Süßes Gift. von xSnowPrincess (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 7: Cinderella Story --------------------------- Cinderella Story Kennt ihr diese Augenblicke, in denen man das Gefühl hat nichts auf der Welt könne einem etwas anhaben? Kennt ihr dieses unglaubliche Gefühl, wenn man sich für einen Moment einfach nur glücklich fühlt? Diese Situationen im Leben, in denen man die Stimmung, den Moment am liebsten für immer und ewig in einem Marmeladenglas einschließen würde? Augenblicke, in denen man sich wünscht sie würden niemals vergehen und stattdessen für alle Zeit anhalten? Was soll ich sagen ... ? Jedes Mal, wenn ich Sasuke Uchiha sah, jedes Mal, wenn sein Blick meinen traf – dann fühlte ich mich genauso. Elektrisiert, statisch aufgeladen ... verliebt. Es wirkte so unreal. Wie konnte ich auf einmal so viel Glück haben, wo mein Leben doch bisher so ziemlich alles daran gesetzt hatte mich fertig zu machen. Aber es fühlte sich so verdammt richtig an. Und ich fühlte mich unangreifbar, unbesiegbar. „Ich kann mich nicht daran erinnern dich jemals so strahlen gesehen zu haben“, meinte Ino ehrfürchtig. „Der Kerl scheint es dir ja wirklich angetan zu haben!“ Ich musste darauf nicht antworten, meine rot angelaufenen Wangen waren Antwort genug. Naruto hatte unterdessen beschlossen „diesen Uchiha-Typ ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen“ und offenbar war das was er unter der Lupe sah akzeptabel. Und wo wir schon beim Thema Naruto angelangt sind – er und Hinata hatten sowas von eindeutig was am Laufen, dass merkte wirklich ein Blinder mit dem Krückstock. So unauffällig wie die beiden miteinander tuschelten, kicherten und sich – ja! – Briefchen überbringen ließen, war es spätestens nach zwei Tagen auch dem Letzten aufgefallen. Ich fand dieses Verhalten furchtbar niedlich, auch wenn es teilweise wirklich vor Kitsch nur so triefte. Andererseits war ich so auch nicht die einigste, die den Marmorboden im Speisesaal des Hotels in Grund und Boden strahlte. Orochimaru war unterdessen noch schlechter gelaunt als je zuvor, aber er hielt sich mit seinen spitzen Bemerkungen zurück, denn ein gewisser Herr Uchiha hatte ein nettes Gespräch unter vier Augen mit ihm geführt was seinen Ton anging. Zwar bemühte Orochimaru sich nicht in irgendeiner Weise freundlich zu klingen, aber immerhin riss er sich zusammen, was ihm sichtbar schwer fiel, vor allem deshalb, weil er immer noch nicht verstand warum die Hotelbelegschaft in letzter Zeit so gut drauf war. Das passte ja schließlich gar nicht zum bisherigen Image, dass er aufgezogen hatte. Ich muss sagen, es war eine Genugtuung an ihm vorbeizulaufen und ihm mein allerschönstes und breitestes Lächeln zu zeigen. Und das wohlgemerkt jedes Mal wenn ich an ihm vorbeilief. So ungefähr jede Stunde einmal also. Und sein Blick, dieser Blick, er ließ meine Laune jedes Mal noch ein wenig besser werden. Ich war glücklich wie schon lange nicht mehr, alles schien so von Licht durchflutet. Dementsprechend war mein bisheriger Tag absolut perfekt gewesen. Und er wurde noch viel perfekter, als ich in meiner Pause kurz bei Naruto in der Eingangshalle vorbeischaute, der mich hastig zu sich herüberwinkte. „Psst Sakura, ich hab was für dich“, meinte er und wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. „Das hat dein Sasuke-boy hier für dich abgegeben“, meinte er augenzwinkernd. Ich beschloss ihn nicht darauf hinzuweisen, dass sich dieses Sasuke-boy leicht – na ja – anhörte. „Und er sagt ich solle dir einen Kuss von ihm geben“, fügte er hinzu. Erschrocken starrte ich Naruto an. „War ein Scherz“, lachte er. „Oh hahaha, sehr witzig“, entgegnete ich, grinste aber. Und mein Grinsen wurde noch sehr viel breiter, als ich die Karte, die Naruto mir gegeben hatte, las. Hey Sakura. Ich hätte gerne