Hinter Gittern von abgemeldet (Der Gazette-Knast) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Ich schlief nicht gut. Schatten verfolgten mich in meinem Traum und führten mir alle schlimmen Erinnerungen vor Augen. Als ich schweißnass aufwachte, sah ich nur verschwommene Bilder des Traums. Ein Glück. Ich saß fast senkrecht im Bett und atmete schwer. Ein Blick auf die Digitaluhr neben mir sagte mir, dass es früh um sieben war. Eigentlich müssten wir ja jetzt eh aufstehen. Perfekt. Nachdem ich das Bett verlassen hatte, ging ich zum Schrank und nahm frische Sachen raus. Leise verließ ich das Zimmer, denn Flitti schlief noch tief und fest. Langsam schlich ich den Gang entlang. Der Weg zum Bad war nicht weit, aber mir kam er wie eine Ewigkeit vor. Ich musste an den Zimmern einiger Jungs vorbei. Als ich bei Rukis Zimmer war, blieb ich stehen. Von hier aus führte ein kurzer Gang nämlich zu den Bädern. Jungs und Mädchen getrennt, versteht sich. Ich öffne die Tür zum Mädelsbad und ging rein. Meine Sachen legte ich neben die Dusche ab und das Handtuch davor. Duschzeug hatte ich mir auch bereitgestellt. Ich hatte es aus meiner Waschtasche genommen, die ich ans Waschbecken stellte, damit ich mir nachher die Zähne putzen konnte. Ich ging wieder zur Dusche und zog mich aus. In der Dusche drehte ich das Wasser auf und erschrak bei der Kälte. Jetzt war ich auf jeden Fall wach. Aber das Wasser wurde nach ein paar Augenblicken wärmer. Ich machte mich also sauber und stieg nach einer viertel Stunde mit tropfendem Haar aus der Kabine. Ich schnappte mir schnell mein Handtuch und trocknete mich ab. Meine Haare fönte ich nie, weswegen ich sie nur trocken rubbelte und dann kämmte. Ich stellte mich vor den Spiegel. Meine Augen waren leicht gerötet. Konnte aber auch vom Schlafen sein. Ich schüttelte leicht den Kopf und nahm dann mein Zahnputzzeug raus. Nachdem ich mich auch im Mund sauber fühlte, kämmte ich wieder meine Haare. Gedankenverloren tat ich dies. Immer wieder kam mir der eine Satz von Reita in den Sinn. „Ich habe kein Interesse an dir.“, wiederholte ich laut. Ich sah mir dabei tief in die Augen. Ja, es tat wieder weh. Verdammter Scheißdreck. Ich trat zurück und steckte mein Zeug wieder in die Tasche, die ich anschließend in den Badezimmerschrank verstaute. Ich schloss gerade die kleine Tür, als die große Badtür sich öffnete. Flitti kam leicht verpennt rein. „Morgen.“, sagte ich und wollte eigentlich wieder gehen. „Stop, Stopp, Stopp.“, sagte sie und blockierte die Tür. „Erst erzählst du mir mal, warum du gestern schon geschlafen hast, als ich reinkam. So spät war es nämlich noch nicht.“ „Ich… also… Reita kam nach einer Weile zu mir… und… er sprach mich auf mein seltsames Verhalten an… Und… dabei fiel mir halt auf, dass…also… dass ich ihn wohl ziemlich mag…“, stammelte ich. „Und hat er es bemerkt?“, fragte Flitti und sah leicht aufgeregt aus. Ich nickte. „Jetzt spann mich nicht auf die Folter. Was hat er gesagt?“ „Er hat kein Interesse an mir.“ Diese Worte kamen kalt über meine Lippen. Entsetzt sah Flitti mich an. „Verarsch mich nicht. Das hat er nicht gesagt.“ „Doch.“ Wieder stahl sich eine Träne aus meinem Auge. Ich wischte sie schnell weg. „Ich hab keinen Hunger. Geh du allein zum Frühstück.