Everlasting von julien (Ruki x Kai) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Everlasting - Kapitel 1 „Kai, ich muss jetzt wirklich los“, nuschelte Ruki in die Halsbeuge seines Freundes, der trotzig den Kopf schüttelte und ihn gleich noch fester an sich ran zog. Seit gut 20 Minuten versuchte der Gazette Sänger schon ziemlich erfolglos aus dem Bett zu kommen. Heute stand ein Fotoshooting an und eigentlich hatte schon vor geraumer Zeit sein Wecker geklingelt, aber erst hatte Ruki noch ein bisschen kuscheln wollen und jetzt ließ Kai ihn nicht gehen. Ganz freiwillig wollte er natürlich auch nicht aus seinem schönen, warmen Nest aufstehen, aber die Arbeit rief nun mal und zur Abwechslung wollte er mal pünktlich zu seinem Termin erscheinen. Langsam aber sicher hatte er nämlich den Ruf eines notorischen Zuspätkommers weg. Endlich lockerte Kai seinen Griff und sah Ruki schmollend aus kleinen Augen an. Es war nicht zu übersehen, dass er noch ziemlich müde war, was angesichts der Tatsache, dass sie nicht vor 5 ins Bett gekommen waren und selbst dann noch nicht gleich geschlafen hatten, auch nicht verwunderlich war. Ruki selbst wäre auch viel lieber wieder ins Bett gekrochen, aber mit einem starken Kaffee, einem Energiedrink und seinen Zigaretten würde er die nächsten Stunden schon überstehen. Gut, das war nicht besonders gesund, aber so war sein Lebensstil nun mal. „Schlaf doch noch etwas“, schlug Ruki vor, während er schnell in die Klamotten vom Vortag schlüpfte, die auf dem Boden vor dem Bett lagen. Kai grummelte etwas unverständliches, rollte sich auf die Seite des Bettes, auf der Ruki bis eben geschlafen hatte, und presste sein Kopfkissen an seine Brust. Ruki musste automatisch lächeln und nachdem er sich fertig angezogen hatte, beugte er sich kurz über Kai, um ihm einen Abschiedskuss zu geben. Allerdings hatte er die Rechnung nicht mit dem Drummer gemacht, der ihn sofort wieder auf sich zog. „Kai!“, kicherte Ruki, „komm schon, mach dir ein paar nette Gedanken und heute Nachmittag bin ich doch wieder da.“ „Rufst du mich an, wenn du im Fotostudio bist?“, fragte Kai und ließ ihn endlich los. Er setzte sich auf, fuhr sich einmal durch die verwuschelten Haare und angelte ebenfalls nach seinen Anziehsachen. „Ja, mach ich. Stehst du auch auf?“ Ruki gab ihm sein T-Shirt und sah dabei zu, wie Kai es überzog. „Ich geh eben schnell `ne Runde mit Koron. Mag mal an die Luft. Wirst du abgeholt?“ Ruki schüttelte den Kopf. „Nein, ich wollte heute mal mit der Bahn fahren.“ „Wieso?“ Kai sah ihn verwundert an. Ruki hasste öffentliche Verkehrsmittel. Entweder bestellte er sich einen Fahrer, nahm sich ein Taxi oder ließ sich von Kai fahren, weil er selbst keinen Autoführerschein besaß. „Weiß nicht. Ich wollte mal wieder was Normales machen“, war seine knappe Antwort. Eine bessere Erklärung hatte er auch nicht. In den letzten Tagen hatte ihn das seltsame Bedürfnis überkommen, wieder etwas auf den Boden der Tatsachen zurückzukommen und mehr wie ein normaler Mensch zu leben und nicht wie ein verwöhnter Superstar, der er ja auch nicht war. „Pass auf dich auf, okay?“ Kai war aufgestanden und mit ihm zur Haustür gegangen, wo Koron, in freudiger Erwartung darauf, dass Ruki mit ihm spazieren gehen würde, um seinen Besitzer herumsprang. Ruki beugte sich kurz zu ihm und streichelte ihn, schaute dann zu Kai und verdrehte die Augen. Allerdings verkniff er sich einen Kommentar, schnappte sich seine Tasche und den Haustürschlüssel, und gab Kai noch einen kurzen Kuss auf den Mund. „Bis später!