Der Magier von naru_fuchs ================================================================================ Kapitel 3: 3. ------------- So hier ist endlich Kappi drei.:D Danke für eure Gedult. Viel Spaß beim lesen und ich hoffe euch gefällts. 3. Ich hielt vor dem Haus und konnte es nur an starren. Wie sehr hatte ich mir das gewünscht. Wie oft davon geträumt. Und nun endlich war es wahr! Ich war nicht nur zurück in New Los Angeles. Nein. Ich war auch zurück in meinem alten zu Hause. Zurück. Nun war ich wirklich zurück. Din klebte am Fenster auf Walters Seite und pfiff ungläubig. Am liebsten hätte ich Din umarmt und ihm gesagt, das er richtig sah. Dass das unser zu Hause war. Das wir endlich wieder zurück waren. Doch hielt mich Walters verwirrter Blick zurück. Wir stiegen aus und ich wollte sofort zum Haus eilen. Ich wollte auf die Veranda springen, die Pfosten umarmen und küssen und dann ins Haus stürmen und jeden Winkel begrüßen. Doch da räusperte sich Walter und hatte sofort meine Aufmerksamkeit. »Ja?« »Möchtest du nicht dein Motorrat von der Ladefläche holen? Die Gegend ist zwar sehr ruhig, doch gibt es auch hier Diebstähle.« »Ach ja...« Ich lächelte verlegen und währe am liebsten im Boden versunken, als ich mein Motorrat holte. Das war so peinlich. Ich hatte mich sicher voll zum Depp gemacht...Naja. Noch mehr als ohnehin schon. Ich schob es schnell aufs Grundstück und sah mich dabei um. Doch leider dämpfte die Wirklichkeit, kurz meine Freude. Das Haus und der Garten sah total verwahrlost aus. Als ob ,seit ich und meine Mutter hier ausgezogen waren, kein Mensch mehr hier gelebt hätte. Der Garten war vertrocknet in der sommerlichen Hitze und total verwildert. Ich hatte noch das Bild vor Augen, wo er in satten grün erstrahlte und man die Kräuter und Blumen schon vom Ende der Straße aus riechen konnte. Doch das war vorbei. Ich stellte mein Motorrat neben die Verandatreppe und musste erkennen, das auch hier die Zeit ihre Spuren hinterlassen hatte. Das Holz war ausgeblichen von der Sonne und total porös, weil auch hier sich niemand darum gekümmert hatte. Es war wirklich traurig. Walter war schon hinein gegangen und Din flitzte aufgeregt durch den Garten. Ich fing an zu lächeln und wusste genau warum Din so handelte. Immerhin war er in diesem Garten geboren worden. In einer dunklen stürmischen Nacht. Ich erinnerte mich noch genau, als währe es gestern gewesen. Ich war vier Jahre alt. Endlich hatte ich mein eigenes Zimmer bekommen. Und ich schlotterte vor Angst unter der Decke. Wie alle kleinen Kinder hatte ich höllische Angst vor Gewitter und Stürmen. Es war sogar so heftig, das ich mich noch nicht mal traute zum Schlafzimmer meiner Eltern zu rennen. Ich weint leise vor mich hin und versuchte mutig zu sein. Mein Vater hatte immerhin erst heute Abend gesagt, das ich ein großer Junge war. Doch leider fühlte ich mich im Moment winzig. Mikroskopisch klein. Doch wollte ich das nicht. Ich kratze all meinen Mut zusammen und warf die Decke zurück. Ich schluckte schwer und drehte wie in Zeitlupe, meinen Kopf zum Fenster, neben meinem Bett und hatte panische Angst davor was ich sehen würde. Ein Monster? Ein Vampir? Ein Werwolf? Es gab so viele unheimliche Wesen da draußen. Und alle hätten vor meinem Fenster lauern können. Es war einfach perfekt für sie. Genau wie in den alten Filmen aus