About the Simple Things von KaraKiro (Natsu x Lucy - Update: Ch.4!) ================================================================================ Kapitel 1: The Thing with Wanting More -------------------------------------- AN: Ich bin total stolz auf mich. Ich hab die prüde Nonne in mir ein kleines Stück zurück gelassen und etwas halbwegs zitroniges geschrieben. Gut, es ist nur SEHR vage angedeutet, aber immerhin. Und zu mehr werd ich wohl eh nie in der Lage sein. Aber keine Panik, durchatmen, es ist noch immer jugendfrei und kann ohne Bedenken gelesen werden. Ansonsten ist diese Fanfic wohl einfach der Inbegriff meines inneren Fangirls. Ich wollte einfach mal etwas mit einem so simplen und doch komplexen Plot schreiben, das sich darauf konzentriert wie mein Fairy Tail OTP sich wohl in einer richtigen Beziehung, vor allem bei den verschiedenen Schritten, verhalten würde. Die ganzen klischeehaften Wir-werden-ein-Paar-The-End-Fics werden doch auch langsam langweilig, oder? Hier werde ich also versuchen das Ganze etwas realistischer anzugehen. Betonung auf versuchen. Aber hey, genießt es und ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich Enchanted nicht weiter schreiben kann. Vielleicht entschädigt euch ja das hier: www.alina-san.livejournal.com --> Noch mehr NaLu-Stuff! Und nun haut rein und lasst es euch schmecken! ONE: The Thing with Wanting More - Über einen Fast-Kuss und einen Sturzflug in den Fluss – Der Versuch sie zu küssen war definitiv keine sonderlich gute Idee gewesen. Natsu zuckte betreten zusammen, als eine durchnässte Lucy wutentbrannt die Tür zu ihrem Apartment so gewaltsam auftrat, dass sie mit einem ohrenbetäubenden Knall gegen die Wand schlug – eine nette Erinnerung daran, wie lächerlich stark das Mädchen sein konnte, wenn sie so ziemlich stinksauer war. Lucy entschwand im Inneren der Wohnung, missgelaunt und gefährlich schnaubend, kurz bevor die Tür vom Aufprall zurückschleuderte. Natsu schaffte es gerade noch so seine Finger zwischen Tür und Angel zu quetschen bevor sie gänzlich zufallen konnte. Na ja, nicht dass eine verschlossene Tür ihn je davon abgehalten hatte irgendwie in Lucys Wohnung zu kommen, aber er befand es für besser das Mädchen nicht noch mehr zu reizen, als er es ohnehin schon getan hatte. „Komm schon, Luce“, jammerte er, während er die Tür hinter sich schloss. „Ich hab mich doch entschuldigt.“ Lucy wirbelte herum und funkelte ihn bösartig mit glühenden Wangen an. „Davon kann ich mir nichts kaufen! Ich hätte sterben können!“ Natsu neigte den Kopf etwas hinab und spitzte entschuldigend zu ihr auf. „Es tut mir wirklich Leid.“ Er hatte das eindeutig nicht ganz durchdacht. Auf der anderen Seite war er sich nicht sicher, was er denn erwartet hatte. Versuchen sie zu küssen war so oder so ein ziemlich dämlicher Schachzug gewesen, vor allem weil es total spontan und absolut rücksichtslos von ihm gewesen war. Und sein Timing hätte auch nicht schlechter sein können. Was für ein Idiot versuchte schon seine Teampartnerin und vermeintlich beste Freundin zu küssen, wenn diese grade ganz konzentriert auf der viel zu schmalen Kante von Magnolias Fluss zu balancieren versuchte? Es war vorhersehbar gewesen, dass ihr das eine Heidenangst eingejagt hatte. Natsu seufzte tief. Idiot, Idiot, Idiot. Er erinnerte sich vage daran, wie hübsch sie ausgesehen hatte, als das Mondlicht sachte ihren Körper umschmeichelte und ganz plötzlich wollte er sie einfach anfassen. Natsu hatte nicht mal einen Gedanken daran verschwendet, wie seltsam es wohl sein würde oder wie unangemessen es doch war (Hey, sie war sein Nakama), es hatte sich einfach so richtig angefühlt in dem Moment, als er die Hände ausstreckte und zaghaft ihre Hüften berührte. Er war so fasziniert, so gefesselt von ihr gewesen, dass er kaum wahrnahm, wie sich ihre Augen verwirrt weiteten, als er den Kopf zur ihr neigte bis sich ihre Nasenspitzen trafen. Nur dass er nie die Chance bekommen hatte zu testen, ob ihre Lippen tatsächlich so weich waren wie sie aussahen, denn Lucy war ein geschockter Aufschrei entflohen und… Na ja. Sie war irgendwie rücklings in den Fluss gefallen. Dass sie sich vorher noch in Natsus Shirt gekrallt hatte, war ihr auch keine sonderlich große Hilfe gewesen; am Ende waren sie nur beide im Wasser gelandet. Zum Glück war Natsu ein Feuermagier, also konnte er innerhalb einer Sekunde auf die andere trocknen. Aber, na ja, Lucy war es nicht. Und diese kleine Tatsache machte sie in diesem Moment mehr fertig als je zuvor als sie ein Niesen überkam. Sie hatte ihren finstersten Blick aufgesetzt als sie sprach, oder eher schimpfte: „Oh ganz toll, jetzt werd ich auch noch krank. Danke vielmals, du Idiot!“ „Ich hab dir angeboten dich zu trocknen“, nuschelte Natsu kleinlaut in seinen nicht vorhandenen Bart und grub die Hände in die Hosentaschen, während er ihr ins Badezimmer folgte. „Ich will aber nicht, dass du mich trocknest“, zischte sie, während sie das Wasser aus einem Bündel ihrer Haare über dem Waschbecken auspresste. „Und du weißt, dass ich es hasse, mich zu wiederholen. Ich hasse es mich zu wiederholen!“ Natsu lachte nervös in sich hinein. „Ähm, hast du aber grade getan, Luce.“ Die Blondine schoss ein so tödliches Funkeln in seine Richtung, dass sie für eine Sekunde locker als Erza hätte durchgehen können; plötzlich fühlte er allzu bekannten Angstschweiß auf seiner Stirn. „N-nö, hast du nicht, weiß gar nicht, wie ich überhaupt darauf komme.“ Lucy seufzte entnervt und presste weiterhin Wasser aus ihren blonden Strähnen. „Es ist nicht fair, dass du so schnell trocknen kannst. Du solltest eigentlich auch nass sein und rumniesen.“ Aus den Augenwinkeln warf sie einen flüchtigen Blick auf Natsu und als sie sah, dass er schuldbewusst zu Boden stierte, entspannten sich ihre Züge zu einem etwas gefassteren Ausdruck. Irgendwie fühlte sie sich jetzt doch etwas mies. Dem Kerl tat etwas Leid, das ihm nicht wirklich Leid tun musste. Immerhin war es doch ihre eigene Schuld gewesen, dass sie in den Fluss gefallen war. Und nicht nur das, sie hatte sogar Natsu mit hineingezogen, trotzdem machte ihm das scheinbar nicht das Geringste aus. Eigentlich war sich Lucy gar nicht so sicher, weswegen sie denn nun so verdammt sauer auf ihn war. Aber vielleicht, dachte sie, war sie gar nicht tatsächlich sauer auf ihn, sondern schlichtweg zu erschrocken und verlegen um sich in seiner Nähe noch normal zu verhalten, nachdem er sie doch fast… Ihr Gesicht errötete zu einem vibrierenden Karmesinrot, als sie daran zurückdachte. Natsu hatte versucht sie zu küssen. Es war keiner von diesen kitschigen Momenten wie in den ganzen Liebesromanzen gewesen, in denen es diese gewisse Spannung zur Vorbereitung gab bevor der Kerl dann ganz langsam und behutsam näher kam. Wie aus dem Nichts war sein Gesicht plötzlich direkt vor ihrem gewesen, so nah dass ihre Unterlippe sogar seine Oberlippe berührt hatte, als sie aufgeschrien hatte. Er hatte sie fast geküsst. Und nicht nur ein freundschaftlicher Schmatzer, seine Lippen waren geöffnet gewesen, bereit sie zu küssen, wie ein Mann eine Frau küsste. Nicht wie ein Kumpel einen Kumpel küsste (das klang falsch, aber sie konnte grade sowieso nicht klar denken). Lucy war so verwirrt, so unglaublich durcheinander und aufgewühlt. Sie wusste einfach nicht, wie sie damit umgehen sollte, geschweige denn was es denn nun zu bedeuten hatte. Hatte er Gefühle für sie? Und was war, wenn er wirklich welche hatte? Das Ganze erinnerte sie an den nun wirklich unangenehmen Vorfall mit Mirajane, als diese neckisch behauptet hatte, Natsu habe womöglich eher romantisches Interesse ihr. Lucy war damals genau so ungeschickt und befangen gewesen, aber es war ihr nicht gänzlich missfallen, dass Natsu vielleicht in sie verliebt war. Verdammt, der Kerl hatte ihr Herz damals ganz schön zum Klopfen gebracht. Obwohl sie sich zu der Zeit darauf eingestellt hatte ihn zurückzuweisen, denn hey, immerhin waren sie Nakama. Zu ihrem Erstaunen war sie sich aber gar nicht mehr so sicher, ob sie ihn diesmal auch zurückweisen würde, Nakama hin oder her. Falls er Gefühle für sie hatte natürlich. Worüber sie sich nicht ganz sicher war. Genau wie über ihre eigenen Gefühle. Sie wischte sich über die Stirn und seufzte tief, die Augen entnervt geschlossen. Warum tut er mir das nur immer wieder an? Lucy war so beschäftigt damit ihre Gedanken zu ordnen, dass das plätschernde Geräusch des Wassers als ihre Dusche angestellt wurde sie vollkommen überrumpelte. Sie wirbelte verdutzt herum und zog die Augenbrauen zu einem verständnislosen Stirnrunzeln zusammen, als sie Natsu sah, der komplett angezogen unter dem Wasserstrahl stand und dampfte, dort wo das kalte Wasser seine glühende Haut berührte. Sie gaffte ihn ungläubig an. „Was zur Hölle machst du da, du Trottel!?“ „Nass werden“, erwiderte er nüchtern. „Du hast Recht. Es ist nicht fair, dass du die Einzige bist die krank wird, wo ich doch Schuld bin, dass du überhaupt in den Fluss gefallen bist.“ Lucy stöhnte genervt auf, während sie nach seinem durchnässten Shirt griff und ihn grob aus ihrer Dusche zog. „Hör zu, es ist nicht deine Schuld“, sagte sie nachdrücklich und wandte sich vom tropfenden Natsu ab, um sich ein Handtuch von dem Regal zu schnappen. „Ich bin ausgerutscht. Meine Schuld. Okay?“ Natsu legte die Stirn in Falten, als das Mädchen begann seine Haare mit dem weichen Handtuch zu trocknen; komischerweise fühlte er sich nur dadurch schon ungemein zufrieden. „Warum bist dann so sauer, Luce?“ „N-na ja“, murmelte sie, unfähig das kleine Zittern in ihrer Stimme zu verhindern, während sie mit feurigen Wangen hinab zu seinen Sandalen blickte. „Weil…“ Natsu nickte einsehend und schaute zur Seite, seine Augen verengten sich vor Verlegenheit. Natürlich. Sie war deswegen so wütend. Wegen dem Fast-Kuss. Seltsamerweise tat der Gedanke daran, dass sie wegen so etwas so böse auf ihn war ganz furchtbar weh. Viel mehr, als er je für möglich gehalten hätte. „Wär es denn so schlimm gewesen?“ Lucys Kopf schoss verwirrt hoch, ihre Augen weiteten sich als sie bemerkte, wie nah sie sich eigentlich waren. Fast ohne es zu merken hielten ihre Hände auf seinem Kopf inne. Sich räuspernd murmelte sie: „Was meinst du?“ Sie fühlte, wie ihr Herz kurz aussetzte, als sie seinen ernsten Gesichtsausdruck sah. „Wär es wirklich so furchtbar gewesen? Hat die Vorstellung, dass ich dich küssen wollte, dir so eine Angst gemacht, dass du lieber ins kalte Wasser gesprungen bist?“ „Ich…“, hörte sie sich selbst sehr heiser wispern. Sie war sprachlos und dass er keine Hemmungen hatte etwas dergleichen so offen heraus zu sagen hatte sie vollkommen kalt erwischt. Ihr Mund war ganz trocken, ihre Lippen öffneten sich für Worte die einfach nicht herauskommen wollten. Sein neugieriger Blick aus diesen tiefgründigen Augen schien sie förmlich zu durchbohren, er ließ ihr Herz doppelt so schnell schlagen wie zuvor und ihre Wangen brennen. Normalerweise hätte sie ihm wohl eine Kopfnuss verpasst, ihm gesagt er solle keinen Mist reden, aber nicht unter solchen Umständen. Da war etwas an ihm, das vorher nicht da gewesen war. Etwas das sie nicht genau benennen konnte. Doch dann wurde ihr klar, was tatsächlich anders war. Nichts an Natsu hatte sich verändert. Es war etwas an ihr, das sich geändert hatte. Irgendwas an der Art, wie sie ihn ansah, so furchtbar anders als zuvor. Liebevoll, wärmer, ja fast sehnsüchtig. Denn über die Zeit, gemächlich, ohne dass sie es merken konnte, hatte er sie irgendwie dazu gebracht ihn mit den Augen einer Frau zu sehen; als einen Mann. Lucy ließ langsam die Hände sinken und biss sich auf die Unterlippe, das Handtuch hing noch immer leicht verloren auf Natsus Kopf, während dieser die Brauen zusammenzog. Sie zitterte, ob es nun wegen der Kälte oder seiner Gegenwart war, oder auch wegen beidem. Sie fühlte, wie sich all die kleinen Härchen in ihrem Nacken, auf ihren Armen aufstellten, als sie seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spürte. Wieder realisierte sie, wie verdammt nah sie sich waren und dass es ihr überhaupt nichts ausmachen würde, wenn er einfach… Lucy hatte keine Ahnung, ob es der Dampf im Badezimmer war, der ihre Gedanken benebelte oder ob sie schlichtweg den Verstand verloren hatte, aber irgendwas in ihr drängte sie dazu einen großen Schritt zu machen. Einen Schritt der alles für immer ruinieren könnte – oder es zu etwas noch viel Besserem machen. In Wirklichkeit machte sie nur einen kleinen Schritt auf ihn zu, der winzige Schritt der sie voneinander trennte. Mit bebenden Händen hob sie die Arme und schlang sie zaghaft um seine Taille, wodurch sich ihre Körper auf eine Weise berührten die kitzelnde Funken durch ihre Venen rauschen ließ. Auch wenn ihr Blick sich auf das Muster auf seinem Oberteil konzentrierte, wusste sie ganz genau, was für ein Ausdruck auf Natsus Gesicht war, konnte praktisch fühlen wie sich seine Augen weiteten, spürte wie sich sein Körper um ein paar Grade in ihren Armen erhitzte. Die einzigen Geräusche waren das Prasseln des Wassers und das laute Klopfen ihres Herzens. Dann kam seine Stimme, sehr belegt und un-Natsu-mäßig. „… Luce?