“ * Einige Stunden später stieg Ruki in Shibuya aus dem Zug und bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmassen zum nächsten Ausgang. Es war schon wieder verdammt heiß und er überlegte kurz, ob er die schwarze Kapuzenjacke, die er trug, nicht doch ausziehen sollte, aber in Shibuya wäre das glatter Selbstmord gewesen. Zwar war er mittlerweile wieder abgeschminkt, in seinen normalen Klamotten und versteckte seine Augen hinter einer Sonnenbrille, aber die Fangirls lauerten ja bekanntermaßen überall und dort, wo man sie am wenigsten erwartete, also behielt er seine Jacke lieber an und versteckte seine blonden Haare unter der Kapuze. An der nächsten Ecke riss er einem jungen Mädchen, das mit Werbung bedruckte Papierfächer verteilte, einen der Fächer praktisch aus den Händen und rannte stracks in die Richtung, in der der Klamottenladen lag, in dem er ein paar Sachen bestellt hatte. Vorhin hatte er den Anruf bekommen, dass die Sachen zur Abholung bereit lagen und wo Ruki sowieso schon unterwegs war, konnte er das auch selbst erledigen, anstatt wieder jemanden zu schicken, weil er zu faul oder beschäftigt war. Eigentlich war Ruki recht zufrieden damit, wie der Tag bisher gelaufen war. Die Fotos waren super geworden und er hatte auch schon ein paar Ausdrucke der besten Bilder bekommen. Die würde er Kai später zeigen, sie würden es sich gemütlich machen und das nachholen, was sie am Morgen angefangen hatten. Das Leben konnte schon toll sein. Sie hatten gerade eine lange Tour durch Japan hinter sich und deswegen etwas mehr Freizeit als gewöhnlich. Vielleicht würden sie ja auch ganz spontan nochmal für ein paar Tage verreisen. Ruki hielt sich noch eine ganze Weile in Shibuya auf. Nachdem er seine Sachen abgeholt hatte, aß er schnell einen Happen, ehe er sich in ein paar weitere Läden stürzte und seine Kreditkarte glühen ließ. Fast fühlte er sich ein wenig schlecht dabei, denn er wusste genau, dass er das meiste von dem teuren Kram vielleicht einmal anzog. Wenn überhaupt. Er liebte es einfach, sich neu einzukleiden und darüber vergaß er auch schließlich die Zeit. Wegen dem Fotoshooting war sein Handy noch auf lautlos gestellt und so bemerkte er zunächst die ganzen Anrufe und Nachrichten seines Freundes nicht. Erst als er müde wurde und sein Telefon aus der Tasche zog, merkte er, wie spät es eigentlich war und dass er gar nicht daran gedacht hatte, Kai anzurufen, wie er versprochen hatte. Er wählte schnell seine Nummer und musste gar nicht lange warten, denn Kai hob sofort ab. „Hey, sorry, ich hab irgendwie die Zeit vergessen“, entschuldigte er sich, während er sich auf den Weg zurück zum Bahnhof machte. „Schon okay. Wann kommst du denn?“ „Halbe bis Dreiviertelstunde würde ich sagen. Soll ich noch irgendwas mitbringen?“ „Gute Laune!“, erwiderte Kai und Ruki konnte genau an seiner Stimme raushören, dass Kai grinste. Ganz automatisch musste er auch grinsen. „Ich hab doch immer gute Laune“, schmunzelte er und erntete dafür einen amüsierten Lacher von Kai. „Ja klar. Unser Bandsonnenschein. Also, bis gleich!“ „Bis gleich!“ Ruki klappte sein Handy zu und steckte es zurück in seine Tasche, was etwas umständlich war, da er mittlerweile mit mehreren Tüten beladen war. Vielleicht sollte er doch ein Taxi nehmen? Nein, jetzt war er ja fast schon an der großen Kreuzung vorm Bahnhof und bei dem Verkehr würde das Taxi auch nicht schneller sein, sondern länger als die Bahn brauchen. Plötzlich hörte er Gekicher hinter sich und drehte sich im Gehen um, erkannte drei Mädchen mit Schuluniform, die sich die Hände vor den Mund hielten und zu ihm hinschauten. NEIN! Bisher war der Tag so gut gewesen, wieso mussten ihm jetzt diese albernen Gören über den Weg laufen? Er hatte sich zwar wieder weggedreht, konnte sie aber immer noch hören. Als eins der Mädchen etwas von „Ruki-chan“ erzählte, nahm er wirklich die Beine in die Hand. Dummerweise sprang die Fußgängerampel