dem letzten Jahrtausend, die mein Vater so sehr geliebt hatte. Zwar musste ich immer ins Bett, wenn meine Eltern sich solche Filme ansahen, doch schlich ich mich immer wieder nach unten und sah mit der Hilfe eines Spiegels, mir die Filme trotzdem an. Zwar war, was man in den Filmen sah, nichts real. Doch was sie vermittelten war die Wahrheit, auch wenn die heutige Monster-, Vampir- und Werwolfgesellschaft und die anderen mit aller Macht versuchten sich als harmlos darzustellen. Doch waren sie genau wie in diesen alten Filmen. Sie alle waren kaltblütige Killer. Egal wie edel sie sich anziehen mochten, oder wie vornehm sie sich benahmen. Obwohl mittlerweile wusste ich das auch nicht alle davon böse waren. Sie folgte einfach nur ihren Instinkten. Und diese konnte man nicht abstellen. Und Magier und Hexen waren auch nicht immer gut. Das hatte ich auch lernen müssen. Und das war nicht immer schmerzfrei gewesen. Jedenfalls war ich erleichtert, als keiner von einer dieser Fraktionen, vor meinem Fenster war. Ich späte hinaus in den Garten und zuckte immer wenn es blitzte, oder donnerte, zusammen. Und da entdeckte ich etwas. Es war ein winziger Lichtschimmer, der aus einem der Rosenbüsche am Zaun kam. Ich war total fasziniert, von diesem Licht und vergaß darüber sogar das Gewitter. In allen Regebogenfarben Leuchtete plötzlich der Busch auf und erhellte die Nacht und verdrängte sogar den Einfluss des Gewitters. Es war einfach überwältigend. Doch plötzlich war das Licht weg. Verwirrt sah ich mich um und klebte förmlich an der Scheibe. Doch ich konnte das Licht nicht ausmachen. Ich war schon kurz davor das Ereignis als Traum ab zu stempeln, als im Rosenbusch ein winziges Licht, anfing zu leuchten. Ich verlor keine Zeit und sprang aus meinem Bett. Schnell schlüpfte ich in meine Schuhe und kletterte dann die Leiter hinunter in den Flur. Der war in Dunkelheit gehüllt und zwang mich so, mich langsam voran zu tasten. So schaffte ich es zur Treppe. Die flitzte ich hinunter und zog mir unten an der Tür meinen Regenmantel, über den Pyjama. Unerschrocken trat ich hinaus und lauschte kurz. Ich hörte das prasseln des Regens und den Donner. Den Wind wie er ums Haus heulte. Doch sonst war alles ruhig. Meine Aufmerksamkeit, wanderte sofort zu dem Rosenbusch. Als ich ihn erreicht hatte, kniete ich mich davor und schob vorsichtig die Äste beiseite. Im Inneren des Busches, hockte auf einem dünnen Ast ein Lichtball und flackerte. Es sah fast so aus, als ob er frieren würde und Angst hätte. Das konnte ich zu gut nachvollziehen. Mir ging es genauso. »Hey du.« Sofort hatte ich die Aufmerksamkeit des Lichtballes. Ich wusste zwar nicht wie ich das damals festgestellt hatte, oder wie ich das heute immer noch machte - Zu erkennen das Din mich ansah, was ich zu sagen hatte lauschte, oder meine Berührungen spürte - Ich wusste es einfach, seit dem Moment als ich ihn das erste mal gesehen hatte. Vorsichtig nah ich den kleinen Lichtball in beide Hände und schob in unter meinen Regenmantel. Danach flitzte ich zurück zum Haus. Sofort als ich drinnen war zischte der kleine Lichtball unter meinem Regenmantel hervor und sah sich um. Währenddessen zog ich mir meinen Regenmantel und die nassen Schuhe aus und beobachtete das Licht. Es war wunderschön und leuchtete in allen Regenbogenfarben. »Wer ist da?