Drei sind eine zu viel von harukaaaa (Shuu/Haruka Drew/Maike) ================================================================================ Kapitel 1: Verlaufen -------------------- Wie lange irrte sie jetzt schon durch diesen Wald? Diese Frage stellte sich das braunhaarige Mädchen immer und immer wieder. Ihr Zeitgefühl ließ immer mehr zu wünschen übrig, so konnte sie nicht einschätzen, wie lange sie schon durch das dichte Geäst wanderte. „Mann ich hab echt keine Lust mehr. Ich laufe hier bestimmt schon seit Tagen herum“, jammerte das hübsche Mädchen während sie so vor sich hinstolperte. Nachdem sie endlich alle fünf Bänder in der Tasche hatte, gönnte sie ihren Pokemon und sich eine Auszeit in ihrer Heimat Blütenburg. Schließlich musste sie für das große Festival in Château-City fit sein. Doch das Mädchen sah alles andere als fit aus. Hätte sie bei der Wegzweigung doch nur den anderen Weg gewählt, dann wäre sie bestimmt schon in der Stadt angekommen. Doch wie schon so oft hatte sich ihr Instinkt getäuscht und nun bekam sie die Quittung dafür. „Ich kann mich wirklich auf mein Gefühl verlassen…aber auch nur wenn ich genau das Gegenteil mache. Wie erbärmlich!“, seufzte Haruka und ließ sich auf einem kleinen Felsen nieder. „Momentchen mal, da war ich doch schon heute Vormittag!“, dachte Haruka laut nach, „Das darf doch wohl wirklich nicht wahr sein, ich bin im Kreis gegangen! Wenn ich nicht bald aus diesem Wald finde, verpasse ich noch das große Festival. Waaahh verdammt!, schrie sie aufgebracht und stampfte mit einem Fuß auf, „Wie soll ich hier bloß wieder rausfinden? Ich muss unbedingt weitergehen, sonst werde ich nie in der Stadt ankommen“, beschloss die Blauäugige kritisch und setzte sofort ihren Weg wieder fort. Nach kurzer Zeit wurde der Wald immer dichter, dunkler und kühler. Gänsehaut kroch über ihren gesamten Körper, wohl fühlte sie sich schon lange nicht mehr. Was wäre wenn sie nie wieder auf Zivilisation stoßen würde? Müsste sie sich dann auch von Käfern, Erde und Blättern ernähren wie in diesen Promi-Shows im Fernsehen? Immer die gleichen Klamotten tragen, bis sie irgendwann zerfallen und sie dazu gezwungen ist sich Öko-Kleidung aus Ästen und Blättern zu basteln? „Aber das würde ja unglaublich kratzen!“, dachte sie verzweifelt nach als sie plötzlich ein Geräusch vernahm. Sie wirbelte einmal um ihre eigene Achse, um genau zu hören woher es genau kam. Es war still, sie wagte sich nicht zu bewegen. Doch da! Da war es wieder. Rechts von ihr. Es hörte sich wie Gemurmel an. Sachte schlich sie sich hinter einen dichten Busch und lugte anschließend etwas hervor. Da war eine Lichtung mitten im Wald mit wunderschönen Blumen und einem riesigen Laubbaum, welcher unter der Sonne seine wahre Farbenpracht präsentierte. Doch da war noch jemand. Ja genau, ein Jemand! „Gott sei Dank, ein Mensch!“, freute sich Haruka innerlich, „Ich muss also doch kein Leben als Waldmensch führen!“ Sie wollte gerade aus dem Gebüsch springen, um die Person um Hilfe zu bitten, als sie sein Gemurmel erneut aufhören und plötzlich auch erstarren ließ. Denn ein Junge saß unter dem prachtvollen Laubbaum. Dieser Junge…sie kannte ihn, doch sie konnte sein Gesicht nicht erkennen, da es im Schatten des Baumes war. Doch seine Stimme…sie hatte sie schon einmal gehört, aber wo? „Ich kenne ihn, ganz sicher. Aber woher?