“, sagte ich und verließ jetzt das Bad. Auf dem Gang ist niemand. Ich gehe wieder langsam weiter. Auf einmal höre ich eine Tür aufgehen. Mein Kopf dreht sich langsam nach hinten und ich sehe Reita, der scheinbar ebenfalls Duschen gehen will. Er hat einen Kulturbeutel und ein Handtuch dabei. Dann findet sein Blick mich. Ich erkenne darin nichts. Bevor ich weiter heulen kann, drehte ich mich ruckartig um und lief schnell den Gang entlang. Wieder ist mein Kopf gesenkt. Ich hörte nicht, dass er weiterging. Sah er mir nach? Unsinn. Dazu hatte er keinen Grund. Ich riss die Tür unseres Zimmers auf und knallte sie schnell hinter mir zu. Verdammt. Nichtmal auf zehn Meter konnte ich mich ihm jetzt nähern. Es machte mich fertig, aber was sollte ich machen. Mir kam nur eine Idee. Aber die war nicht wirklich gut. Ruki. Er kam mir als erstes in den Sinn. Doch jetzt ging es eh nicht. Er würde Frühstücken gehen. Wieder mal setzte ich mich auf mein Bett. Hier wollte ich aber nicht die ganze Zeit bleiben. Vielleicht sollte ich wieder in den Garten gehen. Aber das war auch doof, weil ich dann sicher auf dem Weg auf jemanden stoßen würde. Und dann kämen blöde Fragen, auf die ich herzlich verzichten konnte. Also doch erstmal hier rumgammeln. Flitti kam nach einer Stunde wieder. Sie musste ja jetzt zum Gespräch mit dem Psycho. „Wir sehen uns nachher. Mach dich nicht so wegen ihm fertig.“, riet sie mir noch. Dann ging sie. Leichter gesagt, als getan. Aber jetzt hatte ich irgendwie Hunger. Also wartete ich noch ein paar Minuten, bevor ich vorsichtig das Zimmer verließ. Ich schaute auf den Gang. Alles leer. Super. Also stahl ich mich aus dem Zimmer und machte mich auf den Weg zur Küche. Wieder schaute ich um die Ecke hinein. Alles leer. Wieder super. Ich ging zum Kühlschrank und suchte mir was Essbares heraus. Als ich das hatte, setzte ich mich an den Tisch und nahm die Flasche Wasser, die dort stand. Sie war noch verschlossen. Ich holte noch ein Glas und setzte mich wieder. Langsam verspeise ich das Essen und träumte vor mich hin. Auf einmal stand Ruki in der Küche. Ich schaute erstaunt zu ihm auf, aber sein Blick sagte nichts. Er schien mit mir gerechnet zu haben. „Hallo, Sai.“, sagte er und setzte sich zu mir. „Hi…“, brachte ich nur hervor. „Ist alles okay? Irgendwie siehst du etwas fertig aus.“, stellte er fest. „Ich? Ach was… Mach dir keine Gedanken…“, lenkte ich ab. „Ich hab nur etwas Kopfschmerzen.“ „Ich weiß, wo Tabletten sind, die dir helfen. Warte, ich hol dir eine.“ Ruki stand wieder auf und ging zum Küchenschrank. Dort kramte er in einer Schublade herum. Ich konnte nicht sehen, was er da machte, deswegen sah ich auch nicht, dass er eine Tablette aus seiner Tasche nahm. „So, hier. Ich mache sie ins Wasser, dann kannst du das Zeug trinken.“, sagte er und ließ die kleine weiße Tablette in mein Wasserglas fallen. Ich wartete einen Moment, bis sie ganz aufgelöst war und trank dann. Es schmeckte bitter, aber das war sicher normal. Aber normal war nicht, wie ich mich danach fühlte. Mein Blick verschwamm und auf einmal war mir alles egal. Ich hatte Reita vergessen. „So und jetzt kommst du mit mir.“, hörte ich Ruki sagen. Er ergriff meine Hand und zog mich hoch. Mein Körper fühlte sich leicht an und ich lief hinter Ruki her, als dieser die Küche verließ. Sein Weg führte uns den Gang entlang. Das bekam ich noch mit. Und auch, wie wir in ein Zimmer gingen. Es war vermutlich Rukis. Der Junkie führte mich zum Bett und schubste mich sanft darauf. Dann beugte er sich schon über mich und begann meinen Hals zu küssen. „Ich habe ja gesagt, dass ich dich kriegen werde.“, meinte er dazu. Ich hatte mich wehren wollen, aber mein Wille verweigerte mir jeden Befehl. Und so begann Ruki mich langsam auszuziehen und jeden Zentimeter nackter Haut zu erkunden. Schon bald war ich nur noch in Unterwäsche. Ruki leckte sich die Lippen. „Endlich kann ich mal wieder Spaß haben.