Leap In Time - Alice Brandon von abgemeldet (Alice' menschliches Leben) ================================================================================ Kapitel 2: Unangenehme Überraschung ----------------------------------- Disclaimer: Ich habe keine Rechte an "Twilight". Alle Figuren, Orte, Geschichtsideen etc., die in einem der 5 Bücher von Stephanie Meyer (Twilight, New Moon, Eclipse, Breaking dawn, Midnight sun) vorkommen und somit nicht von mir erfunden oder ergänzt wurden, gehören Stephanie Meyer. Sie hat die Rechte daran. Mit dieser Geschichte verdiene ich kein Geld. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Nur noch eine Kurve trennte uns von der Straße auf der unser Haus stand. Ich war schon ganz aufgeregt es endlich wieder zu betreten. Aber ich konnte es noch weniger erwarten endlich auszusteigen und meine Füße wieder zu bewegen, die ich jetzt gar nicht mehr spürte. Auch meinen Hals kann man, dank meines Vaters, in die Tonne kicken. Wir fuhren die lange Straße entlang, die links und rechts von Häusern gezäumt war. Am Straßenrand standen kleine Bäume. Um jeden von ihnen war ein Zaun geschlungen, damit niemand etwas reinschnitzen konnte. Die Nachbarskinder spielten vor dem Haus Fußball und winkten als sie uns sahen. Aber sie winkten nicht wie sonst. Auf der Straße war nicht viel Verkehr, wie üblich. Es war keine große Straße, daher fuhren hier nur die Leute entlang, die hier wohnten oder jemanden besuchen wollten, der dies tat. Jetzt konnte ich endlich unser Haus sehen. Es war schneeweiß. Aber irgendetwas stimmte nicht. Als wir näher kamen, fiel es mir auf: Die Gardinen und Vorhänge vor den Fenstern waren verschwunden und die Räume sahen völlig leer aus. »Mom, irgendetwas stimmt mit unseren Haus nicht«, sagte ich ängstlich. »Wieso, man kann es von hier aus doch noch gar nicht sehen«, antwortete sie glücklich, ohne jene Spur von Sorge. Jetzt war ich nicht mehr ängstlich. Ich war verwirrt. Natürlich konnte man von hier aus unser Haus sehen, wir fuhren doch gerade daran vorbei. »Mom, geht es dir gut«, fragte ich sie, aber meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Etwas stimmte hier nicht und das merkte ich sofort. Und ich merkte auch, dass meine Mutter genau wusste wovon ich sprach. Sie konnte mir nichts vormachen. Sie war viel zu berechenbar dafür. Irgendetwas verheimlichten meine Eltern mir und meiner Schwester, die es, wie es schien, gar nicht interessierte, dass wir gerade an unserem Haus vorbeigefahren sind. Ich entschied mich abzuwarten, was meine Eltern fabriziert hatten und lehnte mich wieder zurück. Es würde schon nichts ernstes sein, sonst würden sie nicht so locker bleiben. Naja, ob mein Dad locker war konnte man nicht sagen, er mit seinem Arbeiter-Pokerface. Ob ihr’s glaubt oder nicht, er arbeitet immer noch an seinem Laptop. Nervös spielte ich mit einer Strähne meiner langen schwarzen Haare. Es dauerte nur wenige Minuten, dann hielten wir an. Ich schaute mich um. In diesem Teil von Biloxi war ich selten gewesen. Es war ein reines Wohngebiet, ohne irgendwelche Läden oder städtische Gebäude. Obwohl wir nun standen bewegte sich niemand im Auto. »Ja… da wären wir«, sagte meine Mutter schließlich. Sie war total aufgeregt und ich hatte ein ganz schlechtes Gefühl. Ich hatte eine schreckliche Vermutung was los war, es war eigentlich sogar eindeutig, aber ich versuchte diesen Gedanken ganz schnell zu vergessen. Ich schob in ganz weit weg und versuchte ihn irgendwo in meinem Kopf wegzuschließen. Wir stiegen alle aus, doch plötzlich freute ich mich nicht mehr darüber. Ich wäre an liebsten wieder eingestiegen und nie wieder rausgekommen. Alles in mir zog sich schmerzhaft zusammen. Das war der Beweis