« Plötzlich ging das Licht an und meine Eltern kamen die Treppe nach unten. Der kleine Lichtball flog schnell hinter mich und versteckte sich. »Gabriel! Warst du etwa draußen?« Meine Eltern sahen mich entsetzt an und meine Mutter eilte zu mir und nahm mich in die Arme. Ich nickte und zeigte auf den Kleinen Lichtball. »Licht war draußen im Busch. Ich hab ihn gerettet.« Meine Mutter sah ängstlich den Lichtball an, der zur Tür zurück gewichen war und ein ängstliches piepen von sich gab. »Chris...Was ist das?« Mein Vater trat vor und rückte seine Brille zurecht und sah sich dann den Lichtball näher an. »Ich glaube das ist ein Irrlicht Kathrin. Und nach der Größe, würde ich sagen ein Baby.« »Darf ich behalten?« Ich strahlte meine Eltern an und sie gaben dann nach. Immerhin war ein Irrlicht nicht gefährlich und da ich sie mit meinem Charme bezirzt hatte, konnten sie nicht mehr Nein sagen. So wurde Din in unsere Familie aufgenommen und wurde zu meinem besten Freund und Bruder. Zu dem beschützenden Licht in der Dunkelheit. »Gabriel? Hey!« Ich blinzelte und sah hinter mich. Walter stand in der Tür und sah mich besorgt an. »Geht es dir gut Junge?« »Ja...Warum fragen Sie?» Walter zischte. »Lass das Sie weg. In unserer Abteilung sind wir nicht so formell. Und ich kann es auch nicht ausstehen, wenn man mich mit Sie, Sir, oder so anredet.« »Tut mir Leid.« Walter grunzte etwas und sah dann zu Din. »Dein kleiner Freund tut ja gerade so als währe das hier sein verschollenes zu Hause.« Ich lächelte und sah wieder zu Din. »Glaubst du an das Schicksal?« Ich drehte mich zu Walter um. Der sah mich an, als würde er an meiner geistigen Gesundheit zweifeln. Aber antwortete mir trotzdem. »Ich glaube nicht daran Junge. Wie kommst du auf so was?« »Ich erzähle es ihnen drinnen.«, lächelte ich und pfiff nach Din. Der kam sofort angerauscht und zischte ins Haus. Walter rührte sich keinen Millimeter und sah so aus, als würde er langsam anfangen zu bereuen, mich und Din aufgenommen zu haben. Wahrscheinlich fand er, das wir beide noch verrückter waren, als seine anderen Leute. Na dieser Gedanke macht einem doch Mut. Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. »Früher hat meine Familie mal in diesem Haus gewohnt. Din wurde als ich vier war da vorne im Rosenbusch geboren. Das ist die Kurzversion.« Verständnis flackerte ihn Walters Augen auf. »Ok, das könnte man dann wirklich Schicksal nennen, das du wieder hier bist. Wenn man an so was glaubt. Jetzt komm rein Junge. Ich hab Kaffee gemacht.« Und schon ging Walter wieder ins Haus und konnte nicht sehen, wie ich das Gesicht verzog. Wieso Kaffee? Ok fast die gesamte amerikanische Bevölkerung trank das Zeug und da kann man auch leicht denken das...Aber warum muss es nur Kaffee sein? Ich seufzte wieder und folgte Walter. Ich schloss die Tür hinter mir und sah mich um. Das innere des Hauses sah um einiges besser. Mal ordentlich sauber gemacht und ein Pigmentzauber für die Farben und Tapeten an der Wand und es währe genauso schön wie früher. Und das ohne das lästige streichen. Ich bahnte mir meinen Weg durch Umzugskisten. Jeder der nicht mit den Eigenarten eines Kampfmagie vertraut war, konnte denken, das derjenige gerade erst am anziehen war. Doch in Wirklichkeit, lebten Kampfmagie immer aus Kisten. Da ihr Beruf ziemlich gefährlich ist und sie viele Feinde im Laufe ihres Lebens