Afraid to shoot strangers! von thelastbird (Ein Transporter auf Abwegen .. [ Zorro x Sanji ]) ================================================================================ Kapitel 7: Uuh, Baby, schwing dein Teil! ---------------------------------------- „Du hast meine Frage vorhin nicht beantwortet.“ Ich sah nicht auf, konzentrierte mich auf die Straße, als ich seine Stimme hörte und das Licht anschaltete, da es langsam dunkel wurde. „Ich weiß nicht wovon du redest.“, murmelte ich und setzte den Blinker, um auf die belebte Hauptstraße einzubiegen. Ich hörte, wie der Blonde unbehaglich an seinem Kleid herum zupfte. „Ich habe dich gefragt, wieso du der Liebe nichts abgewinnen kannst. Und du hast darauf nicht geantwortet.“ Typisch Frau, dachte ich mit einem grimmigen Lächeln. Konnten nie etwas auf sich beruhen lassen. „Wird schon seinen Grund gehabt haben.“, antwortete ich leise und ich sah aus den Augenwinkeln, wie er seine nackten Arme ein Stück in die Luft hob. „Wollte dir nicht zu nahe treten.“, murmelte er, bevor er sich die Sonnenbrille hinunter zog und sich seufzend über den Nasenrücken strich. Ich warf ihm einen kurzen Blick zu, sah dann aber wieder schnell nach vorne, weil es mir ein unangenehm nervöses Gefühl gab, ihn im Kleid zu sehen. „Lass das, du verschmierst alles.“ – „Du meinst dein Meisterwerk der Schminkkunst?“ Ich konnte es nicht leiden, wenn man sich über meine Arbeit lustig machte. Egal, worum es ging. Meine Finger um das Lenkrad versteiften sich. Jedoch verkniff ich mir jede Antwort und auch Sanji hielt dankenswerterweise den Mund. Das war doch einfach total verrückt, was hier abging. Wir saßen ein einem Bentley, einem großen schwarzen Auto, glänzend, quasi fabrikneu. Im Kofferraum 5 verschiedengroße Waffentypen, mit denen man wahlweise einen Menschen oder einen Häuserblock wegpusten konnte. Ich sah aus wie ein Butler und Sanji neben mir wie eine Frau. Wie Marilyn Monroe für Arme. Also wenn das nicht strange war, dann wusste ich auch nichts mehr. „Da vorne musst du rechts.“ Ich nickte, setzte wieder den Blinker und bog ein. Das „Spitz“ lag ziemlich zentral in der City, nicht weit entfernt von der Einkaufsstraße in einer etwas ruhiger gelegenen Ecke. Ich war noch nie dort gewesen, ich war kein großer Stadtmensch und mit Menschenmassen hatte ich noch nie etwas anfangen können. Aber vom Spitz hatte ich bis jetzt nur Gutes gehört, auch Ace verkehrte da ab und an mit seiner Freundin. Die seltsamerweise noch keiner seiner Jungs zu Gesicht bekommen hatte… Aber über so was hatte ich keine Zeit, nachzudenken. „Ist das da vorne ein Parkplatz?“ – „Nee, zu klein.“ Mir begann aufzufallen, das wir uns wie ein richtiges Ehepaar verhielten. Ein wenig beschämt atmete ich einmal tief durch, bevor ich das Parkhausschild bemerkte. Erleichtert bog ich ein, fuhr auf der zweite Unterdeck und stellte den Bentley auf einen Frauenparkplatz. Da gab es wenigstens Kameras und wenn diesem Baby auch nur ein Haar gekrümmt wurde, konnte ich im Handumdrehen heraus finden, wer es war. Und wenn man es nicht so genau nahm hatte ich ja eine Frau dabei. Ich schnallte mich ab, holte tief Luft, dann öffnete ich die Wagentür. Als ich hinter mir auf den Ledersitz nicht die kleinste Bewegung hören