gerade auf rot um, als er die Kreuzung erreichte. Er überlegte nicht lange und lief trotzdem los, um sich in den labyrintartigen Bahnhof zu retten, ehe die Mädchen ihm folgen konnten. Abgelenkt durch die großen Monitore der Gebäude um ihn herum, wo gerade laut Werbung für eine der PSC Bands gemacht wurde und Ruki sich mal wieder fragte, was das eigentlich alles kostete und ob das wirklich nötig war für die anderen Bands, bemerkte er nicht, dass sich die Autos wieder in Bewegung gesetzt hatten. Um ihn herum hupte es, erschrocken sprang er zur Seite, dann gab es einen dumpfen Aufprall und um Ruki wurde alles schwarz. * Ruki wachte mit dröhnenden Kopfschmerzen auf und stellte blinzelnd fest, dass er nicht zuhause war. Wo genau er war, konnte er allerdings auch nicht erkennen, da seine Sicht verschwommen war. Scheiß Kurzsichtigkeit. Er sollte endlich diese verhasste Laser-OP hinter sich bringen! Er schaute neben sich und sah schemenhaft eine Brille auf dem Nachttisch liegen. Er nahm sie in die Hände, stellte aber fest, dass es nicht seine eigene war. Trotzdem setzte er sie probeweise auf und konnte überraschenderweise klar sehen. Und damit kam auch die Erkenntnis, wo er war. Im Krankenhaus! Sofort schaute er an sich runter und lugte unter die Bettdecke, bewegte vorsichtig alle Gliedmaßen, aber alles funktionierte einwandfrei. Hatten die Kopfschmerzen vielleicht etwas damit zu tun, dass er hier war? Er tastete an seinem Kopf nach einem Verband, fand aber keinen. Erst am Hinterkopf wurde er fündig und strich vorsichtig über die große, viereckige Bandage. Er hatte überhaupt keine Ahnung, was passiert war, dass er jetzt im Krankenhaus lag. Er konnte sich nur noch daran erinnern, dass er gestern Abend mit Reita weg gewesen war. Danach war alles weg. Ob er vielleicht einfach eine Schwester rufen sollte? Die konnte ihm sicher sagen, was passiert war. Bevor er den Knopf jedoch drücken konnte, ging die Tür auf und Kai steckte seinen Kopf ins Zimmer hinein. Als er realisierte, dass Ruki wach war, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Er schloss die Tür hinter sich und lief mit großen Schritten auf Ruki zu, setzte sich zu ihm auf die Bettkante und dann… nahm er seine Hand und wollte ihn küssen. Ruki konnte gerade so ausweichen und starrte Kai perplex an. Was sollte das denn? „Ähm. Ist ja toll, dass du dich freust mich zu sehen, aber lass das, okay?“, pflaumte er seinen Bandkollegen etwas unwirsch an und zog gleich die Decke etwas höher, um sich mehr darunter zu verstecken. Plötzlich brannten seine Wangen total. Was fiel Kai auch ein? Er war Bandleader, nicht seine Mutter und was auch immer mit Ruki passiert war, konnte gar nicht so schlimm gewesen sein, dass Kai ihn sogar küssen wollte. Kai war da scheinbar anderer Meinung, denn er sah Ruki mit in Falten gelegter Stirn an. „Wieso darf ich dich nicht küssen? Es ist doch niemand hier, der uns sieht“, sagte er langsam und wollte wieder nach Rukis Hand greifen, doch dieser war schneller und zog sie weg. Hatte Kai den Verstand verloren? „Der Arzt hat zwar gesagt, dass du etwas benommen oder verwirrt sein könntest, weil du auf den Kopf gefallen bist, aber jetzt bist du doch ein wenig komisch.“ Aha. Er war also auf den Kopf gefallen. Deswegen die Verletzung am Hinterkopf und die Tatsache, dass er im Krankenhaus aufwachte. „Also ich weiß ja nicht, was passiert ist, weil ich mich nicht erinnern kann, aber Kai, ehrlich, lass deine Hände und Zunge bei dir, okay?“, machte Ruki seinen Standpunkt klar. Er ließ sich doch hier nicht so von einem Kumpel anschwulen und es machte ja auch nicht den Anschein, als wäre er gerade dem Tod von der Schippe gesprungen, nur weil er hingefallen war. „Du erinnerst dich nicht? Aber wir sind doch zusammen, Ruki!