Bloodthirstiness-Biss über den Tod hinaus von Kooriko_Cosplay ================================================================================ Kapitel 1: Umzug ---------------- Regen fiel träge, unerschütterlich und mit einer unglaublichen Ausdauer zur Erde. Trotzdem hatte das Mädchen keinen Regenschirm dabei. Sie lief mit leerem Blick die Straße entlang. Passanten hetzten an ihr vorbei, flüchteten sich alle ins Trockene. Dank des Regens bemerkte Niemand, dass das Mädchen weinte. Sie hatte versucht sich nach ungefähr zwei Monaten wieder etwas menschlicher zu geben. Hatte versucht, ihr Aussehen akzeptabler zu machen. Trotzdem sah sie krank aus. Ihre Haut war blasser als früher, ihre Augen wirkten immernoch kühl und gefühlslos. Inzwischen hatten sich, dank des Regens und der immer wiederkehrenden Tränen, schwarze Streifen über ihre Wangen gezogen. Ein paar Leute sahen sie an, als sie vorbeilief. Ein paar von ihnen grinsten hönisch über ihr schlechtes Makeup. Ein paar Frauen die an ihr vorbeiliefen, tuschelten über ihre Haare. Haare die früher schön gewesen doch jetzt nur noch ein Albtraum jeden Frisörs waren. Das allerdings interessierte sie absolut nicht. Wozu brauchte man auch gut aussehen, wenn die, die man liebte nicht mehr waren? Wenn es eigentlich nichts mehr gab, wofür es sich zu leben lohnte? Ihre Füße trugen sie vollkommen selbstständig zu dem Ort, den ihre Eltern nun für immer bewohnen würden. Der Friedhof. Das Mädchen selbst, merkte nicht, dass sie selbst das große Eisentor des Friedhofes passierte, über den schlammigen Weg ging und sich vor dem Grab ihrer Eltern auf den Boden setzte. So verharrte sie mehrere Stunden. Im Regen sitzen, dass Grab ihrer Eltern anstarrend. Plötzlich ertönte der laute, schrille Klingelton ihres Handys. Sie erschrack und holte es dann aber aus der Tasche, klappte es auf und ging ran. "Mh?" Das war das einzige, was sie im Moment hervorbrachte. "Fräulein Jades, wir müssen sie bitten so schnell wie möglich ins Polizeipräsidium zu kommen. Wir müssen sie dringend sprechen!", erklang die weibliche Stimme einer Polizistin am anderen Ende der Leitung. "Mh,", brummte sie und stand auf. Die Kälte, die sich sich in ihrem Körper befand, spürte sie nur wie durch einen weiteren Schleier. Sie legte die Hand auf den Türgriff und drückte zu. Schob die Glasstür des Präsidiums auf. Sie ging hinein und ignorierte die interessierten Blicke Polizisten und der Menschen, die hier waren um Anzeigen zu erstatten oder Aussagen zu machen. Ihre Schuhe quitschten als sie über das Linolium ging. Als sie bei der Polizistin angekommen war, die sie sprechen wollte, hatte sie eine Wasserspur durch das ganze Polizeipräsidium gezogen. Sie öffnete das Büro der Polizistin. Die Scharniere quitschten leise. Ein deutliches Zeichen, dass sie mal dringend geölt werden mussten. In dem Büro sahs eine Polizistin. Sie lass und schrieb gerade in ein paar Akten herum und als das Mädchen hereinkam, hob sie den Blick. Die Polizistin war hübsch. Sie hatte dunkle Haare, die ihr selbst eingeflochten noch bis auf den Hintern herabreichten. Ihre Haut eine perfekte Sonnenbräune, war absolut rein. Ihre Augen hatten eine dunkle Farbe, ihre Gesichtszüge waren klar und schwungvoll. Die Polizistin stand auf. Sie hatte eine Superfigur und das Mädchen zeifelte nicht im geringsten daran, dass sie von vielen Männer in ihrer Umgebung umschwärmt wurde. Freundlich lächelte die Polizistin sie an und reichte ihr die Hand. Das Mädchen ergriff sie