Raido von Cooro-w ================================================================================ Prolog: Happy Birthday! ----------------------- Im Café Bella herrschte reger Betrieb und der junge Kellner wurde nur von einem Tisch zum nächsten gehetzt. Dennoch bewahrte er Ruhe, schließlich war er diese Hektik gewöhnt. Anne und Diana waren vor zwei Stunden gegangen und hatten ihn alleine gelassen. Karl, der Chef, war davon gar nicht begeistert, konnte die beiden aber nicht erreichen. Als Julien an den dicken Bonus dachte musste er grinsen. Mit Geld hatte er definitiv keine Probleme. An einem Tisch in der Ecke des Cafés saß eine junge Frau mit langen blonden Haaren und den blauen Augen von Juliens und ihrer Mutter. Es war Magdalene, seine 21-jährige Schwester. Die attraktive Dame starrte ihren Bruder Missmutig an. Wenn es nach ihr ginge würden sie jetzt daheim bei der Familie sein und Juliens 15. Geburtstag feiern. Doch wie jedes Jahr entwich er gekonnt den Fängen seiner Verwandtschaft. Diese Leute trieben ihn in den Wahnsinn mit dem ewigen Gerede über Geld, Macht und Ruhm! Seine Mutter war eine weltbekannte Schauspielerin und sein Vater ein Musikproduzent der die größten Popstars unter Vertrag hatte. Was die anderen für Berufe hatten, wusste er nicht. Es interessierte ihn auch nicht im Geringsten. Mit dem Wissen dass er mit diesem Beruf jeden in der Familie auf die Palme brachte, kellnerte er weiter. Ihm machte es Spaß all die Fremden zu beobachten und einen kurzen Einblick in deren Privatleben zu erhalten. Kurz nach Feierabend saß er schon im Ford seiner Schwester die mit einem rasanten Tempo die Straßen unsicher machte. „Jedes Jahr das gleiche! Erst muss ich dich durch die gesamte Stadt verfolgen und dann gehst du in dieses heruntergekommene Café um andere Leute zu bedienen!“, schimpfte sie aufgebracht und schlug gegen das Lenkrad, „Julien Domenico William DeLaure, denke an deine Herkunft! Verhalte dich gefälligst wie es sich für Leute deines Niveaus gehört und nicht wie ein Straßenköter!“ Schon als sie begann seinen Namen auszusprechen hörte er nicht mehr zu. Das erzählte sie ihm alles jeden Tag, genauso wie er es immer seelenruhig ignorierte. Das Anwesen der DeLaure war nicht zu übersehen, besonders nicht die 8 Meter hohe Mauer die die Bewohner von der Außenwelt abschnitt. Julien wurde schlecht als er an die Abmachung mit seinen Eltern erinnert wurde. Doch er verdrängte diese Erinnerung schnell. In der Eingangshalle hatte sich die gesamte schleimige Verwandtschaft versammelt, die ihn jetzt mit Glückwünschen und Geschenken überhäuften. Anders als bei der Arbeit ließ er hier seiner schlechten Laune freien Lauf und schaffte es so sich schon nach kurzer Zeit von den anderen Abzukapseln und es sich in einem der Sessel, der in einem der 5 Wohnzimmer stand, bequem zu machen. Da er schon so spät gekommen war dauerte es nicht lange bis die ersten schon wieder gingen. Nun saß er nur noch mit seinen Eltern, Magdalene und Großmutter Johanna im gleichen Wohnzimmer. „Du hast noch drei Jahre.“, unterbrach sein Vater die Stille und Julien sah ihn entnervt an. Musste er dauernd dieses Thema anschneiden?? Als das Familienoberhaupt weitersprechen wollte unterbrach ihn seine eigene Mutter: „Ich denke William weiß dies, Richard. Er hat Geburtstag, lass ihn in Frieden.“, die alte Frau sah zu ihrem Enkel, „Für dich habe ich ein ganz besonderes Geschenk, William. Behandle ihn gut, dann wird er dir ewig treu sein!“ Johanna zog eine verblichene Pfeife heraus und blies hinein. Ein schriller Ton schwoll an und Julien hielt sich die Ohren zu. Das war ja unerträglich! Als endlich wieder Stille herrschte saß zu Omas Füßen ein Wolf. Erschrocken kreischten Mutter und Tochter, die Männer wurden blass. „E-ei-ein … ein w-wo..“ „Ja, ein Wolfshund.“, unterbrach Johanna ihren stotternden Enkel, „Noch dazu ein ganz lieber. Sein Name ist Raido.“ Raido? Ein ungewöhnlicher Name für ein Tier. Aber Julien brachte kein Wort mehr hinaus, denn der Wolf, nein der Wolfshund, kam auf ihn zu. Wie versteinert saß er da und wurde bei jedem cm der verringert wurde nervöser. Wie groß er war!! Wachsam sah Raido ihn an, legte die Ohren leicht zurück und schnüffelte an ihm. Irgendwie war Julien das peinlich, denn die andern starrten die beiden geschockt an. Naja, alle außer Großmutter die jetzt gelassen aufstand und sich verabschiedete. Sie legte Julien Leine und Halsband in den Schoß und kniff ihm leicht in die Wange. „Pass mir gut auf ihn auf!“, sagte sie noch, aber Julien hatte das Gefühl als hätte sie das zu Raido gesagt und nicht zu ihm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)