Wieso soll ich immer leise sein? von Himikario (Dazu habe ich später noch genug Zeit.) ================================================================================ Kapitel 3: Geheimnis -------------------- Seijiros Vater war nicht gerade begeistert davon, dass er sich den restlichen Tag nicht hatte blicken lassen. Ein bisschen Ärger bekam er schon, doch es viel wesentlich milder aus, als vielleicht noch vor einigen Wochen. Auch wusste er nicht, wie er seinem Vater den eigentlichen Grund für seinen langen Aufenthalt im Schloss erklären sollte. Er würde es niemals akzeptieren, egal wie gut Seijiro sich mit ihm stellte. Er konnte sich eigentlich jetzt schon auf ein sehr stressiges Gespräch einstellen, denn irgendwann würde dieses Gespräch kommen, das war sicher. Aber dieser Tag war alles in Allem einer der Schönsten in seinem Leben gewesen. Er schlief mit einem sehr angenehmen Gefühl ein, das in einen mehr als angenehmen Traum überging. Makoto schlief an diesem Morgen ungewöhnlich lange. David musste ihn sogar wecken, was wirklich eine Seltenheit war. Vielleicht lag es an der Art, wie er eingeschlafen war. Bei dem Gedanken an Seijiro musste er lächeln, aber das verging ihm ganz schnell wieder, als er erfasste, dass Seijiro weg war, oder zumindest nicht mehr in seinen Gemächern. „David, wo ist der schwarzhaarige junge Mann, der gestern bei mir war?“, fragte er möglichst gelassen, obwohl er innerlich dafür betete, dass er doch noch irgendwo im Schloss war. Wäre dies nicht der Fall, hätte Makoto wieder keine Möglichkeit ihn zu finden, da er immer noch nicht wusste, wo er wohnte. Er würde wieder nur warten können und wie war er eigentlich in sein Bett gekommen? „Ich weiß es nicht, mein Prinz, als ich nach euch schauen kam, lagt ihr schon im Bett und der junge Mann war nirgends zu sehen“, antwortete David während er Makoto half seine Kleidung anzulegen. Es würde wieder genauso werden, wie die Tage vor gestern. Makoto seufzte und hoffte das es dem Anderen ging, wie ihm selbst und es ihn bald zurück ins Schloss zog, zurück zu ihm. Als Makoto den Speisesaal betrat, um das gemeinsame Frühstück einzunehmen, stellte er zu seiner Verwunderung fest, dass eine fremde junge Dame mit am Tisch saß, direkt links neben seinem Platz. Kommentarlos setzte er sich und schaute seinen Vater fragend an. „Mein Sohn, du bist langsam alt genug um zu heiraten, deswegen möchte ich dir deine zukünftige Verlobte Lady Midori Kobayashi vorstellen“, erklärte sein Vater Makoto und zeigte auf das junge Fräulein links neben ihm. Diese schenkte ihm ihr schönstes Lächeln und senkte den Kopf etwas, als Zeichen ihrer Unterwürfigkeit. Sie sah nicht schlecht aus, doch sein Herz gehörte bereits jemand anderes. Sie würde vielleicht seine Kinder bekommen, aber niemals seine Liebe. „ Es freut mich sie kennen zu lernen Lady Midori. Ich hoffe auf ein angenehmes Zusammenleben mit ihnen“, meinte er freundlich und setzte ebenfalls kurz ein Lächeln aus. Obwohl sie schön war, wirkte sie auf ihn, wie eine dieser typischen Adeligen, erzogen und verwöhnt wie ein Püppchen und gehorsam wie ein Hündchen, genau die Art von Menschen, die Makoto absolut nicht leiden konnte. „Oh, dafür werde ich schon sorgen, mein Prinz“, erwiderte sie mit zuckersüßer Stimme. Makoto ging nicht weiter auf diese Andeutung ein und begann, wie die Anderen, mit dem Essen. Aus den Augenwinkeln bemerkte Makoto wie Midori ihn immer wieder ansah und wie sie jedes Mal bei seinem Anblick ein Lächeln auf ihre Züge stahl. Er ignorierte es , denn sie weckte nicht mal ansatzweise sein Interesse. Er würde trotzdem mit ihr leben müssen, aber solange sie einen Erben