Blacklist von Saya_Takahashi (Auf der Liste des Todes) ================================================================================ Kapitel 16: Der Schuhladen von Chabarowsk ----------------------------------------- Hey! Hab grade gesehen, dass ich bei Animexx das Kapitel hier noch gar nicht hochgeladen hatte *g* und die Fragen über Ewenisch in nem anderen Forum kamen ... soviel zu meiner geteilten Aufmerksamkeit, wie es scheint bring ich einiges durcheinander *lach* Naja aber jetzt kommt das Kapitel hier ja auch on und falls fragen zu Ewenisch auftauchen sollten (was das ist erfahrt ihr gleich ;-) steht ne kleine Erklärung im Weblog bereit, weil ich der FF nicht besonders darauf eingehe. Mehr wollt ich eigentlich nicht sagen, also viel Spaß beim Lesen und wiedereinmal: Suuuuper viel danke für die Kommis!!! Uuuuund ja das sollte ein Rollo sein, denk ich *lach* aber so'n e sieht schon mal wie ein o aus, wenns spät ist *g* LG Cherry ___________________________________________________ Als die Flugmaschine auf dem Flughafen von Chabarowsk landete und die Passagiere ausstiegen, lief Sakura immer Sasuke hinterher, der sie eilig durch die Menschenmassen führte und schließlich am Gepäckband hielt. Kakashi war schon mit einem früheren Flieger in die Hauptstadt der Region geflogen, derweil Naruto und Hinata einen späteren nehmen wollten. Sie wollten so wenig wie möglich auffallen, und größere Gruppen zogen eher die Blicke anderer auf sich. „Wann treffen wir die anderen?“, fragte Sakura, als sie an einer Säule lehnte und Sasuke dabei zusah, wie er missmutig die Gepäckstücke beobachtete. „Wartete Kakashi hier auf uns?“ „Nein“, sagte Sasuke und griff nach Sakuras Tasche, die er an sie weiterreichte. „Wir treffen uns möglichst gar nicht.“ „Gar nicht?“ „Sie werden immer in Sichtkontakt bleiben“, erklärte der Uchiha und sah eine alte Frau knurrig an, als sie sich ihres Koffers wegen vordrängeln wollte. „Aber erst, wenn wir wieder in Japan sind, werden wir zusammentreffen. So ist es sicherer.“ „Aber hier erwartet uns doch keiner, oder?“ „Danach können wir nicht gehen“, sagte Sasuke, schnappte sich seine eigene Tasche und warf der Alten einen tödlichen Blick zu, als er sich vom Gepäckband wegdrehte, Sakura am Arm packte und sie aus der Wartehalle zog. „Also halt die Augen offen.“ Sasuke führte Sakura in eine abgelegene Ecke und kramte in seiner Tasche. „Mach die Haare zusammen“, sagte er. „Die Haare?“ „Nun mach schon.“ Sakura sah den Uchiha fragend an, tat aber wie ihr geheißen und band sich einen Zopf. „Und nun?“ Sasuke grinste leicht, holte ein Basecap hervor und setzte es Sakura auf. „Jetzt fällst du nicht mehr auf.“ „Damit soll ich rumrennen?“ Sakura steckte sich auch die übrigen Haare hinunter. „Und was ist mit dir?“ „Ich fall nicht auf“, meinte Sasuke und zog es ihr tiefer ins Gesicht. „Aber deine Haare sind zu hell, als dass man nicht gucken würde.“ „Wir hätten mir auch eine Perücke holen können“, grinste Sakura, die Sasukes Erheiterung als äußerst angenehm empfand. Die ganze Zeit über war er angespannt gewesen, aber nun schien er etwas aufzutauen. „Und eine Sonnenbrille.“ „Das wäre schon wieder auffällig gewesen.“ „Wieso?“ „Weil es dann aussieht, als würdest du dich verstecken wollen. Und mit einem Cap rennen hier die meisten Jungs rums.“ „Jungs? Ich bin aber kein Junge!“ „Jetzt sieht man kaum noch einen Unterschied.“ Sasuke konnte sich kaum das Grinsen bei Sakuras beleidigtem Anblick verkneifen. „Na vielen dank“, knurrte sie und wollte schon davon dampfen, als Sasuke ihren Arm ergriff und festhielt. „Nicht weglaufen“, sagte er ernst. „Auch wenn du wie ein Junge aussiehst, heißt das nicht, dass sie es nicht durchschauen.“ „Wenn du noch einmal sagst, dass ich wie ein Junge aussehe, werde ich dich gleich wie ein Junge verprügeln!“, giftete Sakura zurück, doch da Sasuke schon wieder grinste, verzog sie trotzig den Mund. „Hör endlich auf zu lachen, das ist gemein!“ „Ja, schon gut.“ Sasuke schüttelte amüsiert den Kopf, griff seine Tasche und führte Sakura hinter sich aus dem Flughafen heraus. „Und wo gehen wir jetzt hin? Wo wohnt dieser Doktor?