Love and other Disasters von dattelpalme11 (Wenn Liebe alles auf den Kopf stellt) ================================================================================ Kapitel 21: Ein Tag im Krankenhaus ---------------------------------- (Joe´s Sicht) Izzy und ich befanden uns gerade auf dem Weg zur Bushaltestelle. Mit dem Bus wollten wir in die Innenstadt fahren. An der Haltestelle trafen wir Kari und Yolei, die anscheinend dasselbe vorhatten. „Und wo wollt ihr hin Jungs?“, fragte Kari. „Ach wir wollten noch etwas für unsere beiden Flirtlehrerinnen besorgen – als Dankeschön!“, beichtete Izzy. „Das ist aber echt süß von euch, ihr habt euch echt zu wahren Gentlemans gemausert!“, lobte uns Yolei. Der Bus kam und wie stiegen alle ein. Er war nicht sonderlich voll – deswegen hatte auch jeder von uns einen eigenen Sitzplatz bekommen. Kari stand allerdings bei der nächsten Haltestellte auf und setzte sich neben Yolei. Vorher bot sie einer jungen Frau und einen kleinen Jungen ihren Platz an. Der Kleine kam mir jedoch irgendwie bekannt vor – ich konnte ihn nur noch nicht zuordnen. Der Bus setzte sich wieder in Bewegung und fuhr eine etwas holperige Straße entlang. In 20 Minuten sollten wir in der Innenstadt ankommen – dachten wir jedenfalls. (Ken´s Sicht) Ich sage euch, fahr nie mit Davis zusammen nach Italien in Urlaub. Das ist echt nur ein gut gemeinter Ratschlag von mir. Schon eine Stunde tapsten Davis, T.K. und ich durch die Gegend. Dank eines Angestellten des Hotels hatte Davis spitz bekommen, dass sich in der Nähe eine Nudelsuppenbude befinden sollte. Von daher machte er sich zusammen mit uns auf den Weg. Cody und die anderen wollten heute noch ein wenig am Strand relaxen. Hätte ich gewusst das, dass so ein Chaos gibt, wäre ich ehrlich gesagt auch lieber dort geblieben. „Und wo ist jetzt deine tolle Nudelsuppenbude?“ „Nur keine Hektik T.K. wir finden die schon – da bin ich mir sicher!“ Ich schnaufte. War es den echt normal um 10 Uhr schon wieder Hunger zubekommen? „Davis sag jetzt nicht dass du schon wieder Hunger hast. Wir haben doch erst um 8 Uhr gefrühstückt!“, meinte ich skeptisch. „Aber klaro!!! Für so ne Nudelsuppe ist immer platzt! Meint ihr nicht?“ Wir beide schüttelten den Kopf. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein. Aber nein. Die Suche nach der Nudelsuppenbude ging heiter weiter. Irgendwann kamen wir in einer Gasse an. „Toll ne Sackgasse. Wo sollte noch mal der Laden sein? Hier?“. T.K. zog zu Davis eine Grimasse. „Ja laut der Karte schon! 400 Meter westlich des Hotels!“ „Westlich? Wir sind in die vollkommen falsche Richtung gelaufen!“ Ich riss die Karte an mich. „Ich glaube das nächste was ich dir kaufe – isn Kompass!“ Wir schlugen nun endlich nach einer Stunde vergeblichen Suche, die richtige Richtung ein. Noch etwas, was man im Urlaub sich hinter die Ohren schreiben sollte. Davis nie die Karte ohne Kompass zu überlassen! (Izzy´s Sicht) Wir fuhren schon eine halbe Ewigkeit über diese Straße. Sie zog sich wie Kaugummi. Und das ständige Geruckel und Gepolter – auf die Dauer unerträglich. „Tante Giulia wann sind wir endlich da?“, fragte der Junge von eben. „Irgendwie kommt mir der Junge bekannt vor. Dir auch?“, flüsterte Joe. Jetzt wo er es sagte – kam mir das Gesicht auch bekannt vor. „Ja ich glaube wir haben den schon mal gesehen, aber ich weiß nicht mehr wo!“ Urplötzlich rief der Busfahrer etwas auf Italienisch. Es hörte sich an wie „Haltet euch gut fest!