“, dachte sie fieberhaft nach , als er plötzlich erneut sprach. „Roselia, sie ist so perfekt und wundervoll…aber“- „Ros-roselia-ros!“ -Klick! Nun wusste sie bescheid. Aber warum musste denn unbedingt ER hier sein? Da wäre ihr Harley noch lieber gewesen. Sie konnte doch nicht einfach so aus dem Busch springen, auf DIESEN Jungen zugehen und ihm sagen, dass sie nicht zur Wettbewerbshalle findet. Er würde sich, wie jedes Mal wenn sie sich trafen, über sie lustig machen. Er würde sie lächerlich machen, als zweitklassige Koordinatorin beschimpfen und ihr noch andere tausend Gründe an den Kopf werfen, warum sie nicht so perfekt war wie er. Er, der perfekte, arrogante Schnösel. Shuu. Dem Jungen, den sie schon so lange versuchte auszuweichen. Warum sie das tat? Weil ER Gefühle in ihr auslöste, die sie sich nicht eingestehn wollte. Weil nur ER sie so auf die Palme doch andererseits so zum Schmunzeln brachte. Weil nur ER das aus ihr herausholte, wovon sie selbst keine Ahnung hatte, dass sie es besitzt. Und das war Power, Selbstvertrauen und der beinharte Wille. Doch das sollten doch keine Gründe sein diesen Jungen zu meiden, oder? „Sie ist so perfekt und doch…“, murmelte der grünhaarige Junge zu seinem Pflanzen-Pokemon. Seine Miene spiegelte Unsicherheit und ein Funken Trauer. „Wovon redet Shuu?“, fragte sich Haruka, während sie den Grünhaarigen beobachtete, „Redet er vielleicht über mich?“, hoffte sie innerlich als sie plötzlich etwas auf ihrem Kopf spürte. . „Was-?“, sie tastete ihr Haar ab, bis sie schließlich zu ihrem grün-farbigen Kopftuch gelangte. Etwas zog heftig an ihrem Tuch. Als sie schließlich beide Hände einsetzte, um herauszufinden, was sie so beschäftigte, streiften weiche Federn an ihren Fingern. Erschrocken fuchtelte sie wild mit den Armen herum, um das Ding, was sich auf ihrem Kopf verheddert hatte, aufzuscheuchen. „Verdammt noch mal, was ist das!?“, fluchte sie so leise sie konnte, um Shuu’s Aufmerksamkeit nicht auf sich zu lenken. „Hoothoot, hooooot!!“, kreischte das Pokemon, welches wild auf ihrem Kopf herumtobte und sich ihr Haartuch wortwörtlich unter den Nagel riss. Mit zerzaustem Haar jagte sie aufgebracht dem Eulen-Pokemon hinterher. „Hey, komm zurück! Das gehört MIR!“, rief sie lautstark und stürzte sich mit dem Pokemon auf den saftigen Rasen. Doch der Kampf ging erbarmungslos weiter. Immer wieder wurde das Tuch hin und her gezogen. Schließlich gab das wilde Hoothoot nach kurzer Zeit aber doch auf, da es einsah, dass es keine Chance gegen das tobende Mädchen hatte. Stolz hielt Haruka ihre grüne Kopfbedeckung in der rechten Hand. „Jaaaa mach dich bloß schnell aus dem Staub!“, rief sie drohend Hoothoot nach, „Denn du hast keine Chance gegen Haruka, die kampflustige Wald-Mensch-Amazone!“ Mit einem selbstbewussten und triumphierenden Ausdruck im Gesicht wandte sich das Mädchen schließlich um – was sie jedoch im gleichem Moment wieder bereute „Wald-Mensch-Amazone?