Blacklist von Saya_Takahashi (Auf der Liste des Todes) ================================================================================ Kapitel 20: Unerwartete Hilfe ----------------------------- Der Bahnhof war mit dem Taxi schnell erreicht. Sasuke trug die Taschen, und keine Sekunde ließ er Sakura aus den Augen. Seine Angespanntheit war greifbar, trotzdem er sich bemühte das Mädchen zu beruhigen. „Wo sollen wir hin?“, fragte er, als er den Bahnsteig beobachtete. „Gleis drei“, flüsterte Sakura, die zu kaum mehr fähig war. „Sie sagt, sie wartet dort.“ „Und wenn es eine Falle ist?“ Sakura schüttelte den Kopf. „Es ist keine Falle.“ „Woher willst du das wissen?“ „Weil Ino … wir müssen einfach hoffen …“ Auf Gleis drei blieben die beiden stehen. Kaum jemand war auf dem alten, fast zerfallen Bahnhof zu sehen, doch von überall sah Sasuke die Gefahr kommen. Er hasste ungeplante Dinge, und das hier lag schon überhalb der Grenze des Ungeplanten. Der Sprecher aus den Lautsprecher sagte einen einfahrenden Zug an, und fast gleichzeitig klingelte wieder das Handy. Diesmal nahm Sasuke ab und keine Sekunde später legte er wieder auf. „Wir sollen in den zweiten Wagon einsteigen.“ Als der Zug einfuhr, zitterte Sakura zu sehr, dass Sasuke sie fast hineintragen musste. Sie stiegen in die Bahn, die wie ausgestorben wirkte und liefen zu Wagon zwei. Nur ein einziger Mensch saß in der hintersten Reihe, und als er sie kommen sah, stand er auf und blieb im Gang stehen. Sakura Herz schmerzte, als sie Ino erkannte, die sie traurig anblickte und deren Augen vor Tränen glänzten. Sie wollte zu ihr, doch Sasuke hielt ihre Hand fest und schob sie hinter sich. „Ino“, sagte er kalt und nickte ihr kurz zu. „Das kam unerwartet.“ „Ich weiß“, sagte die Blonde und wischte sich über die Augen. „Aber wir mussten uns einmischen.“ „Wir?“ Sasuke zog Sakura mit sich auf die Bank Ino gegenüber. „Und wohin fährt der Zug?“ „Bis zur Endstation. Er wird nicht halten, wir haben also Zeit zum … zum reden.“ Vorsichtig blickte Ino zu Sakura, die sie einfach nur anstarrte. „Sakura, ich … Gott es tut mir so leid! Ich habe es dir sagen wollen, ich habe es dir längst erklären wollen, aber … ich durfte nicht, es wäre … nur schlimmer geworden!“ „Du gehörst nicht zu den Akatsuki?“, fragte Sasuke, der das Gefühl hatte, die Zeit würde nicht ausreichen und irgendetwas würde passieren. „Nein!“, sagte Ino scharf. „Ich gehöre zu einer Organisation, die … sagen wir genau wie die Anbu operieren. Gegen die Akatsuki. Als Sakura damals den Unfall hatte …“ Ino strich sich nervös durch die Haare. „Ich habe sie damals, davor mein ich, beschattet. Unsere Organisation war hinter ihr her und …“ „Was sagst du da?“ Sasuke verengte gefährlich die Augen, doch Ino hob schnell die Hände. „Lass mich erklären bitte! Und … Gott, Sakura, bitte du musst mir glauben, dass ich das alles nicht wollte!“ Doch Sakura sagte nichts. Sie sah Ino an, als sähe sie durch sie hindurch. Ino hatte sie beschattet? Die Organisation, die gegen die Akatsuki arbeitete? Bedeutete das etwa … „Red weiter“, sagte Sasuke unberührt. „Heißt das, Sakura gehörte …“ Ino nickte, doch ließ sie ihren Blick gesenkt. „Sakura ist die Tochter von Pain.“ „WAS?“ Sasuke sah Ino fassungslos an. „Die Tochter von ihrem Anführer?“ „Er hat sie adoptiert“, sagte Ino und schüttelte sich. „Eigentlich gehörte Sakura zu den Kindern, die ins Ausland verkauft wurden. Ihre Eltern kamen aus einem Dorf, nicht weit von hier. Sie hatten kein Geld, und …“ Ino holte stockend Luft. „Scheinbar keine Skrupel. Sie verkauften ihre Tochter an die Akatsuki, und kurz bevor Sakura weiterverschifft wurde, entschied sich Pain sie zu adoptieren. Er roch … roch eine Möglichkeit, Aufträge auf eine ganz neue Weise auszuführen …“ Sasuke sagte kein Wort. Sein Gesicht war wie Stein, seine Augen voller Hass. Kinderhandel … „Sakura“, sagte Ino und schaffte es kaum weiter zusprechen. „War … sein Prototyp.“ „Also gehörte ich doch zu ihnen.“ Sakura lächelte bitter, und ihre Stimme war kaum zu hören. „Und du solltest mich töten?