Buch der Erinnerung von Ahri-Vesani (Joey am Abgrund) ================================================================================ Kapitel 1: Erinnerung des Schreckens ------------------------------------ Kapitel 1 Es war der dritte Tag in der Nervenheilanstalt und immer noch quälten Joey die Dämonen der Erinnerung. Eigentlich sollten diese still sein, denn er bekam immerhin starke Beruhigungsmittel. Jede Nacht der selbe Traum und dass seit dem Abend vor knapp einer Woche: Er und seine Zwillingsschwester Kyo waren auf einer Strandparty. Eigentlich hatte er garkeine große Lust darauf, ist dann aber Kyo zu Liebe doch mitgegangen. Denn ohne ihn hätte sie auch nicht hingehen dürfen. Nach einiger Zeit auf der Party war Kyo plötzlich verschwunden. Joey entschloss sich nach ihr suchen zu gehen. Er ging den Strand entlang und nach einer Weile; als die Musik und das Gelächter der Feiernden leiser wurde, entdeckte er sie mit einem Typen. Die beiden lagen knutschend hinter einem Felsen im Sand. Als Joey näher kam erkannte er den Kerl, es war dieser Duke Devlin; der oben im Laden arbeitete. Er wurde ziemlich wütend, er riss Duke von Kyo weg und schrie: "Wir gehen jetzt nach hause!" doch Kyo rannte weg. Er lief ihr hinterher, doch sie war schneller und verschwand im Wald. Joey blieb stehen und überlegte ob er sie einfach gehen lassen sollte. Bekam dann aber doch Gewissensbisse, denn er hatte seinem Vater versprochen auf Kyo aufzupassen. Also lief er auch in den Wald, der sehr dunkel war und unheimlich wirkte. Er rief immer wieder nach ihr, doch plötzlich vernahm er ganz in der Nähe einen Schrei. Vögel flogen in die Nacht, durch das plötzliche Geräusch aufgeschreckt. "Kyo! Wo bist du? Geht es dir gut?" rief er daraufhin. Aber der Wald gab wieder nur seine üblichen Geräusche zurück. Joey ging in die Richtung aus der der Schrei kam. Als er eine kleine Lichtung erreicht hatte, schreckte er zusammen. Denn was er da sah konnte er nicht glauben. Das konnte nur ein Trugbild sein, unmöglich! Er ging näher ran und auf einmal hatte er die Gewissheit. "Oh mein Gott, Kyo!" Sie lag da wie eine Puppe der man die Glieder zerbrochen hatte, Blut überströmt und die Augen weit aufgerissen. Joey ging einen Schritt zurück, die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Trotzdem konnte er die Schnittwunden und den aufgeschlitzten Hals aus dem immer noch viel Blut drang, deutlich erkennen. Er rannte zurück nach Hause, und wollte seinem Vater erzählen was passiert war. Doch er konnte ihn nicht finden. Also ging er ins Zimmer seiner Mutter, die schon seit einem Jahr ans Bett gefesselt war. Sie schien zu schlafen, deshalb machte er die Tür wieder zu und ging nach unten in die Küche. Hier standen noch zwei Geschirre vom Abendessen und die halb abgebrannte Kerze; die noch immer loderte. Er nahm die Hintertür, die zur Terasse und dem angrenzenden Garten führte. Die Tür schlug hinter Joey zu und er lief über den Rasen. Plötzlich hörte er einen Knall hinter sich und eine Druckwelle warf ihn zu Boden. Als er sich zum Haus umwandt, stand dies in Flammen. Ab da endeten seine Erinnerungen, was danach passiert war wusste er nicht mehr. Erst als er hier in der Nervenheilanstalt von Domino City angekommen war, vermochte er sich wieder zu erinnern. Heute sollte er das erste Gespräch mit dem Therapeuten führen. Das erste seit dem Aufnahmegespräch. Die Geschichte vom Tod seiner Schwester und seiner Mutter hatte er damals schon erzählt. Seit dem hatte Joey eigentlich überhaupt nicht mehr geredet. Nur Briefe an seine jüngere Schwester Serenity geschrieben. Der einzigste Mensch dem er noch vertraute. Denn seinem Vater hatte er eigentlich nichts mehr zu sagen, seit dieser ihm vor zwei Tagen einen Brief geschickt hatte. In dem er ihm mitteilte, dass die Krankenschwester, die sich um seine Mutter gekümmert hatte bei ihnen einziehen wird. Das konnte Joey ihm weder verzeihen noch verstehen. Wie konnte er nur so kurz nach dem Tod von Kyo und seiner Frau wieder eine neue Beziehung beginnen? Irgendwie hatte Joey das Gefühl seine heile Welt wäre an einem Abend zerbrochen. Er ging also zu dem Gespräch mit dem Therapeuten und stellte sich schon auf das schlimmste ein. Nämlich die ganze Sache nocheinmal durchleben zu müssen. Doch der Therapeut war sehr nett und verständnisvoll. Er fragte Joey zwar einige Dinge, doch hauptsächlich ging es um ihn und sein Befinden. Der Psychologe sagte zu Joey, dass er natürlich über die Vorfälle reden müsse, aber es nicht heute sein muss. Er könne sich Zeit lassen und darüber reden wenn er sich dazu in der Lage fühle. Joey war dankbar dafür das es nicht heute sein musste. Denn allein der Gedanke daran, trieb ihm einen Schauer über den Rücken. Nach dem Gespräch mit Dr. Kawashima ging er zurück in sein Zimmer. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb wieder seiner Schwester Serenity: Liebe Sery! Wie geht es dir so? Mir geht es immer noch nicht viel besser. Die Tabletten wirken irgendwie nicht so wie ich es mir erhoffe. Naja, ich hoffe du hällst die Stellung zuhause. Ich hatte gerade ein Gespräch mit dem Psychologen, er scheint ganz in Ordnung zu sein. Zumindest lässt er mich mit dummen Fragen in Ruhe. Ich vermisse dich sehr! Hoffentlich kann ich bald wieder hier raus. Kannst du nicht ein gutes Wort bei Dad einlegen? Du warst ja schon immer sein Liebling. Naja, ich höre dann jetzt mal auf zu schreiben. Ich schreibe dir morgen wieder. Ich hoffe das du mir bald mal zurück schreibst. Würde mir viel bedeuten wenn du mir antworten würdest. Liebe Grüße und küsse dein bruder Joey! Er legte den Brief zur Seite und ging in sein Bett. Natürlich nahm er vorher noch seine Tablette ein. Doch auch in dieser Nacht irrte er durch den dunklen Wald, verfolgt von blutigen Kinderleichen und seltsamen Geräuschen in den Ohren. Denn seltsamerweise wurden die Träume von mal zu mal absurder und obskurer. Und Joey fiel es immer schwerer auseinander zu halten, was wirklich passiert war und was er nur in seinen Träumen gesehen hatte. Und wie jedesmal erwachte er schweißgebadet mit Tränen in den Augen. Hochgeschreckt in dem Moment in dem das Haus explodierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)