Mikatsuki No Mai von NeunMephistopheles (Der Tanz der Mondsichel) ================================================================================ Prolog: Die Ankunft in Konoha ----------------------------- Die Nacht war sternenklar und ich schaute aus dem Fenster. Kühle Nachtluft wehte mir entgegen. In der Ferne hörte ich noch die Geräusche des Verkehrs. Bis vor fünf Minuten hatte ich in einem meiner Lieblingsmangas gelesen – Naruto. Er lag noch aufgeschlagen auf meinem Bett. Die grünen Leuchtziffern meines Digitalweckers zeigten gerade halb elf an, als meine Mutter ins Zimmer kam. „Was? Du bist noch auf? Morgen ist Schule.“, sagte sie verwundert und ein wenig säuerlich. Ich nickte. „Ja, ich weiß, aber ich brauchte noch ein wenig Zeit um über etwas nachzudenken.“, antwortete ich leise. Mein Blick wandte sich wieder sehnsüchtig dem Fenster zu, doch ich schloss es und hörte, wie meine Mutter das Zimmer verließ. Anschließend nahm ich den Manga vom Bett, merkte mir die Seite und packte ihn sorgfältig weg. Dann ließ ich mich doch noch einmal dazu hinreißen und sah aus dem Fenster. Schließlich seufzte ich auf und legte mich ins Bett. Lange lag ich noch wach, starrte in die Dunkelheit und konnte wie so oft nicht einschlafen. Dabei wusste ich nicht, dass es die letzte ruhige Nacht für die nächste Zeit werden würde. Am nächsten Morgen um Punkt sechs weckte mich mein Funkwecker mit einem fürchterlichen Piepsen. Verschlafen suchte ich den Wecker und schaltete ihn grob aus. Dann drückte ich mein Gesicht noch einmal in die Kissen und seufzte auf. Heute war Freitag, der letzte Wochentag. Na wenigstens etwas, sagte ich mir, stand nun doch auf und schmiss meine Schwester unsanft aus dem Bett. Dann ging ich ins Bad und verrichtete meine morgendliche Katzenwäsche, danach zog ich mich an. Zum Frühstück gab es eine trockene Scheibe Brot, zu mehr war ich zu Faul. Kurz bevor ich aus dem Haus ging, kippte ich mir noch ein Glas Milch runter. Die Fahrt zur Schule verlief wie immer ziemlich laut. Im Bus hüpften die ganzen kleinen, nervigen Kinder durch die Gegend. Der Busfahrer schielte schon immer mal wieder böse in den Spiegel, doch unternehmen tat der auch nichts. Wie immer. In der Schule traf ich schon auf die erste meiner besten Freundinnen. Shila nannte sie sich, sie begrüßte mich mit einem „Hey, alles klar bei dir?“ Ich erwiderte: „Moin. Jop alles klar.“, und grinste. Mit dem ersten Klingelzeichen traf auch die zweite der Clique ein, Katja hieß sie. Gemeinsam drängten wir uns zwischen den Unmengen von Schülern hindurch, die außer uns noch die Schule bevölkerten. Leider musste Shila schon eine Tür früher als wir abbiegen, denn sie ging nicht in unsere Klasse. Sie verabschiedete sich mit den Worten: „Hofpause im Forum, klaro?“ – „Klaro!“, stimmten Katja und ich zu. In den ersten beiden Stunden stand uns Deutsch bevor. Tapfer überstanden wir diese beiden heute mal wieder totlangweiligen Grammatikstunden und trafen uns dann im Forum. Shila las uns den neusten Teil aus einer ihrer Geschichten vor, da wurde sie von einer Durchsage unterbrochen: „Die Lehrer der Klassenstufen 6 bis 9 finden sich bitte nach der vierten Stunde zu einer wichtigen Konferenz zusammen. Alle weiteren Stunden fallen dadurch für alle Schüler weg.“ Von allen Seiten erklang lautstarker Jubel und einige Schüler applaudierten sogar. Wir waren unter diesen Schülern. „Ist das nicht genial?“, fragte Shila, als es wieder ruhiger wurde. Wir stimmten begeistert zu. Als ich nach der Schule nach Hause gegangen war, schmiss ich meine Bücher achtlos auf den Schreibtisch und begann meine Tasche zu packen. Die ganze Clique würde sich am Nachmittag bei einer Freundin treffen und da wir jetzt Ferien hatten, blieben wir ganze fünf Tage. Ich konnte es kaum noch erwarten, zu Yumi zu kommen. Katja, Shila und ich trafen uns gegen halb vier am Bahnhof und fuhren die zwanzig Minuten bis nach Rostock mit dem Zug. Dort fiel die strahlende Yumi jedem zur Begrüßung um den Hals. Einige Minuten später saßen wir in einer Straßenbahn und fuhren bis zu Yumis Haus, wo wir uns erst einmal gemütlich einrichteten und dann die folgen fünf Tage im groben besprachen. Kurz nach der Besprechung saßen wir gemeinsam um den PC herum und zogen uns eine Slight-Show nach der andern rein und futterten nebenbei Chips. Plötzlich fanden wir eine, die hieß „Naruto–Boys“ nebenher lief die Musik von Linkin Park. „Geniales Video!