Der Magier von naru_fuchs ================================================================================ Kapitel 2: 2. ------------- So nun geht es weiter. Ich hoffe euch gefällt das neue Kappi. Viel Spaß beim lesen. 2. Wir stapften durch einen Gang. Keine Bilder an den Wänden, keine Farbe, nichts. Neonlampen und ein schwarze Linoleumboden rundeten das trostlose Bild ab. Man merkte genau, dass es hier zu den Büros der Kampfmagier ging. Denn wie ich feststellen musste, waren alle Kampfmagier sich in vielen Punkten gleich. Und einer davon war das sie einfach alles schlicht und trostlos hielten. Selbst ihre Wohnungen! Es war ja auch zu viel verlangt mal einen Eimer Farbe zu organisieren, oder wenigstens einen Nagel in die Wand zu schlagen, an dem man ein Bild aufhängen konnte. Es war mehr als deprimierend. Ich seufzte stumm und hätte beinah wieder fast heulen können. Ich hatte hier unten nichts zu suchen. Ich war Medimagie verdammt! Aber nein. Ich musste ja mit diesem Michael, der die Klappe nicht zu bekommt und diesem Walter, der kein Wort sagt, als hätte jemand ihm die Lippen zusammengeklebt, hier unten rum rennen. Was dachte sich der Polizeichef nur dabei? Ok ich habe zwar schon ein paar magische abtrünnige Wesen geschlagen, doch war das nur Glück. Ich war weder ausgebildet, noch hatte ich großartig Ahnung von diesem Berufsfeld. Egal ob mein Mentor nun Kampfmagie war, oder nicht. Denn wenn er vom kämpfen anfing hatte ich immer auf Durchzug geschaltet. Ich war kein Kämpfer, ich wollte keiner sein und ich missbilligte es das jemand kämpfte. Endlich durchbrach ein neues Bild die Trostlosigkeit. Eine graue Tür erschien, mit der Aufschrift Treppe. Wollten die beiden mich noch weiter unter die Erde zerren? Wir waren jetzt sicher schon einige hundert Meter unter ihr. Keine Fenster bedeutete das. Nur Arbeit und die lieben Kollegen. Mir war jetzt schon übel. Kampfmagie waren nicht gerade für ihren freundlichen Umgang bekannt. Ich sah zu Michael und musste mir eingestehen, dass Ausnahmen die Regeln bestätigen. Er wirkte wirklich nicht wie ein Kampfmagie. Eher wie ein armes Schwein, dass das selbe Los wie ich gezogen hatte. Ok armes Schwein war wohl zu viel des Guten. Oder er war wirklich eine Ausnahme. Mir war das aber herzlich egal. Denn er nervte mich zu Tode mit seinem Gefasel. Ich wusste sehr wohl alle wichtigen Daten dieses Gebäudes, welche Helden hier gearbeitet und was die Polizei von dieser Hauptwache alles geleistet hatte. »Durch die Tür da kommt man ins letzte Untergeschoss. Da ist unsere Leichenhalle und das Büro der Nekromanten.« Sofort bekam ich eine Gänsehaut. Nekromanten! Nicht gerade angenehme Zeitgenossen. Sie waren merkwürdige Gesellen und bis auf das sie mit toten Seelen in Kontakt treten konnten, wusste keiner so recht was sie sonst noch trieben. Und niemand versuchte es herauszufinden. Was kein Wunder war. Denn es gab immer wieder Gerüchte das Leute verschwanden, die nicht zum Zirkel der Nekromanten gehörten und ihre Nasen in dessen Angelegenheiten gesteckt hatten. Plötzlich keuchte Walter neben mir und ich konnte ihn gerade noch so abstützen, bevor er das Gleichgewicht verloren hätte. Din zischte aus meiner Brusttasche und sah sich alarmiert um, doch bemerkte er schnell das ich in keiner gefährlichen Situation steckte. Stattdessen flog er um mich und Walter herum und leuchte in einem besorgten Blauton. »Geht schon wieder.