konnte, kein Rascheln und kein Knacken der Tür, drehte ich während des Aufstehens den Kopf. Da saß er. Sanji. Das Gesicht zu einer nervösen Fratze verzogen biss er sich auf die Unterlippe, man sah dass er schwitzte, die Hände waren in den Saum seines Kleids vergraben und seine Beine waren fest auf einander gepresst. Ich seufzte, lehnte mich wieder mit dem Oberkörper ins Auto hinein und hielt mich mit der linken Hand an der geöffneten Tür fest. Der typische Geruch eines Parkhauses, die Abgase, die stickige Luft und die Hitze drangen in den Wagen und vor meinem inneren Auge konnte ich sehen, wie es sich in das teure Leder fraß und vernichtete. Und ein weiteres geschrottetes Auto würde mein armes Herz wohl einfach nicht mitmachen. „Komm schon.“, versuchte ich in einem aufmunternden Tonfall zu sagen, doch ich klang eher genervt. Er hob den Kopf und sah mich an. „Ja, du hast gut reden, du mit einem Pinguinoutfit! Du siehst wenigstens noch aus wie ein Mensch von diesem Planeten…“ Ich verdrehte die Augen. „Sanji, du auch. Wenn auch ein wenig geschlechtslos.“ Dieser Satz hatte wohl nicht gerade zu seinem guten Gemütszustand beigetragen, viel mehr wirkte er auf einmal wie kurz vor dem Ausbruch. „Weißt du was?“ Ich hob die Augenbrauen und sah ihn aufmerksam an. Er zog die Brille ein klein wenig nach unten und guckte mich aus Augen an, die kein bisschen mehr denen des ängstlichen Rehs Sanji glichen. „Leck mich.“, zischte er, riss die Beifahrertür auf, stieg aus, zupfte sich die Kleidung zurecht und drehte den Kopf zu mir. Ein wenig überrascht von dieser plötzlich so eiskalten Reaktion richtete ich mich wieder auf, schlug auch meine Seitentür zu, schloss ab und ging auf ihn zu. Er griff demonstrativ nach meinem Arm und hakte sich ein. Ich presste die Lippen auf einander und begann zu rechnen. Wie wild. Alles mögliche. „Irgendwas, was ich beachten sollte?“ Ich drehte den Kopf und sah ihn hochkonzentriert an. „Nenn mich nicht Schatzi, Engel, Pupsi..“ Das Lächeln auf seinen Lippen hätte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt. „Pupsi! Mensch, auf die Idee wäre ich nie gekommen, danke!“ Vollkommen entnervt sah ich wieder nach vorne. Das würde so was von Scheiße werden. Ich konnte es spüren. Sanji würde mir das alles nach und nach heimzahlen. Nicht mit einem fetten Schlag in die Magengrube, nein. Er würde mir immer wieder mit einer kleinen Nadel in den Finger stechen. Bis ich verblutet war. Wo dieser plötzliche Sinneswandel auf einmal herkam wusste ich nicht, aber es irritierte mich ungemein. Selbst seine Ausstrahlung war anders geworden, er wirkte plötzlich kalt. Ziemlich kalt. Oh verdammt. Wir bogen in das Treppenhaus ein, doch ich wollte Sanji die Stufen nicht zumuten. Glücklicherweise gab es einen Aufzug, der sah zwar aus wie kurz vor dem Krieg erbaut, doch das war immer noch besser als das sich der Blonde den Knöchel abbrach. „Nehmen wir den Aufzug?“ Eine weise Erkenntnis, wenn man die Tatsache beachtete dass ich schon den entsprechenden Knopf gedrückt hatte. „Nein. Ich find es nur so spaßig, widerliche Fahrstuhlknöpfe zu drücken.