“ „Solange du es bist“, flüsterte sie in sein Shirt, trübe Nussaugen spitzten unter goldenen Haaren zu ihm empor. „Solange du es bist, hab ich vor gar nichts Angst.“ Sie könnte schwören, dass ihr Herz und die Zeit selbst für einen atemberaubenden Moment stillstanden. Natsus Gesicht war seltsam; irgendwas zwischen verlegen, nervös und zweifelnd und es hätte beinahe ulkig ausgesehen, wenn die Spannung nicht so dick wäre, dass man sie schneiden könnte. Lucy allerdings spürte, wie ihr eigener Ausdruck ihr immer mehr außer Kontrolle geriet. Sie war sich sicher, dass sie ihr Herz mittlerweile in den Augen trug und er in ihr lesen konnte, wie in einem offenen Buch. Dass sie trotzdem vage die Kraft fand ihren Mund zu öffnen, überraschte sie irgendwie. „Weißt du, Natsu.“ Sie neigte ihren Kopf nach oben, ließ ihren Atem bewusst über seinen Hals wandern, während sie sprach. „Hier drin gibt es keinen Fluss.“ Und plötzlich trennten ihre Gesichter nur wenige Fingerbreiten und Lucy glaubte, dass sich unter seinem so ernsten Ausdruck ein kleines Lächeln in seinen Mundwinkeln versteckte, ein aufgeregtes Glitzern in seinen Augen, das sie erwartungsvoll erschaudern ließ. Dann fühlte sie seine rauen Hände, gebrandmarkt von zahllosen Kämpfen, wie sie sachte ihre Oberarme berührten, viel vorsichtiger als sie es je von ihm erwartet hätte. „Kein Fluss weit und breit“, murmelte er und streifte ihr eine lose goldene Strähne hinter ihr Ohr, während er sich über die Lippen leckte. Seine Hände umfassten sanft ihr Gesicht und als seine Nase diesmal an ihrer vorbei streifte gab es weder so etwas wie Schock noch Entsetzen – stattdessen raubte es ihr fast den Atem, die Art wie er ihr noch immer tief in die Augen sah, während er ihr immer näher kam. Als er die Augen schloss dachte Lucy ihr Herz würde ihr aus der Kehle springen, fast von selbst neigte sie den Kopf etwas nach rechts, ihre feuchten Lippen öffneten sich nur einen Spalt. Als es zwischen ihnen nur noch ein paar wenige Millimeter gab, zögerte Natsu einen Moment lang; zu lange für ihren Geschmack. Die Tortur, dass seine Lippen genau da waren, sie aber nicht berührten, war zu viel für Lucy. Ihr Verstand setzte aus. In einer geistigen Kurzschlussreaktion griff sie nach dem nassen Stoff seines Oberteils und zog ihn mit einem Ruck nach vorne, zwang ihn dazu den letzten Schritt viel grober zu machen und so krachte sein Mund ziemlich schmerzhaft auf ihren hinab. Fast gleichzeitig ließen sie fluchend voneinander ab, vor Schmerz stöhnend, während sie beide eine Hand über ihre Münder schlugen. Lucy fragte sich vage, ob das hier wohl das Peinlichste war, das ihr je passieren konnte; aber dann erinnerte sie sich daran, dass Evaroo sie hässlich genannt hatte und verwarf es. Dennoch war es ganz oben auf ihrer Liste der Peinlichkeiten, was nur einer von vielen Gründen war, warum ihr Gesicht wie Feuer brannte. Sie war kurz davor sich zu wünschen, dass die Erde sich auftat und sie sofort verschlang, als Natsu plötzlich in schallendes Gelächter ausbrach. „Oh Mann, Luce. Du bist schon echt ‘ne Nummer für sich“, keuchte er zwischen heiserem Glucksen hindurch, eine Hand noch immer an seinem Mund. „Das war der schlechteste erste Kuss aller Zeiten.“ Lucy spürte, wie ihr Gesicht sich noch mehr erhitzte, bis sie Angst hatte es könnte womöglich explodieren. „H-halt die Klappe! Du bist ja wohl selbst Schuld“, plapperte sie persönlich beleidigt. „Du hast so verdammt lange gebraucht, dass ich die Sache in die Hand nehmen musste.“ Natsu schenkte ihr ein breites Grinsen. „Gott sei Dank hast du das getan. Ich war nämlich echt nervös, aber du hast das Eis gebrochen.“ Sie blickte verlegen zu ihm empor und berührte zögerlich seinen Mund. „Tut es weh?“ „Scheiß drauf“, sagte Natsu, während er ihre Hand wegzog um seine Lippen zu befreien. Lucy hatte kaum Zeit ihre Augen zu weiten, als Natsu sich zu ihr hinab beugte, diesmal kein bisschen damit zögernd ihre Lippen mit seinem hungrigen Mund zu verschließen. Lucy seufzte in purer Erleichterung über das unbeschreibliche Gefühl endlich zu spüren, wie es sich anfühlte, wenn sein Mund mit forderndem Druck ihren massierte. Sofort hob sie die Arme um sein Gesicht zu berühren, während sie spürte wie er ihre Hüfte umfasste um sie an sich zu drücken bis es keinen Platz mehr gab, und selbst dann schien er noch nicht genug bekommen zu können. Sie wurde von einem plötzlichen Ausbruch von Wärme überwältigt, während sich seine rauen Lippen auf ihren bewegten. Diese Wärme strömte durch ihren gesamten Körper und irgendwas sagte ihr, dass es nicht nur an seiner Temperatur lag. Es ließ ihre Knie weich werden und machte es ihr unmöglich auch nur einen klaren Gedanken zu formen. Ihr Verstand fühlte sich verzerrt an und sehr unklar, sie wusste nur, dass er das Einzige war was hier und jetzt zählte, und so übernahm schnell ihr Körper die Führung. Sie ließ alle Rationalität hinter sich, als sie den Mund öffnete, damit seine Zunge hinein tauchen konnte, fühlte wie sein Griff um ihre Hüften fester wurde. Von da an schien alles wahnsinnig schnell zu gehen, verbunden mit viel Saugen, sanftem Beißen, Zähne die ab und an zusammen stießen und verzweifeltes Packen nach etwas um sich irgendwie festzuhalten. Hände wanderten zu delikaten und empfindlichen Stellen, entlockten ein Stöhnen oder Keuchen und irgendwann währenddessen schob er seine Hände unter ihren Po, hob sie hoch und drückte sie etwas grob gegen die nächstbeste Wand. Kleidungsstücke wurden praktisch weggerissen und innerhalb von wenigen Herzschlägen klatschte feuchte Haut aufeinander, erhitzte sich sofort. Irgendwie landeten sie auf dem kalten Marmorboden, nackt und von dem Verlangen getragen mehr von einander zu spüren, alles zu fühlen was sie zu geben hatten. Eingehüllt von einer wundervoll neuen Art von Hitze gaben sie sich ganz ihren Instinkten hin, sein tiefes Keuchen und ihre gelegentlichen Schreie füllten die Luft, als eine Freundschaft verwelkte um zu so viel mehr zu erblühen. tbc Kapitel 2: The Things with Becoming Lovers ------------------------------------------ AN: Seht ihr das? Ich bin eigentlich total schnell, wenn ich mal nicht grade meine Notizen verliere. Ich denke, ich kann diese Story doch recht schnell beenden, wenn ich dieses Tempo beibehalten kann, was nicht sonderlich schwer werden dürfte, weil ich den Plot dieser Story einfach so wahnsinnig vergöttere. Mein inneres Fangirl fleht förmlich darum weiter schreiben zu dürfen, es ist als kann ich gar nicht aufhören. (Ich bin tatsächlich bei Kapitel 5, aber es wäre ja langweilig, wenn ich so wahnsinnig schnell uploaden würde.) Mal so am Rande, Natsu und Lucy könnten beide etwas OOC in dieser Story sein. Aber ich schätze, das lässt sich halt nicht vermeiden, weil sie noch nicht cannon sind und wir somit nicht wissen, wie sie sich in den gegebenen Situationen wirklich verhalten würden. Ich kann nur spekulieren, also nehmt's mir nicht allzu übel, ja? TWO: The Thing with Becoming Lovers - Über ein symbolisches Shirt und etwas Magie – Lucy wachte auf, als sie fühlte wie sich etwas in ihrem Bett bewegte. Schlaftrunken öffnete sie ihre Augen nur einen Spalt weit als die Decke vorsichtig zurückgefaltet wurde, spürte vage dass ihr Bett etwas leichter wurde als zuvor. Da war ein Druck auf die eine Diele ihres Parkettbodens die knarrte, was sie schließlich vollends aufweckte und sie die Augen ganz öffnen ließ. Ihr Blickfeld war noch immer vom Schlaf ganz verschwommen, sie konnte nur schemenhaft Natsus Umrisse ausmachen und beobachtete mit müder Verwirrung wie er in seine Hose schlüpfte. Gemächlich setzte sie sich im Bett auf und rieb sich über die Augen, während sie mit belegter Stimme seinen Namen murmelte. „Natsu?“ Er zuckte leicht zusammen und wandte sich mit einem entschuldigenden Grinsen zu ihr herum. „Sorry. Hab ich dich geweckt?“ Ihr Verstand fing an sich langsam aufzuklären und Lucy war endlich in der Lage zu realisieren, dass sie noch immer nackt war. Weil ihr das aus irgendeinem Grund doch sehr unangenehm war, bedeckte sie ihre Brüste schnell mit der Bettdecke, ihre Wangen färbten sich in ein blasses Rosa. Sie erwischte Natsu dabei, wie er ihr Tun schmunzelnd verfolgte und schenkte ihm einen halbherzig finsteren Blick. „Schon gut“, sagte sie. „Ich hab dich ins Bett gebracht“, erklärte er ihr mit dumpfer Stimme, während er sich seinen Schal um den Hals wickelte, was seltsam sexy wirkte, wo er doch noch immer kein Shirt anhatte; Lucy konnte grade noch so vermeiden ihn anzustarren, als wäre er irgendeine göttliche Erscheinung. „Du bist direkt auf dem Badezimmerboden eingeschlafen, nachdem wir fertig waren.“ Und plötzlich weiteten sich Lucys Augen, sie fühlte nur diese unangenehme Hitze in den Wangen, als all die Bilder der vergangenen Nacht in ihr hochkamen und mit dreifacher Schallgeschwindigkeit durch ihren Kopf sprudelten: Natsu auf ihr, nackt, erhitzte Wangen, sein verschwitzter Körper an ihren gepresst, keuchend, sie küssend, irgendwo saugend, sich bewegend, stoßend, schnell, hart und oh Gott. Ich hatte Sex mit Natsu, dachte sie erschrocken. Mit Natsu, ihrem besten Freund. Was hatte sie sich nur gedacht? Nein, richtig. Sie hatte absolut gar nicht gedacht. Letzte Nacht war etwas an ihm auf magische Weise verlockend gewesen, etwas das es ihr unmöglich gemacht hatte zu widerstehen. Sogar wenn sie ihn jetzt ansah, war es ihr unmöglich ihn als Natsu, ihr alberner Teampartner, zu sehen, denn irgendwie war alles was sie sah Natsu, der Sexgott. Und wie das dämmrige Mondlicht durch ihre Vorhänge auf seine gebräunten Muskeln schien half ihrem Zustand auch nicht wirklich, wenn überhaupt machte er ihn nur noch schlimmer. Lucy bemerkte nicht mal, dass sie ihn regelrecht sehnsüchtig anschmachtete, bis Natsu ihren Blick einfing und ihr ein süffisantes Grinsen schenkte, als lese er ihre Gedanken. Schnell schüttelte sie den Kopf und sah mit glühenden Wangen zur Seite, während sie nervös mit dem Laken herumspielte und sich räusperte. „Ähm, dann… haben wir also…“ „Jepp“, sagte Natsu lässig und nahm seinen Schal wieder ab. „Mist, er ist noch nicht trocken.“ Lucy blinzelte ihn an, durch und durch perplex. War dem Kerl alles denn völlig egal? Sie fühlte ein kleines Stechen in der Brust und senkte den Kopf etwas, damit er nicht sah wie enttäuscht sie über seine teilnahmslose Reaktion war. „Dann trockne ihn doch. Du bist ein Feuermagier, Idiot.“ „Geht nicht. Was ist, wenn ich ihn ausversehen verbrenne? Er ist viel zu wichtig“, erwiderte er und band sich den Schal stattdessen um die Hüfte. Wichtiger als ich?, wollte sie fragen, tat es aber nicht. Wirklich, sie verstand es ja voll und ganz, dass Igneels Schal ihm eine Menge bedeutete, aber heute Nacht waren sie sehr intim miteinander gewesen, intimer konnte es gar nicht mehr zwischen zwei Menschen sein und doch… Er schien nicht im Geringsten davon beeinflusst zu sein. Sie biss sich auf die Unterlippe und runzelte die Stirn. „Gehst du heim oder sowas?“ Natsu blinzelte sie an, verdutzt über ihre plötzlich so leise Stimme. „Äh, jepp. Weißt du, es ist wahrscheinlich am besten, wenn ich daheim bin, bevor Happy aufwacht. Er macht sich sonst Sorgen.“ „Ah“, war alles, was sie herausbrachte. „Und überhaupt, ich hab gehört wie Erza zu Mira gesagt hat, dass sie heute morgen irgendwann bei dir vorbeischauen will. Es wär gar nicht gut, wenn sie mich hier sieht.“ Lucy verengte die Augen und blickte auf die Laken. „Mh-hm“, murmelte sie mit undefinierbarer Zustimmung. Natsu schenkte ihr ein Grinsen. „Also werd ich nur schnell mein Shirt holen und dann verschwinden“, sagte er gut gelaunt und wandte sich um. „Ich glaube, ich hab’s im Badezimmer gelassen.“ „War’s das?“, hörte sie sich selbst mit bebender Stimme wispern. Verwirrt wirbelte er zur ihr herum, sein verwunderter Blick ruhte auf ihrem goldenen Haarschopf, den sie noch immer gesenkt hielt. „Was?“ Ihre Hand schloss sich zu einer zittrigen Faust, während sie die andere um ihr Handgelenk schlang und es fest drückte, sich dabei auf die Unterlippe biss. Verdammt, ihre Augen brannten schon ganz seltsam, fast verzweifelt versuchte sie dieses schmerzhafte Gefühl zu unterdrücken. Keine Tränen, nicht hier, nicht jetzt, nicht vor ihm. Nicht wegen so etwas. Es tat weh; ja es tat wirklich weh ihn so unberührt zu sehen, nach allem was sie die letzten Stunden miteinander geteilt hatten. Aber sie durfte auf keinen Fall weinen. Denn er war nicht so einer. Sie sagte sich das immer wieder. Natsu war nicht so. „Sowas würdest du nie tun“, flüsterte sie und schaute mit glasigen Augen zu ihm empor, ein trauriges Lächeln zierte ihr Gesicht. „Nicht wahr? Du bist Natsu. Sowas würdest du mir nie antun. Du hättest das alles nicht gemacht, wenn du es nicht so gemeint hättest. Du würdest nie so tun, als wäre nichts Besonderes passiert.“ Natsus Ausdruck war plötzlich genau so ernst wie er die Nacht zuvor war, bevor er sie geküsst hatte. „Luce, was redest du da?“ „Du bist Natsu“, sagte sie nochmals, mit mehr Nachdruck, fast verzweifelt; und wunderte sich vage, ob sie sich das nicht bloß selbst einredete. „Sowas würdest du nicht tun. Ich bedeute dir zu viel. Wir waren viel zu gute Freunde, als dass du einfach gedankenlos alles ruiniert hättest. Du hättest unsere Freundschaft nicht beendet, nur weil du irgendwie spitz warst.