“ Er zog sich nun ebenfalls aus und war kurz darauf nur noch in Unterhose. Ich hätte gern seinen tollen Körper bewundert, aber dafür bekam ich zu wenig mit. Mein Verstand driftete ab und das einzige, was ich noch bemerkte, war, wie Ruki mir auch die letzten Sachen auszog und das ebenfalls bei sich tat. Und dann vergewaltigte er mich. Das ganze dauerte gut eine halbe Stunde. In dieser Zeit bekam ich fast nichts mit. Ich spürte nur unterschwelligen Schmerz, denn Ruki war überhaupt nicht zimperlich mit mir. Ich meinte sogar gehört zu haben, wie er tief und kehlig stöhnte. Also schien es ihm ziemlich zu gefallen. Als es vorbei war, zog sich Ruki wieder an und begann, das gleiche bei mir zu tun. Als er mein Shirt in der Hand hatte, erwachte ich aus meiner künstlichen Trance. „Was… was machst du da?“, kam es über meine trockenen Lippen. „Dich anziehen.“ „Sieht mehr so aus, als würdest du mich ausziehen.“ „Nein, ausgezogen hatte ich dich vorhin schon.“ „Was?“ Ich verstand das nicht. „Ich habe dich zu einer richtigen Frau gemacht.“, sagte Ruki mit einem selbstzufriedenen Grinsen. Fassungslos sah ich ihn an. Jetzt fehlten mir die Worte. „Ich habe dir deine Unschuld genommen. Aber keine Angst. Der Schmerz vergeht mit der Zeit. Du bist ja nicht die erste Jungfrau, die ich in meinem Bett hatte.“, wieder grinste er. Er zog mich fertig an. In dieser Zeit hatte sich mein Gehirn ausgeschalten. Als Ruki mich angezogen hatte, half er mir hoch und führte mich zur Tür. „Einen schönen Tag wünsche ich noch.“, meinte er und öffnete die Tür. „Du Schwein. Du mieses, dreckiges, verlogenes Schwein.“, knurrte ich und tastete mich an der Wand entlang nach draußen. Ich fühlte mich schmutzig und wollte mich sauber machen. Deswegen machte ich mich auf den Weg ins Bad. Durch den Einfluss der Drogen war ich allerdings nicht so schnell. Auf einmal hörte ich, wie sich eine Tür öffnete. Ich drehte meinen Kopf langsam und entdeckte Reita. Schwankend wollte ich fliehen, aber ich war natürlich nicht so schnell. „Sai. Was ist los mit dir?“, fragte er und kam zu mir. Ich kroch noch immer Richtung Bad, kam aber nicht so gut voran. „Ich hab Drogen bekommen.“, sagte ich. Mein Mund fühlte sich trocken an und meine Zunge war schwer. „Was?“ „Ruki hat mir eine Tablette ins Glas getan. Angeblich war es eine Kopfschmerztablette.“ Während ich erzählte, schlich ich weiter die Wand entlang. „Und dann hat er mich vergewaltigt.“ Reita, der anfänglich mit mir gelaufen war, blieb stehen. „Nein.“ „Doch.“, sagte ich mit Nachdruck und eine Träne rann mein Gesicht hinab. „Und… wo willst du jetzt hin?“ „Duschen. Ich fühle mich schmutzig.“, stieß ich hervor. Ich war nun an der Tür und öffnete sie. „Ich komme mit.“ „Was?“ Hatte Reita nen Vogel? Als ob ich den beim Duschen dabeihaben wollte. „Du bist noch immer benebelt. Wenn dir da drin was passiert, ist niemand da, um dir zu helfen.“ „Aber… das ist das Mädchenbad.“, sagte ich verständnislos. „Mensch, ich schaue dir doch nicht zu. Ich starre einfach solange die Tür drinnen an, bist zu fertig bist.“ Er kam zu mir und schob sich unter meinen linken Arm. Dann führte er mich weiter ins Bad und bis zum Schrank. Dort ließ er mich wieder los und ich nahm mein Zeug raus. Das Handtuch legte ich vor die Dusche und das Duschzeug war schon drin. Ich sah Reita an, denn ich wollte mich jetzt ausziehen. „Oh, natürlich.