von ihm austrug, würde sein Vater zufrieden sein. Im lag nicht viel an Leibe, jedenfalls nicht seit Makotos Mutter ihn betrogen hatte. Makotos Vater hatte seine Mutter über alles geliebt, doch dieser Betrug hatte ihn so schwer getroffen, dass er sie töten ließ. Der Grund wieso seine anderen beiden Geschwister nur Halbgeschwister waren und er eine Stiefmutter hatte. Es war eine schwere Zeit für ihn und seinen Vater gewesen und dieses Thema war auch oft ein Grund, für heftige Streitereien zwischen ihnen. Nach dem Essen ersuchte er seinen Vater, um ein Gespräch unter vier Augen. Er wollte dieses wichtige Detail sofort seinem Vater preisgeben, um die ganze Geheimniskrämerei vermeiden zu können. Wenn sein Vater nichts gegen seine Liebesbeziehung mit Seijiro hatte, würde ihm auch nichts geschehen, egal ob ihr Verhältnis etwas zu tief wirkte. Das war wohl eins der Dinge, die von Vorteil waren, wenn man zukünftiger König war, oder überhaupt adeligen Geschlechts. Man konnte auch neben der, vom Vater ausgesuchten, Frau, diverse andere Liebschaften jeglicher Art haben. Aber Seijiro war der Einzige, denn er brauchte, ihm gehörte sein Herz, ihm alleine. Niemals würde er ihn betrügen, weder mit Mann, noch mit Frau. Allerdings würde er sicherlich Verständnis für diese ganze Gattinnen-Geschichte haben. „So mein Sohn, was hast du denn für dringende geheime Angelegenheiten mit mir zu besprechen?“, fragte seine Vater recht gelassen und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Makoto druckste erst ein wenig herum, da er nicht recht wusste, wie er sein Anliegen verständlich machen sollte. „Also um ehrlich zu sein, gibt es da jemanden in meinem Leben, der mir sehr viel bedeutet“, begann er und wartete kurz auf eine Reaktion. „Du wirst Midori heiraten, ohne Widerrede!“, sagte er mit Nachdruck. „Dagegen lege ich auch überhaupt kein Protest ein, werter Vater“, entgegnete Makoto ruhig. „Wie darf ich das Ganze dann auffassen?“, fragte er etwas verwirrt. „Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe einen männlichen Liebhaber“, erklärte er und fühlte sich gleich besser. Sein Vater sah ihn verwundert, jedoch nicht verärgert an. „Wie kommt denn das, mein Sohn und wer hat sich diese Ehre verdient?“, fragte er nun neugierig geworden. Makoto war so froh, das sein Vater seine sexuelle Ausrichtung nicht schlecht aufgenommen hatte. „Ihr erinnert euch doch sicherlich noch an den schwarzhaarigen jungen Mann, der gestern das Schwert brachte und mich von dem unseligen Pferd befreite, oder?“, fragte Makoto und studierte jede noch so kleine Regung im Gesicht seines Vaters. Es dauerte einen Moment bis diesem bewusst wurde, wen Makoto meinte, doch dann nickte er. „Ehrlich gesagt kann ich es mir selbst nicht so recht erklären, doch schon als er mich rettete herrschte diese gewisse Anziehungskraft zwischen uns“, meinte er etwas verträumt und dachte dabei an Seijiros scharfgeschnittenes Gesicht, die schönen grünen Augen und die kohlrabenschwarzen Haare. Er bemerkte gar nicht, wie ein kleines Lächeln über die Züge seines Vaters huschte. „Solange du Midori heiratest, kannst du so viele Liebschaften habe wie du willst und gerade für dich ist es gleichgültig, ob es sich hierbei um weibliche oder männliche Partner handelt“, erklärte sein Vater gelassen. Makoto strahlte übers ganze Gesicht. „Das heißt du hast nichts dagegen?