Elanor und Draco von abgemeldet (Forced Love) ================================================================================ Kapitel 2: Neue Entdeckungen und Komplikationen ----------------------------------------------- Ein graues Augenpaar fixierten meine grünen, nahmen sie gefangen und gaben sie nicht mehr frei. Sinnlich rote Lippen näherten sich den meinen, ein seltsamer Schauer überrannte meine Haut, ließ mich erstarren und machte mich handlungsunfähig. Ich war dem, was jetzt kommen würde, schutzlos ausgeliefert, wehrlos. Die Kraft, die mich sonst immer angetrieben hatte, war spurlos verschwunden. Immer tiefer schien ich in diese wunderschönen grauen Augen zu fallen. Immer deutlicher begann ich den Griff der Würgeschlange zu spüren, die sich um meine Brust wickelte und mir die Luft aus den Lungen presste, ohne Aussicht auf Erlösung … Ein stechender Kopfschmerz ließ mich aus meinem Zustand der Trance erwachen und schleuderte mich zurück in die knallharte Wirklichkeit. Vor mir lag ein Stapel Bücher, wo vereinzelt rote, grüne oder gelbe Zettel drin klebten und so die Antworten für die Fragen der verschiedenen Hausaufgaben der unterschiedlichsten Fächer kenntlich machten. Seufzend las ich immer und immer wieder denselben Satz, welcher das ersehnte Ende der 5-Seitigen Hausaufgabe für Professor Snape bildete. Ich hatte da komische Gefühl, das es nicht das Runde vom Ball war, kam allerdings auch auf keine Alternative. »Also erstmal beiseitelegen und später noch mal drüber brüten!«, beschloss ich ganz ladylike und mit einem lauten RUMPS, schloss ich die aufgeschlagenen Bücher und legte sie beiseite. Dabei glitt mein Blick an der Uhr an der Wand vorbei, wobei mein Herz einen kleinen Hüpfer machte. Es war an der Zeit sich umzuziehen und den engen Kerkern meines Hauses zu entkommen. Und zwar hinaus nach Hogsmeade! Frohlockend und in einem Zustand des Frohsinnes lenkten mich meine Schritte in die große Halle. Doch so schnell mich die Leichtigkeit der Freiheit ergriffen hatte, umso schneller ließ sie mich auch wieder los ... Eine große Feier, glänzende Lichter, welche die bedrohliche Dunkelheit der späten Nacht verdrängte. Die teuren Ballkleider bauschten sich unter den kühlen Abendwind auf, der die aufkommende Bedrohung verkündete, aber ignoriert wurde. Rote Augen glänzten in der Finsternis auf, rote Augen, die zu Wesen gehörten, die unbarmherzig jagten und töteten. Und niemand der hier Anwesenden würde sie aufhalten können! Niemand … Niemand … Niemand … „Hey, Ellie? Noch da?“ Die ruhige Stimme Robins zerrte mich aus den Tagtraum, der sehr real gewesen war. »Als ob wirklich rote Augen da gewesen wären und mich aus der Dunkelheit heraus angestarrt hätten …« Irritiert schüttelte ich mich. Nein, das konnte nicht sein! Hogwarts war sicher, kein Dämon der Welt konnte diese Mauern aus Magie und Stein überwinden. Auch keiner dieser neuen Lycantropen. Mit einem sehr überzeugenden Lächeln und einem ebenso freundlichen „ ja, alles in Ordnung!“, wehrte ich die besorgten Blicke ab, während wir endlich das Schulgebäude verlassen durften. Frische Luft umfing mich, ein kühler Wind umspielte mich und begann mit meinem langen, eher dürftig zusammengebundenen Haar zu spielen. Die dabei empfundene Wärme machte mir bewusst, dass noch immer Sommer war. „Lass uns gehen!“, bat ich sanft und sog die Luft ein, ließ sie tief in meine Lungen eindringen. „Lady Rothses!“ Der Ruf meines Namens in einem sehr merkwürdigem Tonfall lies mich herumfahren. Ich atmete tief ein, zwang mich zur Ruhe und versuchte mich zu entspannen. Ein innerliches Seufzen durchfuhr meiner Kehle, es war niemand anders als Zaire, ein guter Freund von mir. Mit einem Lächeln auf den Lippen wollte ich ihn freundschaftlich umarmen, doch er trat einen Schritt zurück. „Bevor du mich so froh begrüßt, solltest du vielleicht den Grund meines Besuches erfahren.