Blacklist von Saya_Takahashi (Auf der Liste des Todes) ================================================================================ Kapitel 27: Die Alte und der Macho ---------------------------------- Sasuke wusste ganz genau, was passiert war, als er die Augen öffnete und den stechenden Kopfschmerz fühlte. Naruto saß neben ihn, schien vor sich her zu dösen und bemerkte ihn erst, als Sasuke mit schwacher Geste versuchte, dem Uzumake aufzuschrecken. „Verdammt“, fuhr Naruto in die Höhe, sackte aber erleichtert zurück auf den Stuhl und sah Sasuke bissig an. „Musste das sein?“ „Wie lang war ich weg?“, fragte Sasuke und richtete sich schwerfällig auf. „Und wo bin ich? Bei dir und Hinata in der Wohnung?“ Naruto nickte langsam. „Kakashi und Hinata sind im Wohnzimmer nebenan.“ „Wie lange, Naruto!“ „24 Stunden …“ „Scheiße.“ Sasuke ließ sich nach hinten fallen. „Klär mich auf.“ „Dieser Agent von Ino war einer von Pains Leuten. Er hatte sich eingeschlichen. Sakura scheint ihn erschossen zu haben, nachdem er ihr geholfen hat uns alle zu betäuben. Wäre es von ihm ausgegangen, wären wir sicher alle tot. Er hatte auch vor, weiterhin zu spionieren, aber wie gesagt … er war längst Tod, als wir wieder zu uns kamen. Ino und ein paar ihrer Leute kamen auch. Sakura hatte sie aufgeklärt, indem sie ihr eine Nachricht geschrieben hat. Sie brachte uns auch hierher.“ „Was ist mit Sakura? Gott, 24 Stunden, sie könnte …“ „Du hast am längsten geschlafen“, sagte Naruto und lächelte traurig. „Sie wollte mit aller Macht verhindern, dass du ihr folgst …“ „Ich will wissen, was mit ihr ist!“ „Wir wissen es nicht. Kakashi und Ino haben sämtliche Aufenthaltsorte überprüft, aber auch die Akatsuki … als wären sie alle vom Erdboden verschluckt worden. Dabei dachten sie, dass wenigsten ihre Quellen etwas wüssten, aber nichts …“ „Scheiße!“ Sasuke quälte sich aus dem Bett, doch schwankte er schwer und musste von Naruto gestützt werden. „Verdammter Mist!“ „Bleib liegen, Sasuke! Du bist noch zu …“ “Es geht schon, Naruto! Wir haben keine Zeit!“ „Aber im Moment können wir nichts tun, Sasuke! Wir können nicht ziellos suchen, Sakura könnte überall sein. Vielleicht schon außerhalb Tokios, vielleicht gar nicht mehr in Japan oder wenn die Akatsuki …“ Naruto stoppte abrupt. Was dachte er da nur? Sakura war nicht tot, nie und nimmer! Sasuke sah den Uzumaki wütend an, doch schaffte er es sich zu beherrschen, holte tief Luft und ging zum Fenster. „Aber wir können hier nicht einfach rum sitzen und warten …“ Traurig sah er nach draußen. Irgendwas mussten sie doch tun können! „Gott!“ Plötzlich schrak er zusammen und ging so schnell er es konnte zu seiner Tasche. Er wühlte, warf alles durcheinander und zog schließlich den kleinen, gefalteten Zettel heraus. „Die Adresse hatten wir von Ikamusa.“ Er reichte Naruto das Blättchen. „Er meinte, der könne uns vielleicht helfen. Vielleicht weiß er, was vor sich geht!“ Naruto sah Sasuke mit offenem Mund an. „Das … ich sag sofort den anderen Bescheid!