Süßes Gift. von xSnowPrincess (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 9: ...eben nur ins Herz ------------------------------- ...eben nur ins Herz Mein Herzschlag ging gefühlte zehntausend mal schneller, als es gesund war. Das Atmen fiel mir ungewöhnlich schwer. Die Worte wiederholten sich immer und immer wieder, in einer Endlosschleife in meinem Kopf. Ich bin seine Verlobte. Kaum zu glauben, dass vier Worte einen härter treffen können, als ein Messerstich mitten ins Herz. Kaum zu glauben, dass vier Worte bewirken können, dass die Welt vor einen verschwimmt, und man plötzlich alles wie durch ein Milchglas sieht. Kaum zu glauben, dass vier Worte ausreichen, um eine Welt zu zerstören. Meine Welt. „Du warst meine Verlobte!“, sagte Sasuke sofort, doch ich hörte es kaum. „Falsch. Ich bin deine Verlobte“, erwiderte die rothaarige Frau und hob die Hand. Es dauerte einen Augenblick, dass ich den Ring an ihrem Finger sah. Einen Verlobungsring, wie mir schmerzlich bewusst wurde. „Ich habe meinem Vater gesagt, dass -“, begann Sasuke, doch die junge Frau unterbrach ihn. „Es ist mir scheiß egal was du deinem Vater gesagt hast, Sasuke. Ich bin deine Verlobte, nicht er!“ „Karin, wir leben im 21. Jahrhundert und arrangierte Ehen gehören der Vergangenheit an!“ „Komisch! Vor kurzem hast du dass aber noch ganz anders gesehen!“, fauchte Karin und streckte dem Schwarzhaarigen erneut die Hand mit dem funkelnden Ring entgegen. Ich konnte sehen, dass ein Edelstein darauf funkelte und mir wurde schlecht. Sasukes Augen funkelten. „Ich habe in den vergangenen Wochen viel nachgedacht, und beschlossen, mir nicht auch noch den Rest meines Lebens von meinem Vater und seiner verqueren Weltanschauung versauen zu lassen!“ Seine Stimme blieb ruhig, und doch hörte ich einen Unterton in ihr, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. „Glaubst du ich bin scharf darauf dich zu heiraten?“, kreischte Karin plötzlich los. Sie erhob sich von ihrem Platz. „Glaubst du es gefällt mir, mein Studium deshalb abzubrechen? Glaubst du, es würde mir Spaß machen, dir hinterher zu rennen, wenn du dich wochenlang nicht meldest und auf keinen meiner Anrufe reagierst? Glaubst du es würde mir gefallen, dass du mich wie Dreck behandelst? Wohl eher nicht!“ Ich nahm das Gespräch nur von sehr weit weg war. Sasuke beachtete mich keineswegs. Ich weiß nicht ob dieser Verrat schlimmer war, oder die Tatsache, dass er mich in diesem schrecklichen Augenblick nicht einmal eines Blickes würdigte. „Dann verstehe ich aber nicht, wieso du es nicht einfach dabei belassen kannst!“, erwiderte Sasuke unwirsch. „Wo du mich doch offensichtlich hasst.“ „Ich habe meiner Familie gegenüber eine Verpflichtung!“, antwortete Karin heftig. „Und außerdem – ich hasse dich nicht! Ich – ich – kann dich nicht hassen...genau da liegt ja das Problem...“ Sasuke schien mit einem Mal zu schrumpfen und auch Karin schloss die Augen. Eine unheimliche Stille entstand, in der ich beinahe vergaß zu atmen. „Und wer zum Teufel ist dass überhaupt, hm?“, keifte Karin plötzlich unwirsch und zeigte in meine Richtung. „Karin“, sagte Sasuke und offenbar war er darum bemüht, einen besänftigenden Tonfall anzuschlagen. „Genau dass ist der Punkt. Das ist Sakura, und sie ist meine F-“, doch weiter kam er nicht, denn es war, als würde ich aus einer Schockstarre erwachen. „Affäre?“, fragte ich leise. „Deine Affäre?“ „Ich – nein! Sakura, du bist – du bist – “ „- auch noch da, ja. Auch wenn ich mir die letzten Minuten eher wie Luft vorkam. Aber ich war ja sowieso nur ein netter Zeitvertreib, nicht wahr?“ „NEIN! Sakura, du bist keine Affäre und erst Recht kein Zeitvertreib gewesen! Du bist mehr! So viel mehr! Du bist –“ Klatsch. Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, dass ich Sasuke Uchiha gerade eine saftige Ohrfeige gegeben hatte. Er war zu weit gegangen. Es fühlte sich gut an. Am liebsten hätte ich weiter auf ihn eingeschlagen, doch ich wandte mich stattdessen einfach ab. Ich atmete tief durch und war drauf und dran die Küche und das Haus zu verlassen, doch in diesem Moment ertönte Karins Stimme. „Was soll das? Was hat das zu bedeuten?“ „Frag deinen Verlobten! “, erwiderte ich. Sowohl Sasuke, als auch Karin kamen mir durch den Flur hinterher, doch ich ging einfach schnurstracks weiter. Ich musste weg von hier, dringend. Kaum war ich ins Freie getreten, fing ich an zu rennen. Ich wusste nicht wohin ich rannte, ich wollte einfach nur weg! „Sakura – warte!“, rief Sasuke mir hinterher. „Sakura, bitte warte!“ Aber ich wartete nicht. Ich rannte. Zerbrochen. Genauso fühlte ich mich. Auseinander gerissen. Es tat weh. Gedemütigt. Es tat sogar unheimlich doll weh. Irgendwann kam ich an einem kleinen Teich, umgeben von Bäumen und Büschen zum Stehen. Es war hübsch dort, man konnte Frösche quaken hören und in dem Teich schwammen Seerosen. Das Wasser war zwar schmutzig, aber es wäre mit Sicherheit dennoch ein herrlich romantischer Ort gewesen, wäre mein Herz nicht gerade abgestochen worden. Ich ließ mich auf den Boden fallen und fing an hemmungslos zu weinen. Das war einfach nicht fair. Das war absolut unfair. Wer hasste mich so? Wie hatte ich mich nur so sehr ausnutzen lassen können? Wie hatte ich auch nur eine Sekunde lang glauben können, dass für mich vielleicht doch ein Happy End vorgesehen war? Wir hatte ich bloß so naiv sein können? Ich fühlte mich so schrecklich haltlos. Als würde ich fallen. Tiefer und tiefer und niemand war da um mich aufzuhalten; um mich festzuhalten; um meinen Aufschlag auf dem Boden abzufedern. Nichts als Dunkelheit. Ich fühlte mich so verletzt – so betrogen – gedemütigt. Zersplittert. Kaputt. Tot. Ich weiß nicht wie lange ich dort saß und weinte. Vielleicht ein paar Minuten, vielleicht aber auch viel länger. Doch irgendwann wurde mir klar, dass ich nicht weglaufen konnte. Ich musste mich dieser Sache jetzt stellen. Ich wollte nicht zurück – keineswegs. Ich wollte ihm nicht noch einmal begegnen. Ich wollte seine Entschuldigungen nicht hören. Aber mir blieb kaum eine Wahl, schließlich waren meine Sachen noch in dem Haus. Meine Handtasche, mein Handy, meine Schlüssel, meine ganzen Papiere, Bargeld, diverse Karten und natürlich mein Koffer mit den Klamotten. Ich musste also wohl oder übel noch mal zurück. Also lief ich den gewundenen Weg den ich gekommen war entlang und versuchte zu verhindern, dass erneut Tränen fielen. Diesen Triumph würde ich Sasuke Uchiha nicht gönnen. Weinen sehen, würde er mich nicht. Ich musste jetzt einfach stark sein. Ich hatte ihm eine geknallt! – da war stark sein doch eigentlich halb so wild. Eigentlich. Je näher ich das Haus kommen sah, desto selbstsicherer wurde ich merkwürdigerweise. Vielleicht waren meine Tränen versiegt. Vielleicht wollte ich auch einfach wirklich keinerlei Schwäche zeigen. Mir drehte sich fast der Magen um, als ich sah, dass Sasuke auf den Eingangstufen saß und vor sich hin starrte. Als er mich sah, erhob er sich. Für einen Augenblick spielte ich mit dem Gedanken einfach umzudrehen und wegzurennen, aber ich brauchte meine Sachen. „Sakura, lass uns bitte reden“, meinte Sasuke, als ich vor ihm angekommen war. Er stand vor der Tür – ich kam nicht vorbei. „Es gibt nichts zu bereden“, erwiderte ich mit überraschend fester Stimme. „Nein, nein, nein – du verstehst dass völlig falsch! Ich habe die Verlobung schon vor Wochen aufgelöst!