Mikatsuki No Mai von NeunMephistopheles (Der Tanz der Mondsichel) ================================================================================ Epilog: Zurück nach Hause ------------------------- „Bakura! Mensch komm aus dem Arsch!“ Shila stand schon auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie war einfach durch den Verkehr gegangen, doch es schien, dass nicht mehr Bakura, sondern wieder Ryo die Herrschaft über den Körper hatte. „Na los, komm schon, du willst Katja doch auch so schnell wie möglich wieder finden.“, Shila seufzte genervt auf. „Was mache ich hier?“, fragte Ryo verwirrt und sah auf die Straße und zu Shila. „Du verdammter Angsthase, komm aus dem Knick oder ich hole dich!“ Shila funkelte ihn wütend an. Sie wollte so schnell wie möglich Ruhe haben. Ryo suchte die Gegend inzwischen nach der nächsten Ampel ab. Da riss Shila der Geduldsfaden und sie rannte wieder über die Straße, zerrte Ryo an den Haaren zurück und fragte dann: „So schwer war es doch nicht, oder?“ Ryo starrte mit tränenden Augen auf die herzlose Freundin Katjas. Erschrocken sprang er zur Seite, als ein Laster hupend an ihm vorbeirauschte. Abermals seufzte Shila, dann packte sie Ryo am Kragen und zog ihn mit sich. Doch sie hatten immer noch keinen Erfolg. Als es dunkel wurde, gelangten sie zur Kaiba-Corporation. Seto versperrte Shila die Tür, doch diese rannte ihn einfach über den Haufen. „Lass mich in Ruhe, Seto. Ich kann dich jetzt nicht sehen.“ Entrüstet starrte dieser Shila hinterher. Am nächsten Morgen kam Shila der Gedanke, dass Katja wohl nicht mehr in dieser Welt sein konnte. „Ryo?“ „Was?“ Er war immer noch verstimmt wegen der Sache mit den Haaren, außerdem hatte er Kopfschmerzen und hielt sich Shila auf zwei Meter vom Leib. „Ich habe das Gefühl, dass Katja nicht mehr in Domino ist.“, überlegte Shila laut. „Und dafür schleifst du mich an den Haaren über Straßen?“, regte sich der sonst so ruhige Ryo auf. „Ich fass es nicht.“ Das war nun schon das zweite Mal, dass Ryo die Zündschnur los ging, seitdem die vier Mädchen hier aufgetaucht waren. Vorher hatte er das noch nie gehabt. Er starrte Shila an und dachte das erste Mal über ihre Worte nach: „Was soll das heißen, Katja ist nicht mehr in Domino City? Wo ist sie dann?“ „Nun, ich erklär dir jetzt mal, wie wir hierhergekommen sind. Du weißt ja schon, dass wir nicht von hier kommen. Katja, Yumi, Mitzuki und ich kommen theoretisch von der anderen Seite der Welt.“ „Aha.“, meinte Ryo wieder ruhig. „Aber praktisch könnte man sagen, wir kommen nicht von dieser Welt.“, erklärte die rothaarige weiter. „Aaaahhhh! Außerirdische! Bleib mir weg vom Leib!“ Ryo sprang mit einem Satz drei weitere Meter von Shila weg. „Du hast ja Fantasie. Aber nein, so ist das nicht. Setz dich verdammt nochmal hin und hör zu.“ Ryo zwang sich zur Ruhe und lauschte der Geschichte Shilas. Katja saß auf dem Balkon von dem Zimmer, das Anna ihr netterweise gegeben hatte. Sie starrte hinauf in die Sterne, war aber mit ihren Gedanken ganz bei Ryo. Was er wohl gerade machte? Marik ging ihr langsam aber sicher auf die Nerven, weil alle ihn für ihren Freund hielten. Das Erklären hatte sie schon aufgegeben, weil sowieso keiner zuhörte. Die Tage verliefen ruhig, bis Katja eines Abends spazieren ging, und dabei an Ryo dachte. An der Brücke hielt sie an und sah auf den Fluss runter. Im Wasser spiegelte sich das Mondlicht und die Sterne. Kurz sah Katja auf die Uhr, dann beschloss sie, noch etwas weiter zu gehen. Durch Zufall gelangte sie an den Friedhof. Sofort fühlte sie sich Ryo näher. Sie setzte sich auf den Hügel und sah in die Sterne. Plötzlich schoss ein großer Komet über sie hinweg. Verzaubert sah sie ihm zu, wie er seine Bahn verfolgte. Katja dachte an Mitzuki. Sie hatte ihr erzählt, dass dieser Komet den Beginn des großen Schamanenturniers ankündigte. Langsam verließ sie den Friedhof wieder. In dieser Nacht konnte sie kaum schlafen und am nächsten Morgen bemerkte sie Manta, der traurig auf der Stufe vor der Haustür saß. „Hey Manta, was ist denn los?