Süßes Gift. von xSnowPrincess (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 2: Schwarze Aussichten ------------------------------ Schwarze Aussichten Schwarz...ich konnte diese Farbe niemals ausstehen. Mit dieser Farbe assoziierte ich immer die Dunkelheit, das Böse, den Tod. Und gerade letzteres. Warum wohl trägt man auf einer Beerdigung immer schwarz? Wisst ihr es? Ich jedenfalls nicht. Alles was ich weiß ist, das wenn du zu einem so traurigen Anlass in einem hellen orange kommst, alle hinter vorgehaltenem Mund darüber reden würden. Man würde den Kopf schütteln und sich fragen wie man sich eine solche Unverschämtheit erlauben könne. Es wäre schlicht und ergreifend ein Skandal! Als meine Eltern damals starben, zwang mich meine unsägliche Tante dazu ein schwarzes Kleid anzuziehen. Viel lieber hätte ich jedoch das Lieblingskleid meiner Eltern getragen. Das Problem war nur, es war weiß. Deshalb hasste ich die Farbe schwarz. Mit ihr verband ich nichts als Trauer, Unheil, Schmerz...bis ich ihn traf, und in seinen tiefen, schwarzen Augen versank, und unterging. Widerwillig quälte ich mich aus dem Bett hinaus. Es war eine wie immer sehr kurze Nacht gewesen, und die trübe Dunkelheit draußen, sorgte nicht gerade dafür das ich mich besser fühlte. In meiner Wohnung war es kalt. Die Heizung war bereits seit Tagen ausgefallen, doch aus irgend einem Grund schien sich niemand, am aller wenigsten mein Vermieter dafür verantwortlich zu fühlen. Meine Glieder taten noch vom letzten Abend weh, und fühlten sich schwer und lasch an. Mein Kopf brummte, und selbst mein normaler, morgendlicher Kaffee konnte nichts dagegen unternehmen. Um mich vor der Kälte zu schützen, hatte ich mir eine warme Wolldecke über die Schultern gelegt, denn ich saß noch immer im Pyjama da. Meine Laune war gleich null, und besserte sich auch nicht als ich an den weiteren Tageslauf dachte. Ausgerechnet heute stand ein Geschäftsbankett im Hotel an. Und natürlich war ich als Aushilfskraft dort eingeteilt. Innerlich wäre ich am liebsten vom nächst besten Hochhaus gesprungen, denn solche Banketts waren einfach zum sterben langweilig. Die ganze Zeit unterhielten sich die Banker, Investoren und was weiß ich’s über Geschäfte, Macht und Geld. Das diese Personen selbst nicht total angenervt waren, ging mir nicht in den Kopf rein. Das kalte Wasser, welches mir ins Gesicht klatschte, als ich den Wasserhahn im Bad aufdrehte lies mich erschaudern, und doch fühlte ich mich danach besser, und bedeutend wacher. Für einen Augenblick verweilten meine smaragdgrünen Augen auf ihrem gläsernen Ebenbild. Die Erschöpfung war mir quasi anzusehen. Die letzten Wochen hatten verdammt an meinen Nerven gezehrt. Und ich wusste ehrlich gesagt nicht wie lange ich dem gewaltigen Druck der auf mir lastete noch standhalten konnte. Während ich die Bürste durch meine Haare zog, kamen mir Narutos Worte wieder in den Sinn. Such dir eine Alternative. Doch das war leichter gesagt als getan, und eigentlich wusste er das auch selbst. Als ich meine Haare für glatt genug empfunden hatte, steckte ich sie zu einer eleganten Hochsteckfrisur hoch. Nachdem ich mich ordentlich angekleidet, und sachte ein wenig Schminke aufgetragen hatte, schnappte ich mir meine Handtasche und meinen Schlüssel, und machte mich auf den Weg zur Arbeit. Wie jeden Morgen eigentlich. Draußen schlug mir eine Eiseskälte entgegen. Schwere, graue Wolken zogen über den farblosen, eintönigen Himmel. Dichter Nebel hing in der feuchten Luft Es schien beinahe so, als ob das Wetter meinen momentanen Gefühlszustand untermalen wollte. Glückwunsch. Das hatte schon mal bestens funktioniert. . Die Autos rasten unbekümmert durch die Gegend. Kein Wunder das in diesen Tagen so viele Verkehrsunfälle passierten. Keiner nahm mehr Rücksicht auf andere. Alle waren nur auf sich selbst bedacht. Die Menschen waren unverschämt egoistisch. Während ich den Bürgersteig entlang lief, beobachtete ich die wenigen Menschen die um diese frühe Uhrzeit bereits auf der Straße waren. Die kalte Luft, verursachte eine Gänsehaut bei mir. Obwohl ich dick eingemurmelt war, spürte ich die klirrende Kälte auf meiner Haut. Ein schwarzer Sportwagen rauschte an mir vorbei. Leider Gottes rauschte er direkt in eine riesige Wasserpfütze hinein, und zufälligerweise lag diese direkt neben mir. Ich sah gerade noch wie das eisig kalte Wasser auf mich zu gespritzt kam, ehe ich im nächsten Moment einen markerschütternden Schrei ausstieß. Einfach alles war durchnässt. Meine Haare, meine Kleidung... „Arschloch!