Verstricktes Schicksal von Noleen (Noctis X Stella - FF) ================================================================================ Kapitel 1: Schicksalsbesieglung ------------------------------- Verstricktes Schicksal Final Fantasy Versus XIII – FanFiktion Pairing: Noctis x Stella Genre: Romance / Drama Anmerkungen: Diese FF kann noch sehr kitschig werden und stellt eine kleine Übung der Er/Sie-Perspektive für mich dar. Außerdem können sich im Laufe der FF noch andere Pairings einschleichen, allerdings nur für die Nebencharaktere. Zudem kann es passieren, dass Noctis ooc gerät (so viel man eben bereits von seiner Persönlichkeit schon weiß). (Und ich kann nicht glauben, dass ich nun tatsächlich so einen Kitsch schreibe. Na ja, auch egal xD.) _________________________________________________________________________________ Schicksalsbesieglung Der nahezu endlos lange Gang, an dessen Seiten sich jeweils hohe, dunkle Gemälde aneinanderreihten und von dessen verzierten Decke goldene Kronleuchter hinab hingen, schien der Welt noch eine düstere Bedeutung zu geben, als sie ohnehin schon besaß. Mit jedem Schritt, den Stella tat, fühlte sie die Erdrückung von ihrer Umgebung und wünschte sich, wieder Nachhause zurückkehren zu können. Doch sie wusste, dass dies nicht der Fall sein würde – nie wieder. War sie denn nicht mehr als eine Gefangene, auf ewig festgehalten in ihren Pflichten und in ihrem Schicksal? Wenn es nach ihren eigenen Plänen, Wünschen und ihrem Herzen ging, dann würde dies alles niemals geschehen. Jedoch wurde ihr keine andere Wahl gelassen. Sie wusste, dass sie diesen Schritt tun musste – nicht für sie, sondern für ihr Land. Seit dem sie vorgestern ihre Heimat verlassen hatte, spürte sie, wie die Freiheit mit jeder Sekunde mehr und mehr entrann. Es war heute das erste Mal, dass sie hier war und zugleich wusste sie, es würde ihre neue Heimat sein. Schweigsam, ohne auch nur ein Wort zu wechseln, lief Stella nun schon seit geraumer Zeit einem etwas älteren Herren mit einem schwarzen Anzug hinterher, der sich als ein Diener des Hauses vorgestellt hatte. Doch genauso gehorsam wie seine Sitte war, war auch seine Miene emotionslos und zu höflich, als dass man erpicht darauf sein konnte, eine Konversation zu beginnen. Stella hatte viele Fragen – Fragen, die sie betraf – doch sie wollte die große Stille vor dem ewigen Nichts nicht verdrängen. Würde sie etwa später nicht genug Zeit haben, um Fragen zu stellen, wenn sie endgültig gefangen war? Sie schüttelte unwillkürlich ihren Kopf und blieb einen Moment stehen, um sich zu fassen. „Milady, ist Euch nicht wohl?“, fragte der Diener sie höflich, als er bemerkte, dass sie stehen geblieben war. „Nein… Ich dachte, ich hätte etwas gehört“, log Stella leise murmelnd und ging mit kleinen Schritten weiter voran. Der Diener klopfte an eine gewaltige schwarze Tür, die vom Boden aus gute vier Meter emporragte, und Stella, die sich darüber bewusst war, dass ihre Zukunft hinter dieser Tür verborgen lag, blieb ehrfürchtig und ängstlich davor stehen. „Junger Herr, ihre Verlobte ist eingetroffen“, rief der Diener geschäftlich durch die Tür und öffnete diesen einen Spalt, aber nur um sich zu verbeugen. „Mein Herr erwartet Euch“, sagte er an Stella gewandt und verbeugte sich nochmals. Das war die Einladung zur Gefangenschaft, aber sie würde sie ergreifen. Zögerlich trat sie näher heran und betrat den Raum. Er war größer als jeder Raum ihres Zuhauses und prächtiger geschmückt als der Gang außerhalb. Die Gemälde an den Wänden waren in goldverzierten Rahmen eingelassen, die selbst als Kunstwerk hätten gelten können und das imposante Fenster zur rechten Seite wirkte viel mehr als bloße Dekoration. Hinter einem eindrucksvollen Schreibtisch direkt gegenüber der Tür saß ein junger Mann mit schwarzen Haaren, der offenbar zuvor damit beschäftigt war, irgendwelche Unterlagen durchzugehen. Nachdem Stella eingetreten war, hob dieser den Kopf und bemühte sich mit einem herzhaften Lächeln, jedoch war es ihm anzusehen, dass es nur gespielt war. Sie fragte sich, ob er im