Sonnwendfest von harukaaaa (Wird sich ihr Wunsch erfüllen ? ( ShuuXHaruka , DrewXMaike)) ================================================================================ Kapitel 1: Das Sonnwendfest --------------------------- Das Sonnwendfest Nun stand sie da, vor dem Spiegel und betrachtete ihr gegenüber. Sie musste schon zugeben, dass sie mit ihrem Aussehen zufrieden war. Das Einzige, was sie an dem Mädchen in dem Spiegelbild störte, war ihr Gesichtsausdruck. Es war ein Ausdruck voller Einsamkeit und einem kleinen Funken von Trauer. Dabei hatte sie eigentlich absolut keinen Grund traurig gestimmt zu sein. Immerhin hatte sie vor wenigen Stunden noch auf dem Podest gestanden und als Zeichen ihres Sieges ihr Wettbewerbsband erhalten. Das war doch das, was sie anstrebte, also warum konnte sie sich nicht einfach darüber freuen? Ehrlichgesagt konnte sie es sich selbst nicht erklären, warum sie so unzufrieden war. Mit einem Seufzen wandte sich das braunhaarige Mädchen von dem Spiegel ab und packte anschließend ein kleines Päckchen, welches am Tisch ihres gemieteten Zimmers plaziert war, in ihre gelbe Hüfttasche und schnallte diese um ihre schlanke Taille. Es hatte einen Grund, warum sie sich um diese Uhrzeit noch auf den Weg aus ihrem Zimmer machte. Und das war das Sonnwendfest, welches wie jedes Jahr, in Teak City gefeiert wurde. Es sollte jeden daran erinnern, dass jener Tag, der Längste im Jahr war. Eigentlich hatte Haruka keine Lust auf diesem Fest zu erscheinen, doch nach langer Zeit wollte sie nun auch wieder unter Leute kommen. Würde dann vielleicht diese Einsamkeit, welche in ihrem Körper herrschte, verfliegen? Einfach so? Sie wusste es nicht. Doch seit sie nun schon seit drei Jahren alleine reiste, wollte sie jetzt doch wieder Kontakte knüpfen. Abgesehen davon war die Neugier, was sich auf dieser Sonnwendfeier abspielen würde, einfach zu groß. Darum sperrte sie nun endlich die Türe hinter sich ab und schlenderte anschließend auf den Thresen des Pokemon-Center's zu, um dort ihren Zimmerschlüssel abzugeben. Wie üblich wurde Haruka angenehm von Schwester Joy empfangen, welche ihren Schlüssel gerne entgegennahm. "Guten Abend ,Haruka!", begrüßte die Krankenschwester das Mädchen freundlich mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, "Hast du auch heute vor, das Sonnwendfest zu besuchen?" "Guten Abend, Schwester Joy!",entgegnete das braunhaarige Mädchen ebenso freundlich, "Ja habe ich vor, ich hoffe es lohnt sich auch...denn wirklich Lust darauf habe ich eigentlich keine!" "Du wirst nicht entäuscht sein, versprochen! Teak City ist für solche romantischen Feste berühmt. Ich rate dir hinzugehen, sonst bereust du es vielleicht später einmal!", lächelte die junge Frau mit rosa Haarpracht. "Na wenn Sie so davon schwärmen, muss es mir ja gefallen! Vielen Dank.", antwortete Haruka, verbeugte sich dankend und spazierte schließlich aus dem Pokemon-Center. Ihr Poketch zeigte viertel nach acht an. Nach Informationen vieler Poster, welche in der ganzen Stadt an Gebäude angebracht waren, fände die Feier auf einer großen Wiese im Wald, südlich von Teak City statt. Endlich machte sie sich auf und spazierte eine Weile einen Weg entlang, welcher zu ihrem Ziel führen sollte. Die Sonne war schon längst hinter den Laub- und Nadelbäumen untergegangen, als die Braunhaarige auf jener Wiese angekommen war, wo sich schon Unmengen an Menschen versammelt hatten und an einem gewaltigen Lagerfeuer saßen. So etwas hatte Haruka in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen, sie war schlicht und einfach beeindruckt. Etwas weiter entfernt waren ein paar Tische aufgestellt, worauf viele Leckereien und Getränke gedeckt waren. Es wurde alles recht schlicht gehalten, nur ruhige Musik war noch aus irgendeiner Ecke zu erahnen. Obwohl