“ Er schien wirklich verzweifelt – aber vielleicht bildete ich mir das auch nur ein. Oder er spielte mir etwas vor – was ja nicht das erste Mal gewesen wäre. . „Offenbar nicht sehr erfolgreich“, sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Meine Eltern – mein Vater – er ist ein verdammter Sturkopf und will einfach nicht einsehen, dass ich nach meinen Regeln und nicht nach seinen leben will und - “, doch weiter kam der Schwarzhaarige nicht, denn ich unterbrach ihn äußerst unsanft. „Fahr jetzt bitte nicht die Opferschiene, ja?“, sagte ich bestimmt. „Sei einfach ein Mann und steh dazu.“ „Sakura, du verstehst nicht -“, setzte Sasuke an, doch ich unterbrach ihn erneut. „Wann hattest du denn vor mir davon zu erzählen, hm?“ Ich schlug einen Plauderton an, der ihm hoffentlich unmissverständlich klarmachte, dass keine Antwort mich besänftigen würde. „Der richtige Zeitpunkt war einfach noch nicht da“, antwortete Sasuke zögernd. Ich schnaubte verächtlich auf. „Ach? Und wann hätte der sich bitte ergeben?“ Sasuke sah mich mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen an. Er holte tief Luft und sagte dann: „Ich kann nichts dafür, dass Karin wie eine Klette an mir hängt! Ich habe meinem Vater gesagt - “ Das brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Nur mit sehr viel Beherrschung konnte ich meine zu Fäusten geballten Hände davon abbringen, auf Sasuke loszugehen. „Vielleicht hättest du es stattdessen ich sagen sollen. Und zwar persönlich“, presste ich zähneknirschend hervor. Offenbar hörte er die Wut in meiner Stimme, denn er wich unwillkürlich einen Schritt zurück. „Genau das habe ich eben getan. Ich hab ihr gesagt, dass ich sie nicht liebe, ich habe ihr gesagt, dass - “ „Wie schön, dass du das dann doch noch auf die Reihe bekommen hast“, meinte ich sarkastisch. Darauf erwiderte Sasuke nichts mehr. Eine unerträgliche Stille breitete sich über unseren Köpfen aus. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich räusperte mich und sagte: „Ich werde jetzt meine Sachen holen und mir ein Taxi bestellen. Und morgen werde ich als allererstes kündigen.“ Die Entscheidung war innerhalb von Sekunden gefallen, ich hatte gar nicht über meine Worte nachgedacht. Wahrscheinlich war es wahnsinnig, immerhin brauchte ich meinen Job, aber ich wusste instinktiv, dass es das Richtige war. Dass mir kaum eine andere Wahl blieb, wenn ich Sasuke Uchiha aus meinem Leben löschen wollte – und das wollte ich. Sasuke starrte mich ungläubig an. „Aber – aber was ist mit uns“ Das war dann wohl definitiv der Overkill gewesen. Ich lachte hysterisch auf. „Uns? Welches uns? Es gibt kein uns mehr, Sasuke. Es ist vorbei. Ich dachte das wäre dir klar“, sagte ich. „Und jetzt lass mich bitte durch.“ Er sagte nichts und wehrte sich auch nicht, als ich ihn unsanft beiseite schob und ins Haus hinein ging. Als erstes rief ich bei einem Taxiunternehmen an und dann ließ ich mir unnötig viel Zeit beim Packen meiner Sachen. Lieber wartete ich hier drinnen, als dazu gezwungen zu sein, weiterhin Sasukes Entschuldigungen zuzuhören. Es dauerte ca. zwanzig Minuten, da sah ich aus dem Küchenfester ein Taxi auf den Hof fahren. Sasuke war wohl stehen geblieben – zumindest war er mir nicht hinterhergekommen. Und als ich aus der Haustür trat, meine Reisetasche in der Hand, stand er immer noch wie angewurzelt auf dem selben Fleck, wo er zwanzig Minuten zuvor gestanden hatte. Ich ignoriere ihn beflissentlich, während der Taxifahrer meine Reisetasche in den Kofferraum lud. Es war ein netter, älterer Herr, mit einer Melone* auf den Kopf. Langsam