“ Sie sagte es, als wäre es eine ganz logische Schlussfolgerung. „Nein, ich nicht …“, wisperte Ino. „Meine Eltern arbeiteten für die Organisation, aber ich war es, die dich beschattet hat. Ich durfte es nicht, aber ich dachte … ich dachte ich könne mir einen Platz verdienen, in dem ich dich töte, dich für das was du getan hast … erledige …“ „Dann habe ich für die Akatsuki getötet …“, sagte Sakura ruhig. „Ich habe gemordet.“ „Ja“, gestand Ino und wischte sich schnell über die Augen. „Aber nicht so …“ Sie lächelte leicht. „Du hast nicht lange gebraucht, um mich zu stellen.“ Sakura hob die Braue und zum ersten Mal zeigte sich Erstaunen in ihrem Gesicht. „Ich habe dich gestellt?“ „Natürlich.“ Ino lächelte weinend. „Ich war ein blutiger Anfänger, ich habe nur versucht meinen Eltern nachzueifern. Ich bin dir ohne Erlaubnis nachgelaufen, ich hatte nicht mal eine Waffe oder einen Plan, wie ich dich töten konnte. Aber ich hab heimlich nachgeforscht, raus gefunden wo du dich manchmal aufhältst und dann bin ich dir nach. Und du warst die Beste von ihnen. Deine Akte war länger als die der ganzen Erwachsenen. Natürlich wusstest du von mir. Du hast es vermutlich schon gewusst, ehe ich mir darüber klar war, was ich vorhatte.“ „Und dann?“ „Dann tauchten andere von den Akatsuki auf. Sie wussten, dass meine Eltern zu ihren Feinden gehörten. Sie wollten mich töten, doch stattdessen hast du sie getötet …“ Sakuras Augen weiteten sich, doch verstand sie nicht, was das zu bedeuten hatte. „Ihr wurdet Freunde?“, erriet Sasuke jedoch. Ino lächelte noch immer. „Nicht wirklich, aber als Sakura mir das Leben rettete, hab ich es sein gelassen, ihr nachzuspionieren. Aber …“ Inos Stimme wurde stockender. „Aber du warst auch eine Weile nicht mehr zu finden. Wir glauben, dass sie dich damals … dass man dich damals dafür bestraft hat, dass du die eigenen Männer erledigt hast …“ Sakura sagte nichts, doch Sasuke wusste, was Ino damit meinte. Strafe war das gleiche wie Folter. Und wer eine Folter der Akatsuki überlebte, der überlebte sie nur mit Mühe, und war für etliche Zeit kein lebender Mensch mehr. Wie Itachi. Und daher kam die Narbe, so musste es sein. Bei lebendigem Leib aufgeschlitzt … „Wir dachten erst, sie hätten dich … aber Monate später warst du plötzlich wieder da. Und ich glaube … als wir uns wieder trafen, dass wir da Freunde wurden, ja.“ „Freunde?“ Sakura sah Ino seltsam an. „Warum wolltest du … mit mir befreundet sein?“ „Du hast mir das Leben gerettet“, lächelte Ino. „Und nicht nur mir. Du hast … du hast sehr viele Menschen getötet, Sakura, dass ist wahr, aber … du hast ebenso viele Menschen versucht zu retten, und ich glaube ich habe in dir … in dir den Teufel gesehen, genauso wie den Engel. Wir haben nie etwas unternommen, nicht wie andere Freunde, und du hast auch nie viel geredet. Aber du hast mir zugehört, wenn ich über die Schule gelästert habe, oder dir von anderen Dingen erzählt habe. Ich denke, dass du so versucht hast, ein Stück Normalität zu gewinnen.“ „Normalität“, flüsterte Sakura und schloss die Augen. „Es war immer Dunkel, nicht wahr?“ Ino nickte bedrückt. „Du bist immer zu mir gekommen, wenn du irgendwie abhauen konntest. Und sie haben dich nur rausgelassen, wenn … wenn es dunkel war.“ Sasuke zuckte unweigerlich zusammen. Eingesperrt wie ein Tier … deswegen liebte Sakura den Himmel, die Sonnenaufgänge. Weil sie jahrelang keinen sehen durfte. „Dann wollte Sakura nie für die Akatsuki arbeiten?“, wollte Sasuke wissen und sprach damit Sakuras Frage aus. „Nie“, wiederholte Ino und schüttelte den Kopf. „Aber sie konnte nicht fliehen, und ich glaube, daran hast du auch nie gedacht, Sakura. Du hast es … als gegeben hingenommen.“ „Warum der Unfall?“ „Unfall? Das war kein Unfall … Es war geplant gewesen. Allerdings nicht, dass Sakura überlebte, oder ich in der Nähe war.“ „Die Akstuki?“, fragte Sasuke, doch hatte er das leise Gefühl, dass die Wahrheit eine andere war. „Nein“, sagte Ino und blickte Sakura besorgt an. „Die Anbu …“ „Anbu …“ Sasuke konnte nicht glauben, was Ino ihm vor gerade einmal einer Minute gesagt hatte. Seine eigene Organisation, die versucht hatte Sakura zu töten. Aber damals war sie eine unermessliche Gefahr gewesen. Und doch war sie erst 15! Wie hatte das Militär entscheiden könne, eine 15 Jährige zu ermorden? „Warum versuchte man mich nicht noch einmal zu erledigen?