“ Sasuke stand vor einer Wohnung, die im 8. Stock eines Hochhauses war und inmitten Tokios lag. Er hatte ein Abhörgerät und einen Peilsender an seinem Körper, fühlte sich noch immer lediert, aber kräftig genug um alleine mit dem Mann zu reden, der ihre letzte Hoffnung war. Alles andere würde ihn vermutlich abschrecken. Sasuke klingelte, wartete und vertraute einfach auf sein Glück, nicht durch geschlossene Tür erschossen zu werden. Im Untergrund schien toten Stille zu herrschen, etwas ging vor sich, und dieser Kerl hier war sicherlich gewarnt. Doch plötzlich, als Sasuke schon ncihtmehr mit rechnete, ging die Tür wie von Geisterhand auf und er starrte in einen leeren Flur. Verwirrt blieb er stehen und hielt die Luft an. „Komm rein Jungchen, es zieht!“, rief ihn plötzlich eine alte Frauenstimme. „Ich kann nicht vom Herd, mir verbrennt sonst das Essen.“ Sasuke traute seinen Ohren kaum, wollte schon umdrehen, da er dachte die falsche Adresse erwischt zu haben, als die alte Frauenstimme aber seinen Namen rief. Voller Unbehagen und gänzlich verwirrt ging er durch den Flur und folgte den Kochgeräuschen. „Ich“, setzte er an, kaum dass er die Küche betrat, als die Alte, molige Frau schon auf ihn zukam und amüsiert angrinste. „Was ich?“, krätzte sie rau. „Haste was jüngeres erwartet,, oder wie?“ „Eher nicht aber eigentlich …“ „Einen Mann? Tzz, Lausebengel, was bildest du dir ein? Dass Männer die Welt regieren? So siehst du schon aus! Was die Kleine an einem Macho wie dir nur findet?“ „Reden sie von Sakura? War sie hier? Wo ist sie und …“ “Mund zu, Junge! Ich bin alt, also stress mich nicht!“ „Aber …“ „Mund zu, oder ich werde dir gar nichts sagen!“ Sasuke verzog das Gesicht und überlegte, ob er einfach die Waffe auf die Alte richten sollte. Doch stattdessen folgte er ich schweigend ins Wohnzimmer, kaum dass sie den Herd abgestellt hatte. „Du siehst wirklich schnucklig aus“, bemerkte die alte Frau und Sasuke wunderte sich über ihre ganze Art. Man könnte meinen, sie wäre erst 30 oder 40, doch musste sie bald an die 60 sein, wenn nicht noch älter. „Äußerlich machst du einen vernünftigen Eindruck. Aber du denkst viel zu männlich, Junge. Es sind immer die selben Vorurteile, die uns Frauen begegnen. Es ist kaum auszuhalten …“ „Bitte“, sagte Sasuke und hoffte sie in ihrer nichtigen Rede zu unterbrechen. „Ich muss wissen, wo Sakura ist!“ „Und das werde ich dir sagen, Jungchen … wenn ich soweit bin. Ich hatte lange keinen Besuch mehr, und so einen gutaussehden erst recht nicht. Aber Manieren brauchst du. Ganz gewaltig Manieren!“ „Woher kennen sie Sakura?“, fragte Sasuke nun und rang mit sich, die Alte nicht doch einfach die Waffe unter die Nase zu halten. Allerdings machte sie den Eindruck, als würde sie dadurch dennoch nicht zum Punkt kommen. „Du hast es eilig, nicht wahr? Aber Eile nützt dir nichts.“ „Sakura ist bei den Akatsuki, verdammt! Sie wird sterben!“ „Das weiß ich, mein Junge. Ich habe mit ihr geredet.“ Sasuke erstarrte. „Wann? War sie hier? Wo ist sie jetzt und …“ „Ruhe jetzt!“, keifte die Alte in einer Bassstimme, dass er fast glaubte, einen Mann vor sich zu haben. „Ich rede, und du schweigst! Verstanden?“ Sasuke knurrte, nickte aber schließlich. „Gut, also … Sakura hat mir aufgetragen dir folgendes zu sagen: Lass es sein und geh nach Hause.“ „Was?“ „Lass es sein und geh …“ „Ich hab verstanden, was sie gesagt haben! Ich meine, wieso?“ „Dann sag doch auch wieso und nicht was!“ „Gott …“, stöhnte Sasuke, der das Ende seiner Nerven spürte. „Würden sie mir bitte … sagen wer sie sind und warum Sakura mit ihnen geredet hat?