Mikatsuki No Mai von NeunMephistopheles (Der Tanz der Mondsichel) ================================================================================ Kapitel 5: Wer ist verwirrter - Kakashi oder Itachi? ---------------------------------------------------- Katja und Ryo schlenderten in dem menschenleeren Krankenhaus nebeneinander her. Unmerklich rückte Katja ein wenig dichter zu Ryo. Bald berührten sich ihre Schultern. Mensch, wenn der nicht mal aus dem Knick kommt, muss ich noch nachhelfen, dachte Katja im Stillen. Sie blieb stehen und sah Ryo an. Dieser stand fast mit dem Rücken zur Wand. Katja trat einen Schritt näher und Ryo stieß leicht gegen die weiße Mauer. Der grauhaarige blickte verwirrt in die braunen Augen Katjas. Langsam legte sie die Arme um seinen Nacken. Zärtlich berührten ihre Lippen seine, wobei sie ihn fester an die Wand drückte. Ryo war komplett perplex. In solch einer Situation war er noch nie gewesen. Urplötzlich erwachte Bakura. Katja wurde herumgewirbelt und stand nun ihrerseits mit dem Rücken zur Wand. Bakura küsste sie leidenschaftlich. Bis Marik vorbeikam. Er starrte die beiden Turteltauben an und hatte ein Störe-Ich-hier-Gesicht aufgesetzt. Katja öffnete langsam die Augen und bemerkte Marik. Gerade löste sie sich von Bakura, doch der legte ihr einen Finger auf den Mund. So schnell Marik konnte, machte er sich aus dem Staub. Er hatte das leise Gefühl, dass Bakura etwas gut bei ihm hatte, denn er hatte Marik gerade vor etwas sehr grausamen bewahrt. Die Nacht war auf ihrem Höhepunkt und Katja und Bakura standen immer noch in dem hell erleuchteten Flur. Ihre Arme waren in seinen Haaren verschränkt und seine Arme drückten ihre Hüfte noch enger an sich. Mit einem lauten Knall gingen die Lichter im Krankenhaus aus. Ich schaute Itachi entgeistert an. Er hatte mir und meinen Mädels gedroht. Diese dumme Sau. „Und, wie entscheidest du dich? Überleg es dir gut, ob du die Akatsuki zum Feind haben willst.“ Jetzt war ich in der Zwickmühle. Diese Drohung sah schon ganz anders aus. In mir tobte ein Gewirr der Gefühle. Hinter mir wurden Schritte laut. Ehe ich etwas tun konnte, packte Itachi mich und zog mich in den Schatten. Zur Vorsorge hatte er mir einen Kunai an den Hals gelegt. Ich erkannte Neji Hyuga als den nächtlichen Besucher. Unwillkürlich drückte ich mich noch einen Schritt weiter zurück, latschte Itachi dabei auf den Füßen herum. Ich wollte alles tun, nur nicht von diesem Idioten bemerkt werden. Neji ging vorbei. Einfach so. Erleichtert atmete ich auf und Itachi sah mich verstört an. Doch nicht nur Neji lief diese Nacht durch Konoha. Wenige Schritte entfernt erkannte ich Gaara auf einem Dach. Itachi hatte ihn noch nicht bemerkt, doch ich spürte, dass der Suna-Ninja bei mir war. Einige Sandkörner krabbelten mir die Beine hinauf. „Hast du dich jetzt endlich entschieden?