“, hauchte eine amüsierte Stimme hervor. Klar es musste ja so kommen. Immerhin war sie so laut hinter dem Eulen-Pokemon hinterher gejagt, dass sie wissen musste, dass ER das Spektakel mitbekommt. Da stand er. Vor ihr. Und da wusste sie wieder, wonach sie sich in den letzten drei Jahren so sehnte. Diese Augen. Smaragd-grün-leuchtend und doch gleichzeitig so geheimnisvoll und tiefgründig, wie dieser Wald hier war. Wie schnell sie sich doch in diesen Augen verlor, doch sie wollte das nicht. „Verdammt Haruka, reiß dich zusammen!“, mahnte sie sich selbst in Gedanken. „Ich wusste gar nicht, dass du hier in diesem Wald lebst?! Ich dachte Blütenburg ist deine Heimat. So kann man sich täuschen!“, höhnte Shuu und stupste sich eine grüne Haarsträhne aus dem Blickfeld. „Ähh…w-was?“, Haruka verstand nicht ganz. „Naja, Waldmenschen leben, wie das Wort schon sagt, in Wäldern. Und da du vorhin, als du dich mit dem wilden Hoothoot gestritten hast, erwähnt hattest, dass du solch ein Waldmensch seist, schließe ich aus dieser Aussage, dass du hier wohnst.“, kommentierte er arrogant wie eh und je. Haruka plusterte sich mit jedem seiner Worte ein wenig mehr auf, sie glich einem Vulkan, der kurz davor war auszubrechen. „Waaaas?!“, rief sie schließlich auf und ballte ihre Hände zu Fäuste, „Ich wohne nicht im Wald!“, fuhr sie den Grünhaarigen mit hochrotem Kopf an. „Ach ja? Vorhin hörte sich das aber anders an.“, antwortete Shuu amüsiert und fuhr sich erneut durch sein dichtes Haar. „Waah Shuu! Du bist wirklich immer noch der gleiche arrogante Idiot wie damals!“, rief sie völlig außer sich. „Das hast du aber schön gesagt!“, lächelte der Junge selbstbewusst und nahm ihr das grüne Kopftuch aus der Hand. „Hey! Was-!“ „Halt still!“, meinte Shuu bestimmend und fummelte an ihrem Haar herum, „Du brauchst dafür ja wieder Stunden!“ „D-danke Shuu.“, hauchte sie schüchtern hervor, eine verdächtige Röte zierte ihr Gesicht. „Keine Ursache, das Tuch sitzt wieder perfekt!“, meinte er stolz, „Was suchst du eigentlich hier?“, fügte er fragend hinzu. „Ähm ich wollte zum Wettbewerb in Château-City, aber-!“ „-Du hast dich verlaufen, nicht wahr?“, unterbrach er das Mädchen lachend,“Haha, na klar was sonst!“ Sofort schlug Haruka’s Stimmung wieder um. Sie war unglaublich wütend. Genau jetzt wusste sie wieder, warum sie diesen Jungen immer gemieden hatte. Sie hasste seine Launen, seinen Sarkasmus und seine unübertroffene Überheblichkeit. „Verdammt noch mal, Shuu!“, fuhr sie ihn plötzlich an, „Wenn du mir nicht helfen willst, dann lass mich lieber in Ruhe. Ohne dein arrogantes Gelaber bin ich wirklich besser dran!“ So wandte sie sich um und wollte ihren Weg fortsetzen, als er plötzlich hastig ihr Handgelenk packte und sie an seine Brust zog. „Ich werde dir helfen, keine Sorge“, hauchte Shuu hervor. Sie war ihm so nahe, dass sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte. Er ließ sie unwillkürlich erröten. „O-okay.“, stotterte das Mädchen leise und wagte sich nicht zu bewegen. ~~~~ so das ist das erste kapitel von meiner neuen geschichte, ich hoffe euch gefällt sie =) Kritik ist natürlich sehr willkommen ! Lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)