Der Magier von naru_fuchs ================================================================================ Kapitel 4: 4. ------------- So nun geht es weiter.^^ Viel Spaß beim lesen. 4. Die bunten Lichter der Stadt flogen an uns vorbei und tauchten das Wageninnern in ein ständiges Hell und Dunkel. Ich hatte meine Stirn gegen die kühle Scheibe gelehnt und sah nach draußen. Mittlerweile bereute ich es schon eingestiegen zu sein. Michael verstand nämlich kein bisschen die Körpersprache eines Menschen. Er ignorierte vollkommen, das ich so weit weg wie möglich weg von ihm saß und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Jeder andere hätte sofort gewusst, das ich keine Lust zu reden hatte. Nur schien Michael nicht zu den Anderen zu gehören. Denn er schwatzte die ganzen letzten fünfzehn Minuten fröhlich vor sich hin und versuchte alle fünfzig Sekunden mich an zu baggern. Und ignorierte fleißig meine Kommentare dazu, das ich nicht interessiert war. Oder das ich nicht auf Männer stand. Doch der Gute war einfach zu penetrant und stur, um einfach aufzugeben. Er hielt sich wohl für den größten, mit seinem guten Aussehen und dem teuren neuen Auto. Woher ich wusste, das es noch neu war? Es roch noch nach neuem Auto, die Sitze waren noch nicht eingesessen, was bei Leder nicht gerade sehr bequem war, wenn man länger darauf sitzen musste und es war auch noch zu sauber, für ein älteres Auto. Ok. Das war wieder so ein Beispiel. Einem Außenstehenden währe es überhaupt nicht merkwürdig vorgekommen, doch da ich einen Kampfmagie als Mentor gehabt hatte und schon mit etlichen zu tun hatte, wusste ich ganz genau, das es in einem Kampfmagieauto aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ich seufzte und sah zu Din. Der freute sich auch nicht sonderlich, über diesen Ausflug. Wer könnte es ihm verdenken. Diese neu modischen Autos hörten sich alle nicht interessant genug und immer gleich an. Ein stetiges leises Summen. Es war einfach nicht mit Walters alten Transporter zu vergleichen. Das war noch ein Auto. Diese neu modischen Teile, waren schon hinüber, wenn sie einen Unfall gehabt hatten. Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr ganz so wohl, in diesem Wagen. Er lag zwar ruhig auf der Straße und Michael fuhr auch sehr gewissenhaft. Doch trotzdem bekam ich Angst. Denn es gab immer andere Leute, die meinen mussten zu rasen. Und denen wollte ich sicher nicht in Quere kommen, wenn ich in so einer billigen Blechbüchse saß. Gut ich musste einräumen das sie sicher nicht billig gewesen war. Ich sah über das Armaturenbrett, mit den ganzen Schaltern und Lichtern, eingerahmt in feinstes Holzimitat. Nein billig war das sicher nicht, auch wenn es kein echtes Holz war. Das hätte sich ein normal Sterblicher niemals leisten können. Ich fand es sogar schon erstaunlich das Michael sich diesen Wagen hatte leisten können. Denn entweder er hatte reiche Eltern, was ich bei seinem Benehmen nicht wirklich glaubte. Er war einfach viel zu vulgär. Und nirgends blitzte auch nur mal etwas Klasse heraus. Ok, bis auf den Schlitten den er fuhr. Aber das ist eher so ein harte Jungs Klischee. Die mussten alle solche Teile fahren. Und als andere Möglichkeit, würde ich sagen, er war mal Söldner und hat sich seine Brötchen so verdient. Das erschien mir schon etwas wahrscheinlicher. Michael als