“, fragte er nur noch mal zur Sicherheit, doch sein Vater schüttelte den Kopf. Makoto hatte nie erwartete, dass dieses Gespräch so einfach werden können, doch diese Gewissheit zu haben, machte ihn so glücklich, dass er sich heute sogar richtig mühe im Unterricht gab. Seijiro bekam so viel Arbeit von seinem Vater aufgetragen, das er die folgenden drei Tage, nicht mal ansatzweise in die Nähe des Schlosses kam, obwohl es ihn dorthin zurückdrängte. Er wollte Makoto wieder in seinen Armen halten und seine süßen, weichen Lippen auf den seinen spüren, mit jedem Tag der verging wurde dieses Verlangen immer stärker und stärker, doch er konnte es sich nach dem kleinen Streit mit seinem Vater, nicht gleich einen weiter leisten. Also machte er ausnahmsweise brav, das was sein Vater von ihm verlangte. Doch am vierten Tag hielt er es einfach nicht mehr aus, er musste Makoto sehen, das wusste er sobald er erwacht war. Die Sonne war gerade dabei aufzugehen, als er sich schon auf dem Weg ins Schloss befand. Kurz bevor er vor die Portalwächter trat, überlegte er schnell, was er für einen Grund vorlegen könnte, um sein Eintreten zu dieser frühen Stunde zu rechtfertigen, doch kaum stand er vor ihnen, meinte der Rechte freundlich: „Ah, Sir Seijiro, sie sind es, treten sie nur ein. Der Prinz wird sicherlich hoch erfreut sein, sie zu sehen, er fragt schon seit Tagen immer wieder nach ihnen.“ Seijiro war völlig verdutzt, was hatte Makoto ihnen erzählt? Jedoch würde er ganz offensichtlich gleich selbst genug Zeit haben, ihn das zu fragen. Mit bester Laune begab er sich zu Makotos Gemächern. Da er nicht wusste, ob der Blonde noch schlief, öffnete er die Tür so leise wie möglich und tatsächlich befand sich der kleine Prinz noch im Land der Träume. Leise schlich Seijiro zu seinem Bett und setzte sich wieder auf die Bettkante. Eine Weile beobachtete er einfach nur, wie sich die Brust des Kleineren hob und senkte, doch dann konnte er einfach nicht anders, er musste ihm einfach diese eine blonde Strähne aus dem Gesicht streichen. Da regte sich etwas, doch Makoto schien es noch nicht für nötig zu halten, seine bezaubernden brauen Augen zu öffnen. Vorsichtig beugte er sich über ihn und drückte ihm liebevoll einen Kuss auf die Lippen. Als Makoto daraufhin verschlafen die Augen aufschlug, wanderte Seijiros Mund zu seinem Ohr und flüsterte: „Guten Morgen, mein kleiner Prinz“ Makoto lächelte glücklich, denn das war wohl die schönste Art, wie man ihn je geweckt hatte. Er schlang die Arme um Seijiro und küsste ihn begierig ein weites Mal. „Du scheinst ja ziemlich liebeshungrig zu sein“, murmelte Seijiro vergnügt und bekam wieder dieses leicht schelmische Grinsen. „Ist doch kein Wunder, bei den drei Tagen, die du mich hast hungern lassen, das war wirklich gemein von dir“, schmollte er gespielt. „Mir ging es nicht anders, aber wenn du willst kann ich dir schnell über diese Fastenzeit hinweghelfen“, murmelte er verführerisch und knabberte an seinem Ohrläppchen. Hätte Makoto schnurren können wie eine Katze, hätte er es spätestens jetzt getan. „Ein wirklich sehr verlockendes Angebot“, erwiderte Makoto etwas lüstern. Geschickt streifte Seijiro sein Schuhwerk ab und kroch näher zu Makoto in dieses wahnsinnig große, weiche Bett und wurde von Makoto nur allzu bereitwillig, unter diese riesige Decke geleitet. Makotos Körper verströmte eine unglaublich angenehme Wärme, nach der sich Seijiro so sehr sehnte. Er umschlag Makotos Körper mit seinen Armen und zog ihn so nah wie möglich an sich. Er verströmte einen angenehmen Duft, eine Mischung zwischen Seife und Schweiß. Weiter ging es damit, das Seijiro Makoto leidenschaftlich küsste und als dieser bereitwillig seinen Mund öffnete, ließ er seine Zunge in Makotos Mund herübergleiten. Er erforschte Makotos Mundhöhle langsam und sehr genau, bevor er begann mit dessen Zunge zu spielen. Währendessen glitten seine Finger zu dem weißen Leinenhemd, das