bekommen, bringt es für sie nichts alles auszuräumen, wenn sie am nächsten Tag schon wieder umziehen mussten. Als ich in die Küche kam wurde mir übel. Überall standen Schachteln von diversen Fast food Ketten, die nicht ganz leer gegessen waren und der restliche Inhalt nun langsam anfing ein Eigenleben zu entwickeln. Und besonders angenehm duftete. Aber wenigstens war ich mir jetzt wirklich sehr sicher das Walter hier schon länger lebte. Denn man sah fast nichts mehr von der Küche, wegen dem ganzen Müll. Ich räumte einen Stuhl frei und setzte mich darauf. Walter drückt mir eine Tasse mit Kaffee in die Hand und setzt sich mir gegenüber. »Tut mir Leid das es hier so unordentlich ist.« »Das macht nichts.« Denn das werde ich noch ändern. »Ich bin das hier von meinem Mentor gewöhnt.« Und dem hab ich auch beigebracht ordentlich zu sein. Das war immerhin schon mal was gewesen. Hätte ich noch etwas mehr Zeit gehabt, hätte ich ihn vielleicht noch dazu gebracht seine Wohnung schön sauber zu halten. Obwohl ich befürchtete das er mittlerweile wieder einen sehr heftigen Rückfall hatte. Wenn der Lehrling nicht mehr im Haus ist, kann man ja wieder die alten Marotten raus lassen. Walter nickte und trank seinen Kaffee in einem Zug aus. »Ich weiß das wir uns kennen lernen sollen, doch heute Abend hab ich noch etwas zu erledigen. Ich hoffe dich stört das nicht allein zu bleiben.« Und wie wenig mich das störte. Da konnte ich hier mal Ordnung machen und etwas in Erinnerungen schwelgen. »Kein Problem. Was musst du denn noch machen?« »Hier in der Gegend wohnen Angehörige von verstorbenen Magiern.« Weiter brauchte Walter nicht zu sprechen. Das war wirklich furchtbar für die Familien, doch es gehörte nun mal zum Job eines Magiers, wenn er für die Polizei arbeitete, das es sehr gefährlich war. Zwanzig Minuten und eine Diskussion, ob Walter nun mit seinem Transporter fährt, oder nicht, die ich gewonnen hatte, später, machte ich mich ans aufräumen. Din half mir, auch wenn er meistens nur Unsinn machte. Wie ich vorhergesehen hatte, musste nur sauber gemacht und ein Pigmentzauber gesprochen werden. Und ich hatte nun wirklich die Bestätigung, das nach unsrem Auszug vor sechzehn Jahren, niemand mehr hier gewohnt hatte. Denn meine Mutter hatte sämtliche Möbel zurück gelassen und die standen alle noch da. Doch das war gut. Denn nach meiner Aufräum- und Säuberungsaktion sah es innen wieder genauso aus wie früher. Und Walters Sachen, die fast nur aus Büchern bestanden, passten Perfekt ins Ambiente. Mittlerweile war es elf Uhr und ich fragte mich wo Walter so lange blieb. Langsam beschlich mich das Gefühl das es doch mehr Leute als ein paar waren, die heute jemanden verloren hatten. Diese taten mir so furchtbar Leid. Genau wie Walter. So etwas jemand anderen mitzuteilen, ging richtig an die Nieren. Und dann das ein paar mal am selben Tag zu machen. Ich schüttelte mich. So etwas könnte ich nie machen. Doch wenn es noch länger dauerte konnte ich vergessen heute noch etwas zwischen die Zähne zu bekommen, da Walter versprochen hatte etwas mitzubringen. Doch wollte ich sowieso einkaufen gehen und somit war es nicht ganz so schlimm. Denn so war mein jetziges Essen und noch ein paar weitere gesichert, da Walter außer ein paar Dosen Bier und einer halb vollen Flasche Ketchup nichts mehr im Kühlschrank hatte. Und so