“, sagte er und drehte sich zur Tür. Zögerlich fing ich an mich auszuziehen. Als meine ganzen Sachen auf dem Boden lagen, stieg ich in die Dusche. Nach einer viertel Stunde fühlte ich mich schon besser und stieg wieder raus. Ich schlang lediglich das Handtuch um meinen Körper. Die ganzen Sachen stopfte ich in die Waschmaschine, die hier stand und schaltete sie ein. Reita drehte sich nun verwundert um. „Was machst du da?“, wollte er wissen. „Meine Sachen waschen. Sieht man doch.“ „Schon, aber willst du jetzt nur mit einem Handtuch bekleidet zu eurem Zimmer?“ „Äh… ja!“, sagte ich wie selbstverständlich und schlurfte schon an Reita vorbei. Ich öffnete die Tür. „Warte, du brauchst doch ewig.“, sagte er und auf einmal nahm er mich hoch. Er passte auf, dass das Handtuch nicht verrutschte. Reita trug mich also in seinen Armen bis zu unserem Zimmer. Die ganze Zeit sah ich ihn erstaunt und verwundert an. Was war los mit ihm? Warum bitte tat er das? „So. Und jetzt ziehst du dir was an und schläfst eine Weile. Das ist das Beste gegen einen Rausch.“, meinte er und ließ mich vorsichtig runter. Ich nickte nur und öffnete dann meine Tür. „Ich werde mit Ruki reden.“, meinte er dann noch grimmig. „Ich komme heute Abend noch mal bei dir vorbei, um nach dir zu sehen.“ Wieder nickte ich nur stupide und betrat dann mein Zimmer. Flitti war noch nicht wieder da. Ich ging zum Schrank, holte frische Sachen raus und fing dann erstmal an mich richtig trocken zu machen. Meine Haare waren trocken, denn ich hatte ja erst früh geduscht gehabt. Mit frischer Unterwäsche bekleidet, legte ich mich ins Bett. Ich hatte schon wieder vergessen, dass Reita abends noch mal zu mir kommen wollte. Sonst hätte ich mindestens noch ein T-Shirt angezogen. Aber so war es mir im Moment egal. Ich schlief fast augenblicklich ein und verfiel in einen tiefen traumlosen Schlaf… Flitti war heute dran mit kochen. Eigentlich ja Kai, aber er hatte sie gebeten, ihm wieder zu helfen. Der Kochplan stand nämlich noch nicht und solange das der Fall war, würde Kai freiwillig kochen. Flitti war nach dem Frühstück wieder in den Garten gegangen, wo sie auf Kai traf, der scheinbar auch nichts Besseres zu tun hatte. So setzten sie sich beide auf die großen Steine und unterhielten sich ein wenig. Als es kurz vor zehn war, stand Flitti auf. „Ich muss dann mal los zum Psycho.“, teilte sie Kai mit. „Oh, schade. Aber ich sehe dich ja nachher beim Kochen.“, sagte er. „Jepp. Also bis nachher, Kai.“ Flitti verließ den Garten und ging in das Zimmer, dass ihr Fujiwara-san genannt hatte. „Nicht du!“, sagte Flitti, als sie den Typen sah, der mit ihr hier im Raum war. Es war Aoi. „Na super. Und das am frühen morgen.“, stellte Aoi fest und verdrehte die Augen. „Du regst dich auf? Ich muss dich doch ertragen!“, widersprach sie. „Anders herum wird eher ein Schuh draus.“, meinte Aoi angepisst. „Halt bloß die Klappe, du verrückter Pyromane.“ „Ich? Du bist hier die bekloppte und durchgeknallte Satanistin, die ihre Schwester geopfert hat. Ich wette, du hast die Leiche noch ein wenig verschandelt.“ „Das stimmt nicht! Du hast gar keine Ahnung!“ „Erzähl nicht. Ich erkenne durchgeknallte Psychophaten, wenn ich sie sehe.“ „Dann schau mal in den Spiegel. Da wirst du auch einen finden!“ Flitti war schon ziemlich auf hundertachtzig. „Kannst du deine Minderwertigkeitskomplexe nicht mit deiner ebenso durchgeknallten Freundin besprechen?“ „Was? Minderwertigkeitskomplexe? Du hast ein viel größeres Problem. Du bist ein arrogantes Arschloch, dass sich für so extrem geil hält!“ „Ich bin extrem geil.“, sagte Aoi von sich selbst überzeugt. „Pah! In deinen Träumen vielleicht.“ „Geh dich doch einfach deinem scheiß Satan opfern und lass mich in Ruhe.“ „Ich opfere dich gleich!