nicht mehr als das Lagerfeuer,Proviant, Musik und warme Decken vorhanden waren, strahlte dieses Fest solch eine angenehme Atmosphere aus, sodass Haruka nicht anders konnte, als sich auch mit einer Decke an das Feuer zu setzen. Ihr fiel auf, dass sie nur von Pärchen umgeben war, hier waren nirgendwo Kinder zu sehen. Natürlich, es sollte schließlich auch ein romantisches Fest sein, also waren Kinder wohl eher unerwünscht, da diese den Romantik-Faktor wohl erheblich senken würden. Mit einem Mal schlug Haruka's Stimmung wieder um. Obwohl sie unter so vielen Menschen war, erging es ihr nun noch schlechter als zuvor. Was für ein Reinfall. Eigentlich hatte sie mit dieser Feier bezweckt, auf andere Gedanken zu kommen, um nach langer Zeit endlich einmal wieder Spaß zu haben. Doch da hatte sie sich wohl oder übel geirrt. Denn die Einsamkeit machte sich in ihr wieder bemerkbar und nagte erbarmungslos an ihrem Herzen. Abwesend starrte sie in das lodernde Feuer, ab und zu warfen Männer Holzstücke heinein, um zu verhindern, dass es erlosch. Jedoch bekam das braunhaarige Mädchen jene Taten nur beiläufig mit. Viel zu sehr war sie damit beschäftigt, darüber nachzudenken, was in ihrem Leben fehlte. Plötzlich schlich sich ein Bild in ihre Gedankensphere, von welchem sie nicht erwartet hätte, dass es genau in diesem Moment erscheinen würde. Warum zeigte sich genau SEIN Bild vor ihren Augen? Sie hatte ihn schon seit drei unendlichen Jahren nicht mehr gesehen. Lange hatte sie versucht ihre Gefühle, welche sie für diese Person entwickelt hatte zu unterdrücken, doch seit einiger Zeit tauchte sein Gesicht immer wieder vor ihren Augen auf. War es vielleicht deshalb, weil sie nicht ehrlich war? Nicht ehrlich zu sich selbst? Sie hatte für den Grünhaarigen schon immer mehr übrig gehabt, als nur Freundschaft und Rivalität. Eingestehen wollte sie sich jene Gefühle aber nie, da sie nicht verstehen konnte, warum sie ausgerechnet für so einen arroganten Schnösel mehr empfand. Doch je mehr sie sich wehrte an ihn zu denken, desto öfter schlich er sich in ihre Traumwelt, in welche sie so oft und so gerne versank. Seit ein paar Tagen war sie zu der Erkenntnis gekommen, dass sie sich verliebt hatte, aber warum denn unbedingt in IHN? Das Schicksal musste ihr, wie schon so oft, einen Streich spielen und sich gegen sie wenden. Genau in den Jungen, welcher sie städig kritisiert und auf den Arm genommen hatte, sie ohne jeden Zweifel fast ununterbrochen auf die Palme brachte und von jenem sie aber doch an jedem Treffen eine Rose erhielt, hatte sie sich verliebt? Warum nur? Brachten etwa seine unglaublich schönen, smaragd-grünen Augen und sein ebenso grünes Haar sie um den Verstand? "Ja das tun sie...",seufzte Haruka in die Nacht hinein und fixierte weiterhin das Lagerfeuer. Nie hätte sie sich auch nur erträumt, dass er vielleicht der Grund für ihre Einsamkeit sein könnte. Wie oft hatte sie gehofft, an Wettbewerben auf Shuu zu treffen? Unzählige Male! Doch nie hatte sie ihn irgendwo erblicken können, weder unter den Zuschauern noch unter den Teilnehmern. Ohne ihn waren diese Wettbewerbe schier bedeutungslos für sie geworden, da sie sich immer wünschte ihrem ewigen Rivalen gegenüberstehen zu können, da nur er es immer geschafft hatte, ihren gesamten Ehrgeiz zu wecken. "Wo bist du nur Shuu...", flüsterte Haruka und verlor dabei eine Träne, " Warum bist du nicht hier ...bei mir..." Still waren ihre Tränen, welche unvermeidlich über ihr hübsches Gesicht rannen und schließlich in ihrer umgewickelten Baumwolldecke versiegten. Wie angenehm doch solch ein Lagerfeuer war, man konnte nicht anders, als bei diesem Anblick in Gedanken zu versinken. Nach längerer Zeit erhob sich Haruka schließlich und spazierte etwas tiefer in den Wald hinein. Sie wollte nicht, dass