Oshen of Fire von Nickimitama (Wolfsherz) ================================================================================ Kapitel 1: Vorwort ------------------ So, seit langen mal wieder ein Werk das mir sehr am Herzen liegt. Ich hoffe auf eine gute Kritik von euch und muss mich für die Tipp und Rechtschreibfehler entschuldigen ;) Das 18. Jahrhundert. Eine Zeit, in der die Menschen begannen den Glauben an das Übernatürliche anzuzweifeln, und hinter allen Dingen den Sinn und die Ursache zu suchen. Vorbei war die Zeit, als Unschuldige Frauen als Hexen auf Scheiterhaufen verbrannt wurden und Kruzifixe und Knoblauchkränze die Einganstüren der Häuser und Gaststätten zierten, um die Geschöpfe der Nacht auf Distanz zu halten. Wissenschaft übernahm den Mittelpunkt des Menschlichen Denkens, und sorgte dafür dass die Welt einem gigantischen Wandel unterzogen wurde, in dem es außer Gott, wohl nichts mehr gab an was die Menschen glaubten. Doch ließen sie in ihrem Wahn allen Dingen in der Welt auf den Grund zu gehen, etwas außer Acht. Den stillen Beobachter der sie durch die Schatten der Wälder und Hügel der Landschaften immer im Auge behielt. Jemand der dem Menschen immer gegenwärtig ist, und doch nie aus den Schatten trat um sich ihnen zu zeigen. Sie, die man lange Zeit für unheilbare Krankheiten und Todesfälle, die nicht zu erklären waren verantwortlich machte. Sie, die man heute für einen Mythos, eine Sagengestalt aus der Welt der Dunkelheit hält, und die doch, so unglaubhaft es auch sein mag, immer im Schatten des Menschen wandeln werden wie Phantome, oder Geister. Wesen die schon seit Jahrhunderten das Bindeglied zwischen allen Widersetzen in der Welt waren. Sie trugen Gutes wie böses im Herzen und verkörperten den Mensch wie auch das Tier in ihren außergewöhnlichen Körpern die einerseits wie aus dem Himmelsreich zu stammen schienen, und die doch so Furcht einflößend wie die Hölle waren. Geschöpfe der Nacht, die steht’s nur von einem Verlangen getrieben wurden. Dem Hunger nach Blut und Menschenfleisch. Kapitel 2: Feuertod ------------------- Kapitel 1: Feuertod Die Untergehende Sonne färbte den Himmel in ein tiefes, gelb-rötliches Licht und ergoss sich über das Land. Tiere begaben sich zur Ruh, oder wurden wach um mit ihren Gesängen die Nacht zu begrüßen, die sich in wenigen Minuten über den Himmel erstrecken, und die Geister der Nacht herbei rufen würde die den Tag sicher im Schatten der Bäume und den Mauern ihrer Behausungen aus Stein verbracht hatten. Eines dieser Geschöpfe, das die Gestalt eines kleinen Wolfes angenommen hatte, verließ den Schutz der Dunkelheit heute schon sehr früh, und begab sich auf eine riesenhafte Lichtung, die durch das Licht der Abendsonne wie ein Meer aus Flammen wirkte. Die Augen des Welpenhaften Tieres leuchteten in einem strahlenden Blau, wie der Himmel zur Mittagszeit den es nur selten zu Gesicht bekam, und der doch für alle Zeiten in seine Augen gebrannt zu sein schien. Leichtfüßig tappte es über das Gehölz toter Bäume, und schwang sich gekonnt über Steine und Unebenheiten im Boden, die ein anderes Tier wahrscheinlich weniger elegant hätte wirken lassen, oder es gar zu Fall gebracht hätten. Immer wider blieb es stehen, sah sich kurz um, und setzte dann seinen Weg durchs Flammenmeer fort bis es in der Mitte der Lichtung angekommen war. Dort verharrte es, und starrte in die Schatten der Bäume vor sich, in der sich eine Gestalt zu regen schien. Ein Brummen entfuhr der Kehle des jungen Wolfes, ein schwacher kaum hörbarer Laut doch wie es aussah ausreichend, damit das andere Wesen es hören konnte, das sich im Schutz der Dunkelheit die der Wald ihm bot, weiter an Lichtung heran wagte. Es gab ebenfalls ein brummen von sich, jedoch lauter, und etwas heller als das weiße Wölflein, das mit strahlenden Augen im Schein des Lichtes stand und nun aufgeregt mit den Schwanz wedelte. Die Gestalt trat näher, schien kurz vom letzten Licht der Sonne zurück zu schrecken, und verließ dann völlig die Schatten de Waldes um sich dem Weißen mit langsamen und bedachten Schritten zu nähern. Er gehörte wie es aussah ebenfalls den Wölfen an, hatte jedoch viel längere Beine und einen schmächtigen Körperbau, an dessen Flanken sich die Rippen unter der eng anliegenden Haut abzeichneten. Trotz allem schien er über das Gehölz förmlich zu gleiten und stand seinem weißen Gegenspiel im nichts nach. Nur die Augen verrieten dass sie sich doch unterschieden. Sie waren Rot, wie das flammende Licht der Sonne die sich nun allmählich zur Ruhe begab und Funkelten wie Rubine in ihren Höhlen. Er stand dem Weißen nun gegenüber, berührte seine Nase mit der Schnauze und brummte wider in diesem hellen, fast freundlichen Ton der von dem anderen auch gleich darauf erwidert wurde. Sie sengten die Köpfe, schlossen die Augen, und verschwanden in schwarzen und weißen Nebel der ihre Gestalten komplett einhüllte, und sich langsam in die Höhe zog, um dann schließlich, so schnell wie er erschienen war, wider zu verschwinden. Mit sich nahm er die Wölfe und lies Stattessen, zwei Menschenkinder zurück. Ein Junge, der komplett in schwarz gekleidet war und dessen Mandelförmige Augen wie rotes Feuer glühten, und ein Mädchen mit langem blonden Haar dessen blaue Augen ihren Gegenüber neugierig beobachteten. „Hast du lange gewartet?“ fragte der Junge und lächelte das Mädchen freundlich an, das mit den Händen an seinem Kleid rum fuchtelte um Blätter und kleine Äste zu entfernen, die sich darin irgendwann mahl verfangen hatten. „Nein. Keine Sorge. Bin grad erst gekommen.“ Antwortete sie und packte seine Hand „Komm Kuro, ich möchte dir was zeigen.“ Mit einem Ruck, dessen Stärke den Jungen zu überraschen schien, da er fast stolperte, zog sie ihn hinter sich her und wollte an den östlichen Rand der Lichtung eilen, als er sich ihrer Gewalt wider entriss und sie verständnislos anstarrte. „Was ist Kuro?“ fragte sie und nahm die Hand wider auf die er ihr soeben entnommen hatte. „Wir dürfen das nicht Josseline, dass weist du“ sagte er und schloss eine Finger um ihre Hand die seine fest umklammert hielt. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin schon mehrmals mit meinem Bruder dort gewesen. Es wird nichts passieren“ „Wenn dein Bruder sich mit dir dort hin begab, dann sicher nicht um einen Spaziergang mit dir zu machen Jo. Ich trau dem ganzen nicht.“ Kuro setzte einen Schritt zurück, doch das Mädchen zog in wider zu sich her. „ Kurosaki, hatte ich dir jemals Anlass gegeben mir nicht zu verrauen? Jetzt komm schon“ Kuros Blick traf auf das leuchtende Blau von Josselines Augen, und ein ergebenes Brummen verließ das innere seines Brustkorbes, ganz ähnlich wie vorher, als er noch in seiner Wolfsgestalt war. „Na schön. Aber nur kurz. Und wenn es gefährlich wird verschwinden wir wider Ok?“ Sie lächelte und begann ihren Freund wider hinter sich her zu ziehen. Sie verließen die Lichtung, und brachen wider in die Schatten der Bäume, die sie in sich Gefangen nahmen. Geisterhaft, mit fast unmenschlicher Geschwindigkeit rannten die Kinder durch den Wald. Nichts auf ihren Weg konnte sie zum straucheln bringen, kein Hindernis schien hoch genug als das sie nicht darüber hinweg setzen konnten. Und dann, sie hatten kaum die Hälfe des Weges zurückgelegt, sprangen sie vom Boden ab und wurden wider von weißen und schwarzen Nebel umhüllt, der sie erst wider frei ließ, als sie abermals die Gestalt von Wölfen angenommen hatten. Elegant kamen sie so auf dem Boden auf, und verdoppelten ihre Geschwindigkeit von vorher noch einmal in einen Lauf, der sie wie Geister, für die Augen anderer Lebewesen wohl unsichtbar gemacht hatte. Nur die Wölfe, die richtigen, schienen ihnen mit den Augen zu folgen als sie ihre Reviere kreuzten, und schickten ein Geheul zum Himmel, das die zwei in die Nacht geleitete, die nun endgültig über ihnen herein gebrochen war. Der Mond schickte sein Licht durch die Kronen der Bäume, und hinterließ Sternenähnliche Muster auf dem Waldboden der die perfekte Bühne für das magische Schauspiel zu sein schien, das sich hier gerade abspielte. Kurosaki und Josseline hatten inzwischen fast den Waldrand erreicht, als sie wider ihre Menschengestalt annahmen und Hand in Hand an die Schattengrenze des Waldes traten. Vor ihnen erstreckte sich eine weite Wiesenfläche mit vereinzelten Nadel und Laubbäumen, die Überreste einer Zeit, als auch auf dieser offenen Landschaft mal der Wald regierte. Das lag jedoch mehrere hundert Jahre zurück, so dass Kuro und Jo dies nur noch aus den Geschichten ihrer Vorfahren kannten. Kurosaki lies seinen Blick über die Landschaft gleiten und erblickte drei eigenartige Bauten aus Holz, in deren Fenstern ein schwaches Licht brannte. Wie es aussah, durch eine oder mehrere Kerzen. Zäune erstreckten sich in gezackten Linien über das Gras, und schlossen Schafe und ein par Pferde ein, auf deren Fell das Mondlicht schimmerte, wie auf der Oberfläche eines stillen Sees. „Menschen“ hauchte Kurosaki und drückte Josselines Hand, die ihn darauf hin lächeln ansah. „Ja. Faszinierend oder?“ flüsterte sie und machte einen Schritt nach vorne wobei sie Kuros Hand los lies. Dieser schien sich in seiner Haut nicht wohl zu fühlen setzte dagegen einen Schritt zurück. „Hast du Angst?“ Fragte Jo ohne den Blick von den Menschenbehausungen zu lassen. Ihre Augen leuchteten. „Ich weis nicht was deine Augen in ihnen sehen Jo. Aber du weist genau was sie in meinen sind.“ Er flüsterte die Worte fast, wie jemand der in einer Kirche ein Gebet anfing. Josselines lächeln verstarb und sie drehte sich zu ihm um, mit einem Blick der Kurosaki einen Schauer über den Rücken trieb. Etwas Wildes lag in ihren Augen, wie bei einem Wolf der über sein Revier wachte. „Nein Kuro, das weis ich nicht. Ich werde nie erfahren was du mit deinen Augen siehst. Genau so wie du nie in der Lage sein wirst die Welt mit den meinen zu sehen.“ Kuro trat von hinten an sie heran und umarmte sie. „Und So soll es auch sein Jo“ hauchte er in ihr Ohr. „Denk bitte nicht über solche Sachen nach. Nicht in den wenigen Augenblicken wo wir zusammen sein können“ Jo lehnte sich an ihn blickte zum Sternenhimmel empor in dessen Blau-schwarzen Teppich der Halbmond strahlte und sie in sein silbernes Licht tauchte. Einige Zeit verhaarte sie so, bis Josseline sich aus seiner Umarmung befreite und sich mit zusammen mit ihm ins Gras sinken lies. Sie waren nun schon seit vielen Jahren die besten Freunde, die einzigen in ihren Familien die eine Art der Liebe zu einander aufgebaut hatten, und trafen sich, wann immer es die Zeit möglich machte in der Stille Nacht. Sie erzählten sich Geschichten aus der alten Zeit, als der Mensch gerade erst anfing seine Hütten aus Holz und Stroh zu bauen, die Wiesen und Felder zu bewirtschaften und auf dem ersten Pferd zu reiten. Als sie schon einige Stunden so da saßen, und Kuro über einen von Jos Geschichten lachen musste, fuhr sie mit ihrer Hand zu seinem Mund, den er sogleich ruckartig schloss. „Bitte“ sagte sie „ich möchte sie berühren“ Kurosaki lächelte. Es war ein gequältes lächeln und das entging Josseline nicht. Doch sie wollte es. Sie strich mit ihren dünnen Fingern über seine glatte Haut die im vergleich zu ihrer sehr blass war und im Mondlicht fast wie Marmor schimmerte. Dann berührte sie die perfekt geschwungenen Lippen, die sich darauf hin leicht öffneten, und zwei spitz zulaufende Fangzähne frei gaben, ähnlich denen eines Wolfes. Jo berührte sie mit ihren Fingern die Fänge, und strich so zärtlich darüber, als währen sie aus Glas. „Es fasziniert mich immer wider, mein lieber Kurosaki. Und ich würde nichts lieber tun, als es zu verstehen.“ Ihre Stimme klang wie flüssiger Honig, und Kuro konnte nicht anders als kurz die Augen zu schließen, ihren Worten zu lauschen, und ihre sanften Berührungen zu genießen. „Es ist besser wenn wir weiterhin in Unverständnis schwelgen Jo.“ Sagte er schließlich „Nur so haben unsere Familien all diese Jahrhunderte Überleben können“ „Und genau das ist der Grund wieso wir uns hier immer heimlich treffen müssen Kuro.“ Jos Stimme zitterte ein wenig als sie sprach, und Kurosaki vernahm die tiefe Traurigkeit in ihren Worten. Irgendwo in der Ferne, heulte derweilen ein Wolf, als wollte er der Stimmung mehr Ausdruck verleihen. „All die Jahrhunderte ertragen wir diesen tiefen unergründlichen Hass den unsere beiden Arten inne wohnt, wie eine widerliche grausame Krankheit die uns langsam dahin rafft“ Sie war aufgestanden und hatte sich mit ein par Schritten von Kurosaki entfernt, der sich kurze Zeit später ebenfalls erhob. Er wusste, dass sie unter der ganzen Situation litt, und hatte plötzlich dass Gefühl sie in den Arm nehmen zu müssen, ihre warme Haut auf seiner eigenen zu spüren, die dem kalten Eis im Winter glich. Doch dazu sollte er nicht kommen. Ein eigenartiger Geruch lag plötzlich in der Luft, ein Duft der faszinierend, schon fast anziehend war, und Kurosaki doch einen eisigen Schauer über den Rücken trieb. Ein kurzer Blick zu Jo verriet ihm dass sie es ebenfalls bemerkt hatte, und er lief rasch zu ihr hin. „Lass uns verschwinden Jo.“ Flüsterte er und zerrte an ihrem Handgelenk, doch sie bewegte sich nicht vom Fleck. „Jo was ist, wir müssen….“ Er unterbrach sich selbst als er in ihre Augen sah. Die Pupillen waren stark geweitet und schienen au etwas in der Ferne zu starren, das sie nicht mehr los ist. Er folgte ihren Blick, und sah aus der ferne zwei Pferde auf sie zu traben. Pferde, die Menschen auf ihren Rücken trugen. „Oh nein, Josseline! Bitte beweg dich!“ Sein flehen schien ihre Ohren nicht zu erreichen. Wie verzaubert beobachtete sie näher kommenden Reiter ignorierte Kuros Versuche sie zur Besinnung zu bringen völlig. Ihm blieb also keine andere Wahl, als das kommende geschehen zu lassen, und zu hoffen, das sie den Menschen verbergen konnten, was sie niemals erfahren durften. Das Schnaufen der Rösser war nun deutlich zu hören, und der Geruch der Männer die auf ihnen saßen dermaßen stark, das Kurosaki übel wurde und sich ein unangenehmes ziehen in seinem Brustkorb breit machte. Sie hielten ihre Pferde erst, als sie so nah waren, das die Kinder die Wärme ihrer Körper in der frischen Nachtluft spüren konnten, und das nun auch Jo, sich aus ihrer starre löste um einen Schritt zurück zu weichen. Die Augen der Männer begutachteten sie kritisch. „Was macht ihr Kinder noch so spät hier draußen?“ fragte der ältere von beiden und beugte sich näher zu ihnen herab. In seiner einen Hand drehte er einen silbern glänzenden Dolch, dessen griff mit leuchtenden Steinen besetzt war. Wahrscheinlich geklaut, oderein Erbstück, wenn man seine verschließenden Kleider betrachtete. Sein Atem roch nach Tabak, wie Kuro angeekelt bemerkte, und er unterdrückte gerade noch einen Würganfall. Zu seiner Überraschung war es Jo, die sich dazu äußerte: „Wir treffen uns hier jede Nacht, da es uns am Tag nicht möglich ist die Herren. Unsere Familien vertragen sich nicht, verstehen sie?“ Typisch Jo, dachte sich Kurosaki. Sie konnte nicht Lügen, verstand es aber hervorragend die Wahrheit zu verdrehen. „Auch so ist dass, “ sagte der Mann schließlich: „aber es ist trotzdem gefährlich hier alleine im Dunkeln zu sein Kinder. Wir hörten Wölfe heulen, und sind uns sicher dass sie nicht weit vom Dorf entfernt sind. Geht lieber schnell nach Hause, sonst fressen sie euch auf“ Jo nickte und drehte sich zu Kuro um, dessen Haut nun noch blasser zu sein schien als vorher, und nahm ihn bei der Hand. „ Gehen wir Kuro, ich hab gesehen was ich wollte“ Flüsterte sie, und die Augen des Jungen weiteten sich entsetzt. „Was?“ Ihre Augen strahlten, und schienen keine Form der Angst zu zeigen. Entsetzt über dass, was er jetzt erst verstanden hatte, drehte er sich noch einmal zu den beiden Männern um, die gerade dabei waren ihre Pferde zu wenden, als der, der die ganze Zeit mit ihnen geredet hatte, einen leisen Schmerzlaut vernehmen ließ. „Scheiße, ich hab mich an der blöden Klinge geschnitten“ Der andere lachte: „Musst ja auch nicht die ganze Zeit damit spielen du Trottel“ All die Unruhe die sich in Kuros Inneren breit gemacht hatte, schien mit einem mahl zu explodieren, und die Übelkeit, die ihn die ganze Zeit quälte, entlud sich mit einem Übergreifenden Druck in seinem Körper. Er roch Blut. Schmutziges, abstoßendes Blut das er nun deutlich in den Adern des Menschen pulsieren hören konnte, als währe es sein eigenes. Plötzlich verließ ihn die Kraft aus seinen Beinen, und er sank mit einem tiefen Seufzer ins Gras, worauf sich Josseline, wie auch die beiden Männer sofort umdrehten. „Junge, ist alles in Ordnung?“ fragte der ältere und zog und sein Pferd herum, um zu sehn was mit dem Jungen los war, der nun zusammen gesackt im Gras lag, und sich mit der einen Hand die Augen verdeckte, während die andere in den Händen des Mädchens ruhte, die sich besorgt zu ihm nieder gebeugt hatte. Kurosaki, konnte nicht mehr. Am liebsten hätte er laut aufgeschrieen, nur um dem Gefühlschaos platz zu machen das in ihm tobte. Er drehte sich zu den Menschen um, nahm die Hand von den Augen, und blickte zu ihnen hinauf. Seine Augen glühten nun wie Feuer, und hüllten seine bleiche Haut in rötliches Licht. Die Männer waren kurze Zeit wie erstarrt. Selbst das Atmen schienen sie ausgelassen zu haben. Den schon im nächsten Moment stießen sie einen Laut aus, den Kurosaki mit dem des sterbenden Hirsches verglich, den seine Mutter mal in ihrer Wolfsgestalt gerissen hatte. Ein Laut, der auf Atemnot schießen lies. „Scheiße, er ist ein Vampir!“ Schrie er und riss sein Pferd mit so einer Gewalt herum, das es kurz stieg und die Vorderhufen vor den Kindern aufschlugen. Jo wich erschrocken zurück, um genau so schnell wider bei ihrem Freund zu sein und sich schützend vor ihn zu stellen. Der Mann der die ganze Zeit geschwiegen hatte, ließ sein Pferd einen Schritt vor treten, und zog etwas langes Hölzernes aus seiner Tasche. „Mädchen geh aus dem Weg. Er ist ein Blutsaugendes Ungeheuer das vernichtet werden muss!“ schrie er und sah Jo finster an. „Er ist kein Ungeheuer, er hat niemanden etwas getan!“ In ihr brodelte es. Sie verspürte absolut keine Angst, nur diese Wut die in ihr wütete wie ein unnachgiebiger Sturm, der ihre Eingeweide zerriss. „Er ist ein Vampir Mädchen! Er wird Menschen töten! Männer, Frauen, Kinder……..Menschen wie dich!