persönlich mit dir gesprochen, aber du warst gerade nicht in der Nähe und ich muss schließlich auch mal meiner Arbeit nachgehen, deshalb auf diesem Wege. Heute Abend ist das Abschlussfeuerwerk des Rummelplatzes ich dachte wir könnten vielleicht zusammen hin gehen, wenn du magst. Diesesmal aber ohne irgendwelche Computerfreaks und zukünftige Schauspielerinnen, wenn du verstehst. ;) War dass was momentan passierte vielleicht die Entschädigung für mein bisher recht mies verlaufenes Leben? Ich kam mir langsam echt vor wie in so einer Hollywoodverfilmung. Tatsächlich hatte ich mich ein oder zweimal dabei erwischt vorsichtig nach versteckten Kameras Ausschau gehalten zu haben, mal ehrlich, dass war doch fast schon zu viel Glück auf einmal. Einfach irgendwie zu viel des Guten, aber ich wollte es nicht vermiesen, ich wollte diese Zeit genießen. Dieses Glück, denn es fühlte sich so gut an. Befreiend. Und verdammt richtig. ~ „Ich finde es toll, dass du gekommen bist“, meinte Sasuke. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich bin gerne gekommen“, antwortete ich verlegen. Wir schlenderten über den Rummel, heute war der letzte Tag. Wir hatten noch ungefähr eine halbe Stunde Zeit bis das Feuerwerk losgehen sollte, um punkt Mitternacht um genau zu sein. Einige der Fahrgeschäfte waren schon abgebaut, aber das Riesenrad stand noch. Ich warf einen bangen Blick in seine Richtung. Mein einziger Gedanke: Bloß weg von hier! Sasuke fing meinen Blick jedoch dummerweise auf. Er sah in die Richtung, in die ich gesehen hatte und in diesem Augenblick wusste ich dass da etwas in die komplett falsche Richtung lief. „Möchtest du eine Runde Riesenrad fahren? Wir haben ja noch ein bisschen Zeit“, sagte Sasuke und er sagte es in einem Tonfall, der mir offenbar klar machen sollte, dass er kein Problem damit hatte. Nein, das Problem hatte hier wohl eher ich. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ach was ... nein ... muss nicht unbedingt sein...“, wehrte ich schließlich ab. Auf Sasuke erweckte ich scheinbar den Eindruck, als fürchtete ich, ihm sei das Ganze zu kitschig. „Ich fahre gerne Riesenrad“, sagte er und lächelte. „Wir können das ruhig machen, Sakura.“ Ich wäre ja wirklich gerne gefahren ... aber ... „Du verstehst das falsch Sasuke“, murmelte ich leise. „Es ist nur so ... ich – ich kann nicht Riesenrad fahren.“ Jetzt schaute Sasuke ziemlich verdattert drein etwa á la ›aber Riesenrad fahren kann man doch nicht mit Auto oder Fahrrad fahren vergleichen... ‹ „Ich hab Höhenangst“, würgte ich schließlich hervor. Ich wollte Sasuke nicht anlügen, dass war ihm gegenüber nicht fair. Ich hasste Lügen und ich vermied es daher auch anderen Lügengeschichten aufzutischen. Sasuke nickte verstehend. Ich war erleichtert. „Dann machen wir es erst recht“, sagte er plötzlich und wäre ich die Figur einer Zeichentrickserie, so wäre ich nun vermutlich rückwärts auf den Boden gefallen. Da ich aber nun mal aus Fleisch und Blut (und roséfarbenen Haaren!) bestand, blickte ich ihn mit einer Mischung aus Erschrockenheit und Verwirrtheit an. „Was?“ „Na wenn man vor etwas Angst hat, dann ist die beste Medizin es einfach zu tun“, erklärte Sasuke und dann packte er mich am Arm und schleifte mich gewissermaßen hinter sich her. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich bin schließlich da.“ Er war da. Ich weiß nicht weshalb, aber ein kleines bisschen meiner Angespanntheit fiel von mir ab. In Sasukes Gegenwart fühlte ich mich so sicher, so geborgen. Aber je näher wir dem Riesenrad kamen, desto unsicherer wurde ich. Es war nicht mal ein besonders hohes Riesenrad, aber dass half mir auch nicht sonderlich weiter. Bevor Sasuke und ich und allerdings in die Schlange vor dem Riesenrad einreihten, stoppte Sasuke plötzlich. „Ich will dich nicht dazu zwingen“, meinte er mit einem durchdringenden Blick. „Wenn du wirklich nicht willst, nicht kannst, dann lassen wir es.