“, staunte Shila. Yumi quietschte durchgängig und Katja feierte gründlich ab. Ich starrte verzaubert auf die wunderschönen Bilder. Nach der Slight-Show kam mir eine Idee. Wir erstellten auch ein Video mit Bildern unserer Favoriten aus Naruto. Als ich dies den anderen mitteilte, waren sie sofort Feuer und Flamme. So setzten wir uns über eine Stunde lang dran und bastelten aus ausgewählten Bildern eine wunderbare Slight-Show zusammen. Sie bestand aus Bildern von Shikamaru, Kiba, Chouji, Duke, Sasuke, Yami, Kakashi, Itachi, Ryo, Bakura, Gaara, Haku, Minato und Marik. Als sie wirklich vollständig fertig war, sahen wir uns die Show gemeinsam um und dabei geschah plötzlich etwas Merkwürdiges… „Wer ist das?“ – „Ich weiß es nicht.“ – „Nein, keine Ahnung.“ – „Die habe ich hier noch nie gesehen.“ Von diesen Stimmen und weiteren wurde ich geweckt. Langsam öffnete ich meine Augen und sah direkt in ein Paar himmelblauer Augen, die mich interessiert und neugierig musterten. Dann bemerkte ich das strohblonde Haar: Minato! Vor Schreck verfiel ich in einen Zustand, der der Ohnmacht sehr nahe kam. Auch Katja konnte ihren Augen kaum trauen, als sie sie aufschlug. Plötzlich konnte sie ihr Herz im Hals schlagen spüren. Cor ihr hockte Kakashi und betrachtete sie mit besorgtem Gesichtsausdruck. Neben Katja lag Shila noch bewusstlos, aber Yumi war auch schon wach und sah sich von Chouji, Shikamaru und Ino umringt. Auch ich weilte nun langsam wieder unter den Lebenden, als ich mich dann endlich zutraute, die Augen wieder zu öffnen, sah ich über mir schon wieder blau – doch dieses Mal war es der blaue Himmel. Langsam setzte ich mich auf und sah neben mir noch Shila liegen. Katja und Yumi waren schon wach, stellte ich fest. „Na, wie geht es dir?“, fragte Naruto mich, der vor mir kniete. Ich starrte ihn an und dachte, dass das alles nicht real sein konnte. „Ähm… ich denke mal… den Umständen entsprechend.“, stotterte ich. Was sollte man zu einer Figur sagen, die man vorher nur aus Büchern und einer Fernsehserie kannte? In diesem Moment wusste ich es nicht. „Mitzuki! Du bist wach!“, Katja fiel mir erfreut um den Hals. Wir beugten uns dann gemeinsam mit Yumi über Shila, die auch begann, aufzuwachen. „W-was ist hier los?“, fragte die rothaarige verwirrt. Sie setzte sich sofort auf und ihr Blick fiel sofort auf Sasuke. Sie ähnelte von einem Moment auf den anderen einer Tomate. „Ach du meine Güte!“, hauchte Shila. „Der sieht ja in real noch besser aus, als ich mir erträumt hätte.“ – „Hm, wenn du meinst.“, erwiderte Katja nur. Wir standen auf und sahen uns nun genauer um. Dabei sahen wir auch noch Asuma und Sakura. Die Teams hatten wohl eine gemeinsame Exkursion unternommen. „Wer seid ihr?“, stellte Naruto als Erster die Frage, die allen auf der Zunge brannte. „Also ich bin Mitzuki.“, stellte ich mich grinsend vor. „Katja“, „Shila“, „Yumi“. Kakashi sah uns mit einem sehr denkwürdigen Blick an. „Aha, und woher kommt ihr? Ich kann mich nicht erinnern, euch schon einmal zuvor in dieser Gegend gesehen zu haben.“ Wir sahen uns kurz an, dann antwortete Katja geheimnisvoll: „Von weit, weit weg.“ Yumi setzte noch hinzu: „Wir haben eigentlich auch keine Ahnung, wie wir genau hier landen konnten. Der Blick, den Asuma uns daraufhin zuwarf, drückte gebündeltes Misstrauen aus. Ein typischer Ninja eben, der seine Pflicht, ernst zu nehmen schien. „Welche Pläne habt ihr für euren Aufenthalt hier?“, fragte Minato interessiert nach. Er war der Einzige, der anscheinend begeistert über unser Dasein war. „Uns einmal umsehen?“, fragte Yumi unsicher. Minato zuckte mit den Schultern. „Na gut. Das Team 7 zeigt euch bitte das Dorf.“ „Was?“, krähte Naruto empört dazwischen. „Aber Sensei Kakashi wollte mit uns und dem Team 10 trainieren!“ „Also wirklich Naruto, hör doch nur einmal auf den Yondaime!