Von nun an für immer... von Switch (Die Geschichte über zwei Pokémon, die ihren eigenen Weg suchten, doch schließlich und endlich dann zu sich selbst fanden.) ================================================================================ Kapitel 3: Wo die liebe hinfällt -------------------------------- Einige Tage später, nachdem Staraptor es doch tat und Tauboss alles erzählte, was es erlebt hatte, flog Tauboss auf Futtersuche erneut zu einem kleinen See, an dem sich außer ihm noch weitere Pokémon versammelten, die alle zu groß waren, um den Tau von den Blätter und von den Wiesen zu trinken. Darunter war an diesem Tage auch ein Schwalboss. Tauboss entdeckte das Pokémon sofort. Es hatte sauberes, blaues Gefieder, durchdringende Augen und es sah direkt zu ihm herüber. Vor Verlegenheit sah Tauboss sich sein Spiegelbild an, wo er deutlich erkennen konnte, dass er leicht rot geworden war. Er konnte das liebliche Kichern hören, dass aus der Richtung des Schwalboss kam und er konnte sich nicht zurückhalten, noch einmal zu ihr aufzusehen. „Hallo“, begrüßte Tauboss sie vorsichtig. Schwalboss nickte leicht und erwiderte seine Begrüßung mit einem leisen: „Guten Tag.“ Es war in den Augen von Tauboss wirklich wunderschön. Er ging etwas näher heran, um sich mit ihr zu unterhalten, sich vorzustellen und einfach nur zu reden. Er war verliebt. „Hey, Tauboss! Du wolltest doch schon längst-…“ Plötzlich hörte das Vogelpokémon Staraptor rufen. Erst jetzt erinnerte er sich, dass er schon längst das Futter hätte besorgen müssen. “Man sieht sich“, meinte Schwalboss nur knapp und flog darauf auch schon wieder weg. Tauboss senkte den Kopf, er war enttäuscht und ihn zerriss der Gedanke, sie eventuell nie mehr wieder zu sehen. „Na vielen Dank auch“, stammelte Tauboss kleinlaut. Staraptor weitete seine Augen und sah entnervt zu ihm herunter. „Wie bitte!? Du solltest doch schon längst wieder zurück gewesen sein!“, knurrte er. „Was fällt dir ein, dich hier so aufzublasen! Es ist sicher nicht meine Schuld, dass dein Schätzchen jetzt weg ist!“ Tauboss senkte den Kopf. Es fühlte sich bei der Sache ziemlich schlecht, doch es verzieh Staraptor seinen Wutausbruch. Nur hoffte es auch, dass das Raubtierpokémon ihm auch verzeihen konnte, dafür, dass es Staraptor unterstellt hätte für die Flucht des Schwalboss verantwortlich gewesen zu sein. „Es tut mir Leid“, entschuldigten sich beide gleichzeitig, lächelten leicht und seufzten darauf. „Lass uns zurückfliegen“, schlug Staraptor vor. Tauboss nickte und folgte ihm. Am darauf folgenden Tage flog Staraptor an den See, um sich dort etwas zu entspannen und den Streit zu vergessen, den es mit Tauboss hatte. Doch es konnte sich nicht konzentrieren, irgendetwas störte ihn. Es war ein anderes Pokémon, das zu ihm herüberblickte. Vorsichtig hob Staraptor den Kopf, die Blicke der beiden Pokémon trafen sich und das anderen blickte in den See. ‚Das Schwalboss von gestern’, dachte es sich, musterte die Dame etwas und lächelte dann warm. „Hey“, begrüßte es das blaue Pokémon leise. Schwalboss erwiderte das Lächeln und auch seine Begrüßung. „Hey.