“ „Du hattest keine Erinnerungen“, erklärte Ino. „Und meine Eltern wussten von dir. Sie wussten, dass wir Freunde geworden waren. Ich hatte eine … Auseinandersetzung mit ihnen und hab es ihnen gesagt. Ich glaube in meinem ganzen Leben sie nie so entsetzt gesehen zu haben.“ Ino lachte leise. „Es war wirklich schlimm, aber ich … hab ihnen versucht zu erklären, was du in erster Linie warst. Und das war ein 15 jähriges Mädchen, dass sich nichts mehr wünschte als ein normales Leben. Und als der Unfall passierte, als du aus dem Koma erwacht bist und dich an nichts mehr erinnern konntest, da haben sich meine Eltern für dich eingesetzt und schließlich gelang es uns, unsere Leute davon zu überzeugen, dass du keine Gefahr mehr warst. Sie beschlossen, dass ich dich im Auge behalten sollte, und … für den Fall, dass du dich eines Tages wieder erinnern könntest …“ Ino schaffte es nicht, den Satz zu Ende zu sprechen. „Dann sollte ich sterben, nicht wahr?“, fragte Sakura leise. „Ja …“ „Warum haben die Akatsukis nichts getan?“ Ino zuckte leicht mit den Schultern. „Du warst ein Ärgernis geworden. Du hast nicht getan, was du tun solltest, und ich glaube trotz ihrer … Bestrafungen, hast du für sie keinen Finger mehr gerührt. Und nach dem Unfall war immer jemand aus unserer Organisation auf deinen Fersen. Du wurdest permanent bewacht. Ich glaube, die Akastuki gaben dich damals … einfach auf.“ „Und warum wollen sie mich jetzt töten?“ „Du wirst 17“, sagte Ino mit unheilvollem Unterton. „Und damit tritt der Vertrag in Kraft …“ „Vertrag?“ Sasuke sah verwirrt auf. „Was für ein Vertrag.“ „Ich wäre frei, nicht wahr?“, sagte Sakura plötzlich, doch griff sie sich an den Kopf, als erfülle sie die schleichenden Erinnerungen mit Schmerzen. „Sie müssten mich gehen lassen …“ „Gehen lassen? Die Akatsuki haben mit ihr einen Vertrag geschlossen, der sie zu ihrem 17. Geburtstag freigibt?“ Ino nickte wieder. „Das ist der Grund, warum sie Sakura jetzt töten wollen. Sobald sie 17 ist, darf sie die Akatsuki verlassen. Der Vertrag ist von allen 10 Hauptmitgliedern unterzeichnet worden.“ „Wieso so ein Vertrag? Warum hat man …“ Ino grinste unerwartet. „Sakuras Idee“, lachte sie. „Oder Erpressung. Sie hat mir damals nicht verraten, wie sie Pain und die anderen dazu bekommen hat, aber es wurde so gemacht, wie sie es wollte. Mit 17 würden sie Sakura freilassen müssen, und ab da an dürfe sie kein Akatsuki jemals wieder anrühren. Deswegen müssen sie Sakura vor ihrem Geburtstag erledigen. Es ist ihre letzte Chance. Deswegen jetzt. Die Zeit drängt.“ „Wann ist ihr Geburtstag? Der 25. Juli war doch nur der Tag ihres Erwachens aus dem Koma, oder?“ Ino nickte. „Und es ist gleichzeitig ihr wirklicher Geburtstag. Es ist ein seltsamer Zufall, aber eine bestehende Tatsache.“ „Dann haben sie keine 20 Tage mehr!“ Sasuke fuhr sich durch die Haare. „Und warum glaubst du, dass sie sich an den Vertrag halten werden? Sakura könnte ihre gesamten Geheimnisse ausplaudern, falls sie sich erinnert.“ „Das darf sie nicht, laut Vertrag. Dafür gibt es Vorkehrungen. Und sie muss Japan verlassen.“ „Sie muss …“ „Ja. Und kein Akatsuki wird den Vertrag brechen, dafür hat Sakura gesorgt.“ „Wie?“ „Briefe“, sagte Sakura plötzlich. „Es gibt Briefe mit Kopien der ganzen Organisation. Namen, Daten … die Akatsuki wissen nicht, wo sie sind. Und wenn ich nach meinem 17. Geburtstag sterbe, werden sie veröffentlicht.“ „Erinnerst du dich?“, fragte Sasuke fassungslos. „Nur etwas“, gab Sakura lächelnd zurück. „Und undeutlich.“ „Aber wer … kann sie veröffentlichen?“ Sakura schluckte, griff Sasukes Hand und drückte sie entschuldigend. „Kakashi …“ Der Zug fuhr mittlerweile zehn Minuten durch das russische Territorium, doch an keinem Bahnhof hielt er an. „Kakashi … wusste davon?“ Sasuke spürte eine unglaubliche Wut in sich aufsteigen, einen unermessliche Zorn. Hatte er sie von Anfang an belogen? Doch Sakura schüttelte den Kopf und Ino gab ihm die erleichternde Antwort. „Nein“, sagte sie. „Er weiß, dass es einen Brief gibt, denn er öffnen soll, wenn ihm jemand telefonisch ein Codewort zukommen lässt. Niemals sonst. Er hält sich daran, weil er sein Versprechen gab.“ „Aber die Akatsuki … sie lassen sich doch nicht so einfach überlisten!