eine hart Söldner zu sehen, war für mich nicht schwer. Die hatten alle einen an der Waffel und ein Nein, war für sie keine Antwort. Ja, das war es auch wohl. Er war Söldner, der sich entschieden hat ein beständiges Gehalt zu bekommen und deswegen zur Polizei gegangen war. Doch leider hatte er nirgends hin gepasst und deswegen, hat man ihn einfach zu den universal Kampfmagie gepackt. Wenn das stimmte, konnte man wirklich mit ihm Mitleid haben. Doch ich hatte keins. Dafür ging er mir viel zu sehr auf die Nerven und ich hatte viel zu großen Hunger. Gott ihm Moment hätte ich fast alles getan, für einen Happen zu Essen. Michael hielt vor einer italienischen Pizzeria. Jedenfalls stand auf einem kleinen Schild über der Tür, das Wort Pizzeria. Von außen sah es eher nach einer heruntergekommenen Kneipe aus. Vergilbte Wände, dreckige Fensterscheiben und davor Gitter. An sich nicht gerade sehr einladend und kundenfreundlich. Aber mir war es egal. Hauptsache das Essen schmeckte einigermaßen. Im Moment hätte ich sogar, den Hackbraten meiner Tante gegessen. »Grillkohle mit Soße.« Wie es mein Onkel immer liebevoll nannte. Obwohl Grillkohle mit Schlamm es besser beschrieb. Wir stiegen aus und sofort wehte mir der schöne Duft von Abfall, abgestandenem Wasser, Erbrochenem, Urin und einem Duft, den ich nicht einzuordnen vermochte entgegen. Nicht gerade etwas, was man Appetit fördernd nennt. Doch war mein Hunger zu groß, um mich von so etwas aufhalten zu lassen. Michael ging voraus und hielt mir dann die Tür auf. »Nach dir.« Ich warf ihm einen bösen Blick zu und ging, dicht gefolgt von Din, rein. Sofort musste ich blinzeln. Denn was mich erwartete, war phänomenal. Es war ein richtiger kleiner Schock. Von innen sah das Restaurant aus, wie eine richtige Pizzeria aus Italien. Backsteinwände, Tische, Bänke und Stühle aus dunklem Holz, waren zu gemütlichen kleinen Sitzgruppen drapiert. Überall standen mediterrane Kräuter, andere Pflanzen und Kerzen zur Dekoration. An der Decke hingen auf alt getrimmte Lampen, die ein warmes Licht spendeten. Und in der Luft lagen die köstlichsten Düfte, die einem schon den Gaumen kitzelten. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und ich konnte es kaum erwarten, die Köstlichkeiten zu testen, die sie hier zubereiteten. Michael ging an mir vorbei und steuerte auf eine Nische zu. Din folgte ihm und pfiff dabei staunend vor sich hin, während er das Lokal unter die Lupe nahm. Den Schluss bildete ich und wurde sofort von allen Leuten angeklotzt. In dem Moment hätte ich mir gewünscht, schnell mal unter die Dusche zu springen und mir frische Sachen anziehen zu können. Doch leider ging das nicht und so musste ich halt aussehen, wie ein Katastrophenopfer . Das ich, bei genauerem überlegen, ja auch war. Ich musste wieder daran denken, das ich eigentlich jetzt mit etwas leckerem zu Essen vor der Glotze hätte sitzen können, -sauber- wenn dieser Spinner nicht gerade heute Abend diesen Mann hätte umbringen müssen. Doch leider musste ich ja so ein Glück haben. Ich ließ mich gegenüber von Michael auf die Bank plumpsen und griff sofort zur Speisekarte. Mir war alles recht. Ich war müde hungrig und sauer. Keine gute Kombination. Din lugte mir, beim Karte studieren, über die Schulter und Michael, studierte seine eigene Karte. Und sah mich immer wieder über den Rand