“, drängte Itachi. Der ließ einem ja noch nicht die Zeit, sich seine Entscheidungen zu überlegen. Doch ich schüttelte den Kopf. Itachi seufzte und schlug mich nieder. Im letzten Moment meines Bewusstseins dachte ich nur noch an Gaara. Itachi zog mir den Akatsuki-Mantel über den Kopf und warf mich wie ein Paket über seine Schulter. Er bemerkte aber nicht, dass er verfolgt wurde. Draußen gewitterte es. Ein Donnerschlag weckte mich auf. Verwirrt sah ich mich um. Alles, was ich erkennen konnte, war mir fremd. Ich lag in einem schmalen Bett, das kaum diesen Begriff verdient hatte. Direkt neben meinem Bett konnte ich aus dem Fenster in den Sturm schauen. Für einen kurzen Moment erhellte ein Blitz den Raum. Das Grollen des Donners spürte ich in meinem ganzen Körper. Ich sah an mir hinab und erkannte einen schwarzen Mantel mit roten Wölkchen drauf. Und ich wurde wütend. Dieser Nichtsnutz von Uchiha sollte nicht glauben, dass er gewonnen hatte. Ich stand auf und suchte einen Lichtschalter, da es mir auf die Nerven ging, dass das Zimmer nur kurz mal von einem Blitz erhellt wurde. Mein Problem war nur, es gab keinen Lichtschalter! Konnten sich diese Akatsukis keinen Strom leisten?? Ich fand die Tür und versuchte sie zu öffnen, doch sie war netterweise verschlossen. Das steigerte meine Wut nur noch, dass ich immer weiter gegen die Tür hämmerte. „Ich komme schon, ich komme schon, nur keine Panik, die Titanic sinkt noch nicht.“, hörte ich eine Stimme von draußen. Ich wunderte mich doch sehr. Es war ein Glück nicht Itachi, der mir die Tür öffnete, sondern Deidara. „Na, fühlst du dich wohl hier?“, fragte er mich grinsend und schloss die Tür hinter sich. Ich seufzte entnervt auf. Hatten die hier nichts anderes zu tun, als dämliche Fragen zu stellen? „Wo ist Itachi?“, fragte ich direkt heraus. „Er hat was zu tun und ist gerade nicht hier.“, antwortete mir der blonde Typ vor mir immer noch grinsend. Ich zog eine Augenbraue hoch und funkelte ihn wütend an. Eigentlich mochte ich Deidara ja, aber gerade ging er mir echt auf den Keks. „Wann ist er wieder hier?“, nervte ich weiter. „Keine Ahnung, ich weiß nicht was er macht.“ Das durfte doch wohl nicht wahr sein! Ich schlug mir meine Hand gegen den Kopf und ließ mich aufs Bett fallen. „Also für die Clownshow müsst ihr noch üben.“, sagte ich müde. Deidara blickte mich verwirrt an. „Kann ich jetzt gehen?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ Deidara grinste wieder. „Anweisung vom Chefchen. Und von Itachi.“ Ich legte den Kopf schief. „Chefchen? Wie niedlich. Aber Leute, ich hab echt die Schnauze voll. Ich will nach Hause.“, murrte ich. „Du bist doch jetzt zuhause.“, grinste Deidara frech. Ich verdrehte die Augen und zog den geschenkten Mantel aus. „Hier, ich möchte ihn nicht haben. Und ich will jetzt nach Hause.“ „Ach Mitzuki, wenn das alles so einfach wäre.“ , seufzte Deidara. Und grinste wieder. Ich fass es nicht. Das ist nicht sein Ernst., dachte ich für mich. Ich sah aus dem Fenster und es blitzte wieder. Wunderschön fand ich das elektrisierende Spektakel. Doch ich sah noch mehr als nur den Blitz. Vor meinem Fenster huschte ein Schatten vorbei. „Kann ich jetzt raus?“, frage ich noch einmal und lächelte ihn mit großen Kulleraugen an. „Fast.“ „Hä?“ Ich dachte stark nach. „Ah. Kann ich jetzt bitte raus?“ „Klar doch, warum nicht gleich so?“ Er reichte mir einen Schlüssel und ich schloss die Tür auf. Vor mir standen aufgereiht: Konan und Pain, Zetsu und Tobi, Kisame, Itachi und Sasori. Alle grinsten mich merkwürdig an. Sofort drehte ich mich wieder um und schlug die Tür zu. „Stand das Begrüßungskommitee schon da draußen?“ Ich nickte mit zusammengepressten Zähnen. „Du brauchst vor uns keine Angst zu haben, wir beißen nur ab und zu. Sind doch jetzt schließlich deine Familie.