Süßes Gift. von xSnowPrincess (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 5: Ein rosaroter Alptraum --------------------------------- Ein rosaroter Alptraum. „Also ich will ja nichts sagen, aber dieser Uchiha-Typ taucht in letzter Zeit verdächtig oft hier auf, findest du nicht, Sakura?“, fragte Naruto und beobachtete einen in einen – ganz ohne Frage teuren – Anzug gekleideten Mann mit schwarzen Haaren, der sich in der Hotellobby umschaute. „Mist“, piepste ich erschrocken auf, ehe ich wie von der Tarantel gestochen zu Naruto hinter die Rezeption lief und mich duckte. „Was ist denn jetzt bitte los?“, murmelte Naruto und sah mich verwirrt an. Er runzelte die Stirn und schien sich ernsthafte Bedenken um meinen Gesundheitszustand zu machen. Ich wollte gerade etwas erwidern, doch genau in diesem Augenblick trat Sasuke Uchiha an die Rezeption und fragte nach mir. Naruto warf mir aus den Augenwinkeln einen Blick zu und ich gestikulierte wild mit den Händen, während ich mit den Lippen die Worte „Ich bin nicht hier“ formte. „Ist da irgendetwas?“, fragte Sasuke und versuchte einen Blick hinter die Rezeption zu werfen, doch Gott sie Dank war Naruto nicht immer so idiotisch wie manche behaupteten. „Oh ja, ich fürchte ich habe gerade meinen Kuli fallen gelassen.“ „Verstehe“, sagte Sasuke zögerlich. „Und wo ist nun Miss Haruno?“ „Nicht da. Hat – ehm – eine Erkältung.“ Oh Gott war Naruto ein schlechter Lügner...! Während seinen Worten fummelte er nervös an seinem definitiv nicht heruntergefallen Kuli herum und dabei verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das Andere. Auffälliger ging es wirklich nicht mehr. Aber zu meiner großen Verwunderung nickte Sasuke und meinte dann: „Also schön. Schade, kann man natürlich nichts machen. Bestellen Sie ihr doch bitte gute Besserung, wenn Sie sie sehen.“ Naruto nickte daraufhin ebenfalls und Sasuke machte Anstalten zu gehen. Seit einer Woche ging ich Sasuke Uchiha jetzt schon ganz gezielt aus dem Weg. Entweder ich hatte ganz dringend etwas im Hotel zu erledigen und wenn er sich nach Feierabend mit mir treffen wollte, so hatte ich stets sehr wichtige, leider unverschiebbare Termine und Verabredungen. Es war ja nicht so dass ich Angst vor ihm hatte, aber nach unserem gemeinsamen Abendessen – welches peinlicher nicht hätte sein können – hatte ich schlicht und ergreifend keine große Lust irgendwie Zeit mit ihm zu verbringen. Außerdem hatte ich mich von Anfang an nicht mit ihm getroffen um mich etwa in ihn zu verlieben, sondern um an Informationen über den Hotelverkauf ran zu kommen. Tja. Simpel ausgedrückt: Mission gescheitert. Ach ja. Erwähnte ich schon einmal das Orochimaru ein verfluchter Mistkerl ist? Wenn nein, dann habe ich es eben jetzt getan. Denn was nun folgte, kann an Peinlichkeit nicht mehr überboten werden. Man könnte sagen es war die Peinlichkeit in Persona, die Königin der Peinlichkeiten. Er kam aus dem kleinen Seitenflur – von dem aus man dummerweise einen perfekten Ausblick auf die Innenseite der Rezeption hat – und er sah mich, wie ich da auf dem Boden hockte. Und selbstverständlich konnte er sich den Kommentar dazu nicht verkneifen. „Ich weiß ja wirklich nicht wieso“, begann er voller Sarkasmus zu flöten, „aber irgendwie habe ich das dumme Gefühl einige Personen haben in diesem Hotel nicht genug zu tun. Ich glaube nicht dass ich sie dafür bezahle um auf dem Boden herumzukriechen oder sind sie da etwa anderer Meinung Miss Haruno?