zaghaft. Die Polizistin war wunderbar warm und bei der Berührung mi dem Mädchen, erschauderte sie, ließ es sich allerdings nicht so deutlich ansehen. "Bitte setzten Sie sich doch,", sagte sie und deutete auf einen Stuhl, der vor dem Büroschreibtisch stand. Das Mädchen setzte sich wortlos und auch die Polizistin setzte sich hin. "Nun...der Grund, warum ich Sie hergerufen habe, ist der, dass...nun,", die Polizistin war sichtlich nervös. Die ganze Situation war ihr mehr als unangenehm. Das Mädchen zog eine Braue hoch. "Die Gang...die für den Tod...die Gang, welche für den Tod Ihrer Familie verantwortlich ist, konnte aus dem Gefängnis ausbrechen. Wir wissen nicht warum. Nun, wir sind ziemlich sicher, dass Sie hier nicht mehr sicher sind. Deswegen sollten Sie besser wegziehen. Am besten an einen Ort, wo Sie keiner kennt,", sagte die Polizistin nun mit etwas festerer Stimme. "Aha,", sagte das Mädchen nur. Ihre Stimme klang immernoch kratzig und rau. "Wüssten Sie schon einen Ort, wo Sie hinziehen könnten, Fräulein Jades?", fragte die Polizistin. Das Mädchen überlegte einige Sekunden, dann nickte sie. "Ja. Meine Eltern haben so ziemlich überall auf der Welt Häuser,", sagte sie mit leiser Stimme und sah der Polizistin tief und fest in die Augen. Leicht nervös sah diese auf die Akten die vor ihr lagen. "Nun...ich wünsche Ihnen, Fräulein Jades, viel Glück in Ihrem weiterem Leben." "Danke,", waren die einzigen Worte die das Mädchen sagte. Sie stand auf und wandte sich zum Gehen. "W...bitte warten Sie einen Moment! Ich muss den Ort dokumentieren, an den Sie ziehen werden, denn im Notfall müssen wir Sie aufsuchen und beschützen können,", sagte die Polizistin. "Das wird nicht nötig sein,", hauchte das Mädchen, öffnete die Bürotür und verließ den Raum. Mit schnellen Schritten verließ sie das Präsidium. Sie lief wieder im strömendem Regen nach Hause. Dort angekommen schloss sie die große Holztür der riesigen Villa auf. Sie ging hinein, ließ die Tür krachend hinter sich ins Schloss fallen, zog ihre schwarzen, nassen Schuhe aus, leiß sie achtlos bei der Tür liegen und lief mit nassen Socken durch die dunkle Eingangshalle. Dann lief sie mit schnellen Schritten eine lange gedrehte Treppe hinauf. Die Stufen waren mit dunkelblauem Teppich ausgelegt, das Holz der Treppe selbst war dunkel, fast schon schwarz. Am Ende der Treppe befand sich ein langer Flur, welcher nicht erhellt wurde. Der Holzfußboden war mit einem langen, dicken Teppich in einem dunklem Farbton bedeckt und an den Wänden, welche hell gestrichen waren, befanden sich viele kostbare Ölgemälde. Das Mädchen lief lautlos den Gang hinab und verschwand in einem der vielen Zimmern. Der Raum in, welchem sie sich nun befand, war düster gestaltet worden. Die Wände waren mit schwarzen Stoffbannen verhängt und auch die Möbel waren mit schwarzen Tüchern verhängt worden. Das Mädchen ging mit zielsicheren Bewegungen durch das Zimmer und packte zwei Reisetaschen zusammen. Zwischendurch führte sie ein paar Telefonate um Strom und Zeitungen abzubestellen. Es dauerte nicht lange und sie war fertig mit allem. Sie schulterte ohne zu zögern die Taschen, verließ den Raum und ging die Treppe runter. In der Eingangshalle stellte sie kurz ihre Taschen ab, zog sich wieder ihre nassen Schuhe an, zog sich einen langen schwarzen Mantel an, schulterte die Taschen wieder und verließ dann das große Haus. Draußen schloss sie die Tür ab und wandte sich dann, wie sie dachte für immer von dem Haus ab, in welchem