“ Deidara breitete die Arme aus, als wolle er mich umarmen. Ich wich einen Schritt zurück. „Na dann nicht. Komm jetzt.“ Er stand auf und zog mich auf die Tür zu. Ohne mich groß zu wehren, folgte ich ihm, im Schlepptau den schützenden Wölkchen-Mantel. Der Stromausfall im Krankenhaus dauerte nun schon länger an. Bakura hatte sich wieder zurückgezogen und Ryo dagelassen. Katja und Ryo gingen gemeinsam zurück auf das Zimmer, dort trafen sie aber nicht wie erwartet auf Yumi Duke, nein, das Zimmer war leer. „Na toll, wo ist Yumi denn schon wieder hin?“, fragte Katja in den Raum rein und raufte sich die Haare. Ryo zuckte nur mit den Schultern. „Sag mal Ryo, wo ist denn deine Taschenlampe, wenn man sie mal braucht?“ „Die liegt zuhause.“ „Na da liegt die ja gut.“ Gemeinsam gingen sie wieder aus dem Zimmer raus, auf dem Flur eilten hektisch Schwestern umher. Marik kam gerade auf sie zu und wollte, als er Katja gesehen hatte, gleich wieder umdrehen. „Marik.“ Doch es war zu spät. Er zog den Kopf ein und kam zu den beiden. „Hast du Licht oder weißt du wo Yumi und Duke hin sind?“ Beides musste er leider verneinen. Letztendlich schloss er sich ihnen vorsichtig an, während sie durch das Krankenhaus liefen. Irgendwo weiter unten trafen sie dann auch auf Yugi, Joey und Tristan. „Wo sind Duke und Yumi?“, fragte Katja sofort. Alle drei zuckten mit den Schultern. „Sind sie jetzt auch weg?“ Yugi sah besorgt aus. „Ja verdammt, sonst würde ich nicht fragen.“ Ein Donnerschlag ließ das gesamte Gebäude erzittern. Katja stolperte und Ryo gelang es gerade noch rechtzeitig, sie aufzufangen und zur Seite zu zerren. Krachend ging eine der langen Leuchtröhren zu Boden und implodierte. „Oh mein Gott.“, quietschte Katja und hielt sich an Ryo fest. Der Boden erzitterte abermals. „Was ist das?“, fragte Katja erschrocken. „Ein Erdbeben, hier in der Region nicht ganz unnormal.“, erklärte Tristan knapp. „Vor allem, wenn es um Duel-Monsters geht, nicht.“, ergänzte Yugi und sah aus dem Fenster. Gemeinsam rannten die sechs die Flure entlang und hinaus. „Hey, ist das dahinten nicht Duke?“, brüllte Joey über den Lärm hinweg. „Was ist das denn für ein Duell?“, rief Tristan, und alle rannten in die Richtung der Duellierenden. Duke kam auf sie zu. „Was zum Teufel ist da los? Wer duelliert sich dort?“, fragte er schreiend. „Wenn wir das wüssten… Wo ist Yumi?“, fragte Katja in derselben Lautstärke. Duke schüttelte nur mit dem Kopf. „Was? Wart ihr nicht gemeinsam weg? Wie konntest du sie verlieren?“ „Sie war auf einmal einfach weg, als der Stromausfall begann. Ich bin sie suchen gegangen und bin mitten in diesen Kampf gelaufen.“ „Verdammte Scheiße!“, fluchte Katja unüberhörbar. Ratlos standen die sieben vor dem Krankenhaus im Gewitter. Yumi konnte es nicht fassen. Sie war von einem Augenblick auf den anderen wieder in Konoha gelandet. Alleine. Auch hier tobte ein Gewitter, doch nicht annähernd so stark wie in Domino City. Sie stand mitten auf einer leeren Straße und der Regen durchweichte sie immer mehr. Aber das störte sie gerade herzlich wenig. Wie in aller Welt war sie hierhergekommen? Um sie herum brannten in den Häusern Lichter, doch keiner schien sie zu bemerken. Niemand kreuzte ihren Weg oder sah auch nur aus dem Fenster. Langsam ging Yumi über die nassen Straßen. Vor ihr tauchte der Schatten einer Person auf. Als diese näherkam, erkannte sie Gaara. Mit langen Schritten kam er auf Yumi zu. Aus seinen Zügen sprach Besorgnis. „Gaara, was ist los?