“ „Ach ja?“ Hauchte Jo, und starrte die Reiter bösartig an. „Oh nein, sieh dir ihre Augen an!“ flüsterte der Mann entsetzt, der sich vorhin so besorgt mit ihnen unterhalten hatte. Die Augen des Mädchens leuchteten nun ebenfalls, jedoch nicht so stark wie die von Kurosaki, der immer noch zusammengesackt am Boden saß, und unfähig war sich zu bewegen. Wenn es nur das leuchten währe, hätte man genau so gut meinen können, der Mond sei dafür verantwortlich, dessen strahlen sich in ihren Augen brachen. Doch sie hatten komplett ihre Gestalt verändert. Immer noch Blau wie der Himmel bei Tageslicht, nun aber den gefährlichen Blick des Raubtieres inne haltend. Die Wolfsaugen wahren es, die die Menschen die Furcht in die Gliedmaßen schickten. Die Uralte Angst die Menschen und Wölfe seit Jahrhunderten miteinander verband. „Werwolf“ flüsterte der Mann, als wollte er dass Jo ihn nicht hörte. Doch sie Verstand. Sie hörte alles, sogar den wilden Herzschlag ihrer Pferde, die die Angst ihrer Besitzer deutlich spüren konnten, und unruhig hin und her tänzelten. „lasst uns gehen. Bitte“ flehte sie. Doch die Männer hatten ihre Entscheidung bereits getroffen. Der eine hielt immer noch den langen Holzpfahl in der Hand, während der andere sein Gewehr zog. Kurosaki roch das Eisen, das Schießpulver und…Silber. Der Mann hatte den Dolch immer noch in der Hand, und als Kuro zu ihm aufsah, schauderte es ihm. Der silberne Dolch, und der Pflock jagten ihm eine solche Angst ein, dass sein Körper ihm völlig die Kontrolle zu entziehen schien. Doch die drohende Gefahr, die ihm und seiner Freundin gegenüber stand, gab ihm die Kraft sich auf Josseline zu stürzen, und sie somit aus der Flugbahn des Silberdolchs zu reißen. Er lag nun auf ihr, bereit sie zu schützen, und selbst im Angesicht des für ihn wohl nun sicheren Todes nicht von ihrer Seite zu weichen. Das Sausen des Holzpflocks drang an sein Ohr. Der Geruch des Holzes das auf ihn zu steuerte. All die Geschichten, die er von den alten Gehört hatte…über die Menschen, die Geschichte die ihre Arten miteinander verband. Über das Feuer, das seine weise Haut verbrennen, und seine Augen erblinden ließ. Der Pflock, der ihm schwere Verletzungen zufügte, und der ihm bei einem treffen ins Herz sein Leben aus hauchen würde. Ein weißer Wolf, auf einer Lichtung im dunklen Wald, der im Mondlicht tanzte. All dies schoss ihm in diesen letzten Sekunden durch den Kopf. Und ein Laut, dem er keiner Erinnerung zuschreiben konnte, der aber wahrscheinlich dem Holzpflock angehörte der beim eindringen in seine Haut splitterte. Doch, wo war der Schmerz? War sterben etwa so leicht? Und, warum lag Jo noch immer unter ihm, zitternd, von der Berührung mit seiner kalten Haut? Er stützte sich auf seinen Handflächen ab um sich auf zu setzten. Lautes Geschrei umgab ihn. Das Wiehern von Pferden, die Rufe von Männern, der Aufprall eines schweren Körpers auf dem Boden, und das Knurren eines Raubtieres. Der Holzpflock, lag ein par Meter weit zerbrochen vor ihnen. Nun leuchtete es ihm ein. Etwas war geschehen. Er drehte sich um, genau wie Jo, die unter ihm hervor gekrochen kam um was sehen zu können. Sie waren nicht mehr allein. Hilfe war gekommen, in der Gestalt eines großen, schlanken Wolfes mit Grau, weisen Fell, das im Mondlicht wie Silber glänzte. Josseline schnappte nach Luft, und dem jungen Vampir wurde klar dass es sich wohl um einen Werwolf handelte, der dort die Männer umkreiste. Das eine Pferd war gestürzt, und hatte seinen Herren unter sich begraben, der von Panik erfüllt versuchte sich von dem zappelnden Tier zu befreien, das nicht mehr auf die Beine zu kommen schien. „Töte ihn, los, töte ihn!“ schrie er seinem jüngeren Kameraden zu, der jedoch nichts davon zu halten schien, seinem Partner zu helfen. Er wendete sein Pferd in die Richtung der Häuser, und drückte ihm die Sporen so fest ins Fell, das es aus dem Stand heraus zu einem Jagtgallop ansetzte, dessen Wucht den Reiter beinah aus dem Sattel gerissen hätte. Der Wolf setzte nach, schien mit sechs, oder weniger Sprüngen das Pferd eingeholt zu haben, und setzte zu einem Sprung an, der ihn von Boden aus in Sekundenschnelle auf die Höhe des Mannes brachte, und ihn aus dem Sattel holte, ehe er sein Gewehr anlegen konnte. Das Pferd kam dabei ins straucheln, fing sich jedoch wider und setzte seinen Lauf fort, jedoch jetzt ohne Mensch auf seinem Rücken. Dieser lag unter dem Gewicht des Wolfes begraben im Gras, und starrte ihm in die Augen. Augen, die Sonne und Himmel zu spiegeln schienen. Das rechte Blau, das linke Gelb, als bestünde er aus zwei verschiedenen Wesen die einander verschmolzen waren. Das Gewehr, hielt er zwischen den Gewaltigen Zähnen, und zerbrach es mit so einer Leichtigkeit, als bestünde es aus Holz. „Bitte friss mich nicht“ flehte der Mann, während ihm die Tränen über die Wangen liefen und seine Hose den Gestank seiner Ausscheidungen freigab, die Er vor Angst ausgestoßen hatte. Doch sein flehen sollte vergebens sein. Innerhalb weniger Sekunden hatte der Werwolf ihm die Kehle zerrissen, und den Leblosen Körper im Gras liegen lassen, während er sich auf den Weg zu dem Mann machte der unter seinem Pferd begraben lag. Jo und Kuro saßen immer noch zusammen im Gras, und beobachteten was sich vor ihnen abspielte. Die Augen der jungen Werwölfin hatten wider ihre Menschliche Form angenommen, während die des Vampirs noch im flammenden rot glühten. „Kuro, beruhig dich. Es ist alles wider gut“ sagte Jo, und legte ihrem Freund den Arm um die Schultern. Das lange schwarze Haar hang ihm ins Gesicht und verdeckte somit die Angst, die er angestrengt zu verbergen versuchte, doch Jo, spürte sie. „Es ist das Blut“ flüsterte er, mit beherrschter Stimme und das Mädchen verstand. Sie spürte Schuldgefühle in sich aufsteigen, und hatte das dringende Bedürfnis Kurosaki in den Arm zu nehmen. Doch ein lauter Schrei zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Der Wolf hatte nun auch den zweiten man den Hals zerrissen, und stand über dem sterbenden Pferd, das er allem Anschein nach vorher gerammt hatte, als er den Kindern zu Hilfe eilte. Wie es aussah hatte er ihm wohl sämtliche Knochen zerschmettert. Verletzungen mit denen ein Pferd nicht Leben konnte. Es war schon ein eigenartiges Bild, wie ein Wolf der gerade zwei Menschen getötet hatte, mit der Blutverschmierten Schnauze zärtlich über die Mähne eines Pferdes strich, das nun weder Angst noch Schmerz zu spüren schien. Es war eine Gabe der Werwölfe, ein sterbendes Wesen ohne Schmerz und Angst in die andere Welt zu geleiten. Das Pferd schien sich unter dem Blick des Wolfs zu entspannen, zog mit geblähten Nüstern seinen Duft ein, und schloss die Augen. Es war Tod. Der Wolf warf seinen Kopf in den Nacken, und heulte sein Todeslied in den Nachthimmel, wohl wissend, das die Frauen und Kinder der Männer es in ihren Häusern hören würden, in der Hoffnung, das ihre Gefährten die Bestie erledigen werden. Doch das werden sie nicht. Sie würden auch nie mehr nach Hause zurückkehren. Er drehte sich zu den Kindern und ging langsam auf sie zu. Im Lauf umhüllte ihn weißer Nebel, der in gleißendes Licht zu wandeln schien, und nahm die Gestalt eines Jungen Mannes an, der von einem Menschen auf ca. 25 Jahre geschätzt worden währe. Doch er war um einiges älter, wobei die Spuren der Zeit scheinbar unbemerkt an ihm vorüber gezogen waren. Sein langes Blondes Haar reichte ihm bis zu den Hüften, und die Augen leuchteten wie zwei bunte Kristalle im Mondlicht. Jetzt, da er seine Menschengestalt angenommen hatte, war das linke Auge nicht mehr gelb, sondern hatte eine hellbraune Farbe angenommen, während das andere in dem gleichen Blauton schimmerte, wie die von Josseline. „Dimitri“ sagte Jo und hörte sich dabei ein wenig kleinlaut an, was Kurosaki nicht wirklich wunderte. Denn Dimitri war ihr älterer Bruder. „Wie es aussieht habt ihr euch eine falsche Nacht ausgesucht, Kinder des Mondes.“ Sagte er mit eine sanften klangvollen Stimme, die es unter Werwölfen selten gab. Er trat vor seine Schwester und den Vampir, und machte ihnen mit einer kurzen Handbewegung klar, dass sie sich erheben sollte. Jo war schnell auf den Beinen, doch Kuro traute sich nicht, aus Angst, seine Beine würden ihn abermals den Dienst versagen. Der Blutgeruch hang wie feiner Nebel in der Luft, und die Übelkeit die bei ihm dadurch hervorgerufen wurde ließ sich nur schwer im Zaum halten. Dann griff plötzlich eine Hand nach seiner, warme, glatte Haut die ein angenehmes Gefühl in ihm auslöste. Das schlechte Gefühl verließ seinen Körper und die Luft schien klar und sauber sein. Es war Dimitri, der seine Hand genommen hatte und ihn nun langsam nach oben zog. Nun war die Angst verflogen, den seine Beine waren stark wie eh, und seine Augen hatte aufgehört zu strahlen. „Kurosaki Okami, habe ich Recht?“ Sprach er, wobei er Kuros Hand nicht los lies. Dieser nickte nur ergeben, und vermied es angestrengt, ihm nicht in die Augen zu sehen. Dimitri schien das zu bemerken. „Sieh mich an Vampir. Es gibt keinen Grund Erfurcht zu zeigen“ Überrascht blickte Kurosaki auf, und wurde sofort von Schein dieser herrlichen Augen getroffen, die alles zu durchschauen schienen. „So ist es besser“ Der Werwolf blickte abwechselnd von Kuro zu seiner Schwester, und verengte die Augen dabei zu Schlitzen, so, das sie schon beinah so aussahen, wie die von Kurosaki. „Ich bin enttäuscht von dir Josseline.“ Jo sengte ergeben den Blick. „Du kennst unsere Gesetze. Es ein schlimmes Verbrechen gegen sie zu handeln, und Du, hast heute Nacht gegen die wichtigste von allen verstoßen“ Josseline wusste von den Regeln denen ihre Art unterlegen war, und auch Kurosaki hatte viel von ihnen gehört. Sie durften sich niemals in die nähe von Menschen wagen, da diese eine zu große Faszination auf sie auswirkten. Da waren die Werwölfe den Vampiren ganz ähnlich. Das blöde war nur, dass diese Faszination sehr schnell in einem Blutrausch enden konnte, der ihre ganze Spezies in Gefahr bringen konnte. Den ihnen war genau wie Kurosakis Familie, ein Leben in der Verborgenheit vorherbestimmt, eine Existenz in der Finsternis. „Ich weis was ich getan habe Bruder, aber bitte, bitte tu Kurosaki nichts!“ Kuro sah abwesend auf die Hand, die seine fest umklammert hielt und stellte sich vor, wie es währe, wenn diese sanft wirkenden Finger seinen Hals umschließen, und ihn anschließend umdrehen würden. Bei dem Gedanken jagte ihm ein frostiger Schauer über den Rücken. „Mach dir keine Sorgen“ sagte Dimitri lächelnd. „Ich habe nicht die Absicht, ihm Schaden zu zufügen. Genau so wenig wie ich eigentlich diese Menschen töten wollte. Hätte ich sie am Leben gelassen, hätten sie noch heute Nach die anderen Jäger gerufen und wir hätten ein großes Problem gehabt. Ich hoffe dass Du, junger Vampir, über dieses Ereignis Stillschweigen beherrscht.“ Kurosaki nickte und sah auf die Leichen, die steif im Gras lagen. Dimitri bemerkte das. Keine Sorge. Ich werde sie verbrennen, sobald ich meine Schwester nach Hause gebracht habe. Jetzt geh, und vergiss was du heute Nacht erlebt hast.“ Als er seine Hand los lies, war das schöne Gefühl verschwunden, doch der Blutgestank störte ihn nicht mehr so stark wie zuvor, und der Menschengeruch verflog zusammen mit dem Tod der Kreaturen, die ihn fast um die Ecke gebracht hätten. Als er gehorchen, und sich auf den Rückweg machen wollte, hielt Jo ihn noch einmal kurz fest und flüsterte ihm ins Ohr: „Verzeih mir Kuro, aber ich wollte sie unbedingt sehn.“ Der Vampir spürte eine leichte Wut in sich aufsteigen, die jedoch schnell verflog als er der Werwölfin in die Augen sah. „Wir reden ein anderes mal darüber ok“ Fügte sie hinzu, wobei Kurosaki den traurigen Blick von Dimitri bemerkte, der ihnen hundertprozentig zugehört hatte. In diesem Moment wusste er, das es kein nächstes mahl geben würde. Kurosaki bemerkte nun die erdrückende Einsamkeit, als er alleine durch den Wald strich. Jede Erinnerung, jeder Gedanke den er für gewöhnlich in die letzte Ecken seines Gehirns vergraben hatte, drohte nun hervor zu kommen und den Mittelpunkt seines Denkens einzunehmen. Vorhin auf der Wiese, wurde ihm mit einem mahl wider das ganze Elend seines Wesens bewusst, das weder zu den Vampiren, noch den Menschen gehörte. Im Normalfall ist Menschenblut für seinesgleichen etwas berauschendes, ein besonderer Leckerbissen der mit einem Glas guten Weines vergleichbar währe. Aber nicht für ihn. Seit er denken kann, führte menschlicher Geruch bei ihm zu einer enormen Abwährhaltung seines Körpers, egal ob der körperliche Gestank, oder der ihres Blutes. Es roch nach allem was seiner Natur widersprach, nach allem was er fürchtete. Neid, Hass, Schmerz, und das schlimmste von allem: nach Tod, dem unumgänglichen Begleiter aller Vampire. Er hing diesen Gedanken derart nach, dass seine Konzentration gerade noch ausreichte nicht gegen irgendeinen Baum zu laufen. Die Nacht um ihn herum war nun schwarz, und undurchdringlich geworden. Die dichten Kronen der Bäume ließen kein Mondlicht mehr auf den Waldboden dringen, dessen mangelnder Pflanzenwuchs das Anzeichen dafür war, das es am Tag dem Sonnenlicht nicht anders erging. Er näherte sich seiner Heimat, dem kleinem Walddorf Akame, das den Asiatischen Vampiren, nun schon seit über zweihundert Jahren ein Zuhause war. Die kleinen Häuser waren im Japanischen Stiel der Azuchi-Momoyama- Zeit des 16. Jahrhunderts erbaut worden, und standen alle an einem Hang auf dessen höchster Stelle ein Palast ähnliches Anwesen stand, das ebenfalls an die Zeit erinnerte, als die Vampire ihre Heimat verlassen hatten, um sich hier in Rumänien nieder zu lassen. Einem Ort, in dem die heimischen Vampire schon vor langer Zeit ausgerottet wurden, und auch der Glaube an sie allmählich an Macht verlor. Die Okamis flohen aus Japan, weil auch dort, wie überall auf der Welt erbarmungslos Jagt auf Vampire gemacht wurde, und sie sich im vergleich zu anderen Vampirrassen, nicht an ihr Land gefesselt fühlten. Natürlich war da ein gewisser Schmerz, und die Sehnsucht nach ihrer Angestammten Heimat, deren Zauber für alle Zeiten durch ihre Adern fließen würde. Aber der Drang zum Leben, und ihre stolze Rasse zu erhalten, war es ihnen Wert alles was sie hatten aufzugeben, und sich an ein Leben im Nichts zu gewöhnen. Kurosaki kannte es bis jetzt nicht anders, und fühlte auch überhaupt nicht den Drang danach sein Leben zu ändern, im Gegensatz zu Josseline, die ein Leben in der Dunkelheit Leid war und sich danach sehnte, an der Seite der Menschen zu leben. Für Kuro, ein Ding der Unmöglichkeit. Betrübt schlich er durch die ersten Reihen der Häuser die am Fuße des Hanges standen, und blickte Gedankenverloren in die Gesichter der Vampire, die sich an ihren Fenstern und Haustüren versammelt hatten, um zu sehn wer da Heim gekehrt war. Sie alle hatten glänzende schwarze Haare, bleiche Haut und die Rubinfarbene Augen, die sie eindeutig als Reinblütige Vampire des Okami-clans auszeichneten. Wie sehr er diese Blicke doch verachtete. Blicke die zuerst vor Neugierde strahlten, und dann schnell mit Enttäuschung erfüllt wurden, als sie erkannten, wer sich da in ihr Blickfeld geschlichen hatte. Aber sollte ihn das interessieren? War es den wirklich so von Bedeutung dass er so anders war als die anderen? Das es seinem Gaumen nicht nach dem oh so begehrten Menschenblut dürstete? Nein. Es war egal. Also blieb er auch nicht stehen, oder drehte sich weiter nach den Leuten um, die nun, als er an ihren Türen vorüber gezogen war, das Haus verließen um ihm nach zu sehen. Etwas weiter oben, kurz vor den Mauern des Palastes, erblickte er ein schwarzes Pferd dass zwischen den Bäumen ein wenig außerhalb des Dorfes stand, und ihn zu beobachten schien. Wilde, große Augen die seine trafen. Der Geruch dieser Geschöpfe war das einzige was seinen Gaumen lebhaft zucken ließ, und deren Blut er mit edlem Wein vergleichen konnte. Tiere schienen frei von jeglichen Gefühlen die aus dem tiefsten bösen hervorgerufen wurden. Neid, Hass und Hinterlist waren ihnen fremd, und genau das machte ihr Blut rein von allen Grausamkeiten des Lebens. Doch er konnte es sich nicht erlauben jetzt in den Rausch dieser Faszination zu geraten, so wie es heute Jo kurzzeitig ergangen war, als die Menschen auf sie zukamen. Er musste nach Hause, und lies das Pferd daher mit eiligen Schritten hinter sich, die Türen des beeindruckenden Gebäudes näher kommend. Es war kein Tor aus festem Holz oder Eisen, nicht mahl ein Schloss schien von Nöten zu sein. Sie ließ sich einfach aufschieben, und gab den Blick in einen von Kerzen beschienen Raum frei, dessen Boden mit glänzendem Holz belegt war, der das Licht der Flammen widerspiegelte die wild auf ihrem Docht tanzten, als Kuro wider die Tür zu zog. Die vertrauten vier Wände wirkten auf den ersten Blick einfach und schlicht. Erst bei genauerem hinsehen bemerkte man die alten Zeichnungen und die gold verzierten Rahmen der Schiebetüren, die in weitere Räume führte. Die Kerzenständer standen Wild verteilt im Raum, als hätte jemand zu wenig Zeit gehabt einen geeigneten Platz für sie zu finden. »Als ob unsere Augen das bräuchten« dachte er sich und betrachtete die tanzenden Flammen. Feuer, eines der wenigen Dinge das ihn verletzen konnte. „Wenn du willst könnte ich dich anzünden, dann wärst du all deine Sorgen los. Wir übrigens auch“ Die tiefe klangvolle Stimme aus den Schatten ließ Kuro innerlich zusammen zucken. „Sieht wohl so aus als müsste ich meine Gedanken wider für mich behalten, Bruder“ Als Kuro sprach wurde ihm Schmerzhaft die Ähnlichkeit ihrer Stimmen bewusst. Nicht so tief, aber ebenfalls so klangvoll schallte sie durch die Luft, wie das sanfte Rauschen von Flügeln die durch die Luft peitschten. Die Stimme aus dem Nichts lachte in sich hinein, und schien im Licht der Kerzen Gestalt an zu nehmen. Ein Vampir mit dem Aussehen eines vielleicht achtzehnjährigen Jungen, dessen rote Augen wie die Glut von erloschenem Feuer wirkten. Das lange Schwarze Haar hatte er wie Kurosaki zu einem engen Zopf gebunden, nur der Pony viel ihm in langen Strähnen ins Gesicht und bildete einen scharfen Kontrast zu seiner weißen Haut. Währe da nicht dieser gewisse Altersunterschied hätte man beide vielleicht für Zwillinge halten können. „Zu spät mein kleiner. Du hast mit deinen Gedanken bereits derart um dich geworfen das ich dich schon aus der Ferne hören konnte.