Hinter Gittern von abgemeldet (Der Gazette-Knast) ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Uruha und Ruki hatten sich was von dem Essen mitgenommen, was in Kais Zelt war. Als alle sich um Aoi gekümmert hatten, waren sie allein gewesen. Jetzt war das Unwetter vorüber und sie konnten in ihr eigenes Zelt zurückkehren. Dort futterten sie erstmal ein wenig von dem Essen. Als sie fertig waren, machten sie sich bettfertig und zogen sich bis auf die Unterhosen aus. „Sag mal… Seit wann bist du eigentlich… so wie du bist?“, erkundigte sich Uru bei Ruki. „Hm. Ich glaube seit der neunten Klasse. Da haben wir mal einen neuen Schüler bekommen. Ich hab bemerkt, dass ich ihn von Anfang an toll fand. Und als ich erfuhr, dass er schwul war, sah ich einen Funken Hoffnung für mich.“ „Und weiter?“ Uru lauschte gespannt. „Ich habe mich mal nach der Schule mit ihm getroffen. Zum Lernen versteht sich.“ Ruki grinste. „Und irgendwie kamen wir uns da nah, doch außer fummeln passierte noch nicht viel. Ich musste aufpassen, dass die in der Schule nichts davon mitbekamen. Nicht mal Reita erzählte ich was und er ist mein bester Freund.“ „Und das waren so deine ersten Erfahrungen?“ „Ja. Aber nicht meine einzigen. Aber egal. Und wie lange bist du schon schwul?“, wollte nun Ruki wissen. „Ich hab das schon gemerkt, als ich in der sechsten Klasse war. Also quasi am Beginn der Pubertät. Wir hatten leider keine schwulen Jungs bei uns, deswegen bekam ich ziemlich oft eine Abfuhr. Und alle wussten, dass ich schwul war. Deswegen bin ich vermutlich zur Prostitution gekommen.“ „Und hast du da deine ersten Erfahrungen gemacht?“ „Nein, vorher schon. In der zehnten Klasse habe ich einen Jungen getroffen. Er hatte sein letztes Jahr auf unserer Schule und kam auf mich zu, als er die Gerüchte über mich gehört hat. Und so trafen wir uns ab und zu und kamen uns näher. Irgendwann schliefen wir halt auch miteinander. Wann hattest du dein erstes Mal?“ Ruki wurde rot. „Gestern.“ „Wirklich?“ Uruha war erstaunt. „Ja. Ich hatte noch nie Sex mit Männern. Ich hab das ganze irgendwann verdrängt. Und wenn ich eine männliche Gelegenheit gefunden hab, dann ging es nur ums Fummeln oder so. Nie mehr. Sex nur mit Frauen. Ich bin eigentlich immer froh gewesen, bi zu sein, weil ich dann überall Auswahl hatte.“ Diese Ehrlichkeit erstaunte Uruha. Aber er fand es gut, dass Ruki so ehrlich zu ihm war. „Und jetzt scheine ich endlich mal was Passendes gefunden zu haben.“ Ruki lächelte den Größeren an. „Ja, aber eine Sache müssen wir noch klären.“, meinte Uru. Ruki sah ihn fragend an. „Und was?“ „Dass mit dem Seme und Uke.“ „Und was willst du da klären? Ist doch klar, dass ich Seme bin.“ „Ich werde aber nicht immer meinen Hintern hinhalten.“, beschwerte sich Uruha. „Und was willst du dagegen tun?“, fragte Ruki und schwang sich auf Uruha. „Ganz einfach.“ Uru drehte sich und zog Ruki unter sich. „Wir wechseln uns jedes Mal ab. Gestern warst du Seme. Das nächste Mal bin ich dran.“ Uru grinste dreckig. „Und wann ist das nächste Mal?“ „Nicht heute Nacht. Die anderen könnten uns hören. Du warst nicht gerade leise.“ „Du aber auch nicht, Barbie. Du hast geschrien.