“ „Es ist absolut nicht einfach“, lächelte Ino. „Sakura hat ein recht raffiniertes System entwickelt, und ich habe es bis heute nicht so ganz verstanden. Irgendwas mit einer Website, glaube ich …“ „Ja“, sagte Sakura und kniff die Augen leicht zusammen, als könne sie die Wahrheit dadurch leichter sehen. „Sie wird am 25. Juli ins Internet gestellt … ich weiß nicht mehr … von wem, aber … diese Person wird es tun. Und mehr auch nicht …“ „Mehr nicht?“ Sasuke runzelte die Stirn. „Was passiert dann?“ „Dann muss die Website aktualisiert werden. Es geht nur um eine Zahl in der obersten Ecke. Sie muss sich alle zehn Tage ändern …“ „Wer macht das?“ „Ich“, schmunzelte Sakura. „Ich verstehe.“ Sasuke schüttelte beeindruckt den Kopf. „Und falls du sterben solltest, kann sie niemand mehr aktualisieren. Ich nehme es ist eine ganz gewöhnliche Website?“ „Über Hasenzucht“, lächelte Sakura. „Sobald keine Aktualisierungen mehr stattfinden, werden dass verschiedene Personen bemerken.“ „Ich zum Beispiel“, meinte Ino. „Sakura hatte zwar erst was dagegen, aber dann durfte ich doch mitmachen. Ich und vier Weitere. Irgendwo auf dem Globus, die nichts miteinander zu tun haben. Und außer mir weiß auch niemand, was es damit auf sich hat. Aber sie sind zuverlässig und haben eine Menge Geld dafür bekommen, alle zehn Tage nachzusehen.“ „Was passiert, wenn du nicht mehr aktualisieren kannst?“ „Wir telefonieren“, erklärte Ino an Sakuras Stelle. „Jeder von uns fünf hat zehn Nummern bekommen. Also sind es weitere 50 Personen, die ins Spiel kommen. Ihnen werden Codewörter gesagt, und insgesamt 10 dieser Personen wissen etwas damit anzufangen.“ „Und dann? Was tun diese Personen? Ruft einer von ihnen Kakashi an und teilt ihm das entscheidende Codewort mit?“ Ino kicherte. „Nein. Diese zehn Personen haben weitere Telefonnummern, und das ganze wiederholt sich ziemlich lange. Und ganz am Ende gibt es jemanden von den mittlerweile 200 Leuten, der dann Kakashi verständigt.“ „Hn.“ Nun musste sogar Sasuke grinsen. „Von so was hab ich noch nie gehört.“ „Es ist genial, oder?“ Sasuke nickte einfach. „Es scheint so.“ „Im Übrigen gibt es einige Kopien, die richtig, und einige die bloße Attrappen sind“, fügte Ino noch hinzu. „Falls Kakashi also nicht in der Lage ist, den Brief zu öffnen, können es andere tun. Einige halten nichts weiter als eine alte Einkaufliste in der Hand, andere dafür die Geheimnisse der Akatsuki …“ „Damit hat Sakura sich eine Sicherheit geschaffen.“ „Das ist wahr. Sie war immer schon genial“, grinste Ino und sah die Rosahaarige huldreich an. „Und jetzt müssen wir es nur schaffen, dass du deinen 17. Geburtstag erreichst.“ „Warte kurz“, sagte Sasuke plötzlich und ein irritierender Gedanke kam ihm. „Hattest du in Sakuras Handy ein Programm installiert, was sie orten kann? Waren es deine Leute, die sie angeschossen haben?“ Auch Sakura sah auf. Das hatte sie fast vergessen gehabt. „Du wurdest angeschossen?“ Ino wurde bleich. „Wann?“ Rasch erzählte Sasuke ihr von der Nacht und ihrer Flucht. „Ich war nicht in London, das stimmt. Meine Eltern und ich sind nach Yokohama gefahren. Wir haben versucht die Akatsuki auszuspionieren, und da ihr in Sakuras Nähe wart, glaubten wir sie in Sicherheit. Aber wer …“ „Vermutlich die Akatsuki. Aber wer hatte ihr Handy, um es zu bearbeiten?“ „Sakura?“ „Ich weiß es nicht. Vielleicht hab ich irgendwo liegen lassen, oder als jemand in meiner Wohnung war …“ „Und jetzt sind sie auch hier in Chabarowsk?“, wollte Sasuke wissen. „Ja, ein paar Killer. Der Zug endet an einem stillgelegten Flugplatz. Dort wartet eine Maschine, sie bringt uns zurück nach Japan.“ „Was ist mit deiner Organisation? Was hat sie jetzt mit Sakura vor?“ Sasuke sah Ino scharf an. „Hilft sie uns, oder arbeitet sie gegen uns?“ „Sie hilft. Die Zeiten haben sich geändert. Und Sakura wird Japan am 25. verlassen …“ Sakura nickte. „So lautet der Vertrag.“ „Ich versteh das nicht“, fuhr Sasuke plötzlich auf. „Was hindert dich daran, die Akatsuki danach auszuliefern?“ „Ist der Vertrag gebrochen, werden sie mich in jeden Fall töten. Sie haben genug Leute dafür“, meinte Sakura trocken. „Steckt da noch etwas anderes dahinter?