“, antwortete ich trocken und er warf mir einen kurzen Blick zu. Glaubte ich zumindest. Mittlerweile nervte mich seine Sonnenbrille einfach nur noch an. Er grinste schließlich, als sich die Aufzugtüren öffneten und uns zwei junge Männer im Anzug entgegen blickten, als wäre es total ungewöhnlich das auch andere Menschen mit diesem Fahrstuhl fahren könnten. „Ja Schatz. Komm.“, sagte der Blonde, als hätten wir ein interessantes Gespräch beendet, nahm mich an der Hand und schleifte mich ins Innere des Höllenkastens. Ich fühlte mich so unmännlich, das ich am liebsten im Erdboden versunken wäre. Allerdings war da ja gar kein Erdboden. Nur Plastik. Ziemlich altes Plastik. War das der Moment, in dem man Panik bekommen sollte? „Erdgeschoss?“, fragte einer der beiden Kerle und ich nickte. Sanji lächelte in die Runde, dabei sah er allerdings eher ein wenig verwirrt aus, und ich schob ihn in eine Ecke des Fahrstuhls, wo ich mich neben ihn stellte und die Hände in die Hosentaschen schob. Er krallte sich in meinen Arm, seine Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in mein Fleisch. „Wann musst du morgen Arbeiten, Schatz?“, fragte er mit verstellter Stimme. Zack. Die erste Nadel in meinem Finger. Scheiße, tat das weh. Ich schluckte die Flüche hinunter und drehte den Kopf zu ihm, setzte das netteste Lächeln auf das ich im Petto hatte. „Ich muss recht früh ins Büro, Liebling. Du musst nicht aufstehen, ich kann mir auch selbst Frühstück machen.“ Er lächelte. Ich spürte seinen giftigen Blick unter der Brille direkt an meiner Kehle. „Ach, du weißt doch dass mir das wirklich nichts ausmacht. Dann wird um 7 das Frühstück fertig sein.“ Ich stellte mir vor, wie Sanji mir im Kleidchen das Frühstück ans Bett brachte und das hob meine Laune dann so weit, das ich es schaffte einen Arm zu heben und ihm über den Kopf zu streichen, was er wohl als Zeichen meiner Überlegenheit auffasste. Er wirkte plötzlich ziemlich trotzig. „Danke, mein Engel.“, hauchte ich. Und… was das etwa ein sanfter Rotschimmer auf seinen Wangen? Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, dann hätte ich gesagt, dass er niedlich aussah. Aber ich wusste es ja besser, nicht wahr? Ich begann, komplexe Textaufgaben zu berechnen. „Schönen Abend noch!“ Die beiden Männer verließen nett lächelnd den Aufzug und fast hätte ich vergessen, dass wir hier ja auch aussteigen mussten. Doch Sanji trippelte wie von der – zugegeben etwas unbeholfenen – Tarantel gestochen an mir vorbei und ich realisierte, das hier Endstation war. Ich folgte ihm eilig und wir traten in die kühle Nachtluft auf die belebte Straße. Sanjis Arm verschränkte sich in meinem und er schien sich hinter meinem Rücken zu verstecken. „Gucken die?“ Sein Mund war nah an meinem Ohr und sein warmer Atem ließ einen Schauer meinen Rücken hinunter jagen. „Nein.“, antwortete ich leise und seine Finger wurden etwas lockerer. „Okay. Gehen wir.“ – „Versuch mal ein bisschen weiblich zu gehen.“ „Klappe, Penner.“, murmelte er und es hörte sich an als wollte er mir meine Männlichkeit abreißen, braten und mit Kräutern garniert servieren. Ich hielt also meinen Mund, damit er diesen Plan nicht in die Tat umsetze und wir überquerten die Straße, als kein Auto vorbei fuhr. Die Menschen auf dem Gehweg beachteten uns nur kurz, ihre Blicke wirkten aber nicht abfällig, viel mehr schienen sie unseren Anblick harmonisch zu finden, jedenfalls sagte das ihr entspannter Ausdruck in den Augen aus, den ich ab und an erkennen konnte. Die glaubten also alle, Sanji sei eine Frau. Damit konnte ich ihn bis an sein Lebensende aufziehen. Dieser Tatsache bewusst musste ich lächeln, als mir ein junger Mann im Frack die Tür öffnete und uns den Weg ins „Spitz“ ebnete, quasi. „Ist er da?