“ „Ach, dir hat es doch gefallen.“ „Natürlich hat es das.“ Ruki griff – während er lag – zwischen Urus Beine und zog die Unterhose ein Stück runter, sodass sein Stolz entblößt war. „Was hast du vor?“, wollte der Große wissen und schaut auf Rukis Hand. Diese schloss sich sanft um Uruha und drückte leicht zu. Ruki grinste, während sein Partner fest die schwungvollen Lippen zusammenpresste, um nicht stöhnen zu müssen. Doch der Kleine machte es ihm schwer. Er fing an seine Hand auf und ab zu bewegen und Uru zu reizen. Doch ihm reichte das. Uru rutschte nach hinten und entglitt so Rukis Hand. Jetzt saß er auf seinen Knien und kam an Rukis Körpermitte ran. Böse grinsend ließ nun Uruha seine Hand in die schwarze Unterhose des unter ihm Liegenden gleiten und umfasste dessen kleinen Freund. „Wollen wir doch mal sehen, wer hier Seme ist.“, meinte der Große und warf Ruki einen lasziven Blick zu. Dann glitten seine Finger an dem Schaft auf und ab und Ruki begann mit stöhnen. Am Anfang war er nicht allzu laut. Deswegen erhöhte Uruha das Tempo und spürte, wie Ruki immer erigierter wurde. Doch auch ihn selbst machte es geil. Und als Ruki dann auch noch Hand an Uruha anlegte, konnten beide nicht mehr an sich halten und stöhnten auf. Sofort schlug jeder seine freie Hand vor den Mund. Das mussten die anderen gehört haben. Aber selbst wenn, war es ihnen relativ egal. Sie verharrten einen Moment stumm und lauschten. Dann sahen sie sich in die Augen und grinsten. Ruki fängt als erster wieder mit den Bewegungen an. Uruha tut es ihm gleich. Im selben Rhythmus bewegten sich ihre Hände und deswegen ergossen sie sich gleichzeitig. Wieder stöhnten sie laut, aber jetzt interessierte es sie gar nicht. Uruha lehnte sich vor und küsste Ruki. „Ich liebe dich.“, hauchte der Große dem Kleinen auf die Lippen. „Ich dich auch.“, gab der Untenliegende zurück und verpasst Uru einen Zungenkuss. Als das kurze Spiel vorbei war, stieg Uruha von Ruki runter. Sie machten die Sauerei mit Taschentüchern sauber und legten sich dann gemeinsam auf eine Matratze. Ruki kuschelte sich in Urus Arme und Uru hielt den Kleinen eng umschlungen. So kuschelten sie sich in eine ruhige Nacht… Als ich erwachte, lag ich in Reitas Armen. Es war bequem, ohne Frage. Aber da die Sonne schon tierisch schien, mussten wir langsam mal aufstehen. Ich löste mich vorsichtig aus Reitas Armen und zog mich dann schnell an. Leise stieg ich aus dem Zelt und ging an den Teich Zähneputzen. Dort traf ich schon auf Kai. „Morgen, Kai.“, begrüßte ich ihn. „Guten Morgen, Sai.“, gab er fröhlich zurück. „So gute Laune? Das ist aber toll.“ „Finde ich auch. Trübsalblasen ist nicht mein Ding.“ „Stimmt. Dich nicht fröhlich zu sehen, ist schlimm…“, gab ich zu. „Aber das wird ab jetzt sicher nicht mehr so.“ „Flitti.“, sagte ich nur und Kai nickte. „Mir fällt grad was ein. Schau mal hier.“ Kai reicht mir ein Blatt Papier. Ich dachte zuerst, es wäre das von der Aktion. Aber es war ein Aufgabenblatt von Fujiwara. „Eine Höhle finden, um den Teamgeist zu stärken? Wie soll das denn gehen?