“, erriet Sasuke, und Sakura lächelte leicht. „Sicher“, sagte sie einfach. „Ich werde als letztes sterben. Vorher töten sie jeden, der mir je etwas bedeutet hat …“ Auf dem stillgelegtem Flughafen nördlich von Chabarowsk stand eine Cessna, und kaum dass Sasuke, Sakura und Ino einstiegen, startete das Flugzeug und begab sich in die Luft. Sasuke war alles andere als Wohl dabei, witterte er einen Hinterhalt nach dem anderen, doch wusste er, wie wenige Möglichkeiten sie sonst noch hatten. Keine einzige. „Du machst ein missmutiges Gesicht“, flüsterte Sakura neben ihm, währenddessen Ino nach vorne zum Piloten gegangen war. „Du glaubst, es ist eine Falle?“ „Hmm“, meinte der Uchiha und seufzte schwer. „Wenn alles stimmt was Ino sagt, dann haben die Akatsuki nur noch 20 Tage. Bisher haben sie nicht viel aufgefahren, aber wenn die Zeit drängt …“ „Ich weiß. Aber … es wird schon.“ „So Positiv heute?“ Sasuke lächelte unmerklich. „Sieht so aus“, grinste Sakura zurück. „Ino hatte nicht gelogen, ich habe mich geirrt. Wenn ich mich bei anderen Dingen auch irre, ist das etwas Positives.“ „Bei was hoffst du dich denn noch zu irren?“ Die Rosahaarige blickte zum Fenster hinaus und sah auf die Wolken, die sie langsam durchquerten. „Dass die Geschichte kein gutes Ende nimmt.“ „Ah, Sakura verbreitet negative Schwingungen“, kam es plötzlich und Ino ließ sich auf dem Sitz vor den beiden fallen. „Das hast du früher auch immer getan. Das hat sich bis heute nicht geändert.“ Sie nickte kräftig. „Hab ich das?“, fragte Sakura ruhig und nahm den Blick vom Fenster. „Klar. Hör bloß auf, ich könnte dir Geschichten erzählen … Zum Beispiel hat sie mir immer prophezeit, mit meiner Einstellung würde ich die Schule nie schaffen. Und was war? Ich kam sogar auf ’ne Begabten-Schule!“, erzählte sie munter dem Schwarzhaarigen, der nur die Braue hochzog. „Aus dem gleichen Grund, wie es Naruto dort hingeschafft hat, nehme ich an“, gab er beinah amüsiert zurück. Ino schien ein recht komischer Vogel zu sein, der man ihre Erleichterung ansehen konnte. Und die ansteckte. „Der Blonde? Ey, das ist ja mal …“ „Werden wir in Tokio landen?“, fragte Sakura dazwischen, um Ino von einer Predigt abzuhalten. „Ja“, murrte sie. „Zumindest recht nah.“ „Wie geht es dann weiter?“ „Wir werden dich verstecken. Das ist die simpelste Lösung. Bis zum 25.“ Sakura nickte. „Du weißt, dass es nicht funktionieren wird.“ „Da“, brummte Ino. „Schon wieder absolut negativ! Und es wird funktionieren, da bin ich mir sicher.“ Als sie etliche Stunden später landeten, regnete es in Strömen. Ein Wagen holte die drei ab und brachte Sasuke und Sakura in ein entlegendes kleines Hotel. „Ich habe mit deinen Leuten Kontakt aufgenommen“, sagte Ino zu Sasuke, als sie die beiden in ihr Zimmer begleitete. „Morgen um sieben Uhr wird euch Kakashi abholen. Wohin es geht, weiß bis dahin nur er. Ein paar von unseren Männern werden hier bleiben, getarnt natürlich. Ihr seid unter dem Namen Yakoto und Suwaka eingeschrieben.“ „Wer ist wer?“, fragte Sakura und grinste leicht. „Du bist Yakoto. ’Nen Vornamen kannste dir selbst ausdenken. Wenn ihr morgen mit Kakashi wegfahrt, wird euch ein weiterer Wagen verfolgen. Die passen auf und decken euch den Rücken. Wenn ihr das Ziel erreicht, wird Kakashi mich verständigen, aber ich kann nicht zu euch kommen, das wäre zu auffällig …“ Ino biss sich unmerklich auf die Lippen. „Okay ich hau jetzt ab. Es gibt noch viel zu erledigen.“ „Werden wir in dem Versteck bis zum 25. bleiben?“, fragte Sakura und beobachtete ihre Freundin vorsichtig. Ino nickte und griff nach ihrer Tasche. „Ja.“ „Warte, dann“ Sakura schüttelte den Kopf. „Wenn ich Japan verlasse, dann werden wir uns …“ „Wir sehen uns wieder, Sakura, davon bin ich überzeugt. Vielleicht erst, wenn wir alt und grau sind, aber … wir werden uns wieder sehen … Sasuke?“ „Ino.“ Sasuke nickte dem Mädchen zu, nahm ihre Hand und schüttelte sie zum Abschied. „Pass gut auf dich auf.“ „Du erst. Und wirf ein Auge auf Sakura.“ Sie zwinkerte, doch mehr, weil es eine Träne war, die ihr ins Auge trat. „Das werde ich.