Hilfe!“ Scheinbar geweckt bewegte sich der Mopp pinker Haare und einen Moment später kam ein liebliches Gesicht zum Vorschein. Die mandelförmigen Augen öffneten sich und der immer noch mit grünem Lippenstifft bedeckte Mund verzog sich etwas zu einem unerfreuten Knurren. „... wie spät... ist es...?“, fragte die Stimme des Mädchens mit den pinken Haaren und süßem Gesicht müde. Der junge Mann welcher mit ihr im Bett lag drehte sich mühsam um, das ganze Bett knirschte und knarzte unter ihm, dann hatte er endlich ihre Uhr im Blick. „Kurz vor elf.“ „Viel zu früh.“ „Hmmmm...“ Mehrere Minuten sah Momoko, so der Name der jungen Japanerin welche im Bett lag, die Decke an und lauschte den Geräuschen des Hauses, die gezupften Saiten einer Gitarre und eines Bass, das Klappern von Geschirr und das Fluchen von Wanda unter der Dusche, ehe sie fragte: „Was machst du da?“ „Dich ansehen.“ „Gefällt dir was du siehst?“ „Jeden morgen wache ich auf und bin wieder erstaunt darüber, wie wunderschön du bist.“ Ein Grinsen, welches an eine Katze welche die Maus gefressen hatte erinnerte, schlich sich auf ihr Gesicht. „Und das ist einer der Gründe, warum ich dich liebe. Komm her Bärchen.“ Die beiden versanken in einem innigen Kuss und im nächsten Moment rutschte Momoko Arioki auf den mächtigen Körper ihres festen Freundes Fredderick Dukes. An dieser Stelle verlassen wir das junge Paar lieber und lassen sie ihren morgendlichen Aktivitäten in Privatsphäre nachgehen. - Während der Vormittag eines Samstags meistens damit verbracht wird, langsam aus dem Koma zu erwachen, besteht der Nachmittag meistens daraus aufzuräumen oder Unordnung zu machen... je nachdem, wie das Haus gerade aussieht und was am Vorabend geschehen ist. An diesem Tag war es der zweite Fall, es wurde also Unordnung gemacht. Die Couchgarnitur war nach hinten geräumt worden, so dass genug Platz vorhanden war um Wii zu spielen am großen, von Pietro und Fred organisierten, Plasmafernseher zu spielen. Gerade waren Naresh und Pyro, nun endlich angezogen, dabei die Scheisse mittels eines Prügelspiels auseinander heraus zu prügeln, Wanda saß auf einem Sessel und las ein Buch, Pietro kuschelte mit Tabby und Lance wartete darauf, dass er dran war, als die Haustür aufgeschmettert wurde. „WO IST ER?!!“ Mehrere Blicke wurden in Richtung Logan gesandt, welcher vor Wut schnaubend in der Tür stand, Krallen ausgefahren und einen Blick tragend, als würde er jeden Moment einen Tobsuchtsanfall kriegen. Sofort zeigten alle Zeigefinger nach oben, sogar Wanda welche nicht einmal von ihrem Buch aufsah sondern scheinbar automatisch reagierte. Augenblicklich stürzte der kanadische Mutant die Treppe hinauf, einen panisch drein blickenden Todd welcher eigentlich herunter wollte ignorierend, und trat die erste Tür auf. „DU BIST TOT JUNIOR!!!“ Nun fragen sich natürlich die meisten Leute, um wen es sich handelt, der in Logan so eine Wut auslöst und von ihm Junior genannt wird. Die Antwort ist recht simpel: Er ist Lysander, der Sohn von Sabretooth. Abgesehen von einem nicht so gewalttätigen Gemüt war er praktisch wie sein Vater... 17 Jahre alt. Und sehr zum Ärger von Logan in einer Beziehung mit Laura Kinney, dem/r Klon/Tochter von besagtem Kanadier. Also ziemlich kompliziert. Es folgte das Geräusch von wilden Gebrülle und Gefauche, zwei Kriegern welche sich aufeinander stürzten und Möbel welche vom Kampf mitgenommen wurden. -SCHEPPER- „Todd, was ist los?!“, rief Pietro, den Hals etwas reckend als könnte er so etwas besser sehen. -DONNER- „Logan hat Ly angegriffen!“ -BAMMM- „Das wächst nach! Sie sollen das draußen machen!!“ -KRACH- „Sie sind gerade durchs Fenster raus!“ -KLIRR- „Ist das Fenster noch da?!“ -GADOSCH- „Nein, sie haben es mitgenommen.“ Das konnte der froschartige Mutant nun sagen und musste nicht mehr schreien, da er das Wohnzimmer betrat in welchem sich die meisten Mitglieder der Bruderschaft befanden. „Ich schick den X-Men ne Rechnung, yo?