“ Aber das konnte ich auch nur daraus schließen – da sich die anderen Fahrgäste verkrampft versuchten sich irgendwo festzuhalten. Der Bus wurde immer schneller, obwohl ich genau sah dass der Fahrer versuchte zu bremsen. Er hatte keine Kontrolle mehr über sein Fahrzeug. Wir fuhren auf einen Abgrund zu. Auf einmal wurde mir Schwarz vor Augen. (T.K.´s Sicht) Nun waren wir ganz in der Nähe des Restaurants, denn Davis empfindliche Nudelsuppensensoren schlugen Alarm. Und tatsächlich. Zwei Sekunden später fanden wir ein etwas in die Ecke gequetschtes Haus mit der Aufschrift „Nudelsuppenhaus la Italiá“ Kaum zu glauben das es so was wie Nudelsuppen in Italien gab. Normalerweise war man ja auf Pizza und Spaghetti oder ähnliches eingestellt – aber nicht auf so was. „Kommt lasst uns gleich mal reingehen!“, drängte Davis hartnäckig. Auf einmal klingelte mein Handy. Auf dem Display erschien der Name meiner Freundin. Fröhlich nahm ich ab. „Hey Kari und wie läuft das shoppen so?“ Doch meine Miene verfinsterte sich als sie total hysterisch und aufgelöst etwas mit Krankenhaus und Verletzte in die Leitung schrie. „Kari jetzt beruhig dich erstmal. Wo bist du jetzt genau? Ich komme sofort zu dir!“ Ken und Davis schauten mich total besorgt an. Als sie mir nun endlich ihren Aufenthaltsort sagen konnte, brach kurz danach die Leitung ab. Ich legte auf und starrte immer noch geschockt auf mein Handy. „T.K. was ist los? Ist Yolei etwas passiert? Oder Kari?“ Davis schüttelte mich und ich wurde in die Realität zurückgeholt. „Äh wir müssen ins . . . ins Krankenhaus!“ „Warum was ist den passiert?“, fragte Ken. „Ich weiß es nicht genau. Kari sagte nur etwas von Krankenhaus und Verletzte!“ „Und was ist mit Yolei? Geht es ihr gut? Hat sie den gar nichts von ihr erwähnt?“ Davis ging nervös auf und ab. „Nein – die Leitung ist abgebrochen. Ich konnte nur noch verstehen in welchem Krankenhaus sie sich befinden!“ „Okay worauf warten wir. Ab ins Krankenhaus!“, befahl Davis. Ich entschloss mich allerdings erstmal Tai zu benachrichtigen. (Tai´s Sicht) Der Rest von uns machte sich gerade am Strand gemütlich, während Cody mit seiner Flamme flirtete. Ja der Kleine hatte was drauf. Mehr als ich in diesem Alter – das gebe ich ohne weiteres zu. „Hey Tai kannst du mir mal den Rücken eincremen?“ Mimi fuchtelte mit der Sonnenmilch herum. Ein breites Grinsen streckte sich über mein ganzes Gesicht. „Klar mach ich doch gern!“ „Ja aber auch nur weil du dadurch ein Mädchen anfassen kannst – ohne Schläge zu kassieren!“ Matt schielte über seine Sonnenbrille und hörte auf in seinem Magazin herumzublättern. „Okay Jungs. Ich dachte wir wollen hier relaxen und nicht über solchen Themen reden!“ Sora lächelte uns beide an und richtete Matts Sonnenschützendes Nasenfahrrad zu Recht. Seit dem sich die beiden ausgesprochen hatten, verstanden sie sich um eines besser. Es war nicht mehr alles so verkrampft – alles war viel lockerer! Gerade als ich mit dem eincremen von Mimis entzückendem Rücken fertig war, rappelte mein Handy. Ich nahm ab. T.K. war an der anderen Leitung. Er klang regelrecht abgehetzt und ich hörte eine Sirene im Hintergrund – sowohl aus auch Davis´s und Kens Stimmen. „Wo ist Kari???“ rief ich in mein Mobilphone. Nein ich brüllte regelrecht. Ich konnte es nicht fassen, was mir gerade Matts kleiner Bruder aufs Auge drückte. Das konnte doch nicht sein! Warum ausgerechnet DER Bus mit dem SIE gefahren ist? Ich machte mir große Sorgen. Ich konnte es in diesem Moment gar nicht beschreiben. „Okay wir kommen sofort!“, sagte ich schnell und legte auf. „Wir müssen los!“ (Davis´s Sicht) „Platz da!!! Mutter mit Kind!!!