dafür, dass es mir nicht gelungen ist, den Gedanken zu vergessen. Meine Schwester schien gar nichts zu vermuten oder sich Sorgen zu machen. Sie lief im Hopserlauf um das Auto rum, während wir darauf warteten, dass mein Vater endlich seinen Computer ausgeschaltet hatte. Obwohl wir Sommer hatten war mir plötzlich kalt. Ich nahm meine Arme und umschlang meinen Körper, aber mir wurde nicht wärmer. Es war eine innere Kälte, eine seelische. Ich sah meine Mutter an. Sie lächelte nur durch die Gegend und sah sich um. Ich schaute auf meine Füße, ich wollte mir die Gegend nicht ansehen, mich nicht an sie gewöhnen. Ich wollte weg laufen, weit weg. Jetzt stieg auch mein Dad aus. Ihn schien diese Aktion, wie alles andere was uns betrifft, nicht sonderlich zu interessieren. »So, seit ihr alle bereit«, fragte meine Mutter und versuchte sich ein breites Grinsen zu verkneifen. »Wenn es sein muss«, sagte ich so leise, sodass sie es nicht hören konnte. Das fand ich auch gut so, ich wollte nicht, dass sie das hört. Mein Vater, der mir am nächsten stand, hörte es aber und sah mich sofort böse an. Ich schaute nicht zurück, ich wollte ihn nicht sehen. Ich schaute immer noch auf den Boden. »Mama, was passiert denn jetzt«, fragte Cynthia gespannt und hüpfte auf der Stelle. Sie hatte es also noch nicht verstanden was hier gerade statt fand. Sie hatte noch nicht verstanden, dass wir umzogen. Jetzt war dieser Gedanke so klar, dass er wieder schmerzte. Viele würden mein Verhalten wahrscheinlich als kindisch oder dumm bezeichnen, aber dieser Umzug traf mich sehr. Ich hatte seit 17 Jahren in diesem Haus gewohnt. Mir war bewusst, dass dies irgendwann passieren musste, aber ich hing so sehr an der Vergangenheit, dass ich diesen Gedanken immer vor mir hergeschoben habe. Ich habe immer versucht ihn auszublenden, ihn zu verdrängen. Ich wollte, dass alles so bleibt, aber das ist unmöglich und darüber war ich mir jetzt erst im Klaren. »Na, dann kommt mal mit«, sagte meine Mom heiter und holte einen Schlüssel aus ihrer Tasche. Mir stockte der Atem, aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Meine Mutter ging vor, dann mein Vater, meine Schwester uns schließlich ich. Ich schlenderte ihnen hinterher, ohne wirklich darauf zu achten wo ich hintrat bis ich schließlich gegen Cynthia stieß, die vor mir, genauso wie die anderen, stehen geblieben war. Ich schaute auf und sah, dass wir vor einem Haus standen. Es war weiß, genauso wie unser vorheriges, allerdings war es etwas größer. Es hatte eine große Veranda, deren Säulen aus weißem Marmor waren. Die Fenster an der Vorderseite der Unteretage, waren genauso hoch wie die Wand selbst und hatten schwarze Fensterläden. Diese waren allerdings an die Wände geschraubt, sodass man sie nicht schließen konnte. Das Dach des Hauses war rot und es hat ein Schornstein an beiden Seiten. Um das Haus herum war ein riesiger Rasen und der Weg zur Straße war ordentlich gepflastert. Vor dem Haus war ein kleines Blumenbeet auf dem Tulpen in verschiedenen Farben wuchsen. Jeder hätte dieses Haus wahrscheinlich als wunderschön bezeichnet. Meine Mutter hatte die Tür geöffnet und alle waren bereits eingetreten außer mir. Schnell folgte ich ihnen. Von innen wirkte es noch größer. Alles war in hellen Farben gehalten, hauptsächlich weiß und helles leuchtendes gelb. Der Boden war mit hellem Parkett ausgelegt, das noch richtig frisch roch. Dieses Haus konnte noch nicht alt sein. Gegenüber der Tür, ungefähr in der Mitte der Unteretage, führte eine große Treppe aus hellem Holz in die Oberetage. Links von ihr war eine Wand mit einer Tür, die ins Nebenzimmer führte. Der ganze Raum, in dem sich auch die Treppe befand, war mit Kisten und Möbeln, zum Teil nur Teile davon, zugestellt, sodass man sich erstmal einen Weg bahnen musste. Auf den Kisten stand »Wohnzimmer« in einer ordentlichen Handschrift. »Jessica und Caroline haben unsere Sachen rübergebracht, während wir im Urlaub waren«, rief meine Mutter mir zu. Wie es scheint, sah ich verwirrter aus als ich dachte. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte meiner Cousine Caroline immer alles anvertraut und sie wusste genau wie viel mir an unserem zu Hause lag. Eigentlich hätte sie mir gesagt, dass wir umziehen wollten. Ein wenig enttäuscht ging ich weiter durch den großen Raum. Die hintere Wand war komplett aus Glas sodass man auf den Garten sehen konnte. Dort waren ein kleiner Teich und eine Schaukel, die sich Cynthia bereits unter den Nagel gerissen hatte. Das Nebenzimmer war eindeutig die Küche, nicht nur weil es auf den Kisten stand, sondern da der Kühlschrank und der Herd bereits angeschlossen waren und meine Mutter begann etwas zu kochen. Ich ging wieder zurück, um in die Oberetage zu gehen. Das Holz, aus dem die Treppe gemacht war, war ganz hell und glatt. Ich musste sehr aufpassen, dass ich nicht ausrutschte. In der Oberetage war ein langer Flur der in mehrere Zimmern führte. Während ich an ihnen vorbei ging warf ich in jeden einen kurzen Blick. Cynthia rannte immer wieder an mir vorbei in das nächste Zimmer und sah sich erstmal genau um. Bis sie in einem Zimmer stehen blieb und ich sie nur schreien hörte: »Das ist mein Zimmer« Schließlich hatte ich den letzten Raum erreicht. Es hatte weiße Wände und helles Parkett. Fast schon weiß. An der hinteren Wand waren große, schöne Fenster und eine Glastür, die auf einen kleinen Balkon rausführte. »Wir hatten uns überlegt, dass das vielleicht dein Zimmer sein könnte«, sagte meine Mutter die hinter mir aufgetaucht war. »Ja, es ist auf jeden Fall schön«, sagte ich und sah mich immer noch um. »Schatz, ich weiß wir hätten dir vielleicht etwas sagen sollen, aber wir dachten, du würdest dann sofort >Nein< sagen.« »Da hast du recht.« »Meinst du damit, dass wir es dir hätten sagen sollen oder dass du >Nein< gesagt hättest?« Ich drehte mich zu ihr um. »Beides«, sagte ich nüchtern, lächelte und ging an ihr vorbei. ~~☼~~ Es war Abend geworden. Meine Mutter, Cynthia und ich hatten den ganzen Tag über das Haus eingeräumt, während mein Vater bei der Arbeit war, und wir waren noch lange nicht fertig. Wir hatten bisher die Betten in den einzelnen Zimmern aufgebaut und ein paar Schränke. Der Fernseher war auch bereits angeschlossen. Morgen würde schon wieder die Schule anfangen, aber ich versuchte fürs erste nicht daran zu denken. Ich versuchte mir lieber schöne Gedanken über meinen Geburtstag in wenigen Tagen zu machen und ich hoffte, dass wir bis dahin mit dem Haus fertig waren. Wobei ich sowieso nicht genau wusste wie ich meinen Geburtstag feiern sollte. Ich konnte schließlich nicht mit vielen Freunden prahlen. Ich hatte eher Probleme mit den Leuten auf meiner Schule, als dass ich mich gut mit ihnen verstand. Die einen fanden mich zu uncool, du anderen sahen mich als Streber, bevor sie mich überhaupt kannten. Ich war die meiste Zeit über alleine. Plötzlich fühlte ich irgendetwas Feuchtes, schmieriges an meinem Arm. Sofort schaute ich hin: Cynthia war gerade dabei mir mit Wandfarbe Bilder auf den Arm zu malen. »Hey, Süße, ich bin keine Wand«, sagte ich, nahm ihr den Pinsel aus der Hand und malte ihr die Nase an. Das hätte ich nicht tun soll. Plötzlich griff sie hinter sich und holte eine Farbrolle hervor, die vor Farbe triefte. Wir rannten durch das ganze Haus und jagten uns gegenseitig. Mein altes T-Shirt, das ich mir extra zum arbeiten angezogen hatte und vorher blau war, war jetzt