«, murmelte Walter und drückte mich sanft von ihm weg. »Wir sollten deine Führung lieber unterbrechen.«, sagte ich zu Michael. Er nickte und ich war froh, dass wir endlich mit dem Quatsch aufhörten. Ich hätte natürlich auch sagen können, dass er es hätte gut sein lassen können, doch hat er sich so viel Mühe gegeben und ich bin in solcher Hinsicht einfach zu weich und halte dann den Mund. Wir gingen weiter und beeilten uns etwas. Dabei sah ich immer wieder aus den Augenwinkeln zu Walter. Er brauchte dringend was zu Essen und zu Trinken. Und am Besten noch mindestens eine Stunde etwas worauf er sich setzen konnte. Din schwebte besorgt um mich und Walter rum und brummte besorgt. Das schien Walter aber nicht so besonders zu gefallen und mit einem Räuspern meinerseits und einem aufhalten meiner Brusttasche, hatte Din verstanden und verschwand in ihr. Langsam kam etwas mehr Abwechslung in den Gang. Hier und da führten Türen in die verschiedenen Spezialbüros der Kampfmagier. Alle Leute hatten sich auf eine spezielle Art von magischen Wesen spezialisiert. Ich fragte mich ob Walter auch in so einer Spezialabteilung war, oder ob er universell Tätig war. Endlich näherten wir uns dem Ende des Ganges und der letzten Tür. Das war wohl das Büro für die Universalleute und ich fühlte mich noch elender. Universal hieß, dass wir jeden Scheiß machen mussten und gegen jede Art von magischen Wesen vorgehen mussten, die das Gesetzt gebrochen hatten. Und das hieß das ich wohl mich darauf einstellen konnte meine Tage auf der Jagt nach irgendwelchen Kriminellen zu verbringen und das über mehrere Wochen, oder sogar Monate. Und kaum das ich zu Hause war, würde es von vorne losgehen. Dieses Leben war was für Leute die darauf hoffen bald unter die Erde gebracht zu werden, oder die niemals eine Familie haben wollen. Das war aber nicht das Leben was ich mir vorgestellt hatte. Ich wollte eine Familie gründen. Ein kleines Haus mit Garten haben und mindestens zwei Kinder. Eventuell noch einen Hund. Doch als Kampfmagie der sich universell einsetzen lässt, konnte ich das vergessen. Vielleicht werde ich ja auch sehr schnell unter der Erde sein um lange um meinen Traum trauern zu können. Michael stieß die Tür auf und wir betraten das Büro. Und welch Wunder, herrschte überall nur schwarz, weiß und grau. Das Büro sah genauso aus wie das oben, vor dem Büro des Polizeichefs Stone, nur dass das hier steril war und nicht so aussah, als ob hier überhaupt mal ein Mensch war. Walter übernahm jetzt die Führung und schwankte, schon mehr als er ging, zum Büro hinter den Glaswänden. Es wurde langsam Zeit das er sich setzte. Denn sicher dauerte es nicht lange bis er umkippte. Hätte ich gewusst, dass wir so lange unterwegs sein würde und hier hinunter kein Aufzug fuhr, hätte ich niemals zugelassen das Walter das Bett oben in der Eingangshalle verließ. Und dabei währe mir auch herzlich egal gewesen, das sein Vorgesetzter im die Hölle heiß gemacht hätte. Ich hätte das dann einfach auf meine Kappe genommen. Doch als Walter die Tür öffnete und wir das Büro betraten sah ich, dass überhaupt niemand da war. Und war super überrascht, dass Walter sich auf den Stuhl des Abteilungsleiters setzte. Erst war ich verwirrt und perplex das Walter sich das einfach erlaubte, doch als ich das Namensschild auf dem Schreibtisch sah war ich überrascht. Walter war der Abteilungsleiter. »Michael könntest du Walter was zu essen und was zu trinken holen?