“, rief ich durch das Krankenhaus. Wir waren gerade erst angekommen und hatten kurz vorher Tai und die anderen angerufen. Sie würden höchstens zehn Minuten mit dem Taxi brauchen. Wir standen nun vor der Notausnahme, doch eine große Glastür versperrte uns den Weg. Ein Arzt kam rausgestürmt und hielt uns auf hinein zugehen. „Tut mir leid. Der Zutritt ist euch leider ab da untersagt!“ „Aber verstehen sie doch unsere Freunde sind dort!“, meinte Ken aufgebracht. „Tut mir Leid zurzeit dürfen nur Familienangehörige zu den Unfallopfern!“ Wie sich das anhörte. All mehlig platzte mir der Kragen! „Hören Sie mir mal zu! Wir sind hier in Urlaub – alleine ohne Eltern! Da werden sie mit den Angehörigen unserer Freunde wenig Glück haben! Und jetzt platz da ich will zu meiner Freundin!“ Ich wollte mich an dem Arzt vorbeidrücken, doch er hatte mich am Arm gepackt und verwarnte mich. „Und jetzt hör du mir mal zu junger Mann. Dort drin sieht es alles andere als rosig aus. Wenn dann noch so kleine Besserwisser wie du dort drinnen rumlaufen – dann endet das hier im Chaos! An deiner Stelle würde ich mich benehmen, ansonsten wirst du aus dem Krankenhaus mit samt deiner beiden Kumpels verwiesen! Verstanden?“ Nach dieser Ansage musste ich erst mal kräftig schlucken. Ich musste mich zurückhalten und setzte mich zu Ken und T.K. – die bereits auf den Sitzbänken platzt genommen hatten. Allerdings kam uns nach zehn Minuten Wartezeit ein kleiner Lichtblick entgegen. Tai und die anderen waren angekommen und genauso aufgedreht wie wir. „Wo ist sie? T.K.? Wo ist Kari?“ T.K. stand mit einem äußerst besorgten Gesicht auf und zeigte ohne etwas zu sagen auf die Glastür. Matt ging zu seinem Bruder und gab ihm in dieser schwierigen Situation den nötigen Halt. Sora und Mimi versuchten mich derweil zu beruhigen. Tai raste stattdessen auf die Tür zu und schlug dagegen. Wieder kam dieser Arzt von eben und betrachtete ihn. „Wir kann ich dir helfen?“, sagte er miesepeterig. „Mein Name ist Taichi Yagami und meine Schwester Hikari ist unter den Verletzten!“ „Okay komm rein Junge – aber ohne die ganze Truppe darüber. Ein abwertender Blick wurde auf mich gerichtet. Oh ja er hasste mich jetzt schon! Tai schaute noch mal zu uns hinüber und verschwand mit dem Arzt hinter der Glastür. (Kari´s Sicht) Ich saß zusammen mit Yolei, Izzy und Joe auf einer der vielen Krankenhausbänke und wartete bis wir untersucht wurden. Auf einmal ging die Tür auf und ich sah meinen Bruder hineinkommen. „Tai!“, rief ich zu ihm und rannte auf ihn zu. Wir umarmten uns. „Ich hatte schon gedacht dass gar keiner mehr kommen würde. T.K., Davis und Ken wollten eigentlich schon längst hier sein!“ Tai löste die Umarmung und begann: „Sie sind schon längst hier – sie durften nur noch nicht rein zu euch. Aber ich als dein großer Bruder habe da natürlich Familienvorrecht!“ Er schmunzelte leicht, doch dann wurde sein Gesicht wieder ernst. „Ist bei dir auch alles in Ordnung? Hast du dir auch nichts getan?“ Ich schaute auf die eine Schramme die ich an der Hand hatte. „Nein, nein uns geht es allen gut! Ich hab nur ein paar Schrammen! Aber . . .“ Ich druckste etwas. „Du erinnerst dich doch noch an Kenta oder? „Ja das ist doch der Sohn von Siggi!“, antwortete er. „Er war auch im Bus!