“ „Das kann ich tun“, lächelte die Alte. „Aber zuerst wirst du die Abhörgeräte ablegen. Ich habe kein Interess daran, dass meine Worte gegen mich verwendet werden können …“ 10 Minuten später saß Sasuke auf dem Sessel in der nach verschmorrten Fleisch riechenden Wohnung, hatte einen Tee vor sich stehen, den er nicht wollte, und wartete dass die Alte aus dem Knick kam, was jedoch nicht danach aussah. Sie nippte an ihrer Tasse, aß einen Keks nach dem anderen und seufzte hier und da. „Sie wollen Zeit schinden, nicht wahr?“, fragte er irgendwann, als es ihm zu bunt wurde. „Natürlich.“ Sasuke stand auf. „Dann gehe ich jetzt. Fü diese Sinnlosigkeit habe ich nicht den Nerv.“ Die Alte lachte. „Sakura hat gesagt, dass du aufbrausend werden könntest. Sie hatte recht. Aber gut, setzt dich wieder hin. Ich erzähl dir, was du wissen möchtest.“ Wütend ließ sich der Uchiha wieder in den Sessel fallen. „Also wer sind sie?“ „Irene Yugako. Ich wurde im Sommer 1949 in Spanien geboren, wuchs in Osaka auf und lebe seit 72 in Tokio. Mein Sternzeichen ist …“ „DAS wollter ich nicht wissen! Welche Verbindung haben sie zu Sakura?“ „Zur Zeit keine. Gestern haben wir miteinander gesprochen. Ich war sehr erstaunt, als sie mir alles erzählte, wohlgemerkt in der 10 Minuten Fassung, da ihre Zeit begrenzt war. Sie bat mich um Hilfe und ich antwortete ihr, dass ich tuen werde, was ich kann.“ „Sie helfen ihr?“ „Selbstverständlich. Sie ist ein nettes Mädchen. Gut, nett trifft nicht jede ihrer Verhaltensweisen, aber im großen und ganzem ist sie nett. Solange man nicht ihr Auftrag ist, versteht sich. Aber das ist ja nun eh vorbei. Wenn der Plan glückt, wird sie keine Aufträge mrh ausführen müssen. Nun, wenn er es nicht tut, wird sie keine mehr ausführen können, es kommt also aufs gleiche hinaus.“ „Woher kennen sie sich?“ „Von der Organisation natürlich, mein Junge. Ich war ihre zugeteilte Ärztin …“ Sasuke sah die Alte starr an. „Sie arbeiten für die …“ „Nein, ich arbeitete. Die Vergangenheitsform, Junge. Bitte ja? Als Sakura damals verschwand, habe ich meinen … nennen wir es Dienst, bei ihnen quittiert. Besser gesagt bin ich in Rente gegangen. Falls es dich beruhigt, ich habe nie einen Menschen getötet. Ich habe nur versucht auch den Menschen zu helfen, die kein anderer Arzt verarzten würde. Die Killer der Akatsuki sind in den Arztpraxen nicht sonderlich beliebt. Und ich bereue zu keiner Zeit, was ich tat. Ich habe Sakura aufwachsen sehen, und mit Stolz kann ich behaupten, dass ich ihr so manches Mal wirklich das Leben gerettet habe …“ „Jetzt töten sie sie. Wenn sie mir nicht helfen, sie zu finden!“ „Es ist ihr ausdrücklicher Wunsch, Sasuke Schätzchen. Sakura hat immer alleine gearbeitet. Sie wird Pain alleine gegenübertreten, und alleine wird sie das Land verlassen. Sie möchte niemanden von euch in Gefahr sehen.“ „Sie wird es nicht überleben!“, tobte Sasuke und stand wütend auf. „Sie wird sterben!