“, fragte ich, nachdem ich den Zettel durchgelesen hatte. „Keine Ahnung. Vielleicht sollen wir das Gebiet konzentrisch absuchen oder wir kommen allein nicht weit. Oder so was halt.“, mutmaßte Kai. „Wir sollten ihn nachher mal den anderen zeigen.“, schlug ich vor und putze meine Zähne. Kai wollte schon wieder gehen. „Kann ich beim Frühstück helfen?“, fragte ich noch schnell. „Klar.“, gab er mit einem Grinsen zurück und ging zum Lager. Ich machte mich fertig und ging dann zurück zu meinem neuen Zelt. Dort schien Reita noch immer zu schlafen. Ich packte mein Zeug ein und wollte dann wieder raus zu Kai. Doch auf einmal spürte ich eine Hand an meinem Hintern. Ruckartig fuhr ich herum. Reita grinste mich scheinheilig an. „Guten Morgen, meine Schöne.“, begrüßte er mich und richtete sich so auf, dass ich seinen tollen Oberkörper sehen konnte. Ich zwang mich in sein Gesicht zu sehen. „Morgen…“, gab ich verlegen zurück. Ich wollte mich umdrehen und aus dem Zelt verschwinden. „Wo willst du denn hin?“ Reita hielt mich am Bund meiner Hose fest. „Ich will Kai beim Frühstück helfen.“ Ich griff nach Reitas Hand, damit er mir nicht die Hose runterzog. Doch er war stärker und zog mich zu sich. Dann drehte er mich so, dass unsere Gesichter einander zugewandt waren. „Ich will einen Guten-Morgen-Kuss.“, grinste er. Ich beugte mich schnell runter und gab ihm einen flüchtigen Kuss. Enttäuscht sah er mich an. „Was war das denn?“ „Ein Kuss.“, gab ich zurück. „Ich zeig dir mal, wie das geht.“ Reita zog mich zu sich runter und küsste mich innig. Ich war von solcher Zärtlichkeit ziemlich erstaunt. „I-ich geh dann mal… Kai helfen…“, stammelte ich und verließ das Zelt. Reita grinste mir zufrieden hinterher. Als ich jedoch bei Kai ankam und helfen wollte, war Flitti aber schon da. Alles war fertig und ich war wieder einmal überflüssig. Als Kai mich sah, lächelte er, doch ich erwiderte es nicht. Auch nicht, als Flitti mich angrinste. Ich ging einfach weiter, weil ich keinen Hunger mehr hatte. Langsam fand ich das mit Kai blöd. Erst sagen, dass ich helfen soll und mich dann dumm dastehen lassen. Darauf konnte ich wirklich verzichten. Ich setzte mich auf den Baumstamm vor dem Wasserfall und starrte ins Wasser. Tolle Welt. Wäre ich mal damals mit in die Luft geflogen. „Hey. Warum sitzt du nicht bei den anderen?“ Reita setzte sich neben mich. „Darum nicht.“ Er hielt mir was zu essen unter die Nase. „Kein Hunger.“, sagte ich. „Flitti hat mir es für dich gegeben.“, sagte er. Widerwillig nahm ich es und hielt es in den Händen. „Was ist los?“, drängte Reita weiter. „Naja… Ich sollte Kai helfen und als ich da war, war alles fertig und Flitti war bei ihm. So war es auch letztens in der Küche gewesen. Ich sollte helfen, war dann aber nur wieder überflüssig… Es sind nur Kleinigkeiten, aber es nervt mich trotzdem…“ „Du bist nicht überflüssig.“ Ich sah Reita an. Natürlich war ich überflüssig. „Mich braucht doch keiner.“ „Flitti braucht dich bestimmt.“ „Nein, sie hat ja jetzt Kai.“ „Bist du eifersüchtig?“ „Kann sein… Wenn das mit den beiden jetzt so super läuft, bin ich doch nur noch Nummer 2.“ „Aber ich glaube, es gibt da jemanden, für den du die Nummer eins bist.“, meinte Reita verschwörerisch. „Ach? Und wer?