hinweg an. Eine Kellnerin kam um unsere Bestellung aufzunehmen. Sie war so um die eins sechsundsechzig, hatte Blonde schulterlange Haare und eine wahnsinnig große Oberweite. Es sah aus, als ob zwei Wassermelonen, gleich ihre weiße Bluse sprengen würden. Doch leider hatte sie nur Augen, für den lieben Michael. Doch dieser nicht für sie. Und das gefiel mir ganz und gar nicht. Denn er starrte nur mich an. Und zwar, wie ein Raubtier seine Beute. Und man konnte sich denken, das mir das überhaupt nicht gefiel. Doch schien das die Kellnerin nicht zu bemerkten. Sie sah mich mit einem hochnäsigen Blick von oben herab an und schien sich zu fragen, was dieser geile Kerl nur an mir findet. Sie war eine heiße Blondine. Scheinbar gerade erst fünfundzwanzig und so Scharf, das jedes Messer neidisch werden konnte. Doch der lieber Michael beachtete nur mich. Total dreckig, verletzt und alles andere als ansehnlich. Nicht gerade ein Grund, das jemand auf einen flog. Wenn ich nur gewusst hätte was er an mir fand, hätte ich sofort etwas daran geändert. Ich wollte nämlich nicht das er auf mich stand. Und das war mehr als ehrlich. Doch wenn ich es dem Mädchen gesagt hätte. Ich war mir sehr sicher das sie mir es nicht geglaubt hätte. Egal wie sehr ich beteuert hätte, das ich nichts von ihm wollte und keine Ahnung hatte, warum er auf mich stand. Doch da bemerkte ich noch etwas anders in ihrem Blick und ich währe am liebsten in irgend eine Ecke gekrochen und da gestorben. Sie sah mich nämlich an, wie eine Frau, nur eine Konkurrentin ansieht. Die hielt mich für ein Mädchen. Am liebsten hätte ich geheult. Gott wie konnte man mich nur für ein Mädchen halten? Ich war doch wohl so flach wie ein Brett und hatte Null Hüfte. Also wie, konnte man mich nur für ein Mädchen halten? Ich war ein Junge verdammt! Ich bin zwar etwas klein geraten und meine Muskeln, sind auch nicht gerade die größten. Aber man sah doch wohl das ich ein Junge war, oder? Oder? Zehn Minuten später, wurde unser Essen serviert. Und die Blonde versuchte es erneut. Doch egal wie sehr sie sich räkelte. Michael würdigte sie keines Blickes. Ich versuchte sogar den Kerl per Telepathie klar zu machen das die Frau etwas von ihm wollte und sie viel besser war als ich. Doch schien sein Dickschädel nicht für so was durchlässig zu sein, oder es lag einfach nur daran, das ich kein Telepath war. Mist! Ich hatte mich für eine große Speziale Familienpizza entschieden, die ich mit Din teilte und dazu eine große Cola für mich und eine Limo für Din. Michael hatte sich einen Teller Ravioli mit Tomatensoße und ein Glas Rotwein bestellt gehabt. Ich biss herzhaft in ein Stück Pizza und sofort schwebten meine Geschmacksnerven, im siebten Himmel. Die Pizza war göttlich. Perfekt zubereitet und alle Zutaten harmonierten perfekt miteinander. Din brummte zufrieden und schien ganz meiner Meinung zu sein. Das hier würde sicher eines unserer Stammrestaurants werden, wenn ich keine Zeit zum kochen, finden würde. Was sicher nun viel öfter der Fall sein würde, als mir lieb war. »Und schmeckt es?« Michael lächelte mich über den Rand seines Weinglases an. Ich nickte. »Es ist köstlich.« Und soweit ich auf der Speisekarte gesehen hatte, auch gar nicht so teuer. »Ein Geheimtipp unter Feinschmeckern, die einen nicht so großen Geldbeutel haben.