«, fragte ich und sah ihm in die Augen und versuchte meine Überraschung schnell zu überspielen. »Klar, klein Problem Gabe.«, grinste Michael und ich hätte ihm am liebsten die Augen ausgekratzt. Niemand durfte mich Gabe nennen. Der Einzige der das durfte war mein Vater… Sofort zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Michael nutzte meine kurze Unaufmerksamkeit und verschwand schnell aus dem Büro. Walter räusperte sich und sofort hatte er meine volle Aufmerksamkeit. »Wir sind uns noch nicht richtig vorgestellt worden. Mein Name ist Walter Newton. Ich bin der Abteilungsleiter der Universellen.« »Sehr erfreut. Mein Name ist Gabriel Black. Medimagie…Jetzt aber scheinbar Kampfmagie.« »Es tut mir Leid das es so gekommen ist Gabriel. Aber ich glaube es wird dir bei uns gefallen.« Ich hob skeptisch eine Augenbraue. Denn sicher würde das nie eintreffen. »Ich sehe dir an, das du mir das nicht glaubst. Aber ich vertraue dem Urteil vom Polizeichef. Er ist zwar erst seit kurzem in diesem Amt, doch bis jetzt haben sich alle Entscheidungen als richtig erwiesen.« Was für ein Glück für mich. »Setzt dich. Ich würde gern etwas mit dir besprechen.« Ich nickte und setzte mich auf den kleinen Stuhl vor dem Schreibtisch. Walter faltete seine Hände zu einem Dach und stützte seinen Kopf darauf. »Und was wollen sie mit mir…« »Einmal Kaffee und Donuts!«, trällerte Michael und wuselte ins Büro. »Ich hoffe ich habe noch nichts verpasst? Denn es kommt nicht alle Tage vor das der Pate einen Partner bekommt.« Ich sah Michael verwirrt an, als er eine schwarze glibberige Masse in einer Kaffeetasse und Donuts, die schon mal einen besseren Tag hatten vor Walter abstellte. » Der Pate?« »Das ist Walters Spitzname! Er hier ist bei allen Spitzbuben gefürchtet und sollte jemand es wagen in Walters Bezirk die Regeln zu brechen kann er sich sicher sein, das er bald zur Rechenschaft gezogen wird.« Ich sah Walter staunend an und konnte mir gut vorstellen, dass das sicher kein bisschen übertrieben war. Besonders da Walter ziemlich genervt aussah, als Michael seinen Spitznamen erwähnt hatte. Und so reagierten meistens nur Leute die diesen nicht ausstehen konnten, bescheiden waren und vor allem im mehr als Gerecht wurden. »Michael wir sind nicht hier um über mich zu reden. Und hatte ich nicht gesagt, dass du nicht überall diesen Müll rum erzählen sollst? Ich muss mich für Michael entschuldigen.« »Ach komm schon Walter. Sei doch nicht immer so verklemmt. Ach da fällt mir ein das wir uns ja noch gar nicht richtig vorgestellt wurden. Ich bin Michael Jenks.« Michael hielt mir breit grinsend seine Hand hin. »Sehr erfreut. Gabriel Black.«, lächelte ich gezwungen und schüttelte Michaels Hand. »Dann willkommen bei den Leuten vom Selbstmordkommando.« Walter schüttelte mit dem Kopf und sah mich entschuldigend an. Ich seufzte und schenkte ihm einen mitfühlenden Blick. Es war nicht nett so etwas zu sagen…Auch wenn es noch so wahr war. Ich räusperte mich und versuchte dann wieder auf das eigentliche Thema zurück zu kommen. »Was wollen sie mit mir besprechen?« »Ich habe gehört du hast schon Erfahrungen mit den übelsten Wesen gehabt, die auf der Erde noch wandeln. Zwei Vampire und ein paar Zombies, wenn ich mich nicht verhört habe?« Michael stieß einen Pfiff aus und ich währe am liebsten im Boden versunken. Warum mussten alle nur auf diesen alten Dingen rum reiten? »Ja! Aber es war nur Glück. Ich hatte nur Glück mehr nicht.