“ Wider lachte er, und selbst da wirkte seine Stimme wie Musik. Doch Kuro, wurde bei diesem Klang nur schlecht. „Also kann ich annehmen das Mutter bereits schon davon in Kenntnis gesetzt wurde“ Es war keine Frage sondern eine Feststehlung. Kurosaki war sich sicher das sein Bruder dies nicht für sich behalten hatte. Er dürstete gerade danach, ihn so oft wie möglich in Schwierigkeiten zu bringen. „Nun ja, ich war der Meinung das eine Mutter gerne über den Aufenthalt ihres Kindes bescheid wüsste. Du weist ja wie sie ist oder? Wir sollten ihre Jahrhunderte alten Nerven zu sehr auf die Probe stellen“ Der ältere Vampir setzte ein selbstgefälliges Lächeln auf und lief im Slalom durch die Reihen der Kerzenständer. Seinem kleinen Bruder immer näher kommend. Kuro konnte nicht anders als ebenfalls zu lächeln. „Scheinst dich ja ebenfalls wahnsinnige Sorgen zu machen. Stellt sich nur die Frage, ob diese Sorge unsrer Mutter, oder viel eher dir selber gilt, Akuma“ Das lächeln verschwand von beider Lippen, und wich einem verachtenden Gesichtsausdruck. Akuma war in seinen Bewegungen verharrt und für einen Moment schien es, es währe die Zeit angehalten worden. Nur das flackern des Kerzenlichts verriet das Gegenteil. „Glaub mir eins, Kurosaki. Es ist nicht gerade das spannendste in deinen Gedanken ab zu hängen. Ich habe weit aus besseres zu tun“ Kurosaki hätte den älteren am liebsten angefaucht. „Dann tu es einfach nicht und halte dich von meinem Kopf fern.“ Akuma verzog genervt das Gesicht. Kurosaki hatte damit einen wunden Punkt getroffen. Die Fähigkeiten seines Bruders entzogen sich immer wider seiner Kontrolle und er konnte meistens gar nicht anders als die Gedanken des anderen auf zu nehmen. Selbst Bilder und Erinnerungen an die man sich selber kaum erinnert, oder die man fast vergessen hatte, waren Dinge die er sehen konnte. „Du nervst mich, schau lieber das du dich wider heil aus der Sache raus windest“ Mit diesen Worten zischte er zur Tür hinaus die sich in einem Atemzug öffnete, und dann praktisch aus dem Nichts wider zugezogen wurde. Es ging so schnell, das selbst die Flammen der Kerzen kaum von einem Windhauch berührt wurden und kurz darauf wider Still und fast unbewegt weiter brannten. Kurosaki beschloss nicht weiter darüber nach zu denken, auch wenn Akuma seinen Kopf jetzt wahrscheinlich eh erst mahl meiden würde. Einen Gedankenleser in der Familie zu haben war bei bestem Willen nicht wirklich angenehm. Er schlängelte sich an den Kerzen entlang zu gegenüberliegenden Seite wo sich ebenfalls eine Schiebetür befand. Nachdem er diese passiert hatte befand er sich in einer Art Gang, an dessen Wänden zwei Reihen von Fackeln brannten die den Weg zu einer Flügeltür beschienen, die in Gegensatz zu den anderen, jetzt eher einem Tor glich. Sie bestand aus feinem dunklem Holz und wurde von einer gewaltigen Schnitzerei geziert, die die Form eines Phönix hatte. Die Augen des gewaltigen Vogels waren glitzernde Rubine, die jeden der durch diese Tür schreiten wollte genau zu betrachten schienen. Feuer war eines der größten Feinde eines Vampirs, doch wurde es von ihnen verehrt. Es war eine Macht die ihre bei weitem übertraf, und daher etwas was sie sich ungern zum Feind machten Der Junge Vampir seufzte und drückte die Klinke herunter, worauf sich der eine Flügel knarrend öffnete und den Blick in einen riesigen Saal frei gab, dessen einzige Lichtquelle von zwei Kerzenständern kam, die am anderen Ende jeweils zur rechten und Linken einer Wandvertiefung standen, auf deren Boden mehrer Kissen und Decken aus Samt und Seide ausgelegt waren. Auf ihnen saß eine Frau, deren Augen denen des Phönixes an der Tür glichen, und die jetzt unentwegt auf Kurosaki gerichtet waren. Sie war ein Geschöpf das man weder mit den Menschen, noch mit den Vampiren vergleichen konnte, etwas Magisches mit den Zügen eines Raubtieres das im Dunkeln auf seine Beute lauert. Sie war weiß, weiser als Kuro und Akuma so das man nicht mehr von einfacher Blässe hätte reden können. Jeder Sterblicher hätte sie für eine Puppe gehalten, was durch ihr Emotionsloses Gesicht noch Unterstriechen Wurde. Das Haar reichte ihr wenn sie aufrecht stand bis zu den Kniekehlen und war ihr Kunstvoll nach oben gesteckt, was ihre Schönheit noch unterstrich. „Willkommen zu Hause mein Sohn“ Sprach sie mit ihrer Glockenstimme, ohne dabei ihre starre Miene zu verziehen. Kurosaki nickte. „Auch ich grüsse dich Mutter“ Es schauderte ihn als ein seinem Ton einen gewissen Klang der Unterwerfung wahr nam. „Kurosaki !!!!“ Eine helle Mädchenstimme hallte durch den Raum wie das zwitschern eines jungen Vogels und verklang in den Schatten des Raumes. An der Seite von seiner Mutter war ein junges Mädchen aufgetaucht, das sich wohl unter einer der Decken versteckt hatte. Sie schien nicht älter als acht Jahre zu sein, und hatte die typischen Merkmahle der Okami Vampire. Langes Schwarzes Haar, und rubinrote Augen die aufgeregt funkelten als sie Kuro erblickten. „Hallo Sakuya. Wie geht’s dir?“ Das Mädchen rannte auf ihm zu und sprang ihm mit einem Satz in die Arme. „Mir geht’s super Bruder! Aber es ist langweilig, wo warst du?“ Diese Frage brannte Kuro im Magen. Er warf einen kurzen Blick zu seiner Mutter, doch diese schien sich in der ganzen Zeit nicht einen Millimeter bewegt zu haben, was auch auf ihre Gesichtszüge zutraf. Er sah wider seine kleine Schwester an und lächelte. „Ich war spazieren. Habe versucht den Kopf frei zu kriegen kleine“ Die Antwort schien ihm noch am besten vertretbar, und auch Sakuya schien sich damit zufrieden zu geben. „Wieso? War in deinem Kopf zu viel drinnen?“ Ihr lachen hallte wie schöne Musik in seinen Ohren. „Ja, wenn man älter wird muss man aufpassen dass einem nicht der Kopf platzt, kleine Schwester“ Er setzte sie ab, und machte sich mit ihr zusammen auf den Weg zu ihrer Mutter. Als sie bei ihr angekommen waren sagte sie zu Sakuya, das sie doch bitte für eine weile den Raum verlassen sollte, und das sie Kuro später zu ihr schicken würde. Das kleine Vampir Mädchen lachte und verabschiedete sich schnell von Kuro, um kurz darauf in Sekundenschnelle durch den Raum zu schießen und diesen zu verlassen. Als die Tür ins Schloss viel, kniete sich Kurosaki vor seiner Mutter auf den Boden, und versuchte angestrengt, ihrem Mamorhartem Blick stand zu halten. Der rote Kimono den sie trug, raschelte sanft als sie ein wenig auf ihn zu rutschte um ihm besser in die Augen sehen zu können. Ein lächeln breitete sich auf ihren Gesicht aus, als sie bemerkte das ihr Sohn sich wie ein in die Enge getriebenes Beutetier fühlte, das jeden Moment von seinem Jäger zerrissen wird, und lehnte sich wider ein Stück weit zurück. Sie war nie die Art von Mutter gewesen, die ihre Kinder zur Beruhigung in den Arm nahm, oder sie in irgendeiner Art und weise Liebkoste. Diese Frau strahlte eine Uhralte, nur ihr innewohnende Macht aus, der sich hier kein Vampir, nicht mahl die eigenen Kinder widersetzen konnten. Nur Sakuya schien einigermaßen immun dagegen zu sein und drückte ihrer Mutter hin und wider sogar einen Kuss auf die Wange. „Ich habe alles gehört Kurosaki. Du brauchst also nicht versuchen irgendwas für dich zu behalten“ Ihre Stimme war so schön wie das rauschen des Windes der durch den Wald wehte, doch Kurosaki verkrampfte bei dem Klang innerlich. Er wusste nicht genau ob seine Mutter die gleiche Gabe wie sein Bruder hatte. Das Gedankenlesen war nur eine der vielen Gaben die in der Blutlinie der Okamis vorkommen konnten, und niemand wusste genau wie viele dieser Talente die Vampirfürstin Shujaku beherrschte. Sie war die Älteste, lebende Okami. Keiner wusste wie alt sie wirklich war, nur das dass Jahrhundertalte Wissen ihr eine unangefochtene Macht verlieh und eine Autorität der sich kein Vampir zu widersetzen traute. „Ihr wisst, das ich euch nichts verheimliche Mutter.“ Er versuchte eine selbstbewusste Miene aufzusetzen, scheiterte jedoch kläglich. Shujakus Augen funkelten. „Da bin ich mir Sicher mein Sohn“ Kurosaki sengte den Blick. Er konnte ihren Feuersprühenden Augen nicht mehr standhalten. „Ich weis von deinen Treffen mit dem Werwolfmädchen. Akuma berichtete mir davon.“ Kuros Magen schien einen Salto zu schlagen. Manchmal würde er seinen Bruder gerne in einem Fass Säure ertränken. Er würde dadurch zwar nicht sterben, aber die Wunden bräuchten ne Zeit bis sie wider heilten. „Kurosaki, ich will das du mir genau zuhörst. Ich finde es absolut nicht falsch dass du für die Werwölfe diese Gefühle hegst. Aber der Vertrag den wir mit ihnen haben ist nicht durch ein starkes Tau gebunden, sondern durch einen seidenen Faden der ständig auf Zug steht und jeden Tag zerreisen könnte.“ Ihr Blick schien bei diesen Worten ein wenig sanfter zu werden, wie immer wenn sie von Werwölfen sprach. „Das was heute passiert ist Kurosaki, hätte böse ausgehen können. Nicht auszudenken was passiert währe, hätte nicht Dimitri, sondern Shinra dich gefunden.“ Beim Namen der Wolfskönigin musste er sofort wider an Jo denken. Sie hatte nicht viel von ihrer mächtigen Mutter geerbt, sondern kam viel eher nach Gabriel, ihrem Vater. Er hatte damals zusammen mit Kuros Vater den Friedensvertrag geschlossen, kurz bevor beide bei einem Waldbrand ums Leben kamen. Keiner konnte sagen wie und warum das Feuer damals ausgebrochen war, nur das Gabriel und Raito, wie sich Kuros Vater nannte, sich Opferten um viele andere Vampire und Werwölfe zu retten. Ihr Blut war es, das schließlich die Flammen löschte und dem verbrannten Boden wider neues Leben einflösste. „Aber Mutter. Wie sollen wir dieses Bündnis stärken, wenn wir den Kontakt mit ihnen scheuen. Wie soll die Freundschaft und die Liebe blühen wenn wir ihr kein Licht zum gedeihen schenken.“ Seine Stimme zitterte ein wenig, do er riss sich zusammen. Seine Mutter kicherte, und schien damit ein unsichtbares Windspiel in Bewegung zu setzen. „Du sprichst von Liebe wo seit tausenden Jahren nur Hass existiert hat Kurosaki. Meinst du im ernst das diese tief verwurzelte Feindschaft so leicht zu begraben ist?“ Sie machte eine Geste mit der Hand die Kuro zeigte, dass er sich umdrehen sollte. „lasse deinen Blick durch diesen Raum schweifen, und betrachte die Malereien an den Wänden.“ Jetzt wendete er seinen Blick den Bildern um sich herum zu, die er schon früher immer bewundert hatte. Zu seiner rechten sah er Zeichnungen von hellen Wölfen, deren Farben von Dunkelbraun, bis zu hellen Grautönen variierten. Ihre Augen waren alle Gelb bis Bersteinfarbend, hell und freundlich wie das Licht des Tages. Zu seiner linken, war es das genaue Gegenteil. Die Zeichnungen hatten ebenfalls die Gestallt von Wölfen, jedoch waren diese Schwarz und hatten lang gestreckte Köper und Beine. Ihre Augen leuchteten rot in der Dunkelheit ihres Fells, und die Fänge ihrer geöffneten Mäuler leuchteten wie das Licht des Mondes. Hinter sich, an der Stirnseite der Wand, trafen die Wölfe aufeinander. Blut bedeckte den unteren teil der Wand, und darüber kämpften die Wölfe. Es war kein schöner Anblick, und Kuro konnte nicht verstehen wie seine Mutter den ganzen Tag hier sitzen und dieses Gemälde betrachten konnte. An dieser Stelle hätte das Bild das hinter ihr in der Wandvertiefung lag, viel besser hin gepasst. Es zeigte Zwei heulende Wölfe. Einen Rotäugigen Schwarzen, und einen Weißen dessen Augen das gleiche Blau wie der weite Himmel zu haben schien. Josselines Augen. „Das ist unsere Geschichte Kurosaki. Zwei Arten die sich seit vielen Generationen bekämpften ohne jemals einen wirklichen Grund dafür gehabt zu haben. Erinnerst du dich an die Lehre von Ying und Yang?“ Kuro nickte. „Ja. Nichts kann ohne das andere existieren. Es gibt zu allem ein Gegenstück.“ Er hatte diese Worte schon oft gesagt, und konnte auch Ahnen was jetzt kam. „Genau mein kleiner. Und sicher weist du auch das wir weder zu Ying, noch zum Yang gehören, wir sind sozusagen die Punkte in beiden hälften. Das böse im Guten, das gute im bösen. Oder auch der Hass in der Liebe, und die Liebe im Hass. Wir können viel mehr auf einmal fühlen als irgendein anderes Wesen auf dieser Welt, und deshalb ist es ganz gefährlich zu versuchen an eine Stelle wo der Hass regiert, ein so hohes Gefühl wie die Liebe zu stellen. Es ist praktisch wie ein Gang auf Messers Schneide.“ Ihre Worte waren wie Rasierklingen an seinem Körper rauf und runter fuhren. „Ihr meint, dass ich immer einen Funken Hass gegen Jo und ihre Artgenossen in meinem Herzen tragen werde, auch wenn ich noch so tiefe Gefühle für sie empfinde?“ Seine Mutter gab ihr Stummes Zugeständnis. Er kannte sie gut genug, und brauchte nicht für alles Worte um sie zu verstehen. „Das ist das unausweichliche Leid das wir unbewusst mit uns tragen. Während ein Mensch sich für eine Seite entscheiden kann, haben wir auf ewig immer beides um uns herum. Aber, weist du was?“ Er schaute seine Mutter erstaunt an. War da eine Spur von Liebenswürdigkeit in ihrer Glockenstimme? „Vielleicht bis du der jenige der dieses Gesetz der Natur umschreiben wird mein kleiner Kurosaki. Wer weis? Vielleicht kannst du die Grenzen die uns von Gott gestellt wurden irgendwann mahl überschreiten“ Er erstarrte als ihre weiße Hand seine Wange berührte. Er konnte sich nicht erinnern dass sie jemals eine derartige Geste gezeigt hatte, und musste zugeben, dass sich sein Bauch anfüllte als würden hunderte Schmetterlinge darin herum flattern. Das war es auch wovon seine Mutter vorher gesprochen hatte. So sehr er diese Frau fürchtete, oder egal wie viel Respekt sie ihm einflößte, war sie doch immer noch seine Mutter die er über alles Liebte. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn dann plötzlich zusammen fahren, und die Hand an seiner Wange verschwand so schnell, das Kurosaki die Bewegung nicht mahl mit bekam. Durch die große Holztür trat ein junger Vampir, dessen Erscheinung so gar nicht in die Runde passen wollte. Sein Haar war rot-braun, und reichte ihm knapp bis zu den Schultern. Die Augen hatten die Farbe von Kastanien, die im Herbst am Höhepunkt ihrer Reife angelangt waren und sein Gesicht war leicht rundlich, nicht ganz so elegant geschnitten wie das der Okami Vampire. Die Klamotten an seinem Leib waren in einem unauffälligen Braunton und um den Hals trug er ein Dickes Lederband mit einem schweren Metallring an der Vorderseite. Er wirkte fast wie ein Hofhund, der für gewöhnlich draußen an der Kette hang. „Verzeihen sie das ich störe Shujaku-sama, aber die anderen werden unruhig. Sie wollen jagen und warten darauf das Sie sie anführen.“ Shujaku erhob sich von ihrem Platz und wies Kuro mit einer Handbewegung an, sich ebenfalls zu erheben. „Ich danke dir Ryo. Bitte passe heute Nacht auf meine Kinder auf bis ich und der Rest des Clans zurückkehren“ Es schien als sei an ihrer Stimme eine Leine befestigt, die Ryo an seinem Ring nach unten zog. Seine Verbeugung war zutiefst unterwürfig. „Natürlich Shujaku-sama“ Jetzt bemerkte Kuro das seine Stimme den seidigen Klang der Vampire eingebüßt hatte. Irgendetwas war nicht in Ordnung mit ihm. „Also dann wollen wir mahl aufbrechen so lang der Mond noch am Himmel steht. Und vergiss nicht noch bei deiner Schwester vorbei zu schauen Kurosaki“ Shujaku schritt an ihrem Sohn vorbei und streifte ihm dabei am Arm. „Du und deine Schwester werdet beim Dorf bleiben. Ryo wird morgen mit euch jagen gehen.