“ „Bitte?“ Ruki schnappte nach Luft, ihm wurde mit einem Mal ganz schwindelig. „Nur weil wir am Samstag im Kino gewesen sind, heißt das nicht, dass wir zusammen sind! Ich gehe ständig mit irgendwelchen Leuten ins Kino!“ „Wir sind am Samstag überhaupt nicht im Kino gewesen. Da war unser Tourfinal“ „Wir haben Brokeback Mountain angeschaut!“, protestierte Ruki und bei der Erinnerung daran, stieg ihm die Röte ins Gesicht. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass es sich dabei um einen Film über Schwule handelte. Und ausgerechnet mit Kai hatte er so einen Film angeschaut. Er würde es natürlich nie zugeben, schon gar nicht vor sich selbst, aber irgendwie fand er Kai schon süß. Wenn er nicht gerade versuchte ihn zu küssen. Das ergab jetzt gar keinen Sinn. Doch, es ergab Sinn. Ruki stand nicht auf Männer und schon gar nicht auf dauergrinsende Drummer! Kai seufzte. „Also ich glaube, bei dir ist da oben was durcheinander geraten. Ich rufe besser einen Arzt.“ „Bei mir ist überhaupt nichts durcheinander geraten“, meckerte Ruki und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du lässt deine Hände bei dir und wir kommen klar. Erzähl mir lieber, wieso ich hier liege.“ „Du bist in Shibuya angefahren worden, weil du bei rot über die Straße gelaufen bist“, erklärte Kai ruhig, während er den Rufknopf für die Schwester drückte. „Der Fahrer sagte, du wärst ihm plötzlich vor den Wagen gesprungen und er hätte zwar abgebremst, dich dabei aber noch erwischt. Naja, zum Glück ist ja nichts weiter passiert. Du hast nur eine Platzwunde und eine leichte Gehirnerschütterung. Und ein bisschen vergesslich scheinst du auch…“ Den letzten Satz überhörte Ruki geflissentlich. Er war überhaupt nicht vergesslich. Er konnte sich zwar nicht daran erinnern, wie es zu dem Unfall gekommen war, aber er konnte sich an alles erinnern, was bis gestern Abend passiert war. Tourfinal? Also das hätte Ruki sicher mitbekommen. Wahrscheinlich wollten ihn die anderen etwas verarschen, jetzt wo sich die Gelegenheit dazu bot. Kai hatte ihn in letzter Zeit ja auch ganz schön geneckt. Das hier gehörte sicher dazu. Schließlich öffnete sich die Tür und ein Arzt trat ein, dicht gefolgt von einer Krankenschwester. Der Arzt blätterte auf seinem Klemmbrett herum, stellte sich Ruki als Fujishima-san vor und erklärte ihm etwas über seine Kopfverletzung, was Ruki aufgrund der vielen Fachtermini nicht richtig verstand. Nun, Platzwunde und Gehirnerschütterung erklärten sowieso genug. Den Typen, der ihn angefahren hatte, würde er später verklagen! „Ihre Verletzung ist nicht besonders schlimm. Heute behalten wir Sie zur Beobachtung noch mal da, morgen können Sie dann nach Hause“, erklärte der Arzt zuversichtlich und Ruki nickte. Zwar hatte er keine Lust hier zu übernachten, aber es hätte ihn auch schlimmer treffen können. Der Arzt sprach noch kurz mit ihm über die Medikamente, die er bekam, verabschiedete sich dann schon wieder, allerdings hielt Kai ihn zurück. „Ich glaube, er hat sein Gedächtnis verloren. Er redet so komisch mit mir und kann sich an so vieles nicht erinnern“, teilte Kai ihm mit, wofür Ruki ihn am liebsten schon wieder geohrfeigt hätte. „Ich habe nicht mein Gedächtnis verloren. Sonst würde ich dich doch gar nicht erkennen!“ Langsam reichte es Ruki. Kai wollte doch nicht ernsthaft den Arzt mit in sein kleines Spielchen ziehen! „Nun, es gibt verschiedene Arten von Gedächtnisverlust. Können Sie mir das heutige Datum sagen?“, sagte dieser allerdings mit ernstem Gesichtsausdruck. Ruki überlegte kurz. Er wusste nicht genau, welchen Tag sie hatten. „Paarundzwanzigster März“, sagte er schließlich überzeugt. Das musste reichen. Wieso nur sah der Arzt ihn jetzt so besorgt an? Kai wurde auch ganz blass. „Und das Jahr?