Love and other Disasters von dattelpalme11 (Wenn Liebe alles auf den Kopf stellt) ================================================================================ Kapitel 11: Seltsame Bekanntschaften ------------------------------------ (Tai´s Sicht) Nach einigen Stunden und zisch Koffern später saßen wir endlich im Flugzeug. Wir saßen alle ziemlich zerstreut. Es lag daran, dass wir den Flug alle selbst bezahlen mussten und von daher ziemlich unterschiedliche Plätze buchten. Ja, wir hätten uns auch zusammen tun können, aber in manchen Fällen ist es besser, einige Meter auseinander zu hocken. Mimi und Sora saßen in der mittleren Reihe, vor ihnen waren Joe, Izzy und Cody. Schräg gegenüber von unserem Kleinen (auf der rechten Seite) hockten Davis, Ken und Yolei. Meine Schwester und T.K. hatten den Platz vor ihnen. Matt und ich saßen am weitesten weg. Auf der linken Seite, ziemlich weit hinten fanden wir unsere Plätze neben Oma Uralt. Mein bester Freund hatte das Pech und musste sich neben sie setzen. Die perfekte Rache würde ich mal sagen. Nun ging es los. Wir hoben ab. Als wir uns in der Luft befanden, begann Omachen mit dem lieben Yamato ein Schwätzchen. „Ich bin grad auf dem Weg zu meinem Enkel. Er ist ja so ein lieber Junge und er erinnert mich ein bisschen sogar an dich.“ Matt drehte sich zu mir und ich konnte mein Grinsen nicht mehr unterdrücken. Zwanzig Minuten später gab Omilein dann endlich Ruhe. Sie war eingeschlafen und schnarchte. Matt hatte inzwischen seine Kopfhörer aufgesetzt und döste ein wenig. Auch die anderen schienen sich noch ein wenig auszuruhen. Außer Izzy. Er hämmerte wieder fröhlich auf seinem Laptop herum, den Mimi ihm, nach langen bitten und betteln, wieder überlassen hatte. Auch Joe trug wieder seine Brille. Unser Prinzesschen hatte nun wohl eingesehen, dass sie den beiden zwar in Sachen Flirten helfen wollte, aber dass sie dafür nicht alles an ihnen ändern musste. Gott sei dank. Joe sah ohne Brille einfach nur bedeppert aus. Langsam merkte ich, dass ich angestarrt wurde. Ein kleiner Zwerg, schaute die ganze Zeit über seinen Sitzt und starrte mich an. „Kann ich dir helfen, Kleiner?“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „Hallo mein Name ist Kenta!“, sagte er mit seiner piepsiechen Stimme. Er war höchstens sieben oder acht. „Guck mal mir ist ein Zahn ausgefallen!“, erzählte er mir stolz und zeigte auf seine Zahnlücke. „Jetzt kommt die Zahnfee zu mir!“ Und ich dachte die Oma wäre schlimmer. Matt schielte mich an, das merkte ich genau. Der Kleine hörte aber nicht auf zu nerven. Er labberte mit mir über seine Erfahrungen in der ersten Klasse und über seine Mutter, die nicht mitkommen konnte, da sie kurz vorher krank geworden war. Wie ich es hasste. Kari hatte mich als sie so alt war nie genervt. Sie war manchmal sogar zu Still. Das hatte sich heute leider grundlegend geändert, aber das war jetzt ein anderes Thema. Matt war nun wieder vollkommen wach und bestellte sich bei der Stewardess eine Cola. „Sag mal wo haste du denn diese coole Frisur her? Muss man da in die Steckdose greifen?“ Matt spuckte seine Cola fast wieder aus und ich sah den Jungen wütend an. Ich wäre fast explodiert. „Was denkst du dir du kleiner, mieser ...“ Ich stoppte abrupt. „Gibt es irgendwelche Probleme, mein Sohn?“ Ein kräftiger Mann mit vielen Tattoos wendete sich dem Kleinen zu. Äh war dieser Schrank da etwa sein Vater? Also die Väter von heute sehen auch ganz anders aus als man sie sich vorstellt. Ich schluckte. (Kari´s Sicht) Zufällig schaute ich gerade in die Richtung, wo mein Bruder saß. Er schien sich ja schon wieder Freunde gemacht zu haben. Typisch Tai. Wie wild schien er sich bei dem Mann, der eher einem Rocker glich, zu endschuldigen. Aber das war zurzeit eher Nebensache für mich. Ich starrte ihn schon wieder an. Ich konnte meine Blicke einfach nicht von ihm abwenden. Er war eingeschlafen und sah einfach so bezaubernd aus. Sein Parfüm stieg mir in die Nase. Es duftete einfach himmlisch. „Ach T.K.“, flüstere ich leise mit einem traurigen Unterton in der Stimme. Wir saßen so nah beieinander und waren uns trotzdem so fern. Ich merkte auf einmal dass meine Augenlider immer schwerer wurden. Um drei Uhr aufstehen streng schon an. Ich war todmüde. Fast alle in diesem Abteil schlummerten. Außer vielleicht Tai, der sich wieder irgendwelchen Ärger einheimsen musste. Ich gähnte herzhaft und nur wenige Sekunden später fand ich mich im Land der Träume wieder. Ich träumte wie auch schon die Male zu vor, von T.K. der mich urplötzlich an sich zieht und zu mir sagt, dass er mich über alles liebt. Dann versinken wir in einen Bahnbrechenden und leidenschaftlichen Kuss. Bei dem Gedanken wurde mir immer heißer und heißer. Klar habe ich auch schon geträumt, was noch weiter