“ „Ich hab unsere Freundschaft nicht beendet“, sagte er beunruhigt und spürte plötzlich eine verquere Art von Angst in sich aufsteigen. „Das würde ich nie tun.“ „Hast du aber“, sagte Lucy und lächelte ihn bekümmert an. „Kapierst du es nicht, Natsu? Wir können keine Freunde mehr sein, nicht nachdem so viel zwischen uns vorgefallen ist. Wir können auf keinen Fall so tun, als hätte sich nichts geändert. Weil nämlich alles anders ist.“ Natsu schenkte ihr einen Blick, der so unsicher, so verständnislos und eingeschüchtert wirkte, dass sie ihm unmöglich standhalten konnte und stattdessen auf ihre Hände starrte, die noch immer fest das Laken umklammerten. Und doch wollte ihr Mund einfach nicht aufhören sich zu bewegen und die Worte hörten nicht auf herauszusprudeln. Sie konnte nicht mal etwas dagegen tun. „Für mich zumindest hat sich eine Menge geändert. Ich kann nicht mehr mit dir befreundet sein, Natsu“, sagte sie leise und fand irgendwo den Mut aufzusehen. „Ich – ich will mehr. Ich will, dass wir mehr sind.“ Was sagte sie da? Was um Himmels Willen sagte sie da? Hatte sie grade tatsächlich angedeutet, verkündet sogar, dass sie eine Beziehung wollte? Mit Natsu. Natsu, ihr bester Freund, Partner; und Sexgott? Es war dumm und irrational und ganz offensichtlich das Allerletzte, das er hatte hören wollen. Unsicher studierte sie seine Züge, versuchte seinen Ausdruck irgendwie zu benennen, aber sie konnte es nicht. Sein Gesicht war diesmal vollkommen undeutbar und Lucy dachte für einen kurzen Moment, dass die ganze Welt vor ihr in Stücke zerbrechen würde. Doch dann überraschte Natsu sie mit einer Reaktion, mit welcher sie nie gerechnet hätte: Es begann mit einem kleinen Zucken um seine Mundwinkel herum und schon im nächsten Moment grinste er sie vollkommen ungläubig an, ganz so als ob sie etwas unglaublich albernes gesagt hätte. Lucy war einen Moment lang so entsetzt, dass sich weder bewegen noch etwas sagen konnte, ihr Mund stand nur gänzlich verstört offen. Er ließ ein kleines Lachen ertönen, während er mit einer Hand durch seine lachsfarbenen Haare fuhr. „Du bist ein Freak, Luce.“ Er konnte einfach nicht glauben, wie blöd das Mädchen manchmal sein konnte. Wir sind schon längst mehr, Dummkopf, dachte er amüsiert, während er sich abwandte, wortlos zum Badezimmer spazierte und eine verdutzte Blondine und ihren Schockzustand eine Weile allein ließ. „Was zum…“, flüsterte Lucy gerade so als sie ihre Stimme wieder fand und beobachtete in einer Art sprachloser Trance, wie Natsu nur ein paar Augenblicke später mit seinem Shirt in der Hand zurück kam und ziemlich zufrieden aussah. „Na bestens, es ist getrocknet“, sagte er munter und schmunzelte auf das verblüffte Mädchen vor ihm hinab, ehe er ihr den Stoff hinhielt. „Hier, zieh das an. Du erkältest dich noch.“ Da schaffte es Lucy tatsächlich sich von ihrem Schock zu erholen und in die Realität zurückzukehren. Sie zog die Brauen zu einem enttäuschten Funkeln zusammen und schlug seine ausgestreckte Hand doch sehr grob weg. „Was zur Hölle soll das sein, Natsu? Eine beschissene Entschuldigung?“ Natsu stöhnte entnervt auf und rollte mit den Augen. „Zieh es einfach an, du Spinnerin“, sagte er herber als beabsichtigt und warf ihr das Oberteil ins Gesicht. „Und rück mal ein Stück. Ich bin müde.“ Spätestens jetzt verstand sie ihn rein gar nicht mehr. War der Kerl einfach nur total verblödet oder brauchte er schlichtweg einen kleinen Tritt in den Allerwertesten, damit er in die Gänge kam? Wie es auch sein mochte, sie konnte ihn nur in vollkommener Verwirrung angaffen als er anfing seine Hose und seinen Schal auszuziehen und ihr einmal mehr seine Boxershorts mit Flammenmuster präsentierte. Lucy konnte nicht erklären warum und wieso, aber irgendwas an dieser Situation vermittelte ihr ein so paradoxes Gefühl von Sicherheit und Wärme, dass sie nicht umhin kam ein wenig zu erröten, während sie sein Shirt über ihren Kopf zog. Dieses Gefühl wurde sogar noch stärker, als sein beruhigender Geruch aus seinem Oberteil strömte und sie umgab – und ihre Wangen brannten nur noch mehr. „Du spinnst viel mehr als ich, Oberspinner.“ Natsu grinste sie an, während sie langsam in ihrem Bett etwas hinüber rutschte um ihm Platz zu schaffen. Er griff nach der Decke, schlüpfte schnell hinein und seufzte leise als er mit geschlossenen Augen die Arme unter seinem Kopf verschränkte. Da er jedoch noch immer spürte, wie ihr Blick ihn praktisch untersuchte, öffnete er ein Auge wieder und schmunzelte, als er ihren noch immer vollkommen verdutzten Ausdruck sah. „Ja?“, fragte er und zog eine Braue hoch. Lucy starrte ihn ungläubig an. „Aber du hast gesagt, dass Erza…“ Natsu zuckte die Achseln. „Ich bin weg, wenn sie auftaucht.“ „Und was ist mit Happy?“ „Tja, ich schätze eine Stunde überlebt er noch“, erwiderte er. Mit einem süffisantes Lächeln fügte er an: „Oder willst du nicht, dass ich noch ein bisschen bleibe?“ Lucy spürte, wie ihre Wangen sich ein weiteres Mal erhitzten, diesmal vor Scham. „Das hab ich nicht gemeint…“, murmelte sie fast schüchtern. „Dann komm her.“ Natsu schenkte ihr ein schiefes Lächeln und streckte einen Arm aus, damit sie Platz hatte um sich an seine Schulter zu legen. Aus irgendeinem Grund schlich sich der Gedanke in ihren Kopf, dass das hier wohl der mit Abstand romantischste Moment ihres Lebens sein musste. Etwas Magisches umgab ihn, so wie letzte Nacht, und sie konnte einfach nicht in Worte fassen, was es genau war. Die Art wie er darauf wartete, dass sie sich zu ihm legte und sie mit diesem absolut niedlichen Grinsen ansah, war genug damit sie sich für einen atemberaubenden Moment in seinen Augen verlor und einfach warm auf das Bild, das sich ihr bot, hinab lächelte. „Ähm, Luce? Mein Arm schläft gleich ein“, sagte er plötzlich. Lucy überraschte sich selbst mit einem sehr mädchenhaften Kichern und legte sich in seine Arme, schmiegte sich an seine Schulter und schlang einen Arm um seine freie Brust, während er sie in einer losen Umarmung festhielt. Es war verrückt, wie sie sich wegen einer so simplen Sache wie dieser wohler und zufriedener fühlte als jemals zuvor, vergleichbar nur mit der Berührung einer Mutter. Sie seufzte beruhigt, als die Fingerspitzen seiner freien Hand ihren Arm entlang streiften, an ihrem Handrücken inne hielten und ihre Hand dann sanft umfassten. Natsu lächelte sie an und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Nasenspitze. „Aber nur noch eine Stunde, okay?“ „Das ist mehr als genug“, flüsterte sie. Als der Schlaf sie langsam überfiel, dachte Lucy, dass sie beide vielleicht, nur vielleicht, ganz unbewusst, schon von Anfang an immer ein klein wenig mehr als nur Freunde gewesen waren. tbc Kapitel 3: The Thing with the Date ---------------------------------- AN: Sieht so aus, als würde die Kapitel von hier aus etwas länger werden - das ein oder andere zumindest. Mist, und dabei versuche ich wirklich es so kurz wie möglich zu halten. Ich tendiere dazu immer unmöglich lange Fics zu schreiben, die niemals enden wollen, und ich hab echt Schiss, dass diese hier zu einem solchen Fehlschlag werden könnte. (Ich nenne sie gerne 'Die schwarze Era meiner selbst'.) Wieauch immer, ich liebe dieses Kapitel irgendwie. Sie sind hier viel mehr in Character, finde ich. Und wer nicht weiß, was Murphys Gesetz ist --> Duden. THREE: The Thing with the Date - Über Murphys Gesetz und verstauchte Knöchel – Es war nun wirklich keine Überraschung, dass Natsu ihr die letzten paar Wochen über kaum Schlaf gelassen hatte, fand Lucy. Sie hatte sich schon immer vorgestellt, dass er genau die Sorte Kerl war, ein unaufhaltsamer Liebhaber. Diese Wochen mit ihm waren das wohl aufregendste und spannendste Abenteuer ihres ganzen Lebens gewesen. Es war etwas vollkommen Neues; von jemandem so begehrt zu werden, dass er nicht mal für eine Sekunde die Finger von ihr lassen konnte. Natsu scherte sich nie um etwas so Belangloses wie Zeit oder Ort, er grinste sie meistens einfach nur an und fand dann all die richtigen Stellen um sie zum Nachgeben zu bringen, sogar wenn es in Fairy Tails Toilette war. Sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt. Wann immer die anderen mit verschiedenen Dingen beschäftigt waren oder ihnen im Allgemein nicht sehr viel Aufmerksamkeit schenkten, schlichen sie sich in den Keller der Gilde oder in die Vorratskammer oder sonst wohin. Es verging nicht ein Tag, an dem sie sich nicht für mindestens Dreiviertel davon der schönsten Nebensache der Welt hingaben. Und verdammt, Lucy war erschöpft. Nein, ehrlich, sie war hundemüde. Natürlich war sie den ganzen Sex nicht leid oder sowas, oh nein. Gott wusste, sie würde wahrscheinlich nie genug von diesem Mann und seinem geschickten Mund bekommen. Es war nur so, dass es schlichtweg schwer für sie war zur Abwechslung mal ein paar ruhige Minuten mit Natsu zu verbringen. Es war, als wäre alles zwischen ihnen bloß rein körperlich. Das letzte Mal, dass sie einfach nur still neben ihm gesessen hatte als sie allein waren, war schon Wochen her und hatte nur daran gelegen, dass er mal wieder reisekrank geworden war. Als Lucy an diesem Morgen in ihrer Küche stand, sich frischgemachten Kaffee in eine Tasse schüttete und genüsslich in ein Marmeladenbrötchen biss, stellte sie sich vor, wie es wohl wäre mit ihm zu frühstücken. Nur das. Ganz simpel. Er würde wahrscheinlich irgendwas Anzügliches darüber sagen, dass sein Shirt sexy an ihr aussah (nachdem er es ihr in ihrer ersten gemeinsamen Nacht geschenkt hatte, war es ihr Lieblingsschlafhemd geworden) und sie würde kommentieren, ob er denn auch an etwas anderes denken könne. Sie würden zusammen lachen und einfach nur diese simple Sache miteinander Teilen – ein Paar, das ein selbstgemachtes Frühstück genießt. Sie seufzte leise und pustete kalte Luft auf ihren Kaffee, bevor sie einen Schluck nahm. Irgendwie fühlte sie sich aber gar nicht so, als wäre sie seine feste Freundin. Eher nur ein Zeitvertreib. Und Natsu, er hatte sie noch nie ausdrücklich seine Freundin genannt. Außerdem hatten ihre Freunde nicht mal die leiseste Ahnung, dass da etwas zwischen ihnen lief. Was immer dieses ‚etwas‘ war, es fühlte sich nicht sehr beziehungsmäßig an. Plötzlich hörte sie einen dumpfen Aufschlag aus ihrem Wohnzimmer, ihr Parkettboden knarrte unter einem Paar Füße. Lucy erkannte die Schritte sofort an ihrer Lebhaftigkeit und Kraft, was sie zum Schmunzeln brachte, während sie sich die Marmelade von den Lippen leckte. Wenn man den Kerl lange genug kannte, war er echt sowas von berechenbar. Wenn man vom Teufel spricht, dachte sie amüsiert, als sie sich umdrehte und gegen den Tresen lehnte, um ihn mit ihrer verführerischsten Pose zu begrüßen. Okay, sie machte es ihm nicht gerade einfach zu widerstehen, aber es machte einfach so ungemein Spaß ihn zu ärgern. Einen Augenblick später kam Natsus unbändiger lachsfarbener Haarschopf zum Vorschein. Er grinste sie verschmitzt an und ließ seine Augen über ihren Körper wandern, dass es schon fast unverschämt war. „Morgen, Süße.“ „Guten Morgen zurück“, säuselte sie zuckersüß als er auf sie zu kam, seine gebräunten Arme um ihre schmale Taille schlang und ihr mit einem spaßigen Stöhnen einen langen Knutscher auf die Lippen drückte. Lucy kicherte und malte kleine Kreise auf seinem Oberkörper, während sie mit den Wimpern klimperte. „Du hast mich wohl vermisst, was?“ Natsu schenkte ihr ein schiefes Grinsen, verwehrte ihr aber eine Antwort. „Du siehst echt heiß aus in meinem Shirt.“ Na ja, zumindest hatte sie Recht behalten mit dem anzüglichen Kommentar über das Shirt. Mit einem Seufzen schürzte sie die Lippen. „Hör auf damit, Natsu. Ich weiß, was du vorhast.“ „Ja, und?“, murmelte er gegen ihren Mundwinkel, während er flüchtige Küsse ihre Wange entlang verteilte, bis er an ihrem Ohrläppchen knabberte. Lucy konnte gerade noch ein leises Stöhnen unterdrücken. „Und“, sagte sie mit Nachdruck und wand sich sanft aus seiner Umarmung heraus, „ich werd‘ diesmal nicht nachgeben. Ich bin grade erst aufgestanden, weißt du. Ich bin im Moment echt nicht in Stimmung.“ Ihr entfloh fast ein Quietschen beim Anblick der absoluten Niedlichkeit, als sich seine Lippen zu einem enttäuschten Schmollmund kräuselten. Er sah aus wie ein Kleinkind, dem man soeben sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte; und na ja, einen Unterschied gab es da nicht wirklich. „Aber Luuu…!“ Lucy kicherte leise, so wie immer, wenn er sie so nannte. Er wechselte gelegentlich zwischen den Spitznamen für sie, nannte sie entweder Luce oder ganz einfach Lu. Sie war nur Lucy, wenn es wirklich ernst wurde, aber da das seit geraumer Zeit schon nicht mehr der Fall gewesen war, hatte sie ihren echten Namen seit Wochen nicht mehr aus seinem Mund gehört. Als sie sich wieder zu ihrem Kaffe herumdrehte und leise etwas vor sich hin summte, fühlte sie wie seine starken Arme sich von hinten um sie legten und dann quengelte er direkt in ihr Ohr. „Das ist nicht fair und das weißt du auch. Du hattest damit sonst auch nie ein Problem.