“ Reita lächelte mich an. Verdammt, das sah so süß aus. So ein Gesicht müsste verboten werden. Dann beugte er sich vor und gab mir einen Kuss, der so viel Gefühl enthielt, dass mir ganz schwindelig hätte werden können. In meiner Einbildung. „Du bist meine Nummer eins.“, meinte er liebevoll. Ich sah ihn erstaunt an. Ich wusste erst nicht, was ich sagen sollte. Doch die Worte fanden trotzdem ihren Weg aus meinem Mund. „Ich liebe dich.“ Ich konnte es einfach so sagen. Es war eigenartig. Als wären das nicht meine Worte. Aber es waren meine. „Ich liebe dich auch.“, haucht Reita mir gegen die Lippen, bevor er mich wieder küsst. Auf einmal hörte ich ein Pfeifen. Wir drehten uns schnell nach hinten um. Ruki kam angelaufen und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. „Mensch, also hat es doch mal geklappt mit euch. Wie süß.“, meinte er. „Wo hast du denn Uru gelassen?“, fragte ich neugierig. „Er schläft noch.“ „Ich kann mir vorstellen, wieso.“ Ruki wird rot. „Was meinst du?“ „Ach komm, das weißt du. Ihr ward nicht zu überhören.“ „Shit.“, fluchte er leise. „Ist doch nicht schlimm. Ich finde es irgendwie total niedlich, dass ihr beide euch so versteht.“, meinte ich grinsend. „Hm…“ Ruki grinste ein wenig verschwörerisch. Und als Uruha auch noch ankam, klebte sein Blick förmlich auf ihm. Beide waren ursprünglich zum Zähneputzen hergekommen. „Guten Morgen ihr zwei.“, begrüßte uns Uru. „Morgen, Uru.“, sagte ich und lächelte ihn an. Ich hatte das mit Kai und Flitti wieder vergessen und es war mir auch egal. Sollten die mich halt nich beachten. Ich hatte jetzt Reita. „Hat Kai euch schon das mit dem Zettel erzählt?“, sagte ich an alle gewandt. „Was?“, wollen alle drei auf einmal wissen. „Das mit dem Teamgeistquatsch und der Höhle.“ „Nö.“ „Dann lest euch das durch, wenn ihr bei Kai seid.“, meinte ich. Sie nicken. Ich stand auf und sah Reita an. Dann hielt ich ihm meine Hand hin und er ergriff sie. Wir gingen zusammen zum Lager, wo Kai und Flitti immer noch redeten. Wir setzten uns einfach dazu. „Kai, du musst den anderen das mit der Höhle nachher noch erzählen.“, teilte ich ihm mit. „Mach ich.“ „Wo ist Aoi?“, erkundigte sich Reita. „Keine Ahnung. Vielleicht schläft er sich noch aus.“, mutmaßte Flitti. „Es sollte ihn mal jemand wecken gehen.“, schlug ich vor. Da alle sofort aufsprangen (*Achtung: Sarkasmus*), stand ich auf. „Schon gut, ich geh mal nach ihm sehen.“ Ich machte mich auf den Weg in unser altes Zelt, wo Aoi eigentlich noch schlafen musste. Ich machte das Zelt auf und fand Aoi mit hinter dem Kopf verschränkten Armen vor. „Willst du nichts was essen kommen?“, fragte ich ihn. „Keinen Hunger.“, gab er zurück. „Bist du sauer wegen Kai?“, fragte ich einfach mal. „Was geht dich das an?“ „Es geht auch um Flitti. Da geht mich das schon was an.“ „Ich weiß doch auch nicht. Er ist nur ein Konkurrent für mich…“ „Stimmt. Aber ich glaube, du hättest eine Chance, wenn du dich nicht immer wie ein Ekel aufführen würdest.“, sprach ich frei von der Leber weg. „Ekel? Okay, du hast recht… Ich weiß auch nicht was los ist.“, gab er zu. „Wie wäre es, wenn du jetzt einfach mal aufstehst und den anderen zeigst, dass es dir gut geht?