« »Wenn ich eins gelernt habe, dann das es kein Glück gibt. Man nimmt es selbst in die Hand was passiert.« »Du hast echt zwei Vampire und ein paar Zombies erledigt? Wann? Alle gleichzeitig? Und wie?« Michael rückte mir auf die Pelle und er sah mich mit funkelten Augen an. »Ja, habe ich! Die zwei Vampire am Anfang meiner Ausbildung und die Zombies vor einem Jahr! Und es war nur Glück.« »Ach jetzt komm schon. Unter Kollegen kann man doch wohl mal Tipps austauschen.« »Michael hör auf zu nerven. Wenn Gabriel nicht darüber reden will, sollten wir das respektieren. Und wir sollten hoffen das er weiterhin so viel Glück haben wird.« Walter sah mich an, als könnte er durch mich durch und direkt in meine Zukunft sehen. Ich bekam davon eine Gänsehaut und musste gegen den Drang ankämpfen mir die Arme zu reiben. »Na gut.«, brummte Michael und verschränkte etwas beleidigt die Arme vor der Brust. Walter seufzte und trank einen Schluck von dem schwarzen Schlamm in der Tasse. Ich verstand nicht wie Leute nur dieses Gesöff trinken konnten und verzog etwas das Gesicht.. Kaffee war widerlich. Und es gehörte in die Hölle zu den Dämonen gesperrt. »Entschuldigen sie Walter. Hier ist die Liste der verstorbenen.« Erschrocken zuckte ich zusammen und sah über meine Schulter. Sofort geriet alles andere in den Hintergrund als ich den Traum meiner schlaflosen Nächte erblickte. Rote, lockige Haare, goldgelbe Augen, Sommersprossen und einen dünnen, femininen Körper, wo man aber auch Muskeln, unter dem lässigen T- schirt und der Jeans erahnen konnte. Ihre gebräunte Haut leuchtete im Licht der Neonlampe und ihre Augen strahlten wie zwei Topase. »Ah danke Carter.«, sagte Walter resigniert und nahm den braunen Umschlag entgegen. Ich stutzte und fragte mich warum so ein hübsches Mädchen solche Nachrichten überbrachte. Ich öffnete mich der Magie und konnte gerade noch mal so verhindern aufzukeuchen, als mir die gruselige Magie eines Nekromanten entgegen schwappte. Ich konnte nicht begreifen wie so ein Mädchen Nekromantin sein konnte? Sie passte überhaupt nicht ins Muster. Und nicht so wie bei den Kampfmagiern, wich irgendjemand von diesem Muster ab. Jedenfalls, war mir bis heute niemand bekannt. Doch da bemerkte ich noch etwas anders. Es war Magie die Katzenmenschen besaßen und die ihnen bei der Verwandlung diente. Sie war also nicht nur Nekromantin, sondern auch Gestaltwandlerin. Und so wie es aussah konnte sie sich in eine Hauskatze verwandeln. Denn nur diese Art der Katzenmenschen konnten ihre Magie auch noch zu etwas anderem nutzen, als zum verwandeln. Kein Wunder das ich sie nicht bemerkt hatte. »Ich muss dann wieder weiter.«, sagte sie und Walter entließ sie mit einem nicken. Sie schenkte mir und Michael einen kurzen Blick und verließ dann das Büro. Ich sah ihr hinterher und musste schlucken. Wenn man mal davon absah, dass sie Nekromantin war, war sie einfach perfekt. Und mein Körper reagierte voll purer Lust auf sie. Besonders der Hintern der leicht hin und her schwang… »Vorsicht Kleiner.« Michael stieß mir mit dem Ellenbogen in die Seite und bekam so meine Aufmerksamkeit und meine Wut über das Kleiner und die Unterbrechung zu spüren. »Was soll das?«, zischte ich und rieb mir die Stelle, wo er mich angestoßen hatte. »Ich wollte dich nur vor einem Fehler bewahren Gabe.