“ „Tja, jetzt hab ich aber eins“, sagte sie unschuldig zu ihm. Mit einem warmen Lächeln fügte sie an: „Willst du was frühstücken?“ „Nein. Ich will dich“, erwiderte Natsu beharrlich. Sie stöhnte entnervt auf, als sie das Ende ihrer Geduld erreichte. „Echt mal, Natsu. Glaubst du nicht, dass wir den Punkt schon hinter uns haben, wo wir nichts anderes tun außer Sex haben?“ Natsu schenkte ihr einen verständnislosen Blick, pure Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Wie kann man den Punkt jemals hinter sich haben?“, fragte er geradeheraus und Lucy konnte ihn nur ungläubig anstarren. „Das ist echt unlogisch, Luce.“ Für den Hauch einer Sekunde dachte Lucy, dass er vielleicht nur Spaß machte. Aber das hier war Natsu. „Sag mal, bist du sexsüchtig oder sowas?“ Anstatt es wie eine Beleidigung aufzunehmen, gluckste Natsu tatsächlich über ihren Kommentar, aber andererseits war auch das typisch für ihn. Lucy entfloh ein erschöpftes Seufzen; wahrscheinlich musste sie ihm einfach klipp und klar sagen, damit er verstand, was sie wirklich wollte. Natsu konnte manchmal blind wie ein Maulwurf sein, wenn es um die Gefühle eines Mädchens ging. Natürlich war das nicht seine Absicht, und weil sie das wusste und ihn kannte, nahm sie den einfachsten Weg: Ihm einfach etwas Angst einjagen. „Hör mal, Natsu“, sagte sie ruhig und wandte sich zum ihm herum. „So sehr ich es auch genieße, ähm… Zeit mit dir im Bett zu verbringen. Oder, äh, anderen Orten. Nur das allein reicht nicht.“ Natsu wich etwas zurück, sein Lächeln erstarb als ein besorgtes Stirnrunzeln auftauchte. „Wie meinst du das?“ Lucy konnte sich kaum ein teuflisches Grinsen verkneifen. Ihr kleiner Trick funktionierte; Natsu konnte echt so dermaßen berechenbar sein. „Ich meine damit, wenn du weiterhin Zeit mit einem so tollen Mädchen wie mir verbringen willst, dann solltest du versuchen mich glücklich zu machen. Und das nicht nur sexuell, obwohl das auch wichtig ist.“ „Ähm, okay?“ Er wirkte ziemlich unsicher – ein Anblick so selten, dass es amüsant war. „Was genau macht dich denn glücklich?“ Ihre Augen blitzten triumphierend auf. Jetzt hatte sie ihn genau da, wo sie ihn haben wollte. „Na ja, du könntest zum Beispiel mit mir ausgehen.“ Natsu blinzelte sie verdutzt an, ehe sich ein erleichtertes Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete. „Oh Mann, wenn’s nur das ist! Du hast mir hier echt ‘nen kleinen Schrecken eingejagt, Luce.“ Lucys Gesicht hellte sich prompt zu einem entzückten Grinsen auf, während sie mehr als erfreut die Hände zusammenschlug. „Wirklich? Wir gehen aus?“ „Logisch“, sagte er, als wäre es die blödeste Frage aller Zeiten. „Wir wollten doch sowieso zu Gilde, oder? Da können wir abhängen solange du willst.“ Und genau so schnell war ihr Lächeln wider verschwunden und ein finsterer Blick tauchte auf. Oh verdammt, der Kerl war manchmal echt hoffnungslos. „Nein, du Trottel! Das hab ich nicht gemeint“, murrte sie bissig. „Ich will mit dir ausgehen.“ Natsu verstand ihre Anspielung offenbar immer noch nicht, er starrte bloß verdattert zurück und sie spürte den nagenden Drang ihm eine zu verpassen. Sie rollte mit den Augen und knurrte: „Ich rede von einem Date, du Idiot.“ Dann endlich schien er zu begreifen, was sie meinte und ein seltsamer Ausdruck pflasterte sich auf sein Gesicht. „… Oh. Du willst ein Date.“ „Und wie ich das will“, verkündete Lucy beharrlich und kreuzte die Arme über ihrem üppigen Brustkorb. „Ähm. Okay.“ Sie spürte, wie ihre Lippen sich zu einem kleinen Lächeln kräuselten. „Okay?“ „Ja, ich meine“, murmelte Natsu fast schüchtern, während er sich den Nacken massierte, „wenn es dich glücklich macht, dann ist es wahrscheinlich keine schlechte Idee.“ „Ehrlich?“ Lucy strahlte ihn voller Entzücken an, es war ganz unmöglich ihre Aufregung zu verbergen. „Ganz, ganz, ganz, ganz ehrlich?“ Langsam schlich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht. „Klar. Lass uns ausgehen.“ Ihr entfloh tatsächlich ein verzücktes Quietschen als sie die Arme zu einer stürmischen Umarmung um seinen Hals warf und ihn somit fast von den Füßen riss. Zuerst stieß Natsu einen überraschten Laut aus, aber dann lachte er leise über ihre überglückliche Reaktion und erwiderte die Umarmung. Einen Augenblick lang war er überwältigt davon, dass es sich manchmal so viel besser anfühlte sie einfach nur festzuhalten, anstatt weiter zu gehen. Normalerweise hielt er sie so nur in den Armen, wenn er ihr beim Schlafen zusah. Es ließ Natsu glauben, dass es vielleicht doch nicht so schlecht war ihr Sexleben ein bisschen herunterzuschrauben. Sie würden einfach ausgehen und eine Menge Spaß zusammen haben, ganz so wie früher als sie noch überzeugt davon gewesen waren, dass sie nichts als Freundschaft verband. Zu den Wurzeln des Ursprungs zurückzukehren konnte vielleicht was richtig Tolles sein. Lucy lachte sanft, als sie von ihm abließ. „Tut mir Leid, ich freu mich nur total.“ Natsu konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie war wirklich unheimlich süß. „Also, hattest du schon was Spezielles geplant?“ „So ziemlich“, gab sie etwas kleinlaut zu und grinste zurück, während sie unruhig an ihren Haaren herumspielte. „Überlass alles ruhig mir. Geh du einfach zurück zu deiner Wohnung und zieh dir irgendwas an, das… Date-würdiger ist. Und dann holst du mich um, sagen wir, 5 Uhr ab. Okay?“ Natsu zuckte die Schultern. „Klingt gut.“ Date-würdiger, hatte sie gesagt; er musste wohl wirklich was Gutes aus dem Ärmel schütteln, wenn er wollte, dass sie sich heute amüsierte. „Obwohl ich ja echt finde, dass der Kerl das Date planen sollte.“ Lucy legte den Kopf schief und zwinkerte ihm zu. „Es gibt immer ein nächstes Mal.“ „Stimmt auch wieder. Ich seh dich dann später“, schmunzelte er und beugte sich hinab um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. „Jepp. Komm nicht zu spät.“ „Wird schon nicht passieren“, stöhnte er genervt. „Mann.“ Lucy lächelte zufrieden. „Braver Junge.“ Die Blondine wartete bis er weg war, bevor sie dem dümmlichen Grinsen erlaubte auf ihrem Gesicht zu erscheinen, während sie sich wieder ihrem Kaffee und dem Brötchen zuwandte, das jetzt noch viel süßer schmeckte als zuvor. Noch immer grinsend kaute sie auf einem Bissen Erdbeermarmelade herum und fühlte sich ganz kribbelig, wie im Rausch. Endlich, das erste Date mit ihrem festen Freund. Plötzlich hielt sie mit einem verdutzten Blinzeln inne. Irgendwas daran hatte sich definitiv falsch angehört. Im nächsten Moment gerat sie ins Kichern, schlug eine Hand über die Augen und schüttelte den Kopf. „Gott, kann der Kerl denn gar nichts in der richtigen Reihenfolge machen?“, murmelte sie vor sich hin. Alles an das er Hand anlegte geriet immer ganz durcheinander. Echt mal. Offenbar würde sie wegen ihm noch zahllose schlaflose Nächte haben, egal wie. - Ihr Date unangenehm zu nennen wäre noch untertrieben. Natsu verstand es wirklich nicht. Was war mit ihnen passiert? Damals als Freunde hatten sie immer so viel Spaß zusammen gehabt, aber jetzt da sie diese Phase hinter sich gelassen hatten, war alles gefolgt von einem verlegenen Blick, eine nervöse Berührung, ein erzwungener Dialog. Er hätte es nie für möglich gehalten, dass er einmal glücklich darüber sein würde, dass ein Tag mit Lucy endete, aber jetzt wo sie auf den Weg nach Hause waren, war er es doch irgendwie. Er hoffte einfach, dass morgen alles wieder beim Alten sein würde. Als er beobachtete, wie Lucy in ihrem unglaublich attraktiven rückenfreien Kleid, das sie sich für heute herausgesucht hatte, erhobenen Hauptes ein paar Meter weiter voraus stolzierte, fragte sich der Feuermagier, wer da oben sie beide so sehr hasste, dass fast alles heute so furchtbar schief gelaufen war. Eigentlich hatte es sogar ziemlich gut angefangen. Er hatte sich etwas relativ Schickes angezogen (eine schwarze Hose und ein beiges Hemd, sogar sein Schal war daheim geblieben), er hatte versucht ein bisschen Ordnung in das Chaos auf seinem Kopf zu bringen (vergeblich), hatte ihr ein Kompliment über ihr Aussehen gemacht (weil, verdammt) und hatte ihr sogar eine Blume mitgebracht, die er unterwegs gepflückt hatte (er glaubte, es war eine ganz besonders seltsame Art von Rose); im Grunde hatte er tatsächlich alles getan, was ihm Happy geraten hatte. (Man mag sich wundern, warum Natsu eine Katze um Rat bitten würde, aber erstens war Happy der Einzige der von den beiden wusste und zweitens… na ja, selbst eine Katze kennt sich mit Dates besser aus als Natsu.) Lucy hatte sogar kommentiert, wie überrascht sie darüber war, dass er so aufmerksam sein konnte. Aber irgendwann mussten sie natürlich die Wohnung verlassen. Von da an ging alles bergab. Sie hatte seine Hand genommen, und dabei sehr aufgeregt und sehr, sehr hübsch ausgesehen, und bis sie die Innenstadt erreicht hatten, waren sie sogar angeregt in einem belanglosen Gespräch vertieft gewesen. Als Fairy Tail in Sichtweite gewesen war, hatte Lucy zu ihm gesagt, dass es nur lästig wäre, wenn jemand von der Gilde sie beide sah und sich entschied ihr Date mit blöden Fragen zu stören. Natsu hatte gedacht, dass das ziemlich sinnvoll klang, also hatten sie eine andere Route eingeschlagen. Bis Kana ihren Weg gekreuzt hatte. Da Lucy vorher gesagt hatte, dass sie nicht gesehen werden wollte und er wirklich alles richtig machen wollte, hatte er ihre Hand sofort losgelassen, bevor die Kartenlegerin sie erspähen konnte. Nach ein paar Minuten Smalltalk mit Kana darüber, warum sie beide denn so schick aussahen (Natsu hatte einen seiner verblödeten Momente, als er willkürlich ausrief, dass das hier kein Date war), waren sie weiter gegangen. Aber als er dann wiederum die Hand nach ihrer ausgestreckt hatte, schoss Lucy ihm ein harsches Funkeln zu und hatte gesagt, dass es nicht mehr nötig war Händchen zu halten; es konnte auch bloß seine Einbildung gewesen sein, aber sie hatte ihn praktisch angekeift. Nachdem sie auf dem restlichen Weg nicht ein Wort miteinander gewechselt hatten, waren sie endlich bei dem Restaurant angekommen, in welchem Lucy für sie reserviert hatte. Von da an war die Luft zwischen ihnen noch viel angespannter gewesen als vorher. Natsu hatte versucht ein Gespräch anzufangen und etwas Spaß zu haben, aber Lucy hatte ihn jedes Mal höchst unfreundlich abgespeist, was ihn ziemlich nervös gemacht hatte. Dann waren da noch seine üblen Tischmanieren, die Lucy nicht halb so amüsant gefunden hatte wie in der Gilde. Danach hatte er noch einen Moment der totalen Verblödung gehabt, als er sich unter den Tisch duckte um nicht von Arzack und Visca gesehen zu werden, als diese das Restaurant betraten. Sehr zu seiner Erleichterung war deren Tisch ganz weit weg von ihnen gewesen, von wo aus sie ganz unmöglich ihr Date hätten stören können. Doch Lucy hatte ihn daraufhin mit einem so harten Blick bedacht, dass es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief und als sie ihm dann entgegen gefaucht hatte, dass sie sich frisch machen gehe um ihm Zeit zu geben darüber nachzudenken, was er hier grade veranstaltete, war er vollends verwirrt gewesen. Dann, um es noch schlimmer zu machen, hatte er noch etwas Rotwein auf ihr Kleid verschüttet, was wohl nie wieder rauskommen würde, so wie Lucy gesagt hatte. Und um dem ganzen Desaster die Krone aufzusetzen, hatte er auch noch vergessen, dass bei Dates normalerweise der Mann bezahlt und hatte Lucy für ihren Anteil selbst aufkommen lassen. Mit einem tiefen Seufzen grub Natsu seine Hände in die Hosentaschen und kickte einen Kieselstein aus dem Weg. Hier waren sie also, auf dem Weg nach Hause nach einem nun wirklich beschissenen ersten Date. Wie hatte er das hier nur versauen können? Okay, Wein zu verschütten und sie selbst bezahlen zu lassen war ziemlich unverschämt gewesen, aber war es wirklich so schlimm, dass sie jetzt nicht mehr mit ihm redete? Er wurde schmerzlich an ihre Worte von heute Morgen erinnert, als sie gesagt hatte, dass er sie glücklich machen musste, wenn er sie behalten wollte. Sie war offensichtlich aber alles andere als glücklich. Was das Behalten erschwerte. Und sie zu verlieren wäre das Schlimmste, das passieren konnte, seitdem Igneel fortgegangen war. Er musste retten, was noch zu retten war und etwas Kluges sagen: „Vielleicht hätten wir lieber nach Harujion gehen sollen. Da sind wir uns nämlich zum ersten Mal begegnet, weißt du.“ Es war definitiv immer ein guter Zug dem Mädchen, das man gern hatte zu zeigen, dass man sich an dieses wichtige Detail erinnerte. Lucy wirbelte so schnell und wutentbrannt zu ihm herum, dass er zusammenzuckte und stehen blieb. „Oh ja, wirklich großartige Idee! Vielleicht hättest du dann ja nicht so verdammt viel Schiss davor gehabt, dass irgendwer herausfindet, was zwischen uns läuft!“ Natsu starrte mit purer Verwirrung zurück. Moment mal. „Hah? Geht’s hier etwa darum?“ „Worum denn sonst!“, schrie sie mit vor Rage ganz roten Wangen. „Was glaubst du, wie es sich anfühlt, wenn der Kerl mit dem du ausgehst dem Kellner sagt, er will Tacos für sich und seinen Nakama! Seinen Nakama mit der er anscheinend nur ein bisschen Druck ablässt!