machte ich mich mit Din auf zum Supermarkt ein paar Blocks weiter. Um uns drei vor dem sicheren Hungertod zu retten. Ich betrat den kleinen Supermarkt und war etwas überrascht, das so wenig los war. Immerhin war es gerade mal halb zwölf und somit eigentlich noch eine der Hauptverkaufszeiten. Doch vielleicht lag es einfach nur daran, das ich hier am Stadtrand war und einfach zur sehr noch an New York gewöhnt war, das mich so was verblüffte. Doch hatte es auch etwas gutes. So gab es kein Gedränge und ich konnte ganz gemütlich zwischen den Regalreihen hindurch schlendern und alles wonach sich mein verwöhntes Herz sehnte in den Einkaufswagen packen. Din schwebte währenddessen durch den Laden und sah sich die anderen Kunden an und was es so für Süßigkeiten gaben. Dabei blieb er aber in Sichtweite. Ich war gerade hinten in der Fleisch- und Wurstabteilung als ich ein seltsames Gefühl hatte. Es war ein Kribbeln hinten in meinem Nacken und das hieß nichts gutes. Plötzlich ging alles ganz schnell. Glas zersplitterte und eine heftige Druckwelle riss alles und jeden um. Gerade noch so konnte ich zur Seite rollen, um nicht unter einem stürzenden Regal begraben zu werden. Überall schrien Leute, Sachen wurden durch die Gegend geworfen und ein heulender Wind hatte eingesetzt, der an mir zerrte, wie ein wildes Tier, an einer Beute. Das Heulen wurde immer lauter und ich klammerte mich verbissen an die Kühltruhe um nicht weg geweht zu werden. Sachen schlugen gegen meinen Körper und rissen mich in und wieder beinah mit ihrer Wucht von der Kühltruhe weg. Ich biss die Zähne zusammen und dachte darüber nach wie man diesen Horror beenden konnte. Doch viel mir nichts ein. Wenn ich nur eine Ahnung gehabt hätte, was für ein Zauber das hier war. Doch genau in dem Moment hörte der Wind auf und ich schlug unsanft auf den Boden auf und einige Dosen und Packungen regneten auf mich hernieder. Schwer atmend lag ich fünf Minuten auf den kalten Fließen und wartete darauf das meine Umgebung aufhörte sich zu drehen. Danach setzte ich mich vorsichtig auf und sah mir das Chaos an. Der gesamte Mark lag in Trümmern und die Leute waren dabei sich unter den Trümmern hervor zu winden und sich geschockt umzusehen, oder nach Leuten in ihrer Nähe zu sehen. »Sabrina! Sabrina!«, rief eine ältere Dame ängstlich und wühlte sich durch die Trümmer. Ihr Haarknoten hatte sich gelöst und ihre grauen Haare hingen ihr wirr ins Gesicht. Während ihr schönes Kostüm, dreckig und zerfetzt, immer wieder an Regalen hängen blieb und noch mehr zerriss. Ich erinnerte mich das sie mit einem kleinen Mädchen hier war. Und da viel mir Din ein. Ich sprang auf die Beine und mir wurde schwarz vor Augen. Blind hielt ich mich an der Kühltruhe fest und atmete langsam den Schwindel und die Übelkeit weg. Als ich mir sicher war nicht umzukippen, wischte ich mir schnell den kalten Schweiß von der Stirn und merkte sofort dass das nicht alles war. Ich sah auf meine Hand und entdeckte Blut. Es war nicht besonders viel, also schien die Wunde nicht sehr groß zu sein. Sie bereitete mir nur Kopfschmerzen. Und das war nichts was man mit einem Aspirin nicht wieder in den Griff bekam. »Din!« Meine Stimme war so rau wie ein Reibeisen und ich bekam kaum einen Ton heraus. »Din!« Ich sah mich um, doch konnte ich ihn nirgends entdecken. Wenn ihm nun etwas passiert war? Gott ich würde mir das nie verzeihen. »Din!