“ „Es ist ein Stück. Wir fahren mit der Straßenbahn, ein paar Kilometer mit dem Taxi und dann mit dem Bus.“ „Ist das verworren“, maulte Sakura und ließ sich zur Haltestelle ziehen. „Und wann gehen wir einkaufen?“ Sasuke blieb jäh stehen und sah Sakura ungläubig an. „Einkaufen?“ „Ja einkaufen!“ „Was zum Kuckuck willst du jetzt einkaufen?“ „Klamotten vielleicht? Glaubst du in dieser Tasche ist irgendetwas zum Anziehen drin?“ Sie hielt ihren kleinen Rucksack hoch. „Da ist absolut nix. Und ich BIN nun mal eine Frau, und eine Frau möchte ab und an frische Sachen tragen!“ „Eine Frau?“ Sasuke runzelte die Stirn. „Ein Kind wohl eher.“ „Ein Kind?“ Sakura plusterte ihre Backen auf. „Ich bin überhaupt kein Kind! Du bist vielleicht ein Kind, ich bestimmt nicht!“ „Ich bin wesentlich älter als du, Sakura.“ „Ein Jahr bedeutet bei dir wesentlich?“ „Nun, es ist ein wesentliches Jahr.“ Sakura zog die Braue hoch und sah Sasuke skeptisch an. „Du hast ja nen Knall!“ „Tzz“, machte Sasuke nur und löste zwei Fahrkarten. „Und trotzdem brauch ich neue Sachen“, ließ Sakura nicht locker. „Außerdem ist es eure Schuld! Ihr hättet meine Reisetaschen mitnehmen können.“ „Wir hatten es etwas eilig, Sakura! Falls du dich dran erinnerst, hat man unser Versteck gefunden und auf dich geschossen. Lass dich in Zukunft nicht mehr anschießen, und du hast deine Klamotten.“ „Das nützt mir jetzt aber nichts!“ „Argh, halt endlich den Mund. Wir gehen nicht einkaufen!“ „Dann geh ich alleine!“ „Mit Sicherheit nicht!“ „Mit Sicherheit doch!“ Sasuke hätte sich am Liebsten die Haare gerauft, doch letztlich musste er dem Sturkopf nachgeben. Von wegen kein Kind … Seit fünf langen Minuten saß Sasuke auf einem kleinen Hocker, sah dutzenden von alten Frauen zu, wie sie sich im Spiegel begutachteten, und brummte genervt vor sich her. „Brauchst du noch lange?“, rief er irgendwann, als es ihm langsam zu bunt wurde. Sakura war seit geschlagenen 10 Minuten in der Umkleidekabine, probierte tausende von Teilen an und kam nicht mehr hinaus. „Bist du eingepennt oder was?“ „Sei doch mal still!“, rief Sakura ebenso laut zurück. „Und kann ja jeder hören! Das ist peinlich!“ „Beeil dich lieber. Wir haben einen Zeitplan einzuhalten!“ „Bist du jetzt mal leise?“ Sakura steckte ihren Kopf hinter dem Vorhang heraus und sah Sasuke strafend an. „Die gucken schon alle!“ „Die verstehen uns aber nicht.“ „Aber sie wissen, dass du ein nervender, drängelnder Kerl bist, der eine arme junge Frau beim Einkaufen hetzt!“ „Wir müssen bis nach Garovka, das ist noch ein Stück! Und ich würde gerne planmäßig dort ankommen!“ Sakura seufzte, zog ihren Kopf wieder ein und schmiss Sasuke schließlich etliche Kleidungsstücke entgegen. „Dann geh das bezahlen und einpacken lassen.“ „Wieso soll ich das bezahlen?“ Sakura kam in ihren alten Klamotten aus der Umkleide und legte noch einige Teile auf Sasukes Stapel. „Das macht man nun mal so. Hab ich im Film gesehen. Wenn ein armes Mädchen wie ich von einem Macho wie dir ständig gerettet wird, bezahlt er auch ihre Sachen, die sie logischerweise braucht.“ „Logischerweise? Und was heißt Macho?“ „Ich denke, wir haben es eilig, Sasuke!“ Der Uchiha ließ den Kopf hängen, überlegte ernsthaft ob es einen Gott gab und schlürfte zur Kasse, ehe er Sakura die Tüten nach draußen schleppen musste. „Und was ist mit essen?“, überlegte sie schon, kaum dass er neben ihr stand. „Da drüben gibt es ein kleines Restaurant, oder da hinten, oder … oh Gott“, entfuhr es der Rosahaarigen und mit fassungslosen Gesicht sah sie starr nach vorne. „Verdammt, was?“, zischte Sasuke, hatte schon sämtliche Tüten fallen lassen und in seine Tasche gegriffen, in der er die Pistole entsicherte. „Was … Man Sasuke, warum hast du denn die Tüten runter geschmissen? Ich glaub’s nicht!“ „Was redest du?“ Sasuke sah sich noch immer um. „Was hast du gesehen?“ Sakura runzelte die Stirn, ehe sie begriff. „Schuhe. Sei doch nicht so angespannt, ich denke hier erwartet uns keiner!“ „Schuhe? Bist du verrückt?“ „Ich bin verrückt?“ Sie drehte sich um und lief zu dem Laden auf der anderen Seite. „Pack du das wieder ein, ja? Ich komme gleich, ich will bloß mal gucken.