“ Ich schwöre, ich bin noch niemals so schnell in den Fahrstuhl geflüchtet. Nicht weil ich irgendwo hin musste, sondern nur damit ich aus dieser verdammten Lobby rauskomme. Orochimarus selbstgefälliges Grinsen, Narutos verhaltenes Gekicher und Sasukes ungläubiger, verwirrter und gleichzeitig irgendwie amüsierter Blick waren definitiv zu viel für mich gewesen. Womit hatte ich das verdient? Wer da oben hasste mich so sehr und was viel entscheidender war, warum hasste er mich so sehr? Das war doch wirklich dämlich. Warum zum Teufel konnte ich Sasuke Uchiha nicht einfach sagen, dass ich absolut nicht an weiteren Verabredungen interessiert war? Natürlich, er war gutaussehend, intelligent und steinreich – also eigentlich ziemlich perfekt, aber solche Geschichten gab es nur in Hollywood, und definitiv nicht im richtigen Leben. Beziehungen dieser Art funktionierten einfach nicht. Das war unrealistisch und in solchen Dingen musste man realistisch denken. Da brachte einem Tagträumerei oder Wunschdenken nicht weiter. In solchen Situationen musste man einfach auf dem Boden der Tatsachen bleiben und ins Angesicht der Wirklichkeit schauen. Wir beide waren viel zu verschieden, als dass aus uns jemals etwas werden könnte. Uns trennten nun einmal Welten, eine Tatsache, die sich nicht bestreiten lies. Warum sollte ich es also darauf ankommen lassen? Das Ende konnte ich mir in Gedanken bereits denken und dazu brauchte es nicht einmal besonders viel Fantasie. Die Karten lagen metaphorisch ausgedrückt auf dem Tisch und Punkt. Weitere Treffen oder Verabredungen mit Sasuke Uchiha wären Zeitverschendung gewesen. „Sakura du bist gerade drauf und dran Kaffee in die Blumentöpfe zu schütten“, sagte Hinata und riss mich damit komplett aus meinen Gedanken. Sie schaute mich skeptisch an und deutete auf meinen verwirrten Blick wortlos auf meine Hand. Und tatsächlich, ich hielt eine halbvolle Kaffeetasse in der Hand, welche ich eigentlich gerade auf das Tablett in Hinatas Händen stellen wollte. Wir waren gerade dabei eines der Hotelzimmer auf Vordermann zu bringen und räumten daher das benutzte Frühstücksgeschirr ab. Dummerweise war ich wohl so sehr in Gedanken versunken gewesen, dass ich beinahe den noch verbliebenen Kaffee in die Blumenvase gekippt hätte, anstatt die Blumen mit der daneben stehenden Gießkanne zu gießen. „Geht’s dir gut?“, wollte Hinata wissen und beäugte mich dabei mit einem besorgten Blick. Ich nickte und stellte die Kaffeetasse auf dem Tablett in ihren Händen ab. Danach stellte sie es wiederum auf der Kommode ab. Während wir die Bettwäsche ab – und neu bezogen zerbrach ich mir den Kopf darüber wieso ich mir überhaupt den Kopf über Sasuke Uchiha zermarterte, was wiederum unweigerlich dazu führte, dass ich schon wieder an ihn dachte. Überhaupt hatte ich in den letzten Tagen und Wochen extrem viel Pech gehabt. Viel mehr als ich für gewöhnlich ohnehin schon hatte. Alles schien vor sich hin zu trotten und nirgends war ein Ausweg in Sicht. Aber das Leben ging weiter. Und es wartete bei weitem genug Arbeit auf mich. Den ganzen Tag lang versuchte ich die Gedanken an Sasuke aus meinem Kopf zu verbannen, allerdings gelang mir das nur mäßig. Immer und immer wieder schlich sein Gesicht sich in meinen Kopf, es war zum verrückt werden. Beinahe zwanghaft versuchte ich mich auf andere, wichtigere Dinge zu konzentrieren, doch genau das fiel mir sichtlich schwer. Ich kam mir vor, als wäre ich in einem nicht enden wollenden Alptraum geraten, in dem ausschließlich Sasuke existierte. Hinata löcherte mich außerdem ständig mit Fragen wie ›Ist auch wirklich alles okay mit dir?