passieren könnte. Wie sich seine Berührungen an bestimmten Stellen anfühlen würden. Wie es wäre mit ihm in einer ernsthaften Beziehung zu sein und alles miteinander zu teilen. Bis jetzt haben wir uns zweimal geküsst – und es passierte rein gar nichts danach. Machte ich vielleicht irgendetwas falsch? Ein dicker Kloß schien sich in meinem Hals verfangen zu haben. Ich hatte das Gefühl zu ersticken. Mit Herzraßen wachte ich auf. Ich hatte gut zwei Stunden geschlafen. Aufmerksam schaute ich mich um. Hinter uns war noch alles still. Tai und Matt unterhielten sich angeregt mit dem Möchtegern Rocker. Oh man. Wohl Freunde für´s Leben. Sora und auch Cody schliefen. Mimi gab Joe und Izzy anscheinend Tipps über „Wie vermeide ich peinliche Situationen“. Ich drehte mich nun zu T.K. Er hörte Musik und hatte gar nicht bemerkt dass ich wach geworden bin. Schwerfällig setzte ich mich wieder aufrecht in den Sitz. „Hey du bist ja wach!“ Ein smartes Lächeln zog sich über T.K.s Gesicht. Er fummelte seine Ohrstöpsel heraus und widmete sich meiner Wenigkeit zu. Die Nervosität überkam mich. Meine Hormone spielten wie verrückt. Ich spürte wieder das Verlangen nach seinen weichen, hauchzarten Lippen. Dennoch hielt ich mich zurück. Und als dann auch noch Yolei wach wurde, war es dann vorbei mit der Zweisamkeit. Was rede ich denn da von Zweisamkeit? Mindestens 75 andere Passagiere befanden sich in unserem Abteil. Da in eine wilde und hemmungslose Knutscherei zu verfallen wäre echt unpassend. Oder was meint ihr? (Matt´s Sicht) Die Zeit verging durch Siggi wie im Flug. In einer halben Stunde würden wir landen. Einmal in seinem Leben hatte sich Tai mit dem richtigen Typen angelegt. Siggi Gomez, halb Spanier, halb Italiener. Mit den vielen Tattoos und der üppigen Statur ist er echt der perfekte Kumpel für die Ferien. Zusammen mit seinem Sohn Kenta verbringt er seinen Urlaub in Italien, bei seinen Verwandten. Seine Frau, Aiko musste auf Grund einer schlimmen Grippe zu Hause bleiben. Aber er und sein Sohn versprühen allein ohne hin schon genug gute Laune. Während des Fluges haben wir Handynummern, E-Mail Adressen oder auch die Hausnummern der Verwandten bzw. des Hotels, ausgetauscht. Mit ihm an unserer Seite würde der Sommer unvergesslich werden. Am Flughafen angekommen, stürmten wir zwölf alle gleich zu unseren Gepäckstücken. Fast alle hatten einen großen Koffer dabei, nur Mimi übertrumpfte alle. DREI KOFFER PLUS MIMIRUCKSACK!!! „Bei ihrem Gepäck, braucht sie bestimmt zwei Schränke!“, flüstere Davis zu mir. Ich musste kichern aber wie Recht er doch hatte. „So Leute jetzt müssen wir nur noch den Weg zum Hotel finden. Alle bereit?“, fragte Tai in die Runde. „Ich glaube wenn wir da hinten den Weg entlang gehen, sind es nur 15 Minuten von hier!“ T.K. zeigte auf einen engen Fad zwischen zu hochgewachsenen Sträuchern. „WAS??? Wir müssen zu dem Hotel laufen? Wo ist der Abholservice?“ Mimi zog ihren Strohhut wieder auf und rückte ihre Sonnenbrille zurecht. In ihrem Gesicht machte sich blankes Entsetzten breit. „Tja“, begann Ken. „Wir mussten an Kosten einsparen und da sind die Extrasachen wie „Abholservice“ leider weggefallen.“ Das „LEIDER“ zog er beabsichtigt in die Länge. Wie ich diesen Jungen doch mochte. Mimi schmollte. „Wie soll ich denn so viele Koffer alleine tragen? Das ist doch unmenschlich!“ „Es ist unmenschlich das du drei Koffer mitnimmst!“ Nein dieser Spruch kam nicht von Tai oder Davis, sondern von unserem Kleinen Ziehkindchen Cody! Gelächter brach in den Reihen aus. Nun machten wir uns schnurstracks auf den Weg. (T.K´s Sicht) Nachdem Tai und Matt, Mimi zwei Koffer abgenommen hatten, bewegte sich nun auch endlich sie weiter. 20 Minuten später waren wir in einem geräumigen drei Sterne Hotel gelandet. Ken regelte die Sache mit dem Einchecken für uns. Er war ein echtes Sprachtalent. Ich konnte mir keinen Reim drauf bilden was er zu dem Mann an der Rezeption sagte. Aber wenigstens hatten wir unsere Zimmerkarten. Erst als wir in unserer Etage angekommen waren stellte sich heraus, dass wir zwei 3er Zimmer, ein 2er Zimmer und ein 4er Zimmer hatten. Tai stellte gleich die Zimmeraufteilung auf. „Ich würde mal sagen das Izzy und Joe, dass 2er Zimmer nehmen, Sora, Mimi und Yolei das erste 3er Zimmer und Ken, Davis und der Kleine das andere. Der Rest nimmt das 4er Zimmer!“ Kari war ziemlich erstaunt, dass Tai uns beide im selben Zimmer schlafen lässt. Ich nicht. Das war seine typische Tai-Taktik. Halte den Verehrer der Schwester möglichst an der kurzen Leine. Er wollte immer noch ein Auge auf mich haben. Ich fühlte mich sichtlich unwohl, nur das Zwinkern von Matt brachte mich dazu etwas positiv zu denken. Vielleicht hatte er ja sogar schon einen Plan? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)