Love Confessions von abgemeldet (by VariaFilms) ================================================================================ Kapitel 3: Episode III. ----------------------- „Schönen Dank auch, Squalo, meine Luftröhre ist gequetscht. Mindestens!“, informierte der blonde Hauptdarsteller ärgerlich und massierte sich einhändig den Hals. „Wenn deine Luftröhre so groß ist, wie du dein Maul immer aufreißt, dürfte da nicht mal ein Kratzer dran sein“, erwiderte Squalo und verzog die Mundwinkel zu einem gehässigen Grinsen. „Oh du großer starker Silberrücken, jetzt hast du mich aber schachmatt gesetzt. Sag mal, müssen wir in so ner winzig kleinen, 10 Watt beleuchteten Kammer rumhocken, Fran?“, wandte sich Belphegor an den neuen Schauspielcoach, der noch in seiner Tasche wühlte. Momente später zog er 3 Stapel gebundenes Papier raus, legte beiden jeweils einen davon hin und nahm auf einem rustikal wirkenden Barhocker platz. „Wahrscheinlich habt ihr eure Drehbücher nicht mit, Problem erledigt. Eure Szenen sind sehr anspruchsvoll, falls ihr ein bisschen durchgeblättert habt“, sagte Fran und schnalzte mit der Zunge als er keine positive Reaktion bekam. „Oder nicht einmal über die erste Seite gelesen habt. Was ist also unser neues Problem, habt ihr eine Idee?“ Gelangweilte Gesichter blickten auf. Schweigen. „Dass wir beide als Homos dastehn werden?“, bemerkte der Blonde als Erster mit gespielter fröhlicher Stimme. „Dass DER da“, er wies mit dem Zeigefinger auf Squalo, der sich gegenüber von ihm auf einem staubigen Tisch bequemt hatte, „mit MIR rummachen wird, was so ziemlich das SCHRECKLICHSTE in meinem ganzen SCHEISS LEBEN SEIN WIRD? Was zum Teufel denkt ihr-“ „Glaubst du im Ernst, DU bist hier das Opfer?“, wandte Squalo ein und erhob sich von seiner Sitzgelegenheit. „Ich muss mich mit so einem zweitklassigem Schauspieler abgeben, der sich mit Muffins unterhält, ungefähr 3 Stunden vor dem Spiegel steht und sich die Haare zurechtmacht-“ „Das sagt ja der Richtige!“ „-und einfach nur eine Scheissangst hat.“ „Okay, okay, Leute.“ So schnell, wie die beiden Schauspieler zu streiten begonnen haben, konnte Fran gar nicht schauen. Wenigstens konnte er noch eingreifen, bevor einer von beiden was Dummes hätte machen können. „Gut, fangen wir an“, kam es von Bel. „Okay, seid ihr wirklich bereit dafür?“ Fran kniff die Augen zusammen und musterte zuerst Squalo, der einen Mundwinkel gehoben hat und Bel triumphierend anglotzte. Dann den Jüngeren, der sichtlich angeschlagen wirkte, dies aber nicht zeigen wollte. Fran hatte eine gute Menschenkenntnis. „Zu was muss man denn da bereit sein. Is t doch ein Klacks, oder Fischfresse?“ Der Angesprochene hob nur die Augenbrauen und fixierte Fran. „Was genau hast du mit uns vor?“ Fran stand auf und streckte seine Hände nach vorne, die Handflächen nach oben. Kurze Unsicherheit flackerte in Squalos Augen auf, ehe er mit seiner eigenen Hand in die geöffnete Handfläche griff. Bel tat es ihm ohne zu Zögern gleich. „Ihr müsst endlich aufhören, euch wie Kleinkinder aufzuführen –SHH SHH ich will jetzt kein Wort von euch hören! Schließt die Augen. Bel? Okay, ich kann es ja nicht sehen. Und jetzt lasst es auf euch zukommen.“ Langsam zog er seine Hände zur Mitte zusammen, legte Squalos Hand auf Bels, und umfasste die beiden mit seinen eigenen. „Ihr beide strahlt Wärme aus, keiner von euch will dem anderen etwas tun, und beide respektieren sich. So wie sie sind, und nicht anders.“ Ein Prusten entfloh Bels Kehle. „Im Ernst jetzt, das ist so schwul“, sagte er als er seine Hand wegzog. „Ich kann so nicht arbeiten!“, warf der Weißhaarige ein und zog auch seine Hand wieder an sich. „Sag bloß, du stehst drauf“, äußerte sich Belphegor und grinste Squalo mit seinen weißen Zähnen an, der ihn daraufhin nur grob von oben bis unten anschaute. „Naja, hättest du Doppel Ds und nicht so ne Männerstimme, vielleicht. Aber sonst bist du eigentlich fürn Mädchen ganz okay.“ „Wie um Himmels willen, habt ihr bis jetzt zusammenarbeiten können?! Ihr seid verdammte Amateure“, gestand Fran und schüttelte den Kopf. Er wusste, dass es hart werden würde, aber die beiden schlugen ja alles. Da musste er wohl tiefer in der Trickkiste wühlen. „Ein Amateur ist hier nur einer. Fängt mit S an und hört mit qualo auf.“ „VOOOOOOOOOOOI. Tsk. Bevor ich mich auf dein Niveau herunterlasse, musst du schon mehr bringen.