« Das konnte er laut sagen. Ich konnte es gar nicht abwarten, die anderen Speisen zu probieren, die sie hier anboten. Doch erstmal genoss ich die himmlische Pizza. »Du hast wirklich einen gesunden Appetit Gabe. Das sieht man dir aber nicht an.« Sofort hatte er meine gute Stimmung, fast vollständig, ruiniert. »Ich heiße Gabriel! Wie oft denn noch?«, zischte ich und trank einen Schluck Cola um meinen Zorn runter zu spülen. Ich war niemand, der gewalttätig wurde. Ich dachte mir lieber meinen Teil. Doch dieser Michael! Mir juckte es geradezu in den Fingern. Er lächelte nur und stützte seinen Kopf in seine Handfläche. Oh wie gern hätte ich ihm jetzt, das Lächeln aus dem Gesicht gewischt. Dieses siegessichere, überhebliche, von sich selbst überzeugte Lächeln! Aber er war nicht der Erste. Vor ihm gab es schon hundert andere, mit denen ich fertig geworden war. Und er würde Nummer hundert und eins werden. Ich würde meinen Mann stehen und diesem Kerl verklickern, das ich nicht schwul war! Und ich würde es auch schaffen. Das währe doch gelacht! »Und was willst du nun geschäftliches mit mir besprechen?« Regel Nummer eins: Lass dich niemals auf ein Gespräch ein, das Private Dinge beinhaltet. Und Regel Nummer eins, schlug voll ein. Michaels Lächeln verschwand und kurz huschte ein trauriger Schatten über sein Gesicht, bevor dieses todernst und Fachmännisch wurde. »Stimmt. Es ist auch wichtig. Besonders für unsereins.« Ok. Das klang wirklich überzeugend. Aber ich kannte Michael noch nicht gut genug, um es wirklich beurteilen zu können. Immerhin war er Kampfmagie. Und da musste man des öfteren, auch mal ein guter Schauspieler sein. Gott ich würde so was von versagen. Denn ich konnte noch nie lügen. Und schauspielern erst recht nicht. »Und was währe das?« »Wie du festgestellt hast, war das Opfer heute Abend ein Magier.« Ich nickte. Doch der Blick, den mir Michael zuwarf, gefiel mir nicht. So durchdringend und suchten. Es war fast so, als könnte er alles sehen. Einfach nur unheimlich! »Das war nicht der Erste.« »Wie meinst du das?« Das gefiel mir gar nicht. Ganz und gar nicht. Mein Magen krampfte sich zusammen und alle Haare auf meinem Körper stellten sich auf. Ein kalter Schauer jagte mir den Rücken runter. »Es scheint ein Serientäter zu sein. Insgesamt, wurden in den letzten zwei Monaten fünfzehn -mit dem heutigen Opfer mitgezählt- Magier auf brutalste Art und weise umgebracht. Dabei ist das einzige was alle Leute verbindet, das sie Magier sind. Der Rest scheint dem Täter egal zu sein. Frau, Mann, Schüler, ob er Gestaltwandler ist und so weiter.« Na das war ja großartig. Wirklich großartig. Vielleicht hätte ich doch auf meine Mutter hören und in ein New Yorker Krankenhaus gehen sollen. »Das nenn ich doch mal ermutigend. Wirklich toll.«, murmelte ich und nahm mir das nächste Stück Pizza. Kaum zu glauben, aber mein Appetit, war fast weg. Was tolle Nachrichten doch alles bewirken konnten. Nun kaute ich nur noch so auf der Pizza rum. »Nicht wahr? Da macht es doch richtig Spaß ein Magier zu sein.« Ja, nehmen wir es sarkastisch. Sarkasmus ist immer gut. Besonders, wenn man in Lebensgefahr schwebt. Aber das scheint nun, mein Berufsrisiko zu sein. Ich hätte vielleicht doch wirklich auf meine Mutter hören sollen. »Du brauchst aber keine Angst zu haben. Ich pass schon auf dich auf Gabe.