“ Ich zögerte.... ich hörte immer nur schöne Dinge über Riesenräder und der Ausblick wäre sicherlich fantastisch... aber wenn wir herunterfielen oder durch einen technischen Defekt da oben festsitzen würden ... die Wahrscheinlichkeit war zwar gering, aber sie war da ... und Sasuke war auch da. Plötzlich klingelte sein Handy. Er warf einen Blick auf die Anzeige und seufzte auf. Er drückte den eingehenden Anruf weg und lächelte mich mehr oder weniger an. „Du bist jetzt wichtiger.“ Ich schloss die Augen und sagte dann: „Ach scheiß drauf, ziehen wir es durch.“ Sasuke nickte mir zu, packte meine Hand und dann reihten wir uns in die Schlange ein. Mein Herz klopfte wie wild, aber ich hatte das Gefühl, es schlug keine Purzelbäume wegen meiner Höhenangst, sondern weil Sasuke meine Hand hielt. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein kleines Mädchen. Ich wette, ich hätte in diesem Augenblick einer Tomate Konkurrenz gemacht, aber glücklicherweise war es ja schon dunkel. Ich hatte ein dämliches Dauergrinsen im Gesicht und ich konnte es einfach nicht loswerden, es blieb an Ort und Stelle, während mein Herz munter Pirouetten drehte. Ich hatte das undefinierbare Bedürfnis herum zuspringen und meine Freude herauszuschreien. Als ich dann allerdings wenig später in der Riesenradgondel saß, hatte ich eher das Gefühl wegrennen zu müssen. Sasuke hielt noch immer meine hand und letztendlich war es wohl dass, was mich zum Bleiben bewegte. „Entspann dich“, sagte Sasuke. „Es ist halb so schlimm. Ich bin da. Wir schaffen das zusammen.“ Und dann setzte sich die Gondle in Bewegung. Unwillkürlich krallte ich mich an Sasuke fest. Zuerst schien er überrascht, dann jedoch schmunzelte er. „Nur tu mir bitte einen Gefallen“, sagte er. „Zerquetsch meine Hand nicht.“ Jetzt musste ich lachen. Okay, es war ein hysterisches Lachen, aber immerhin. Wir glitten höher und höher und mit jedem Meter wurde ich ängstlicher. Ich kniff die Augen zusammen. Aber mit geschlossenen Augen war es fast noch schlimmer. Also öffnete ich sie wieder. Man konnte tatsächlich den ganzen park sehen, es war wunderschön, besonders, weil sämtliche Rummelplatzlichter die Nacht in alle erdenklichen Farben tauchten. Aus der Ferne hörte ich typische Rummelplatzmusik und tatsächlich beruhigte mich dieses fröhliche Gedudel ein wenig. Ich wandte meinen Blick Sasuke zu, dass war einfacher als nach unten zu schauen. Der Anblick war herrlich, ohne Frage, aber meine Höhenangst überwog dann doch. Aber um ganz ehrlich zu sein – Sasuke anzusehen war noch schöner. Viel schöner... er sah mich ebenfalls an. Mein Herz schlug unheimlich schnell und meine Hände waren schwitzig. Es war so ein einzigartiges Gefühl. So perfekt. Und dann geschah es. Wir küssten uns. Mich durchfuhr eine Art elektrischer Schlag, es war so unglaublich – ich habe keine Worte dafür. Jeder der weiß wie es ist einen Menschen zu küssen, den man so sehr liebt, weiß wovon ich rede. Es ist ein bisschen so, als würden Funken durch die Luft sprühen. Als wir uns voneinander lösten – es war ein kurzer, aber umso schönerer Kuss gewesen – da hörten wir plötzlich einen lauten Knall. Zuerst dachte ich, jetzt würden wir tatsächlich hinunter krachen, weshalb ich Sasuke um den Hals fiel und ihn fast erwürgte. Dann jedoch sah ich hinter Sasuke wie der Himmel in bunte Farben getaucht wurde. Sasuke prustete. „Sieht fast so aus als würde das Feuerwerk ohne uns beginnen“, meinte er. Aber das war jetzt auch egal. Was war schon ein Feuerwerk... wenn wir nicht auf das Riesenrad gegangen wären, vielleicht hätten wir uns dann nicht geküsst ...? Das Feuerwerk war wunderschön, aber es war unwichtig. Was in diesem Augenblick wirklich zählte, dass