“ Die Ernsthaftigkeit, die er an den Tag legte, lies mein Lächeln ersterben. Mit ernstem Blick musterte ich ihn. Seine sonst so klaren Augen waren müde und wirkten traurig, als ob er seinen Lebensmut verloren hätte. Er war abgemagert, ein zerfallener Mann, der nur noch ein Schatten seiner Selbst war. Als er sprach, fiel mir auf, dass seine Stimme etwas zitterte und seine Lippen, von denen die Worte kamen, waren trocken und aufgesprungen. „Viktor hat beschlossen einige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen!“ Ich erstarrte. »Sie sind hier!«, schoss es mir durch den Kopf und das Nicken von Zaire sagte mir, das er meine Gedanken erraten und bestätigt hatte. Ich schluckte und wappnete mich gegen das, was jetzt kommen würde. »Schlimmer kann es ja gar nicht werden!« Wie sehr man sich doch irren kann … „Du darfst nicht mehr ohne Begleitung das Schulgebäude verlassen. Viktor hat alles arrangiert, der gerne dazu bereit ist dich zu begleiten. Ohne IHN darfst du dich nicht außerhalb der Schule bewegen.“ „Aber … ich kann doch auch …“, setzte ich zum Widerspruch an, doch Viktor, der in diesen Moment erschienen war, brachte diesen mit einem einzigen kalten Blick zum Schweigen. „Mit Robin weggehen?“, erriet er meinen Einspruch. Ich nickte nur zaghaft als Antwort, gespannt auf die Reaktion und Antwort, die er mir jetzt geben würde. Was sprach dagegen mit ihr zusammen unterwegs zu sein? „Du kennst Robin und ihre Leistungen. Sie ist nicht die optimale Lösung für unser Problem. Sie würde mit den gegeben Umständen nicht klarkommen!“ »Oh, natürlich … Und dieser andere würde das sicher besser! Sind ja nur mutierte Werwölfe, die darauf warten in einen unachtsamen Moment anzugreifen und uns zu zerfleischen, mehr nicht!«, dachte ich ironisch, darauf bedacht, dass er nicht in meine Gedenken eindringen konnte und sie lesen würde. Schon allein sein gewählter Ton und der dazugehörige Blick ließen mich erschaudern, noch viel mehr, als es die Erscheinung von Zaire eh schon verursacht hatte. Sie sagten mir: wenn du es wagen solltest, OHNE IHN zu gehen, dann hat das weitreichende Konsequenzen! Ich biss kurz auf meiner Lippe herum, nickte dann allerdings kurz um ihn mein Verständnis zuzusichern. „Gut, Mr. Malfoy wird gleich hier sein, bis dahin wartest du!“ Wieder dieser eindringliche Blick, der mir die Erkenntnis brachte, dass Widerspruch zwecklos war. Was hatte ich nur getan, um so bestraft zu werden? Doch das war jetzt nicht von Belangen. Tatsache war, das ich mich damit anfreunden musste in Zukunft mit Draco Malfoy zusammen unterwegs zu sein. » Und das, obwohl ich ihn nicht mal richtig kenne, geschweige denn leiden kann. Allein sein hübsches Aussehen bringt ihm ein paar Sympathiepunkte. Da hört es aber auch schon auf!« Mit einem Nicken gegenüber Viktor und Zaire verabschiedete ich mich stumm von ihnen, dann wandte ich mich an Robin, die etwas verwirrt drein schaute, was nach dem Auftritt der beiden absolut verständlich war. „Was hat er denn? Angst das du verschleppt wirst?“, fragte sie aufgebracht. „Wahrscheinlich so etwas in der Richtung!“, bemerkte ich. Sie hatte ja gar keine Ahnung, wie richtig sie mit ihrer Vermutung lag. „Wer sollte das denn bitte tun? Der dunkle Lord ist nicht mehr da und alle Todesser sind in Askaban oder tot! Wer würde sich bitte jetzt noch erheben, wenn die Zaubererwelt nun vorsichtiger ist als je zuvor?“ » Sag das Mal den mutierten Werwölfen!«, dachte ich ironisch und wurde langsam unruhig. Ich wollte weg hier, noch HEUTE, wenn es ging. Aber von den guten arroganten Malfoy war noch nix zusehen. Seufzend verschränkte ich die Arme vor meinen Oberkörper und lehnte mich an die angenehm kühle Wand der Säule, die am Eingang platziert war. „So wie es aussieht, musst du leider alleine gehen!