“, zischte ich zu Sanji und der begann sich im großen, altmodisch wirkenden Lokal mit den schweren roten Samtvorhängen und den dunklen Holztischen zusehen. „Ja, da vorne.“, murmelte er konzentriert und ich nickte langsam. Und wieder hatten wir Glück; direkt hinter Enel, einem Mann mit unglaublich weißer Haut und ziemlich langen Ohrläppchen, war ein Tisch frei, ein Zweiertisch. Besser konnte es doch nicht laufen. Ich zog Sanji durch das Lokal, der mir ein wenig unbeholfen hinterher stolperte. „Nicht so schnell!“ Ich verlangsamte mein Tempo, auch wenn ich die Befürchtung hatte das uns jemand diesen perfekten Platz kauen konnte, doch es passierte nicht, wir konnten uns ungehindert niederlassen und noch bevor ich richtig auf meinem Hintern saß stand auch schon wie aus dem Nichts der Kellner neben unserem Tisch. Kellner in solchen Restaurants machten mir regelmäßig Angst. „Guten Abend, die Herrschaften! Darf ich ihnen schon einmal etwas zu trinken bringen?“ Sanji faltete die Hände in einander, nachdem er sich die Brille von der Nase gezogen hatte und sah zum Kellner auf. Plötzlich sah er so entspannt und glücklich aus, dass ich ihm die Rolle sogar fast abkaufte, obwohl ich wusste das er innerlich kochte wie ein Dampfkochtopf. „Einen Sekt, denke ich. Oder, Schatz? Bei so einem Anlass sollte man doch Sekt trinken?!“ Er sah mich an und ich schluckte schwer. „Ja, ich denke… das sollten wir.“ Himmel, von welchem Anlass sprach er denn? Was zog der sich da nur aus der Nase? Der Kellner begann freundlich zu lächeln. „Darf ich gratulieren?“ Sanji nickte leicht und sein Lächeln wurde breiter. „Ja, dürfen sie wohl. Gestern hat er mich gefragt..“ Was hatte ich ihn gefragt? WAS?! Ich starrte ihn fassungslos an, doch als der Kellner zu mir blickte lächelte ich, als wäre mir das ein klein wenig unangenehm. Er nickte mir zu. „So eine Frau sollte man schnell in trockene Tücher bringen.“, sagte er mit einem Lächeln und ich hätte ihn am liebsten ganz lange geschüttelt. Sanji kicherte und wurde tatsächlich rot um die Nase, was natürlich wunderbar in die Situation passte. Scheiße, verdammte. Ich wollte sterben, sofort. „Ich werde ihnen etwas Leckeres raus suchen.“, versprach er und verschwand. „Und?“ Wir hatten knappe 5 Minuten nicht gesprochen, hatten den gebrachten Sekt gesüffelt und Sanji, der direkt hinter Enel saß, hatte ihr Gespräch belauscht. „Nichts brauchbares.“, antwortete er leise, dann lächelte er. „Einen Ring.“, zischte er. „Ring?“, fragte ich vollkommen verwirrt zurück. „Ring! Einen Ring! Wir sind verlobt, gib mir einen Ring!“ „Du bist mir intelligent, wo soll ich denn jetzt einen Verlobungsring herzaubern?“, fragte ich genervt zurück. Er hielt sich eine Hand vor die Augen und stöhnte. „Gib mir einfach den an deinem Finger.“ Ich betrachtete den kleinen, schmucklosen Silberring am Ringfinger meiner rechten Hand. Ein Geschenk zu meinem Geburtstag von Ace und Ruffy. Ich zog ihn ab und reichte ihn an den Blonden. „Da. Und jetzt hör weiter zu.