“ Kurosaki schlug ergeben die Augen nieder und sah seiner Mutter nach, wie sie langsam die Wand mit den schwarzen Wölfen abschritt. Sie schien beim laufen kaum den Boden zu berühren, so gleichmäßig war ihr Gang. Dann kam Ryo zu ihr herüber, und öffnete eine riesige Schiebetür, die in der Dunkelheit des Raumes unsichtbar zu sein schien. Das Licht des Mondes durchflutete den Raum und hüllte die Gesichter der Vampire in ein strahlendes Silber, als währe ihre Haut aus glattem Metall. Durch die nun entstandene Öffnung in der Wand das Richtung Westen zeigte, sah man direkt in die schwärze des Waldes der unter ihnen Lag. Ein glatter Felsen ragte aus den Wipfeln der Bäume, gut acht Meter vom Haus entfernt. Diesen schien die Vampirfürstin genauestens zu betrachten. In ihren Augen lag etwas forschendes ,als würde sie sie Entfernung von hier zu diesem Felsgiganten abschätzen. Dann sprang sie. In der Luft begannen ihre Augen zu leuchten wie zwei Blutgetränkte Sterne am Dunkelblauen Nachthimmel. Schwarzer Nebel umgab sie, hüllte ihren Körper ein bis sie einem Geist glich der durch die Luft schwebte. Kurz bevor der Felsen in reichweite war, löste sich der Nebel auf und gab eine schwarze Wölfin frei, deren Pfoten geschmeidig auf dem nackten Stein aufkamen. Selbst in dieser Gestalt war sie das schönste Wesen das Kuro je gesehen hatte. Die Muskeln spielten im perfekten Einklang unter dem glänzendem Fell und die Augen strahlten klar und Wild in der Finsternis. Sie streckte die Schnauze dem Mond entgegen, und heulte ihr Kraftvolles Lied in die Nacht, schöner, als jemals ein normaler Wolf dazu in der Lage gewesen währe. In Kurosakis Ohren war es klar und deutlich, auch die meisten Tiere wahren in der Lage es zu hören. Doch für Menschen war es nichts anderes als ein flüstern, ein Rauschen im Wind das sie kaum wahrnahmen. Es war eines der großen Geheimnisse, mit denen die Vampire sich schützten. Eines der Dinge die ihnen halfen unbemerkt in dieser Welt zu leben. Shujaku drehte sich noch einmal zu ihrem Sohn um, schüttelte das Fell, und verschwand schließlich in der Dunkelheit. Gefolgt vom Geheul der Okamis. Dimitris Augen spiegelten den Schein des Feuers, das er auf der Waldlichtung gelegt hatte. Die Flammen züngelten sich dem Himmel empor, schienen jedoch nie weiter um sich zu schlagen als Dimitris Augen es zuließen. Es war als könnte er sie steuern, und doch nahm er sich von der Gewalt des Feuers stets in acht. War es doch eines der Dinge, von denen sich die Werwölfe mehr fürchteten als vor allem anderen. Doch die Spuren mussten verwischt werden, die Frauen der Männer durften nicht erfahren wer oder was ihre Männer getötet hatte. Sie mussten verschwinden, zurück zu ihren Familien in den großen Menschendörfern. Weit weg von Land der Werwölfe und den Grenzen des Vampirreichs. Er würde sie wohl diese Zeit noch beobachten müssen, und hoffen dass sie nicht versuchten sich alleine hier durch zu schlagen. In diesem Fall würde er sie vor seinem Volk nicht länger beschützen können. Er war kurz nachdem er Jo beim Rudel abgesetzt hatte sofort zurückgekehrt, um die Leichen hier her zu schleppen um sie zu verbrennen. Er hatte eine Stelle auf nacktem Fels gewählt, damit das Feuer nicht in den Wald übergreifen konnte. Das Pferd war am schwersten gewesen, doch die Muskeln der Werwölfe kamen mit derlei Gewicht gut klar, so brauchte er knapp ne halbe Stunde um sie alle verschwinden zu lassen. Seine Augen brannten nach einer gewissen Zeit, doch er wendete den Blick nicht ab, schütze sich nicht von der Hitze. Erst als der Geruch der Menschen und des Pferdes sich in den von Asche verwandelte, und die Flammen kleiner wurden da sie nichts mehr hatten woran sie sich nähren konnten, drehte er sich um, und blinzelte die Tränen aus seinen Augen. Allerdings konnte er nicht mehr genau sagen, ob die Tränen wirklich nur durch die unangenehme Hitze hervorgerufen wurden. Es stimmte ihn traurig, dass er zum töten gezwungen war. Das er nun bald nicht mehr in der Lage war die Menschen und sein Volk ohne jedes Blutvergießen zu schützen. Er konnte sich an ein großes Versprechen erinnern das vor langer Zeit gefallen war, und das zum Schutz des Gleichgewichts der Natur ausgesprochen wurde um alle die in ihr lebten zu beschützen. Ein Schwur der am schwersten auf den Schultern der Wölfe lastete, die sich seit jeher als Hüter des Waldes sahen, und ihr Leben dafür gaben diesen vor Unheil zu Bewahren. Eine Aufgabe, die sie nicht mehr erfüllen konnten, als der Mensch die Grenzen ihrer Reviere überquerte. Es war seit jeher bekannt das das Wölfe und Menschen eine gemeinsame Vergangenheit hatten, das es Zeiten gab in denen sie zusammen auf der Jagt waren und voneinander lernten, Sie glaubten damals das eine Freundschaft der beste Weg war, um ein friedliches zusammen sein zu sichern, um zu verhindern das die Menschen ihren von Gott gegebenen hoch entwickelten Verstand nicht eines Tages gegen sie zu wenden. Nach dieser Zeit, war es Habgier, eines der Gefühle die der Mensch mit in diese Welt brachte, die beide Völker voneinander trennte. Jeder schien Revier und Beute dem anderen streitbar zu machen und Wölfe und Menschen gingen getrennte Wege. Vielleicht war ja jetzt die Zeit, in der man beginnen musste das Bündnis wider neu zu stärken. Vielleicht brauchte es nur jemanden der die Hebel in Gang setzte. Ein seufzen verließ seine Kehle. War er ein Träumer? War seine Vision von einer friedlichen Zukunft überhaupt erfüllbar? Er blickte zur Asche auf deren Oberfläche die letzten kleinen Flammen um Leben kämpften. Na ja, auf jeden Fall nicht wenn es so weiter ging. Dimitri wartete bis auch der letzte Funke erloschen war, und wandte sich gerade zum gehen, als er Wolfsgeheul hörte. Es war kein gewöhnliches, hörte sich mehr nach dem Gesang einer Frau an und verlor sich wie der Wind in der Dunkelheit. Die hätte er fast vergessen. Mit den Vampiren gab es fast das gleiche Problem wie mit den Menschen, nur das diese im Laufe der Jahrhunderte noch nie Freundschaftliche Gefühle füreinander empfunden hatten. Irgendwas brachte ihn dazu zu lächeln. Wahrscheinlich lag es an dem was er vorher erlebt hatte, etwas, das genau dem Gegenteil entsprach. Ein Vampir und eine Werwölfin, die zusammen im Mondlicht saßen und sich Geschichten erzählten. Wenn die wüssten das er sie fast jedes mahl beobachtete, dass es zu seinem größten Hobby gehörte ihnen im Schutze der Nacht zu folgen. Zu schade dass er dem ganzen heute ein Ende bereiten musste. Das Geheul der Vampire stieg an, mittlerweile zählte er an die sechzig verschiedene Stimmen. Zeit aufzubrechen und das Geschehene hinter sich zu lassen. Er lief langsam, steht’s das singende Geheul in den Ohren das ihm teils einen Schauer über den Rücken trieb, und teils den Wunsch in ihm auslöste einst mit ihnen zusammen zu heulen. Werwölfe und Vampire, gemeinsam auf der Jagt. In den tiefsten seiner Seele erinnerte ihn dieser Gedanke an einen Traum, den er einst zusammen mit seinem Vater geträumt hatte, als sie in einer der vielen Nächte ein Bad im Mondlicht nahmen und die Lieder ihres Volkes sangen. Er lachte still in sich hinein und beschleunigte seine Geschwindigkeit in einen rhythmischen Laufschritt. Für einen Mensch währe das wahrscheinlich schon Höchstgeschwindigkeit gewesen. So brauchte er auch nicht lange bis er die Grenzen zu seinem Heimatdorf überschritten hatte, und sich in mitten kleiner Holzhütten befand die wild verteilt zwischen den Bäumen standen, oder teilweise sogar um die Stämme herum gebaut waren. Wölfe lagen hier und da zur ruhe gelegt, beobachteten mit ihren Bernsteinfarbenen Augen jeden der an ihnen vorbei ging. Sie waren keine Werwölfe, lebten jedoch eng mit ihnen zusammen und genossen den Schutz den die Schattenwesen ihnen gaben. Auch sie mussten sich mit einem Leben im Verborgenen abgeben, weit weg von den Menschen die sie so sehr fürchteten. Er schickte ihnen mit den Augen einen stillen Gruß, worauf sie unterwürfig die Blicke sengten und leise winselnde Töne von sich gaben. Manchmal wünschte er sich das sie ihn mit mehr Freude begrüßen würden, wie einen Freund der von einer längeren Reise nach Hause kam, zuckte dann aber willkürlich zusammen als er dabei an die Hunde der Menschen denken musste. Nein, er würde niemals von ihnen verlangen sich zu Verhalten wie ihre Verwandten aus der Menschenwelt. Kopfschüttelnd setzte er seinen Weg fort. Sein Ziel war ein spitzer Nackter Fels der aus der Erde in der Mitte des Dorfes ragte und von Efeu bewachsen war. An seiner Seite stand das größte der Häuschen über dessen mit Tierhäuten verdecktem Eingang der Schädel eines riesenhaften Hirsches hang. Das Geweih hing drohend über jeden, der durch diese Tür treten wollte, und die leeren Augenhöhlen schienen alles zu verschlucken was sie erhaschen konnten. Dimitri konnte dieses Ding noch nie leiden, obwohl es das Zeichen des Tierfürsten Tarakahn, dem Herr der Wälder war. In ihren Geschichten, erzählen sich die Wölfe dass der heilige Hirsch ihnen zum Dank dass die den Wald beschützen erlaubte, die alten und kranken Tiere aus seinem Volk zu jagen damit die Herden stark und gesund blieben. Eine Geschichte die die Wolfsmütter gerne ihren Jungen erzählten oder die von den Alten in den Vollmondnächten gerne zu Besten gegeben wurden. Der gesamte Grundstein ihres Glaubens war darauf aufgebaut, das alles auf der Welt im Gleichgewicht stand und das Jäger und Gejagte ebenso zusammen arbeiten mussten wie Sonne und Mond damit der ewige Kreislauf des Lebens nicht ins schwanken kam. Dimitri ignorierte den Totenkopf und schob die Tierhäute zur Seite um eintreten zu können. Der Geruch von Kiefer und feuchter Erde schien hier drinnen noch stärker vertreten zu sein als draußen und die Dunkelheit schien undurchdringlich da es keine Lichtquelle gab. Dimitris Augen jedoch, waren stark genug jede Kontur des Raumes aus zu machen. Er konnte die Traumfänger sehen die fast auf Kopfhöhe von der niedrigen Decke hangen, die qualmenden Räucherstäbchen deren Rauch sich Nebelartig im Zimmer verteilte und die Frau, die in einem großen gepolsterten Stuhl saß und ihn aus großen hellbraunen Augen anstarrte. Shinra. Sie hatte ein hartes, jedoch schönes Gesicht und lange rote gewellte Haare die ihr bis knapp über die Schulterblätter reichten. „Willkommen Dimitri. Wie war dein kleiner Ausflug?“ Ihre Stimme war dunkel und klang sehr beherrscht. „Es war sehr angenehm Mutter. Der Wald ist heute Nacht sehr schön“ Seine Mutter lächelte. „Der Wald ist immer schön Dimitri. Für ihn gibt es keine Zeit der Hässlichkeit. Ich meinte viel eher, ob sich was ereignet hat“ Dimitri hatte das Gefühl das sich jedes Haar an seinem Körper stellte. „Weist du mein Sohn, mich hat gewundert dass du vorher wider so schnell weg warst als du Josseline hier her gebracht hast. Du schienst mir sehr in eile zu sein“ Jetzt wurde im klar was sie beabsichtigte. Sie wusste etwas. „Mutter, ich versichere dir das nichts passiert ist worüber du dir Sorgen machen müsstest, ich…“ Er kam nicht dazu den Satz zu beenden. Die Werwölfin war mit einer einzigen Bewegung auf gestanden und Schlug ihm so heftig ins Gesicht, das er meinte sein Genick knacksen zu hören als sein Kopf zur Seite flog. Ihre Fingernägel hatten Blutige Spuren auf seiner Wange hinterlassen. Einen Menschen hätte diese Aktion wahrscheinlich getötet. „Sag mal willst du mich für dumm verkaufen? Glaubst du im Ernst ich rieche nicht den Gestank des Feuers an dir?!“ Ihr Schrei hallte in seinen Ohren wie ein tobender Sturm. „Ich weis alles Dimitri. Auch das Josseline sich in den letzten Nächten immer wider mit einen Vampir getroffen hat. Meine eigene Tochter!“ Dimitri versuchte den Schmerz in seinem Nacken zu ignorieren Blickte zu seiner Mutter. Ihr Gesicht war Wutverzerrt, was es auf eine eigenartige Art verunstaltete. „Es ist nichts passiert Mutter, wie ich bereits sagte.“ Er wusste das sie kurz davor war aus ihrer Haut zu platzen und ihn zu zerfleischen, so wirkte sie gerade auf jeden fall, doch er musste die Sache schnell wider unter Kontrolle bekommen. Er war die natürliche Wildheit seiner Mutter gewöhnt, etwas das jedem Werwolf inne wohnte. „Dass ist es ja gerade! Seit Jahrhunderten warte ich darauf dass der Pakt den wir einst mit den Blutsaugern getroffen hatten von ihnen gebrochen wird, und heute Nacht, wo es beinah passiert währe musst du dazwischen Funken!“ Dimitris Blick wurde scharf und war nun frei von Angst auf die Königin der Werwölfe gerichtet. „Was? Wieso sagst du so was Mutter?“ Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dem. „Was ich damit meine? Ich hoffe das du nicht wirklich so blöd bist wie du gerade tust Dimitri.“ „Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst“ Seine Stimme war hart und frei von jeder Art der Unterwürfigkeit. „Dieses Bündnis ist schuld daran dass dein Vater sein Leben ließ, das er diesen unnützen Tod gestorben ist!“ Also darum ging es ihr! „Mein Vater wollte Frieden. Er hat alles getan um unser Leben und das der anderen Geschöpfe dieses Waldes angenehmer zu machen!“ Nun wurde auch er laut. Shinra ballte die Hände zu Fäusten, so dass das Weise an den Knöchel hervor trat. „Und was hat es ihm gebracht? Oder uns? Seit Generationen erzählen sich die Wölfe das unser aller König aus unerklärten Gründen den Flammentod starb, aber ich weis es besser Dimitri!“ Sie ging auf ihn zu blieb erst stehen als der junge Werwolf ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte. „Ich sehe es in deinen Augen Dimitri. Es sind die einzigen Augen die das Unglück damals aus nächster Nähe mit angesehen haben.“ Sie legte die rechte Hand auf die Wunden an seiner Wange was ein unangenehmes brennen verursachte. Doch er verzog keine Miene. „Mein Vater starb für eine edle Sache. Er hat sein Leben für diejenigen geopfert die er liebte!“ Die Hand die auf seiner Wange lag holte aus und schlug ihn ein weiters mahl, aber diesmal so hart das er sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und seitlich auf den Boden aufschlug. „Außer diesem dreckigem Vampir und dir war dort niemand! Alle die ihm wichtig hätte sein sollen waren bereits in Sicherheit.“ Ihr Schrei war derart laut, das die Wölfe draußen beunruhigt auf und ab liefen. Dimitri schwankte als er sich mit den Händen vom Boden abstützte, auf dem linken Auge war seine Sicht leicht verschwommen. „Du hast recht, er hätte nicht noch einmal zurück kommen müssen um mich zu retten“ Die Augen seiner Mutter weiteten sich. „Aber, sein Leben für einen guten Freund zu opfern, und um damit den Frieden in einer völlig kaputten Welt sichern zu wollen, ist in meinen Augen mehr Wert als alles andere auf der Welt!“ Die Wolfskönigin zitterte am ganzen Leib, so sehr bebte ihr Köper vor Wut. Innerhalb von Sekunden war ihr Köper in weißen Nebel gehüllt der sie in einen gewaltigen braunen Wolf verwandelte dessen gelbe Augen wie leuchtende Edelsteine glitzernden. Dimitri machte sich nicht mehr die Mühe sich ganz aufzurichten. Er hatte diese Art der Bestrafung schon oft durchgemacht, hatte ihre Launen über sich ergehen lassen. Seit dem Tod ihres Mannes war sie nicht mehr die Selbe, nicht mehr die einst so liebende Mutter. Auf jeden fall ihm gegenüber. In Josseline sah sie immer noch einen teil ihres Geliebten, des Werwolfkönigs Gabriel, an dessen Seite sie viele Jahrhunderte geherrscht hatte. Werwölfe sind nicht unsterblich, sie können nur mehrer Tausend Jahre alt werden und altern nur sehr langsam, je nach dem wie es die Umstände in ihrem Leben ergeben. Shinra schien dieses Naturgesetzt besonders im vergangenen Jahrhundert eingeholt zu haben. Obwohl sie immer noch schön war, hatte sie nun das Aussehen eines in etwa 40 jährigen Menschen der sein Leben bereits gelebt hatte und nichts mehr erwartete. Nur die Rachegedanken erfüllten sie noch mit Leben, über das was danach kommen sollte, schien sie sich keine Gedanken zu machen. Dimitri schloss seine Augen, er wollte den näher kommenden Wolf nicht ansehen, wollte nicht sehen, wie er wie so oft in seinem Leben, gedemütigt wurde. Der Morgen war bereits wider angebrochen, als Shinra ihren Sohn aus der Hütte jagte. Das Blonde lange Haar klebte ihn auf der nackten Haut wo seine Klamotten zerrissen waren und warmes Blut floss ihm in Strömen über das Gesicht. Er konnte kaum die Augen öffnen, so sehr brannten sie vom Blut. Der rechte Arm war gebrochen, schmerzte unaufhörlich, genau wie sein Herz das mit jedem Schlag zu zerspringen drohte. So weit war Shinra noch nie gegangen, auch wenn die Wunden der Werwölfe innerhalb weniger Tage meist verheilt waren hatte sie ihn nie so schwer verletzt. Es war wie ein böser Traum, etwas das einfach nicht wahr sein konnte. Es brachte ihn überhaupt nichts Gabriels Sohn zu sein, er wurde von seiner Mutter behandelt wie ein Außenseiter, vielleicht würde sie ihn sogar einmal die Nachfolge verweigern wenn das so weiter ging. Wie sollte er dann noch was ändern? Was konnte er dann noch tun um die Welt zu verändern? Mit gebeugtem Kopf lief er an dutzend neugierigen Blicken vorbei. Blicke voller entsetzen die nicht begreifen konnten was soeben passiert war. Er glaubte auch das blaue Augenpaar seiner Schwester darunter zu fühlen, ihre Schreie und das Wehrverhalten gegenüber den Händen die sie fest hielten. Er ignorierte sie. Was sollte er auch anderes tun. Es war ihn lieber wenn Josseline ihn nicht länger als nötig in diesem Zustand sah. Die normalen Wölfe waren ihm ein Stück weit gefolgt, machten sich Sorgen um ihn und blickten Hilfe suchend zu den anderen Werwölfen daraufhin nur die Köpfe schüttelten. Sie wussten dass es eine Tat der Leitwölfin war, etwas das nicht angezweifelt werden durfte. Dimitri schleppte sich fort vom Dorf, machte sich auf den Weg zu seinem Lieblingsplatz am Rande des Waldes. Es war ein ruhiger Ort, an dem die Bäume an nackten Fels grenzten und wo eine tiefe Schlucht mit einem Fluss die Grenze zwischen ihrem Revier und dem Rest des Landes markierte, in das die Werwölfe niemals vorgedrungen waren. So tief saß die Angst, irgendetwas in ihrem Leben zu verändern oder zu erweitern. Er hatte diesen Ort nach ca. zwei Stunden erreicht, und brach dann im Schatten der Bäume zusammen. Die Blutungen hatten aufgehört, doch der Schmerz saß so tief, das er glaubte innerlich zu verbluten. Wenn er nichts unternahm würde Shinra alles zerstören was sein Vater erschaffe hatte und sich und ihre gesamte Art in die tiefe reißen. War das ihm überhaupt möglich? Kann es sein das er allein nicht die Kraft hatte eine derartige Veränderung herbei zu rufen? Im Moment fühlte es sich jedenfalls so an, seine verletzen Knochen schienen die Last nicht tragen zu können. Im roten Licht der aufgehenden Sonne rief er seine verdrängten Erinnerrungen hoch, die Erinnerrungen an seinen Vater, und einem Wald der in Flammen stand. Kurosaki hatte noch lange aus der Öffnung in der Wand gestarrt, so lange bis Ryo die Tür zuzog und an seine Seite trat. „Gehen wir zu ihrer Schwester Kurosaki-sama“ sagte er, und versucht einen Blick in Kuros rote Augen zu erhaschen, der den Blick gesengt hatte. „Lass diese Förmlichkeiten wenn wir allein sind Ryo. Das ist nicht nötig“ Der Braunhaarige Vampir lächelte und seine dunklen Augen schienen ein kleines bisschen der Unterwürfigkeit ab zu legen. „Ich weis ja Kuro, aber fünfhundert Jahre Dienst im Okami Clan bringen halt so einige Gewohnheiten mit sich“ Kurosaki musste nun ebenfalls lächeln. „Ist schon in Ordnung Ryo, aber wenn wir schon mal dabei sind, gewöhn dir endlich mahl an den Mund auf zu machen wenn du vor Durst fast umfällst. Ich sehe dir an das du schon seit ein paar Tagen kein Blut mehr getrunken hast.“ Ryos lächeln verschwand und wich einem Endschuldigem Ausdruck. „Tut mir Leid, aber das kann ich nicht. Ich werde erst wider jagen wenn es mit Shujaku-sama erlaubt. Wie du weist kann ich mir nicht einfach ein Reh krallen und es aussaugen“ Kurosaki viel wider ein das Ryo Menschblut zum überleben brauchte. Er war ein Schatten, ein Vampir der einmal ein Mensch gewesen war. Es war die am meist verbreitete Vampirart der Welt, jene Wesen die keinen Herzschlag hatten und deren Körper nur durch die Aufnahme von Menschenblut nicht verfaulte. Ein Schatten kann nur von einem Reinblüter erschaffen werden, einem geborenen Vampir wie die Okamis die einem Menschen ihr Blut zu trinken geben. Das brachte den Körper des Menschen um, und kettete die Seele an den Leib. Außerdem behielten Schatten für immer das Aussehen das sie auch zu Zeitpunkt ihrer Verwandlung hatten, im Gegensatz zu den Reinblütern die sich bis zur Jugendzeit wie ein normaler Mensch entwickelten und deren Alterungsprozess ab da nur stark verlangsamt wurde. Sie waren jedoch keineswegs sterblich, mit der Aufnahme von Menschenblut konnten die Reinblüter sich Jung halten, was ihnen mit Tierblut nicht möglich war, Ryo stattdessen, brauchte Menschenblut zum überleben. „Dann rede mit ihr. Sie mag zwar aussehen als würde sie jeden sofort zum Tode verurteilen, aber im Grunde kann man mit ihr über alles reden.