« »Hör auf mich Gabe zu nennen! Oder Kleiner! Ich heiße Gabriel!« »Ist gut. Das war Honey Carter. Wenn du sie mit ihrem Vornamen anredest, bist du Tod. Und wenn du sie weiter anhimmelst, vielleicht auch. Sie ist eine ganz gefährliche Frau. Und wir wollen nicht das sie unseren Held des Tages ab murkst.« »Das mit dem Namen werde ich mir merken. Aber was den Rest angeht. Vielleicht stehe ich auf gefährliche Frauen? Und ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.« »Lass dich nicht von Michael provozieren. Er erzählt gerne mal etwas Mist.« »Walter jetzt tust du mir aber weh.« Michael schniefte theatralisch und Walter schüttelte einfach nur mit dem Kopf. »Stell dich nicht so an. Was soll der Junge denn von unserer Gruppe denken?« »Das wir alle einen an der Meise haben? Komm schon Walter. Bis auf dich, fallen alle hier in der Universalabteilung aus dem Rahmen. Wir sind alle etwas verrückt. Und das macht uns doch auch so gut.« Alle waren etwas verrückt? Gott steh mir bei. Warum musste ich hier hineingeraten? »Michael, wie währe es wenn du dich mal um die Anderen kümmerst?« Ich und Michael sahen Walter verwirrt an und als er hinter uns zeigte, drehten wir uns synchron um. Gerade humpelten und schwankten einige Leute ins Büro. Das waren wohl die paar, die nicht ganz so heftig mitgenommen wurden, bei dem Trollangriff. »Klar. Kein Problem.« Ich zuckte etwas zusammen und sah Michael total perplex an. Von einer Sekunde auf die andere, hatte er von super gut drauf, zu ernst und beherrscht gewandelt. Er stand auf und ging hinaus und schloss die Glastür. »Michael ist zwar manchmal eine echte Nervensäge, aber auch der verantwortungsbewusste Stellvertreter, den ich in meinen vierzig Jahren hier hatte.« Ich nickte und wand mich wieder richtig Walter zu. Der war gerade dabei sich einen Donut in den Mund zu schieben. Ich verzog das Gesicht und war froh das nicht tun zu müssen. Die Teile sahen wirklich widerwärtig aus. »Wann meinst du können wir aufbrechen? Soweit ich mitbekommen habe, haben wir nun ein ganzes Wochenende um uns zusammen zu raufen.« »Noch mindestens eine halbe Stunde. Und sie brauchen mich nicht aufzunehmen.« »Ich tu es aber. Ich will mich revanchieren. So gut hat mich bis jetzt nämlich noch niemand wieder zusammengeflickt.« Walter zeigte auf die feine Narbe, die man nur sah, wenn man genau hinsah und wusste das sie da war. Ich wollte protestieren, doch Walter blieb standhaft wie ein Fels in der Brandung und als ich keine Puste mehr hatte gab ich auf. Als die halbe Stunde endlich um war atmete ich erleichtert aus. Die ganze Zeit, hatten Walter und ich uns an geschwiegen, während er mich mit diesem Seltsamen Blick angesehen hatte. Din war aus meiner Jackentasche gekommen und hatte sich im Büro von Walter umgesehen und ich konnte viele Blicke in meinem Nacken spüren. Meine Nerven waren bis zum äußersten angespannt und meine Hände nass vom Schweiß. »Und können wir gehen?«, frage Walter mich plötzlich und ich zuckte etwas zusammen. »Äh…ja.« Ich sah auf die Uhr. »Dann komm.