“ „Gut, Sakura, ich …“ Ino musste sich über die Augen wischen. „Als ich dich damals kennen gelernt habe, da hätte ich niemals geglaubt, dass wir … dass du zu meiner besten Freundin werden könntest, aber … ich bin eines besseren belehrt worden, denn ich habe nie eine wundervollere Freundschaft erlebt als mit dir. Nicht nur die letzten zwei Jahre, auch schon davor. Du bist ein weitaus besserer Mensch, als du manchmal glaubst, und tu mir den Gefallen, und vergiss das nie, ja? Ich hab ich damals reden hören, ich weiß, wie du an dir nur das Negative gesehen hast, aber … sieh dir an, was aus dir geworden ist. Du musst nur fernab von dem ganzen Scheiß hier sein, und ich verspreche dir, dass du das Normale bekommen kannst, das du immer wolltest.“ Sakura nickte, wusste nicht was sie sagen sollte, und drückte Ino einfach an sich. „Danke“, flüsterte sie schließlich. „Gib auf dich Acht.“ „Immer“, lachte Ino und gab die Umarmung wieder. „Also dann, man sieht sich.“ „Man sieht sich“, sagte Sakura, ehe sich die Tür endgültig schloss. Sasuke lag in dem Doppelbett und sah Fernsehen, derweil Sakura im angrenzenden Badezimmer duschte. Noch lange hatte er über Ino und ihre Worte nachgedacht, kurz mit Hinata und Kakashi telefoniert und sich schließlich dafür entschieden, abzuschalten und die Zeit mit Fernsehen zu vertrödeln. Dennoch schaffte er es nicht seine aufgewühlte Gedanken und Gefühle zu beruhigen, die sich einzig um Sakura drehten. Als Ino sich verabschiedet hatte, war sie distanziert gewesen, distanzierter als er es sonst war. Sie hatte kaum etwas gesagt und war schließlich ins Bad verschwunden. Als wäre sie eine andere. Als wäre sie wieder die Killerin, die Ino damals kennen gelernt hatte. Sasuke schloss die Augen. Das Bild, dass Sakura eine Auftragsmörderin der Akatsuki gewesen war, war kaum vorstellbar. Er hatte damit rechnen müssen, und doch, jetzt wo es bewiesen war, erschien es ihm noch lächerlicher als jemals zuvor. Sakura hatte Menschen getötet. Sakura gehörte den Akatsuki an. Sie hatte Fremden aufgelauert und sie ermordet. Ihre Eltern hatten sie verkauft … Auch diese Gedanken ließen Sasuke innerlich toben. Eine Familie, die ihr kleines Mädchen an Mörder verkaufte, ein Mann, der ein Kind zu einem Killer ausbildete. Sie zu diesem Zweck adoptierte. Prototyp hatte Ino es genannt. Sakura war die Erste gewesen, und die Beste. Erschaffen, um zu vernichten. Aber nie hatten sie ihr ihren eigenen Willen genommen. Sasuke schmunzelte leicht, als er überlegte, wie ein junges Mädchen von 13 oder 14 Jahren zu den Mitgliedern einer gefürchteten Untergrundorganisation ging, ihnen einen Vertrag unter die Nase hielt und den unantastbaren Anführer der Mörderbande zu einer Unterschrift zwang. Gerne hätte er Pains Augen gesehen, vor Wut geweitet, und sich dennoch darüber Bewusst, dass er keine Wahl hatte. Er hatte Sakura geschaffen, und Sakura hatte ihm die Stirn geboten und besiegt. Sollte sie bis zum 25. Juli überleben … Die Akatsuki würden nichts unversucht lassen, darüber war er sich bewusst. Sie würden ihre besten Leute schicken, würden vermutlich selbst auftauchen, um Sakura zu töten. Doch er würde es nicht zulassen. Niemals. Sie hatten ein unschuldiges Kind zu einem Mörder ausgebildet. Sie hatten ein Kind bestraft, es gefoltert. Ihm Schmerzen zugefügt, die sich kaum jemand vorstellen konnte, der es nicht erlebt hatte. Sie hatten ihm das Tageslicht genommen. Die Chance auf eine Normale Zukunft, auf Freunde. Aber das Kind hatte zurückgeschlagen. Und es würde gewinnen, dafür musste er sorgen. „Sasuke?“ Sakuras ruhige Stimme riss den Uchiha aus seinen Gedanken. „Hmm?“ Er sah kurz zu ihr hinüber, eher er sich wieder dem Fernseher zuwandte. Gestern noch hatten sie zusammen gelegen, aber heute trennten sie längst wieder Welten. Sie waren beide Maschinen, und eigentlich die größten Feinde. Er gehörte zu den Anbu, sie hatte den Akatsuki angehört. Doch verurteilte er sie wirklich deswegen? Nein … Dennoch spürte er die Kühle, die er ihr gegenüber wieder ausstrahlte. Es tat ihm leid, aber er glaubte es kaum ändern zu können. „Läuft was im Fernsehen? Du wirkst so nachdenklich.“ Sakura war in ihre Nachtwäsche geschlüpft und kuschelte sich unter die Decke. Auch sie ließ Abstand von ihm, auch sie wirkte kühler. Die Erinnerungen hatten sie eingeholt, nicht alle, aber einige. Und diese Erinnerungen hielten sie davon ab, wieder die Sakura der Gegenwart sein zu können. Die ängstliche Sakura, die Nähe suchte und offen auf andere zuging. Sie wurde zu ihrem vergangenem Ich, dessen Emotionen eisig im Verborgenen lagen, das keine Furcht vor der Welt, wohl aber vor Nähe hatte. „Nicht wirklich“, gab Sasuke zurück. „Soll ich ausmachen. Wir sollten schlafen.