“ „Jetzt aber mal ganz langsam, Luce“, sagte er und zog die Brauen zusammen. „Du warst es doch, die nicht wollte, dass uns irgendwer mit blöden Fragen stört.“ Lucy schüttelte vollkommen fassungslos den Kopf. „Du bist doch echt hoffnungslos. Ich hab das vielleicht gesagt, aber das heißt doch noch lange nicht, dass du mich behandeln kannst, als wäre es dir peinlich mit mir gesehen zu werden. Hast du auch nur irgendeine Ahnung wie ich mich gefühlt hab, oder ist dir das einfach nur scheißegal?“ Natsu kratzte sich am Hinterkopf, plötzlich doch sehr verlegen. Sie hatte da eigentlich nicht ganz Unrecht. Wenn er sich in sie hinein versetzte, war es bestimmt nicht schön gewesen, als er sich vor Visca und Arzack weggeduckt hatte; mal ganz zu schweigen von den ganzen Blicken, die peinlicherweise allesamt auf Lucy gerichtet gewesen war. Ihre Hand loszulassen, als hätte er sich verbrannt und sie dann so laut und vehement zu verleugnen war definitiv auch unnötig gewesen. Er seufzte erschöpft und murmelte dann grober als beabsichtigt: „Hör mal, ich bin einfach nicht gut in sowas, okay? Lass uns heute Abend vergessen und das war’s dann.“ Der eiskalte Ausdruck von vorher kehrte auf ihr Gesicht zurück, bösartig funkelte sie ihn an. „Oh, das war‘s also, ja? Tja, wenn es dir offensichtlich absolut gar nichts bedeutet, dann verschwende ich hier wohl nur meine Zeit. Gute Nacht“, spie sie förmlich und machte im Absatz kehrt um davon zu stolzieren. Natsu war zunächst mehr als überrumpelt, aber seine Augen weiteten sich nicht ihrer Worte wegen, sondern vielmehr wegen dem, was er da auf dem Boden nicht weit weg von ihr erspähte. „Ähm, Luce?“ „Klappe! Ich hab genug von dir!“ „Aber Luce, ich denke wirklich, du solltest stehen bleiben.“ „Ach, und warum sollte ich? Damit du mich nochmal bloßstellen kannst, huh?“ „Nein, weil genau vor dir eine-“ „KYA!“ Natsu verzog das Gesicht, als Lucy auf einem großen braunen Fleck auf dem Boden ausrutschte und schmerzhaft auf dem Rücken landete. „Eine Matschpfütze ist“, beendete er und konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen als er zu ihr eilte. Mit zuckenden Mundwinkeln beugte er sich über das mit Dreck beschmutzte Mädchen, das mit finsterem Ausdruck im Matsch lag und bald wurde aus seinem verhaltenen Kichern ein heiseres, aber lautes Lachen. Lucy verengte die Augen. „Oh, das findest du also lustig, was?“ „Oh scheiße ja“, keuchte Natsu irgendwie inmitten seines Gelächters, während er sich den Bauch hielt. „Warum bist du so verdammt tollpatschig, du Freak?“ „Warum bist du so verdammt blöd, du Blödmann“, fauchte sie zurück und spritzte ihm mit der freien Hand etwas Matsch ins Gesicht. „Oi oi!“, lachte er und versuchte dem Dreck auszuweichen, aber ein paar Spritzer landeten trotzdem in seinem Gesicht. Lucy stieß ein verärgertes Schnauben aus. „Das hier muss das schlimmste Date aller Zeiten sein“, tadelte sie leise. Natsu grinste munter hinab auf sein mit Matsch verdrecktes Lieblingsmädchen und streckte ihr eine Hand hin. „Komm schon, ich helf dir hoch.“ Diesmal schnaubte sie lauter und richtete sich langsam auf ohne seine Hand auch nur eines Blickes zu würdigen. „Nein danke, ich brauch nun wirklich keine Hilfe von einem—Nnngh!“ Sie verzog vor Schmerz das Gesicht, als einer ihrer Füße unglücklich umknickte, aber zu ihrem Glück waren Natsus Reflexe gut genug, dass er sie sofort auffing bevor sie zurück zu Boden fallen konnte. „Whoa, alles okay?“, fragte er und studierte besorgt ihre Züge. Lucys Gesicht sah noch immer so aus, als hätte sie in eine ganz besonders saure Zitrone gebissen. Prüfend blickte sie auf ihren Fuß hinab. „Keine Ahnung. Könnte sein, dass ich mir den Knöchel verstaucht hab als ich ausgerutscht bin.“ Sie versuchte ihren Fuß experimentell zu bewegen, was sie vor Schmerz aufstöhnen ließ. „Oh verdammt, es tut richtig weh. Es tut weh, es tut weh, es tut verdammt weh.“ Natsu blickte ebenfalls zu ihrem Knöchel hinab und beobachtete, wie sie jedes Mal zusammen zuckte, wenn sie versuchte aufzutreten. Während sich seine Brauen zu dem ernsten Gesichtsausdruck zusammenzogen, von dem er wusste, sie würde ihm nie ernsthaft widersprechen, schob er seinen anderen Arm unter ihre Knie und hob sie hoch. „Okay. Ich bring dich ins Krankenhaus.“ „Eh!?“, platzte es aus ihr heraus, ihre Wangen färbten sich in einen lieblichen Rotton, als sie anfing seinen Oberkörper mit Schlägen zu bedecken, die ihn wenn überhaupt kitzelten. „Ich hab gesagt, ich will deine Hilfe nicht! Lass mich runter, du Schwachkopf! Lass mich sofort runter!“ „Lucy“, sagte er streng und seltsamerweise machte sie sofort mit großen Augen den Mund zu. „Irgendwer muss da einen Blick drauf werfen. Und du kannst ja offensichtlich nicht laufen. Also halt einfach die Klappe und lass mich dich zu einem Arzt bringen.“ Lucy verengte die Augen und kreuzte die Arme vor der Brust, während sie wegsah. „W-was auch immer, du Idiot.“ Er konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. „Braves Mädchen.“ - „Tja, Sie haben da auf jeden Fall einen verstauchten Knöchel“, sagte der Arzt und ließ von Lucys wundem Fuß ab. „Wie ist es passiert, wenn man fragen darf?“ Lucy lief vor Scham prompt knallrot an, während Natsu nur amüsiert grinste. „Sagen wir einfach, es gab da einen kleinen Matsch-Unfall“, gluckste er und erntete sogleich einen tödlichen Seitenblick von der Blonden. Der ältere Arzt zog eine buschige Braue hoch. „Also gut, Miss Heartphilia“, sagte er dann ohne darauf einzugehen. „Ich werden Ihrem Fuß einen provisorischen Verband anlegen und Ihnen mäßig starke Schmerzmittel verschreiben. Aber es sieht ganz so aus, als müssten Sie in ein paar Tagen wieder kommen, damit wir Sie mit einer ordentlichen Schiene versorgen können.“ „Aber ich werde ganz normal laufen können, oder?“, fragte Lucy und runzelte die Stirn. „Das sollte kein Problem sein“, versicherte der Arzt und schenkte ihr ein höfliches Lächeln. „Und wenn doch, dann bin ich mir sicher, dass dieser zuvorkommende junge Mann hier Ihnen gerne etwas zur Hand gehen wird. Er hat Sie immerhin den ganzen weiten Weg hierher getragen. Die meisten Jungen würden sowas nicht für ihr Mädchen tun.“ Lucy verengte die Augen als sie Natsus stolzes Grinsen erblickte und wandte schnaubend den Kopf weg. „Wir sind nur Freunde.“ Natsus Lächeln erstarb allmählich und wurde durch einen Ausdruck der puren Verwirrung ersetzt. Er fühlte ein seltsames Stechen in der Brust. Nur Freunde? Nach all der Zeit und allem, was sie… Oh verdammte Scheiße. Plötzlich machte es Klick und er sah es so klar wie Kristall. Mist, er war wirklich hoffnungslos. Der Arzt runzelte die Stirn und zuckte die Schultern. „Na wenn das so ist, tut es mir Leid, dass ich einen falschen Eindruck hatte“, sagte er und stand auf von dem kleinen Stuhl, der vor der Liege stand, auf der Lucy saß. „Ich werde der Schwester sagen, dass sie ein Rezept für die Schmerzmittel ausstellen soll. Es dauert bloß eine Minute.“ „Okay“, murmelte Lucy, während sie beobachtete wie der Arzt das Zimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Mit einem Seufzen wandte sie sich Natsu zu, der sie mit einem Stirnrunzeln ganz intensiv musterte. „Weißt du, ich bin hier in den besten Händen. Du musst nicht mit mir warten.“ Plötzlich breitete sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Mir geht’s hier ganz gut.“ „Ich mein’s ernst“, beharrte sie und zeigte ihm mit einer flinken Handbewegung wo die Tür war. „Geh und unternimm irgendwas, das mehr Spaß macht.“ Natsu schmunzelte amüsiert und fing ihre Hand sanft mit seiner. „Nö, keine Lust“, murmelte er gegen die weiche Haut ihres Handrückens, während er ihr einen flüchtigen Kuss darauf hauchte. „Ich bleib lieber genau hier bei meiner Freundin.“ Lucys Kopf wirbelte ganz überrumpelte zu ihm herum, braune Augen weiteten sich verständnislos. Der Feuermagier schenkte ihr ein freches Grinsen. „Obwohl sie den ganzen Tag über ziemlich gemein zu war. Aber ich schätze, das hab ich verdient, weil ich kaum Rücksicht auf ihre Gefühle genommen hab. Gott sei Dank hat sie so viel Geduld mit mir.“ „W-was soll…“, murmelte sie ungläubig, wurde aber unterbrochen als er ihr einen sanften Kuss auf den Mund drückte. „Egal was du sagst, ich bleibe genau hier“, sagte er zu ihr, während er mit dem Daumen über ihre Hand streichelte. „Wir zwei, wir sind nämlich ein Team. In jeder Hinsicht.“ Schlagartig färbte sich ihr Gesicht in ein vibrierendes karmesinrot und Lucy senkte sofort den Kopf, bis sie sich sicher war, dass er ihren Ausdruck nicht mehr erkennen konnte. Dann erst erlaubte sie endlich, dass ein erleichtertes Lächeln den Weg auf ihre Lippen fand. Sie versuchte ihre vor Emotionen ganz glasigen Augen vor ihm zu verbergen, während sie ihre Finger mit seinen verhakte und seine Hand fest drückte. „Du Spinner.“ Das war der Moment, in dem Natsu realisierte, dass auch ungelogen furchtbares Date immer mit etwas wirklich Gutem enden konnte. Es war einfach eins von diesen simplen Dingen. tbc Kapitel 4: The Thing with Being a Couple ---------------------------------------- AN: Die Kapitel werden eindeutig länger. Dieses hier war auf Englisch sogar zu groß für LiveJournal. Mensch, Mensch, was mach ich hier bloß wieder. (BTW: Ich schreibe generell immer auf Deutsch UND Englisch, meistens sogar zuerst auf Englisch. Nur für den Fall, dass mal jemand über meine FFs bei FF.net stolpert.) Wie auch immer, dieses Kapitel hat mich eine Menge Schweiß gekostet, weil ich drei verschiedene Versionen geschrieben hatte. Ich fand sie alle drei toll, aber dieses Szenario hier kam irgendwie am besten, nur schreiben ließ es sich nicht so leicht, weil mir der Anfang ziemlich schwer fiel. Deswegen gefällt mir irgendwas an Lokis Teil auch ganz und gar nicht, keine Ahnung was. Auf den Rest bin ich tatsächlich stolz. Ich finde, ich hab sie alle ganz gut einfangen können. Und ja, ich liebe es dezente Hints auf so viele Paare wie möglich einzubringen - genauso wie ich Friends liebe. Wer die Referenz entdeckt kriegt 'nen Keks. :D Four: The Thing with Being a Couple - Über unvorhergesehene Reaktionen und ein paar Wetten – - Loki – Natsu seufzte zufrieden während er sich in der Badewanne zurücklehnte und saugte den angenehmen Duft von Lucys beruhigendem Schaumbad ganz tief ein; es roch ein bisschen nach Sommer. Seine Augen waren genießerisch geschlossen, beide Arme auf den Seiten der Wanne aufgelehnt und um seinen Zustand vollkommener Entspannung perfekt zu machen, war sie da, das Mädchen seiner Träume, und lehnte mit ihrem delikaten Rücken an seiner Brust während sie mit den Blubberblasen spielte. Er lächelte, als er merkte wie Lucy leicht den Kopf drehte und sachte ihre Nase an seinen Hals rieb, die losen Härchen ihres lockeren Dutts kitzelten seine Schulter, während sie ein entspanntes, sanftes Stöhnen hören ließ. „Ich schwöre, ich will nie wieder aus dieser Wanne raus“, murmelte Natsu gedankenverloren. Lucy kicherte leise mit einem kleinen Geräusch der Zustimmung, während sie einige Bläschen von ihrer Hand pustete. „Meine Hände fangen aber schon an zu schrumpeln.“ Er zuckte die Achseln, die Augen immer noch geschlossen. „Wen stört’s.“ Die Blonde lächelte warm, seufzte dann aber tief als sie mit einem Stirnrunzeln zur Decke blickte, plötzlich sehr nachdenklich. „Du, Natsu?“ „Mh-hm?“ „Glaubst du nicht, es wird langsam Zeit, dass wir den anderen von uns erzählen?“ Natsu öffnete prompt seine Augen zu einem verdutzten Ausdruck und zog die Augenbrauen zusammen. „Na ja, es ist ja nicht so, als hätten wir es versucht zu verstecken, oder?“, murmelte er. „Ich meine, wir sind halt einfach nicht die Sorte Paar, die vor ihren Freunden rummachen. Ist ja nicht unsere Schuld, wenn sie nicht von allein drauf kommen. Die können manchmal echt sowas von begriffsstutzig sein.“ „Sagt ja der Richtige“, neckte Lucy scherzhaft, grinste von unten zu ihm hinauf und kicherte als er beleidigt etwas Wasser in ihr Gesicht spritzte. „Aber mal ernsthaft, ich denke, es wäre wirklich an der Zeit die Bombe platzen zu lassen. Mir würde es bestimmt um einiges besser gehen, wenn ich wüsste, dass ich dich anfassen kann, wann ich will, ohne zu riskieren den älteren Gildenmitgliedern einen Herzkasper zu bescheren.“ „Das versteh ich ja alles, aber warum die Eile?“ Er legte die Arme um ihre Taille und rieb seine Wange von hinten gegen ihre. „Es ist doch eigentlich alles gut so wie es ist, oder? Uns geht’s bestens, in der Gilde geht es normal wie immer zu und niemand belästigt uns mit blöden Fragen. Warum also nicht die unbekümmerte Zeit genießen, solange sie anhält?“ Lucy schenkte ihm ein süffisantes Lächeln. „Im Grunde heißt das also“, säuselte sie lieblich und wandte den Kopf um ihn anzusehen, „dass du nicht willst, dass alle Welt weiß, dass deine Freundin eine unglaublich heiße und talentierte Stellar Spirit Magierin ist?“ „Du hast vergessen, dein gigantisches Ego zu erwähnen.“ Sie boxte ihm spielerisch gegen den Arm. „Du Blödmann. Gib doch wenigstens zu, dass du bloß Angst hast, dass ich irgendwelche pikanten Details über dich enthülle.“ Natsu konnte bloß lachen. „Warum sollte mir das Angst machen?