Makoto zum schlafen trug. Geschickt öffnete er es und fuhr zärtlich mit den Finger über Makotos weiche Brust. Nach und nach strich er ihm das Leinenhemd ganz vom Körper und seine Finger begannen seinen Oberkörper zu erforschen. Dann löste er den Kuss und wanderte mit seinem Mund vom Hals abwärts. Makoto schloss genießerisch die Augen und gab sich ganz den Liebkosungen des Größeren hin. Als Seijiro gerade an der rechten Brustwarze angekommen war, flog plötzlich die Tür auf und Midori stand mitten im Raum. Seijiro hob den Kopf und auch Makoto schaute verwundert in ihre Richtung. Sie brachte kein Wort heraus, zu entsetzt war sie von der Szene die sich ihr bot. Ihr zukünftiger Ehemann im Bett, mit einem männlichen Liebhaber, wie konnte das sein? Ihre Augen wurden groß vor entsetzen, dann entfuhr ihr ein kurzes „Ohh“, und sie verschwand wieder nach draußen, genauso schnell wie sie gekommen war, allerdings knallte sie die Tür ziemlich hinter sich. Was sie durchaus bewusst gemacht hatte. Wie konnte Makoto es wagen diesen komischen Kerl, ihr vorzuziehen? Schließlich würde sie seine Ehefrau werden, somit hatte alleine sie solche Privilegien, wie dieser schwarzhaarige Kerl sich die einfach herausnahm, war unerhört. Dagegen musste sie etwas tun. Sie durfte nicht zulassen, das Makoto irgendjemand anderen außer ihr seine Aufmerksamkeit schenkte. Gleich nach dem Frühstück würde sie entsprechende Vorkehrungen treffen. „Wer war das denn?“, fragte Seijiro sehr verwirrt. Makoto verzog missmutig das Gesicht und antwortete genervt: „Das war leider Gottes meine zukünftige Verlobte.“ „Deine Verlobte? Also wie in deine zukünftige Ehefrau? Und was ist dann mit unserer Beziehung?“, fragte Seijiro kalt. Makotos Augen wurden groß, er zog sich so nah wie möglich an den Größeren. „ Die bleibt wie sie ist. Sie wird lediglich meine Kinder für mich austragen, aber dir gehört mein Herz und das wird sich niemals ändern, das schöre ich dir, bei meiner Krone“, erklärte er ihm und sah ihn von unten an. Die Gesichtszüge von Seijiro entspannten sich wieder. „ Wie könnte ich dir mit diesem Engelsblick das auch nicht glauben“, flüsterte Seijiro sanft und strich durch Makotos blondes Haar. „Mein Prinz, das Frühstück wird in wenigen Minuten fertig sein, ich solltet aufst.....hen“, blieben David die letzten Worte im Hals stecken, also auch ihm sich ein etwas ungewöhnliches Bild bot. Er wendete sich mit dem Rücken zu den beiden jungen Männern. „Wünscht ihr Gast ebenfalls mit zu dinieren?“, fragte er diskret und wartete geduldig auf eine Antwort. Ohne eine Antwort Seijiros abzuwarten, bejahte er diese Frage und gnädiger Weise, erklärte er David, das er heute alleine klar kommen würde, woraufhin dieser den Raum verließ. Er küsste Seijiro ein letztes Mal und löste sich dann aus seinen Armen, um sich anständige Kleidung anzulegen. Während er das tat, musterte er Seijiro und entschied dann, das dieser sich ebenfalls etwas anderes anziehen müsse. Deswegen kramte er in seinem Schrank und fand schließlich etwas, was zu ihm passte und trotzdem Eleganz ausstrahlte. Glücklicherweise ließ sich Seijiro recht leicht dazu überreden, diese Kleidung anzulegen. Gemeinsam begaben sie sich dann in den Speisesaal. Sie betraten ihn auch gemeinsam. Die Köpfe der anderen Anwesenden fixierten sie. Bei Seijiro hinterließ diese ungeteilte Aufmerksamkeit, etwas Nervosität. Er schaute immer wieder zu Makoto, aber dieser gab sich ganz gelassen, allerdings bekam er sicherlich schon immer viel Aufmerksamkeit. Ein Butler führte ihn um den Tisch herum und zu dem einzigen leeren Platz am Tisch. Er nahm neben dem kleinen Braunhaarigen platz und saß