sie aufgewachsen, ja sogar geboren worden war. Sie schenkte dem großen Haus ihrer Familie keinen Blick des Abschieds oder dergleichen. Sie verließ das Grundstück schnell und mit sicheren Schritten. Dann ging sie den Fußweg entlang. Bog ein paar mal ab, ignorierte alle Reize um sich herum und nach nicht weniger als 10 Minunten kam sie am Flughafen an. Sie ging zum Schalter, holte sich ihr Flugticket ab, checkte ein und stieg dann in das Flugzeug, welches sie in ihre neue Heimat bringen sollte. "Edward! Komm her und sieh dir das an, Schatz!", rief Bella und winkte ihrem Mann. Dieser kam mit schnellen, raubtierhaften Bewegungen zu ihr und legte einen Arm um sie. "Was ist denn?", fragte er mit schiefem Lächeln. Bella grinste. "Sie dir an, was Phayne gemacht hat,", sagte sie und zeigte auf ein ca. 13 jähriges Mädchen. Sie hatte schulterlange blonde Haare, blaue Augen und eine edle Blässe. Das Mädchen trug ein rosafarbenes Kleid, welches allerdings nicht mehr ganz so sauber war, wie es sein sollte. Edward kicherte. "Ich frage mich warum Phayne lauter Blutflecken auf ihrem neuen Kleid hat...,", murmelte Bella. In diesem Moment sah Phayne Bella und Edward und schenkte beiden ein wunderschönes Lächeln. Sofort kam sie zu ihnen. "Tante Bella! Onkel Edward! Was ist denn? Wieso seht ihr mich so komisch an?", fragte sie mit zuckersüßen Stimme. Edward unterdrückte ein Grinsen. Wie üblich wusste er schon längst was los war. "Woher stammen die vielen Blutflecken? Du bist doch ein Mensch, Phayne,", sagte Bella leicht säuerlich. Wieso konnten Kindern nie darauf aufpassen, dass ihre Kleidung sauber blieb? Phayne lief rot an und blickte verlegen zur Seite. "Also...wießt du Tante Bella...ich...ich bin mit Renesmee in den Wald gegangen...und...sie...na ja...der...der Bär hat mir angegriffen und...also...Renesmee hat mich gerettet, aber dabei ist...na ja, dabei ist diese Kleid zu schaden gekommen,", sagte sie und blickte beschähmt zu Boden. Bella starrte sie erschrocken an. Dann drehte sie sich zu Edward um. "Und du lachst darüber?", fragte sie mit ernstem Gesicht. Ihre Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt. Edward grinste sie schief an. "Pass auf,", hauchte er so schnell und leise, dass es kein menschliches Gehör jemals hören konnte. Bella zog elegant die linke Braue hoch. Plötzlich schlangen sich zwei schmale, bleiche Arme um sie. "Momma,", erklang Renesmee Engelsstimme. Bella löste die Umarmung und drehte sich zu ihrer Tochter um. "Wieso hast du deine Cousine zum jagen mitgenommen? Du weißt, sie ist ein Mensch und es ist viel zu gefährlich, als das du sie zu jagen mitnehmen könntest!", sagte Bella streng. Renesmee sah ihre Mutter verständnislos an. Ihre Unterlippe zitterte ganz schwach. So schwach, dass nur übernatürlich scharfe Augen es erkennen konnten. "Aber...ich...,", brachte sie mit zittriger Stimme hervor. "T...Tante Bella?" "Ja?", fragte Bella leicht gereizt und sah Phayne an. Diese grinste ihre Tante mit schuldbewusstem Blick an. "Es...es war ein Witz! Ich wurde nicht von einem Bären angegriffen! Das haben Renesmee und ich uns nur ausgedacht!", sagte Phayne kichernd. Bella öffnte den Mund und schloss ihn kurz darauf wieder. Sie wusste nichts darauf zu erwidern. Nach einigen Minuten sprach sie dann doch. "So etwas macht man nicht! Man legt seine Familie mit so etwas nicht herein!", zischte Bella sauer, drehte sich um, funkelte Edward böse an und stürmte dann wütend in die Villa der Cullens hinein. Als sie