Grunde genauso fühlte wie sie oder ob er sie – ohne sie auch nur annähernd zu kennen – bereits verachtete. „Willkommen in meinem bescheidenen Zuhause, Lady Fleuret“, begrüßte der Mann sie und stand abrupt von seinem Stuhl auf um sich zu verbeugen. Sie fragte sich einen Moment lang, was an dieser Behausung denn bescheiden sein sollte, denn von Bescheidenheit konnte hier überhaupt nicht mehr die Rede sein. „Ich danke Euch, Prinz Noctis, für Eure großzügige Aufnahme“, sprach Stella mit einem möglichst neutralen Ton, um ihre Angst und ihre Verbitterung zu überspielen. Sie wusste wie sie diese Rolle zu spielen hatte – selbst wenn dies nicht viel mehr als Selbstverleumdung war. „Ich hoffe Ihr habt bereits an diesem Land Gefallen gefunden, wobei mir natürlich bewusst ist, dass es wohl nichts Schöneres auf der Welt gibt, als Euer Heimatland Tenebrae. Ich selbst war bedauerlicherweise noch nie dort zugegen, aber ich habe sehr positive Eindrücke davon gehört und bin mir sicher, dass es dort wunderschön ist“, fuhr Noctis fort und winkte sie näher heran, so dass sie sich auf einem der dick gepolsterten und eleganten Stühlen vor seinem Schreibtisch setzen konnte. „Ich denke, dass dieses Land genauso seine Reize besitzt wie alle anderen Länder auch“, erwiderte Stella trocken, nachdem sie sich auf einen Stuhl niedergelassen hatte. „Da habt Ihr natürlich vollkommen Recht“, pflichtete Noctis bei, während er geschäftig in seinen Unterlagen wühlte. „Ich hoffe sehr, dass dies alles nun endgültig den Frieden beschert.“ Er zog eine Schrift hervor und reichte sie ihr. „Der versprochene Friedensvertrag. Meine Unterschrift ist bereits vermerkt, aber es fehlt noch eine von einem Repräsentanten von Tenebrae. Wenn Ihr also die Güte besitzt, Lady Fleuret, dann bitte ich Euch, das Dokument zu unterschreiben und alle Pflichten auf Euch zu nehmen, das es auf Euch bürdet.“ Stella sah eine Weile das Dokument an, überflog es noch einmal schnell mit ihren Augen, um sich sicher zu sein, dass dies tatsächlich die Realität war. Genau jenes Schriftstück war der einzige Grund gewesen, warum sie diese Last überhaupt auf sich nahm - Frieden für ihr Land im Austausch für ihre Freiheit. Sie gab ihrer Familie keine Schuld daran, dass es so kommen musste. Jeder Mensch spielt eine gewisse Rolle in ihrem Leben und nun war es an der Zeit, dass sie ihre einnahm. Sie griff den vorbereiteten Stift neben ihr und setzte schwungvoll ihren vollen Namen auf das Dokument. Ich, Stella Nox Fleuret, Repräsentantin von Tenebrae, stimme diesem Dokument in allen Belangen zu und bestätige hiermit, dass ich alle aufkommenden Pflichten, die dieses Dokument mir aufbürdet, zu tragen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Mit dieser Absegnung war es endgültig beschlossen und es gab kein Zurück mehr. Vorsichtig nahm Noctis das Dokument wieder entgegen und schloss es wohlbehütet weg. „Dann sei es besiegelt“, bestätigte er und seine Miene verfinsterte sich leicht. Stella schluckte und auch sie war sich dessen vollkommen bewusst. „Ich werde einen Diener rufen, der Euch in Euer Gemach geleitet. Ich wünsche Euch eine angenehme Nacht, Lady Fleuret.“ ~*~ Das Gästezimmer von Stella hätte man durchaus prächtig nennen können mitsamt seiner seltenen und wertvollen Kunstgegenständen – doch das einzige, das sie darin sah, war eine tiefe Leere. Nichts von alldem hatte eine Bedeutung. Ihr Inneres war fast genauso tot wie die Gegenstände in ihrem Zimmer und sie hatte keine Hoffnung, dass sich das eines Tages ändern würde. Wurden nicht alle Gefangene irgendwann emotionslos, wenn sie ihren Kampfgeist verloren hatten? Sie besaß keinen mehr. Niemals hatte sie einen besessen, denn sie wusste genau, dass es keinen Ausweg gab. Wie viel sie in jener Nacht noch weinte und wie schmerzvoll ihre Tränen waren, konnte sie selbst nicht sagen. Denn der Schmerz, die Angst und der Hass auf sie selbst war so tief, dass jene sie schon bald in einen tiefen, dunklen Schlaf wogen, aus dem sie sich wünschte, nie wieder zu erwachen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)