“ Flüchtig sah der Uchiha zu Sakura, bedachte sie mit seinem leeren Blick und der gewohnten Kälte. Er wusste, dass sie sich mit ihrer Vergangenheit verwandeln würde. Wie sonst könnte sie auch damit umgehen? Gefühle belasteten unnötig. Sie durfte keine Gefühle haben, damit sie ihre Vergangenheit bewältigen konnte. Und er musste ihr diesen Schritt erleichtern, indem er sie ebenso reserviert behandeln würde. „Das sollten wir wohl.“ Sakura legte sich auf die Seite, drehte Sasuke den Rücken zu und schloss die Augen, als er den Fernseher ausmachte und das Licht löschte. Beide wussten um die Gefühle des anderen, und beide taten nichts, außer sich schlafen zu legen, mit wachen Augen in die Dunkelheit zu starren und zu hoffen, dass es ein Morgen geben würde. Es war kur nach Mitternacht, als Sakura aus ihrem Traum erwachte. Sie spürte ihr rasendes Herz, ihren stockenden Atem und richtete sich schließlich auf. Sie griff sich an die Stirn, holte tief Luft und lehnte sich an die kühlende Wand. Sie versuchte sich die Bilder aus ihrem Traum ins Gedächtnis zu rufen, versuchte sich regelrecht daran zu klammern. Es war eins schöner Traum gewesen. Eine weite Wiese, ein einsam gelegenes Haus, und dahinter der weiße Strand, der ins Meer führte. Es erinnerte sie an Sasukes Haus, doch war es doch gänzlich anders. Es war kleiner gewesen, normaler. Kein tiefer Keller mit versteckten Funktionen, keine Hochsicherheitsanlage, keine Codes. Ein ganz normales Haus. Ihr Haus. Ihres, und das von Sasuke. Sie hatten zusammen darin gewohnt. Wie zwei verlorene Seelen, die sich gefunden hatten und fortan nicht mehr einsam sein mussten. Naruto und Hinata hatten sie besucht. Sie kamen oft, und gemeinsam tranken sie Tee und erzählten sich Geschichten, den neusten Klatsch aus dem kleinen Dorf in der Nähe und das Geflüster aus der Stadt. Sie waren nicht in Tokio gewesen. Nicht einmal in Japan. Es war ein Land, weit entfernt am anderen Ende der Welt. Die Menschen dort hatten anders gesprochen, doch auch ihre Sprache war Sakura nicht fremd gewesen. Französisch? Ja. Dieses Haus würde in Frankreich auf sie warten. Sakura erzittere leicht, als sie darüber nachdachte. Die Vorstellung, dass Sasuke mit ihr kommen würde war absurd. Er hatte hier ein Leben, eine Arbeit, in der er gut war. Er würde sie nie begleiten, auch nicht, wenn sie ihn darum bitten würde. Sie konnte ihm nicht seine Heimat nehmen. Und trotzdem … diese Vorstellung mit Sasuke ein neues Leben zu beginnen, ein friedliches fernab dieser Hölle, war die schönste Vorstellung, die sie je überkommen war. Sie liebte ihn, sie wollte mit ihm zusammen sein und ihn nie mehr missen müssen. Aber es war nur ein Traum, und Träume gingen nicht in Erfüllung. Darum nannte man sie ja Träume. Ihre ‚Flucht’ am nächsten Morgen verlief nach Plan. Kakashi stand pünktlich vor dem Hotel, und der Wagen von Inos Leuten folgte ihnen. Sie fuhren einige Stunden nach Norden, dann etwas östlich und kamen schließlich in die kleine Stadt Mito. Von hier fuhren sie nach Süden hinauf aufs Land, bis sie schließlich in einen Waldweg einbogen und eine größere, alte Holzhütte erreichten, die sich über zwei Etagen in den Himmel erstreckte. „Das ist doch mal eine Idylle“, grinste Kakashi als er ausstieg. „Habt ihr mit so einem Luxus gerechnet?“ Sasuke schweig, doch Sakura schüttelte leicht lächelnd den Kopf. Es war angenehm in Kakashis Gegenwart keine Mordgedanken mehr zu heben. Schon zu Beginn ihrer Fahrt war ihr das aufgefallen, und jetzt wurde es ihr erst richtig bewusst. Sie konnte sich nicht erklären warum, aber vermutlich hing es damit zusammen, dass sie nun wusste, woher sie Kakashis Namen gekannt hatte. „Huch?“, sagte Kakashi und lachte unerwartet auf. „Was denn, du willst mich nicht anfallen?“ Sakura runzelte die Stirn, schüttelte noch einmal den Kopf und nahm ihre Tasche aus dem Kofferraum. „Heute nicht, vielleicht ein andermal“, gab sie zurück und folgte Sasuke die Veranda hinauf. „Ein andermal“, murmelte Kakashi beleidigt, freute sich aber insgeheim über diese Entwicklung. Ino hatte ihm einiges erklärt, genau wie Sasuke. Nur von dem Brief hatte man ihm nicht erzählt. Von ihm würde er nur zu gegebener Zeit erfahren, darüber waren sie sich einig gewesen. „Sakura?