“ „Klingt gut.“ Während also Logan sich mit seinem vermeintlichen Schwiegersohn in Spe im Garten des Hauses den Schädel einschlug und der Großteil der Bruderschaft im Wohnzimmer saß, lag auf dem Dach ein weiteres Mitglied des Haushaltes. Eine Sonnenbrille auf der Nase, die langen schlanken Beine gekleidet in Netzstrümpfe und Jeanshotpants, der kurvige Oberkörper (die ausladenden Kurven genau da wo sie hin sollen) nur mit einem schwarzem Muskelshirt bedeckt, die Gliedmaßen in alle Richtungen gestreckt, die etwas schulterlangen blonden Haare strubbelig und im Mundwinkel eine verdächtig riechende Zigarette, so verbrachte das neueste Mitglied der Bruderschaft ihren Samstag Nachmittag. Ihr Name war Annabelle Smith, ehemalige Cheerleaderin, ehemalige Lieblingstochter von Eltern welche sich nicht wirklich um sie kümmerten, ehemalige Freundin des Quarterbacks auf ihrer alten Highschool, ehemalige soziale Königin ihrer Schule. Das alles, bevor ihr vier weitere Arme gewachsen waren. Doch das lag an diesem Nachmittag beinahe schon drei Monate zurück. Sie konnte zwar nicht anders als daran zu denken, wie ihre sogenannten Freunde sie weggejagt hatten, aber auch erinnerte sie sich daran, wie Lance sie beschützend in die Arme genommen hatte als sie ihre Eltern versucht hatte anzurufen und diese nicht mit ihr reden wollten. Wie Todd und Naresh sie mitten in der Nacht aus ihrem Bett gezerrt hatten um mit ihr das Haus des Direktors der High-School mit faulen Eiern zu bewerfen, weil sie in der Nacht nur geheult hatte. Wie Pyro und Ly in der Schule darauf aufpassen, dass ihr niemand etwas antut und die X-Geeks sie in Ruhe lassen. Und wie Wanda sie still tolerierte wenn sie einen Alptraum hatte und sie in ihrem Bett schlafen ließ. Es war, als würden die Jungs, und ein Mädchen, darüber kämpfen wer sie am meisten mochte. Vielleicht war es immer noch so wie immer, genauso wie früher, als sie noch normal war, nur herzlicher. Sie wusste, dass die anderen sie mochten. Nur wie sehr, das wusste sie noch nicht. Bisher hatten ihre Titten ihr stets geholfen zu kriegen was sie wollte, warum sollte sich das hier ändern? Vielleicht... Vielleicht war es ja anders. Aber Jungs werden wohl immer Jungs bleiben. Sie zuckte mit den Schultern, noch einen Zug nehmend von ihrem Joint. - „Erklär mir was wir hier machen“, knirschte Lysander, die Zähne gefletscht, wie immer wenn er etwas wissen wollte. Und was war oft. Seine buschigen Augenbrauen waren zusammen gezogen und seine bullige Figur, gekleidet in ein schwarzes T-Shirt und eine Jeans, hatte eine aggressive Haltung eingenommen, so dass Pietro sofort einen Schritt nach hinten machte. „Es ist Tradition, dass wir jeden neuen Direktor der High-School persönlich begrüßen“, antwortete der selbst ernannte Anführer der Bruderschaft, trotz des nach hinten Ausweichens immer noch überlegen grinsend. „Und da dieses Exemplar eine Einweihungs-Party gibt, ist es natürlich unsere Pflicht ebenfalls hier zu sein.“ Der bullige Blondschopf rümpfte die Nase. Viel lieber wäre er im Wald mit Laura und ließ sich von ihr kraulen oder machte Sachen mit ihr, die Logan gar nicht gefallen würden, aber sein Rudel... ähm, sein Team war geschlossen aufgebrochen und er hatte nicht der Ausenseiter sein wollen. „Sie grillen“, fügte Fred, welcher gerade aus seinem Pick-Up-Truck kletterte, hinzu, ehe er seine Freundin auf eine seiner Schultern hob. Besagtes Mädchen trug inzwischen Chucks, einen karierten Schulmädchenrock, rot-weiß gestreifte Kniestrümpfe und ein grünes Top, ihre pinken Haare inzwischen in Dreadlocks. Es passte zu ihr. „Hmmm.