“ „Hm, mach ich.“, meinte er. „Willst du zu deinem Zelt?“ Er nickte. „Kommst du klar oder brauchst du Hilfe?“ „Nein, danke. Geht schon. Das Schlafen hat mir gut getan.“ „Okay. Bis gleich dann.“ Ich verließ das Zelt. Wow, Aoi klang total vernünftig. Das erstaunte mich jetzt. Sein Verhalten im Gegensatz zu gestern Abend… Wahnsinn, wie schnell sich Menschen ändern können. Ich nahm wieder neben Reita Platz. Alle sahen mich fragend an. „Er lebt noch.“, sagte ich trocken. Alle sahen mich erstaunt an, bevor Ruki und Reita zu lachen anfingen. „Ja, im Ernst. Er kommt gleich.“, meinte ich und grinste. Ich sah Reita an. Er sah ja mal voll süß aus, wenn er lachte. Ich konnte gar nicht wegsehen. „Sai, du starrst Reita gleich zu Tode.“, lachte Flitti. Ich sah sie an und wurde rot. Reita legte einfach einen Arm um mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Awww.“, machte Flitti. Es klang aber nicht so ironisch, wie es eigentlich klingen sollte. Wir aßen erstmal weiter und ein paar Minuten später kam Aoi. „Guten Morgen.“, sagte er und klang dabei sogar etwas freundlich. „Morgen.“, erwiderten die anderen so nett es ging. Nur Kai nicht. Er sagte gleich mal gar nichts und bekam dafür einen von Flitti in die Seite geknufft. Aoi setzte sich und Flitti reichte ihm was zu essen. Ich bewunderte sie irgendwie, dass sie trotz Aois Gelaber und Arroganz jetzt so nett zu ihm war. Aoi schien es genauso zu gehen, denn er sah das Essen erst ungläubig an, bevor er es dankend annahm. Das restliche Essen verlief gut. Kai erzählte den anderen von dem Zettel und der Aufgabe. Die Ruki und Reita waren sofort Feuer und Flamme. Uruha fand es nicht so prickelnd und Aoi sagte nichts. Ich fand die Idee auch nicht so megamäßig, aber so kamen wir auch mal raus. Flitti grinste, denn so konnte sie mit Kai durch die Wälder wandern. Das würde sicher schön werden. „Also. Alle packen jetzt das Wichtigste zusammen und dann treffen wir uns wieder hier. Denkt dran. Wir sind vielleicht nur diesen einen Tag weg, also nehmt nur wichtiges mit.“, belehrte uns Kai. Alle nickten und wir gingen zu unseren Zelten. Als ich in unsers ging, hatte ich wieder Reitas Hand auf meinem Hintern. „Reita!“, warnte ich ihn. „Was denn?“, fragte er unschuldig und setzte sich auf die Luftmatratze. „Du weißt ganz genau, was ist.“, meinte ich und sah ihn scharf an. Er grinste nur und beugte sich dann schnell vor, um mich zu küssen. Dabei fiel ich nach hinten auf die Luftmatratze und er auf mich drauf. Ich schrie kurz auf, weil ich mich erschrak. Reita ließ sich nicht beirren und küsste mich. Dann stütze er sich neben meinem Kopf ab. Er grinste. „Was?“, fragte ich. „Nichts.“, grinste er weiter. „Gut, dann geh von mir runter.“, meinte ich und drückte meine Hände gegen seine Brust. Scheiße. Dieser Körper… Er würde mich noch wahnsinnig machen. Ich nahm meine Hände wieder weg. Reita stand trotzdem auf. Wir packten jetzt unsere Rucksäcke zusammen. „Wir werden sicher Teams bilden oder?“, fragte er mich. „Weiß nich. Da stand jedenfalls nichts Konkretes.“ „Aha.“ „Aber es soll das Teamwork schulen, also werden wir wohl alle zusammen losziehen, oder?