“, gluckste er und zog eine Braue hoch. „Mann, ich wär wahrscheinlich für die Jungs sogar ein Held, weil ich das Mädchen geknackt hab, die zweite bei der Wahl zur Miss Fairy Tail wurde.“ „Du bist furchtbar“, tadelte Lucy dramatisch. „Tja, das ist halt das Risiko, wenn jeder Bescheid wissen soll“, belehrte er sie lässig. Sie lächelte durchtrieben. „Ich denke, das Risiko geh ich ein. Weißt du, Natsu“, murmelte sie lasziv, während sie sich ganz herumdrehte und verführerisch auf seinen Hüften Platz nahm, die Arme um seinen Hals schlang, „denk doch mal logisch. Niemand wird je wieder versuchen mich anzubaggern.“ „Hmm“, machte er nachdenklich und umfasste ihre Oberschenkel. „Interessant. Red weiter.“ Lucy schenkte ihm ein listiges Schmunzeln, während sie sich etwas hinab beugte um an seiner Unterlippe zu knabbern. „Du könntest mich küssen, wann immer du willst“, flüsterte sie in seinen Mund. Natsu grinste gegen ihre Lippen. „Mh-hm. Das stimmt.“ „Und noch dazu“, hauchte sie mit ihrer verlockendsten Stimme und presste ihre Brüste gegen seinen Oberkörper, „wärst du ein Held.“ Und damit brach er in heiseres Glucksen aus, grub sein Gesicht zwischen ihre Halsbeuge und Schulter. „Ja, das klingt schon echt toll.“ „Also sagen wir‘s ihnen?“ Sie berührte sanft seine Wange, damit er sie wieder ansah und neigte leicht den Kopf, während sie seine Nase mit ihrer anstupste. „Oder brauchst du noch etwas mehr Überzeugungsarbeit?“ Natsu hob eine Augenbraue und schmunzelte. „Weißt du, Luce, ich hatte eigentlich nie was dagegen, dass sie es wissen.“ Die Blonde kräuselte ihre Lippen auf eine eindeutig attraktive Art und Weise, während sie mit den lachsfarbenen Härchen an seinem Nacken spielte. „Bist du dir da auch ganz sicher?“, fragte sie mit einer ganz hauchigen Stimme und schenkte ihm einen Blick, der unmissverständlich das bedeutete. „Ich bin echt gut im Überzeugen.“ Weil er eine gewisse animalische Schläue besaß, wenn es um solche Dinge ging, verstand Natsu ihre Anspielung sofort und grinste sie schelmisch von untern her an, während seine Hände zu ihrem Po wanderten. „Ach ja?“ „Oh ja“, wisperte Lucy, bevor sie ihn küsste. Sie waren so vertieft in ihrem hungrigen Kuss, dass das relativ laute Plopp-Geräusch sie so sehr erschreckte, dass sie beinahe aus ihrer Haut sprangen. Mit weiten Augen und vollends entgeistert verfolgten sie in einer Art schockierten Trance, wie eine männliche Silhouette mitten im Badezimmer langsam zum Vorschein kam und sich schon bald zu einem ausgewachsenen Menschen (der nicht ganz menschlich war) mit einer gigantischen orangen Mähne verfestigte. Und plötzlich stand da Loki vor ihnen und schenkte ihnen ein gut gelauntes Grinsen. „Guten Abend, Lucy, meine Süße! Ich bin hier, weil-“ Aber er unterbrach sich selbst, als seine Sonnenbrille anfing zu beschlagen. „Whoa, hier drin ist es vielleicht dampfig.“ „KYA!“ „Lucy? Wo bist du? Ich kann nichts sehen!“ Während Loki orientierungslos den Kopf in alle Richtungen streckte, hatte seine Besitzerin es endlich geschafft von ihrem unglaublichen Schock in die Realität zurück zu kehren. Sie kreischte entsetzt, rutschte im selben Moment noch von Natsus Schoß herunter und duckte sich bis zu den Schultern ins Wasser, was auch dem Feuermagier half aus seiner sprachlosen Starre zu erwachen. Als der Stellar Spirit versuchte den Dampf von seiner Sonnenbrille zu wischen, nutzte Natsu den Moment um schleunigst die Arme schützend um Lucys Brüste zu schlingen und funkelte schließlich bösartig. „A-ha! Jetzt seh ich wenigstens Umrisse“, sagte Loki. „Halt dir die Augen zu, du Freak!“, knurrte Natsu wütend, während sich auf dem Gesicht seiner Freundin ein abstraktes Farbenspiel aus Rottönen abzeichnete, das es ihr unmöglich machte einen anständigen Satz zu formulieren. „Verdammt, was willst du überhaupt hier!?“ Loki blinzelte hinter den beschlagenen Gläsern seiner Brille verwirrt. „Huh? Natsu? Was zum…“ Im nächsten Moment schien ihn eine schreckliche Erkenntnis zu treffen, da sich seine Augen erschrocken weiteten. „Warte mal, wir sind doch wohl nicht in Lucys Badezimmer, oder?“ Natsu schoss ihm einen gefährlichen Finsterblick entgegen. „Und wie wir das sind! Und sie ist nackt, also wag es ja nicht her zu gucken!“ „Das musstest du ihm eigentlich nicht sagen!“, kreischte Lucy beschämt. „Mann, von allen Orten ausgerechnet hier“, fluchte Loki und sah verlegen weg. „Das tut mir wirklich Leid, Lucy.“ Lucy winkte es schnell ab, nur um einen Moment später zu realisieren, dass ihr Stellar Spirit sie ja sowieso nicht sehen konnte. Da diese Einsicht sie doch etwas beruhigte, seufzte sie und sagte sogar einigermaßen gefasst: „Schon gut, Loki. Wolltest du was Bestimmtes?“ „Ah, genau! Ich wollte dir sagen-“ Aber wieder unterbrach er sich, als ihn eine zweite noch schrecklichere Erkenntnis traf wie ein Blitz. „Moment mal. Was zur Hölle macht Natsu mit dir in der Badewanne!?“ Die Blonde spürte wie sich ihre Wangen erhitzten und blickte zu Natsu hinüber, welcher bloß in die entgegengesetzte Richtung schaute, fast schon verlegen. Dann seufzte sie tief und wandte sich wieder Loki zu, während sie nervös die Finger gegeneinander stupste. „Na ja, weißt du… Das kommt, weil Natsu und ich irgendwie… ähm, ein Paar sind“, stammelte sie schwach. „Eigentlich sind wir schon eine ganze Weile zusammen.“ Eine ganze Minute lang herrschte angespannte Stille, in welcher keiner der Anwesenden sich traute sich zu bewegen. Dann schloss sich Lokis gaffender Mund langsam wieder. „Oh.“ „Ich wollte ehrlich nicht, dass du es so herausfindest, aber… na ja“, plapperte Lucy betreten. „Ich hoffe, das wird jetzt nicht zwischen uns als Freunde stehen und… Ich – ich hoffe wirklich, dass dich das nicht allzu schwer getroffen hat.“ Sie hielt die Luft an und wartete auf seine Reaktion. Sehr zu ihrer und Natsus absoluter Verwirrung überraschte Loki sie beide mit einem nervösen Grinsen, während er sich am Hinterkopf kratzte. „Ich geb zu, dass ich etwas niedergeschlagen bin, aber weil es ja Natsu ist…“ Er lachte kurz auf. „Ich schätze, das kann ich tolerieren.“ Lucy blinzelte ihn verdutzt an. „Ach wirklich?“ „Na logisch. Ich wusste, dass das früher oder später passieren musste“, erklärte Loki und winkte es ab, während Natsu sich fragte, ob der Kerl jetzt meinte, dass sie generell mal einen Freund bekommen würde oder dass spezifisch sie beide was miteinander anfingen. „Also war ich mental schon ziemlich gut vorbereitet. Na ja, das heißt, auf diese Situation war ich jetzt nicht vorbereitet…“ „Meine Traumsituation ist es auch nicht grade, du Idiot. Wir sind diejenigen, die nackt sind“, brummte Natsu. Loki schenkte ihm ein Grinsen. „Ich will nur, dass du weißt, dass du nichts von mir zu befürchten hast, Natsu. Weil du‘s bist werd‘ ich mich galant zurückziehen. Ich freu mich für euch.“ Während der Feuermagier daraufhin schnaubte, konnte Lucy ihren Stellar Spirit bloß ungläubig angaffen. „Ach wirklich?“ „Ja, wirklich“, entgegnete er warm mit einem Lächeln. „Bei Natsu weiß ich, dass du in guten Händen bist.“ Irgendwie wurde Natsu seiner Worte wegen jetzt doch etwas verlegen, räusperte sich unbehaglich und fragte: „Was wolltest du ihr denn jetzt sagen?“ Da seine Freundin sich noch immer in einem Schockzustand befand, schätzte er, dass er einfach für sie reden musste. „Oh, das kann warten. Ihr zwei seid offensichtlich… beschäftigt.“ Er grinste die beiden durchtrieben an. „Ich komm einfach später wieder, wenn mein Timing hoffentlich besser ist.“ Lucy gaffte immer noch. „Ach wirklich?“ Loki hob eine Braue, bedachte sie mit einem mitleidigen Blick und zuckte die Schultern. „Tja, ich seh dich dann später, liebste Lucy. Ich möchte mich nochmal für diese ungelegene Störung entschuldigen. Oh, und vergesst nicht zu verhüten!“ „Hau einfach ab, du Scheißkerl!“, fauchte Natsu als ein glucksender Loki wieder in die Welt der Spirits entschwand. Langsam schien es als würde Lucy tatsächlich über ihr Entsetzen hinwegkommen, trotz allem blinzelte sie noch immer vollkommen verwirrt vor sich hin. „Er… er hat es wirklich gut aufgenommen“, murmelte sie ungläubig. „Warm hat er es so gut aufgenommen? Ich dachte, er liebt mich.“ „Der Kerl liebt jede.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Natsu sie finster anstarrte, während er die Arme vor dem Brustkorb kreuzte, und sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Echt mal, der Kerl konnte sowas von durchschaubar sein. „Ich bin nicht enttäuscht, du Trottel“, sagte sie und schnippte mit den Fingern gegen seine Stirn. „Ich bin ganz einfach nur verwirrt. Kein Grund eifersüchtig zu werden, auch wenn es ganz niedlich ist.“ „Was auch immer“, schnaubte Natsu und blickte schmollend zur Seite. Lucy tippte sich nachdenklich ans Kinn. „Trotzdem, es ist ganz schön seltsam, dass er so lässig war.“ „Wer weiß“, sagte der Feuermagier mit einem Achselzucken und lehnte sich wieder in der Badewanne zurück. „Vielleicht hatte er einfach Schiss vor meiner Bärenkraft.“ „Nein, das ist es bestimmt nicht.“ „Willst du damit sagen, dass Loki stärker ist als ich!?“ „Hmm. Vielleicht.“ „Das reicht! Natsu Tackle!“ „KYA! Nicht kitzeln!“ - Erza und Kana - Nachdem Loki die Neuigkeit überraschend gut aufgenommen hatte, ja fast schon gleichgültig, hatten sich Lucy und Natsu dazu entschieden, dass es wohl ganz ungefährlich war es den anderen von Fairy Tail auch zu sagen. Na ja, im Grunde hatte Lucy das für sie beide entschieden, aber da Natsu weder anderer Meinung gewesen war noch mit ihr diskutiert hatte, dachte sie sich, dass es ihm wohl einfach egal war, ob jemand davon wusste oder nicht. Die Blonde fand, dass es nicht gerade nett war ihre Freunde in einer Welt der Unwissenheit vor sich hin vegetieren zu lassen, also hatte sie ihren Freund gebeten (eigentlich hatte sie es ihm ja regelrecht befohlen) jedem davon zu erzählen, der es wissen wollte. Die Ersten, die es erfahren würden, wären natürlich Gray und Erza. Es war einfach klar, dass sie es ihnen zuerst sagen würden, wo die beiden doch ihre besten Freunde waren. Witzigerweise war Natsu plötzlich wahnsinnig erpicht darauf gewesen, derjenige zu sein der Gray die Neuigkeit verkündete, womit es an Lucy hängen blieb sich mit Erza zu verfassen. Und jetzt wo sich der Frau näherte, die alle nur Titania nannten, verfluchte sie Natsu dafür, dass er so ein verdammter Feigling war, wenn es um diese Frau ging. Lucy schluckte den schweren Knoten der Unruhe in ihrem Hals hinunter und realisierte nur vage, dass sie fast unmerklich zitterte, während sie einen vorsichtigen Schritt nach dem anderen machte. Ihr eingeschüchterter Blick war auf Erza gerichtet, die sich grade an einem der Tische in Fairy Tails Bar angeregt mit Kana unterhielt. Sie wollte fast umkehren und zur Hölle nochmal abhauen, aber ein Seitenblick in Richtung Natsu (er beobachtete die ganze Szene aus einem sicheren Abstand von mindestens dreißig Fuß) ermutigte sie, es einfach hinter sich zu bringen. Er nickte ihr zu und schenkte ihr ein Daumenhoch und sie nickte schluckend zurück. Und plötzlich sah Erza sie an und Lucy fühlte, wie ihr Herz ihr in die Zehenspitzen rutschte. Zeig ihr nicht, dass du Angst hast. Zeig ihr bloß nicht, dass du Angst hast, sagte sie sich immer und immer wieder und zwang ein nervöses Grinsen auf ihre Lippen als sie mit bebender Stimme zu sprechen anfing. „H-hi.“ Erza schenkte ihr ein warmes Lächeln; Lucy genoss es ein Mal mehr einer der Menschen zu sein, die Erza anlächelte – es könnte ja das letzte Mal gewesen sein. „Hey, Lucy.“ Kana grinste etwas angeheitert, ihre Wangen ganz rot angelaufen vom Alkohol den sie sich mal wieder gönnte. „O-ho, lange nicht gesehen“, sagte sie und nachdem sie einen großen Schluck von ihrem Becher genommen hatte, fügte sie an: „Wie geht’s deinem Fuß? Ich hab gehört, du hast ihn dir gebrochen oder sowas.“ „Stimmt ja.“ Erza runzelte die Stirn, anscheinend schämte sie sich, dass sie es vergessen hatte. „Ist alles okay?“ „M-mir geht’s gut“, nuschelte Lucy und stupste nervös mit einem Lächeln die Finger gegeneinander. „Eigentlich war es ja nur ein verstauchter Knöchel. Ich bin im Matsch ausgerutscht. Nichts weltbewegendes. Seht ihr?“ Sie hob ihren bandagierten Fuß etwas an und bewegte ihn hin und her, ganz ohne Schmerzen oder Sonstiges. Erza entfloh ein erleichterter Seufzer. „Dann ist ja gut.“ „Du bist so’n Tollpatsch, Lucy“, lachte Kana. Lucy fand, es wäre wohl keine schlechte Idee jetzt ganz langsam das Thema Natsu nach und nach mit ins Gespräch einfließen zu lassen. Sie mental vorbereiten und sowas. „Nur gut, dass Natsu bei mir war. Er hat mich quer durch die ganze Stadt zum Krankenhaus getragen.“ Kana hob eine Braue. „Unser Natsu?“, entfuhr es ihr überrascht. „Er ist ziemlich zuverlässig, wenn man ihn braucht“, sagte Erza, sichtbar zufrieden. „Ich bin stolz auf ihn. Er ist zu einem anständigen jungen Mann herangewachsen.“ „Du redest als wärst du seine Mutter.“ Und jetzt mach vorsichtig noch eine Andeutung, sagte Lucy sich. „Ja, er kann wirklich süß sein. Und ziemlich zuvorkommend.“ Erza zog skeptisch eine Braue hoch, während Kana nochmals nachfragte: „Unser Natsu und zuvorkommend? Bist du dir sicher, dass wir über denselben Kerl sprechen?