“ Ryo sah ihn perplex an und mit einem mahl wurde ihn der Unsinn seiner eigenen Wortwahl bewusst. Nun mussten sie beide lachen. Ein lachen das sich wie der Wind über der Ebene erhob und wie schöne Musik langsam verklang. Zusammen machten die sich auf den Weg der zurück in den Raum mit den Kerzen führte, um von dort aus durch eine andere Tür zu gehen die in ein hell beleuchtetes Zimmer führte, an dessen Wänden viele Regale befestigt waren von denen aus dutzende Porzellan Puppen sie aus ihren Glasaugen an zu starren schienen. Es sah auf den ersten Blick aus wie das Zimmer eines Sammlers, den jede der Puppen schien aus einer anderen Zeit zu stammen. Am hinteren Ende des Zimmers stand ein riesenhaftes Bett aus dunklem massivem Holz, an dessen Seiten vier Säulen ein gewaltiges Dach stützten. Sakuya hatte es sich am Kopfende bequem gemacht und kämmte gerade einer ihrer zahlreichen Puppen die Haare, als sie die Besucher bemerkte. „Kurosaki! Ryo!“ Lachend legte sie ihre Puppe aufs Kissen und sprang mit einer solchen Leichtigkeit von Bett dass man nicht mahl hörte wie sie auf den Boden aufkam. Wie zuvor auch schon, sprang sie ihrem Bruder in die Arme und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. „Endlich, ich habe schon gedacht du kommst die Nacht gar nicht mehr Kuro!“ trällerte sie und ließ sich von Kurosaki auf den Boden absetzen. „Ich würde dich doch nicht enttäuschen Schwesterherz. Na, worauf hast du Lust?“ Sakuya zog eine Augenbraue hoch und blickte nach oben, als müsste sie stark überlegen. „Singen! Lass uns Musik machen Kuro!“ Ryo lächelte als er sah, dass nun auch Kurosaki ein wenig Freude ausstrahlte als er den Vorschlag seiner Schwester hörte. „Aber gern. Was für ein Instrument soll und sie Melodie vorgeben?“ sagte Kuro und beugte sich zu Sakuya hinunter wider am überlegen war. „Ryo soll die Klarinette nehmen und ich spiele Violine“ Schon war sie zu ihrem Bett gestürmt und zog darunter zwei Kisten hervor. Darin lagen in rote Seide gehüllt die genannten Instrumente. Ryo ging zu ihr um die Klarinette entgegen zu nehmen während Kuro sich auf den Rand des Bettes saß. „Und was soll ich tun Sakuya?“ Seine Schwester sah ihn fragend an. „Na was wohl? Du singst natürlich!“ Allein der Klang ihrer Stimme wenn sie sprach hätte schon ausgereicht um ein Millionen Publikum zu unterhalten. „Du hast doch eine viel schönere Stimme als ich. Wieso singst du uns nicht etwas vor?“ Sakuya legte ihn den Zeigefinger auf die Lippen als wollte sie ihn zu schweigen bringen. „Aber du kannst immer so schöne Texte erfinden. Ich beherrsche nur Lieder die man mir beigebracht hat.“ Ohne ein weiteres Wort legte sie den Bogen an die Violine und begann eine langsame Melodie zu spielen, deren Klang sich wie ein unsichtbares Tuch aus Seide, auf jeden Gegenstand des Raumes zu legen schien. Kurze Zeit später ertönte auch die Musik von Ryos Klarinette, und Kuro fühlte sich wie in einem Theater in dem für gewöhnlich die Begabtesten Musiker ihr Talent zum Besten gaben. Er sah sie vor sich, die Bilder aus den Büchern die seine Mutter ihm gezeigt hatte. Die bunten Illustrationen die Menschen in schönen Kleidern zeigten, ihre leuchtenden Augen im Licht der Kerzen während das Publikum ihnen zu jubelte. Oft hatte er sich gewünscht dass er selbst mal auf dieser Bühne stehen könnte. Als ein Wesen das von anderen bewundert wurde und von dem es ebenfalls solche Bilder gab. Und vielleicht, würde er unter all den glühenden Blicken ein Blaues Augenpaar entdecken. Von diesen Vorstellungen handelte das Lied, das sich nun an die Melodie der Instrumente schmiegte, und sich hinaus in die Finsternis stahl. Als der Morgen anbrach und die Sonne die Welt in ihr gleißendes Licht hüllte, schaffte Kuro es seine Schwester zu überreden sich endlich schlafen zu legen. Morgen würde eine anstrengende Nacht werden da sie nach langer Zeit endlich wider Jagen konnten. Allerdings gefiel Kurosaki etwas and der ganzen Sache nicht. Die Tatsache das Ryo sie begleiten würde lies darauf schließen das sie sich Menschen nähern würden, und das er wider einmal unter der einzigen Gabe zu leiden hatte, die er beherrschte. Gefühle anderer Wesen im Blut riechen und schmecken zu können war eine höchst unangenehme Sache wenn man hin und wider dazu gezwungen war, die sterblichen auf zu suchen damit man nicht eines Tages alt und gebrechlich wurde. Betrübt marschierte er in den Raum mit den Kerzen, um anschließend eine andere Tür zu durchqueren die in einen kurzen dunklen Gang, und am Ende in sein Zimmer führte. Es war wesentlich kleiner als das seiner Schwester, war jedoch mit wesentlich mehr Möbeln bestellt. Alles war aus schwarzem Ebenholz, selbst der Schreibtisch auf dem eine einsame Kerze in einem rundlichen Glasgefäß brannte. Wie alle Kerzen im Haus brannte sie ewig, ihr Wachs verging nie. Genau wie die Vampire selbst. Weiß und unsterblich. Kurosaki ließ sich Rücklings aufs Bett fallen und schloss die Augen. Die Lieder kamen ihm unglaublich schwer vor, als ob er ewig nicht mehr geschlafen hätte und jeder Zentimeter seines Körpers wirkte unglaublich steif. Der morgige Tag würde die Hölle auf Erden werden. Das war das einzige gewisse was er sagen konnte. In diesem Moment strömte plötzlich der Geruch von Erde und Laub durch den unteren Spalt seiner Tür und er saß Ruckartig aufrecht. Er hatte gerade als er den Gang entlang lief nichts bemerkt, war sich jedoch sicher gewesen das alle Okamis von der Jagt bereits zurückgekehrt waren und schliefen. Das was vor seiner Tür stand war gerade erst von draußen gekommen, und hatte noch nicht mal die Gestalt gewechselt. Der Gestank von blutigen Fängen lag wie schwerer Nebel in der Luft. Kurosaki fasste sich an die Brust, als er wider die Übelkeit in sich hervor kriechen fühlen konnte, und wünschte sich in dem Moment nichts mehr, als das Dimitri wider in seiner nähe währe um seine Hand zu berühren. Also hatten sie heute Menschen gejagt. Schwankend erhob er sich und strauchelte zur Tür deren Griff er kurz als Stütze benutzen musste um nicht umzukippen. Dann schwang er sie auf. Seine glühenden Augen warfen einen rötlichen Schein in den dunklen Flur, konnten allerdings nichts als die gähnende Finsternis entdecken. Auf dem Holzboden dicht vor seinen Füssen konnte er aber die deutlichen Spuren von blutigen Pfotenabdrücken entdecken und ein paar schwarze Haare die auf den Boden gefallen waren. Noch besser konnte es nicht kommen. Erst diese schreckliche Angst vor Morgen, und jetzt hatte er auch noch Menschenblut vor der Tür kleben! Er schloss die Tür und lief wie betrunken zurück zu seinem Bett um sich anschließend hinein fallen zulassen. Irgendwie hatte er da Gefühl das die ganze Welt gegen ihn war. Jetzt wurde er sogar schon beobachtet. Er würde morgen Ryo drum bitten müssen das Blut zu entfernen um den Geruch des Beobachters vielleicht dabei auf zu nehmen. So lange dieses stinkende Zeug da draußen lag, würde er wahrscheinlich nicht mal den Geruch seiner eigenen Mutter erkennen wenn sie direkt vor ihm stand. In der Hoffnung das die Sonne ihre Bahn heute vielleicht mahl etwas schneller entlang gleiten würde, vergrub er seinen Kopf unterm Kissen und viel in einer Art Dämmerzustand, den man mit Schlaf eindeutig nicht vergleichen konnte. Der nächste Abend begann für ihn schon sehr früh. Akuma hatte so fest gegen seine Tür gehämmert das sie drohte aus ihren Angeln zu fallen, während der ältere Vampir seinen kleinen Bruder zu aufstehen drängte. Kurosaki hatte keine Erinnerung an irgendwelche Träume, an etwas das beweisen konnte dass er wenigstens eine Kurze Zeit fest geschlafen hatte. Allem Anschein nach war er doch zu sehr damit beschäftigt gewesen sich nicht in seinem eigenen Bett zu übergeben. Stöhnend erhob er sich und strich sich dabei durch das zerzauste Haar das ihm Glatt über den Rücken viel. Das rote Seidenband das sie normalerweise zusammen hielt hatte sich über Nacht gelöst und lag zerknüllt auf seiner Decke. „Es währe sehr schön wenn du meine Tür noch ganz lassen würdest!“ Maulte er als das hämmern an der Tür nicht nach lies. Von draußen hörte er die genervte Stimme seines Bruders: „Dan schau das du in die Gänge kommst. Ihr müsst hier weg sein bevor die Sonne vollständig unter gegangen ist, sonst seit ihr nicht rechtzeitig zurück und ich darf wider nach euch suchen!“ Er hörte sich eilig entfernende Schritte und lies einen tiefen Seufzer erklingen. Wenn das mahl keine wahre Bruderliebe war! Mit einer unglaublichen Zeit, die wahrscheinlich jede Frau vor Neid erblassen ließ, hatte sich soweit hergerichtet das er wider mehr einem Vampir als einer Vogelscheuche glich, und tappte lustlos zu seiner Tür die er Zeitlupengleich öffnete. Das Blut war verschwunden, und nicht mal der Hauch irgendeines Geruchs lag in der Luft. Da hatte jemand saubere Arbeit geleistet. Er durchquerte den Gang und betrat anschließend den Kerzenbeleuchteten Raum in dem bereits Ryo und Sakuya auf ihn warteten. Seine kleine Schwester schien ebenfalls unsanft aus dem Bett geworfen worden, zu sein was ihre genervte Miene verriet und Ryo zupfte aufgeregt an seinem Lederhalsband. „Guten Abend Kurosaki-sama. Ich möchte nicht drängen aber wir sollten uns auf den Weg machen“ Kuro wollte den Schatten gerade zurechtweisen nicht schon wider die förmlichen Anreden zu benutzen, als er den Geruch seines Bruders war nahm und drehte sich schnell in die Richtung wo er ihn vermutete. Er stand zu seiner Linken an die Wand gelehnt und beäugte ihn Misstrauisch. „Ich hoffe das dich heute von der stinkenden Töle fern hältst mit der du dich Gestern getroffen hast.“ Akumas Stimme war kalt und drohend. Kurosaki drehte es den Magen um. „Es ist nicht nötig das du mir Ratschläge erteilst Akuma. Ich kann selbst auf mich aufpassen.“ Er warf dem älteren einen bösen Blick zu, in der Hoffnung damit irgendeine Wirkung zu erzielen. Allerdings hätte man seine Mutter genau so gut dazu überreden können lauthals los zu lachen. „Das habe ich ja gesehen“ Diesmal tat Kurosaki so als hätte er Akumas Bemerkung überhört wendete sich wider seinen Begleitern zu. „Na schön. Lasst uns aufbrechen“ Sakuya Blickte kurz zu ihrem älteren Bruder und streckte ihm die Zunge raus. „Ich habe dich auch lieb“ Erwiderte dieser auf diese Geste und lächelte dabei sarkastisch. Sakuya hob ihr Kinn und folgte den anderen hinaus in die Nacht. Sie merkte nicht mehr dass das lächeln von Akuma sich zu einer triumphierenden Grimasse verzog. Josseline hatte sich erst zur Abenddämmerung von den wachen Blicken der Erwachsenen befreien können und war so schnell sie konnte im Wald verschwunden. Sie hatte schon oft gesehen wie ihre Mutter ihren Bruder misshandelte, aber das ging zu weit. Tränen rollten über ihr von Weinkrämpfen verzogenes Gesicht und der Wind brannte ihr höllisch in den Augen. Dimitri war schwer verletzt. Er hatte sicher große Schmerzen und keiner war da der ihm half oder der ihm half die Wunden zu reinigen. Sie musste zu ihm und ihm sagen wie Leid es ihr tat, dass sie niemals mehr ungehorsam sein würde… sich nie mehr mit Kuro treffen würde! Bei diesem Gedanken stockte ihr kurz der Atem und sie musste kräftig Keuchen um wider Luft in ihre schmerzenden Lungen zu Pusten. Sie war ewig schon nicht mehr so schnell gerannt, nicht mahl zusammen mit Kurosaki bei einem ihrer zahlreichen Wettrennen. Ein Werwolf gebraucht seine volle Kraft nur selten, und meist hatte er es auch nicht nötig so das Josseline von ihrer eigenen Geschwindigkeit überrascht wurde. Nur Knapp konnte sie dem einen oder anderen Baum ausweichen den sie durch den Tränenverschleierten Blick fast zu spät erkannt hätte. Als sie an einen kleinen Bach kam, wurde sie in weißen Nebel gehüllt und übersprang das Wasser in ihrer Wolfsgestalt. Sicher landete sie auf der anderen Seite und rannte weiter. Nichts war ihr jetzt noch ein Hindernis, kein Stein und kein Stamm den sie nicht überspringen konnte. Wenn sie Dimitri finden wollte, kam nur ein Ort in Frage wo sie Suchen musste. Und zwar der Platz, an dem ihr Vater sich damals für immer von ihm verabschiedet hatte. Dimitri erwachte erst jetzt aus seinem Traumlosen schlaf und wurde gleich auf härteste von seinen Schmerzen gegrüßt. Sein rechter Arm pochte heftig und die zahlreichen Schnittwunden brannten unangenehm auf seiner Haut. Es konnte noch Tage dauern bis er sich wider vollständig erholt hatte. Stöhnend saß er sich auf und lehnte sich mit den Rücken an einen Baum. Erst jetzt bemerkte er, dass es sich dabei um eine Trauerweide handelte, deren lange Äste sanft im Wind tanzten. Eigenartig das sein Gespür ihn gestern genau unter diesen Baum geführt hatte, wo er doch ganz anderen Gedanken nach gehangen war. An dieser Weide hafteten viele seiner Erinnerungen aus der Zeit, als sein Vater noch bei ihm war. Er konnte sich noch gut an die Wärme erinnern die er damals gefühlt hatte, das weiche Fell und den ruhigen Atem des Wolfkönigs der vor langer Zeit aus dem hohen Norden zu ihnen gekommen war um ein Rudel zu gründen in dem Wölfe aus aller Welt ein Zuhause hatten. Gabriel war ein guter Rudelführer und Vater gewesen, bis das Feuer Ihn, und alles verschlang für was er immer gestanden hatte. Dimitri war kurz davor all seine Erinnerungen noch einmal herauf zu beschwören, alles noch einmal zu durchleben, als ihn ein eigenartiges Gefühl heimsuchte. Kurosaki hatte die Witterung nur kurz wahrgenommen. Es war nur ein Hauch der darauf hinwies, dass ihnen kurze Zeit jemand gefolgt war, nicht viel mehr als ein kurzer Moment. Doch es versetzte ihn in Unruhe. Die Situation vor seiner Tür gestern war ganz ähnlich gewesen und wider konnte er nicht sagen wer oder was es war. Noch seltsamer war es, das Ryo sich nicht daran erinnern konnte das Blut vor Kuros Tür gelegen haben soll, was hieß dass es von irgendjemand anderem weggewischt wurde. Und außer Ryo, gab es nur zwei andere Schatten die im Dienste ihrer Familie standen. Der stets gebeugt laufende Aido, und die schüchterne Kin die beide erst kurz vor ihrer Flucht aus Japan zu ihnen gestoßen waren. Allerdings hatte er die beiden selten gesehen die letzte Zeit, und eigentlich war ihm ihr Geruch vertraut genug das er sie hätte bemerken müssen. Er hing seinen Gedanken so sehr nach, dass er fast nicht bemerkte dass die andren begannen sich zu verwandeln. Schwarzer Nebel hüllte die beiden ein, während sie beide einen Sprung in die Luft vollführten, und gab sie in Gestalt eines kleinen schwarzen Wolfswelpen und eines großen Braunen Hundes wider frei. Schatten konnten sich nicht in Wölfe verwandeln, sondern nur in deren kleinere Brüder, wie man die Hunde bei den Vampiren und Werwölfen nannte. Kurosaki folgte ihnen kurze Zeit später ebenfalls auf vier Beinen und machte ein kleines Wettrennen aus ihrem Lauf, um die Wilden Gedanken los zu werden die ihn plagten. Die Instinkte des Tieres in ihm lenkten ihn wohltuend ab. Nach einer kurzen weile bemerkte er das Ryo einen eigenartigen Weg einschlug, und zwar nicht den ins Bergland wo seine Familie für gewöhnlich Menschen jagte, sonder zum östlichen Teil des Waldes, wo Kuro letzte Nacht mit Jo die Menschen beobachtet hatte. Diesen Tipp hatte er doch hundertprozentig von Akuma erhalten! Und es würde ihn auch nicht wirklich wundern wenn seine Mutter ihre Zustimmung dazu gegeben hatte. Es war der perfekte Übungsplatz für Sakuya, die selber noch nie einen Menschen gejagt hatte. An ihren Schwungvollen Bewegungen, die für einen Wolfswelpen mehr als nur unnatürlich wirkten, konnte man richtig die Aufregung erkennen. Ryo verhielt sich allerdings nicht anders. Die Möglichkeit endlich wider Blut zwischen die Fänge zu bekommen, erfüllte seinen Körper mit purem Adrenalin, so das Kuro und seine Schwester ihm teilweise nur schwer folgen konnten. Nach etwa zwanzig Minuten hatten sie jenen Waldrand erreicht, wo Kuro vor einigen Stunden noch mit der Werwölfin gesessen hatte, und starrten auf die Holzhäuser in denen das Licht bereits erloschen war. Das letzte Licht der Sonne war nun von der Finsternis verschluckt worden, und der Mond stand hell und leuchtend am Himmel. In diesem Moment viel Kuro auf, das er fast seine volle Form angenommen hatte. Morgen würde Vollmond sein. Ryo hatte inzwischen wider seine Menschengestalt angenommen und wies mit einer Handbewegung Kuro und Sakuya dazu an, dies ebenfalls zu tun. Als sie wider alle auf zwei Beinen standen, machte Ryo anstallten auf die Behausungen zu zum gehen, als Kuro ihn am Ärmel zurück hielt und ihn finster anstarrte. „Was ist?