“, knurrte ich und Sanji zog sich den Ring, da er nicht so richtig am Ringfinger passen wollte, über den Daumen. Wieder erschien der Kellner wie aus einer Falltür am Boden und hätte ich nicht jede Menge Selbstbeherrschung gehabt, ich wäre wohl zusammen gezuckt. „Haben sie schon gewählt?“ Sanji hatte in die Karte geguckt, ich nicht. Seufzend über meine eigene Dummheit verließ ich mich einfach auf mein Glück. „Ja. Ich nehme die Nummer… 95.“ Er nickte und schrieb sie auf. Sanji lächelte und blickte dem Kellner in die Augen. „Ich nehme die Nummer 40, aber bitte ohne den Spargel.“ Wieder nickte der Kellner, dann huschte er zum nächsten Tisch. „Ich hoffe, du hast genug Geld mit.“, säuselte Sanji und griff nach meiner Hand, die ich nur zu gern weg gezogen hätte. Der schien mal wieder mehr zu wissen als ich, aber ich wagte nicht zu fragen. Die Rechenaufgaben reichten nicht mehr. Ich brauchte was Neues. Schäfchen zählen vielleicht? „Habe ich. Glaub mir, ich..“ Sein Griff um meine Hand wurde stärker. „Leise.“, knurrte er, dann starrte er konzentriert auf die Tischdecke. Ich konnte nicht verstehen was Enel sagte, aber es schien interessant zu sein. Also schwieg ich, griff noch mal nach dem Sekt und als der Kellner noch mal an uns vorbei wuselte streichelte ich eher unbeholfen Sanjis Handrücken mit meinem Daumen, damit diese Umklammerung echt aussah. Die Reaktion des Blonden darauf war ein etwas verwirrtes Grunzen und ein Blick zu mir, während sich seine Wangen wieder rot färbten. „Entspann dich und lausch.“, murmelte ich konzentriert und versuchte möglichst natürlich zu wirken. Was mir natürlich nicht gelang, da war ich mir ziemlich sicher. Aber was sollte ich machen? „Bitteschön, die Herrschaften!“ Ich starrte vollkommen entsetzt auf meine Nummer 95, die sich als Hummer entpuppt hatte. Es war nicht nur die Größe. Es war schon allein die Tatsache, dass ich nicht wusste wie man Hummer aß. Neben mir lagen jetzt seltsamen Gabeln und Zangen. Ja… schön. Und jetzt? Sanji begann breit grinsend, sein Steak zu schneiden. Dafür hätte ich ihn wohl unter normalen Umständen getötet, wenn ich gekonnt hätte. Aber ich hatte ja nun den Hummer. Ob dessen Scheren scharf waren…? „Und, mundet es dir?“ Blöde Frage, ich hatte noch ein Stück Fleisch im Mund gehabt. Ich starrte ihn kühl an. „Ja. Herrlich, Schatz. Und was ist mit dir?“ „Oh, das Fleisch ist perfekt, besser hätte ich es nicht machen können.“ Am liebsten hätte ich ihm den Teller ins Gesicht geklatscht. „Darf ich mal probieren?“ Ich hörte, wie Stühle gerückt wurden. Verdammt, die gingen schon! „Klar, Schatz.“ Er piekte ein Stück Fleisch auf seine Gabel, pustete – scheiße, der pustete mir das Fleisch mundgerecht! – und reichte es über den Tisch, über den Hummer hinweg zu mir rüber. Ich streckte mich ein wenig, zog das Fleisch von der Gabel und lächelte leicht. „Sehr lecker, wirklich.“ Ich konnte doch jetzt schlecht fragen, ob die mir dieses Urzeitvieh einpacken konnten! Enel schlenderte an unserem Tisch vorbei, warf uns aber keinen Blick zu, zum Glück. Seine Freundin schon. Sie lächelte Sanji kurz an, dann mich, dann eilte sie ihrem Freund hinterher. „Verdammt!