« Und sogleich war sein seriöses Auftreten dahin. Wie als hätte man einen Schalter um gelegt. »Ich verzichte! Ich kann sehr gut selbst auf mich aufpassen! Und nenn mich nicht Gabe!« Doch leider zog das nicht. Dieser Arsch lächelte mich einfach nur an und stopfte sich dabei seine Ravioli in den Mund. Wie gerne, hätte ich ihm jetzt eine verpasst. Ein schöner Schlag auf die Zwölf. Doch leider erinnerte ich mich noch wage daran, das der Kerl mich zurück fahren musste. Nachdem wir fertig mit essen waren, verließen wir das Restaurant und ich war drauf und dran, Michael umzubringen und mir die nächste Bushaltestelle zu suchen. Dieser Kerl war echt das Letzte und noch sturer als ein Esel! Er hat mich an gebaggert, als währe morgen das jüngste Gericht und heute seine letzte Chance mit mir in die Kiste zu hüpfen. Doch Pech für ihn, das ich selbst, wenn morgen dieser Tag währe, nicht mal nur mit einem Fußzeh ins selben Bett gegangen währe, wie er. Doch leider verstand der Gute die Dutzenden winke mit dem Zaunpfahl nicht. Es schien sogar, das er das anspornend fand. Das war noch kein Grund zur Panik. Denn wie gesagt. Er war nicht der Erste, der versucht hat, mich rum zu bekommen. Und auch nicht der Erste, der nach ein paar winken mit dem Zaunpfahl aufgab. Und so kam Regel zwei an die Reihe: Ignoriere ihn. Und das tat ich dann auch. Den ganzen Heimweg über plapperte er munter vor sich hin und ich starrte aus dem Fenster und ignorierte ihn. Din lugte aus meiner Tasche und brummte genervt, aber leise, vor sich hin. Für ihn war dies auch nicht das erste Mal. Doch ärgerte er sich, immer noch, mehr darüber, als ich. Ich war halt sein bester Freund und er konnte es nicht ausstehen, wenn solche Kerle wie Michael mich belästigten. Doch leider konnte Din meistens nicht viel machen um mir zu helfen. Das wohl einer der Hauptgründe war, warum ihn das immer so ärgerte. Als wir endlich ankamen, war ich schon leicht ein gedöst und alle Geräusche, waren nur noch ein Summen im Hintergrund. So war es auch nicht verwunderlich, das ich aufschreckte, als plötzlich der Wagen anhielt. »Sieht aus als würden wir erwartet werden.« Verwirrt sah ich aus dem Fenster und mir wurde schlecht. Das gesamte Haus war hell erleuchtet. Sogar das Verandalicht war an. Und unter diesem stand Walter und sah alles andere als freundlich aus. Warum fühlte ich mich in dem Moment, wie seine Tochter, die sich auf die Party geschlichen hat, obwohl sie Hausarrest hatte? Und nun von irgend einem Kerl nach Hause gebracht wurde? »Sieht so aus, als hättest du was ausgefressen Gabe. Was hast du denn angestellt?« Die Antwort war, nichts. Jedenfalls viel mir nichts ein. Was hatte ich gemacht, das Walter so verärgerte? Ich kratzte meinen ganzen Mut zusammen und steig aus. Ich würde wohl Walter fragen müssen. Auch wenn mir sein Blick nicht gefiel. Er sah aus, wie ein wütender Dämon. Aber vielleicht lag das nur daran, dass das Verandalicht, ihn von hinten anstrahlte.Genau das wird es wohl sein. Eine Wagentür wurde, hinter mir, zugeschlagen und ich zuckte zusammen. »Tschuldigung.