“ Ich sah in sein geschocktes Gesicht und beschloss ihm die ganze Geschichte Stück für Stück zu erzählen! Flashback: Der Bus steuerte geradewegs auf einen Abgrund zu, als der Busfahrer noch das Lenkrad herumriss. Er schaffte es den Bus vom Abgrund wegzusteuern, jedoch lagerte sich das Gewicht der Insassen auf die Entgegengesetzte Seite aus und bevor der Bus die nächste Kurve erreichte, kippte er um. Wir landeten alle in einem kleinen Graben. Joe und Izzy waren diejenigen die am ehesten reagierten und die Fahrgäste nach draußen hievten. Yolei und ich halfen ihnen dabei. Dann fiel uns der kleine Junge mit seiner Tante auf. Der Kleine blutete am Kopf und die junge Frau rührte sich nicht. Joe nahm den Jungen auf den Arm und trug ihn raus, während der Rest von uns versuchte die Frau hochzuheben. Nach mehreren Versuchen klappte es dann auch endlich. Yolei und Izzy kümmerten sich nun um den Busfahrer der eingequetscht zwischen seinem Lenkrad und dem Fahrersitz saß. Joe und ich versuchten die Wunde des kleinen zu stillen. „Wir brauchen irgendetwas um die Wunde zu verbinden!“. Hektisch schaute Joe durch die Menge. Die Tante des Jungen war zwischenzeitlich wieder aufgewacht und kniete sich sorgevoll neben ihren Neffen. „Dein Schaal!!!“ „Mein Schaal?“, fragte ich verwirrt. „Ja damit kann ich die Wunde verbinden!“. Ich nahm ihn ab und gab ihn Joe. Der Junge murmelte etwas, aber man konnte es kaum verstehen. „Kari er darf nicht einschlafen! Du musst ihn unbedingt wach halten!“ Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen und begann mich mit ihm zu unterhalten. Die aufgeregte Menge starrte immer zu Joe und überwachte seine Tätigkeit genausten. Glücklicherweise hatte schon jemand einen Krankenwagen gerufen, es könnte sich daher nur um wenige Minuten handeln. „Wie heißt du den kleiner?“, fragte ich den Jungen. „I-Ich . . . heiße Kenta . . . Kenta Gomez!“ Anfangs war ich nur erstaunt darüber, dass er so fließend unsere Sprache beherrschte – als ich jedoch seinen Nachnamen hörte konnte ich mir auch einen Reim drauf bilden. „Joe das ist Kenta. Kenta Gomez. Siggis Sohn“. Wir sahen uns an. Izzy kam plötzlich auf uns zugestürmt und berichtete das der Busfahrer nun auch endlich aus dem Bus draußen war und eine schwerwiegende Beinverletzung sich zugezogen hatte. Joe lief nun regelrecht zwischen Kenta und dem Busfahrer hin und her. Ich vergas allerdings nicht weiterhin mit dem Kleinen zu reden. Er blieb von daher lange genug wach, bis er im Krankenhaus angelangt war. Flashback. „Kenta befindet sich genauso wie der Busfahrer noch im OP. Aber beide haben gute Chancen durchzukommen – dank Joe!“ Tai starrte noch etwas ungläubig zu unserem Brillen tragend Freund. „Gute Arbeit Kumpel!“ Tai machte ein Schritt auf ihn zu und klopfte ihm aus versehen auf seine verletzte Schulter. Er zuckte kurz zusammen. Tai sah ihn entschuldigend an. „Ach kein Ding Tai!“. „Da bist du ja!“ Siggi tauchte hinter Joe auf. „Ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll. Du hast meinem Jungen das leben gerettet. Wie kann ich das bloß nur wieder gut machen?“ Joe hustete kurz auf und sagte trocken: „Äh indem sie mich vielleicht nicht zu Tode drücken würden. Das würde schon genügen!“ Siggi ließ unseren „HELDEN“ nun endlich los und sah so überaus glücklich aus als er endlich zu seinem Sohn durfte. Nachdem wir anderen auch endlich unsere Routineuntersuchungen hinter uns hatten, durften wir nun endlich zu dem Rest. Ich lief sofort zu T.K. und drückte ihn ganz fest an mich. Genauso wie Yolei, Davis. Wir waren so glücklich wieder vereint zu sein. „Ich hatte so eine Angst um dich!“, sagte Takeru und strich mir eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. „Ich weiß. Es tut mir leid.“ Daraufhin drückte ich ihm einen liebevollen Kuss auf den Mund. Wir alle hatten echt Glück das uns nicht viel passiert war. Wir hatten einen guten Schutzengel auf unserer Seite gehabt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)