“ Sasuke, dem die Gesichtszüge längst entglitten waren, starrte auf das Sammelsurium an Shirts. Es konnte keinen Gott geben … Mit großen Augen sah sich Sakura in dem kleinen, aber übersichtlichen Schuhladen um. Es gab ein breites Angebot, und man würde von Außen kaum glauben, dass so viele Schuhe hier hinein passten. Das Mädchen ging durch die Reihen, nahm ab und an einen Schuh aus dem Regal und betrachtete ihn genauer. Seit Ewigkeiten war sie nicht mehr Schuhe kaufen gewesen, denn besonders viel Geld konnte sie neben der Schule nicht verdienen. „Kann ich ihnen helfen, Miss?“, fragte sie eine freundliche Männerstimme, und als Sakura sich jäh umdrehte, sah sie in das lächelnde Gesicht eines jungen Mannes. „Wir haben viele schöne Schuhe.“ „Ähm … ja“, meinte Sakura verlegen. „Aber ich will mich nur umsehen, ich hab … nicht soviel Zeit.“ „Um den richtigen Schuh zu finden, sollte man sich Zeit lassen“, schmunzelte der Mann. „Das gilt für alle Bereiche des Lebens. Wähle mit bedacht, und dann wähle richtig. So wird es lange halten. Schuhe können uns unser ganzes Leben lang begleiten, Miss.“ „Das stimmt“, lächelte Sakura, fühlte sich aber äußerst unwohl. Ein absolut seltsamer Mann. Predigte er ihr gerade die Weisheit der Schuhe? „Sie sind nicht von hier, nicht wahr? Aus Japan, nehme ich an?“ „Ähm, ja“, gab Sakura zurück. „Ein bisschen Urlaub machen.“ „Ja, Urlaub ist etwas Feines. Ich habe seit zwanzig Jahren keinen Urlaub mehr gemacht“, erzählte er und klang wehmütig. „Dafür habe ich leider keine Zeit. Die Schuhe beanspruchen mich von früh bis spät. Sie möchten gepflegt werden.“ „Klingt anstrengend“, versuchte Sakura zu lächeln, doch wirkte es eher verkrampft. Ob der Mann verrückt war? „Sind sie hier geboren?“, fragte er unerwartet, doch Sakura konnte nicht mehr antworten, als Sasuke schon in den Laden kam und die beiden grimmig ansah. „Wir gehen“, sagte er barsch und ausdrücklich. Sakura nickte und lächelte den Mann noch einmal zu. „Es war nett sie kennen zulernen.“ „Mich hat es gefreut. Hier reden nicht viele mit mir.“ „Nein?“, fragte Sakura, doch Sasuke griff sie schon an der Hand und zog sie mit sich. Sie sah, wie ihr der Mann zuwinkte, ehe er sich wieder seinen Schuhen widmete. „Du kannst mich loslassen, Sasuke“, murrte Sakura, da es der Uchiha scheinbar eilig hatte. „Ich war doch gar nicht lange weg.“ „Das hättest du uns sagen müssen!“, sagte Sasuke und schien aufgebraucht. „Warum hast du uns das verheimlicht!“ „Verheimlicht?“ „Das du mit dem Mann reden kannst!“ „Hä?“ Sakura sah Sasuke verständnislos an und blieb stehen. „Was meinst du?“ Sasuke runzelte die Stirn, zog Sakura etwas zur Seite und deutete zu dem Schuhverkäufer, der kaum noch zu sehen war. „Du hast mit ihm gesprochen. Hast du das nicht mitbekommen?“ „Natürlich hab ich das mitbekommen. Hältst du mich für blöd?“ „Sakura, der Kerl hat kein Japanisch oder Englisch gesprochen!“ „Wie?“ „Er ist ein Ewene gewesen. Das war ein ewenisches Geschäft!“ „Dann hat er russisch gesprochen? Ich kann etwas russisch. Französisch auch. Na und?“, sagte Sakura, die noch immer nicht verstand, was Sasuke von ihr wollte. „Das war kein Russisch, das war Ewenisch! Kaum einer redet heute noch so!“ „Ewenisch? Was meinst du damit? Vielleicht klingt’s ja wie russisch?“ „Ich kann Russisch, und es klingt nicht so, Sakura. Und es ist in keinsterweise damit vergleichbar! Woher kannst du es?“ Sakura zuckte mit den Schultern, begriff nicht, wieso so Sasuke so ein Aufheben machte, und seufzte schließlich. „Vielleicht von ’nem Kurs, den ich irgendwann mal besucht habe? Oder ’ne Sprachschule? Ist doch alles möglich. Französisch muss ich auch früher gelernt haben. In den letzten zwei Jahren hab ich nur Englisch in der Schule gehabt, und etwas Russisch eben.“ Sasuke schüttelte den Kopf, fuhr sich durch die Haare und sah Sakura skeptisch an. „Ewenisch wird von kaum mehr als 6000 Menschen gesprochen. Die Sprache ist am Aussterben, Sakura. Du kannst sie in keinem Kurs gelernt haben …“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)