war Sasuke. Sasuke und ich. ~ Der Abend war unvergesslich schön gewesen. Ich war rundum glücklich. Sasuke bestand darauf mich nach Hause zu fahren. Ganz gentlemanlike. Doch während ich im Auto auf dem Beifahrersitz saß, da konnte ich einfach nicht anders. Das alles war einfach zu viel... es war viel zu gut und viel zu schön um wahr zu sein. Eine Illusion? Ich weiß nicht weshalb, aber wenn man oft vom Leben enttäuscht wurde, ist man unsagbar misstrauisch wenn es etwas Schönes zu genießen gibt. Man fragt sich die ganze Zeit wo der Hacken ist. Wo sich die Enttäuschung versteckt. ... als Sasuke vor meiner Wohnung hielt, war ich mir nicht mehr so sicher. Ich war glücklich und berauscht – ja – aber auf der anderen Seite auch so schrecklich unsicher. Sasuke und ich stiegen aus, wobei er mir die Autotür aufhielt. Dann brachte er mich bis zur Tür und räusperte sich. „Sakura hör zu“, begann er. „Dieser Abend mit dir – die ganze Zeit die ich mit dir verbringe, dass ist“, er machte eine Pause und suchte offenbar nach dem richtigen Wort. „Was ich sagen will ist, dass ich eigentlich keine Ahnung habe was ich sagen will.“ Ich musste unweigerlich schmunzeln. „Ist schon okay“, erwiderte ich. „Meine Eltern haben ein Wochenendhäuschen“, sagte er und offenbar kostete es ihn Überwindung fortzufahren. „Und na ja – ich – ich wollte fragen, ob du nicht vielleicht Lust hättest mit mir am Wochenende dorthin zu fahren.“ „Das ist so unwirklich Sasuke“, sagte ich plötzlich. Es entwich mir einfach so. „Ich meine es – es kommt mir so vor als sei ich das Aschenputtel und du der stattliche Prinz... aber das Problem dabei ist, dies hier ist kein verdammtes Märchen sondern die Wirklichkeit. Das harte Leben.“ Sasuke sah perplex aus, hörte aber schweigend zu. „Ein Happy End ist vielleicht im Drehbuch gar nicht vorgesehen! Und ich verstehe nicht wie du trotz dessen - “ „Du vergisst allerdings einen Punkt Sakura“, unterbrach Sasuke mich schließlich und setzte einen amüsierten Blick auf. „Das unmärchenhafte und moderne Aschenputtel verliert seinen Schuh am Hauptbahnhof, weil es mit dem Absatz im Gitter stecken bleibt, und nicht auf irgendeinem königlichen Ball.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich wusste nur eines: Ich hatte definitiv mit vielen Dingen gerechnet, aber nicht damit. Sasuke grinste und ich konnte nicht anders, als dieses Grinsen zu erwidern. „Sind deine Zweifel jetzt aus dem Weg geräumt?“ Ich nickte kaum merklich. In meinem Kopf rauschte es. Ich glaube in diesem Moment war ich der glücklichste Mensch auf Erden. Sasuke küsste mich auf den Mund und machte er auf dem Absatz kehrt. Für einen ganz kurzen Augenblick glaubte ich, ich hätte alles vermasselt. Doch während er sich von mir entfernte, schaute er urplötzlich auf mich zurück und sagte: „Ich gehe dann davon aus, dass du Freitagabend bereit bist. Ich hole dich dann nämlich ab.“ „Und mein Job?“, erwiderte ich eine Spur perplex. „Ich muss am Wochenende arbeiten, Sasuke.“ Es war komisch. Ich wollte mitfahren, keine Frage. Aber irgendwie ... so verwirrt war ich noch nie gewesen. Und außerdem konnte ich wohl kaum einfach nicht zur Arbeit erscheinen. War er das? Seine Art und Weise, einfach sein ganzes Wesen, seine pure Präsens, die mich so durcheinander brachte? „Lass das mal meine Sorge sein“, flötete Sasuke. Es klang irgendwie anders als sein normaler Tonfall. Nicht fröhlicher, nicht glücklicher, sondern einfach anders. „Ich denke dadurch das meine Familie diesen finanziellen Schrotthaufen der sich Hotel schimpft kaufen wird, kann ich da schon was deichseln.“ Und selbst durch die Dunkelheit konnte ich sehen dass er mir zuzwinkerte. Sasuke wollte also deichseln.... na auf die Reaktion von Orochimaru freute ich mich ja jetzt schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)