“ Ryo sah den kleineren Vampir fragend an, als ihm plötzlich einfiel das sie noch ein kleines Problem hatten. „Tut mir Leid Kurosaki. Ich habe nicht mehr daran gedacht“ Entschuldigend sengte er den Blick. Kurosaki lächelte sanft. „Wenn ich das schon machen muss, dann bitte ich euch den Anfang zu tun. Wenn ich in die Nähe von ihnen komme, hab ich genug mit meiner Übelkeit zu kämpfen, da werde ich nicht drauf achten können, wen ich angreife“ Er musste Ryo eigentlich selten daran erinnern das er Menschenblut kaum vertrug und aus diesem Grund im Blutrausch total die Besinnung verlor. Jedoch war der Schatten so ausgehungert, das Kuro ihm im Moment sogar zutraute seinen eigenen Namen zu vergessen. „Ok, dann werde ich mit Sakuya vorgehen. Es sind fünf Menschen dort unten. Drei davon riechen noch ziemlich Jung. Von denen lassen wir dir zwei übrig“ Mit diesen Worten sprintete er davon, dicht gefolgt von Sakuya. Kuro sah ihnen betrübt nach und versuchte den Menschengestank zu ignorieren, der in dieser Gegend wie eine dunkle Wolke in der Luft hing. Jos Lungen fühlten sich an wie brennende Metallrohre als sie durch den Wald hetzte. Ihre Blauen Augen schmerzten als würde irgendjemand Spitze Nägel in sie bohren und die Läufe drohten jeden Moment wie morsche Äste unter ihr weg zu brechen. All ihre Wolfsinstinkte schrieen danach anzuhalten, den eigenen Körper vor der völligen Erschöpfung zu schützen. Doch ihre Menschlichen Gefühle trieben sie weiter. Nach rund zwanzig Minuten die sie im Zickzack durch den Wald gesprintet war, roch sie endlich die klare Luft, die mit dem Wasser des Flusses aus den Baumlosen Ebenen hergetragen wurde. Dann plötzlich schien das Tier in ihr die Macht über ihren Körper zu ergreifen. Obwohl ihr Verstand sich dagegen zu wehren versuchte, haute ihr Körper eine ruckartige Vollbremsung rein. Die Krallen bohrten sich in die Erde und hinterließen tiefe, narbenähnliche Rillen in ihr als hätte er Bär dort die schärfe seiner Krallen getestet. Sie stand an der Seite einer riesigen umgestürzten Tanne deren gewaltige Wurzeln wie das Geweih eines Hirsches in die Luft ragten. Durch dieses Geflecht aus Holz erkannte sie zahlreiche Gestrüpparten die eindeutig die Grenze des Waldes markierten. Zähes Gras und Unkraut grenzten an nackten Stein der bis zu einer Schlucht verlief, in der unsichtbar, aber tosend der Fluss seine Bahnen zog. Sie streckte sich ein Stück weit vor um mehr sehen zu können, und entdeckte ihren Bruder wie er langsam zu Rand der Klippe lief und kurz vor ihr stehen blieb. Ihr Herz machte einen angenehmen Salto und der Schmerz beim Atmen schien mehr und mehr eine Art Illusion zu werden. Doch in diesem Moment vernahm sie ein Geräusch und riss Ruckartig den Kopf hoch. Zwischen den Wurzeln leuchteten zwei dunkle Augen wie poliertes Vulkangestein in der Finsternis. Sie gehörtem einen großen schwarzen Hund mit zottigem Fell, das furchtbar nach Blut stank. Panik durchfuhr die junge Werwölfin wie ein Blitzschlag und ein weiteres mahl versuchte der Wolf in ihr die Kontrolle zu übernehmen. Er schrie praktisch danach die Beine in die Hand zu nehmen! Doch diesmal gehorchtem ihre Beine ihr, und blieben da wo sie waren. Das war nie und nimmer ein normaler Hund, sondern ein Vampir! Er roch ähnlich wie Kurosaki, auch wenn der Blutgeruch das zum größten teil überdeckte. Wahrscheinlich war dies auch der Grund weshalb er Jo noch nicht bemerkt hatte. Vampire nahmen nur noch wenige Dinge wahr, wenn sie diesen Gestank in der Nase hatten. Sein blick ruhte nun ebenfalls auf Dimitri, und einem schwarzen Wolf, der sich ihm von hinten näherte Das eigenartige Gefühl kam vom Blutgeruch der plötzlich in der Luft lag. Alle andern Düfte schienen unter diesem begraben zu werden und an ihrer Realität zu verlieren, als währen sie einfach nicht mehr da. Verwirrt blickte er in die Richtung von der der Wind den Geruch zu ihm heran wehte, und genau in diesem Moment, als er sich der Geruchsquelle nähern wollte, mischte sich ein anderer darunter, nur ein Hauch, aber deutlich genug das Dimitri den Zähnen der schwarzen Wolfs gerade noch ausweichen konnte der seine Kehle anvisiert hatte. Überrascht taumelte er zurück, stemmte die Füße in die Erde, und erhaschte mit einem mahl das komplette Bild der Gefahr in der er sich erfand. Der Wolf hatte seine Gestalt verändert, hatte die Form eines in etwa 18 oder 19 jährigen Jungen angenommen dessen rote Augen wie zwei Rubine im Mondlicht leuchteten. Die Sinne des Werwolfes spannten sich, durchschossen seine Ader wie ein reißender Fluss der seinen Körper förmlich zum brennen brachte. „Ich muss schon sagen mein Lieber, ich hätte nicht gedacht das du mich durch den Blut Geruch noch rechtzeitig hast ausmachen können.“ Der Angreifer sprach mit einer Stimme die sich wie das Wasser einer quelle anhörte die über nackten Stein plätscherte, doch das leuchten in seinen Augen war voller Abscheu. „Aber eigentlich hätte ich vom Werwolfsprinz nichts anderes erwarten dürfen. Hab ich nicht Recht Aido?“ Dimitris rechtes Auge erhaschte eine Bewegung an der Stelle, von der den Gestank des Blutes wahrgenommen genommen hatte. Ein Hund, fast größer als es der Vampir in seiner Wolfsgestalt war, schlenderte aus dem Schutz der Bäume und nahm im Laufen die Gestalt eines Menschen an. Er lief gebeugt, hatte wuschliges Schwarzes Haar und schwarze Augen. Seine einst wohl helle Kleidung war in dunkles Blut gedrängt. Dimitri drehte es den Magen um. „Du hast den Schatten sich in Blut wälzen lassen um deinen eigenen Geruch vor mir zu verbergen!“ Er knurrte den Satz wie ein wildes Tier während der Vampir begann vor ihm auf und ab zu gehen. „Ja ja. Das ist das Schicksal unserer Rassen. Der Blutgeruch versetzt uns in einen unvergleichlichen Rausch. Auch wenn das bei euch etwas weniger ausgeprägt ist wie bei uns.“ Er kicherte und stellte sich nun in drei Meter Entfernung vor den Werwolf dessen Augen böse funkelten. Dimitri wusste nun wenn er da vor sich hatte, auch wenn er ein anders Bild von ihm in Erinnerung hatte. „Was willst du von mir? Akuma Okami?“ Kurosaki spürte wie seine Muskeln sich wider langsam entspannten, als er mit seinem Blutbad fertig war. Die toten Menschen lagen mit zerrissnen Hälsen vor ihm, anders als die die seine Schwester und Ryo getötet hatten. Diese hatten nur die zwei für Vampirbisse typischen Löcher der Fangzähne in der Haut. Kurosakis Magen schlug schonungslos Saltos, pumpte ihn das Blut zurück in den Hals bis es ihm drohte wider aus dem Mund zu laufen. Er spürte all die Angst die die Frauen und Kinder in den letzten Sekunden ihres Lebens gespürt haben, all ihre negativen Gefühle von denen die Menschen bekannter weise überquellten. Unter den besorgten Blicken von seinen beiden Begleitern taumelte er vom Ort des Geschehens weg, schleppte sich zum Waldrand und setzte sich dort ins Gras um erst mal wider richtig Luft zu holen. Für gewöhnlich hatte er seinen Blutrausch ganz gut unter Kontrolle, hatte allein mit der Last der Übelkeit zu kämpfen. Doch wenn er seinen Instinkten freien Lauf ließ, übertraf seine Gier alles andere in ihm, und er konnte nur ans töten denken. Ryo näherte sich ihm vorsichtig. „Ist mit dir alles in Ordnung?“ seine Stimme klang nun rein wie ein Gebirgsbach. Sakuya hatte sich neben ihren Bruder gesetzt und legte ihre Hand auf die ihres Bruders, die regungslos in Gras lag. „Geht schon wider. Ich brauch nur kurz Zeit“ Er war über den hohen klang seiner eigenen Stimme geschockt. Es war wirklich ein Fluch wenn der Körper etwas abstoßend und zugleich dermaßen anziehend fand. Als er so darüber nachdachte, beschlich ihn plötzlich ein eigenartiges Gefühl. Es war als würde der Wind ihm Geflüster entgegen tragen. Stimmen der Angst und der Pein. Unter den fraglichen Blicken von Sakuya und Ryo erhob er sich, frei von Übelkeit und Unsicherheit. Durch das Menschenblut waren seine Instinkte nun dermaßen geschärft das er es gespürt hätte, wenn ein Vogel in einigen Kilometern Entfernung tot von seinem Baum gefallen währe. Doch das was er jetzt bemerkte, war eindeutig kein Vogel. „Kurosaki was hast du?“ Sakuya war mehr als überrascht als ihr Bruder die Hand hob um ihr klar zu machen dass sie den Mund halten sollte. Anfangs ein wenig beleidigt, fing nun auch sie an sich auf die Umgebung zu konzentrieren, und bemerkte dann ebenfalls dass etwas nicht stimmte. Ryo, der als Schatten nicht ganz so feinfühlig war wie die Reinblüter, sah ihnen dabei fraglich zu. Als Kuro dann den wohl den für ihn bekanntesten Geruch im Wind auffing, schien sein Herz für eine Sekunde lang auszusetzen, als würde es Luft holen, um danach nur doppelt so schnell zu schlagen. „Ryo, ich muss weg. Bring Sakuya nach hause und folgt mir nicht“ Mit diesen Worten sprintete er davon. Hinter sich die geschockten Blicke seiner Familie. Akumas lächeln verschwand und sein Gesicht wurde ernst. „Was ich von dir will? Das fragst du dich wirklich?“ Als der Vampir auf ihn zukam, verkrampfte sich Dimitris Körper. Sein gebrochener Arm pochte dabei unangenehm. „Ich möchte deinen Tod. Den deinen und den deiner ganzen verdammten Art!“ Seine Stimme glich einem Fauchen. „Wieso? Hast du den Vertrag vergessen den unsre Väter das Bündnis vor vielen Jahren geschlossen hatten?!“ Akumas Augen funkelten Wild. „Dieses Bündnis ist schon lange hinfällig. Es ist nur noch ein dünner Strick der durchschnitten werden muss um die Vergangenheit wider aufleben zu lassen“ Akuma sprach diese Worte wie ein Pfarrer in der Kirche. Dimitris Auge weiteten sich dabei vor entsetzen. „Was soll das dir bringen? Was wollst du mit einem Krieg bezwecken?“ Seine Worte erreichten den Vampir wie eine frohe Botschaft. Anscheinend hatte er auf diese Frage gehofft um sie endlich beantworten zu können. „Weil ich weis wer ich bin. Und weil ich weis wer du bist. Schon seit Jahrhunderten sind wir Feinde und leben für den Krieg zwischen unseren Arten.“ Er trat näher an Dimitri heran, doch der Werwolf bewegte sich nicht vom Fleck. „Viele berühmte Kriege auf der Welt wurden durch uns, die wir einst im Verborgenen regierten gewonnen und verloren. Meist war es immer ein Vampir oder ein Werwolf der im Hintergrund der Schlachten die Fäden zog, und meist war der Auslöser für das Gemetzel der Hass zwischen uns. Alles schön verpackt in den verlogenen Geschichten der Menschen.“ Akumas Stimme klang langsam wie die eines verrückt gewordenen. „Doch ich liebte diese Geschichten. Und seit ich denken kann ist es mein Traum in einer solchen Schlacht dabei zu sein. Zu zeigen das die Vampire triumphieren“ Dimitris entsetzten spiegelte sich in seinen verschiedenfarbigen Augen wider. „Das wird deine Mutter niemals zulassen. Das Bündnis war ihr immer heilig gewesen!“ sagte Dimitri und funkelte Akuma wütend an. Dieser setzte nun wider sein Grinsen auf. „Oh doch. Sie wird damit einverstanden sein. Weil… genau wie die Menschen, kann auch ich das ganze schön verpacken. Wie wär’s hiermit: Ein unbekannter Vampir tötete den Werwolfprinzen. Shinra entschließt sich in ihrer Wut den Vertrag zu brechen und die Vampire anzugreifen. Shujaku kann natürlich dabei nicht tatenlos zusehen und wird sich verteidigen. Meiner Meinung nach ein passender Anfang für einen Krieg.“ Dimitri hatte keine Zeit mehr etwas auf diesen Wahnsinn zu erwidern. Innerhalb von Sekunden baute sich vor ihm schwarzer Nebel auf und Akuma sprang ihm in Wolfsgestalt gegen die Brust. Sein Arm gab knirschende Geräusche von sich als er auf den Boden aufschlug. „Nun lass es uns beenden Dimitri. Auf das die Welt wider vom krachen und reißen unserer Fänge heimgesucht wird!“ Der Wolf konnte die Lippen nicht bewegen, aber seine Stimme hallte in Dimitris Gedanken wie ein tosender Sturm. Akuma fuhr mit seinen Zähnen auf seinen Hals herab, doch der Werwolf wich diesen aus und drehte sich blitzschnell zur Seite, so dass er den Vampir von sich abwarf. Dieser reagierte allerdings sehr schnell, und griff ein weiters mal an. Diesmal verbiss er sich in Dimitris verletzen Arm worauf der Werwolf ihn mit der gesunden Hand am Kragen packte und im ihn im von sich weg riss. Akuma wurde dadurch durch die Luft geschleudert und krachte hart auf dem Boden auf. Ein Stück Fleisch von Dimitris Arm hing ihm dabei aus dem Maul. Der Werwolf kam wankend auf die Beine während ihm warmes Blut über den Arm floss. Der Vampir begann Dimitri zu umkreisen, wie einen von der Herde abgekapselten Hirsch. Es vergingen nur Sekunden bis zu seinem nächsten Angriff, doch diese nutze Dimitri um sich in den Silbergrauen Wolf zu verwandeln, und Akumas Attacke mit seinen eigenen Fängen abzufangen. Das Rechte Vorderbein war unnatürlich verdreht, doch auch dieses stemmte er mit all seiner Willenskraft in den Boden um besseren halt zu bekommen, als er mit dem Vampir zusammen krachte. Der Kampf glich nun dem zweier Wölfe die um die Herrschaft eines Rudels kämpften. Dimitri wehrte sich mit all seinen verbliebenen Kräften, schaffte es jedoch kaum mit seinem verwundeten Bein den Vampir ernsthaft Schaden zu zufügen. Beide waren sie bereits Blutgetränkt, doch Akuma schien kaum Energie zu verlieren. Er bewegte sich immer noch schnell wie ein Reh und griff so präzise an das der Werwolf die Angriffe kaum Parieren konnte. Als Akuma ihn dann schließlich am Kragen packte, und ihn im hohen Bogen zum Rand der Klippe warf, war er am ende seiner Kraft. Josseline beobachtete das Schauspiel mit einer Mischung aus Angst und unbändiger Wut. Alles in ihr schrie danach zu flüchten, während ein ganz kleiner teil ihren Bruder zur Hilfe eilen wollte. Sie sah wie ihr Bruder am Rand der Klippe auf der Seite lag und sich nicht mehr bewegte. Sein linkes Bein hing bereits darüber den Rand hinaus. Der Vampir näherte sich ihm, berührte seinen Bauch mit der Schnauze, und war dabei ihn über den Abgrund zu schieben als in Jo alle Sicherheitsregeln explodierten. Mit einem Satz setzte sie über den Schatten hinweg, der dem Geschehen immer noch still zusah, und landete Zähnefletschend ein par Meter weit von Akuma entfernt. Dieser ließ von Dimitri ab, und sah Hasserfüllt auf die kleine Werwölfin deren blaue Augen wütend leuchteten. „Sieh mal an. Das wird hier ja ne richtige Familienversammlung!“ Er machte einen Schritt auf sie zu, bemerkte daher aber nicht dass Dimitri die Augen aufschlug, und im letzten Moment mit den Zähnen die Haut an seiner Brust packte. Akuma schrie auf als der Schmerz ihn durchfuhr, und wollte sich befreien in dem er mit aller Wucht die seine Kiefer aufbringen konnten, in Dimitris Kopf biss. Doch dieser ließ nicht los. Er erhob sich leicht, stieß sich vom Steinboden ab, und ließ sich vom Rand der Klippe gleiten. Akuma schaffte es nicht mehr, sich dem Gewicht des Werwolfs zu widersetzen, und wurde mit ihm zusammen in die tiefe gezogen. Josseline schrie verzweifelt den Namen ihres Bruders und war kurz davor hinterher zu springen, als plötzlich ein gewaltiges Gewicht auf ihren Rücken landete und sie zu Boden drückte. Der Schatten hatte sich auf sie geschmissen und war drauf und dran seine Zähne in ihren Hals zu bohren, als ein weiter Wolf auf der Bildfläche erschien. Glutrote Augen durchbrachen die Finsternis als er sich in der riesigen Schnauze des Hundes verbiss. Kurosaki war wirklich im letzten Moment gekommen. Wildes knurren entsprang der Kehle des Hundes, um ein paar Sekunden später in ein ergebenes Winseln ab zu klingen. Aido hatte bemerkt wer ihn da attackiert hatte, und verhaarte nun wie vom Blitz getroffen auf der Stelle, bis Kuro seine Schnauze los ließ. Schwarzer Nebel umhüllte den Okami Vampir, und Kuro stand dem Schatten nun in Menschengestalt gegenüber. Drohend, und mit leuchtenden Augen. „Verzeiht mir Kurosaki-sama. Es war ein Befehl“ Die Stimme des Schattens hallte in seinem Kopf wie das jammern eines ausgepeitschten Sklaven. Kuro schäumte vor Wut. „Schau das du von hier verschwindest Aido. Bevor ich vergesse wer ich bin“ Der Schatten kniff den Schwanz zwischen die Hinterläufe und eilte in den Wald, während Kuro sich Jo zuwandte, die sich ebenfalls verwandelt hatte und zum Rand der Klippe geeilt war. Als der Vampir ihr die Hand auf die Schulter legte zuckte ihr Körper zusammen und wich vor ihm zurück. Ihre Augen leuchteten bedrohlich. „Was habt ihr getan?“ An ihrer Stimme merkte man dass sie kurz davor war in Tränen auszubrechen. „Was getan? Wovon redest du Jo?“ Kurosaki hatte nur noch mitbekommen das der Blutverschmierte Schatten sich auf sie gestürzt hatte, und war überrascht das seine Freundin ihn nun so Schmerzerfüllt anschrie. „Dein Bruder hat Dimitri getötet! Er hat ihn getötet!“ Sie stürmte auf Kuro zu und schlug ihn mit den Fäusten gegen die Brust. Kommentarlos ließ er es über sich ergehen und versuchte nebenbei zu verarbeiten, was Josseline ihm gerade gesagt hatte. Sein Bruder soll Dimitri getötet haben? Für ihn klang das derart unwahrscheinlich dass er kurze Zeit an Jos Verstand zweifelte. Sein Bruder war zwar ungefähr genau so alt wie Dimitri, jedoch in Sachen Kraft dem Werwolf bei weitem unterlegen. Dem war er sich schon immer sicher gewesen. Doch Jos Tränen, die ihre Augen nun Sinnflutartig verließen, sprachen eine andere Sprache. Die Faustschläge ließen nach, und das Mädchen viel erschöpft in seine Arme. „Er war schwer verwundet. Sie haben ihn einfach so angegriffen!“ Ihre Stimme war brüchig und schwach. „Was ist dann passiert Josseline. Sag es mir!“ Er packte sie an den Schultern und Schüttelte sie mit sanfter Gewalt. Sie sah ihn mit verschleierten Augen an. „Sie sind beide die Klippe runter gestürzt. Das kann mein Bruder nicht überlebt haben“ Wider viel sie in seine Arme und weinte bitterlich. Doch viel Zeit u trösten blieb Kuro nun nicht. Er konnte sich nun selbst ein Bild vom Geschehen machen, und hatte eine böse Vorahnung. „Jo. Ich weis nicht was mit deinem Bruder passiert ist. Aber Akuma bringt so ein Sturz nicht um.“ Er schob sie von sich weg und sah ihr tief in die Augen. „Wenn es so ist wie du mir erzählt hast, dann wird er wider kommen und auch dich töten! Du musst so schnell du kannst zu deinem Rudel zurück“ Als er merkte dass er sie anschrie tat es ihm fast ein wenig Leid, aber nun war keine Zeit zu verlieren. „Aber was ist wenn meine Mutter…“ Ihre Stimme zitterte bei dem Gedanken an die Wolfskönigin. „Ich werde mit Shujaku sprechen. Sie weis sicher was zu tun ist und…“ Er unterbrach seinen Satz und verstummte. Auch Jo horchte angespannt in die Stille. Werwolfsgeruch zog wie eine dunkle Wolke durch den Wald. Ein Rudel von drei oder mehr Tieren. Kurosakis Herz machte einen Salto. „Lauf Kurosaki! Sie haben dich sicher schon gerochen! Von Dimitris Blut will ich gar nicht erst sprechen!“ Schrie die junge Werwölfin und wies Kuro mit der Hand an zu gehen. „Mach schnell! Ich will nicht dich auch noch verlieren!