fremde Menschen sahen, dass sie bei solch einer wunderschönen Feierlichkeit, Tränen vergoss. Außerdem hatte sie noch etwas zu erledigen. Als sie nach wenigen Minuten zu einem wunderschönen Baum gelangte, hielt sie schließlich inne. Dieser Ort war einfach perfekt. Auf einmal begann sie mit ihren Händen ein kleines Loch vor dem Laubbaum zu buddeln. Denn der Brauch des Sonnwendfestes besagte, dass man sich jene Dinge, welche man sich für die Zukunft wünschte, auf einen Zettel notieren sollte und anschließend in einer kleinen Schachtel vor Mitternacht in der Erde vergraben sollte. Haruka wusste nicht so recht ob sie jenem wirklich Glauben schenken sollte, ein Versuch konnte jedoch auch nicht schaden. Was hatte sie schon zu verlieren? Schließlich bedeckte sie die kleine Box mit etwas Erde und ließ sich anschließend neben dem Baum fallen. Plötzlich konnte sie nicht mehr anderes, erbarmungslos rannen ihr salzige Tränen über ihre rosigen Wangen. Sie wollte diese unbedingt versiegen, doch anscheinend hatten sie ihren eigenen Willen und wollten nicht aufhören. "Es ist so traurig-", schluchzte das Mädchen, "- wenn man weiß, dass der Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird. Ich verlange viel zu viel von diesem Sonnwend-Hokus-Pokus." Ohne irgendeine Vorwarnung packte sie jemand an ihren Handgelenken und zog sie mit einem kräftigen Zug auf. Die Person stand direkt vor ihr, doch sie konnte nicht erkennen, um wen es sich handelte, denn es war viel zu dunkel. Sie konnte dessen Atem auf ihrer Haut spüren. Panik breitete sich in ihrem Körper aus, schließlich wusste sie nicht wer diese Person war und was sie vorhatte. Sie versuchte sich hastig loszureißen, doch der Unbekannte hatte sie einfach zu gut im Griff - es war ihr unmöglich sich zu befreien, doch schreien konnte sie einfach nicht, dafür war sie im Moment viel zu geschockt. "Was hast du denn von diesem Sonnwend-Hokus-Pokus verlangt, meine kleine Heulsuse?", begann diese Person nun zu sprechen, diese Stimme - sie war ihr unglaublich vertraut. "W-was? W-wer bist du? Kenn ich dich?", zitterte Haruka vorsichtig hervor. "Das solltest du doch! Immerhin standen wir uns noch vor drei Jahren bei Wettbewerben gegenüber, oder etwa nicht?", meinte die Stimme sarkastisch. Doch als er bemerkte, dass ihr immer noch kein Licht aufging, trat er einen Schritt zurück und stand dann schließlich im Schein des Mondes. "Oh mein Gott", hauchte sie, Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. "Ach du kannst mich auch ruhig Shuu nennen!", antwortete der Grünhaarige arrogant wie eh und je und stupste sich mit seiner typischen Geste, eine wiederspenstige Haarsträhne aus dem Blickfeld. Doch diese Bemerkung war Haruka egal, sie konnte sich einfach nicht mehr halten, die Freude war zu groß. So warf sie sich Shuu ungestüm an den Hals und ließ ihren Tränenfontänen freien Lauf. "Mein kleiner Wildfang...", flüsterte Shuu mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und strich mit seiner rechten Hand beruhigend über ihren Rücken. Schließlich legte Haruka ihre Arme um seinen Hals und blickte ihm tief in seine smaragd-grünen Augen, wie sehr sie diese doch vermisst hatte. Die Beiden drohten in einander zu versinken, als Shuu ihrem Gesicht plötzlich immer näher kam. Haruka konnte ihr Glück kaum fassen, als sie endlich seine Lippen auf ihren spürte. Drei lange Jahre hatte sie sich nach diesem Augenblick gesehnt und nun war er einfach hier bei ihr. Unfassbar. "Haruka?",flüsterte er in ihr Ohr, als sich ihre Lippen gelöst hatten. "Ja?" "Was hast du dir eigentlich zur Sonnwende gewünscht?", fragte Shuu etwas schüchtern, was man eigentlich nicht wirklich von ihm kannte, und blickte ihr tief in ihre saphir-blauen Kristalle. "Dich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)