‹ oder ›Bist du vielleicht krank Sakura?‹, denen ich ein ums andere Mal auswich und mit einem Lächeln abtat. Ich meine, ich verstand ja selber kaum was da eigentlich mit mir los war. Genau genommen war ja alles okay, meine Gedanken verhielten sich im Augenblick einfach nur ein wenig seltsam. Das war ja schließlich kein Weltuntergang. ~ Es war mal wieder spät Abend als ich das Hotel schließlich verließ. Ich war ziemlich müde und fertig und eigentlich wollte ich nur noch nach Hause und in mein Bett. Um noch irgendetwas zu kochen hatte ich keinen Geist mehr und so beschloss ich, mir von irgendwo unterwegs etwas zu besorgen. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg in Richtung einer kleinen, aber wirklich guten Pizzeria, denn irgendwie verspürte ich einen Heißhunger auf Pizza. Und oh man, dieser kleine Laden machte mit Abstand die beste Pizza weit und breit. Ich setzte mich an die Theke während ich auf meine Pizza wartete und als ich sie dann endlich entgegennehmen konnte, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Allein der Duft war schon ein Genuss für sich. Ich wollte gerade das nötige Geld aus meinem Geldbeutel kramen, als ich eine mir nur allzu gut bekannte Stimme hinter mir vernahm. „Ich bezahle das.“ Ehe ich reagieren konnte streckte eine fremde Hand der Angestellten dass Geld entgegen und soweit ich sehen konnte war ein großzügiges Trinkgeld dabei. „Der Rest ist für sie“, sagte die Stimme und ich drehte mich zu ihr um. Vor mir stand kein anderer als Sasuke Uchiha. „Verfolgen Sie mich etwa?“, keifte ich sofort und mein Blick sprach vermutlich empörte Bände. „Ich dachte wir wären bereits zum du übergegangen“, erwiderte Sasuke unbeeindruckt und grinste mir ziemlich frech ins Gesicht. „Ich finde das ziemlich unverschämt von Ihnen“, sagte ich und dachte dabei in erster Linie an diesen natürlich ganz zufälligen Zufall und in zweiter Linie daran, dass er meine Frage einfach so komplett ignorierte. „Du findest es unverschämt von mir, dass ich dich ganz unverbindlich auf eine Pizza einlade?“ „Das wäre nicht jedenfalls nicht nötig gewesen“, murmelte ich knapp und wollte auch eigentlich gleich wieder verschwinden, doch er hielt meinen Arm fest. „Ich dachte wir könnten in einer für dich gewöhnlicheren Umgebung noch mal von vorne anfangen“, meinte er und überraschte mich damit ziemlich. Denn ich hatte nicht erwartet dass er so rücksichtsvoll wäre. Tatsächlich, dieses superteure und superluxuriöse Restaurant war nicht meine Welt gewesen. Das Essen hatte mir ja nicht einmal richtig geschmeckt, vielleicht weil ich es nicht gewöhnt war so vornehm zu speisen. Ich hatte mich total beobachtet und absolut fehl am Platz, einfacher ausgedrückt unwohl gefühlt. Aber sollte ich ihn jetzt dafür etwa abknutschen? „Ich habe nämlich seltsamerweise irgendwie das Gefühl du würdest mir seit unserem letzten Date aus dem Weg gehen“, fuhr er fort. „Unser erstes und letztes Date, du sagst es“, sagte ich entschieden und riss mich von ihm los. Ich war drauf und dran zu gehen, Sasuke Uchiha den Traumtypen schlechthin - für den manche Frauen morden würden - stehen zu lassen. Einfach so. Doch er hielt mich erneut geschickt auf. Diesesmal jedoch nicht mit seinen Händen, sondern mit seinen Worten. „So sehr kann ich dir ja gar nicht zuwider sein, immerhin duzt du mich ja jetzt auch wieder.