« Walter stand auf und ging zur Tür. Am liebsten hätte ich mich irgendwo verkrochen. Denn alle anderen Kampfmagie die im Büro waren sahen mich entweder skeptisch, abfällig, oder so seltsam fasziniert an. Letzteres bereitete mir wirklich eine Gänsehaut. Ich kannte diesen Blick. Und jedes Mal drehte er mir den Magen um. Deshalb war ich auch so froh, dass wir das Büro hinter uns ließen und uns auf den Weg nach oben machten. Doch bei dem Gedanken daran, dass mich diese Blicke nun jeden Tag erwarteten, wurde mir ganz schlecht und mein Magen krampfte sich zusammen. Und meine Lunge fühlte sich plötzlich drei Nummern kleiner an, so dass ich nicht richtig atmen konnte. Am liebsten hätte ich den Bordstein geküsst, als wir endlich das Gebäude verlassen hatten. Dieser Tag war echt das letzte gewesen. »Kommst du endlich? Mein Wagen steht hinten auf dem Parkplatz.« »Ja…Äh ich geh mein Motorrat holen und fahr ihnen dann hinter…« »Ach was. Wir können es hinten auf die Ladefläche stellen.« Walter ging weiter und ich holte schnell mein Motorrat und beeilte mich ihm hinterher zu kommen. Zwar musste ich das nicht tun, doch hatte ich keine Lust mich mit Walter zu streiten. Ich hatte einfach keinen Nerv mehr dafür und war auch zu müde. Und sicher würde ich gegen einen sturen, alten und sturen, Kampfmagie nichts ausrichten können. Selbst wenn ich nicht so kaputt wäre. Ich hatte mir schon an meinem Mentor mehr als ein Mal die Zähne aus gebissen und Walter erschien mir noch zäher zu sein. Als ich und Walter den Parkplatz erreicht hatten, steuerte er auf einen blauen Transporter zu, von dem schon etwas die Farbe abblätterte. Ich starrte den Wagen an und konnte es nicht glauben. Er war schon mehr als uralt. Er war selbst vor der Jahrtausendwende schon alt gewesen. Ein richtige Antiquität und dann noch so gut im Schuss das er fahren konnte. »Schaffst du deine Motorrat allein auf die Ladefläche, oder soll ich dir helfen?«, fragte Walter und riss mich aus meinen Gedanken. »Ich schaff das!« Ich schaffte mein Baby zum Transporter und hievte es dann auf die Ladefläche. Gleich darauf befestigte Walter sie mit ein paar Gurten. Als das erledigt war stieg Walter auf der Beifahrerseite ein und kurbelte das Fenster hinunter. Ich stand da wie bestellt und nicht abgeholt und wusste nicht was ich tun sollte. »Na komm Junge! Du musst fahren, wenn du nicht Gefahr laufen willst, das ich ohnmächtig werde, wenn ich fahre.« Ich zuckte zusammen und huschte schnell auf die Fahrerseite und in den Wagen. Din war dicht hinter mir und ich machte die Tür zu als er auch in der Fahrerkabine war. Ehrfürchtig nahm ich von Walter den Schlüssel entgegen und startete den Motor. Ein leises Tuckern und Brummen drang an mein Ohr und ich legte meine Hände aufs Lenkrad. »Du kannst doch Auto fahren, oder?«, fragte Walter plötzlich und musterte mich skeptisch. »Oder was ist los?« »Ja, ich kann fahren. Ich bestaune nur ihren Transporter. Ich liebe solche alten Wagen.«, lächelte ich und sofort wirkte Walter mindestens dreißig Jahre jünger und nicht mehr ganz so verklemmt. »Das kann ich gut verstehen. Er ist ein richtiges Prachtstück, nicht wahr? Alles noch echt. Nur etwas getunt, damit er auch mit Magie fahren kann. « »Und was für ein Prachtstück er ist.« Ich fuhr langsam los und vom Parkplatz zur Straße. »Hier links.« Ich bog nach links und sah aus den Augenwinkeln zu Walter. »Wo haben sie ihn her? Haben sie ihn geerbt, oder gekauft?« »Keins von beidem. Man könnte es so ausdrücken. Ich bin ihm quasi in den Schoß gefallen.«, lächelte Walter und tätschelte das Armaturenbrett. »Wie meinen sie das?