“ Kurosaki nahm sie beim Wort und verabschiedete sich mit einem Blick der vieles sagen mochte, doch der eindeutig um Verzeihung bat. Jo nickte zur Antwort, und der Vampir rannte in den Wald. Er lief wie er selten in seinem Leben gerannt war. Der Geruch der Werwölfe wurde stärker, ihr Atem erreichte sein gehör wie ein tosender Sturm. Sie waren ohne zweifelt bereit zu töten, würden ihn nicht reden lassen. Es war nicht mehr weit bis nach Akame, doch die Werwölfe würden ihn bis dort hin eingeholt haben und ihn in der Luft zerreißen. Der Gedanke an den unausweichlichen Tod kam ihn gar nicht mal mehr so erschreckend vor, wie er betrübt feststellte. War sicher ganz spannend zu erfahren wie es nach dem Leben weiter ging. Würde er in den Himmel oder in die Höhle kommen? Oder gab es für Wesen wie ihn so etwas nicht? Würde er einfach verschwinden als hätte es ihn nie gegeben? Dieser Gedanke fesselte ihn, ließ ihn kurz all den Schmerz und die Angst vergessen die ihn heimsuchten. Fast zu spät bemerkte er wie die Wölfe hinter ihm aus dem Geäst auftauchten und rasch aufholten. Gelbe Augen leuchteten wie fackeln in der Dunkelheit und fünf weit aufgesperrte Mäuler ätzten danach Kuros Knochen zu zermalmen. Im Lauf verwandelte er sich nun, und preschte nun auf allen Vieren weiter. In Wolfsgestalt fühlte er wie der Selbsterhaltungstrieb ihn durchströmte und die wüsten Gedanken vertrieb die ihn so eben noch abgelenkt hatten. Doch waren diese Werwölfe erwachsen und im Vollbesitz all der den Werwölfen gegebenen Kräften. Immer näher kamen sie, so dass er ihren Atem an den Hinterfüßen spüren konnte. Nun lag eine Erhöhung vor ihm, nicht steil, aber ein Hindernis was ihn wahrscheinlich nun einiges kosten würde. Er sammelte all seine Kräfte in den Beinen, jagte wie ein Pfeil den Hang hinauf. Doch die Werwölfe waren ihm da nicht unterlegen. Einer von ihnen, allem Anschein nach der schnellste, schaffte es das Hinterbein von Kurosaki zu packen als er mit den Vorderläufen schon wider Senkrechten Boden gefasst hatte. Erschrocken spürte er wie die kalten Eisen ähnlichen Fänge sich in sein Fleisch bohrten und kurz davor waren, seinen Knochen zu zermahlen, wie er kurz davor war seinen letzten verzweifelten Atemzug zu tun. Konnte es sein das seine Unsterblichkeit bereits nach zwölf Jahren schon ihr Ende erreicht hatte? Für einen Moment spielte er mit den Gedanken die Beine einfach einbrechen zu lassen und sich dem Blutrausch der Werwölfe hin zu geben, als eine Braune Gestalt an seiner Seite erschien. Die Augen des Schäferhund ähnlichen Wesens leuchteten wie gelbe Kristalle im Licht des Mondes das durch die Baumwipfeln drang und seine Zähne strahlten wie Eis im tiefsten Winter. Noch ehe die anderen Werwölfe den Hang ebenfalls hinauf gerannt kamen, hatte Ryo dem Wolf der Kuro am Bein fest hielt die Fänge in die Augen gerammt, so das dieser gequält aufschrie und den Vampir notgedrungen los lassen musste. „Los jetzt, lauf!“ Hörte Kurosaki die Stimme des Schattens in seinem Kopf hallen, und rannte anschließend Flanke an Flanke mit ihm weiter. Sein Bein schmerzte bei jedem Schritt als würde man ihm Nägel in den Leib rammen, doch der Hund an seiner Seite trieb ihn mit blitzenden Augen zur eile. Kurosaki wusste genau das sie es nicht schaffen konnten, die Werwölfe hatten innerhalb von Sekunden aufgeholt. Jetzt, da einer von ihnen geblendet wurde, war ihre Vorhaben zum töten allem Anschein nach sogar noch angestiegen. Das Röcheln ihrer Lungen drang laut und deutlich an sein Ohr. „Bis zur Grenze sind es nur noch wenige Meter Kurosaki. Das können wir schaffen!“ Ryo wollte Mut machend klingen, doch Kuro bemerkte sofort die Verzweiflung in seiner Stimme. Die Grenze war nah, aber die Werwölfe ebenfalls. Und was war wenn sie es schafften und die Werwölfe trotzdem nicht inne hielten? Würden sie es wagen den Boden von Akame zu betreten? Die Baumkronen über ihren Köpfen verdichtete sich und schon bald war es so finster das ein sterblicher die Hand vor Augen nicht mehr gesehen hätte. Selbst die Werwölfe schienen nun vorsichtiger zu schein. Ihr Lauf verlangsamte sich, die Sprünge wurden kürzer und ihr Atem ging schnell und unregelmäßig. Ihnen wurde allmählich klar dass sie Vampirgebiet betreten haben und wie es aussah füllten sie sich dabei mehr als unwohl in ihrer Haut. Ryo und Kurosaki entging das nicht. Allerdings machte es keinen großen unterschied zu dem Abstand den die Wölfe nun zu ihnen hatten, den auch Kuro hatte bald seine Grenze erreicht. Er wurde langsamer, kam ins schwanken da er sein Bein kaum noch benutzen konnte. „Ryo. Lauf und bring dich in Sicherheit“ röchelte der Okami Vampir. Ryo warf einen Blick über seine Schulter. Der Anblick seines jungen Herren…seines Freundes, erfüllte ihn mit Schmerz. Die lange dunkle Zunge hing ihm flatternd aus dem Maul, die Augen tränten vom peitschenden Wind und das Fell an seinem verletzten Hinterlauf war Blutgetränkt. „Nein Kurosaki. Ich habe geschworen dich zu beschützen. Und zwar bis zu meinem Tod!“ Ryo bremste ab, so schnell, das Kuro kaum Zeit hatte das Geschehen im Kopf zu verarbeiten. Der Schatten sauste an ihm vorbei, und im nächsten Moment war der Zusammenprall zweier Körper, und das Zusammenschlagen von Zähnen zu vernehmen. Auch Kuro bremste nun und blickte rasch um. Erst konnten seine Augen nicht viel ausmachen, aber schließlich erkannte er das Ryo sich in den Wolf verbissen hatte der ihnen am nahsten gewesen war und wie die anderen ihre Fänge in seinen Leib bohrten. „Ryo!“ Sein Gedankenschrei hallte wie ein Hilferuf durch die Dunkelheit. Ein Laut der wie das Ende eines Liedes, wie der letzte Akt eines Theaterstückes in der Luft verklang und das Publikum zum schweigen brachte. Die Wölfe verharrten und blickten mit schrecken in den gelben Augen auf ihr schlimm zugerichtetes Opfer das zusammengekrümmt auf den Boden lag. Ein surrendes Geräusch ging von ihm aus das immer weiter anstieg bis es den Werwölfen in den Ohren schmerzte. Kurosaki hörte es ebenfalls, doch war es für ihn etwas anders. Es klang für ihn wie das knistern von Flammen die ein Stück Holz zerfraßen um sich daran zu nähren und zu wachsen. Dan wurde die schwärze plötzlich in helles Licht getaucht. Es war als währe ein Feuer ausgebrochen, oder die Sonne plötzlich aufgegangen um die Welt in ihr gleißendes warmes Licht zu tauchen. Es war der schwere Metallring an Ryos Halsband. Er glühte als hätte ihn jemand in einen Brennofen gehalten. „Was zu Teufel noch mal ist das?“ Schrie einer der Werwölfe und kniff die Augen zusammen um sich vor dem Licht zu schützen. „Ich weis nicht…“ Schrie ein anderer. „Lasst euch nicht täuschen. Tötet ihn und überlasst mir den Okami!“ Dieser Satz wurde vom größten der Wölfe gesprochen. Sein Fell hatte die Farbe von Asche und die Augen sahen aus als währen sie aus Ton gefertigt. „Sie haben den Bund gebrochen. Der Angriff auf Dimitri mach sie zu Verrätern“ Er fletschte die Zähne und stieg über Ryo hinweg als währe er eine unbedeutende Wurzel oder ein anderes unangenehmes Hindernis. Die anderen Wölfe bewegten sich nicht. Das Licht das von Ryos Halsband ausging war ihnen wohl so unheimlich das sie sogar den Befehl ihres Anführers ignorierten. Dieser jedoch ging unbeirrt weiter auf den schwarzen Wolf zu dessen Hinterläufe nun zum zittern begannen. Kuro ging mit jedem Schritt den der Werwolf auf ihn zukam einen zurück, während das Licht des Eisenringes seinen Schein weiterhin ausstreckte. „Wenn du wüsstest wie lange wir auf diesen Moment gewartet haben Vampir. Nun ist es Zeit das die Wölfe wider die alleinige Macht über diesen Wald bekommen!“ Kurosaki konnte nicht mehr. Die Angst lähmte ihn, und die Verzweiflung zehrte an seinem Verstand. Ergeben sengte er den Blick, wie ein Hund geprügelter Hund. Schwarzer Nebel kam auf, und verwandelte ihn in seine Menschgestalt in der er den gleichen elenden Anblick bot wie gerade eben. Er war auf den Knien und hatte die Finger in die Erde gekrallt, als bräuchte er etwas an dem er sich fest halten konnte. „so ist Recht. Verbeug dich vor deinem Herren und füge dich deinem Schicksal!“ Der Wolf sperrte seine Kiefer auf um den Vampir das Leben aus zu hauchen. Doch da geschah etwas Eigenartiges. Gerade als Kuro sich schon innerlich von allem was ihm Lieb und teuer war verabschiedet hatte, bemerkte er das der Werwolf in seiner Bewegung verharrt war und am ganzen Leib zu zittern begann. Seine Augen waren so weit aufgerissen das der Vampir glaubte sie könnten ihm jeden Moment aus den Höhlen fallen und der Blick war starr auf etwas gerichtet das sich hinter Kuros Rücken abspielen musste. Langsam drehte er sich um, und Verstand mit einem mahl…das sein Leben gerettet war!“ Das Licht hatte sich weiter ausgebreitet und sammelte sich nun zu einem geraden Pfad, wie ein goldener Teppich über den jeden Moment ein goldener Engel gleiten könnte. Doch es war kein Geschöpf des Himmels, sondern ein schwarzer Wolf, dessen Augen wie scharlachrote Flammen glühten. Die Werwölfe fletschten zwar die Zähne, zitterten aber am ganzen Leib als die Dämonenhafte schwarze Wölfin auf sie zukam. Der Aschgraue erwachte allmählich aus seiner Starre und knurrte aus tiefsten Hals während er seine Krallen fest in den Boden rammte. „Shujaku… die Vampirfürstin beehrt uns höchst persönlich“ In seiner Stimme war deutlich die Anstrengung zu hören, die er für seine Selbstbeherrschung aufbringen musste. Kuro sah die Wölfin schweigend an als sie an seiner Seite war. Ihr Atem ging ruhig, jedoch war die Emotionslosigkeit aus ihren Augen gewichen, und hatte einer Welle von Gefühlen Platz gemacht die Kuro nur schwer deuten konnte. In ihrem Blick lagen Wut und Wahnsinn nah beieinander mit Traurigkeit und Enttäuschung. „Ich sehe in euren Augen dass etwas Schlimmes passiert ist Kinder des Mondes. Jedoch bitte ich darum zu erfahren, weshalb ihr meinen Sohn verfolgt“ Ihre Seidene Stimme schien die Werwölfe wie eine Peitsche zu streifen. „Unser Prinz wurde von einem deines gleichen angegriffen. Damit ist der Bund den wir vor 400 Jahren geknüpft haben nicht mehr gültig“ Das knurren in seiner Kehle stieg an. Shujaku brauchte nicht lange um das gehörte zu verarbeiten. „Solltet ihr die Wahrheit sprechen bedauere ich dieses Unglück zutiefst. Wenn ihr mir versprechen könnt nun friedlich wider eures Weges zu gehen, werde ich den Dingen sofort auf den Grund gehen und den Übeltäter bestrafen. Andererseits bin ich gezwungen euch mit Gewalt zu Umkehr zu bewegen“ Die Werwölfe die hinter Kuro standen wichen ein paar Schritte zurück und fingen sich darauf hin einen scharfen Blick des Aschgrauen ein. „Wir werden nicht weichen. Niemals. Lieber sterbe ich als noch einen Tag länger euch wie ein Feigling aus dem Weg zu gehen.“ Seinen Kameraden schien das ganze nicht zu gefallen. Ihre Augen waren ängstlich geweitet und alles in ihnen schien nach sofortiger Fluch zu schreien. „Du weigerst dich also meinem Wunsch nach zu kommen?“ Fragte Shujaku und starrte dem Werwolf in die Augen. Dieser stemmte die Pfoten in die Erde und schrie: „So ist es. Ich werde dich hier und jetzt töten Vampirfürstin!“ Mit hoch gezogen Lefzen sprang er auf die schwarze Wölfin zu um ihr an die Kehle zu gehen. Kuro sah dem ganzen still zu. Er wusste was jetzt passieren würde. „Mögest du lange gelebt haben und deinen Frieden finden. Sohn des Mondes“ Shujakus sprach diesen Satz wie ein kurzes Gebet und schloss die Augen. In diesem Moment rief sie eine nur ihr gegebene Gabe hervor, eines der wenigen Dinge die Werwölfen und Vampiren gefährlich werden konnten. Sie schlug die Augen auf, und das Licht in ihnen loderte wie das Feuer das in ihrem inneren tobte. Um den Hals des Werwolfs entzündeten sich kleine Flammen, als hätte man ihm ein Halsbang angelegt. „Lebe wohl, Geschöpf der Nacht“ Die Vampirfürstin kniff die Augen zusammen, und das Flammenhalsbad begann sich zu drehen bis es dem Wolf ins Fleisch schnitt und ein paar Sekunden später den Kopf von seinem Hals löste. Dumpf viel das Haupt auf den Boden und der Körper brach in sich zusammen. Die Werwölfe gaben alle gemeinsam einen hohen klagelaut von sich, einen gemeinsamen Schrei der all ihre Angst und ihr Entsetzen ausdrückte. Shujaku sah sie kurz an, ein Blick der ausreichte um sie zur Flucht zu bewegen. Wie von einer unsichtbaren Peitsche getrieben rannten sie in die Richtung aus der sie gekommen waren und verschwanden in der Dunkelheit der Bäume. Kuro sah seine Mutter nicht an. Er konnte einfach nicht. Die Gefühle in ihm tobten so sehr, das er sich für keines von ihnen entscheiden konnte. Hatte er Angst? War er gerührt das sie ihm zur Hilfe kam? Oder war er einfach nur Dankbar dafür das er noch lebte? Bei diesem letzten Gedanken sah er zu Ryo, dessen Ring nun nur noch ein wenig glühte und dem Wald damit seine schwärze zurückgab. Der Schatten lag auf der Seite in einer lache aus Blut die sein Fell fast Schwarz gedrängt hatte. Der Geruch nach Blut war nicht angenehm, aber Kuro roch die Reinheit in Ryos Blut, und die Angst die der Vampir gespürt haben musste als er sich den Werwölfen gestellt hatte. Nun spürte Kuro Blicke auf sich ruhen, und er sah eingeschüchtert zu seiner Mutter empor, die ihn aus Rubinroten Augen ansah. „Ich werde euch nach Hause bringen Kurosaki. Schlafe erst mal eine weile und heile deine Wunden.“ Sie berührte mit ihrer Schnauze seine Stirn. Ein Schauer durchströmte in diesem Moment seinen Körper, allerdings nicht auf unangenehme weise, Im Gegenteil; ihm wurde es furchtbar leicht zumute, und in seinem Kopf lösten sich die grausamen Bilder der letzten Minuten auf. Langsam entglitt er in die Dunkelheit, und in seine Träume hinein. Alle waren heller Aufregung als die Werwölfe im Dorf ankamen. Als erstes viel ihnen auf das einer fehlte und einer ein Blutüberströmtes Gesicht hatte. Das alle zitterten, war der erschreckende Folgeschreck. „Was ist passiert?“ Eine Werwölfin die aussah wie eine ca. 20 jährige Frau mit wilden schwarzen Haaren kam aus der Menge hervor und beäugte die Angsterfüllten Werwölfe mit wachsendem Unwohlsein. „Wo ist Terec?“ Ihre Augen huschten in ihren Höhlen unruhig hin und her als würden nach etwas suchen. Die kleine Gruppe verwandelte sich in ihre Menschengestalt zurück in der sie aussahen als hätte sie einen Marathon hinter sich. Einer von ihnen schüttelte ihr zur Antwort traurig den Kopf. „Es tut mir Leid Noir. Er von der Vampirfürstin enthauptet worden“ Noir riss den Mund vor entsetzen auf, brachte jedoch keinen schrei heraus. In ihren Augen sammelten sich Tränen die ihr innerhalb von Sekunden das markante Gesicht hinunter flossen. und schlugen „Wie ist es dazu gekommen?“ Schrie ein anderer aus der Menge. Der der gerade mit Noir gesprochen hatte wollte gerade zu sprechen ansetzten an Shinra in der Menge erschien. Alle Anwesenden verbeugten sich ergeben und schlugen die Augen nieder als die Wolfskönigin gefolgt von zwei Wölfen durch ihre Reihen schritt. Dicht hinter ihr lief Josseline deren Augen aussahen als hätte sie Tagelang geweint. „Ich denke das ich die erste sein sollte die erfährt was hier vor sich geht. Wieso klebt an meiner Tochter der Geruch von Vampiren? Und weshalb muss ich meine Untertanen in einem solch schrecklichen Zustand sehn“ Sie warf erst einen Blick auf die vier Männer und dann einen auf Jo die eingeschüchtert weg schaute. Sie hatte ihrer nichts davon erzählt was passiert war. Selbst dann nicht, ich als Sie sie anschrie und ihr sogar eine Ohrfeige verpasste. Der Schlag war nicht fest gewesen, aber dennoch war es ungewöhnlich. Es war bekannt das die Rudelführerin mit Dimitri hin und wider so umsprang, aber ihr hatte sie n och nie ein Haar gekrümmt. Die Werwölfe erzählten ihr alles was sie mitbekommen hatten. Vom Geruch des Blutes das zum teil aus dem von Dimitri und zum andern aus Vampir blut bestand. Dann das sie Jo mit einem Okami gesehen hatten und von der anschließenden Jagt durch den Wald. Zu guter letzt kam der Teil an dem Shujaku erschien und Terec getötet hatte. Shinras Augen weiteten sich immer weiter während sie erzählten, hin und wider nickte sie, oder gab ein tiefes seufzen von sich. Am ende schickte sie die vier Werwölfe fort und wendete sich den beiden normalen Wölfen zu die geduldig hinter ihr gestanden hatten. „Ihr beide, bitte geht zur Klippe und sucht nach meinen Sohn, die Zeit ist knapp“ Die Wölfe winselten ergeben und rasten kurz darauf davon. „Sollte er nicht mehr am Leben sein, werden die Vampire den nächsten Neumond nicht mehr erleben.“ Sie sah hoch in die Baumwipfel durch die man den Mond sehen Konnte. In zwei Tagen würde der Mond seine volle Form angenommen haben und die Schranken der Werwölfe endgültig brechen. Sie drehte sich zu ihrer Tochter und sah diese scharf an. „Ich hoffen das du dir darüber in klarem bist was du mir da verheimlicht hast“ Ihre Stimme war wie ein Seil das sich um Jos Hals zog. „Josseline. Was immer du dir dabei gedacht hast. Versteh zum Herr Gott noch mal das ein Frieden zwischen ins und den Vampiren nicht möglich ist“ Sie sprach nun nicht mit Wut, sondern eher wie eine Predigerin. „Ihr alle wisst was ich meine“ Ihre Augen huschten von einem Rudelmitglied zu anderen. Noir, die immer noch in Tränen aufgelöst war nickte zustimmend. Dan Shinra den Blick wider auf ihre Tochter, als wollte sie sich wider an sie wenden. Jedoch war der Satz laut genug das alle es hören konnten. „Und sollte Dimitri irgendwas zugestoßen sein, dann gnade ihnen Gott“ Zustimmendes Gemurmel ging durch die Reihen der Werwölfe als Shinra sich in ihre Hütte zurückzog. Jo hatte sie stehen lassen, allein zwischen den erregten Rudelmitgliedern die sie nun alle misstrauisch anstarrten da sie nun wussten das Jo Shinra etwas wichtiges verheimlicht haben musste. Mit gesengtem Blick versuchte sie den wütenden Augen zu entkommen und irgendeinen Platz zu finden wo sie alleine war. Als sie kurz vor der Dorfgrenze war, wurde ihr allerdings bewusst das dies schwieriger werden würde als gedacht. Ein Rudel Wölfe lief an den Grenzen stetig auf und ab und ließen das Werwolfsmädchen keinen Moment aus den Augen. Mit größter Wahrscheinlichkeit hatte Shinra ihnen befohlen aufzupassen dass sie das Dorf nicht mehr einfach so verlassen konnte. Ein großer grauer Rüde kam ein Stück weit auf sie zu und entließ seiner Kehle ein sanftes Winseln entgleiten. „Ist schon gut. Ich wie das es ein Befehl war“ sagte sie als Antwort auf den verzeihenden Blick des Wolfes der sich allem Anschein nach nicht wohl dabei fühlte die Wolfsprinzessin gefangen zu halten. Jo lief auf einen Haufen Felsbrocken auf denen sich ein paar Wölfe zur gelegt hatte und schliefen. Sie saß sich in den Schatten des größten Steins und kuschelte sich an eine alte Wölfin, sie sich hier zusammengerollt hatte, und die sie nun aus großen gelben Augen anstarrte. „Ich hoffe dich stört es nicht wenn ich die Nacht bei dir verbringe“ Sagte Jo und lächelte die Wölfin bittend an. Diese gab ihr zur Antwort einen freundlichen stups mit der Nase auf die Wange und winselte sanft. Jo kicherte als die kitzligen Haare ihre Haut berührten und strich der ergrauten Wölfin über den Kopf. Dann kuschelte sie sich fest in deren weiches Fell, und schlief schon bald darauf mit ihr ein. Der nächste Abend begann mit einem hellen Aufschrei. Frauen und Männer sprangen aus ihren Hütten sammelten sich Am selben Platz wo Shinra gestern die beiden Wölfe ausgesandt hatte. Diese waren nun zurückgekehrt, die Köpfe gesengt, und die Ruten schlaf zwischen den Läufen hängend. In diesem Moment bemerkte Jo das sie alte Wölfin sich zu ihnen gesellt hatte und das ihre Hinterbeine erschreckend zitterten. Flink schlupfte Jo aus ihrem Schlafplatz und rannte zu ihrer Mutter die in inzwischen in die Knie gegangen war und das Gesicht in den Händen vergraben hatte. An ihrem Kinn tropften dicke Tränen herunter. Josseline sah zu den beiden Wölfen in deren Augen sie lesen konnte was sie gesehen hatten. Nichts. Nur das reißende Wasser des Flusses am Fuße des Abhangs in den Dimitri gestürzt sein musste. Eine der größten Schwächen der Werwölfe war, das sie nicht schwimmen konnten. Wasser war für sie heilig, wie alle Elemente der Erde. Aber dennoch tötete sie das Wasser wenn sie es wagten, in seine reißenden tiefen zu steigen. Damit war die Hoffnung dass Dimitri überlebt haben könnte also zerstört. Eine einsame Träne verließ Josselines Auge, Floss ihre Wange hinab, und viel auf die trockene Erde. Alle verfielen ins schweigen. Kein Ton war im Dorf zu vernehmen und selbst die Vögel verstummten und schienen an der stillen Trauer teil zu nehmen. Dann erhob sich Shinra. Ihre Augen glühten in einem strahlenden Gelb wie die Untergehende Sonne am Horizont. „Ok. Ich habe dem ganzen lange genug zugesehen“ Ihre Stimme versprach unheilvolles, etwas alle Werwölfe aufhorchen ließ. Etwas das ihre Uralten Instinkte wach rief die sie so lange unterdrückt hatten. Die Wildheit, die Seele des Kämpfens die in jedem Wolf schlummerte. Shinra drehte sich einmal um sich selbst, als würde sie etwas suchen, und machte dann einen gewaltigen Satz in die Luft um schließlich auf dem Dach einer der Hütten zu landen. Werwölfe wie normale Wölfe sammelten sich um den Holzbau und sahen mit erwartungsvollen Blicken zu ihrer Anführerin empor. Jo stand etwas außerhalb und verfolgte das Schauspiel mit wachsender Angst. „Kinder des Mondes, Hüter des Waldes und der Nacht. Seit nun über 400 Jahren halten wir uns an den Bund den Gabriel einst mit Okami Vampiren getroffen hatte um einen unnötigen Krieg zu verhindern.