“, fragte Yumi leise, als er fast an ihr vorbeirannte. Jetzt erst bemerkte er sie. „Yumi! Ein Glück. Mitzuki wurde von Itachi verschleppt. Er hat sie zu einem Quartier der Akatsuki gebracht.“ „Was? Wie soll ich dir denn helfen?“ „Du kennst sie, du bist ihre Freundin.“ „O.K.“ Wieder spürte ich, dass alle Blicke auf mir hafteten. Ich hatte es schon immer gehasst, von allen angestarrt zu werden – vor allem wenn es Leute waren, die ich eigentlich kaum kannte. „Das ist sie, Itachi?“, fragte Hidan und musterte mich. In seiner Stimme schwang eine ganz schöne Portion Verachtung mit. „Sie ist ganz schön mickrig.“ „Ja.“, meinte Itachi nur. Er betrachtete mich ebenfalls nochmals genau. Und erbleichte. „Das kann nicht sein!“ „Was denn??“, fragte ich provokativ und trat einen Schritt näher auf ihn zu, im Nacken spürte ich die Blicke der gesamten Akatsuki. „Du bist keine Uchiha!“ „Ja und?“ Ich lächelte ihn böse an. Irgendwie waren die Fähigkeiten, die wir uns früher einmal ausgedacht haben, real geworden. Selbst das Sharingan, ob ich nun eine Uchiha war oder nicht. Itachi taumelte schockiert einen Schritt zurück. Deidara packte mich an der Schulter und zog mich zu sich. „Hör auf, Mitzuki, es wird kein Unfrieden gestiftet. Verstanden?“ Ich sah ihm in die Augen und nickte, anschließend warf ich allen anderen noch einen vernichtenden Blick zu. „Nun, wir wollen doch einmal testen, was du alles drauf hast. Hier dein erster Auftrag.“, Pain warf mir eine Schriftrolle zu. „Dein Partner wird Deidara sein, mit dem kommst du augenscheinlich am besten klar.“ Ich überflog rasch den Auftrag. Wir sollten einen mir unbekannten Ninja ausschalten und zum Quartier bringen. „Ich will keine Beschwerden oder andere unpassenden Dinge von Deidara hören.“, mahnte Pain und mir lief es kalt den Rücken hinunter. Rasch folgte ich Deidara, der schon aus der Tür hinaus war. Eine Weile rannten wir nebeneinander her. Ich hatte beschlossen, das Spiel für den Anfang mitzuspielen und würde bei der nächstbesten Gelegenheit verschwinden. „Sag mal, wieso schiebst du einen solchen Hass auf Itachi?“, fragte Deidara neugierig. „Er hat mir gedroht, mich dumm angemacht und nervt mich total.“, antwortete ich bissig. „Aber er ist ein starker Ninja.“, erwiderte der blonde. „Ich weiß, er hat mit acht Jahren die Akademie verlassen, ist mit zwölf Anbu geworden und jetzt ist er vollkommen übergeschnappt.“, steigerte ich mich in meine Wut hinein. „Warum bist du zu Akatsuki gekommen, wenn dir das alles gegen den Strich geht?“ Ich bremste und starrte ihn entgeistert an. Bekam der auch mal was mit? „Itachi hat mich verschleppt und dazu gezwungen.“ Auch Deidara blieb stehen. Er begriff gerade, dass ich nie vorgehabt hatte, diesen Auftrag zu Ende zu bringen. Plötzlich tauchte ein schwarzer Rotaugendrache vor ihnen auf. „Ähm Leute, ich glaub, der wird gefährlich.“, stotterte Joey mit großen Augen. Neben dem Drachen ging gerade eines der Bürogebäude zu Bruch, welches von dem dornenbesetzten Schwanz des Drachen getroffen worden war. Duke rief: „Der ist verdammt echt, verdammt!