“, fragte Katja und setzte sich zu ihm. „Yo ist gerade abgereist, zum großen Schamanenturnier.“, schniefte Manta bedrückt. „Yo ist noch nicht abgereist, er bereitet sich nur auf das Turnier vor.“ Es war Anna die im Türrahmen lehnte. „Was? Er ist noch da?“ Manta sprang auf und rannte ins Haus. Anna schüttelte den Kopf und folgte ihm. Katja blieb allein dort sitzen. Ein wenig später beschloss sie, die anderen nicht zu stören bei ihren Vorbereitungen. Sie ging eine Weile durch die Stadt. Wieder fand sie sich auf dem Friedhof wieder. Lange saß sie dort und dachte über die jüngsten Ereignisse nach. Die ganzen Abenteuer, die sie eins nach dem anderen erlebt hatte, die ganzen Leute, die sie getroffen hatte. Es waren erst sechs Wochen vergangen, seit sie in dieser Welt der Animes gelandet waren. Plötzlich fühlte sie sich beobachtet. Katja sprang auf und sah sich um. Im Schatten des Tempels sah sie Bakura stehen. „Bakura… was machst du denn hier?“, stürmisch fiel sie ihm in die Arme. „Ähm… wo bin ich hier?“, fragte Bakura zurück. Katja breitete die Arme aus. „Wir sind in Tokyo.“ Sie starrte Bakura an und konnte es immer noch nicht glauben, dass er hier war. „War Marik nicht auch bei dir?“, Bakura sah sich um und blickte dann wieder fragend zu Katja. „Wahrscheinlich bei Ryu oder Anna.“, meinte Katja schulterzuckend. „Anna?“ „Eine gute Freundin von mir.“, lächelte Katja. Beide gingen vom Friedhof zurück zum Gasthaus En. Drinnen tobte ein Chaos mittlerer Stärke. Marik stand am Herd und versuchte verzweifelt irgendetwas Essbares zusammen zu panschen, Ryu deckte den Tisch und Manta jagte den Staubsauger durch das Haus. Anna stand mit einer Peitsche im Wohnzimmer und brüllte Befehle durch das Chaos. Bakura machte ein merkwürdiges Gesicht, als er im Türrahmen stehen blieb. „Schuhe aus!“, donnerte Manta, als Bakura weitergehen wollte. „Was willst du denn von mir, du halbstarker Zwerg? Du reichst mir doch nur bis zu den Knien.“ Katja ging dazwischen, bevor die Situation eskalierte. „Bakura, zieh bitte deine Schuhe aus, du bist es auch nicht anders gewöhnt. Manta, lass Bakura einfach in Ruhe, dann zerfleischt er dich nicht.“ Murrend zog der grauhaarige seine Schuhe aus und folgte Katja mitten ins Chaos hinein. Marik balancierte gerade einen riesigen Topf Undefinierbares ins Zimmer, als sein Blick auf Bakura fiel: „Ba- Ba- Ba- Ba-“ „Bakura heiße ich, du Trottel. Seit wann kannst du kochen?“ Marik stolperte, rettete das Essen und stellte es auf den Tisch, dabei trampelte er Anna über die Füße und fiel fast über den flachen Tisch. „Pass auf, wohin du trittst, Marik.“, knurrte Anna. Er bekam eine übergebraten und lag wieder leblos auf dem Boden. „Manta, holst du bitte einen Teller für unseren neuen Gast und Ryu, schaffst du bitte Marik aus dem Weg?“, Anna lächelte herzlich, doch es lief Bakura eiskalt den Rücken hinunter. Das Essen schmeckte scheußlich, doch keiner traute sich etwas zu sagen. Später zogen sich Katja und Bakura zurück. Sie saßen beide auf dem Balkon in Katjas Zimmer. „Wie bist du hergekommen?“, fragte Katja neugierig. Erst sah auf den Garten hinunter, dann lächelte sie Bakura liebevoll an. „Ich habe keinen Plan. Ich war gerade ein stiller Teilnehmer an einem Gespräch von Ryo und Shila. Sie hat Ryo an den Haaren über die Straße geschleift, sehr unangenehm. Naja, Shila hatte uns gerade erzählt, wer ihr seid und woher ihr kommt.