«, nuschelte Michael und ich warf ihm einen bösen Blick zu. Wollte er jetzt einen auf Held machen, oder was? Darauf konnte ich gut und gern verzichten. Ich war immerhin ein großer Junge. Ich konnte sehr gut auf mich selbst aufpassen. So sah ich nach rechts und links, ob kein Auto kam und ging dann über die Straße. Den lieben Michael im Nacken und den wütenden Walter vor mir. Um ehrlich zu sein, war es mir im Moment eigentlich ja doch ganz recht, wenn Michael mein Schild währe. Denn ich wollte noch nicht sterben. Doch musste ich mich daran erinnern, das ich ein großer Junge war. Und die stellten sich der Gefahr selbst. Und außerdem, würde dieser Mistkerl dann vielleicht denken ich würde ihn doch irgendwie mögen. Das durfte niemals passieren! Augen zu und durch! So trat ich ins Verandalicht und hörte wie Walter scharf die Luft ein sog. »Scheiße Gabriel! Was ist denn mit dir passiert?« »Ich musste feststellen, das einkaufen hier gefährlicher ist, als in New York!« Ich versuchte es auch mal mit Sarkasmus. Doch irgendwie hörte sich das bei mir nicht so gut an. Doch war ich auch zu froh, erstmal, die Gefahr abgewendet zu haben. Doch Walter hörte mir auch gar nicht richtig zu. Denn er hatte Michael ins Visier genommen und sah ihn finster an. Dachte er, Michael hätte mir das angetan? Oder war das einfach nur Walters Gesichtsausdruck für, Was ist passiert?. »Unser Liebling wieder. Hat den Supermarkt verwüstet. Ein Toter und zehn Verletzte. Gabriel hat sich um die Verletzten gekümmert und uns angerufen. Und ich musste feststellen, das du ihm noch nichts erzählt hast.« Walter nickte nur und ging ins Haus. Ich wusste nicht ob wir ihm nun folgen sollten. Doch Michael ging auch rein. Und da hatte ich keine Lust, wie bestellt und nicht abgeholt draußen rum zustehen. Ich hörte Michael aus dem Wohnzimmer einen staunenden Pfiff ausstoßen. »Ich wusste gar nicht, das du dir eine Putzfrau leisten kannst.« Und da viel mir wieder ein, warum Walter so sauer war. »Nein, kann ich mir nicht. Aber einen putzwütigen Mitbewohner.« »Ach deswegen sahst du so aus, als ob du Gabe am liebsten umbringen würdest.« »Hört auf über mich zu reden, als ob ich nicht da währe.«, brummte ich und ging ins Wohnzimmer. Das sah immer noch schön sauber aus. Bis auf die zwei Pappschachteln auf dem Tisch, von irgend einem Chinesen. »Tut mir Leid Gabe.«, grinste Michael und versuchte reumütig auszusehen. Doch wusste ich genau, das er es nicht war. »Gabriel!« »Ist ja gut.« »Nein, ist es nicht!« Ich ließ mich in einen Sessel plumpsen und sah Walter an. »Ich weiß ihnen gefällt das nicht, aber ich hasse es, wenn der Ort an dem ich lebe, aussieht wie eine Müllkippe. Und ich werde mich nicht dafür entschuldigen, das ich sauber gemacht habe.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust und wartete auf mein Ende. Ganz der mutige Held. Walte funkelte mich an und mir lief es heiß und kalt den Rücken runter. Was er jetzt wohl mit mir anstellte? Das mildeste, währe mich aus dem Haus zu werfen. Doch das schlimmste, wollte ich mir nicht ausmalen. Ich war doch nicht gerade ein Held. Denn der hätte sicher nicht solche Angst gehabt. Doch Walter fing plötzlich an zu lachen. Er lachte mich nur aus. Was sollte das denn jetzt? Meine Wangen wurden warm, vor Wut. Ich hasste es, wenn man mich nicht ernst nahm. Aber ich konnte es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man sich über mich lustig machte. »Was ist daran so witzig?«, zischte ich und ballte meine Hände zu Fäusten. Walter wischte sich die Tränen weg und versuchte seine Fassung, wieder zu finden. Stattdessen übernahm Michael das Antworten. »Du bist einer der wenigen, die sich ihm in den Weg stellen. Und das auch noch wenn er sauer ist.