“ „2006.“ * Kai wartete mit dem Rest der Band, ihrem Manager und zwei Mitarbeitern ihres Plattenlabels vor Rukis Zimmer, solange der Arzt weitere Untersuchungen machte. Kai hatte den anderen davon erzählt, dass Ruki scheinbar auf dem Stand von 2006 war, allerdings war das nur solange interessant gewesen, bis die Nachricht an sie gedrungen war, dass Ruki nicht von einem Auto angefahren worden war, sondern von einem der eigens von der PSC geheuerten Trucks, die in Shibuya zu Promotionzwecken eingesetzt wurden und ebenfalls Werbung für die Bands des Labels machten. Nachdem ihr neues Album „DIM“ im Juni erschienen war, waren täglich bis zu 5 schwarze „Gazette“-Trucks durch die Gegend gefahren. Jetzt, zwei Monate später, hatte das Label sein Augenmerk wieder etwas mehr auf Alice Nine gerichtet und so war es einer der Trucks dieser Band, der Ruki umgehauen hatte. Reita, Uruha und Aoi fanden diese Tatsache mehr als lustig und konnten gar nicht damit aufhören blöde Sprüche über Ruki und das Alice Nine Attentat zu reißen, dabei konnten sie echt von Glück reden, dass der Unfall so glimpflich ausgegangen war. Kai hatte sich zu Tode erschreckt, als das Krankenhaus ihn benachrichtigt hatte, nachdem er schon vergeblich auf Ruki gewartet hatte. Er hatte schnell das nötigste für seinen Freund zusammen gepackt (Kai wusste ja, wie pingelig und eigen Ruki sein konnte), und war ins Krankenhaus gefahren, wo sein Freund leblos wie eine Porzellanpuppe in seinem Bett gelegen hatte. Als sich die Tür öffnete und der Arzt, wieder gefolgt von der Schwester, heraustrat, verstummten alle und sahen erwartungsvoll zum Arzt. „Ihr Freund leidet scheinbar an einer retrograden Amnesie, das bedeutet in seinem Fall, dass die letzten 3 ½ Jahre temporär aus seinem Gedächtnis gelöscht sind. Das ist bei einer Kopfverletzung allerdings nichts Ungewöhnliches und sollte sich in den nächsten 7-14 Tagen von alleine wieder legen. Sie können ihm auch dabei helfen, indem sie ihm Fotos, Videos oder sonstiges zeigen, was seine Erinnerung stimuliert.“ „Muss er jetzt im Krankenhaus bleiben?“, schoss es sofort aus Kai heraus, der natürlich nichts lieber wollte, als Ruki bei sich daheim, auch wenn das mit der Amnesie sicher kompliziert werden würde. Der Arzt schüttelte den Kopf. „Das ist nicht nötig. 3 Jahre sind keine so lange Zeitspanne, als dass er sich jetzt nicht mehr zurecht finden würde. Allerdings wäre es besser, wenn sich jemand um ihn kümmert, bis er wieder auf dem Damm ist. Und wenn irgendetwas ist, zögern Sie nicht und kommen Sie vorbei.“ Kai hoffte, dass der Arzt Recht hatte und Ruki sich bald wieder erinnern würde. Momentan hatte er ein ganz schön ungutes Gefühl im Bauch. Ruki war ganz schön ruppig zu ihm gewesen und hatte scheinbar Null Interesse an ihm. Zwar wusste er, dass es nicht Rukis Schuld war, aber ein wenig verletzt hatte ihn sein Verhalten schon. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte ihn auch prompt Aoi und legte freundschaftlich einen Arm um Kais Schultern. „Das mit Ruki wird schon wieder.“ „Hoffentlich“, presste Kai hervor. Er wollte gar nicht daran denken, was passieren würde, wenn Ruki sich nicht mehr erinnern konnte. Im März 2006 waren sie noch lange von einer Beziehung entfernt gewesen, weil beide ziemlich dickköpfig gewesen waren. Davon abgesehen würde es natürlich auch Probleme mit der Band geben, denn musikalisch lag 2006 ebenfalls lange zurück. Tbc.... A/N: Diese Trucks sind da im Sommer echt pausenlos rumgefahren. Den von A9 haben wir zwar nie gesehen (außer auf Fotos), aber die von Gazette waren wirklich überall in Shibuya und Harajuku^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)