“ „Wo ist Ryo eigentlich? Ist er nicht bei dir?“ Bakura schüttelte den Kopf. „Ich hab noch nicht weiter an ihn gedacht, aber jetzt wo du es sagst, ist es ziemlich still hier in meinem Kopf.“ Verblüfft sah Katja Bakura an. Verblüfft sah Ryo Shila an. „Du, ich glaube, mir fehlt da was.“ „Ja, ich weiß, Katja fehlt uns allen.“, sagte Shila traurig. „Nein, nicht nur das. Aber mir fehlt noch was anderes.“ Shila schaute ihn aufmerksam an und dachte, dass ihm eine gehörige Portion Selbstvertrauen fehlte, aber das behielt sie für sich. „Bakura… er ist weg.“, schlussfolgerte Shila aus ihren Gedanken. „Woher weißt du das? Ich hab doch noch gar nichts gesagt.“, meinte Ryo empört. „Ich kann denken.“, meinte Shila nur und stand auf. „Ich wünsche dir viel Spaß beim Suchen.“ Sie selbst hatte die Schnauze gestrichen voll vom Suchen ohne Erfolg. Shila ging eine Etage höher in der Kaiba-Corp. Dort war eine elegante Lounge angelegt worden. Auf dem großen Sofa in der Mitte lag Yami Yugi ausgestreckt und starrte an die Decke. „Hey Yami.“, begrüßte sie ihn und ließ sich auf einen nahen Sessel fallen. „Oh, hi Shila.“ Yami setzte sich auf und sah sie an. „Du siehst fertig aus.“ „Ach, Ryo nervt, Bakura ist jetzt auch verschwunden und Katja taucht nicht auf.“, meine Shila und schloss die Augen. Sie hatte nach der Fernbedienung für die Anlage gegriffen und drückte auf den Tasten herum. Kurze Zeit darauf dröhnten „Die Ärzte“ mit „Mach die Augen zu“. Shila summte die Melodie mit und hielt die Augen immer noch geschlossen. Dann spürte sie, wie weiche Lippen sie berührten. Überrascht riss sie die Augen auf und sah, dass sich Yami zu ihr hinunter gebeugt hatte. Er zog sie hoch und küsste sie noch einmal. Dann war das Lied zu Ende. Beide sahen gerade zur Anlage und in dem Moment kam Seto rein. Geschockt erblickte er Shila und Yami eng umschlungen mitten in der Lounge. Das „Lied vom Scheitern“ lief an. Shila ging wütend auf ihn zu und holte aus. Ihre Hand traf haargenau Setos Gesicht. Schwungvoll flog er zur Tür hinaus und das Treppenhaus hinunter. Schief grinsend wandte sich Shila wieder Yami zu. „Meinst du, das war zu hart?“ Yami schüttelte den Kopf. „Ach, für Seto ist nichts zu hart.“ Ich war immer noch auf der Suche nach Gaara. Ich fand ihn im Büro des Kazekagen, der er nun war. Er schaute mich kühl an, ich starrte zurück. Doch ich hatte keine Lust auf Streitereien und ließ Gaara seinen Sieg. Meine Füße trugen mich zum Fenster, wo ich über ganz Sunagakure sehen konnte. Das Dorf unter dem Sand. Es hatte mich schon immer interessiert, doch gerade sah ich nur den Sand. Ich spürte Gaaras Blick auf mir, doch wandte ich mich nicht um. Nein, den Sieg würde ich ihm nicht auch noch gönnen. Überraschend umarmte er mich von hinten und legte den Kopf auf meine Schulter. „Ach, es ist alles so schwierig. Ich bin so müde.“ Ich streichelte ihm sanft über die Wange und sah ihn an. „So kenn ich dich ja gar nicht.“, sagte ich sanft und setzte mich mit ihm auf den Boden. In dem Moment klopfte es an der Tür und wir sprangen auf. Da stand Temari und sah uns verblüfft an, dann grinste sie. „Störe ich?“ Gaara und ich schüttelten beide den Kopf. „Was ist denn?“ „Jemand wollte dich sprechen…“, begann Temari, doch sie wurde von einer wutschnaubenden Yumi zur Seite gestoßen. „Mitzuki Kisaki! Was ist in dich gefahren, dass du urplötzlich verschwindest, ohne mir Bescheid zu geben?!