Love Confessions von abgemeldet (by VariaFilms) ================================================================================ Kapitel 1: Episode I. --------------------- Episode I. „Aha.“ Es wunderte ihn wirklich, warum seine Stimme trotz der inneren Anspannung noch so kühl und relaxed klingen konnte. Wo ihm doch eigentlich so richtig zum Lachen zumute war; das neue Drehbuch war ja wohl auch ein Witz. „Skript ist Skript, Blondie, und du hast zu tun was ich dir sage. So steht es im Vertrag“, beendete Xanxus das eher einseitige Gespräch und war schneller raußen, als er hereingekommen war. Die Tür fiel laut ins Schloss, gefolgt von einemweiß leuchtendem Bündel Papier – das sagenumwobene neue Drehbuch, das gegen die Ahorntüre klatschte und zu Boden sank. „Seid ihr echt so verzweifelt, dass euch nichts Besseres mehr einfällt?!“, kam es von ‚Blondie‘. Viel zu spät natürlich, aber eine Antwort hätte er auch bei Anwesenheit des Produzenten nicht erwartet. Zumindest keine zufriedenstellende. Erschöpft von den ganzen Ärgernissen des bisherigen Tages, sank er vor seinem XXL-Spiegel auf den Hocker und starrte sich an. “Ich…empfand immer schon mehr als Freundschaft für dich, Bastian.“ „Und dann auch noch mit dem Freak! Wär ja nicht schon genug, allein einen auf schwul zu machen..“, murmelte er grimmig und betrachtete sich abwesend im Spiegel. Die Haare saßen wie immer perfekt. Der ‚goldene Vorhang‘ – wie er seinen fetzigen Pony gerne nannte - machte aus ihm ein unwiderstehliches Mysterium, so fand er. Mit einem genervten Seufzer strich er sich trotz aller Perfektion prüfend durch sein Haar und verließ die Kabine. Glücklicherweise hatte er, als Hauptdarsteller der Soap, eine Kabine für sich allein. Kein Gedrängel, kein Lärm. So wie er es gerne hatte. Es war sogar die erste Tür im Gang, mit einem fetten, klischeehaften Stern vorne drauf. Der zierliche junge Mann stand gerade vor der schweren Entscheidung, entweder den kurzen Weg über die Treppe zur Kantine zu gehen, oder den langen, umständlichen Weg an den anderen Kabinen vorbei. Ein extrem lautes und verärgertes „VOOOOIIII!?“ fällte seine Entscheidung. „Skript ist Skript, Squalo, und du hast zu tun was-“ „-ich dir sage. So steht es im Vertrag“, beendete er die bekannte Rede. Xanxus schenkte ihm nur einen herablassenden Blick. „Oh, vielen Dank. Ohne deine Hilfe hätte ich den Satz nie zu Ende bringen können..!“, sagte der Produzent mit Galgenhumor, ehe er sich umdrehte und davonmarschierte. Grinsend schaute der Kleine seinem Chef hinterher und kicherte in sich hinein, bis er den Blick des anderen auf sich spüren konnte. Und diese Phrase war keine Erfindung des Volksmundes. Der intensive Blick des Weißhaarigen war mit einem Maschinengewehr, sein Visagist ungeschminkt oder etwas ähnlich Monströsem und Gefährlichem zu vergleichen. Und fast noch im selben Moment begriff er, dass sein Schauspielkollege auch gerade die erfreuliche Nachricht des Hirngespinnstes unserer Ideensprenkler mitbekommen hatte…die momentane Stille wurde durch diese Erkenntnis noch einen Tick unangenehmer. Der Weißhaarige fand zuerst die Worte wieder. „Was machst du hier, Belphegor?