“, äußerte ich mich und sah starr auf die Treppe, die zu uns hinab führte. „Tut mir ehrlich leid!“ Mit einer Umarmung verabschiedeten wir uns voneinander und daher von Malfoy noch immer nix zu sehen war griff ich in meine Tasche und widmete mich meines Buches, welches ich dort verstaut hatte. Wenn er noch etwas brauchte konnte man die Zeit auch sinnvoll nutzen. Durch ähnliche Aminosäuresequenzen vereinzelter Zutaten kann die Zusammensetzung eines Trankes durch Variieren der Zutaten leicht abgeändert werden ohne ein anderes Ergebnis zu erhalten. Genervt, bereits vom ersten Satz, schlug ich es zu und beobachtete die Schüler, die frohlockend das Schulgebäude Richtung Hogsmeade verließen. »Wo bleibt er denn schon wieder? Kommt er nicht mit den Hausaufgaben klar?«, schwirrte es mir durch den Kopf. „Entschuldige, lang gewartet?“ Erschrocken fuhr ich herum und bekam den weißblonden Schopf von Draco zu Gesicht. „Schon okay!“, äußerte ich und brachte schnell ein paar Zentimeter zwischen uns, denn er war mir gefährlich nahe gekommen. Verlegen steckte ich mir mit einer fahrigen Geste eine Strähne, die mir ins Gesicht gefallen war, ladylike nach hinten und sah ihn müde lächelnd an. „Können wir dann?“, fragte ich höflich und steckte das Buch, welches ich in der Hand hielt zurück in die Tasche. „Sicher!“, entgegnete er und wies mit einer Geste den Weg raus, der ich freudig nachkam. „Probleme mit den Hausaufgaben gehabt?“, verlangte ich den Grund meines Wartens zu erfahren. Schließlich ließ man eine Lady, auch wenn ich mich selbst kaum als eine bezeichnen würde, nicht warten, wenn es dafür keinen triftigen Grund gab. Als Antwort bekam ich jedoch nur ein kurzes grummeln, das wahrscheinlich ein: „Ja!“ sein sollte. Gedanklich seufzend wandte ich mich dann etwas ab und genoss die Natur, die sich um uns herum auftat. Der angenehm warme Wind umspielte die wenigen Kornblumen, die am Wegesrand erblühten und erfüllten die Luft mit einem süßen Duft erfüllten. Endlich, nach all den Strapazen, begann ich mich zu entspannen. Ich spürte, wie sich meine Muskulatur zu entkrampfen begann, ich meine Sorgen einfach in den Wind schoss und die freie Zeit hier draußen genoss. Seufzend ließ ich meinen Blick schweifen. Ja, das hier war bei weitem besser als das, was ich hinter mir gelassen hatte. Bei dem Gedanken vergraute sich der gerade erst klar gewordene Himmel über mir und ich wurde knallhart in die Realität zurück geschleudert. Ich war unterwegs mit einem Jungen, den ich kaum kannte, wegen einem Umstand, in dem er selbst kaum reagieren, geschweige denn mich beschützen konnte. Setzte man die Puzzleteile zusammen, kam ich wieder auf die Erkenntnis, die mich bei der Abfahrt nach Hogwarts erwischt hatte: ich sollte verkuppelt werden. Grummelnd ließ ich meinen Unmut kund. Das konnte nicht sein Ernst sein! Der war doch nicht für voll zu nehmen! „Ist alles okay?“ Die glockenhelle Stimme des Draco Malfoy entriss mich meiner skurrilen Gedankenwelt. » Ach ja… da war ja noch jemand!«, entsinne ich mich und nickte zur Antwort kurz, auch wenn das nicht wirklich gerade Ladylike war. Aber warum sollte ich Draco was vormachen? Dafür gab es keinen Anlass… Oder doch? Unsicher sah ich ihn kurz an. » Diese Augen… Diese Lippen… Wo wir wieder beim Aussehen wären! Nichts lässt sich so einfach manipulieren, wie das Erscheinungsbild einer Person. Ich bin das beste Beispiel dafür!« Schnell verwarf ich diesen Gedanken und sah mich mit Draco in Hogsmeade um, als ich, der Teufel weiß warum, ich mich mit ihm zusammen in eine enge Seitenstraße drängte. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als ich seinen unnachahmlichen Geruch wahrnahm, der sich von seinen Haaren aus in meine Nase drängte und gar nicht so aufdringlich war, wie ich es eigentlich immer eingeschätzt hatte. » Wohl weil ich von diesen mutierten Werwölfen schlimmeres gewohnt bin!