“ Was genau mich dazu brachte um doch dort zu bleiben, weiß ich nicht. Alles was ich weiß ist dass ich dort blieb, mich mit ihm an einen Tisch setzte und redete. In dieser vertrauten Umgebung fiel es mir sichtlich leichter frei zu sprechen, denn ich hatte nicht das Gefühl mit einem reichen Geschäftsmann zu reden, sondern eher vielleicht mit einem Kollegen der genauso weit unten in der Rangordnung stand, wie ich es tat. Dieses Gespräch war erfrischend und ich muss gestehen, ich habe es nie bereut da geblieben zu sein. Es war schön. Die Atmosphäre in der kleinen Pizzeria war locker und einladend. Alles wirkte nicht so erzwungen perfekt sondern warm und gemütlich. Die gesamte Situation war nicht so angespannt. Ich hatte nicht das Gefühl komplett gerade sitzen, und perfekte Manieren an den Tag legen zu müssen, sondern ich lachte ungehalten und amüsierte mich auf eine ganz andere Weise als bei unserem ersten Date. „Sakura hör zu. Nächste Woche Samstag beginnt der alljährliche Rummel. Was hältst du davon wenn wir da zusammen hingehen?“ Sasuke überrumpelte mich mit seiner urplötzlich und mitten im Gespräch gestellten Frage sehr. „Ganz unverbindlich natürlich“, fügte er rasch hinzu, als er meinen zweifelnden Blick sah. Ich lies einen Seufzer verlauten. „Ich weiß nicht“, gestand dich schließlich. Ich konnte einfach nicht fassen dass dies alles hier wirklich geschah. Die Chance als einfache Angestellte wie ich einen Typen von Sasuke Uchihas Kaliber abzubekommen standen sicherlich eins zu einer Millionen, wenn nicht sogar noch weniger günstig. Und dass ausgerechnet mir dieses Glück zuteil werden sollte klang so unrealistisch. Ausgerechnet ich, Pechmarie Numero Uno. „Komm schon“, drängte Sasuke. „Es ist nur eine Verabredung, und du würdest mir damit eine riesige Freude bereiten.“ „Es ist nur... - “, begann ich, denn ich wollte unbedingt meinen Standpunkt untermauern, auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte was genau ich eigentlich sagen wollte, doch Sasuke kam mir ohnehin zuvor. „Okay, Vorschlag“, unterbrach er mich. „Wir lockern das Ganze auf indem wir einfach noch jemanden dazu einladen. Dann sind wir nicht alleine und alles ist viel lockerer.“ „Du meinst eine Art Doppeldate?“, erwiderte ich und Sasuke nickte mir zu. Das klang eigentlich ganz gut, fand ich. Und überhaupt, warum sträubte ich mich so dagegen? Es war wie Sasuke richtig klargestellt hatte nur eine unverbindliche Verabredung auf die nichts weiter folgen musste. „Denkst du an wen Bestimmtes?“, fragte ich nun und sah wie sich Sasukes Miene entspannte. „Ich könnte einen Freund von mir mitbringen. Shikamaru Nara, sein Name. Er ist manchmal ein bisschen anstrengend, aber ansonsten völlig in Ordnung.“ Ich nickte ihm munter zu. „Okay. Und ich könnte meine Freundin Ino fragen. Sie ist auch manchmal ein bisschen anstrengend aber ansonsten auch völlig okay“, sagte ich schnell, denn außer Ino fiel mir niemand ein der zu so etwas bereit gewesen wäre. Hinata wäre für so etwas viel zu schüchtern und außerdem wusste nun wirklich jeder dass sie einzig und allein auf Naruto abfuhr. Zumindest alle außer Naruto selbst. „Na wunderbar“, flötete Sasuke, während er mir mit einem Pizzastück in der Hand zu prostete. „Damit wäre das ja dann geklärt.“ ~ Dankeschön fürs Lesen. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)