“ Wenn Belphegor eines hasste, dann die Art und Weise, wie Squalo seinen Namen aussprach. Als ob er aus einer fremden Sprache stammen würde, mit extra Akzent ausgesprochen werden müsste und er natürlich wusste, dass man das so machen müsste. Aber wir sprachen hier ja im Konjunktiv II. Die zweite Sache, die den Kleineren der beiden an diesem einen Satz störte, war die Betonung des ‚du‘. Als wäre er in sein persönliches Territorium eingetreten um alles an sich zu reißen. Belphegor merkte sich, nie nie nie NIE wieder den langen, umständlichen Weg zu gehen. „Der Hilferuf einer Jungfrau in Nöten hat mich hergeführt“, gab er keck zurück, verschränkte die Arme locker vor der Brust und grinste ihn breit an, „aber in Nöten warst du ja nicht gerade.“ Squalo betrachtete ihn, als wäre ihm ein drittes Auge auf der Stirn gewachsen und schlug ihm kurz darauf die Türe vor der Nase zu. Ja, das war sie: Die innige Freundschaft von Belphegor und Squalo, das rote Band, mit dem sie für immer und ewig miteinander verbunden waren. Oder auch nicht. Betonung auf Letzteres. Nicht weiter über das Verhalten des älteren Hauptdarstellers nachdenkend, schlenderte er den Gang entlang. Es war Montag und er musste erst um 2 beim Coaching sein, also konnte er sich beim Mittagessen richtig viel Zeit lassen. Bei dem Gedanken daran knurrte Bel der Magen, und er hoffte innigst, dass die Gerüchte des Selbstverdauenden-Magens nicht wahr sind. Die Kantine war zwar nicht sonderlich groß, dafür aber schön eingerichtet und hell. Ruhige Lage am Innenhof des Gebäudes, und um halb 12 waren glücklicherweise noch alle bei ihrer Arbeit. Außer Bel. Er war schließlich Starschauspieler und musste Montags nicht wirklich arbeiten, außer man will beim Coaching von ‚Arbeit‘ sprechen. Ein Grummeln seiner Magenmitte besann ihn wieder auf seine Mission: Sich mit FastFood vollstopfen. An der mittelmäßig großen Auswahl gab es aber nur ein Gericht, dass den jungen Blonden besonders ansprach. Schnurstracks ging er auf die kleinen Teigwaren in der Vitrine zu und ließ den Blick über die Köstlichkeiten wandern. Blaubeermuffin, Schokomuffin, Kirschmuffin. Keinen Apfelstreuselmuffin heute? Verdammt. Die Entscheidung war hart, aber wer hat gesagt, dass er sich entscheiden müsste? Mit einem Muffin aus jeder Sorte im Arm ging ich zur Kasse, beäugte kurz die schrullige Kassiererin und warf ihr einen 5-Euro-Schein hin. Müsste reichen. Und wenn nicht, dann bemerkte es die Alte nicht mal mehr mit ihrer dicken Hornbrille. Konnte er ein gelächeltes Danke auf ihrem Gesicht sehen? Ihm war schon immer suspekt, ob sie im Wachkoma lag, oder vielleicht schon tot war. Schulterzuckend verkrümelte er sich zu seinem Lieblingsplatz in der Kantine, seine Opfer fest im Arm. „Bei dem Gehalt könnten sie uns wenigstens das Essen spendieren“, grummelte er den Blaubeermuffin an, der ja eigentlich Nichts für unsere gierigen und asozialen Chefitäten konnte. Trotzdem musste der blau und rot gefleckte Teigklumpen im Unterrock leiden. Die Vorstellung, sein Essen würde beim Verzehr vor Schmerzen zu schreien anfangen, gab ihm sonderbarerweise einen Adrenalinkick und ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Vielleicht war es auch nicht sonderbar, es konnte schließlich an seiner Herkunft oder an seiner Familie liegen. Womöglich beides, stellte er trocken fest und verzog den Mund. Nicht mehr daran denken, diese Menschen sind Vergangenheit. „Tut mir