“ „Möglich. Wir fragen einfach mal Kai, unseren Pseudo-Anführer. Der wird das schon regeln.“, grinste Reita. Wir hatten alles und gingen nun endlich aus dem Zelt. Am Steinring trafen wir Kai und Flitti. Die anderen waren noch nicht fertig. „Ich geh mal Aoi holen.“, meinte Flitti. „Sai, holst du bitte unsere beiden Turteltauben?“ Ich nickte und ging zum Zelt von Ruki und Uru. Ohne mich bemerkbar zu machen, machte ich das Zelt auf und sah Ruki auf Uru sitzen. Beide wandten sich mir erschrocken zu. „Hey, das könnt ihr auch später machen. Wir wollen los.“, tadelte ich sie grinsend. Beide nickten verstört und ich ging wieder. Am Treffplatz war Aoi nun auch schon eingetroffen. „Alle endlich da?“, fragte Kai, als auch Ruki und Uruha hinter mir erschienen. „Also gut. Auf dem Zettel steht, dass die Höhle im Umkreis von einem Kilometer hier sein soll. Nun weiß ich nicht, ob wir uns in ein dreier und ein vierer Team aufteilen, oder immer zwei und einmal drei.“ „Oder alle einzeln.“, meinte Aoi. „Wir sollen doch das Teamwork stärken.“, meinte Uruha verwundert. „Stimmt…“ „Also dann. Teilt euch auf, wie ihr wollt.“, meinte Kai. Er ergriff sofort Flittis Hand, Reita meine und Ruki nahm Uruhas. Aoi stand ziemlich dumm da. „Dann komm noch mit zu uns.“, schlug ich Aoi vor und hielt grinsend meine Hand hin. Widerwillig kam er zu uns. „Alles klar. Dann wollen wir mal los.“ Wir gingen in 10-Meterabständen durch den Wald und durchkämmten alles. Als wir nach einer halben Stunde in der einen Richtung nichts fanden, gingen wir einfach nach rechts. Wir machten es so, wie Kai es gesagt hatte. Wir suchten alles konzentrisch ab. Doch wir fanden wieder nichts. Auf einmal aber rief Flitti uns. „Ich hab die Höhle!“, schrie sie und wir eilten zu ihr. Alle standen um eine schräge Öffnung im Erdboden herum und starrten in die finstere Dunkelheit. „Und da sollen wir rein oder was?“, wollte Uruha wissen. „Es stand nichts auf dem Zettel, aber wir können ja mal reinschauen oder? Der Neugierde halber.“, schlug Kai vor. Alle stimmten zu und wir stiegen langsam und einer nach dem anderen hinab. „Aahrg, Scheiße!“, schrie Flitti. „Flitti?! Was ist los?“, rief ich. Alle rannten zu ihr. Bevor mich das gleiche Schicksal wie Flitti ereilen konnte, hielt mich Reita mit beiden Armen fest umschlungen. „Pass auf! Da ist ein Loch!“, warnte er mich. Ich sah ihn an und mir wurde warm. Aber darum ging es jetzt nicht. Flitti war wichtiger. „Flitti, was is passiert?“, fragte ich sie. „Ich hab das scheiß Loch nich gesehen und bin voll reingeknallt. Und – scheiße – ich glaub, ich hab mir was gebrochen.“ „Wir müssen sie da rausholen!“, sagte Aoi und sah sich hektisch um, wie wir sie am besten rausbekommen könnten. „Kann mal jemand Licht machen?“, sagte ich laut. Sofort gingen drei Feuerzeuge an. Die Jungs hielten sie ins Loch und ich entdeckte Flitti einen oder zwei Meter unter uns. „Ich steig rein. Ich bin der Größte.“, sagte Uruha und gab sein Feuerzeug Ruki. Dann stieg er in das Loch zu Flitti. „Hast du dir das Bein gebrochen?“, hörte ich ihn fragen. „Ja, ich glaub schon. Tut scheiße weh.