“ Flitti geht auf Aoi los, einzig mit dem Ziel, ihm die hässliche Christenkette abzureißen. Sie erwischte tatsächlich den Anhänger und hielt ihn fest umklammert. „Lass los, du Verrückte!“, rief Aoi, der Flitti lediglich von sich drückte. Doch Flittis Griff war eisern. Sie zog einmal kräftig und die Kettenglieder zersprangen. Mit Wut warf sie das Kreuz auf die Erde und trat wieder und wieder drauf. Aoi reichte es. Er holte mit der Hand aus und scheuerte Flitti eine. Es knallte ganz schön. Vor Schreck taumelte sie ein Stück zurück und sah Aoi mit großen Augen an. Dieser hatte im Affekt gehandelt und sah Flitti ebenso mit großen Augen an. Vor Schreck rollte eine Träne ihre Wange hinab. „Das… ich… das war…“, stammelte Aoi. „Geh sterben!“, fauchte Flitti und verließ schnell den Raum. Die Ohrfeige hatte nicht so wehgetan, aber erschrocken war sie schon sehr gewesen. Leicht verwirrt lief sie durch die Gänge und kam zufällig wieder zur Küche. Dort war Kai schon und suchte alles fürs Essen raus. „Flitti?“ Kai hatte sie gesehen. Jetzt weinte sie richtig. Aois Worte hatten sie innerlich mehr verletzt, als sie zugeben würde. „Was ist denn los?“, wollte er weiter wissen, während er zu ihr ging und einen Arm um sie legte. „Ich… ich war in dem Raum, wo eigentlich… das Gespräch mit dem Psychologen sein sollte… Aoi war auch da…“ Sie verstummte. „Was ist passiert?“ „Wir gerieten uns schon wieder in die Haare. Er hat Dinge gesagt, die ziemlich verletzend waren. Dann hab ich ihm seine blöde Kreuzkette abgerissen und er hat mir eine gescheuert…“ „Er hat was?!“ Flitti nickte. „Ich habe nur wegen dem Schock geheult. Es tat nicht wirklich weh…“ Während sie das sagte, wischte sie sich die Tränen weg. Flitti saß nun am Tisch und Kai hockte vor ihr. „Aber… so was darf er nicht tun.“, sagte Kai bestimmt. „Vergiss es… Er hasst mich und daran wird sich nichts ändern…“ Flitti schaut Kai in die Augen. Auf einmal beugte er sich zu ihr hoch und küsste sie. Erstaunt riss Flitti die Augen auf. Was war hier los? „Ich will nicht, dass du traurig bist.“, sagte Kai dann. Flitti konnte nichts erwidern. „Willst du mir kochen helfen? Das lenkt dich vielleicht ab.“ Kai richtete sich auf und hielt Flitti eine Hand hin. Sie ergriff sie und er zog sie zu sich hoch. Gemeinsam machten sie sich ans Essen machen. Flitti sagte nicht mehr allzu viel. Sie war von Kais Aktion leicht verwirrt. Aber immer, wenn er dicht neben ihr stand, wurde ihr unnatürlich warm… Sie verdrängte das und versuchte sich aufs Kochen zu konzentrieren. Nach einer Stunde war es fertig und Uruha pilgerte rein. Reita, Ruki und Sai aber fehlten. Aoi kam danach. Er sah Flitti an. „Flitti, ich…“, setzte er an. „Lass mich in Ruhe!“, sagte sie mit grimmigem Blick. „Aber…“ „Sei still!“ Aoi sah Kai hilfesuchend an, der neben Flitti stand. „Wenn sie es will, dann lass sie.“, sagte Kai. „Wie kannst du auf ihrer Seite sein? Immerhin hat sie mich fast mit meiner Kette erwürgt.“, empörte sich Aoi. „Aber du hast ihr eine gescheuert.“ „Das habe ich nicht gewollt. Das…“ „Aus deinem Mund kommen nur Lügen und Beleidigungen!“, mischte sich Flitti wieder ein. „Ach, ihr könnt mich alle mal.“, sagte Aoi und haute ab. Total fertig setzte sich Flitti auf den Stuhl und stützte ihren Kopf in die Hände. Wieder bildeten sich Tränen in ihren Augen. Sie wusste nicht, dass Aoi sie beobachtete. Er war nicht ganz gegangen. Er hatte ihre weitere Reaktion sehen wollen. Doch als er sie weinen sah, tat es ihm schon ziemlich leid. Bedrückt ging er in sein Zimmer… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)