“, schrie ich dem schwarzen Auto hinterher, welches unbeeindruckt weiterschnellte. Das war so typisch bessere Gesellschaft! Nur weil der Fahrer des Wagens es eilig hatte, hatte er kein Recht dazu so durch die Gegend zu preschen. Reich oder nicht reich, das machte in dieser Hinsicht keinerlei Unterschied. Nun, war meine Laune heute Morgen gleich null gewesen, so war sie soeben eindeutig in den negativen Zahlenbereich abgerutscht. So durchnässt wie ich jetzt war, konnte ich natürlich nicht zur Arbeit gehen, das war schon mal klar. Fehlen durfte ich aber auch nicht, es sei denn ich wollte eine Kündigung geradezu provozieren. Letztendlich nahm ich mir ein Taxi und lies mich zum Hotel kutschieren. Der Fahrer warf mir argwöhnische Blicke aufgrund meines seltsamen Äußeren zu, die ich mit einem sehr, sehr giftigen Blick quittierte. ~~~~~ Die Hotellobby sah wie immer einfach perfekt aus. Die Kronleuchter, welche an der Decke hingen glänzten, der sündhaft teure rote Samtteppich war makellos sauber, und selbst Naruto saß heute hellwach an der Rezeption. Er warf mir einen sehr mitleidigen Blick zu als er mich sah, warum verstand ich allerdings nicht. Zumindest solange nicht, bis ich eine schneidende Stimme hinter mir hörte. „Ah! Ms. Haruno, nett von ihnen, das sie auch noch die Güte besitzen aufzutauchen.“ Schlitzförmige, grüne Augen taxierten mich und schienen mich förmlich zu röntgen. Ich warf einen Seitenblick auf die Uhr, die über der Rezeption hing, und stellte fest das ich ganze zehn Minuten zu spät gekommen war. Wegen zehn Minuten würde der wehrte Herr Personalleiter gleich einen riesigen Terz veranstalten. „Entschuldigung, aber ich -“ „Wie auch immer“, unterbrach er mich unsanft und betrachtete mich äußerst geringschätzig. „So können sie jedenfalls nicht auf dem Bankett erscheinen Ms. Haruno. Wir sind hier in einem Hotel und nicht in einem Schwimmbad.“ Erbost darüber, das er mich nicht einmal ausreden lies schnaubte ich laut auf. „Bitte?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen, während seine Augen sich verdunkelten. „Nichts“, murmelte ich leise. Auf einen Streit konnte ich jetzt gut und gerne verzichten. Orochimaru setzte ein diebisches Grinsen auf. „Schön Ms. Haruno. Dann gehen sie jetzt ins Bad und sehen sie gefälligst zu das sie sich wieder einigermaßen herrichten.“ Weil mir ja keine andere Wahl blieb nickte ich unterwürfig, und verachtete mich selbst nur wenige Sekunden später dafür. „Nicht dass das was ändern würde oder so“, fügte mein Gegenüber sehr leise hinzu, doch überhörte ich es keinesfalls. Während es in mir kochte, versuchte ich ein Lächeln auf meine Lippen zu zwingen. Es funktionierte nicht allzu gut. Mit einem bösen Grinsen im Gesicht drehte Orochimaru sich um und ging zurück zu dem seitlich abgehenden Korridor der in die Verwaltung führte. Plötzlich blieb er auf halbem Wege stehen. „Ach ja, sie ruinieren gerade unseren Teppich Ms Haruno, möglicherweise muss ich ihnen die Reinigung von ihrem Lohn abziehen.“ Ungläubig starrte ich ihm hinterher. Wegen ein bisschen Wasser welches auf den Boden getropft war, machte er so einen Aufstand? Lächerlich. Erbärmlich. Unglaublich. Aus irgend einem Grund schien sich heute die ganze Welt gegen mich verschworen zu haben, und das schlimme daran war das ich nicht einmal wusste warum. Nachdem ich mir im Waschraum für Angestellte meine Haare getrocknet, und wieder ordentlich hochgesteckt hatte, wechselte ich meine Kleidung und ging noch einmal über mein Make-up drüber. Ich wollte nicht perfekt aussehen, nein, gepflegtes Äußeres ja, aber Übertriebenheit nein danke. Dies war in diesem Job auch gar nicht gefordert. Keiner will von einer Bedienung mit ca. 10kg Make-up im Gesicht bedient werden. Ein Hotel ist kein Laufsteg, und die Angestellten sind keine Models. ~~~~~ Die großen, eichenen Türen verdeutlichten die Pracht des Hotels indem ich arbeitete. Als ich durch sie hindurch glitt, veränderte sich mein an genervter Blick zu einem offenen und freundlichen Lächeln. Meine Sorgen und Probleme gehörten nicht hierher. Das war privat. Und wenn ich eines in meinem Leben gelernt hatte, dann das man berufliches von privatem trennen sollte. Zum eigenen Wohl. Der Saal war bereits gefüllt von Leuten, die sich laut miteinander unterhielten. Vier lange Tische waren aufgestellt worden, und jeder von ihnen war mit einer weißen Tischdecke und Blumenvasen, in denen sich rote, gelbe und weiße Blumen befanden, dekoriert. Hier und da wuselten Bedienungen und Kellner zwischen den Tischen her, alle in weißem Hemd oder Bluse und einer schwarzen Hose bzw. einem schwarzen Rock. Edel, traditionell und langweilig eben. „Himmel Sakura, ich dachte schon du kommst nicht mehr!