nun direkt Makotos Verlobter gegenüber. Wie sie ihn ansah, machte ihm sofort klar, dass er ihr ein Dorn im Auge war. Da fragte sich Seijiro wirklich, warum der König gerade eine solche Frau für Makoto ausgesucht hatte. Wegen des Aussehens und des Reichtums hauptsächlich, vermutete er persönlich. Da Seijiro absolut nicht wusste, welche der vielen Gabeln, Messer und Löffel er für welches Gericht zu verwenden hatte, schaute er einfach zu, was die Anderen taten und machte es ihnen gleich, da er keinen schlechten Eindruck auf den König und Makotos restliche Familie machen wollte. Während des Essens schwiegen alle, es war ganz anders als zu Hause, wo gerade beim Essen viel geredet und gelacht wurde. Doch die allgemeine Stille und die feindseeligen Blicke Midoris hielten ihn davon ab, auch nur den Versuch zu unternehmen, etwas zu sagen. Auch wäre es vermutlich sowieso etwas schwierig ein gemeinsames Thema zu finden, denn man konnte wirklich behaupten, dass hier zwei Welten aufeinander trafen. Nachdem der König fertig war mit Essen, richtete er das Wort an Makoto. „ Mein Sohn, es gibt da noch die ein oder andere Kleinigkeit, wegen deiner Verlobung zu besprechen. Sobald du fertig bist, sollten wir und in mein Arbeitzimmer zurückziehen, jedenfalls für einen Augenblick“, meinte er und schaute nun auch kurz Seijiro an. Alles verlief wie vom König gewünscht. Makoto hatte Seijiro kurz bevor er gegangen war angelächelt und gemeint, er solle sich doch schon mal in sein Gemach zurückbegeben und dort einfach auf ihn warten. Sobald alle Anderen aufgestanden waren, machte er sich auf den Weg durch das riesige Schloss, zurück in Makotos Gemach. Kurz bevor er die richtige Tür erreichte kam ihm ein merkwürdiger Geruch entgegen, irgendwas süßlich verwesendes. Als er dann vor Makotos Tür stand, stellte er fest, das der Gestank von dort kam und fragte sich natürlich, was er drinnen vorfinden würde, denn er war sich sicher, dass er vorher sich so merkwürdig gerochen hatte. Mit einem unguten Gefühl betrat er den Raum und nun sprang ihm sofort ins Auge was nicht stimmte und gleichzeitig erklärte es auch diesen furchtbaren Gestank. Auf Makotos Bett lagen mehrere tote Hühner, denen allesamt die Kehle durchgeschnitten worden war und dessen Blut sich über Makotos gesamtes Bett verteilt hatte. Er musste sich seinen Ärmel vor die Nase halten, damit ihm von dem Geruch nicht übel wurde. Auch wenn es nicht besonders appetitlich war, hatte eine Kleinigkeit seine Neugier geweckt. Unten vor dem Bett waren einzelne Feder der Hühner verteilt und dazwischen lag ein weißes Klappenkärtchen auf dem Stand: „Für Seijiro.“ Auf eine Art stieß ihn dieses ganze Szenario ab, aber er spürte das unbändige Verlangen, zu erfahren, was für eine Nachricht ausgerechnet für ihn hinterlassen worden war. Er bügte sich und hob, das kleine gefaltete Papier auf, dann verließ er eilig den Raum und informierte einen vorbeilaufenden Diener über den Zustand des Raumes, der sofort davon eilte und kurze Zeit später, mit zwei anderen zurückkam und im Zimmer verschwand, höchst wahrscheinlich um es wieder in Ordnung zu bringen. Seijiro entfernte sich zwei, drei Räume von Makotos Zimmertür und lehnte sich dann mit dem Rücken an ein Fensterbrett. Er zog das kleine Kärtchen aus seiner Tasche und klappe es auf. Die Schrift erschien ihm sehr elegant, sie war in blutrot verfasst und sehr verschnörkelt, sodass es einige Sekunden dauerte, bis Seijiro es entziffern konnte. Er war nur froh, dass er überhaupt lesen und schreiben konnte, ansonsten hätte er es jemand anders anvertrauen müssen. Denn in dem Kärtchen stand folgendes: Du Narr, wie kannst du es