wurde mir bewusst, was ich da gerade eigentlich im Begriff war zu tun. Ich setzte mich auf den Rücksitz des Taxis und wartete. Plötzlich erschien mir das alles nicht mehr so einfach, wie noch wenige Minuten zuvor. Warum musste ausgerechnet mir sowas passieren? Anderseits, ich war es ja nicht anders gewöhnt. Mein Leben war kein Märchen. Kein Hollywoodfilm. (Höchstens ein Horrorstreifen vielleicht.) Noch stand die Taxi Tür offen, doch ich atmete durch und wollte sie gerade schließen, als Sasuke plötzlich wie aus dem Nichts auftauchte und mir in die Augen sah. Er schien kapiert zu haben, dass ich drauf und dran war seine Welt für immer zu verlassen. „Sakura ich – bitte lass mich erklären, Sakura geh nicht, bitte, ich – ich liebe dich. “ Seine Worte waren kaum mehr als ein dahin gehauchtes Flüstern, und doch zerschnitt es alles was bisher in mir noch heil geblieben war, alles was ohnehin noch nicht zerbrochen war. Einfach so. Und dann stand die Welt für den Hauch eines Herzschlages stehen; drehte sich für einen kurzen Augenblick einfach nicht weiter. Sasukes Augen flehten mich förmlich an, doch mein Blick blieb unerschütterlich, unbarmherzig, während sich ein sanftes Lächeln auf meine Lippen legte. Doch in meinen Gedanken war es das bitterste Lächeln dass ich jemals aufgesetzt habe. „Weißt du was das wirklich Grauenvolle ist?“, fragte ich ihn jetzt leise und spürte wie meine Augen feucht wurden. „Wirklich schrecklich ist, dass ich dir das sogar tatsächlich glaube“, fuhr ich fort und die ersten salzigen Tränen fanden ihren Weg über meine Wangen. Mit großen, von Hoffnung gefüllten Augen starrte er mich an und in diesem Moment wusste ich, dass ab heute nicht ein, auch nicht zwei, sondern drei Menschen mit einem gebrochenen Herzen weiterleben mussten. Ich sah zu Boden und schloss dann die Augen. „Nur ändert das leider nichts an den Tatsachen“, sagte ich mit fester Stimme und sah ihm dabei direkt in die Augen. Sie schienen wie ein Spiegel in tausende von Scherben zu zerbrechen, doch ich blieb stark. „Egal aus welchen Gründen auch immer du Karin betrogen hast, nicht betrogen hast – oder was auch immer, ob aus Liebe zu mir oder weil du einfach ein verfluchter Mistkerl bist, du hast mich belogen. Ich hätte mich nie auf dich eingelassen, wenn ich die Wahrheit gewusst hätte. Beziehungen die auf Lügen aufbauen gehen niemals gut, Sasuke. Und wenn du die Verlobung zehnmal auflösen wolltest, aufgelöst hast – whatever, ändert dass auch nichts an der Situation. Es macht sie für mich nicht erträglicher. Du hast mich verletzt, du hast mein Herz gebrochen. Du hast dich selbst verletzt und du hast dir selbst dein Herz gebrochen. Und soll ich dir noch was verraten?“ Ich legte so etwas wie eine Kunstpause ein, um ihm Zeit zu geben darüber nachzudenken, meine Worte zu realisieren, zu verstehen, dass es mir Ernst war mit dem Ende unserer Beziehung. Doch da Sasuke mich weiterhin nur anstarrte, nickte ich traurig und beantworte meine aufgeworfene Frage einfach selbst. „So etwas lässt sich nicht mit einem simplen Ich liebe dich wiedergutmachen. Ein kaputtes Herz lässt sich nicht so schnell wieder zusammensetzen. “ Ich schluckte und Sasuke schien nicht dazu in der Lage zu sein noch irgendetwas darauf zu erwidern. Deshalb beschloss ich endlich ein Zeichen zu setzen und schlug die Autotür von innen zu. Die Autotür war jetzt so etwas wie eine Mauer zwischen Sasuke und mir. Der Taxifahrer warf einen Blick in den Rückspiegel und schwieg einen Moment lang, ehe er mit heißerer Stimme fragte ob er losfahren könne. Für einen Atemzug lang wollte ich wieder aussteigen, Sasuke in die Arme fallen, ihn küssen, den ganzen Scheiß vergessen und einfach wieder glücklich sein, doch das war absurd. Bescheuert. Naiv. Undenkbar. Unmöglich. Ich schloss die Augen. „Ja. Ja, sie können jetzt losfahren.