« »Ich war auf einer Mission. Ich war hinter einem Werwolf her. Er flüchtete auf einen Schrottplatz, doch war das eine Sackgasse. Zwischen all dem Müll kämpften wir dann. Wir beide achteten nur unterbewusst auf unsere Umgebung und eh ich mich versah, standen wir beide oben auf einem Haufen alter Autos. Der Werwolf war gerade in seiner Zwischenform und hieb mit der Pranke nach mir. Ich wich nach hinten aus, doch war da nichts. Ich entschied in den kurzen Sekunden des Fallens, das der Kerl mir so nicht damit durchkam und beschoss ihn mit einem Lähmungszauber. Der Kerl kippte nach hinten um und ich machte mich dafür bereit, hart aufzuschlagen und vielleicht den Löffel abzugeben. Doch da landete ich auf einer Matratze, die hinten auf der Ladefläche lag. Nachdem ich kurz den Schock überwunden hatte und das Glücksgefühl einsetze, sprang ich von der Ladefläche und sah mir an, worauf ich gelandet war. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich stand schon immer auf so alte Autos und dann hatte mir dieser alte Transporte auch noch mein Leben gerettet. Ich wusste sofort, dass wir zusammengehörten. Ich sah mir an, was alles kaputt war und musste feststellen, das er eigentlich bis auf ein paar Zündkerzen Tipp Topp in Schuss war.« Walter wirkte wie ein anderer Mensch als er über seinen Transporter sprach und ich konnte ihn gut verstehen. Dieses Auto war nicht nur eine Antiquität, sondern auch etwas ganz besonders. Ich war leicht eifersüchtig, doch erinnerte ich mich da wieder an mein gutes, treues Motorrat. Es war auch nicht mehr das Jüngste, doch lief es und lief und lief und brauchte nur einmal im Jahre eine kurze Wartung, wenn nichts passiert war. »Derjenige dem der Transporter gehört hatte, muss aber ganz schön einen an der Waffel gehabt haben, wenn nur die Zündkerzen im Eimer waren und der Rest inordnung. So einen Wagen tut man doch nicht zum verschrotten geben! Er ist sicher einige tausend Doller wert! Selbst wenn er sich nicht mehr von der Stelle bewegen würde.« Walter zuckte mit den Schultern. »Irgendwo wird sich heute sicher der alte Besitzer in den Hintern beißen. Doch muss ich ihm danken, denn wenn er den Wagen nicht zum verschrotten gegeben hätte, währe ich jetzt vielleicht Tod, oder nicht mehr im Dienst, weil mein Körper Geschädigt wäre.« Ich stimmte Walter zu und wir fingen an über alte Autos zu reden und dann über mein Motorrat. Zwischendurch sagte Walter mir immer wo ich lang fahren musste. Ich und der alte Mann verstanden uns prächtig. Und somit war der Job als Kampfmagie nicht mehr ganz so schlimm. Wenigstens mein Partner war anständig und wir verstanden uns. Als wir keinen Gesprächsstoff mehr hatten schwiegen wir und lauschten den Motorgeräuschen. Din amte diese nach und schien sich köstlich zu amüsieren. Ich und Walter ließen ihm seinen Spaß und konzentrierten uns auf unsere Gedanken. »Es wundert mich das du kein Kampfmagie geworden bist.«, sagte Walter nach einer Weile. Ich sah kurz zu ihm und seufzte innerlich. »Ich sehe mich nicht als Kämpfer. Ich hasse es zu kämpfen und andere zu verletzen. Schon immer wollte ich Leuten lieber helfen.« Walter nickte. »Du bist sehr ungewöhnlich Gabriel.« Ich wusste auf was er jetzt sicher zu sprechen kam und stöhnte innerlich. Ich hasste dieses Thema. »Deine Magie ist wild und aggressiv. Eigentlich genau das was einen guten Kampfmagie ausmacht. Mich hatte es total verblüfft, das du es trotzdem schaffst mit deiner Magie zu heilen. Ich wollte das nicht vor Michael, oder sonst jemand anderem ansprechen, weil es sonst nur viel Geschrei um nichts gegeben hätte. Du hast ihn ja erlebt.