“ Lucy spürte, wie sich ihre Wangen erhitzten und ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Es gibt einige Dinge, die ihr nicht über ihn wisst.“ „Offensichtlich“, sagte Erza zweifelnd und der Blonden jagte es einen Schauer über den Rücken. „Ah, aber das war schon klar.“ Kana winkte es ab, nippte am Alkohol. „Ihr steht euch ja auch sehr viel näher. Ich meine, du hast es immerhin sogar geschafft, dass er sich für dich in Schale schmeißt. Ich hab immer noch keine Ahnung, wie du das angestellt hast.“ Erzas brauen Augen blitzten daraufhin prompt auf und Lucy zuckte zusammen. „Wie meinst du das?“ Kana blinzelte über ihr plötzliches Interesse. „Oh, nur so. Letztens als ich die beiden gesehen hab, sahen sie ziemlich herausgeputzt aus. Als hätten sie ein Date oder sowas“, murmelte sie gelassen. „Aber wir reden hier ja immerhin von Natsu, also wusste ich gleich, dass das nicht sein kann, sogar schon bevor er es bestritten hat.“ Erza verengte die Augen und Lucy schluckte. „Sie sahen also schick aus, huh? Datemäßig schick, ja?“ „Ja, aber du kennst doch Natsu. Der würde nicht mal wissen, was ein Date ist.“ Lucy schoss einen finsteren Blick in Richtung Natsu, woraufhin er verwirrt blinzelte. Kana hatte damit definitiv den Nagel auf den Kopf getroffen. Er mag sich vielleicht bei ihrem zweiten und dritten Date etwas besser angestellt haben, aber ihr Erstes brachte sie vor Frust über seine Blödheit noch immer zum Brodeln. Sie war so beschäftigt damit sich mental aufzuregen, dass Erzas gefährlich leise Stimme ihre Knochen gefrieren ließ. „Was genau habt ihr denn bitte gemacht?“ Zeig ihr bloß nicht, dass du Angst hast, dachte Lucy vollkommen eingeschüchtert und lächelte ihre Freunde unschuldig an. „W-was wir gemacht haben?“ „Ja, ich will’s wissen“, verlangte Erza praktisch, ihr scharfer Blick durchbohrte die Blonde förmlich. Kanas Augen huschten von Lucy zu der Rothaarigen, verwirrt und sich offensichtlich nicht darüber bewusst, was sie gerade angerichtet hatte. Lucy kicherte etwas kindlich. „N-na ja, es ist irgendwie witzig, dass du fragst“, stotterte sie nervös, kreuzte die Arme hinter dem Rücken und wackelte auf den Zehenspitzen vor und zurück, darauf bedacht nicht zu viel Augenkontakt zu halten. „Denn eigentlich hatten wir tatsächlich… Ähm, also irgendwie, du weißt schon. Ein Date.“ Die Stille die darauf folgte war so angespannt, dass Lucy sich fühlte, als würde die gesamte Gilde sie anstarren; in Wirklichkeit starrte aber bloß ein sehr unruhiger Natsu. Die Blonde kniff fest die Augen zusammen, bereit für jegliche Art von Tortur, die sie gleich erwarten würde, aber stattdessen… Lucy öffnete vorsichtig ein Auge. Nichts passierte. Natürlich passierte etwas – es war nur nicht das, was sie erwartet hatte. „Verdammt“, fluchten Erza und Kana völlig synchron. Lucy war viel geschockter als sie es gewesen wäre, wenn Erza mit tausend von Schwertern auf sie losgegangen wäre. Ihre Reaktionen waren fast so seltsam wie Lokis gewesen war, wenn auch auf andere Art und Weise. Und was zur Hölle meinten die mit ‚verdammt‘? Sie war so dermaßen verblüfft, dass sie nicht mal sprechen konnte. Erza starrte die Blonde finster an, fast schon trotzig. „Ihr konntet einfach nicht noch drei lächerliche Monate warten, oder!?“ Lucy gaffte ihre Freundin verständnislos an. „Tut… tut mir Leid?“ „Tut mir Leid wird mir mein Geld auch nicht wieder zurückholen!“ Die Blonde konnte ihr nur völlig baff hinterher starren als Erza von ihrem Suhl hochschoss und in eine ganz bestimmte Richtung davon stampfte. „Ich hab ein Vermögen verloren! Natsu wird dafür bluten!“ Kana sah voller Entsetzen dabei zu, wie Erza mit einem sehr abstrakten Kriegsgeheul auf Natsu zustürmte, während der Feuermagier hastig die Beine in die Hand nahm und wegrannte, als ginge es um Leben und Tod – na ja, so unwahr war das auch nicht. „Mistkerl! Gib mir sofort mein Geld zurück!“ „GAH! Was quatscht du da, verdammt!?“ In der Zwischenzeit war Lucy viel zu beschäftigt damit darüber zu grübeln, was Erza soeben angedeutet hatte. Okay. Irgendwas war hier faul. Und es war nicht Happys Atem, denn dazu war er zu weit weg. Was hatte es mit dem ganzen Gerede über Geld und dem Vermögen, das Erza angeblich verloren hatte, auf sich? Wenn Lucy es nicht besser wüsste, dann würde sie glatt meinen, dass… Aber nein. Sie redete hier immerhin über ihre Freunde. Die würden doch niemals… Nein, würden sie nicht. … Würden sie? „Ah Mist, was für ‘ne Enttäuschung.“ Kana ließ einen tiefen Stoßseufzer ertönen, während sie den Kopf auf einer Handfläche abstützte. Als Lucy ihr einen verwirrten Blick zuschoss, korrigierte sich die Kartenlegerin schnell selbst: „A-ah, ich mein nicht euch zwei! Es ist toll, dass du jetzt mit Natsu zusammen bist, ich freu mich für euch.“ Oh das war ja nicht zu fassen, sie hatten es wirklich getan. Lucy verengte die Augen und es sah noch Furcht einflößender, weil sie lächelte. „Kana“, sagte sie zuckersüß. „Ihr habt nicht vielleicht zufällig versucht von meinem Privatleben zu profitieren, oder?“ Kana lachte nervös. „Eh-hehe. Nein?“ Lucys Gesicht war plötzlich genau vor ihrem und Kana kreischte. „Sag mir, wer dahinter steckt.“ - Gray und Lluvia - Gray sprang fast aus seiner Haut vor Schreck, als er Natsu kauernd unter seinem Tisch vorfand und das auch noch genau zwischen seinen Beinen; verflucht, wieso hatte er grade jetzt keine Hosen an? „Was zur Hölle treibst du-“ „Shht!“, zischte Natsu mit einem Finger auf dem Mund und schenkte ihm einen unheilvollen Blick. „Versteck mich. Es ist Erza.“ Und komischerweise machte Gray augenblicklich den Mund zu. Sie verband eine stille Vereinbarung, wenn es um Erza-ähnliche Notfälle ging: Den anderen niemals an die Brut der Hölle auszuliefern. Und tatsächlich stand Erza im nächsten Moment wie ein brodelnder Vulkan vor ihm, umgeben von der wohl gefährlichsten Aura, die Gray je gefühlt hatte. „Wo. Ist. Er“, verlangte sie alarmierend leise. Er sah aus den Augenwinkeln wie Natsu ihm einen flehenden Blick schenkte. „Wer?“ „Na. Tsu.“ Die Art wie sie die Silben seines Namens ausspuckte machte Gray eine Gänsehaut. Da war Stille, in welcher Natsu Stoßgebete zum Himmel schoss, dass Gray ihr nicht sagte, dass er genau vor ihr unter einem Tisch ängstlich vor sich hin schwitzte. Und offenbar war Gott heute auf seiner Seite. „Ich glaube, ich hab ihn eben raus rennen sehen.“ Als Erza davon stürzte ohne eine Dankeschön oder irgendwelche sonstige Art der Anerkennung, seufzte Natsu tief und erleichtert und krabbelte langsam unter dem Tisch hervor, um sich gegenüber von Gray an den Tisch zu setzen. Verdammt nochmal. Er hatte geglaubt, dass es ziemlich clever von ihm gewesen war Lucy die Erza-Arbeit machen zu lassen (er wusste ja, dass Erza ihrer besten Freundin nie etwas antun würde) und trotzdem war es jetzt doch irgendwie er, der kinntief in der Scheiße steckte. Er konnte nur hoffen, dass Erza abkühlte, bis er sie das nächste Mal sah; auf der anderen Seite besaß die Frau das Gedächtnis eines Elefanten. „Was zum Teufel war das denn?“, hakte Gray nach und hob eine Braue. Natsu winkte es mit einem entnervten Seufzen ab. „Sie hat eben erfahren, dass Lucy und ich jetzt ein Paar sind.“ Gray blinzelte ihn vollkommen verblüfft an. Sehr, sehr lange. Sein Mund hing sogar verstört offen. Natsu schmunzelte süffisant. Der Kerl sah grade aus wie ein gelandeter Fisch. Aber als selbiger nach bestimmt drei ganzen Minuten endlich wieder zu sprechen anfing, war es Natsu der wie ein gelandeter Fisch aussah. „Verdammt.“ Der Feuermagier verengte die Augen. „Hah? Willst du was loswerden, du Punk?“ Gray sah auf und überraschte seinen ewigen Rivalen mit einer ungewöhnlich ruhigen Antwort: „Ähm. Nein. Es ist bloß wegen…“ Er brachte den Satz nicht zu Ende, stattdessen seufzte er. Verdammter Mist. Er hatte grade ein Vermögen verloren. Natsu Augen weiteten sich dank einer plötzlichen Erkenntnis. „O-oi, sag mir nicht, du… du liebst Lucy!?“ „Nein, du Idiot!“, fauchte Gray und errötete tatsächlich ein bisschen der Absurdität dieser Frage wegen. „Sie ist ja echt verdammt süß und so, aber sie gehört dir, oder?“ „Stimmt“, sagte Natsu langsam und hob skeptisch eine Braue. „Aber das wusstest du bis eben noch gar nicht.“ Gray grinste ihn heimtückisch an. „Du bist echt ein grenzdämlicher Vollidiot. Wir kennen uns schon seit knapp zehn Jahren. Ich weiß, wann du ein Auge auf ein Mädchen wirfst. Ich war jedes Mal dabei, weißt du.“ Er lehnte sich triumphierend in seinem Stuhl zurück. „Ich hab von Anfang an gewusst, dass du auf sie stehst. Aber gleich eine Beziehung anzufangen… Wer hätt’s gedacht. Du magst sie wirklich, huh?“ Natsu spürte wie sich seine Wangen etwas erhitzten, aber er überspielte es geschickt, indem er sich mit der Hand durch die lachsfarbenen Haare fuhr und zur Seite sah. „Ja. Ich mag sie ziemlich.“ „Oi, Scheißkerl.“ Als er aufblickte, sah Gray zu Boden, seine rabenschwarzen Haare verdeckten einen blassen Rotschimmer auf seinen Wangen. „Glückwunsch.“ Natsu konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, wo er doch genau wusste, dass das Grays Art war ihm zu sagen, dass er sich für sie freute. Der Idiot war ihm in dieser Hinsicht einfach viel zu ähnlich. Der Feuermagier würde es wohl nie offen zugeben, aber er fühlte sich tatsächlich etwas erleichtert, nachdem er gehört hatte, dass Gray ihm sein metaphorisches Daumenhoch gegeben hatte. Vielleicht bedeutete ihm die Meinung dieses Kerls ja doch sehr viel mehr, als er sich je eingestehen würde. „Danke.“ „Ich hoffe bloß, dass Lucy weiß, mit was für einem Freak sie da zusammen ist.“ Und genau so schnell funkelte ihn Natsu wieder an. „Wie war das, du Arsch!?“ „Eeeh!?“ Eine sehr hohe und sehr, sehr erfreut klingende Stimme machte ihrem sinnlosen Streit prompt ein jähes Ende, bevor er überhaupt richtig ausbrechen konnte. Die zwei jungen Männer wandten den Kopf um und sahen da Lluvia stehen, glücklich wie eh und je, was besonders klar wurde als sie vor Entzücken die Hände zusammen schlug. „Natsu-san, stimmt das wirklich?“, rief sie begeistert aus. „Du und Lucy-san, ihr seid ein Paar!?“ Natsu grinste sie an. „Jepp, sind wir.“ Lluvia entfloh ein überglückliches Quietschen, während sie auf ihn zu stolperte und überschwänglich die Arme zu einer erdrückenden Umarmung um ihn warf. Natsu und Gray unterdessen konnten nur völlig verdutzt mit großen Augen blinzeln. „Oh, danke, Natsu-san! Danke, vielen Dank!“, sprudelte sie glückselig hervor, drückte ihn noch fester und Natsu dachte nur, dass es wohl ganz gut war, dass Lucy das hier entging, wenn sie nur halb so eifersüchtig war wie er. „Du hast gar keine Ahnung, wie glücklich Lluvia ist das zu hören!“ „N-na dann, gern geschehen?“, murmelte Natsu völlig verwirrt. Plötzlich riss Lluvia erschrocken die Augen auf und ließ von Natsu ab, als hätte er sie grade gefährlich verbrannt. „Gray-sama!“, rief sie und wirbelte so schnell herum, dass er Eismagier zurückzuckte. „D-das bedeutet nicht, dass Lluvia Natsu-san irgendwie mag oder so! Lluvia ist nur so froh, dass ihre Rivalin in der Liebe jemand anderen gefunden hat!“ Gray blinzelte sie mit großen Augen an. „I-ist gut. Schon kapiert.“ „Aber ist das nicht einfach toll, Gray-sama!?“ Sein Verstand funktionierte nicht schnell genug um mit der Schallgeschwindigkeit mitzuhalten mit der sie sich neben ihn setzte. Sie umarmte seinen Arm und plapperte munter weiter: „Jetzt gibt es nichts mehr, dass uns noch aufhalten kann!“ „Hah!?“, entfuhr es Gray entsetzt. Natsu grinste listig. „Pfft. Ich schätze, ich lass euch zwei Turteltauben dann mal allein.“ Grays Augen weiteten sich verzweifelt. „Natsu! Wag es ja nicht-“ „Bis später.“ Und weg war er. Der Eismagier ließ ein erschöpftes Seufzen hören und blickte auf Lluvia hinab, die sich noch immer an seinen Arm schmiegte. „Oi“, sagte er dann. „Wieso zur Hölle bist du so glücklich? Hast du nicht auch Geld verloren?“ „Schon, aber Lluvia ist das egal.“ Sie strahlte ihn förmlich an. „Denn Lluvias Rivalin in der Liebe ist keine Rivalin mehr.“ „W-was du nicht sagst.“ Gray fand, es war besser erst gar nicht nachzufragen. - Mirajane, Levi und Visca - „Ich weiß, was du getan hast.“ Mirajane wandte sich um und zog überrascht die Brauen hoch, als sie Lucy entdeckte, die am Tresen lehnte und ziemlich ungehalten aussah. Also das war nun wirklich mehr als seltsam. Seit wann war Lucy denn böse auf sie? „Was meinst du, Lucy?“, fragte sie unschuldig. Sie hatte schon einen vagen Verdacht. „Du weißt genau, was ich meine“, schnaubte Lucy und blickte die Barkeeperin finster an. Mirajane blinzelte. „Ich fürchte nein.“ Obwohl, ehrlich gesagt, es ging wahrscheinlich darum. „Beantworte mir nur eine Frage.“ Lucys Augen verengten sich noch mehr. „Hast du oder hast nicht Wetten darüber angenommen, wie lange es dauert bis Natsu und ich ein Paar werden?“ Bingo, dachte Mirajane relativ amüsiert. Früher oder später hatte sie es ja herausfinden müssen. „Eventuell hab ich das“, antwortete sie ehrlich. „Ich fass es ja nicht!“, entfuhr es Lucy ungläubig mit vor Rage ganz roten Wangen. „Ihr schließt tatsächlich Wetten über sowas ab!? Das ist einfach nur noch unverschämt! Ihr seid unverschämt, hörst du!