« Ich und die alte Dame schrien um die Wette und dadurch hätte ich beinah nicht das leise Pfeifen gehört. Ich stürzte...Ok stürzen war etwas übertreiben. Wie ein alter Opa dahin schlurfen traf es besser. Mir tat auch alles weh und somit war die Beschreibung passend. Also ich schlurfte sofort in die Richtung und entdeckte unter einem Regal einen bunten Lichtschimmer. »Din« Aufgeregt fing er an zu brummen und leuchtete in einem hellen grün. Und ich vernahm auch ein leises Wimmern. Ich packte das Regal und hob es an. Sofort flitzte Din heraus und Pfiff glücklich. Ich lächelte ihn an und dankte Gott das es ihm gut ging. Da hörte ich wieder das Wimmern und sah unter das Regal. Darunter lag ein kleines Mädchen. Sie starrte mich mit großen Nuss braunen Augen verängstigt an und zitterte am ganzen Körper. »Keine Angst. Ich hol dich da raus.« Ich musste es nur irgendwie fertig bringen dieses Regal noch etwas weiter nach oben zu stemmen. Kein Problem. Manchmal hasste ich es echt so klein und schwächlich zu sein. Trotzdem drückte ich mit all meiner Kraft und schaffte es das Regal noch etwas weiter anzuheben. »Kannst du raus kommen?«, keuchte ich durch zusammen gebissene Zähne. Die Kleine wand sich unter dem Regal hervor und zog gerade noch rechtzeitig die Füße weg. Ich konnte das Regal einfach nicht länger halten und meine Arme ließen es einfach fallen. Ich ließ mich erschöpft, neben dem Mädchen, auf meinen Hintern plumpsen und versuchte wieder zu Atmen zu kommen. »Sabrina!« sofort wurde ich von der älteren Frau zur Seite getränkt, die sich auf das Mädchen stürzte, sie umarmte und sie ausquetschte, wie es ihr ging. So weit ich sah hatte die Kleine Glück im Unglück gehabt. Aus der ganzen Sache war sie mir ein paar blauen Flecken und ein paar Kratzen davon gekommen. Und einem Schock fürs Leben. Din schwebte zu mir und schmiegte sich an meine Wange. Am liebsten hätte ich genau wie die Frau reagiert. Ich hatte solche Angst um ihn gehabt. Ich seufzte zufrieden und überglücklich. »Der Junge hat mich gerettet.« Bevor ich wusste was los war hing die alte Frau an mir und zerquetschte mich. Und da sagte die Wissenschaft, das im Alter die Kraft nachlassen würde. Ha! Das ich nicht lache! »Danke das du meine kleine Enkelin gerettet hast. Ich hätte nicht gewusst...Danke! Tausend dank!« »Keine Ursache. Miss bitte lassen sie mich wieder los. Ich bekomme keine Luft mehr.«, keuchte ich und die Frau ließ mich los. Ich zog schnell den wunderbaren Sauerstoff ein und ließ ihn meine gequetschte Lunge auffüllen und wieder richtig sich auf blähen. Die Frau sah mich entschuldigend an und in ihren Augen konnte ich die pure Dankbarkeit sehen. Gott das war mir irgendwie total unangenehm. Und peinlich. Ich räusperte mich und murmelte schnell etwas von »Sehe mal ob jemand noch Hilfe braucht.