« Ich nickte und wartete darauf das Walter fort fuhr. »Aber wenn man dir dein Wesen ansieht, wird es noch bizarrer. Normalerweise ist es ja so das die Magie dem Wesen einer Person entspricht…« »Aber bei mir nicht. Ich kann ihnen leider nicht sagen woran das liegt. Aber es beeinträchtigt in keinster Weise meine Arbeit. Haben sie sich darum Sorgen gemacht?« »Nicht wirklich. Mich hat es mehr gewundert. Ich habe zwar von Fällen wir dir gehört, aber du bist die erste Person, die ich treffe, die davon betroffen ist. Ich finde es sehr faszinierend wie unterschiedlich dein Wesen und deine Magie sind. Und wie du deine aggressive Magie dafür benutzt zu heilen, anstatt zu zerstören, so wie es ihr eigentlich entspricht.« »Da steckt aber noch mehr dahinter.« Walter fing an zu lachen. »Erwischt Junge! Um ganz ehrlich zu sein, studiere ich solche Fälle wie du in meiner Freizeit.« »Ist das der eigentliche Grund warum ich bei ihnen wohnen kann?« Es wäre das letzte wenn er mich nur bei sich wohnen ließe, weil ich ein gutes Forschungsobjekt wäre. »Nein!« Ich zuckte unter dem scharfen Klang zusammen, den seine Stimme plötzlich hatte. »So etwas würde ich nie tun. Ich bin zwar teilweise auch ein Wissenschaftler, doch ich würde niemals Ergebnisse erzwingen, oder Leute dazu zwingen irgendetwas zu tun was sie nicht wollen. Ich nehme dich aus dem Grund auf den ich dir vorhin genannt hatte.« »Es tut mir Leid. Ich wollte sie nicht beleidigen.« Walter schnaubte. »Wenn ich ehrlich bin, bin ich ja selbst daran schuld. Ich habe es falsch ausgedrückt.« Wir beide schwiegen uns wieder an, bis auf die paar Mal, wo Walter mir die Richtung angab. Ich hielt das nicht aus. Dieses erdrückende Schweigen war einfach furchtbar. Und ich wollte bestimmt nicht, dass mein Partner und Vorgesetzter schlecht auf mich zu sprechen war. Besonders nachdem wir uns erst fast etwa zwei Stunde kannten. »Wenn sie wollen könnte ich ihnen bei ihren Forschungen helfen. Mich stört es nicht, wenn sie mich untersuchen.« Ich sah aus den Augenwinkeln zu Walter und sah ein kurzes auf blitzen von Interesse in seinen Augen. »Das ist nett von dir Junge. Aber ich glaube es ist nicht richtig, dass du das tust nur aus einem schlechten Gewissen heraus.« Wir schwiegen wieder und Din pfiff traurig. Ihm gefiel es nicht das ich und Walter uns nicht mehr so verstanden. »Und es geht nicht darum dich zu untersuchen. Sondern nur dich zu beobachten.« Ich sah kurz zu Walter und musste mit ein Grinsen verkneifen. Da schien wohl der Wissenschaftler in ihm erwacht zu sein. »Das ist kein Problem. Außer natürlich das ich sicher stink langweilig sein werde, als Forschungsobjekt.« »Ich habe dem nicht zugestimmt! Und wenn kann ich dir sagen das selbst wenn du nichts machst, du trotzdem interessant bist.« »Also ich finde sie sehen so aus als hätten sie schon längst zugestimmt.«, grinste ich breit und Walter fing an sauer vor sich hin zu brummeln. »Da vorne an der Kreuzung ist unser Ziel.« Ich schaute mich um und bemerkte jetzt erst in welcher Gegend wir waren und welches Haus Walter meinte. Ich starrte es an und konnte es nicht glauben. Es war das alte Haus in dem ich früher gelebt hatte! So das war nun Kappi Nummer zwei. Ich hoffe es hat euch gefallen. Bis das dritte kommt dauert es aber noch etwas. Ich bitte um eure Gedult. Bis dahin. Machts gut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)