“ Der Taxifahrer reichte mir von vorne eine Packung Taschentücher und setzte ein mitleidiges Lächeln auf. Ich bedankte mich und nahm die Taschentuchpackung an. Dann setzte der Wagen sich in Bewegung. Sasuke schien aus seiner Trance aufzuwachen, er fing damit an gegen die Scheibe zu klopfen, doch ich bemühte mich ihn zu ignorieren. „Wenn er sich vor das Auto wirft, soll ich dann anhalten, Miss?“ Ich brachte einen hysterischen Hickser zustande, und der Taxifahrer murmelte etwas von wegen das interpretiere er als ein ja, wäre vermutlich besser, denn er zuckte mit den Schultern und meinte „Ich hätte es wie einen Unfall aussehen lassen…“ „Nett von ihnen, dass sie versuchen mich aufzumuntern, aber mir geht es gut“, sagte ich und tupfte mir mit einem Taschentuch die Augen ab. Das klang wohl nicht allzu überzeugend, aber darum ging es mir auch gar nicht so sehr. Der Mann und grinste in den Rückspiegel. Er war schon etwas älter und gehörte wohl noch zur alten Schule. Dann nahm der Wagen volle Fahrt auf und Sasuke blieb stehen, starrte dem Auto nach und ich war mir sicher dass er genauso wusste wie ich, dass dies ein Abschied für immer sein würde. Und auch wenn es unsagbar doll wehtat, zu wissen, dass ich ihn vermutlich niemals wieder sehen würde, ganz gleich was wir füreinander empfanden, ich wusste dass es die einzige logische Konsequenz der Geschehnisse war. Ich war definitiv nicht schwach. Ich war stark genug um loszulassen, um zu wissen, dass es keine erneute Chance geben würde. Sasuke hatte mit Feuer gespielt und seine Gefühle für mich mögen aufrichtig gewesen sein, aber dies änderte nichts an den Tatsachen. Eine Beziehung die auf einer Lüge aufgebaut ist kann nicht funktionieren und ist daher von Anfang an zum scheitern verurteilt. Für Sasuke und mich war ein Happy End nicht vorherbestimmt. Doch Sasuke hatte heute nicht nur mich verloren, sondern auch noch eine andere Person, eine, die ihn mindestens genauso sehr liebte wie ich es tat. Das er keine tieferen Gefühle für Karin hegte, mochte legitim sein, wenn man bedachte, dass es sich hier um eine rein geschäftliche Verlobung handelte. Aber betrogen zu werden, hatte Karin sicher nicht verdient. Niemand hatte das. Sie war auch nur ein Mensch, und sie hatte offenbar einiges für einen Mann aufgegeben, der sie nicht liebt, nie geliebt hat und wahrscheinlich auch nie hätte lieben können. Doch das Schicksal wollte etwas Anderes. Jetzt waren wir alle auf unterschiedliche Art und Weise frei. Jeder konnte gehen wohin er wollte, jeder konnte das tun was er machen wollte. Die imaginären Grenzen um einen jeden von uns dreien waren zerstört worden und ich wusste es würde dauern bis die Schmerzen im Herzen aufhören würden und doch musste ich lachen. Nicht weil ich glücklich oder zufrieden war, sondern aus traurigem Sarkasmus. Das Zerstören unserer heilen, beinahe perfekten Welt hatte bewirkt, dass jeder von uns in seine eigene Welt zurückkehren konnte. Es ist schwer zu erklären, aber ich kam mir ein bisschen so vor, wie ein Vogel der aus seinem Käfig ausbricht. Ich lies die eine Welt hinter mir und brach nun eine neue auf. In eine hoffentlich bessere. Eine Welt ohne diesen alltäglichen Wahnsinn, ohne die ständige Existenzangst, eine Welt ohne Sasuke Uchiha. ______________ * Mit Melone ist selbstverständlich nichts zu essen gemeint, sondern eine Art Hut ;) Nur um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen. (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)