“ Ein paar der Wölfe fletschten bei dem Wort VAMPIR die Zähne. „Wir hatten uns immer an diesen Bund gehalten und haben die Eindringlinge in unserm Reicht akzeptiert. Hatten sie in unser Revier gelassen das Gabriel vor Jahrhunderten zu unserer Heimat gemacht hatte. Und nun……“ Sie machte eine Pause und schloss kurz die Augen, als müsste sie ihre nächsten Worte erst mahl zusammenlegen. „Nun allerdings, waren sie es, die das Band durchschnitten haben. Und zwar auf die brutalste weise, mit dem schlimmsten was man einer Mutter antun kann. Sie haben meinen Sohn getötet!“ Die Versammlung verstummte und jeder einzelne neigte seinen Kopf. Ein Zeichen der gemeinsamen Trauer. „Meine Frage an euch Brüder und Schwestern. Wollen wir das hinnehmen oder wehren wir uns?“ Nach diesem Satz war es als ob so etwas wie Stille niemals existiert hätte. Die Frauen und Männer schrieen und die Wölfe heulten ihre Lider dem roten Himmel entgegen. „Sollen sie sterben für das was sie unserm Prinzen angetan haben“ Schrie ein großer behaarter Mann der selbst ohne Verwandlung als Wolf durchgegangen währe. „Genau, rammen wir ihnen Klauen und Fänge ins Leib bis das sie an ihrem eigenen Blut ertrinken“ Rief eine Frau. „Lasst sie uns genau so tief treffen wie sie uns getroffen haben“ Es war Noir die gesprochen hatte. Shinra musterte sie eingehend. „Wie meinst du das Noir?“ Fragte die Wolfskönigin. Noir trat aus der Menge hervor. „Wir werden als erstes ihre Prinzen töten. Akuma und Kurosaki Okami. Allerdings werden wir zuvor Shujaku derart verstümmeln, das sie bei der Hinrichtung ihrer Söhne wehrlos zusehen muss.“ Ihre eigenen Worte schienen eine Art Rausch in ihr auszulösen. Ihre Augen leuchteten gelb auf und aus ihren Lippen ragten Dolchartige Fangzähne heraus. „Und wenn das alles noch nicht genug ist, geben wir ihr das Blut ihrer eigenen Tochter zu trinken!“ Das Knurren aus hunderten von Kehlen war zu hören und die Schreie der Werwölfe die in den Krieg ziehen wollten. Shinra verzog keine Miene. „Dein Vorschlag reizt mich…das muss ich zugeben. Allerdings sollten wir sie nicht unterschätzen“ Shinras Worte erzielten eine noch größere Kampfeslust unter den Wölfen. Alle wollten zeigen dass sie stärker waren. Noir ergriff wider das Wort: „Weshalb? Viele unserer Männer sind Körperlich hundertmal stärker als einer von ihnen. Außerdem sind wir mehr als doppelt so viele!“ Die Wölfe Jaulten zustimmend. Shinra schüttelte den Kopf, als würde sie mit einem Kind reden das seine Hausaufgaben nicht richtig macht. „Vergiss nicht ihre Magie. Unsere ist darauf ausgelegt mit der Natur im Einklang zu arbeiten. Wir können Pflanzen beim Wachsen helfen und andere Wesen in das Totenreich begleiten. Doch sie… sie können Pflanzen als Waffen einsetzen und sind selbst lebende Tote. Wie ihr wisst beherrscht Shujaku sogar eine Waffe, die nicht nur uns sondern auch sie in den Untergang reißen könnte wenn sie einmal die Kontrolle verliert! Das Feuer!“ Die Rudelmitglieder vielen ins Gemurmel. Wenn es ums Feuer ging war weder mit Werwölfen noch mit Vampiren zu spaßen da es für beide Arten den sicheren Tod bedeutete, zu verbrennen. Den Brandwunden heilen bei ihnen nicht. Noir schien das im Moment jedoch kalt zu lassen. „Das ist mir egal. Für jeden den sie von uns in den Tod reißen gehen zwei von ihnen!“ Shinra lächelte nun. „Ich bewundere deine Mut Noir. Der Tot deines Geliebten trägt dazu noch zur absoluten Furchtlosigkeit bei. Außerdem bist du die schnellste Läuferin von uns und eine hervorragende Kämpferin.“ Noir nickte zum Dank. Shinra fuhr fort: „Und aus diesem Grund sind sicher alle damit einverstanden wenn ich vorschlage das du den Kampf gegen die Hauptfamilie der Okamis anführst…und zwar an meiner Seite“ Die Menge klatschte. Jo zitterte derweilen am ganzen Leib. Es war fast als währe Dimitris Tot vergessen, als würden sie darüber reden wer beim Schachspiel welche Farbe bekommt. Noir verbeugte sich. „Es währe mir eine Ehre Herrin“ Shinra lächelte zufrieden. „So soll es sein. Morgen Nacht, wenn der Mond Vollkomment ist, werden wir nach Akame gehen und unsere Feinde für alle mahl vernichten. So wie unsere Vorfahren es immer getan hatten. Kein Werwolf hat sich je sein Reich mit Vampiren geteilt. Wir hatten es versucht, doch wir können uns unserer wahren Natur nicht widersetzen.“ Sie begann laut zu werden. „Wir, die einst aus dem Blut von Menschen und Wölfen geschaffen wurden und die wir somit das Bindeglied zwischen allen Gegensätzen dieser Welt sind, haben all die Jahrhunderte nur einen Feind gehabt. Den Vampir.!“ Zähne blitzen im letzten roten Licht der Sonne bevor diese ihren Platz am Himmel endgültig verließ. Mensch wurde in diesem Moment wahrhaftig zum Wolf, und das Geheul schickte die Kriegserklärung in die Nacht. Er wusste nicht wie lang er geschlafen hatte. Jedoch war bereits die nächste Nacht angebrochen als er seine Augen aufschlug und sich in seinem mit Kerzenlicht beleuchteten Zimmer wider fand. Er hatte oben rum nichts mehr an und blickte auf seinen nackten Oberkörper der mit blauen Flecken übersät war. Wo hatte er sich den so verletzt? Als er versuchte sich aufzusetzen fuhr ihm ein gewaltiger Schmerz durch dutzende seiner Muskeln was ihn kurz aufkeuchen lies. „Nicht so schnell mein kleiner. Die Flucht hat deinen Körper an seine Grenzen getrieben“ Die sanfte Stimme versetzte ihm einen scharfen Stich. Er hatte die Person die neben seinem Bett saß überhaupt nicht wahrgenommen. Jetzt sah er seine Mutter klar und deutlich in seinem Schreibtischstuhl sitzen den sie an sein Bett geschoben hatte. Ihre Haut glühte rötlich vom Licht der Kerze, so dass sie Kuro an Marmor erinnerte, der am Morgen von der aufgehenden Sonne beschienen wurde. „Wie geht es Ryo Mutter?“ Im Moment war dies der erste Gedanke den er fassen konnte. Das Bild wie der Schatten unter den Zähnen der Werwölfe lag, hatte sich wie ein schmerzendes Brandmahl in seinem Gehirn verankert. Seine Mutter lächelte. Eine kaum Wahrnehmbare Bewegung unter ihrem Emotionslosen Gesicht. „Es rührt mich wie du immer zuerst an andere denkst. Eine Tugend die man in der heutigen Welt nur noch selten zu Gesicht bekommt.“ Ihre Blutfarbenen Augen streiften die seinen wobei er glaubte in ihnen einen Hauch Erschöpfung zu sehn. „Aber du musst dir um Ryo keine Sorgen machen. Seine Verletzungen waren zwar äußerst schwer, aber er wird es überleben.“ Erleichtert ließ Kuro die schmerzenden Schultern sinken und schloss die Augen. Das Bild der Werwölfe zeichnete sich noch einmal vor ihm in der Dunkelheit ab und der ganze schrecken schien ihn mit einem mahl noch mal heim zu suchen. Sein Körper zitterte als stünde er in mitten eines Schneesturms. Ein Gefühl das noch verstärkt wurde, als sich eine kalte Hand auf seine Schulter legte und diese Behutsam streichelte. „Denk nicht mehr an das Geschehene Kurosaki. Es schwächt deinen Geist.“ Nur zu gern hätte den Worten seiner Mutter folge geleistet und die Bilder vertrieben die ihn plagten. Aber er sah es immer wider vor sich. Und dann kam ihm etwas in den Sinn was er seiner Mutter noch unbedingt sagen musste. „Mutter, es war Akuma. Akuma hat Dimitri getötet“ Der Satz war einfach so aus ihm heraus geströmt, und im nächsten Moment fürchtete er sich vor der nächsten Regung der Vampirfürstin. Doch nichts geschah. Ihre Mimik war kalt und hart wie immer. „Ich weis.“ Sie sprach diese zwei Worte als hätte man sie darauf hin gewiesen dass sie ein Vampir ist. „Du wusstest es?“ Er war sichtlich überrascht, und in diesem Moment musste er an Akumas Fähigkeit des Gedankenlesens denken und daran, das Shujaku diese Gabe vielleicht auch besaß. „Ich wusste es in dem Moment als man mir kurz nachdem ich euch hier gebracht hatte von seinem verschwinden berichtete.“ Kuro riss die Augen auf. „Er ist zusammen mit dem Wolfsprinzen die Klippe hinunter gestürzt. Könnte es sein das er dies vielleicht doch nicht überlebt hat?“ Es war fast unmöglich, aber mit diesem Satz konnte er seiner Mutter auch gleichzeitig klar machen das er über die ganze Sache noch etwas mehr wusste. Shujaku musterte ihn aus ihren glühenden Augen. „Erzähl mir was du gesehen hast Kurosaki.“ Darauf hatte er gehofft. Er redete lieber durch ihre Aufforderung als selber wider mit etwas raus zu platzen. Er schilderte ihr ausführlich was er in der letzten Nacht erlebt hatte. Von dem eigenartigen Gefühl das ihm kurz nach der Jagt heim suchte und das er sich auf die suche nach Jo gemacht hatte und das er dort Aido antraf wie er kurz davor was sie zu töten. Außerdem berichtete er von dem was Josseline ihm von dem Kampf zwischen Dimitri und seinem Bruder erzählt hatte und wie ihn kurz darauf die Werwölfe durch den Wald hetzten und ihm Ryo Zur Hilfe geeilt war. Und der Rest war ziemlich schnell gesagt, da Shujaku dem Ende eh beigewohnt hatte. Die Vampirfürstin hatte ihm schweigend zugehört und ihn nicht ein einziges mahl unterbrochen. Es schien fast so als hätte sie dieselbe Geschichte schon hunderte Mahle gehört und wüsste bereits jedes Wort bevor er es aussprechen konnte. Tief Luft holend starrte Kuro nun auf seine Decke, hoffend, das seine Mutter die nun entstandene Stile beenden würde. Doch das einzige was er vernehmen konnte war das quietschen von Stuhlbeinen die über den glatten Holzboden geschoben wurden und das rascheln von Stoff. Die Vampirfürstin hatte sich erhoben und bewegte sich langsam auf die Tür zu. Ihre Hand ruhte kurz darauf eine Sekunde länger als nötig auf dem Türgriff, bevor sie ihn hinab drückte. „Ich werde nach Akuma suchen lassen. Wir werden sehn wie es weiter geht“ Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer. Kurosaki wusste nicht wie sie innerlich mit der ganzen Sache umging. Zu wenig gab seine Mutter über ihre Gefühle preis so das Kuro nur ungenau sagen konnte, wie sehr sie darunter litt das ihr eigener Sohn, das Bündnis seines Vaters brach. Aber was er sicher sagen konnte war, dass es sie nicht kalt ließ. Er konnte sich noch gut an das Gefühlschaos in ihren Augen erinnern, als sie ihn und Ryo vor den Werwölfen gerettet hatte. Immer noch brannten die Erinnerungen an das Geschehene in seinem Gedächtnis und schienen seinen ganzen Körper zu beherrschen. Jeder einzelne blauer Fleck und jeder Kratzer rief neue Bilder hervor und machen ein Entkommen aus diesem Alptraum unmöglich. Erschöpft ließ er sich zurück in die Kissen fallen und Keuchte einmal schwer, als ihm dabei ein stechender Schmerz die Wirbelsäule hinab fuhr. Vielleicht würde ja ein wenig Schlaf die wüsten Gedanken vertreiben. Es war nicht sicher, aber einen Versuch auf jeden Fall wert. Einige Stunden später musste der junge Vampir feststellen, das nicht mahl seine Träume von den Werwölfen verschont blieben und er selbst in ihnen die ganze Geschichte noch einmal durchleben musste. Seufzend erhob er sich und schwang die Beine über den Bettrand wobei ihm auffiel, dass seine enormen Selbstheilungskräfte ihm bereits schon einen guten Dienst erwiesen hatten. An den meisten Stellen seines Körpers spürte er nur noch ein unangenehmes Ziehen, aber sonst schienen die meisten Verletzungen schon gut am verheilen zu sein. Gerade als er sich seine Jacke schnappen und das Zimmer verlassen wollte, hörte er aufgeregtes Gemurmel von draußen. Töne, die für ein normales Gehör wahrscheinlich unhörbar gewesen währen. Kurz darauf vernahm er ein poltern und das rauschen eines unregelmäßigen Atems das langsam den Flur hinauf in sein Zimmer kroch. Schnell war er auf den Beinen und packte sich seine Jacke die er sich schnell über warf bevor die Tür zu seinem Zimmer aufsprang. Ryo stand schwer Atmend in seinem Türrammen und hielt sich mit einer Hand am Türgriff fest als könnte er ihm einen besseren Halt verschaffen. „Kurosaki-sama, ihr müsst sofort zu eurer Mutter kommen“ Seine Stimme zitterte und irgendwas in den Augen des Schattens verriet Kuro das etwas Schlimmes passiert war. „Ich mach mich sofort auf den weg“ Kurosaki drängte sich an dem Braunhaarigen vorbei und hastete den Gang entlang um zu Shujakus Gemächern zu eilen. Ryo folgte ihm, wenn auch langsamer und stark humpelnd. Wie es aussah waren die Verletzungen derart schlimm dass er selbst mit den Kräften eines Vampirs nur langsam genesen konnte. Mit einer schnellen Bewegung hatte Kurosaki die Tür zum Raum mit den Kerzenständern aufgerissen und durchquerte diesen mit ein paar setzen um kurz darauf die nächste Tür auf zu reißen. Eilig rannte nun zum letzten Durchgang und hatte nach dem er dienen aufgestoßen hatte die Gemächer seiner Mutter erreicht. Ryo erschien ein paar Sekunden später hinter ihm. Das Bild das sich Kurosaki hier bot war erstaunlich. Der Raum war gefüllt mit ca. Eindutzend Schatten die nervös hin und her liefen. Einige von ihnen der in Gestalt von Hunden, und jeder einzelne von ihnen mit demselben Ringbesetzten Lederhalsband wie Ryo. Seine Mutter saß wider an der Wandvertiefung mit dem Bild der heulenden Wölfe, und direkt neben ihr stand Sakuya und hielt sich mit der linken Hand an dem Stoff von Shujakus Kimono fest. Während Ryo bei den andern Schatten blieb, machte sich Kurosaki auf den Weg zu seiner Mutter die ihn mit starrer Miene beobachtete. Bei ihr angekommen neigte er kurz sein Haupt zur Begrüßung und wartete dann still darauf das die Vampirfürstin zu sprechen begann. Nach ein paar Sekunden des Schweigens sagte sie: „Die Werwölfe haben sich an den Grenzen von Akame positioniert. Sie werden versuchen diese Nacht in einem Blutbad enden zu lassen.“ Kurosaki blieb der Mund fast offen stehen, wobei er sich im letzten Moment besann dies zu unterlassen. „Wir müssen aber doch irgendwas dagegen unternehmen Mutter.“ Shujakus Augen ruhten auf dem Gesicht ihres Sohnes und funkelten dabei in dem gleichen Gefühlschaos wie letztens im Wald als sie den Werwölfen gegenüber stand. „Nein Kurosaki. Wir werden nicht diejenigen sein die den Bund brechen werden“ Sprach Shujaku und schien mit dabei ihre Blicke tief in Kuro hinein bohren zu wollen. Dieser schüttelte den Kopf. „Der Bund ist bereits gebrochen Mutter, siehst du das nicht?“ In diesem Moment, als er in seiner eigenen Stimme die ersten Anzeichen purer Angst vernahm machte er etwas was er sich noch nie getraut hatte: Er ging ein paar schritte auf Shujaku zu, so das er so nah bei ihr stand das er ihren Atem auf der Haut spüren konnte. Seine Schwester drückte ihr Gesicht nun ängstlich an die Schulter ihrer Mutter. „Nein Kurosaki. Der Bund ist erst dann gebrochen wenn das Wehrwolfsrudel den Beginn des Krieges einläutet.“ Da er mit seiner Mutter gerade direkt auf gleicher Höhe war, fühlte er sich ihren Auge Näher als jemals zuvor. Sie sprühten vor unsterblicher Macht und dem Uralten Wissen der Okami Vampire, einem der letzten Reinblütigen Vampirclans. „Sie werden angreifen Mutter. Und wenn sie es tun, sind wir den Untergang geweiht. Ich kann nicht glauben das mein Vater gewollt hätte das wir so enden“ Er schlug die Augen nieder, in der Hoffnung, seiner Mutter würde die in ihnen aufsteigenden Tränen nicht bemerken. „Nein mein Sohn. So werden wir nicht enden“ Kurosaki wurde es zu viel. Sah seine Mutter die Bedrohung nicht? Konnte sie wirklich zu lassen das ihr Volk abgeschlachtet wurde? „Oh doch das werden wir Mutter. Heute ist Vollmond. Die Zeit in der die Macht der Werwölfe vollendet ist. In der ihre letzten Schranken gebrochen werden.“ Er konnte durch seinen Tränenschleier erst nur verschwommene Umrisse erkennen, merkte aber dann aber recht bald das das Gesicht seiner Mutter aus seinem Blickfeld verschwunden war. Sie stand nun aufgerichtet vor ihm und hatte wieder die gleiche bedrohliche Wirkung auf ihn wie eh und jäh. „Nein. Ich meine damit, dass wir uns nicht Kampflos ergeben werden. Ich sagte nur das wir nicht den Anfang machen würden.“ Kuro wich zwei Schritte zurück als würde von Shujaku eine unsichtbare Kraft ausgehen die ihn zurück drängte. Sakuya war nun an Ryos Seite und hatte sich an seinem Arm fest gekrallt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)