die Veranda erreichte schmetterte sie die Tür so heftig zu, dass ein Teil davon abbrach und in vielen kleinen Splittern durch die Luft flog. Das Flugzeug landete einige Stunden, nachdem es in New York gestartet war, wieder. Undzwar auf einem kleinerem Flughafen. Dem Flughafen von Dharknside. Das Mädchen verließ das Flugzeug, holte ihre Taschen vom Band ab und verließ das Flughafengebäude. Draußen war es bereits dunkel und es regnete. //Typisch Norden...,//, dachte das Mädchen mit einem Blick in den dunklen, wolkenverhangenen Himmel. Vor dem Flughafengebäude standen ein paar Taxis in einer Reihe. Das Mädchen suchte sich eins aus, der Fahrer verstaute ihre Taschen im Kofferraum, wobei er das Mädchen musterte. Das Mädchen wunderte es nicht sonderlich, hatte sie ihr Aussehen seit dem Besuch im Polizeipräsidium in New York ja nicht verändert. Dementsprechend hatte sie immer noch die schwarzen Streifen auf den Wangen und ihre Haare glichen immernoch dem Albtraum eines jeden Frisörs. Das Mädchen jedoch beachtete seine Blicke nicht, stieg in den gelben Wagen ein und nannte, nachdem der Taxifahrer auch eingestiegen war die Adresse. Verwunderung stand in seinem Gesicht, doch dann nickte er und fuhr los. Das Mädchen sah nach draußen. Viel war nicht zu sehen. Dharknside war eine winzige Stadt. Gerademal 2300 Menschen lebten in ihr. Und seit heute waren es 2301 Einwohner. Dank dem Mädchen. Müdigkeit machte sich nun in ihr bemerkbar. Sie lehnte ihren Kopf an die Fensterscheibe, welche von vielen Regentropfen besprenkelt war. Das Licht der Straßenlaternen, an denen sie vorbeifuhren ließ sie glitzern, sodass es aussah, als würden sich viele kleine diamantene Tropfen auf dem kalten Glas befinden. Sie fuhren an kleinen Einfamilienhäusern vorbei. An Grundstücken mit Gärten. //Ein Ort wo sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen...,//, dachte das Mädchen. "Hey, Miss! Aufwachen! Wir sind da, wo sie hinwollten!" "Was?!", dass Mädchen fuhr erschrocken hoch. Sie hatte nicht bemerkt wie sie eingeschlafen war. Etwas verwirrt und schlaftrunken sah sie sich um. Das verflog allerdings recht schnell, da sie sofort das große dunkel Haus erkannte, vor welchem sie geparkt hatten. "Ah...natürlich. Ähm, danke schön, Mr. Wie viel schulde ich Ihnen?", fragte sie mit rauer Stimme und krammte nach ihrer Brieftasche. "10 Dollar, Miss,", brummte der Fahrer. Schnell zog das Mädchen 10 Dollar heraus und gab sie dem Fahrer. Dann stieg sie aus, ging um das Auto herum und öffnete den Kofferraum. Indes war auch der Fahrer ausgestiegen. Er wollte gerade die Taschen für sie heraus nehmen, doch das Mädchen war schneller. "Nein, danke, Mr! Sie brauchen mir nicht zu helfen! Das schaff ich schon,", sagte sie udn hiefte die schweren Taschen heraus. Sie stellte sie auf dem nassen Kies ab, bedankte sich bei dem nun etwas beleidigtem Fahrer, wie es ihr schien, drehte sich um, lief zu dem großem düsterem Haus und zog eine Schlüsselkarte heraus. Sie öffnete die Haustür mit der Karte, ging hinein und ließ die Tür ins Schloss fallen. Im Inneren des Hauses war die Luft abgestanden und eklig. Sie stellte die Taschen ab und zog die Schuhe aus. In diesem Moment hörte sie, wie die Taxe von dem Grundstück ihrer Familie fuhr. Nun befand sie sich in einem anderem Haus. Einem Haus, dass ihr mehr als fremd war und welches trotzdem ihrer Familie gehört hatte. Sie atmete die stickige Luft tief ein. "Ich bin zu Hause." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)