“ Alle nahmen sie die Beine in die Hand und rannten, was das Zeug hielt. In einer entfernten Gasse verschnauften sie. Hechelnd lehnte Joey an einer Wand, Yugi hielt sich die Seite. Katja sah auf ihren Arm. Da war ihre Duel-Disk. „Was hat das jetzt schon wieder zu bedeuten?“, fragte sie irritiert. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihre Duel-Disk irgendwo in ihrem Koffer gewesen war, der noch bei Ryo steht. „Ich glaube, das war ein Zeichen dafür, dass wir uns einmischen sollten.“, interpretierte Tristan. „In Ordnung. Dann denke ich, dass es Zeit für ein Duell ist.“, rief Yugi. Sie rannten aus der Gasse und begannen die Ausmaße der Katastrophe zu erahnen. Zuerst hatte sich Yumi mit Gaara gestritten, ob sie noch jemanden mitnehmen sollten. Dabei hatte Gaara eindeutig den kürzeren gezogen. Gerade ging es darum, wen sie denn nun mitnahmen. „Wen willst du denn konkret mitnehmen?“, fragte Gaara gereizt. „Nun, da gibt es an und für sich so viele Leute in Konoha, die in Frage kommen könnten…“, überlegte Yumi laut. „Ich bin für Temari. Die killt mich sonst.“, murmelte Gaara missmutig. „Gut, und Kiba.“, grinste Yumi. „Am besten auch noch Neji. Und TenTen. Und Kankuro auch noch.“ „Jetzt ist gut. Mehr nehme ich nicht mit.“ So rannten beide los und suchten betreffende Personen. Sie fanden TenTen nicht, dafür aber alle anderen und noch jemanden, der ihnen fast zum Verhängnis wurde: Jiraya. Er torkelte total besoffen aus einer Tür und zwei Frauen, die kichernd im Türrahmen standen, fragten: „Du kommst doch wieder, oder?“ „Natürlich meine Süßen, natürlich.“ Yumi sah zu Jiraya und fühlte sich schon entdeckt, doch er schaukelte nur grinsend an ihr vorbei. Sie stieß die angehaltene Luft erleichtert aus und wollte gerade weiter, als Jiraya sich doch umdrehte und murmelte: „Moment mal, die kenn ich doch…?“ Er sah Yumi gerade davonlaufen. So raffte er sich seufzend auf und rannte hinter ihr her. Yumi drehte den Kopf nach hinten, um zu sehen, wo er war. Fast schon hatte der Bergeremit sie erreicht, da tauchte auch noch Minato hinter ihnen auf. „Verdammt!“, fluchte Yumi. Minato beobachtete die beiden verwirrt. „Was ist denn hier los?“ Die anderen, die hinter Yumi gelaufen waren, wichen nach rechts und links aus, sodass Jiraya auf direktem Wege in Minato reinlief. Yumi drehte sich um und grinste bei dem Chaos, das sie geschaffen hatte. Jiraya lag auf Minato und stotterte: „Mi- mi- mi-…“ „Minato heiße ich, das weiß ich auch selbst. Würdest du bitte von mir runter gehen?“ Genervt krabbelte der Blonde unter dem Eremiten hervor und versuchte sich den Matsch von dem Mantel zu wischen. „Tut mir leid…“, murmelte Jiraya. „Und jetzt zu euch, was habt ihr hier mitten in der Nacht und bei strömendem Regen verloren?“, Minato hatte sich an Yumi und den Rest gewandt. „Dieselbe Frage könnte ich auch stellen.“, warf Gaara ein und funkelte den vierten Hokagen an. „Und? Tust du es?“, fragte Jiraya und starrte den rothaarigen provozierend an. „Nein, da es mich nichts angeht.“, schoss Gaara scharf zurück. „Und ich wundere mich schon, dass Nachts eine Gruppe von jungen Ninja durch das Dorf jagt, als würde es von jemandem verfolgt, weil es niemanden etwas angeht.“, sagte Minato ironisch. „Wir sind auf Rettungsaktion.“, rutschte es Kiba heraus. Neji stieß ihn zur Seite. „Sind wir das?“, zischte er wütend. Doch es war zu spät. „Soso, wen wollt ihr denn retten?