«, und wollte verschwinden, da fing eine Frau an zu schreien. Alle, die es konnten, sprangen auf und rannten zu den zerstörten Fenstern. Draußen lag jemand auf dem Parkplatz in einer Art Pfütze. Ich gab mich keinen schönen Gedanken hin wie: Es ist ja nur Wasser, oder Vielleicht ist es ja kein Blut? Nur Leider war ich schon zu lange Medimagie und hat schon viel zu oft so etwas mit ansehen müssen. Ich atmete tief ein und stieg über die zerstörte Tür und ging langsam auf die Person am Boden zu. Am Rand der Pfütze blieb ich stehen und hasste es wenn ich Recht hatte. Die Pfütze sah zwar schwarz aus, doch konnte ich einen roten Schimmer erkennen und es roch nach Blut. Ich ging um die Pfütze herum und sah mir die Leiche an. Es war ein Mann. Mittleren Alters, so um die eins neunzig groß, breite Schultern, schwarze Haare. Todesursache, war eine aufgeschlitzte Kehle, soweit ich sah. Dazu war die Leiche noch mit tiefen Kratzern übersät, die aber nicht tödlich gewesen sein konnten. Ich öffnete mich der Magie und konnte noch den schwachen Nachhall der Magie eines Magiers spüren. Entweder war der Herr hier dafür verantwortlich, das wir anderen im Supermarkt so durchgeschüttelt wurden, oder sein Gegner, der ihn so nett umgebracht und hier dann liegen gelassen hat. Ich sah mich um, konnte ab niemanden verdächtigen auf dem Parkplatz sehen. Und es gab auch nicht viele Orte wo man sich verstecken konnte. Also hatten wir einen sehr magisch begabten Täter mit einem Messer, oder Klauen, der sich scheinbar spurlos in Luft auflösen konnte. Das war doch ein sehr beruhigender Gedanke. Außer für den Kerl der dem Kerl nachjagen musste. Und ich würde nicht derjenige sein. Erstens war ich Medimagie, zweitens war ich nicht im Dienst und drittens hatte ich Hunger. Und es gab da also nur eine Sache die ich tun konnte. Ich zückte mein Handy und rief die Vermittlung an. Eine sehr nette...Ok die Dame war stinkiger drauf als ein Schweizer Käse. Sie vermittelte mich nach einer sehr langen, nervigen und unangebrachten Heulerei, darüber wie scheiße ihr Leben war, dann doch mit der Spezialeinheit der Kampfmagie. »Büro der universal Kampfmagie. Michael Jenks am Apparat. Was kann ich für sie tun?«, meldete sich nach einer Minute, genau die Person der ich das ihr aufhalsen wollte, mit ihrer unheimlichen Ernsthaftigkeit. Ich weiß das war nicht nett, aber wenn ich Hunger habe, hört bei mir die Freundlichkeit auf. »Hier ist Gabriel Black...« »Gabe! He Alter. Dir ist schon klar das man hier nicht so aus Spaß anrufen darf, oder?« Und schon war seine Ernsthaftigkeit dahin. »Erstens heiße ich Gabriel und zweitens gab es einen Mord, den ich zu melden habe. Opfer ist männlich und Magier gewesen. Es gibt auch einige Verletzte.« »Wo und was ist genau passiert?« Da konnte einem ja schwindelig werden. Wie oft er seine Persönlichkeit ändern konnte. Ich nannte ihm die Adresse und lieferte einen genauen Bericht des Tathergangs und meiner Analysen. »Ich schick ein Team raus. Ist wohl nichts mit einem ruhigen Start geworden Gabe.« Ich konnte gerade noch so verhindern mit den Zähnen zu knirschen. »Ich stürze mich halt immer voll in die Arbeit und wenn es sein muss, nehme ich mir noch was mit nach Hause.« »Da ist aber jemand sarkastisch.« »Ja, ja. Schaff deine Leute hier her. Ich mach das was ich am Besten kann.« »Ja, tu das...Und was kannst du am Besten?« Ich legte auf bevor ich die Beherrschung verlor. Dieser Michael war ein richtiger Arsch. Sauer drehte ich mich zum Supermarkt um und bemerkte das mich alle Leute so seltsam anstarrten. Na das war doch mal echt toll. »Ich hab jemanden gerufen der sich um das hier kümmert.« Ich zeigte auf den Toten und ging zu den Leuten. »Währenddessen kümmere ich mich um ihre Verletzungen. Ich bin Medimagie...