“ Es war ein zustimmendes Brummen, welches Lysander von sich gab. Dann folgte er Pietro zur Einfahrt des Hauses, in welchem sich besagte Feier befand. Gegrilltes war immer gut. Und so wie Pyro vor rannte, war er nicht der einzige, welcher das so empfand. - Es war bereits spät in der Nacht, als eine Hand den Griff des Kühlschranks griff und diesen öffnete, ehe die andere Hand hinein griff und ein Bier heraus zog. Mit einem Feuerzeug den Kronkorken entfernend setzte der Besitzer besagter Hände das Bier an und nahm einen mächtigen Zug, ehe er die Flasche wieder absetzte und erleichtert ausatmete. Es schien tatsächlich so, als wäre es eine wirkliche Erfrischung. In der Drehung schloss der Biertrinker die Kühlschranktür wieder mit dem Fuß und schritt dann zum Küchentisch herüber, sich dort nieder lassend, sein Bier neben sich abstellend, dann seine Karten wieder anhebend. „Okay... ich nehm zwei.“ Zwei Karten ablegend und herüber schiebend blickte Lance sein Gegenüber an, die verschlagen grinsende Tabby, welche ihm die gewünschten beiden Karten hin schob. „Eine“, murmelte der links neben Lance sitzende John, absolut auf seine Karten konzentriert. Es war ein ruhiger Abend im Haus der Bruderschaft, abgesehen von dem Ausflug zum Haus des neuen Direktors. Doch das endete als die Polizei gerufen worden ist und die Bruderschaft die Konfrontation mit den Cops lieber aus dem Weg ging, sie hatten keine Lust auf diese Art von Ärger. Und so hieß es halt zurück nach Hause, mit vollgeschlagenen Bäuchen, entsetzte Lehrer und Nachbarn und einen erschrockenen Direktor zurück lassend. Ein wenig Pokern, ein wenig Musik machen, Fernsehen gucken und etwas essen, ein wenig trinken, vielleicht mal sehen was sich noch ergibt. Von seinem Platz im Zentrum der Couch aus beobachtete Freddy aus den Augenwinkeln heraus seine Teamkameraden. Da war Todd, gerade auf einem Sessel sitzend und in das Fernsehprogramm vertieft. Freddy mochte Todd, er war lustig. Eigentlich ein Weichei, nicht wirklich taff, aber er versucht es, versucht stärker zu sein als er eigentlich ist. Er hat das Recht ein wenig nervig zu sein, immerhin ist er die liebenswürdigste Person in dem ganzen Haus. Er ist loyal, er ist treu. Er würde einen nicht alleine lassen wie Lance es getan hatte oder einem in den Rücken stechen wie Pietro, er bleibt bei einem. Auf der Treppe sitzend und angeblich in ihr Buch vertieft saß Wanda, so tun als würde sie sich nicht dafür interessieren was um sie herum geschieht. Aber Fred weiß es besser. Sie sitzt auf der Treppe, als wollte sie gehen, doch sie sitzt immer dort, es ist ihr Platz. Nach außen immer so stark aber innerlich unsicher und nervös, sich von allem abschottend, als hätte sie Angst dass sie verletzt werden könnte wenn sie jemanden an sich heran lässt. Ein Jahr zuvor hätte sie nicht auf der Treppe gesessen sondern in ihrem Zimmer... in einem Jahr sitzt sie vielleicht auf der Couch. Neben Fred, an ihn gekuschelt, die so kleine zerbrechliche Momoko. Sie ist manchmal wie Todd, versucht so verdammt stark und zäh zu sein, dass man Angst um sie haben muss. Klar, sie kann mit ihren Blitzen Mülltonnen in die Luft jagen und Menschen Grillen, aber das macht sie nicht unverwundbar. Freddy weiß von ihrem schweren Verhältnis zu ihrer traditionellen Mutter und ihrem noch strengeren Vater, dem authoritären Elternhaus das sie beinahe gebrochen hat, aber auch ihrem Sturkopf sich gegen jeden Widerstand zu stemmen. Auch von ihrer Vorliebe für Zombiefilme und japanischen Rock weiß er bescheid... und dem Heimweh. Auf der zweiten Couch sitzen Pietro, Anna und Naresh, der letzt genannte versucht den ersten beiden gerade beizubringen wie man Gitarre spielt. Für Pietro ist es einfach, es ist so, als ob es ihm in Slow-Motion gezeigt wird, aber Anna hat mehr Schwierigkeiten. Es ist eine seltsame Kombination die drei zusammen, zwei arrogante Kerle und ein sensibles Mädchen. Pietro... Fred entgehen nicht die flüchtigen Blicke welche er zu Wanda schickt, wie um sich zu vergewissern, dass sie noch da ist. Als wollte er auf sie aufpassen, sicher gehen, dass es ihr gut geht. Oder aus Angst, sie könnte etwas gefährliches machen. Oder vielleicht auch beides. Aber das würde er nie zugeben, das ist nicht Pietro. Pietro der Ladiesman, Pietro