“, fragte Jiraya, der mit verschränkten Armen wie ein Lehrer hinter Minato stand. Yumi sah kurz zu Gaara, dann antwortete sie: „Mitzuki Kisaki wurde von Itachi entführt und wir werden sie wieder zurückholen.“ „Von Itachi? Im Auftrag der Akatsuki?“, bohrte Minato nach. Yumi nickte. „Ich bin ihm bis zu ihrem Quartier gefolgt.“, fügte Gaara hinzu. Temari sah ihren Bruder schief von der Seite an. So kannte sie den kleinen Quälgeist gar nicht. „Wir gehen sie gemeinsam suchen.“, beendete Minato das Gespräch. Jiraya starrte die Gruppe an und schüttelte nur den Kopf. Während Minato nun einen professionellen Suchtrupp zusammenstellte, war ich ein ganzes Stück weiter weg und starrte Deidara böse an. „Was soll das alles?“, fragte dieser. „Lasst mich einfach in Ruhe.“, knurrte ich. „Ich hatte niemals vor, mit zu euch zu kommen. Wenn du mich in Ruhe lässt, werde ich dir nichts tun. Dazu hab ich dich zu gern.“ Ich sprach ruhig, doch Deidara hörte die Drohung in meiner Stimme. „Ich kann dich nicht gehen lassen. Dann bin ich einen Kopf kürzer.“ „Nun, bist du wirklich bereit, dein Leben aufs Spiel zu setzen, um ein fremdes, untalentiertes Mädchen in der Akatsuki festzuhalten? Wenn du mich angreifst, kenne ich keine Gnade.“, sagte ich traurig. Deidara erwiderte nichts mehr. Widerwillig griff er an. In seinen Händen formten sich kleine Vögelchen, die zwar süß aussahen, aber sehr explosiv waren. Ich wich ihnen aus, was nicht so einfach war, denn sie verfolgten mich. Mit einem Sprung in das nächste hohe Gebüsch war ich aus Deidaras Sichtfeld verschwunden. Rasch schuf ich einen Schattendoppelgänger und ließ ihn Deidara direkt angreifen. Mit Leichtigkeit zerstörte Deidara den Doppelgänger und kurz darauf hatte er auch mich ausfindig gemacht. Seine Augen blickten immer noch traurig. Ich stand auf und nahm seine Hände in meine. Er starrte hinab und die Münder in seinen Händen schlossen sich kurzzeitig. „Kunst ist eine Blume, die in einem Moment aufblüht und noch im selben Augenblick wieder verwelkt. Das ist wahre Kunst.“, sagte ich leise und schloss die Augen. „Es tut mir leid, Deidara.“ „Was tut dir leid?“ Er starrte mich aus großen blauen Augen an. Ich entzog ihm eine Hand und binnen weniger Augenblicke hatte sich mein Chidori entwickelt. Einmal schluckte ich noch, dann stieß ich ihm die Blitze gegen die Brust. Deidara pflügte eine Reihe von Bäumen um und blieb dann qualmend dort liegen. Ich wusste, ich hatte ihn nicht getötet. Nur besiegt. Kurz vergewisserte ich mich, dass es ihm den Umständen entsprechend gut ging. Er war bewusstlos. Ich nickte mir selbst leicht zu und verschwand in der Nacht. Irgendwann kletterte ich auf einen Baum, um mich zu orientieren und wie durch ein Wunder war ich immer näher an Konoha heran gekommen. Frierend rannte ich die ganze Nacht weiter. Irgendwann war ich so müde, dass ich in einer Astgabel sitzen blieb und dort einschlief. Der Regen plätscherte weiter. Schritte und Stimmen weckten mich. „Akamaru, hast du was gefunden?“, das war Kibas Stimme. Akamaru kratzte winselnd an dem Baum auf dem ich saß. Ich stand auf und schwang mich wenig elegant vom Baum herunter. Unten gaben meine Beine nach und ich knickte weg. Yumi kniete sofort bei mir, auch Gaara und Temari. Akamaru hüpfte um die kniende Gruppe herum und bellte. „Mitzuki, geht es dir gut?