“, fluchte ich wütend, winkte den Kellner zu mir und lächelte ihn so freundlich wie ich eben konnte an. „Tut mir Leid, aber wir müssen gehen, ich hab gerade einen wichtigen Anruf bekommen, ich bin Arzt…“ Na klar, ich war Arzt. Und mein Opa war einer von den Ghost Busters. Der Kellner nickte verständnisvoll, er sah sogar ein wenig besorgt aus. Sanjis Miene dagegen verriet, dass er sich am liebsten auf den Tisch gelegt und laut losgelacht hätte. „Soll ich ihnen den Hummer einpacken?“ Ich starrte erst den Kellner, dann den Hummer ein wenig überfordert an. Na ja, wenn ich ihn nicht mitnahm, kam er in den Müll. Und das Vieh war teuer… „Ja, das wäre wirklich nett, dann können wir es zu Hause in Ruhe essen.“ Er nickte, schnappte sich den Teller und verschwand, während ich das Geld auf den Tisch neben die Rechnung legte, ein gewisses Trinkgeld ließ und mir die Jacke, die ich vorher abgestreift hatte, wieder anzog, während Sanji sich aufrichtete und an seinem Kleid zupfe. „Hier, bitte.“ Ich bedankte mich, der junge Angestellte bedankte sich für das Trinkgeld und ich trabte mit Sanji am Arm aus dem Lokal, mindestens die Hälfte der Gäste starrte uns nach. Ich mit einer riesen Tüte in der Hand, Sanji wieder mit der Sonnenbrille auf der Nase… Zum Brüllen. Wenn man nicht gerade in meiner Haut steckte. Ich wollte eher auf der Stelle den Freitod begehen. Draußen schlug uns die kalte Luft entgegen und ich spürte wie Sanji eine Gänsehaut bekam. „Los, zum Wagen.“, murmelte ich, Sanji nickte, hielt sich weiter an meinem Arm fest, wir marschierten über den Bürgersteig – „AU!“ Ich blieb stehen, beobachtete den Blonden, der auf einem Bein stand und sich den anderen Knöchel rieb, während er auf und ab hüpfte. „Umgeschlagen?“ Er nickte und stöhnte. „Verdammt!“ Ja, so konnte man das auch bezeichnen. „Ich hol den Wagen. Bleib einfach hier stehen.“ Sanji nickte und lehnte sich an die Hauswand, ich drehte mich um und eilte über die Straße. Klar, das musste jetzt natürlich passieren, jetzt wo wir es eilig hatten.. „Hey, Süße!“ Moment. Alles zurück, drückt die Rückspultaste, das musste ich noch mal hören. Ich blieb mitten auf der Straße stehen. Drehte mich um. Drei Kerle. Groß. Breit. Schlägervisage. Jung. Um Sanji. Gierig, sabbernd wie wilde Tiere. Ziemlich nah mit ihren Händen an seinen nackten Beinen. Sahen aus wie frisch dem Knast entflohen. Ich fühlte mich dank ihrer Elivsfrisuren und der Lederjacken in die „Westsidestory“ versetzt. „Na, wieso denn so allein hier in der Gegend?“ „Ich bin nicht allein, ich..“ Wieso hielt der noch die verdammte Tarnung aufrecht? Wieso war der so rot im die Nase? Gefiel dem das etwa? Ein Auto hupte neben mir. Ich versperrte wohl den Weg. Es war mir so was von egal. „Hey, Freunde. Die Lady ist nicht allein.“ In dem Moment wo sie fast synchron ihre Köpfte zu mir drehten holte ich aus, schwang die ziemlich schwere Tüte voller Hummer in meiner Hand und erwischte den ersten an der Schläfe, während Sanji ein erschrockenes Keuchen hören ließ und die anderen beiden mich anstarrten wie den Messias persönlich. Keiner packt mir meine Frau an. Auch wenn.. es keine Frau ist. Öffne um Himmels Willen niemals das Paket, Lorenor Zoro! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)