“ Schwalboss und Staraptor plauschten ein wenig, auch über Tauboss. Staraptor erzählte, dass sie sich kennen gelernt hatten, weil sie beide von ihrem Schwarm getrennt wurden. Es erzählte, dass es bei Xatu war, sich dort Rat holte und unter seiner Obhut trainierte. Schwalboss dagegen war für ein Weibchen ein ziemlich guter Zuhörer, stellte Staraptor fest. Es redete wenig. Beim Zuhören putzte es sogar ab und zu seine Flügel, zeigte sich aber immer vollen Interesses. „Verstehe, also-…“, wollte sie anfangen zu Reden, als sie Tauboss sah, welches entrüstet und erbost auf die beiden hinabschaute. ‚Staraptor weiß ganz genau, dass ich mich in sie verliebt habe’, brummte es innerlich und plusterte sich auf. Schwalboss deutete eher unauffällig nach oben, wonach Staraptor sich umdrehte und seinen Freund bemerkte. Bei dem Blick des Anderen gefror Staraptor das Blut in den Adern. Es hätte sich nicht einmal in einem Traum ausgemalt, Tauboss jemals so wütend zu sehen. Er brauchte sich nicht fürchten. Im nächsten Moment flog Tauboss nämlich aufgewühlt weg, Staraptor nickte Schwalboss kurz zu und folgte Tauboss. Im Nest angekommen sah Tauboss Staraptor schon kommen und ihn die ganze Zeit verachtend an. Wenn Blicke töten könnten… „Ich habe nur mit ihr geredet!“ „Ach ja!? Sah mir aber nicht so aus. So wie ihr euch angeguckt habt!“, knurrte Tauboss zurück und verpasste Staraptor eine mit dem Flügel. Es wankte leicht zurück, konnte sich aber mit etwas Geflatter halten und senkte den Kopf. „Es gibt noch unendlich andere Schwalboss auf dieser Erde, also tu nicht so!“ Tauboss verkniff sich die Tränen. „Es gibt auch tausend anderer wie mich auf dieser Erde…“ Gekränkt von den Worten seines Freundes richtete es sich auf. Staraptor konnte deutlich erkennen, dass es zur Attacke ansetzte, da der Flügel seines Gegners leuchtete. Benommen von dem plötzlichen Kampfeswillen, den es packte, richtete es sich ebenfalls auf. ‚Endlich können wir sehen, wer der Stärkere ist.’ Staraptor brauchte nicht lange, da erhob es sich in die Luft. Tauboss folgte ihm, raste direkt auf ihn zu und holte mit dem Flügel aus. Klein sein hatte manchmal beachtliche Vorteile. Staraptor konnte dem Flügelschlag leicht ausweichen, flog auf Tauboss zu und hielt abrupt vor ihm an. Zuerst verpasste er ihm eine Kinnharke mit dem Flügel, worauf Tauboss in der Luft zurückfiel. Gefolgt von einem gezielten Tritt mit dem Fuß gegen den Kopf, um erneut mit dem Flügel zuzuschlagen und Tauboss mit einem letzten Kopfstoß von sich fernzuhalten. Tauboss wurde zurückgedrückt, mit etwas Wucht gegen den Stamm eines Baumes. Es kniff Augen und Schnabel zusammen, war aber noch lange nicht geschlagen. „Ich hätte nie gedacht, dass es soweit kommt“, murmelte er, löste sich von dem Baum und raste an Staraptor vorbei. Dieser dachte, es würde fliehen, musste aber feststellen, dass es sich irrte, als es plötzlich den Schnabel von Tauboss im Rücken spürte, da dieses Kehrtwende eingesetzt hatte. Da Staraptor für einen Moment die Besinnung verlor, krallte sich Tauboss in den Rücken des anderen Pokémon und riss es mit in die Tiefe. Noch vor dem Aufprall zog es sich wieder hoch, ließ Staraptor aber einfach fallen und flog daraufhin weg. Staraptor lag in einer kleinen Mulde. Es keuchte schwer und bewegte sich nur zittrig. „Nanu, ah, was haben wir denn da?“, hörte Staraptor eine tiefe, arrogante Stimme sagen. Es blinzelte langsam und müde, als es das dunkle Antlitz eines Kramshefs vor sich bemerkte. Nach einem Schlag in die Bauchgegend von Kramshefs Tiefschlag wurde es bewusstlos, fiel dem Unlichtpokémon über den Flügel und bekam von alledem nichts mehr mit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)