“ „In dem Moment, wo sie Pain sieht und bei Gott, ihre verdammten Erinnerungen zurück hat, wird sie den Wunsch haben, nicht mehr weiterleben zu müssen! Versteh das Sasuke! Sakura ist so oder so tot! Damals konnte sie mit diesen Morden, mit ihren Taten und das, was ihr passierte nur umgehen, weil sie kaltblütig war, nicht mehr als eine Maschine! Aber jetzt wurde sie zu einem Menschen! Sie hat zwei Jahre lang wie ein Mensch gelebt, unter den Menschen gelebt! Sie hat sich in einen Menschen verliebt! Wenn Pain sie nicht tötet, dann ist es ihre Vergangenheit, die sie nicht verkraften kann. Und das weiß sie auch jetzt schon, bevor sie ihn gesehen hat. Sie weiß, dass die Geschichte nicht gut ausgeht!“ „Sie war noch nicht bei ihm?“ Sasuke sah die alte Irene scharf an. „Wo steckt sie dann?“ Die Alte seufzte. „Wirklich hartnäckig, das bist du. Ich schlage dir einen Handel vor, Sasuke. Beziehungsweise schlägt ihn dir Sakura vor. Du hast die Wahl …“ „Was reden sie da?“ Aufgebracht starrte der Schwarzhaarige auf die Frau hinunter. „Was für einen Handel?“ „Was wünsch du dir am meisten, Sasuke? Ich meine, außer Sakura zu helfen? Hast du noch einen Wunsch, irgendeinen? Deine … Familie vielleicht betreffend?“ “Meine Familie?“ Sasuke stand wie gelähmt. „Was zum …“ „Du hast die Wahl, Sasuke!“ Die Alte hatte sich erhoben und ihre tiefligenden Augen fixierten ihn. „Entweder, ich werde dir sagen, wohin Sakura gegangen ist, und das muss nicht heißen,k dass sie noch dort ist, oder ich werde dir sagen, wer der Mörder deines Bruders ist! Das weißt du nicht, stimmts? In all den Jahren hast du es nicht herausgefunden und doch wolltest du nie etwas mehr als seinen Tod rächen!“ „Hexe!“, zischte Sasuke. „Verdammte Alte, woher?“ “Von Sakura natürlich. Sie kennt den Mörder deines Bruders. Sie weiß, wie gut es um seine Gesundheit es steht. Wo er sich aufhält und verweilt … Dein Wort in Gottes Ohr, mein leiber Junge. Was möchtest du mehr? Sakura helfen, obwohl sie deine Hilfe nicht möchte, obwohl sie längst davon sein könnte oder tot, obwohl sie am Ende so oder so sterben wird … oder Itachi rächen, hm? Wie ist er doch gleich gestorben? Es war Benzin, nicht wahr?“ Sasuke musste die Augen schließen, um sich zu beherrschen. Er hatte den Drang der Alten den Hals umzudrehen, sie zu erschießen und einfach zu gehen. Itachi … Er glaubte, ihm würden jeden Moment die Beine nachgeben. Er spürte diesen unbändigen Zorn, die Wut, die er kaum kontrollieren konnte. Sein Herz schlug wie wild, als wolle es sich aus seiner Brust reißen. Sein Puls stieg ins unermessliche und er fühlte, wie ihn eine blinde Ohnmacht zu überkommen drohte. Er hatte Rache geschworen, vor vielen Jahren. Er hatte alle beteiligten töten können, nur ihn nicht. Den Unbekannten, dessen Name er nie erfahren hatte. Der, der Itachi den Rest gab … Jetzt lebte er irgendwo, friedlich und im Schutz eines Pseudolebens. Er genoss die Sonne und alles, was Menschen genießen konnten. Er lebte, obwohl er längst hätte tot sein müssen. Bestraft für das, was er damals getan hatte. Sasuke hob den Blick und sah der Alten ins Gesicht. „Sag mir, wo er steckt!“ Später bekam die Alte einen unerwarteten Besucht von Kakashi, Naruto und Hinata, die dem Peilsender gefolgt waren. Sie fanden ihn unter dem Sessel, und als sie die Alte nach Sasuke fragten, erzählte sie ihnen vom dem schönen Wetter in Spanien. Und ihr zufriedenes Lächeln verließ sie nicht. Er war ein schlauer Junge gewesen ... wenn auch ein Macho. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)