“ Mirajanes perlweiße Zähne blitzten in einem Grinsen auf. „Ach, komm schon, wo liegt das Problem? Wir haben nur ein bisschen Spaß mit dem, was sowieso schon offensichtlich ist.“ „Tja, ich hab Neuigkeiten für dich.“ Lucy lächelte triumphierend und warf ihre Haare mit einer temperamentvollen Bewegung über die Schulter. „Du kannst die Wetten ab sofort streichen. Denn Natsu und ich sind jetzt tatsächlich ein Paar.“ Mirajane war entzückt, um es mal zu untertreiben. Aufgeregt beugte sie sich vor. „Meine Güte, wirklich!? Das sind ja ganz brandneue Informationen! Wie schön für euch! Ich freu mich so!“ Lucy kreuzte die Arme vor ihrer üppigen Oberweite und hob skeptisch eine Augenbraue. „Ja, ja, jetzt tu bloß nicht so. Du wusstest schon davon, oder?“ Mirajane kicherte und kratzte sich am Hinterkopf. „Visca hat euch in einem Restaurant gesehen.“ Und somit richtete sich Lucys bösartiges Funkeln auf Visca, die etwas weiter weg an der Bar saß und ihr Gespräch vage mit verfolgt hatte. Visca zuckte erschrocken zusammen und fing sofort an fahrig mit ihren Fingern zu spielen. „I-ich hab’s nur Mira gesagt!“, stotterte sie hastig. Lucy verengte die Augen noch mehr. Visca schluckte und blickte weg. „Und vielleicht Levi.“ „Ach, deswegen ist sie also schon die ganze Woche so geknickt.“ Lucy seufzte und wandte sich zu Levi herum, die an einem Tisch hinter ihr schmollte. „Du hast diese blöde Wette verloren, huh?“ Levi nickte kläglich. „Menno, Lu-chan. Hättet ihr nicht einen Monat früher rumschäkern können?“ „Gräm dich nicht, Levi-chan. Ich hab die Wette auch verloren“, sagte Mirajane beruhigend zu ihr. „Das überrascht mich nicht wirklich“, kommentierte Visca. Lucy hob eine Braue, noch immer ziemlich verstimmt. „Auf was hast du denn gewettet, oh große Wächterin der Wetteinsätze?“ Mirajane schenkte ihr ein breites Grinsen. „Drei Wochen.“ Die Stellar Spirit Magierin konnte sie nur völlig ungläubig angaffen. „Du hast gewettet, dass Natsu und ich schon nach nur drei Wochen was miteinander anfangen!?“ Mirajane nickte eifrig. „Jepp.“ „Das ist nur noch dämlich.“ „Aber ihr habt immer so rumgeturtelt.“ „Wann haben wir je rumgeturtelt?“ „Hey, Lucy“, sagte Visca, die plötzlich neben ihr stand und sie sachte in die Seite stupste. „Jetzt wo es offiziell ist und so, kannst du uns ja sagen, wie es überhaupt dazu gekommen ist.“ „Oooh! Oh ja, erzähl uns alles“, zwitscherte Levi, während sie von ihrem Stuhl hochschoss um schelmisch lächelnd an Lucys Seite zu tänzeln. Lucy spürte, wie sich ihre Wangen mehr und mehr erhitzten als auch Mirajane mit aufgeregt funkelnden Augen näher rückte und ihr Gesicht auf ihre Hände stützte. Ihr Gesicht lief noch roter an als sie an diese eine erste Nacht zurück dachte und vor allem an diesen einen ersten Kuss (ihr Patzer davor zählte nicht). „Äh, na ja. Ihr wisst doch, wie das so ist.“ Ihre Stimme klang komisch und zitterte. „Es ist halt irgendwie einfach passiert.“ „Jetzt lass dir doch nicht alles so aus der Nase ziehen, Lu-chan“, quengelte Levi und schürzte die Lippen. „Wir wollen jedes Detail hören“, sagte Mirajane erwartungsvoll, während Visca nickend grinste. Die Blonde fing an mit den Fingern zu spielen, aus irgendeinem Grund fast beschämt. „Na ja, eines Abends hat er… mich einfach geküsst.“ „Oooh“, gurrten sie alle völlig synchron. Lucys Lippen kräuselten sich zu einem warmen Lächeln. „Es kam total aus dem Nichts, aber es war wirklich unglaublich.“ „Okay, alles klar, kommen wir zum Kuss an sich“, sagte Visca. Mirajane lächelte verträumt. „Ich wette, es war eine sanfte Brise auf deinen Lippen, stimmt’s? Ganz schüchtern und schlicht.“ „Hör auf zu wetten, du bist nicht gut darin“, merkte Visca an. „Oh, ich weiß schon!“, rief Levi aus. „Wir reden hier ja schließlich von Natsu. Es war bestimmt einer von diesen ‚Ich muss dich sofort haben‘-Küssen. Total leidenschaftlich und sowas.“ Lucy kicherte leise, Levi hatte da nicht ganz Unrecht. Normalerweise war die Blonde nicht sehr scharf darauf offen über ihr Privatleben zu quatschen, aber hey, sie waren hier unter Mädchen. Außerdem fürchtete sie, dass sie womöglich eines Tages noch implodierte, wenn sie es nicht bald jemanden erzählte. Wofür hatte man denn Freundinnen, wenn nicht um mit ihnen diese kleinen wundervollen Details zu teilen? „Na ja, zuerst war es ziemlich intensiv, ihr wisst schon“, erzählte sie. „Und dann, dann sind wir einfach tief darin versunken.“ „Und hat er dich festgehalten?“, hakte Visca nach. „Hat er dich ganz sanft umarmt, als ob er nie wieder loslassen möchte?“, fügte Mirajane hinzu. „Oder waren seine Hände an deinem Hintern?“, grinste Levi, worauf Mirajane entsetzt die Backen aufblähte. Lucy wollte weinen vor Glück. Es war einfach so unbeschreiblich toll endlich mit Mädchen darüber reden zu können. So verdammt toll, dass sie sich auch gar nicht mehr schämte, sie war eher… stolz. Und ganz aufgeregt diesen wundervollen Moment ihres Lebens zu teilen. Sie seufzte zufrieden. „Also ganz am Anfang waren seine Hände an meiner Hüfte. Und dann glitten sie ganz langsam nach oben und dann…“ Sie biss sich auf die Unterlippe und fasste sich in die goldenen Haare. „Dann hat er mir durch die Haare gestrichen.“ „Ohh“, gurrten sie nochmals. Mirajane lächelte bewundernd. „Das ist so romantisch.“ „Lu-chan, du hast so ein Glück.“ „Ich wünschte, Arzack wäre so.“ Von irgendwo hinter ihnen rief Arzack prompt: „Was ist mit mir?“ „Gar nichts“, seufzten die drei Frauen verträumt. Lucy grinste bloß breit. Vielleicht war sie auch ein bisschen eine Heldin. - Gazille - „Und dann hab ich sie geküsst“, erzählte Natsu einem lauschenden Gazille bei einer Pizza. Gazille nickte verstehend. „Zunge?“ Natsu schluckte einen Bissen hinunter und nickte. „Jepp.“ „Cool“, sagte Gazille milde beeindruckt und kaute auf seinem Stück Pizza herum. „Bettmäßig?“ „Heiß.“ „Hab ich mir gedacht.“ - Lluvia zum Zweiten - Lucy seufzte. „Lluvia? Du kannst mich jetzt loslassen.“ „Lluvia ist überglücklich! Danke dass du Gray-sama aufgegeben hast!“ Noch ein Stoßseufzer. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich nie was von Gray wollte.“ „Lluvia ist dir so dankbar, Lucy-san!“ Hoffnungslos, dachte Lucy mit einem Lächeln und rieb dem Mädchen über den Rücken. „Gern geschehen.“ - Elfman, Jet und Droy - „Ich bin so gerührt.“ Elfman schniefte tatsächlich etwas, aber tat sein Bestes seine glasigen Augen zu verbergen. „Natsu, du bist wahrlich ein echter Mann.“ Jet runzelte die Stirn, während er den Feuermagier anstarrte. „Ich kapier’s nicht. Es klingt so einfach, wenn du es sagst, aber mir hat Levi nach nur zwei Sekunden einen Korb gegeben.“ „Oi, wenigstens hat sie bei dir noch etwas gezögert“, knurrte Droy und blickte seinen Kumpel finster an. „Ich hab sofort einen Korb kassiert.“ „Das ist hart“, nickte Jet verständnisvoll und klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. „Wir leiden zusammen.“ Arzack schenkte Natsu ein breites Grinsen. „Sieht so aus, als wären wir echte Glückspilze, was Natsu?“ Natsu blinzelte verdutzt. „Was meinst du mit ‚wir‘?“ Aber kurz darauf weiteten sich seine Augen dank einem Einfall. „Ach, stimmt ja! Du und Visca, ihr wart auch im Restaurant als Lu und ich unser erstes Date hatten.“ „Jepp, ihr seid nicht das einzige Pärchen hier“, verkündete Arzack stolz. „Was zum… Du auch!?“, entfuhr es Jet entsetzt. Droy seufzte niedergeschlagen. „Verdammt, es ist doch echt gar nichts mehr fair.“ „Wie männlich.“ Elfman schniefte nochmals. Natsu grinste den Glücklichen an. „Hey, Glückwunsch! Es wurde ja auch langsam Zeit, Idiot.“ Arzack gluckste. „Ebenfalls, Natsu.“ „Ich hasse euch beide“, sagte Droy. Jet nickte armselig. „Und wie.“ - Macau und die anderen Kerle - „Hey-hey, Lucy“, sagte Macau mit einem durchtriebenen Grinsen als sie an seinem Tisch vorbeikam. Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. „Ich hab’s grade von Kana gehört. Glückwunsch, Mädchen. Ich wusste es von Anfang an.“ Lucy grinste fröhlich zurück; sie fing langsam an die ganze Aufmerksamkeit zu genießen. „Danke, Macau.“ „Lucy-chyaaan“, jammerte Wakaba bemitleidenswert. „Du bist wirklich an Natsu vergeben?“ Lucy lächelte fast entschuldigend. „Sieht ganz so aus.“ „Nicht faaair!“ „Warum bist du so enttäuscht?“, stichelte Macau mit einem teuflischen Grinsen. „Du bist verheiratet, du Idiot.“ Plötzlich sah Wakaba mehr als niedergeschlagen aus. „Ungh, erwähn bloß nicht meine Frau…“ „Mann, Natsu hat echt Glück“, sagte Max mit einem beeindruckten Grinsen. „Lucy war immerhin die zweite bei der Wahl zur Miss Fairy Tail. Und ihre Bikinifotos gehen weg wie warme Semmel.“ Lucy seufzte entnervt, während Warren nur lachte und zu ihm sagte: „Die würde ich nicht mehr verkaufen, wenn ich du wäre. So wie ich Natsu kenne wird er total ausflippen.“ „GAH! Das stimmt! Ich muss mit dem Master reden!“ Lucys Augen weiteten sich. Ach, richtig. Sie hatten ihn ja ganz vergessen. - Makarov - „Hey, schau mal“, schnurrte Lucy, während sie von hinten die Arme um Natsus Hals schlang und ihm einen sanften Kuss auf die Wange drückte; Natsu erschrak zuerst ein bisschen, lächelte dann aber. „Ich kann das jetzt vor allen Leuten machen.“ „Wie süß“, brummten Jet und Droy finster im Chor. Lucy streckte ihnen die Zunge raus und setzte sich neben Natsu, während dieser augenrollend knurrte: „Ach, hört endlich auf, ihr Scheißkerle. Kriegt euch wieder ein.“ Die Blonde lächelte ihren Freund lieblich an, während sie an seinen Fingern spielte. „Tja, sieht wohl ganz so aus, als wüssten es jetzt fast alle.“ „Schätze schon“, sagte Natsu und biss genüsslich in das letzte Stück Pizza. „Wer fehlt?“ „Der Master“, sagte Lucy unschuldig. „Ich hab mir gedacht, wir sagen es ihm zusammen.“ Natsu blinzelte sie an. „Warum?“, muffelte er mit vollem Mund. Lucy zuckte unmerklich als einige Krümel in ihrem Gesicht landeten und wischte sie mit einem finsteren Blick weg. „Gott, schluck erst mal bevor du redest, du Trottel.“ Seufzend erklärte sie dann: „Weil er der Master ist, Natsu. Es gehört sich einfach so. Immerhin sieht er uns alle als seine Kinder an.“ Er schluckte den Bissen hinter und zuckte die Achseln. „Das macht Sinn“, gab er zu und nickte. „Okay, komm her.“ Lucy blinzelte verwirrt als Natsu einen Arm um ihre Schultern legte und sich zur Theke herum wandte, wo Makarov augenscheinlich im Schneidersitz ein Nickerchen machte; oder er tat nur so, was ja nicht selten vorkam. Offenbar scherte sich Natsu um beides nicht, denn er holte ganz tief Luft und spürte das Verlangen sich gegen die Stirn zu Schlagen – der Typ war manchmal so verdammt blöd und unverblümt. „OI! JII-CHAN!“ Makarov öffnete ein Auge. Lucy fand, es war erstaunlich, dass er Natsu trotz des ganzen Lärms in der Gilde gehört hatte; auf der anderen Seite redete sie hier von Natsu, der hatte einfach eins von diesen außergewöhnlichen Organen. „Was willst du? Mach nicht so einen Alarm, du Balg.“ Natsu grinste ihm breit entgegen. „Zieh dir das rein! Ich hab jetzt ‘ne feste Freundin!“ Makarov lächelte und hob eine Augenbraue. „Aha, dann haben Lucy und du also endlich was miteinander angefangen.“ Mit einem Gähnen fügte er hinzu: „Kommt genau rechtzeitig. Ich hab grade ein Vermögen gewonnen.“ Lucy konnte nicht fassen, was sie da hörte und gaffte den älteren Magier bloß vollkommen entsetzt an. „Master, erzähl mir nicht, dass du auch bei dieser blöden Wettaktion mitgemacht hast!“ Natsu blinzelte. „Was für eine Wettaktion?“ „Also eigentlich“, kam es von Mirajane mit einem Lächeln, „war Master derjenige, der das ganze überhaupt ins Leben gerufen hat. Ich hab mich nur um den Kleinkram und die Verwaltung des Geldes gekümmert.“ „I-ich fass es nicht…!“, stotterte Lucy geschockt. „Master! Wie konntest du!“ Makarov schenkte ihr ein nervöses Grinsen. „Es sah aus, wie ein leichter Weg zum schnellen Geld. Ihr wart einfach viel zu offensichtlich und vorhersehbar.“ Lucy gaffte noch immer vollkommen fassungslos, doch Natsu war lauthals am Lachen. Sie war kurz davor ihm eins dafür überzuziehen, dass er über diese Unverschämtheit auch noch lachte, aber als er ihr sein niedliches Grinsen schenkte und ihre Hand drückte, minderte sich ihr Ärger bloß auf einen trotzigen Blick. „Weißt, das waren wir wirklich, Luce.“ Er lehnte seine Stirn gegen ihre. „Alle wussten es schon lange vor uns.“ Lucy schüttelte seufzend den Kopf und lächelte dann. „Sieht wohl so aus.“ „Ihr zwei seid echt sooo süß“, brummten Jet und Droy monoton. Natsu stöhnte genervt auf. „Lasst den Scheiß endlich!“ Lucy grinste plötzlich sehr listig. „Wisst ihr was? Wir sind tatsächlich süß.“ Und damit hob sie den Kopf an und drückte Natsu einen Kuss auf seine grinsenden Lippen. „Oh Mann!“, lamentierte Droy. „Musste das jetzt unbedingt sein?“ Jet ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Das Leben ist so grausam.“ Mirajane unterdessen wandte sich lächelnd Makarov zu. „Sieht so aus als hättest du tatsächlich gewonnen, ganz wie du es vorausgesagt hast, Master.“ Makarov blickte zu ihr auf und grinste schief, während er mit dem Kopf auf einen tückisch lachenden Natsu und eine grinsende Lucy zeigte. „Sieht so aus als hätten sie gewonnen.“ tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)