“, sagte Flitti. „Ich heb dich doch. Ihr da oben müsst sie mir dann abnehmen, klar?“, rief Uru uns zu. Die Jungs stellten sich bereit. Zumindest Reita, Aoi und Kai. Ich hielt mit Ruki zusammen die Feuerzeuge. Als Flitti auf einmal zu sehen war, griffen die Jungs vorsichtig zu und hoben sie hoch. Uruha wollte auch aus dem Loch und Ruki schnappte sich eine Hand. Alle waren aus dem Loch und Kai besah sich erstmal Flittis Bein im Schein der kleinen Flammen. „Wir müssen aus der Höhle. Hier kann ich nichts machen.“, meinte Kai. Zusammen mit Aoi brachte er Flitti aus der Höhle. Wir folgten dem Trupp. Ich bemerkte, dass Ruki ständig an Uru rumfummelte und ihm den Dreck wegmachte. Das sah aber auch niedlich aus. Wir waren wieder aus der Höhle, aber es sah anders aus, als der Eingang. „Sind wir hier richtig?“, fragte Ruki. „Keine Ahnung. Sieht aber irgendwie anders aus.“, stellte Reita fest. „Stimmt. Und hier sind keine Spuren von uns.“, sagte ich, nachdem ich den Boden einen Moment lang abgesucht hatte. „Oh Shit. Was machen wir jetzt?“, fragte Aoi. „Wir werden wohl hier irgendwo schlafen müssen. Die Sonne geht schon unter.“ Alle sahen ziemlich schockiert aus. Aber es schien keinen Ausweg zu geben. „Na, bevor wir hier wie die Idioten im Dunkeln durch den Wald irren, suchen wir uns ein gemütliches Plätzchen. Ein Feuer werdet ihr Jungs doch wohl zustande bringen.“, redete ich weiter. „Na und ob.“, meinte Reita motiviert. Wir suchten also ein bisschen die Umgebung ab und fanden eine Höhle, die in eine Felswand eingelassen war. Es war vor Wind und Wetter geschützt und wir schafften Flitti erstmal rein. Während Ruki und Uruha wieder Holz sammeln gingen, suchte Kai einen langen Stock, den er als Schiene für Flittis Bein nehmen wollte. Dazu nahm er noch Fetzen von seiner Hose. „Du musst doch nicht deine Hose kaputt reißen!“, empörte sich Flitti, als Kai den Stoff unterhalb seiner Knie aufschnitt. „Doch. Anders kann ich die Schiene nicht fixieren.“, widersprach er. Flitti ließ sich das Bein schienen und beobachtete Kai dabei. Er sah total niedlich aus und hochkonzentriert. Flitti betrachtete ihn so lange. Uru und Ruki kamen mit dem Holz zurück und sie machten sich sogar gleich daran ein Feuer zu entzünden. Eine viertel Stunde später loderte es hell und spendete Wärme. Noch war es warm, aber bald würde die Nacht komplett hereinbrechen und es würde kalt werden. Alle saßen nun um das Feuer. Flitti hatte sich gegen Kai gelehnt und schien es zu genießen. Ich hatte mich leicht an Reita gekuschelt und auch Uru saß eng bei Ruki. Nur Aoi war ziemlich abgeschlagen von uns. Er tat mir schon leid, aber ich konnte nichts dagegen machen. Sein Blick war stur in das Feuer gerichtet und er sah traurig aus. „Und jetzt müssen wir hier draußen übernachten?“, fragte Uruha. Er klang leicht angenervt davon. „Ja, leider.“, meinte Ruki und legte eine Hand auf seinen Schenkel. „Aber das wird nur heute sein. Morgen werden wir sicher den Weg finden.“ Uruha schien leicht besänftigt und kuschelte Ruki an sich. Durch das Lodern des Feuers wurde ich langsam schläfrig. Es war hypnotisch. Und schon bald schlief ich ein… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)