“, rief plötzlich eine weiche, freundliche und doch erleichtert klingende Stimme. Es war die von Hinata Hyuuga. In Kurzform erzählte ich ihr weshalb ich mich verspätet hatte, und als ich endete seufzte sie laut auf. „Dann hat der Tag für dich also schon sehr gut angefangen was?“, meinte sie schließlich ironisch während sie mir mit den Händen bedeutete ich solle mich um den Tisch ganz links kümmern. Hinata war wohl so ziemlich die einzige Person deren Anstellung sicher war. Kein Wunder, immerhin war sie die Tochter des Hotelchefs. Das dieser sie allerdings als Kellnerin arbeiten lies hatte ebenfalls seine Gründe. Hinata selbst sprach nicht gerne darüber, aber aus verlässlicher Quelle wusste ich das ihr Vater nicht besonders viel von ihr hielt, und als Nachfolgerin nicht einmal in Erwägung zog. Im Hotel selbst wurde überdies gemunkelt er würde sie nur aus Publicity Gründen nicht feuern. Der eigene Vater, in Reichtum schwimmend feuert sein eigen Fleisch und Blut...ich konnte den Skandal in sämtlichen Tageszeitungen schon vor mir sehen. Oh ja, ich konnte in dieser Hinsicht durchaus verstehen weshalb sich Hinatas Vater vor einem solch fatalen und skandalösem Skandal fürchtete. Sofern die Gerüchte stimmen sollten, was ich ehrlich gesagt schon glaubte. Warum Hinata ihren Vater so verärgert hatte, womit sie eine solche Behandlung verdient hatte, und vor allem warum sie sich das überhaupt gefallen lies war mir schleierhaft. Meine Gedanken schweiften ab, immer wieder bis sie zu einem Punkt gelangten an dem ich wieder an gestern Abend denken musste. Und mit jeder Sekunde die verstrich wurde mir klarer wie Recht Naruto doch eigentlich hatte. Ich war das alles hier so satt...und das Orochimaru mich auf dem Kicker hatte war seit heute Morgen sowieso bewiesen, warum also sollte ich brav warten bis ich die Kündigung in die Hand gedrückt bekomme? Und wieder war ich an diesem Punkt angelangt, an dem ich nicht weiter wusste. An dem Punk der mir Angst einjagte. An dem Punkt, der mir seit gestern Abend keine Ruhe mehr lies. Und wieder konnte ich nichts anderes tun als still nach einer Lösung zu beten. Ich war so verdammt hilflos... „Verzeihung Miss, aber stehen sie immer im Weg herum, und träumen vor sich hin wenn sie eigentlich reichlich zu tun haben?“ Die Stimme die mich aus meinen Gedanken riss klang arrogant und zu einem nicht ungeringen Teil auch dunkel. Zugleich jedoch war sie anders als alle die ich je zuvor gehört hatte, und ich hatte eine Menge Stimmen gehört. Die Tonfarbe löste etwas wie ein Feuerwerk in meiner Magengegend aus. Etwas, das ich nie zuvor so verspürt hatte. Nie wieder habe ich diese Worte vergessen. Und als ich dann meinen Blick dem Sprecher zuwandte, durchfuhr mich ein elektrischer Impuls, der durch meinen Körper fuhr, schneller als alles andere. Onyxschwarze, unglaublich tiefe Augen, die mich mit einer Mischung aus unsäglicher Arroganz und merkwürdiger Neugier musterten. Dieses bleiche Gesicht, das einen so furchtbar starken Kontrast zu seinen rabenschwarzen und perfekt frisierten Haaren bildete. Und dann dieses spöttische Grinsen. Es war das erste Mal das ich ihn sah. Sasuke Uchiha. *°*°*° Ich weiß, es ist furchtbar fies an einer solchen Stelle aufzuhören, aber ein bisschen Spannung muss ja auch vorhanden sein nicht wahr? :) Insgesamt bin ich mit dem Kapitel ganz zufrieden. Es gibt zwar durchaus Passagen die ich schrecklich finde, aber andere finde ich wiederum für meine Verhältnisse gut. Kritik & Verbesserungsvorschläge sind natürlich wie immer sehr gerne gesehen, und ich hoffe das nächste Kapitel kommt schneller als dieses hier. Das nächste Kapitel wird übrigens den Titel Ein (un)widerstehliches Angebot. tragen. Ich bin schon kräftig am planen ♥. glg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)