nur wagen, mir etwas nehmen zu wollen, was alleine mir gehört? Du solltest dich lieber von Makoto fern halten, wenn du nicht willst das solche Dinge, wie dieses noch öfter geschehen. Das ist bis hierhin noch ein gut gemeinter Rat, aber du solltest ihn wirklich befolgen, ansonsten werde ich persönlich dafür sorgen, das du im nicht mehr zu nahe kommst! Das war alles, keine Unterschrift, keine weite Erklärung, Nichts. Seijiro war wie vor den Kopf gestoßen. Wer würde solch einen geschmacklosen Scherz mit ihm treiben und vor allem ging es wirklich um das, was Seijiro glaubte oder steckte noch etwas anderes dahinter? Aber andererseits fand es Seijiro kindisch sich, von solchen namenlosen Drohungen, einschüchtern zu lassen. Er würde die Nachricht wohl vorläufig für sich behalten, denn er wollte nicht, dass sich sein kleiner blonder Prinz, das hübsche Köpfchen darüber zerbrach. Es reichte, wenn er das tat und vielleicht gelang es ihm ja sogar den Verantwortlichen für dieses unappetitliche Blutbad zu finden. Seijiro war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht wahrnahm, dass sich ihm jemand näherte. Deshalb schreckte er auch kurz zusammen, als ihn jemand an der Hand berührte, doch er entspannte sich sofort wieder, als er erkannte wer es war. Makoto lächelte ihn an. „ Du hast es entdeckt, nicht wahr, dieses Gemetzel? Ich frage mich wirklich wer so etwas tut. Ist dir vielleicht irgendetwas besonderes aufgefallen, das uns vielleicht weiterhelfen könnte?“, fragte er eher beiläufig. Seijiro schüttelte den Kopf. Das Kärtchen, das an ihn adressiert war, behielt er, wie angedacht, für sich. Makoto seufzte und schüttelte den Kopf. „ So etwas ist mir echt noch nie passiert“, murmelte Makoto in Gedanken versunken, „Mir fällt auch kein Grund ein, wieso irgendjemand so etwas machen sollte, denn eigentlich gibt es keinen Anlass dafür, es wurde nicht einmal irgendetwas geklaut, aber was eigentlich noch wichtiger ist, wie hat der `Einbrecher´, das alles unbemerkt tun können?“ Auch Seijiros Gedanken kamen nun ins rollen. „Wahrscheinlich kannte derjenige sich gut im Schloss aus und war vermutlich auch mit den Gewohnheiten der Personen im Schloss vertraut, folglich muss es jemand sein, der sich die meiste Zeit im Schloss aufhält oder aber jemand der sich unbemerkt Informationen beschafft“, schlussfolgerte Seijiro. Eigentlich hatte sich in Seijiro der leise Verdacht eingeschlichen, das es vielleicht Makotos Verlobte gewesen war, doch sie und ihre Dienerin waren erst ein paar Tage im Schloss, somit waren sie es wohl eher nicht gewesen. Seijiro spürte das Midori in nicht mochte, aber er verstand nicht richtig warum. Sie kannte ihn doch gar nicht, aber vielleicht war sie allen normalen Bürger gegenüber so eingestellt. Seijiro kam nicht mal ansatzweise auf die Idee, das Midori schlicht und ergreifend eifersüchtig auf die Beziehung von Makoto und ihm war, denn ihr zeigte Makoto immer nur die kalte Schulter. Er empfand einfach nichts für sie, egal wie viel Mühe sie sich gab, alleine ihm zu gefallen. Seijiro war der Einzige, dem sich Makoto offenbarte, denn er wusste das er ihm vertrauen konnte. Niemals würde Seijiro dieses Vertrauen missbrauchen, niemals. Ohne Vorwarnung ergriff Makoto Seijiros Hand und zog ihn mit sich, hinunter bis sie schließlich vor den Ställen standen. Seijiro sah ihn fragend an. Natürlich war ihm irgendwo bewusst, das er sich mit ihm von dem ganzen Stress und der Hektik zurückziehen wollte, dennoch fragte er sich welches Ziel sie ansteuern würden. Wie als hätte Makoto seinen Gedankengang mitverfolgt fragte er : „Was würdest du davon halten, wenn wir uns zum nahen See begeben würden?