« Schon waren alle um mich rum und zerrten an mir und jammerten mich voll. Wie sehr ich meine Job manchmal liebe. Es war doch zu schön. Fünfzehn Minuten später traf der versprochene Trupp ein, samt Medimagie. Die hatte nur leider nicht mehr so viel zu tun, da ich die ganze Arbeit schon erledigt hatte. Nun war ich total ausgelaugt und am verhungern. Dazu musste Din mich wach halten. Plötzlich legte mir jemand eine Decke über den Rücken. Ich drehte mich um und sah in das strahlende Gesicht von Michael. Gott wieso musste der Arsch nur mitkommen? Wieso konnte man mir nicht ein Mal meine Ruhe gönnen? »Du hast super Arbeit geleistet Gabe....« »Ich heiße Gabriel!«, fauchte ich und zog die Decke eng um mich. »Und ich hab nur meinen Job gemacht.« Michael wich mit erhobenen Händen einen Schritt zurück. »Bleib ruhig Gabe....« »Gabriel!« »Ok, Gabriel. Ich möchte gern mit dir über diese Geschichte hier reden.« Ich verrenkte meine Augen zu Schlitzen. »Ich hab dir schon alles erzählt. Es gibt nichts mehr hier rüber zu reden.« Doch schien Michael das anders zu sehen. Er war wieder zu diesem ernsthaften Teil gewechselt. »Und wie es noch etwas zu reden gibt. Wie währe es wenn ich dir ein Mittagessen ausgebe und wir uns in einem Restaurant unterhalten? Denn so wie es aussieht, sind deine Einkäufe hinüber.« Ich wusste genau das es bei diesem Essen nicht nur um das Geschäftliche ging, wahrscheinlich überhaupt nicht. Aber ein kostenloses Essen, war einfach zu verlockend. Und so biss ich an. »Von mir aus. Und wo soll es hin gehen?« »In eine sehr gute Pizzeria!«, lächelte er und führte mich zu seinem Wagen. Das Teil passte perfekt zu seinem Besitzer. Groß und aufgeplustert. Gott ich wollte da nicht einsteigen. Warum musste ich auch mein Motorrat bei Walter lassen und zu Fuß gehen? Michael öffnete mir sogar die Tür und lächelte mich mit seinen weißen Zähnen an. Ok ich war drauf und dran das Handtuch zu werfen und nach Hause zu eilen. Doch mein Magen knurrte und erinnerte mich daran, das dies hier meiner Erhaltung beitrug und sorgte dafür das ich mich wieder bis auf die Knochen blamierte. Ich kratzte den letzten Rest Würde zusammen und stieg ein. Michael schloss meine Tür und ging gemächlich auf die Fahrerseite. Er öffnete die Tür und hielt kurz inne. »Brown!«, brüllte er dann über den Parkplatz. Und ich wollte das mich die schwarzen Ledersitze verschluckten, als alle Leute zu uns sahen. »Ja?«, rief ein sehr jung aussehender Mann mit roten Haaren zurück. Ich schätzte ich auf ein paar Zentimeter kleiner als Michael. »Sie haben jetzt das Kommando. Ich hab eine Besprechung.« So konnte man das hier auch nennen. Und Brown wusste wo der Hase lang zulaufen schien. Den er fing an zu grinsen und zeigte mit dem Daumen nach oben. Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und betete bald aus diesem Alptraum zu erwachen. »So bereit?« Ich sah aus den Augenwinkeln zu Michael, der mich breit angrinste. Wie ein Löwe, dem ein Lamm in die Falle gegangen war...Und ich war dieses arme Lamm. »Bringen wir es hinter uns.« Damit ich mich in eine Ecke verkriechen konnte und dort sterben. Wenigstens bekam ich noch eine Henkersmahlzeit. Michael startete seinen Wagen und brauste dann mit mir davon. Der Abend war doch noch bescheidener geworden. So das wars schon wieder. Bis dann. Ich hoffe das nächste Kappi früher fertig zu bekommen. Machts gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)