« Doch jetzt, da mir der Gedanke gekommen war, wurde mir klar, WARUM ich so reagiert hatte: einer dieser mutierten Werwölfe hatte unsren Weg gekreuzt und mit seiner empfindlichen Nase würde er mich und meinen Geruch sofort erkennen. Auch wenn diese Tiere, wie immer man sie auch bezeichnen mag, kein wirklich großes Hirn hatten, so besaßen sie ein ausgesprochen gutes Erinnerungsvermögen. Besonders, wenn man einen Duft mit einer Person assoziieren konnte. Ich schluckte. Wie sollte ich mich mit Draco unauffällig aus der Affäre ziehen? Mein Blick ruhte noch immer auf dem Menschen, der sich merkwürdig durch die Straßen des Ortes bewegte und anscheinend auf irgendwas zu warten schien. »Haben die was vor? Planen die eine Übernahme von was? Wollen die etwa ganz Hogsmeade ausrotten und übernehmen?«, schoss es mir panisch wieder durch den Kopf. Mein Puls war gerade mindestens auf 180, das nahm Draco sehr wohl war, waren wir doch sehr eng aneinandergeschmiegt in dieser engen Gasse. Doch das schien mir gleichgültig. Der Todesengel in mir hatte die Situation übernommen. Ich war bereit zu kämpfen und zog den Zauberstab aus meinen hochgesteckten Haar, bereit zum Angriff, wenn es nötig wurde. Draco sah mich entsetzt an, was wohl weniger an der Tatsache lag, das ich meinen Zauberstab als Haarstäbchen nutzte, als daran, das ich so eng an ihm angeschmiegt war und nicht zu vergessen, das ich meinen Gesichtsausdruck von freundlich und in gewisser Weise naiv auf ernst und knallhart abgeändert hatte. Gerade wollte ich zum Angriff ansetzten, als Zaire mir den Weg versperrte. Sofort begriff ich: er hatte die Situation begriffen und unter Kontrolle. »Schönen Dank auch!«, grummelte ich in seine Gedanken hinein und steckte mit einer fahrigen Geste den Zauberstab zurück in meinen Dud. „WAS WAR DAS??!!!“, fragte mich ein überraschter Draco Malfoy und sein Blick, den er dabei aufsetzte war irgendwie merkwürdig. „Erklär ich dir ein ander mal!“, blockte ich ab und schritt aus der engen Gasse heraus, froh ihn nicht mehr so nahe bei mir zu haben. Flüchtig sah ich ihn noch mal an. In dieser Situation hatte er den kühlen Kopf bewahrt, den ich ihn nicht zugetraut hatte. Er schien selbstbewusster, als angenommen und nicht zu vergessen, das er dadurch nur noch mehr Sympathiepunkte bekam, als er vorher schon hatte. » So ein verdammter Mist!!!!«, grummelte ich und war sauer. Sauer auf mich, weil ich Draco attraktiver fand als wenige Minuten vorher, sauer auf Zaire, weil er mir die Chance genommen hatte Draco zu zeigen, das ich keine Lady war und sauer auf Draco, weil er so verdammt gut aussah und ein verfluchter Gentleman war, der nicht nur ganz und gar den Wünschen meines Vaters entsprach, sondern nun auch etwas den meinen. » Damit muss ich mich dann wohl abfinden!«, beendete ich meinen Gedankengang und schritt zurück in die große Halle. Draco hatte sich, als wir Hogwarts betreten hatten, gleich zu Blaise und Co gesellt. Kein Wunder, ich hatte ihn wenige Augenblicke zuvor bedrängt und das schlimmste an der Sache: ich konnte ihn nicht verraten warum, wieso, weshalb. „Argh… das ist doch…“, ärgerte ich mich mal wieder und raufte mir die Haare. »Und mit diesen Sachen im Hirn soll ich noch meinen HA beenden? Na schönen Dank auch. Hätte ich diesen Werwolf erledigen dürfen, dann wäre ich jetzt voll ausgelassen, aber nein…« Noch mieser gelaunt als vorher setzte ich mich in der Bibliothek zurück an meinen Platz und beendete die HAs. Mehr schlecht als recht, wie ich eingestehen musste. Mit einem ,, wird schon gehen!“ verabschiedete ich mich von den Berg Büchern, die sich vor mir auftaten und schritt in die Baderäume um zu entspannen, der einzige Ort, wo das möglich war… Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)