der Speedster, Pietro der gut aussehende. Er hasst es sich schwach zu fühlen, hasst es ausgelacht zu werden, ähnlich wie Fred, aber sein Gegenteil. Und so verdammt arrogant, dass er es niemals schafft, danke zu sagen. Zwischen den beiden Jungs eingequetscht sitzt Annabelle, die Augen niemals die Hände von Naresh verlassend. Die jüngste und neuste in der Bruderschaft, weggelaufen von zu Hause nachdem sie niemand mehr haben wollte. Sie war wie ein Flüchtling, sie erwartete scheinbar immer noch, dass die Bruderschaft sie wieder heraus schmeißen könnte. Sie war nicht dumm, sie wusste genau wie sie ihren Körper einsetzen konnte, ihre großen Brüste, ihre wohl geformte Taille und ihren gut gebauten Hintern, wusste wie man die Jungs verführen konnte. Es musste nur endlich in ihren Schädel rein, dass sie das nicht musste. Der dritte auf der Couch hätte glatt mit Pietro verwandt sein können, er war genauso arrogant und verletzend manchmal. Er nannte Todd entweder Kröte oder Schleimi, Wanda sprach er nur mit Hexe an und Lance war für ihn Rock-Head. Bissig, sarkastisch und zynisch stieß er erst einmal alle vor den Kopf denen er begegnete, meistens bevor sie etwas über sein Aussehen sagen konnten. Er war wütend, er war zornig und ließ diesen Zorn an allen anderen aus. Aber dann konnte er auch so loyal und beschützerisch sein, dass man meinte er sei eine andere Person. Er würde wohl niemals eine Freundin trösten wenn ihr Herz gebrochen wurde, er würde dem Herzensbrecher das Leben zur Hölle machen. In der Küche am Tisch saß Tabby mit einigen anderen zusammen und spielte Poker, sie gewann gerade. Sie war für Freddy ein Mysterium. Noch mehr als Pietro war sie flatterhaft, unbeständig und ständig in Bewegung, als würde sie vor etwas fliehen. Es war nicht so als wenn Freddy sie nicht mögen würde, aber die beiden waren einfach zu unterschiedlich. Sie war laut und liebte Aufmerksamkeit, sie schrie praktisch 'HIER BIN ICH, BEACHTET MICH', dass kaum jemand hinter diese Fassade sah. Fred bezweifelte, dass Pietro es getan hatte... aber wer weiß. Pyro... Er war verrückt. Feuer war seine große Liebe, egal ob groß oder klein, hauptsache es brennt und es ist heiß. Er kann stundenlang vor einem Kamin sitzen und nichts anderes tun als die Flammen anzublicken, doch das heißt nicht, dass er dumm ist. Genau wie Naresh ist er ein Künstler, doch während der Inder seine Seele mit Musik ausdrückt, schreibt John dafür. Und er ist ein Freund, ein liebenswerter Kerl der dir hilft wenn er kann... wenn er nicht gerade eine Verschwörung der Pinguine aufdecken muss. Auch am Tisch sitzend ragte der furcht einflößende Lysander auf, wie eine gerade so im Zaum gehaltende Raubkatze. Er war das, was wohl geschieht wenn man einem wilden Tier, einem Raubtier, ein Menschenkostüm verpasst. Manchmal naiv und liebenswürdig wie ein Kind, manchmal wild und schrecklich wie ein Monster, war er definitiv jemand, den Fred nicht zum Feind haben wollte. Und jemand, den er definitiv zum Freund haben wollte, was einfach war, denn genau wie Fred denkt er mit dem Magen oder dem Schwanz. Und dann war da noch Lance. Der taffe Kerl, der Esel. Er trägt die Last ohne zu murren und ist stur wie ein Sack voll Ziegel, Naresh würde sagen auch genauso klug, aber wenn er erst einmal etwas macht dann richtig. Er ist cool. Manchmal verliert er sein Temperament und wenn, dann ist Holland in Not, deswegen hält er es im Zaum. Wenn Freddy wütend wird kann ein Tisch zu Bruch gehen, wenn Lance wütend wird ein Haus. Aber er ist stark, er ist zäh, er hält das aus. Zumindest redet er sich das selber ein. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er sich wieder dem Fernseher zuwand. Sie waren vielleicht wirklich so etwas wie eine große, liebevolle, etwas verrückte Familie... vielleicht. -- So, fertig. Vielleicht schreib ich mal ein Prequel, wie die einzelnen Leute da gelandet sind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)