« Toll. Und darum wurde ich zu einer Lachnummer? Hatte ich etwas nicht mitbekommen? »Entschuldigen Gabriel. Es ist nur sehr schön, wenn ich auf solche Leute treffe. Mumm ist etwas was ich sehr schätze.« »Trotzdem hätten sie nicht zu lachen brauchen.« Und nun klang ich wie ein schmollendes Kind. Echt große Leistung Gabriel. Sehr erwachsen. Und sehr heldenhaft. »Ich wollte deine Gefühle nicht verletzen.« Walte setzte sich auf die Couch und lehnte sich zurück, während Michael sich neben ihn setzte. »Es ist so ein Kampfmagie Ding.« Und der blöde Medimagie hat davon ja keine Ahnung. »Aha.« »Nicht beleidigt sein Gabe. Bald weißt du auch alles.«, lächelte mich Michael an und versuchte, das es aufmunternd aussah. Mir wurde eher schlecht davon. Ich hatte nämlich nicht das Bedürfnis alles zu wissen, was ein Kampfmagie weiß. Ich wollte einfach nur ein Medimagie sein. Wie als hätte Walter es gerochen, das ich ziemlich betrübt war, wechselte er das Thema. »Gebt mir einen genauen Bericht bitte, von dem Vorfall im Supermarkt.« Walter sah erst zu mir und ich fing an zu erzählen. Als ich geendet hatte, lieferte Michael noch einige Fakten, die die Untersuchung am Tatort ergeben hatte. Jedenfalls, die Dinge die er mitbekommen hatte. Schließlich ist er ja mitten drin mit mir essen gegangen. Walter hörte aufmerksam zu. Seine Stirn lag in tiefen Denkfalten und sein Mund, war nur noch ein Strich. Der Pate war sauer. Und ich ahnte, das dieser Mörder nicht so glimpflich davon kam, wie ich. »Alles deutet auf unseren Serientäter hin.« Walter nickte und seufzte tief. »Wenn das so weiter geht, zermalmen uns die von oben.« Michael schnaubte. »Diese alten Säcke können nur meckern. Sollen sie sich doch mal die Finger schmutzig machen und wir hacken mal auf ihnen rum. Mal sehen wie ihnen das gefällt.« »Michael.« Walter klang, als wollte er ein ungezogenes Kind tadeln. Und wenn ich es mir genau überlegte, war Michael im Moment wirklich wie ein ungezogenes Kind. »Es ist wahr. Walter verdammt! Die kürzen uns alles weg und meinen dann, das wir Wunder vollbringen können. Da darf man sich wohl wenigstens mal aufregen.« Da musste ich Michael recht geben. Wenn man nicht die geeigneten Mittel zur Verfügung hatte, konnte man wirklich nicht sein bestes geben. »Ich weiß Michael. Aber sich aufregen, ist nur Zeit und Kraftverschwendung. Und beides können wir für wirklich sinnvollere Dinge gebrauchen.« Und da musste ich Walter zustimmen. Michael schnaubte und sah dann zu mir. Nun schien er mich wohl in diese Diskussion einbeziehen zu wollte. Doch was hätte ich sagen sollen? Beide hatten irgendwie recht. Und ich hatte ja auch keine Ahnung, wie die hohen Tiere so waren. Doch dann auf einmal runzelte er die Stirn, stand auf und drang, wirklich unhöflich, in meinen Luftraum ein. »Was ist?«, fragte ich patzig und wich soweit ins Polster, des Sessels zurück, wie es ging. Michael starrte mir in die Augen und schien es nicht für nötig zu halten mir zu antworten. Arschloch! Gerade, als ich ihn anschnauzen wollte, fand er scheinbar seine Sprache wieder. »Hattest du nicht eigentlich blaue Augen?« Sofort war es fast so, als würde man mir, wie bei einem Luftballon, die Luft raus lassen. »Hä?