“ Squalo ließ den Vernünftigen raushängen. Mal ganz was Neues. Belphegor hatte jetzt keine Lust mehr, sich mit irgendeinem von den beiden im Entferntesten zu unterhalten. Vielleicht sollte er kündigen, ja. Nein, sein Vertrag lief erst in 7 Monaten aus. Neuer Plan, er machte bei diesem Scheiß mit, und forderte dafür eine saftie, garnierte Gehaltserhöhung. „Okay, sollen wir jetzt knutschen oder was?“, äußerte er lässig ohne den anderen anzuschauen. Eigentlich konnte es ihm ja egal sein, schlimmeres als einen Mann zu knutschen hatte er schon durchgemacht, da kam es auf das eine oder andere auch nicht mehr an. „Macht mal halblang ihr zwei Turteltäubchen“, bemerkte der Schauspielcoach und erntete dafür ein missbilligtes Schnauben. „Wir gehen jetzt erst mal den Text durch, so wie die anderen draußen auch. Um euch die Schmach zu erlassen, hab ich euch hier rein gesteckt. Und ihr werdet mir noch danken dafür…Squalo, du fängst an.“ Der Benannte setzte sich wieder auf den Tisch und starrte auf das Drehbuch, ehe er zu lesen begann: „Bastian, kannst du dir überhaupt vorstellen, was ich gerade durchmache? Mein Leben ist die Hölle.“ „Du hast wenigstens ein Leben, ich habe Arbeit und Arbeit. Ach ja, und Arbeit nicht zu vergessen. Ist das Kind jetzt von dir oder nicht?“ „Ist das euer Ernst?“, unterbrach Fran. Hätte er Kinder aus der Volksschule ums vorlesen gebeten, hätten die es sicher besser gemacht. „Wo bleibt die Emotion? Wenn schon, denn schon. Und weiter geht’s.“ „Ha! Was glaubst du denn, dass ich das Kind vom Sofa aus gemacht habe? Definitiv nicht.“, Sven schnaubte, als er den letzten Cafetisch putzte. „Diese Hure.“ „Das sind alle Frauen, egal wie alt, egal wie schön. Huren sind sie alle“, erwähnte Bastian, während er den Geschirrspüler ausräumte. „Das sagt du mit deiner Erfahrung?“, schmunzelte Sven und warf den Putzlappen in den Kübel. Jetzt war nur noch Bastian, die Aushilfskraft, beschäftigt. Der Cafe-Besitzer schlenderte zu ihm rüber und nahm ihm den Teller aus der Hand. „Ist schon in Ordnung, du kannst jetzt gehen.“ Bastian schüttelte seine Mähne. „Kein Problem, Sven, ich mach das noch schnell fertig und dann-“ „Nein, geh jetzt Heim, du brauchst Schlaf.“ Mit bestimmtem Blick griff er nach Bastians Hand und hob sie vom Geschirrspüler weg. „Sven, ich-“ „Bastian, beweg deinen Arsch hier raus“, meinte er mit einem Lächeln. Bastian blickte auf seine Hand, die immer noch von Svens umgriffen wurde. „ Was, wenn ich keine Lust habe.“ „Keine Lust, nach Hause zu gehen?“ „Keine Lust, von dir wegzugehen. Mein Gott, nimm mich hier und jetzt, auf dem Tresen-“ „VOOOOOOOI BELPHEGOR!“ Squalo bebte. „So steht das aber nicht im Drehbuch!“, erkannte jetzt auch Fran und fing an leise zu kichern, während sich der Blonde nicht mehr halten konnte. Belphegor erhob sich aus seiner Liegeposition und schritt zum Weisshaarigen, der das Drehbuch gegen die Tür warf. „Sven, ich will nicht nachhause gehen. Ich will bei dir sein. Denn ich will ehrlich sein“, Bels Stimme war angespannt, als er an Squalos Haaren zog, um sein Gesicht näher an ihn heranzuziehen. „Du bist derjenige, der mich am Besten versteht. Wieso sollte ich jemand anderes wollen?“ Der Blonde flüsterte die letzten Worte fast schon zärtlich, strich dabei mit einem Finger über Squalos Wange. „Zwischen uns ist etwas passiert, hast du es nicht auch gemerkt?“ Und damit presste sich „Bastian“ an Sven und fing theatralisch an zu Schluchzen. Ein Klatschen war aus der anderen Seite des kleinen Raumes zu hören. Bel löste sich wieder von Squalo, der etwas perplex die Wand gegenüber anstarrte. „Ist das ne Banane in deiner Hosentasche, oder stehst du auf mich?“, spottete Bel im altbekannten Ton. Konnte ja nur peinlich für Squalo werden, wenn er wirklich auf das Gesäusel eingegangen wäre und dabei nen Steifen bekommen hätte. „Nein“, sprach Squalo, als er seine Stimme wiederfand, „Ich hab da tatsächlich ne Banane in der Hosentasche.“ Und zog tastächlich eine Banane aus der Hosentasche. „Mein Frühstück.“ „GENIAL. Das war GENIAL. Einfach grandios! Bel, ich wusste ja nicht, dass dus wirklich draufhast!“, gab der Türkishaarige mit etwas zu viel Ehrlichkeit in der Stimme zu. „Haha. Witzig, du Fruchtzwerg“, erwiderte er darauf nur und marschierte zur Tür. „Ich mach’n Abgang. Adios Amigos.“ In Bels Kopf drehte sich alles nur noch um einen Gedanken: Entweder, er brauchte jetzt eine kalte Dusche, oder seine abgeschlossene Kabine. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)