“ Gaara machte einen Satz nach hinten, um aus der Schussbahn zu gelangen. Ich machte einen Satz hinter Gaara, um mich vor Yumi zu schützen. Sie wetterte weiter: „Verdammt, du kannst mich doch nicht einfach in Konoha zurücklassen“ Einfach Abhauen ohne etwas zu sagen finde ich echt unter aller Sau! Und? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ „Ich habe Shikamaru gefragt, wo du bist, habe dich in ganz Konoha gesucht, und nicht gefunden. Dann hab ich eben diesem gesagt, er soll dir ausrichten, dass ich auf Mission bin!“, verteidigte ich mich. „Ihm fiel es erst ziemlich spät ein.“, knurrte Yumi böse. „Sorry Yu, aber ich brauchte ein wenig Zeit für mich und…“, ich sah zu Gaara. „Ach, soll das jetzt heißen, dass ich nerve? Na gut, wenn du es nicht anders willst, dann gehe ich halt wieder!“ Abermals rannte Yumi Temari fast um und war schon verschwunden. „Na klasse.“, murmelte ich und ließ mich auf einen Stuhl fallen. Gaara sah mich komplett irritiert an. „Was war denn das eben?“ „Ach, ein Fehler meinerseits.“, sagte ich bedrückt. Gaara kam zu mir und legte zwei Finger unter mein Kinn. „Lass den Kopf nicht so hängen, so kenn ich dich ja gar nicht.“ Er zwinkerte mir zu und meinte noch: „Es wird schon alles wieder.“ Zurück bei Katja und Bakura. „Was kann ich denn dafür, dass er da geblieben ist? Der Junge entwickelt so endlich mal etwas Eigenständigkeit. Außerdem ist er ein miserabler Wirt, der…“ Bevor er weitersprach, bemerkte er Katjas Blick. Oh, wenn Blicke töten konnten, läge hier eine Masse an Leichen. Gut, dass es nicht so war. „Was ist mit dir los? Ich sage doch nur die Wahrheit.“, verteidigte sich Bakura. „Schön für die Wahrheit.“, murrte Katja. „Die kann mir gestohlen bleiben.“ Beleidigt wandte sich Bakura ab. „Pff, sei doch beleidigt, das kann ich auch.“ Katja wandte sich ebenso ab und die Stille, die sich ausbreitete war angespannt und unangenehm. Leise drehte sich Bakura um, und sah den schlanken Rücken Katjas. Lautlos schlich er auf sie zu und umarmte sie dann stürmisch. Katja wies ihn jedoch ab. „Fang jetzt nicht so an. Besonders jetzt nicht. Du bist echt das…“ Doch bevor sie weitersprechen konnte, legte Bakura ihr eine Hand auf den Mund. „Beruhig dich mal wieder. Ich kann nichts dafür, dass der Depp nicht mitgekommen ist, dabei weiß ich ja noch nicht einmal, wie ich hierhergekommen bin! Verzeih mir bitte, dass ich nicht Ryo bin, ich bin halt nicht so lieb und tollpatschig. Ich bin Bakura.“ Ruhig nahm er die Hand von Katjas Mund. Katja las Trauer und auch Eifersucht in seinem Blick. „Entschuldige bitte.“, murmelte sie leise und Bakura nahm sie sanft in den Arm. „Es wird schon alles wieder.“ Katja schloss die Augen und lehnte sich an Bakura. Es würde schon alles wieder werden. Am Abend sah ich mich noch ein wenig im Dorf um, Suna war wunderschön. Der Sand knirschte unter meinen Füßen und der Wind wirbelte durch mein offenes Haar. Über mir glänzten die Sterne an einem klaren Nachthimmel. Ich lief bis zur Dorfgrenze, doch als ich diese überquert hatte, wurde alles dunkel vor meinen Augen. Meine Lungen suchten nach Luft, Panik machte sich breit. Als ich die Augen wieder öffnen konnte und wieder Luft bekam, sah ich einen verdutzten Marik vor mir. „Mitzuki! Wie kommst du denn hierher?“ „Marik! Wo bin ich hier?“ „Vor einem Supermarkt in Tokyo. Du bist da plötzlich mitten auf der Straße aufgetaucht.“ Der Schreck saß ihm noch in den Gliedern und er unterdrückte ein Zittern. Ich war hochgeschnellt und sah mich um. Tatsächlich war ich in Tokyo. Das zweite, was ich sah, war das grinsende Gesicht von Bakura. „Bakura? Du auch hier?“, stotterte ich ungläubig. „Was macht ihr hier?“ „Das wüsstest du gerne, was?