Leid, Kleiner“, flüsterte er dem unschuldigen blau-rot-gesprenkelten Muffin zu. Belphegor flüsterte nur der Stimmung wegen. Denn ohne sich umschauen zu müssen, wusste er, dass niemand da war, der lauschen konnte. Oder wollte. Außer die alte Kassendame hatte ein gutes Hörgerät (was voraussetzen musst, dass sie doch nicht tot war.) Langsam knabberte er an der knusprigen Kruste und pulte eine Blaubeere mit der Zunge aus dem noch warmen Teig. „Früher oder später wärst du sowieso in irgend einem Magen gelandet. Lussuria hätte dich sicherlich vor dem Essen noch frisiert, also sei froh, dass du bei mir gelandet bist! Shishishi“, ein Kichern entfloh seiner Kehle, dass durch einen großen Biss Muffin erstickt wurde. Genüsslich kauend bemerkte er einen Blick auf sich. Nicht den der Kassiererin, soviel stand fest. Mit einem ertappten Gesichtsausdruck – schließlich war die Unterhaltung zwischen ihm und Blaubeermuffin nicht für fremde Ohren gedacht gewesen - wandte er den Kopf zu einer Person, die an der anderen Seite des Raumes saß, sich aber sofort wieder der Zeitung widmete, als Bel hinsah. Bel mochte keine Starrer. Nur er selbst durfte grundlos starren, er war schließlich Starschauspieler. Außerdem konnte man seine Augen hinter dem Pony sowieso nicht sehen. Aber wer denkt, dass seine Sehkraft dadurch eingeschränkt war, täuschte sich. Bel konnte wirklich exzellent sehen. Er musterte das Mädchen mit der Hühnchenbrust. Sie hatte schulterlange, türkise, mit dem Glätteisen bearbeitete Haare – Bel konnte das auf einen Kilometer Entfernung erkennen. Eine sehr ungewöhnliche Haarfarbe, die dem Blonden gefiel, obwohl er etwas gegen das Haarefärben hatte. Sehr sehr wenig Make-up für ein Mädchen, aber kleine Eyelinerspitzen am unteren Lid. Ein Merkmal? Abstrakte Kunst? Er verstand nicht viel davon. Keine perfekte Schönheit, aber trotzdem hatte es etwas an sich, das Bel zum weiteren Beobachten brachte. Schmunzelnd zerknüllte er das Papier ohne den eindringlichen Blick abzuwenden. Sie las die Zeitung ungestört weiter, aber nicht ohne hin und wieder einen leicht nervösen Blick Richtung Belphegor zu werfen. Eingebildet wie er war, fasste er es nunmal als Kompliment auf. Er wusste nämlich, wie attraktiv er war und dass diese Tatsache manche Leute zum Schwitzen brachte. Den Schokomuffin in der linken Hand stand er auf – er hatte keine Lust mehr auf Kirschmuffin und ließ ihn einfach stehen – und spazierte langsam auf den Ausgang zu. Nicht ohne seiner Stalkerin ein breites, umwerfendes Lächeln zuzuwerfen, die dieses mit einem verwirrtem (und offensichtlich auch schockiertem) Blick erwiderte. „Komisches Mädchen…“, murmelte der Blonde. Normalerweise würden seine Fans für so ein Lächeln ihre Seele verkaufen. Sein Stolz war verletzt, nicht, dass er das jemals zugegeben hätte. Den letzten Muffin schmiss er achtlos auf den Boden. xx xx xx xx xx xx xx xx xx x xx Thehe, hoffentlich ist es diesmal lang genug geworden...der Prolog ist ja widerlich kurz >___<' Jojo, was hamma hier...Bel's Treffen mit Xanxus und Squalo, Squalo's Rettung (XD), eine neue Person taucht auf (wer mag DAS wohl sein..?), und wir kennen Bels Vorlieben beim Essen. Aber im Ernst jetzt, wen wundert's?! XD ich hab Bel lieb. Kleiner Psycho (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)