“, Yumi umarmte mich stürmisch. Ich nickte noch ein wenig verwirrt. Ich sah an ihr vorbei und da standen Gaara, Temari, Kankuro, Kiba, Akamaru, Kakashi, Minato und sogar Neji. Sie alle waren ausgezogen, um mich zu retten. Ich war zu Tränen gerührt. Zitternd sah ich zu ihnen. Mein Blick blieb zuletzt an Gaara hängen. Er hatte meinen Kopf auf seine Knie gelegt und streichelte meine nassen Strähnen aus der Stirn. Ich sah zu Temari, die verblüfft ihren Bruder beobachtete. Auch Kankuro war verwirrt. Mein Blick schweifte zu Kakashi, der etwas abseits stand, die Arme verschränkt und beobachtete. Minato zog gerade seinen weißen Mantel aus und legte ihn mir über die Schultern. Ich zog den weichen Stoff enger um mich. Plötzlich wurde es entsetzlich kalt. „Wo haben die Akatsuki ihr Quartier?“, fragte Minato nun. Gaara wies nach Norden und sagte noch etwas zu ihm, das ich aber nicht verstand. Müde fielen mir immer wieder die Augen zu. Der rothaarige zog mich hoch und trug mich in Richtung des Dorfes. Minato teilte die Gruppe und einige folgten Kakashi weiter auf der Suche nach dem Quartier, während er uns andere zurück ins Dorf brachte. Bei Sonnenaufgang hörte es auf zu regnen und wir erreichten das Dorf. Naruto kam uns aufgeregt entgegen. „Sasuke ist verschwunden. Hier, das habe ich in seinem Zimmer gefunden.“ Naruto hielt eine Hand voll blauer Schuppen unter Minatos Nase. „Diese Schuppen sind von Kisames Schwert Haifischhaut. Er muss mit Itachi losgezogen sein um Sasuke zu entführen. Die beiden kleben förmlich aneinander.“, murmelte ich. „Informiert Kakashi.“, gab Minato seine Anweisungen. „Lasst einige weitere Ninja zur Unterstützung ausrücken.“ An Gaara, Yumi, Temari, Kankuro und mich gewandt sagte er: „Ruht euch aus. Passt auf Mitzuki auf. Wer weiß, was die Akatsuki noch alles geplant hat.“ „Ich muss mit…“, hustete ich und zappelte von Gaaras Arm herunter. „Du bist zu erschöpft. Wir können uns keine Fehler erlauben.“, widersprach Minato. Gekränkt schüttelte ich den Kopf. „Mir geht es gut. Ich komme mit.“ „Ich werde auch mitkommen.“ Geschlagen nickte Minato. „Wenn ihr nicht anders wollt. Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier.“ Ich wandte mich zu Yumi und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Gemeinsam suchten wir das Hotel, in dem noch unsere Sachen sein mussten. Die Frau an der Info starrte uns entgeistert an. „Wir sind Ninja.“, meinte Yumi nur. Sie gab uns unsere Schlüssel. Oben in den Zimmern angekommen, riss ich meinen Koffer auf und suchte meine Ausrüstung zusammen. Wundersamer Weise war auch sie noch da. Ich duschte mich und zog mich um. Fast sah ich wie ein Anbu aus, doch es gab einige Abweichungen. Alles in allem war meine Kleidung zum Schutz gemacht und ich fühlte mich in ihr wohl. Ich zog mir den Mantel von Minato über und lächelte kurz. Zum Schluss holte ich mir noch meine beiden Fächer aus dem Koffer und schwang sie einmal. Yumi war auch schon fertig und wartete auf mich. Gemeinsam rannten wir zum großen Tor, wo die anderen schon warteten. Minato runzelte die Stirn, als er uns sah. Kurz nach uns kam Gaara mit seinen Geschwistern. So waren wir vollzählig und konnten los ziehen. Minato hatte uns in Gruppen von drei geteilt, sodass wir das Quartier umkreisen und dann angreifen konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)