“ Makoto schien also wirklich schon ein konkretes Ziel zu haben, stellte Seijiro fest. Allerdings gefielen ihm die Möglichkeiten, die dieser Ausflug zu bieten schien. „Gern“, antwortete er deshalb. Zwei Stallburschen sattelten und trensten zwei Pferde auf, die sie dann auch sogleich bestiegen. Es dauerte nicht sonderlich lange bis sie den See erreicht hatten. Nahe des Gewässer banden sie die Pferde an und legten ganz selbstverständlich ihre Kleidung ab, natürlich mit dem Vorhaben schwimmen zu gehen. Eigentlich war es erstaunlich, dass beide des Schwimmens mächtig waren, denn schwimmen galt hier zu Lande nicht unbedingt als Grundvoraussetzung zum Leben. Makoto war gezwungen es zu lernen, da er vor zwei Jahren noch zur Lehre bei einem befreundeten König gelebt hatte, dessen Königreich völlig von Wasser umgeben war und so hatte sich die Notwendigkeit diese Fähigkeit zu erlernen einfach ergeben. Bei Seijiro war es mehr als Vergnügen entstanden. Früher, als seine jüngeren Geschwister noch nicht geboren waren, war sein Vater oft mit ihm zu diesem See gegangen. Sein Vater hatte ihm schwimmen beigebracht, weil er selbst es so wollte, aber auch weil sich bei Seijiro durch das Schwimmen schon in jungen Jahren Muskeln ausbildeten, die für die Arbeit als Schmied unablässig waren. Es zeichneten sich auch bei den beiden entblößten Körpern deutliche Unterschiede ab. Seijiros Haut war dunkler und sein Körper war sehr muskulös, was sich auch deutlich unter seiner Haut hervorhob, jedoch nicht so stark, dass er aufgepumpt oder überproportioniert wirkte. Makoto hingegen war sehr blass und zeigte nur zarte Ansätze von Muskeln auf, er wirkte etwas zierlicher als Seijiro, aber nicht unbedingt zerbrechlich, einfach nur zierlicher. Seijiro mochte die Ungezwungenheit und die Gelassenheit, die unter ihnen herrschte. Mit einer Frau wäre ein solches Vorhaben nicht zu denken gewesen, aber Makoto und Seijiro konnten tun und lassen was sie wollten, und abgesehen davon gehörten sie zusammen. Seijiro überfiel plötzlich ein solches Verlangen, beim Anblick seines Geliebten, der vor ihm stand, wie er geboren wurde. Deswegen nahm er sogleich Makotos Lippen mit seinem Mund in Besitz, während seine eine Hand in Makotos blonder Mähne vergraben war, fuhr die Andere erst über seine Brust und dann über seine Taile hinunter zum Po. Er stand so eng umschlungen mit ihm, das er deutlich spüren konnte, wie erregend Makoto das fand und auch in seiner Lendengegend machte sich Erregung breit und erhitzte nach und nach seinen gesamten Körper. Makoto fühlte sich in Seijiros Armen wie Butter, fast so als ob er nur wegen seiner Umarmung noch stand, seine Beine waren jetzt nicht gerade die Zuverlässigsten. Doch er fühlte sich in seinen Armen beschützt, vor allem Übel dieser Welt und seine Berührung entfachtet regelrecht ein Feuer in ihm, das Feuer der Begierde. Er wünschte, sich nie wieder von Seijiro lösen zu müssen. Seijiro selbst wurde auch immer erregter, den Makotos geschmeidige, weiße Haut machte Hunger auf mehr. Während er sich mit sanfter Gewalt Eintritt in Makotos Mund verschaffte, wanderte die Hand nun von Makotos Po nach vorne zu seinen Lenden. Sanft streichelte er über sein erregtes Glied und spürte sofort das Makoto in den Kuss hinein stöhnte. Seijiro musste grinsen, was Makoto sicherlich ebenfalls spürte. Während er Makotos Glied weiter bearbeitete, löste er seinen Kuss und schaute in das wunderschöne, vor Erregung gerötete, Gesicht seines Geliebten. Sekunden später waren Seijiros Lippen an Makotos Hals und verwöhnten ihn mit Küssen. Als Seijiro etwas fester zupackte stöhnte Makoto lustvoll auf. „Deine erregte Stimme gefällt mir“, meinte Seijiro zwischen zwei Küssen. „I-Ich lieb-be dich, Se-iji-ro“, brachte Makoto unter erregtem Stöhnen hervor. „Mir geht es nicht anders, Liebster“, entgegnete Seijiro und fuhr mit seiner Zunge über Makotos Hals. Die Hand die in Makotos blonder Mähne versunken war, fuhr nun hinunter zu Makotos Hüften. „Darf ich in dich?