“, hörte man es plötzlich aus dem Inneren, und keine Sekunde wurde die Tür aufgeschmissen. „Jaa, du bist endlich da!“ Naruto kam in Windeseile herausgesprungen und stürzte sich auf das rosahaarige Mädchen. „Bin ich erleichtert, dass alles geklappt hat! Wir haben uns solche Sorgen gemacht, und ihr seit auch eine halbe Stunde zu spät, wisst ihr das?“ Sein wütender Blick galt eher Sasuke, der nur die Stirn runzelte. „Ich hab mir wirklich Vorwürfe gemacht! Sie mit einem Macho wie dir alleine zu lassen! Einen raubeinigen …“ „Naruto, willst du mich nicht erst mal loslassen?“ Sakura unterbrach Narutos Redeschwall, der ihn nur unnötig in Gefahr gebracht hätte, war aber gleichzeitig über die herzliche Begrüßung erstaunt. Sie wussten doch von ihrer Vergangenheit, wie konnten sie sie dann wie zuvor behandeln? „Ich habe sie imemrhin sicher hergebracht. Wogegen wir nicht sagen können, was passiert wäre, wenn sie mit dir unterwegs gewesen wäre …“ Bei Sasukes Worten zog Naruto eine schmale Schnute sah Sasuke noch erboster an. Er ließ von Sakura ab und baute sich vor seinem Kollegen auf, der nur böse grinsen konnte. „Wie war das?“, prustete Naruto, doch schlagartig wandelte sich sein Gesichtsausdruck und er strahlte erleichtert über das ganze Gesicht. „Du bist der beste Mann, noch nie war ich so stolz auf dich!“ Sasuke hob die Braue, doch als Naruto ihn unerwartet die Hand hinhielt, schlug er trotz aller Bedenken ein. Sie waren wieder zusammen, und auch spürte den Funken Hoffnung. Wenn sie es bis hierhin geschafft hatten, würden sie es vielleicht noch weiter schaffen. „Sakura!“ Hinatas leise Stimme kam näher, und als die junge Hyuuga ebenfalls auf die Veranda trat, schloss auch sie die Rosahaarige in die Arme. „Du hast doch bestimmt hunger, nicht wahr? Und Naruto überfällt euch hier, anstatt mal beim tragen zu helfen“, sagte sie im milden vorwurfsvollen Ton. „Komm rein, die Jungs bringen die Sachen hinterher.“ Sakura grinste, als Naruto sich aufplusterte. Sie überreichte ihm ihre Tasche und folgte Hinata ins Innere. „Sowas“, brummte der Blonde, als Kakashi ihm bemitleidend auf die Schulter klopfte. „So sind Frauen. Die eine wie die andere. Das männliche Geschlecht ist für sie gleichbedeudent mit Packesel, und eingen anderen niederen Dingen.“ Sein Anführer seufzte schwer, reichte Naruto auch seine Tasche und streckte sich ausgiebig. „Jetzt beginnt der Spaß. Es sind noch zwei Wochen. Wir haben viel zu tun, Männer.“ „Nehmen sie erst mal ihre eigene Tasche, man“, knurrte Naruto, der sich als einziger Packesel sah. „Ich muss zuerst mit Yamanakas Leuten reden. Sie bleiben zur Überwachung ebenfalls hier. Wir dürfen uns keinen Fehler erlauben.“ „Glauben sie, es wird Probleme geben, Kommandant?“, fragte Naruto, derweil Sasuke aufmerksam zuhörte. Kakashi nickte, lehnte sich gegen das Geländer und sah in den tiefen Wald. „Wir haben es hier mit den Akatsuki zu tun, Naruto. Wir stehen zwischen ihnen und Sakura. Vermutlich wollten sie nie etwas stärker haben als das Mädchen, dass sie alle zum Narren gehalten hat. 14 Tage …“ Naruto erwartete eine düstere Miene seines Kommandanten, doch stattdessen grinste Kakashi plötzlich. „Verdammt, wenn wir das hier überstehen, haben die Akatsuki einen Schlag in die Magengegend bekommen, den sie so leicht nicht vergessen werden! Und trotz allem sind sie unfähig danach zu handeln. Hatten wir je eine bessere Chance, es ihnen zu zeigen?“ Naruto grinste zurück. „Wohl nicht.“ „Sakura hat die Figuren gesetzt. Sie hat die Akatsuki in die Enge getrieben. Und wir werden dafür sorgen, dass ihr kein gegnerischer Spieler in die Quere kommt.“ „Jawohl!“ „Sakura gewinnt“, lachte Kakashi und wirkte dabei voller Optimismus. „Es wird nicht einfach, aber die Verlierer werden die Akatsuki sein!“ „Geeenauuuuu!“, rief Naruto ebenso zuversichtlich. Sasuke lächelte nicht. Selbst wenn Sakura am Ende gewann, sie hatte schon zuviel verloren, als dass es noch ein Sieg für sie sein konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)