zum größten Teil gelb Langsam kamen wir in Richtung Haustür und etwas passierte, womit in dem Moment keiner gerechnet hat: Mein Vater kam herein und sah nicht, dass wir auf ihn zukamen. Schnell bremste ich ab, aber der ganze Boden war mit Zeitung ausgelegt, sodass Cynthia und ich direkt in ihn reinrutschten. Ich landete rücklings auf dem Boden. Mein Pinsel flog quer durchs ganze Zimmer. »Mein Gott, könnt ihr nicht aufpassen«, brüllte mein Vater durch die Gegend. Er übertrieb wieder maßlos. Plötzlich sah er die Farbrolle, die Cynthia in der Hand hielt, und ein gelben Streifen auf der Jacke seines Anzugs. »Cynthia, kannst du nicht ein bisschen aufpassen, wo du hinläufst«, brüllte er auf meine kleine Schwester ein, die auf den Boden schaute und bereits anfing zu schluchzen. »Dad, es war meine Schuld«, versuchte ich ihm klarzumachen, aber das ich keinen Pinsel in der Hand hielt, erschwerte es ungemein. »Oh, ach so, du hattest also gedacht, dass du nicht gleich auch noch Ärger bekommst, oder was«, sagte er leicht vergnügt. »Nein, von dir kriegt man ja schließlich immer Ärger. Aber sie kann da wirklich nichts für« sagte ich ruhig. »Was ist denn passiert.« Meine Mutter, die von all dem nichts mitbekommen hatte, kam gerade um die Ecke. »Oh«, sagte sie nur, als sie die Jacke meines Vaters sah. »’tschuldigung«, schluchzte Cynthia leise vor sich hin. »Entschuldigung? Davon wird sie auch nicht wieder sauber«, meckerte mein Vater meine Schwester wieder an. »Harry, hör auf das so zu dramatisieren«, sagte meine Mutter schnell um meine Schwester zu beruhigen, die sich gerade an meinem Bein festkrallte. »Genau, Dad, reg dich nicht künstlich auf. Das ist nicht gut für deine Gesundheit. Und es bringt niemanden was«, sagte ich trocken und streichelte Cynthia über den Kopf, die sich langsam wieder beruhigte. Die Nasenflügel meines Vaters bebten. »Das kriegen wir schon wieder hin«, sagte meine Mutter ruhig und tat so als hätte sie meine Aussage nicht gehört. »Aber sicher«, brummte mein Vater vor sich hin, ohne dabei die Zähne auseinander zu machen. Ich hatte nicht vor dieses Thema noch weiter zu vertiefen und entschied mich einfach zu gehen. Sie könnten sich darüber auch ohne mich unterhalten. Ich beschloss lieber weiter an dem Haus zu arbeiten, auch wenn mein tiefstes Innere dagegen rebellierte. Ich hatte es immer noch nicht akzeptiert, wie es war, und dass ich nichts dagegen tun konnte. ~~☼~~ Wie so oft, verstrich die Zeit ohne dass ich es wirklich mitbekam. Meine Arme und Beine waren zwar die ganze Zeit in Bewegung, aber ich realisierte es nicht. Meine Familie, die ebenfalls durch das Haus huschte, realisierte ich auch nicht. Ich konzentrierte mich auf gar nichts als wäre mein Kopf komplett leer. Das tat ich öfter. Manchmal beabsichtigt, manchmal nicht. Es war eine schlechte Eigenschaft an mir, die aber manchmal sehr nützlich war, wenn ich alles um mich herum vergessen wollte. Ich überlegte mir, wie ich den morgigen Tag am besten überlebte, ohne vor Langeweile zu sterben. Schule war für mich, wie für jeden anderen, eine Qual. Dort verschwendete man nur unnütze Zeit und wartete darauf, dass es endlich klingelte. Man saß nur rum, ohne etwas dabei zu lernen. Es ist zum verrückt werden. Das Leben ist kurz genug, da brauch man nicht die Zeit, die man hat, dort zu verschwenden. Die meisten Lehrer hatten – was erschwerend hinzu kommt – kaum mehr Gehirn als die aus meiner Stufe. Ich weiß nicht, ob das überall der Fall ist, oder nur auf unserer Schule. Ich war so schlau gewesen und habe als Naturwissenschaft Physik gewählt. Ausgerechnet die, die ich von allen Naturwissenschaften am wenigsten beherrschte. Das würde ein langes, schweres Jahr werden, das stand