“, säuselte Seijiro verführerisch in Makotos Ohr und knabberte daran, während er sein Glied noch stärker anpackte. „J-J-aah“, stöhnte Makoto sehr inbrünstig und Seijiro verlor keine Zeit, denn er dürstete ebenso nach Befriedigung, wie sein kleiner blonder Prinz. Beide ließen ihren Gefühlen völlig freien lauf, denn augenscheinlich war niemand da, der sie hätte stören können, bei diesem Act der Zuneigung. Später lagen sie fertig, aber glücklich zusammen auf dem angenehm kühlen Boden und warteten darauf, dass sich ihr Puls wieder auf ein normales Maß absenkte. Ein paar Minuten später setzte sich Seijiro auf und betrachtete seine Errungenschaft, verschwitzt und mit rotem Gesicht und doch wunderschön. Er lächelte und stand auf. Makoto sah ihn fragend von unten an. Er nahm Makoto ohne Vorwarnung auf den Arm und trug ihn zum See. Auch wenn es ihm nicht sonderlich zu behagen schien, getragen zu werden, wehrte er sich nicht dagegen. Als Seijiro dann bis zur Hüfte ihm Wasser stand, ließ er Makoto langsam runter, der sofort wieder viel munterer wirkte. Zusammen gingen sie tiefer hinein, irgendwann schaute ihn Makoto schelmisch lächelnd an, Sekunden später wurde er mit dem Kopf unter Wasser gedrückt. Als er wieder hoch kam, war Makoto bereits ein gutes Stück weggeschwommen, jetzt verstand Seijiro auch dieses Lächeln. „ Na warte, das bekommst du zurück“, drohte Seijiro spielerisch. „Dazu musst du mich erst mal fangen“, entgegnete Makoto frech und brachte sogleich noch mehr Abstand zwischen sie. „Das geht schneller als du denkst“, versicherte ihm Seijiro sofort und schwamm mit schnellen, kräftigen Zügen auf ihn zu. Keiner der beiden ahnte, dass sie die ganze Zeit über heimlich beobachtete wurden. Beide waren irgendwann völlig erschöpft aus dem Wasser gekommen, da das Schwimmen einem doch schon einiges an Kraft abverlangte. An diesem herrlich warmen Sommertag, dauerte es nicht lange, bis alle Wassertropfen auf ihrer Haut getrocknet waren und sie zurückreiten konnte. „ Gelungener Ausflug“, meinte Makoto irgendwann. „Sehr gelungener Ausflug“, ergänzte Seijiro lächelnd und meinte noch, „vielleicht können wir das ja bald wiederholen?“ „Vielleicht schon morgen, wenn es die Umstände zulassen“, räumte Makoto ein. „Wenn es nach mir ginge, liebend gerne“, bestätigte Seijiro mit einem funkeln in den Augen. „Wir werden sehen“, entgegnete Makoto. Immerhin führten sie letztendlich sehr verschiedene Leben und da war es manchmal schwer zueinander zu finden, denn wenn es nach ihnen ginge, wären sie Tag und Nacht zusammen, doch beide hatten Verpflichtungen zu erfüllen, aber die Zeit die sie dann miteinander verbringen konnten, machte all das halbwegs erträglich. Manchmal sahen sie sich tagelang nicht, was beide immer nur noch begieriger machte, den Anderen wiederzusehen. Man konnte wirklich behaupten das sich, mit Makoto und Seijiro, zwei gefunden hatten, die unausweichlich zusammengehörten. Ihre Begegnung war Schicksal gewesen, doch das Schicksal ging manchmal verschlungene Pfade und offenbarte sich nie ganz. Keiner der beiden ahnte, was sie in ihrem jungen Leben noch erwarten würde und das Ende war bis jetzt noch nicht abzusehen, noch nicht und schon gar nicht aus dem Blickwinkel der beiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)