“, meinte Bakura gehässig. Marik hieb ihm den Ellbogen in die Seite und sagte: „Das ist eine ziemlich lange Geschichte.“ „Lass gut sein, ich glaub, ich kenne sie schon.“, murmelte ich nachdenklich. „Was fragst du dann so doof?“, fragte Bakura unbeeindruckt von Mariks Hieb. Ich lächelte ihn ironisch an, sage aber nichts weiter dazu, sondern folgte Bakura und Marik, der die ganzen Einkäufe schleppen durfte. Ich erkannte am Ende der Straße Annas Gasthaus En. Katja sah Bakura an und fragte: „Mensch, du bist ja gut drauf, du hast ja genug eingekauft, dass Marik sich zu Tode schleppt.“ „Jap, genau meine Absicht.“, grinste Bakura breit. Katja drehte sich um, ohne mich bemerkt zu haben. So folgte ich Marik in die Küche und half ihm, einzuräumen. Gerade kam Yo in die Küche und fragte: „Marik, wen hast du dann da mitgebracht?“ Doch bevor Marik antworten konnte, erklang eine wütende Stimme aus dem Wohnzimmer: „Wen soll ich denn jetzt noch alles durchfüttern?“ Anna kam wutschnaubend in die Küche. Ich hörte Katja: „Was? Wer ist denn gekommen?“ Jetzt kam Marik zu Wort: „Das ist eine gute Freundin von mir, …“ Doch wieder wurde ihm das Wort abgeschnitten. „Mitzukiiii!“ Katja stürzte durch die Tür und auf mich zu. Von ihrer Umarmung wurde ich fast erdrückt. „Hi.“, röchelte ich nach Luft schnappend. Katja grinste mich breit an und verschwand dann wieder. Verwirrt sah ich ihr hinterher. „Wenn du auch noch hier schlafen willst, muss ich dich leider enttäuschen.“, sagte Anna genervt. „Alle Zimmer sind belegt.“ „Wo kann ich denn sonst schlafen?“, fragte ich besorgt. „Bei mir im Zimmer ist noch Platz.“, sagte Marik grinsend. Ich seufzte geschlagen auf. „Na gut.“ „Gut, wenn alles geregelt ist, entschuldigt mich.“, meinte Anna verstimmt. Ich sah Marik an und erinnerte mich düster an die Stuhlgeschichte bei Ryo. Auf was hatte ich mich da eingelassen?, dachte ich, als ich Mariks triumphierende Gesicht erblickte. „Na, das kann ja noch heiter werden.“, sagte ich zu mir selbst und stellte die restlichen Einkäufe weg. Keine Ahnung, wo Marik jetzt schon wieder war. Katja und Bakura waren auch nirgends zu sehen. Ich traf aber Yo und Manta im Wohnzimmer an. „Yo, würdest du mir bitte Mariks Zimmer zeigen?“, fragte ich mit den Nerven am Ende. „Klar doch.“ Yo führte mich eine Treppe hoch und hielt vor einer Tür. „Das müsste sie sein.“ Er grinste verlegen und ging wieder. Ich klopfte einmal kurz und ging dann ins Zimmer. Marik saß auf dem Bett und las in irgendeinem Buch. Ich setzte mich zu ihm und sah aus dem Fenster. „Wie geht es dir?“, fragte er mich nach einiger Zeit. Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, es ist so viel passiert.“ Kühler Wind wehte durch das offene Fenster in den Raum. Irgendwann mitten in der Nacht schlief ich an Mariks Schulter gelehnt ein. Ich träumte verworrene Dinge und fühlte mich komisch. Als ich die Augen wieder öffnete, war ich zurück in Konoha. Merkwürdig. Ich stand in voller Montur im Wald, um mich herum die anderen, ebenso verwirrt wie ich. „Shila?“,fragte ich. „Yumi? Katja?“ Wir alle sahen uns an. Bevor noch einer was sagen konnte, bemerkten wir, dass wir von fremden Ninja umzingelt waren. Die Kunais und Sterne flogen. Ich spürte den Schmerz, wo sie trafen. Yumi schrie auf, neben mir ging Shila zu Boden. Auch ich fiel. Katja rief irgendetwas, doch die Schmerzen nahmen überhand. Dunkelheit. Gedämpftes Licht beleuchtete das kleine Arbeitszimmer. Neben mir auf dem Boden lagen die anderen. Sie wachten nacheinander auf. Ich hielt mir den Kopf. „War das gerade real?“ „Es fühlte sich so echt an.“ „Mein Gott…“ „Hoffentlich…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)