« Das war zwar nicht sehr Wortgewand, aber was besseres viel mir im Moment nicht ein. Ich war einfach zu verwirrt über diese Frage. »Du hattest doch blaue Augen.« »Nein. Meine Augen sind grün.« Michael setzte sich wieder neben Walter und sah mich ungläubig an. Oder vielleicht zweifelte er auch an seinem Verstand. »Ich hätte schwören können, das sie blau waren. Muss ich mir wohl eingebildet haben.« »Wohl eher nicht.« Wir beide sahen zu Walter. »Ich glaube nämlich auch, das deine Augen blau waren.« »Sie sind aber grün. Und sie waren es schon immer.« Ich wusste nicht was sie damit meinten. Warum sollten meine Augen blau sein? »Vielleicht haben wir uns beide geirrt.« »Vielleicht.«, murmelte Michael und sah mich abschätzend an. Mir gefiel das nicht. Was glaubte er was ich gemacht hatte? Kontaktlinsen eingesetzt um ihn hinters Licht zu führen? Oder ein Zauber? Dachte er wirklich ich würde solche Späße machen? Plötzlich piepste etwas und Michael holte einen Piepser aus seiner Hosentasche. »Ich muss wieder los.« Er stand auf und grinste mich an. Ich wusste was jetzt kam. Und dann auch noch vor Walter! »Das war ein schöner Abend Gabe.« Schnell nahm Michael die Beine in die Hand und hetzte nach draußen in den Flur. Ich war aufgesprungen und drauf und dran ihn umzubringen. Doch leider hatte er sich schon zu seinem Auto gerettet, bevor ich die Hälfte des Vorgartens durchquert hatte. Wie ich es hasste, das ich so kurze Beine hatte. Ich war dadurch viel langsamer. Aber eins war sicher. Irgendwann würde ich ihn erwischen und dann währe er fällig. Und zwar am Montag, bei der Arbeit. Dort würde ich ihn kalt machen. Wurde zeit das ich etwas zusammenbraute und meine Flüche auffrischte. Ok. Mit Flüchen hatte ich noch nie etwas gemacht. Ein netter Junge wie ich sollte nichts damit zu tun haben. Denn schnell geriet man dadurch auf die schwarze Seite der Magie. Hörte sich an wie aus Star Wars. Doch war es bitterer Ernst. Schwarze Magie stürzte nicht nur die Opfer ins Verderben, sondern auch den Anwender selbst. Vielleicht sollte ich lieber ein netter Junge bleiben. Denn sterben wollte ich noch nicht. Besonders nicht durch Eigenverschulden und Anwendung schwarzer Magie. Ich seufzte frustriert und ging zurück ins Haus. Flüche konnte ich vergessen. Doch immerhin war ich Medimagie! Mir würde sicher noch etwas schönes einfallen. Ich betrat wieder das Wohnzimmer und Walter sah mich an. Sofort fühlte ich mich wieder wie, als währe ich seine Tochter und müsste ihm nun Rechenschaft ablegen. »Ich will nichts von ihm!...Das war rein geschäftlich!« »Mir ist es egal, mit wem du zusammen bist, ausgehst, oder sonst etwas machst. Hauptsache, deine Arbeit leidet nicht darunter.« Walter schaltete den Fernseher an und nahm sich einen Karton und die Stäbchen, die daran hingen und fing an zu essen. Am liebsten währe ich vor Scham im Boden versunken und gestorben. Gott für was für einen Vollidioten, muss er mich nur halten? »Ich geh duschen.«, murmelte ich und verschwand nach oben. Und nach dem Duschen, würde ich ins Bett verschwinden. Dort konnte ich mich wenigstens nicht mehr blamieren. Doch vielleicht brachte ich es trotzdem fertig. Ich seufzte tief und schlurfte ins Bad. Dort stellte ich mich vor den Spiegel und versuchte nicht zu heulen. »Ich hasse mein Leben.« So das wars. Bis zum nächsten mal.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)