fest. Langsam aber sicher füllten sich allmählich die Zimmer. Jetzt war ein Großteil der Schränke fertig und ein paar Bilder waren aufgehängt. Trotzdem stand noch nicht fest, wie lange es wohl dauern wird bis das Haus als »fertig« bezeichnet werden konnte, jetzt, wo die Schule wieder anfängt und meine Eltern auch wieder arbeiten gehen mussten. Wenigstens arbeitete meine Mutter, als Kindergärtnerin, nur morgens, was das Problem auf jeden Fall schon mal erleichterte. Es wurde spät und, da ich morgen früh aufstehen würde, beschloss ich, früher ins Bett zu gehen als gewöhnlich. Ich ging zur Treppe und murmelte einmal »Gute Nacht!« Ich weiß gar nicht, ob sie es überhaupt gehört hatten, aber das mir egal. Immerhin war das Badezimmer schon so gut wie fertig und ich konnte mich ohne weiteres bettfertig machen. Cynthia war vor einer Stunde ins Bett gegangen, also hatte ich alle Zeit der Welt. Ich kramte meinen Kulturbeutel aus einer Umzugskiste die in der Ecke stand und putzte mir die Zähne. Ich putzte sie bestimmt sechs Minuten lang, sodass ich sie schon gar nicht mehr spürte. Anschließend ging ich duschen. Die erdrückende Wärme und das arbeiten hatte genug zum Schwitzen gebracht, das es höchste Zeit dafür war. Das Wasser war eiskalt, aber das war eine schöne Abwechslung. Ich ließ das es einfach über mich laufen. Auch beim duschen ließ ich mir jede Menge Zeit. Nach einer halben Ewigkeit stieg ich schließlich doch aus der Dusche und schlüpfte in mein Betty Barclay Nachthemd, das ich mir in Peachtree City gekauft hatte. Ich hatte mir den ersten Tag hier in Biloxi, nach dem Urlaub, anders vorgestellt. Ich hatte eigentlich vorgehabt ein bisschen spazieren zu gehen und mich auf den morgigen Schultag vorzubereiten. Stattdessen erlitt ich eine unangenehme Überraschung – dass wir umgezogen sind und ich davon vorher keine Ahnung hatte. Barfuss lief ich über den, mit Zeitungspapier ausgelegten, Parkett-Boden in Richtung Ende des Flurs wo mein neues Zimmer auf mich lauerte. Leise öffnete ich die Tür, weil Cynthia nebenan schon schlief. In dem Raum war es ganz kalt, da den ganzen Tag Durchzug in ihm herrschte. Vielleicht war ich aber auch die einzige, die den Raum als kalt empfand. Auf Zehenspitzen lief zum Fenster um es schließen. Da kam auch schon das Problem auf: Wie schließtman es? Wir hatten zu Hause andere Fenster gehabt und ich brauchte bestimmt drei Minuten um die Technik dieses Exemplars herauszufinden. Völlig fertig vom heutigen Tag hüpfte ich zum Bett, das, von Fenster aus, an der linken Seite stand. Es war groß und hatte ein weißes Metallgestell das an beiden Enden des Bettes prunkvoll verziert war. Plötzlich fiel mir auf, dass ich dieses Bett kannte: Es gehörte meiner Cousine, die es, wie es scheint, an mich vererbt hat. Wahrscheinlich hatte sie sich ein neues besorgt. Das war die erste gute Nachricht, da ich in diesem Bett schon mal geschlafen hatte, wenn ich meine Cousine besucht hatte, also würde ich bestimmt heute zu Schlaf kommen. Meine Cousine hatte während diesen Tagen immer auf der Couch, die ebenfalls in ihrem Zimmer stand, geschlafen. Es war sehr angenehm in diesem Bett zu liegen, da es so schön weich war. Ich würde auf jeden Fall schlafen können. Ich hörte wie leise die Tür geöffnet wurde. Ich war schon in einer Art Trance, also machte ich mir nicht die Mühe mich umzudrehen und nachzusehen wer gerade rein kam. Ich hörte leise Schritte über den glatten Parkettfußboden rutschen und spürte wie sich jemand neben mich legte. Es war ein kleines Mädchen mit ihrem Teddy, das die erste Nacht in dem neuen Haus nicht alleine verbringen wollte. Ende - Kapitel 2: Unangenehme Überraschung Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)