“, schimpfte Sakura. Sasuke schien genervt zu schweigen, doch da war ich mir nicht sicher. Er war anscheinend wirklich so ignorant. Aber ich musste ihn nicht ansehen, um zu wissen, dass er auch keine besonders große Lust hatte, ein paar Neuen das Dorf zu zeigen. Im Dorf trafen wir dann noch auf einige andere sehr interessante Personen. Ich konnte es immer noch nicht fassen, auf einmal war ich in meinem Lieblingsanime! Auch den anderen erschien es, wie in einem Traum – der Unterschied dazu bestand eigentlich nur in einer Sache. Hier das war wirklich real. Die Geräusche, die Gegenstände, die Personen … Der letzte Stopp auf unserer Führung war ein Hotel, in dem wir übernachten konnten. Naruto lieh uns fast seine gesamten Ersparnisse, sodass wir alles bezahlen konnten. Dann wünschte er uns noch einen schönen Abend und verschwand in eine der vielen Gassen, die es in Konoha gab. Kurze Zeit klopfte es an unsere Tür. Draußen wartete eine junge Japanerin, die vor sich vier Koffer stehen hatte. „Dies wurde an der Rezeption für euch abgegeben.“ Ich half ihr, die Koffer ins Zimmer zu tragen und bedankte mich. Wir betrachteten die unscheinbaren, dunkelbraunen Koffer genauer und fanden an jedem ein Namensschild. Mit unseren Namen drauf. Shila erbarmte sich, und öffnete ihren Koffer zuerst. Darin waren ihre Lieblingssachen und ein Stirnband mit dem Konoha-Zeichen. „Was zum Teufel ist denn hier los?“, fragte ich total verwirrt. Katja zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung.“, antwortete Shila. Yumi wandte sich nun ihrem Koffer zu. „Ich glaube, das hängt irgendwie mit unserer Slight-Show zusammen.“, sagte die schwarzhaarige leise und sah von ihren Sachen auf. Wir sahen sie irritiert und dann ungläubig an. Sie erklärte weiter: „Nun ja, das Letzte, an das ich mich erinnern konnte, war, dass wir uns eine Slight-Show angesehen haben. Plötzlich jedoch wurde alles schwarz um mich herum, dann bin ich hier aufgewacht.“ Ich nickte. „Bei mir war es ähnlich gewesen.“ Katja stimmte auch zu. „Los, seht nach, was in euren Koffern ist.“, drängte Shila und lenkte somit auch von der Frage ab, auf die wir sowieso noch keine Antwort finden würden. Wir stürzten uns also auf unsere Koffer. In jedem waren die Lieblingsdinge des einzelnen, außerdem noch eine originale Duel-Disk mit dem gesamten Deck von uns. „Was hat das alles zu bedeuten?“, fragte Katja leise. Niemand konnte ihr darauf antworten. Ich hatte mich inzwischen umgezogen. Auch Yumi fand einige Sachen und zog sie an. Als wir dann alle eingekleidet waren, schauten wir uns noch einmal auf eigene Faust im Dorf um. Dann gingen wir etwas abseits in den Wald und probierten unser riesiges Waffenarsenal aus. „Wow. Die verstehen ihr Handwerk.“, sagte jemand staunend. Inzwischen waren wir in so eine Art Kampf jeder gegen jeden übergegangen. Ich fand es klasse, denn unsere Fähigkeiten waren genau so, wie wir sie uns immer erhofft hatten. Nach und nach fanden sich immer mehr Schaulustige ein Dann waren da mit einem Male nicht nur Konoha-Nins anwesend, sondern auch noch von den Reichen außerhalb. Ich erkannte Suna-Gakure, Kiri-Gakure, Kuma-Gakure und Iwa-Gakure, sogar Oto-Gakure war vertreten. Ein roter Haarschopf in der Menge ließ mich erstarren. Immer noch wich ich den Angriffen der anderen mit Geschick aus, doch ich wurde unkonzentriert. Das führte dazu, dass ich plötzlich von Shilas Faust getroffen wurde. Mein Flug wurde unter einem lauten Splittern und Bersten von einem Baum gebremst. Einige Sekunden benötigte ich, um wieder klar denken zu können. Die anderen scharten sich besorgt um mich und auch der Zuschauerkreis zog sich enger. Taumelnd stand ich auf und starrte in die Menge, die besorgten Fragen der anderen ausblendend. Doch der rote Haarschopf war nicht mehr zu sehen. Shila fragte mich nun energischer, ob mit mir alles in Ordnung sei und ich nickte benommen. Wir entschieden, dass es besser sei, wenn wir in unser Hotel zurückkehrten und uns ausruhten. So durchbrachen wir den Ring der Schaulustigen und machten uns eilig auf den Weg zurück. „Habt ihr die roten Haare im Zuschauerraum gesehen?“, fragte ich nach einiger Zeit nach. „Nein, aber eine Menge weiterer merkwürdiger Personen.“, antwortete Shila. „Ach, hier ist doch eh alles merkwürdig.“, seufzte Katja. „Zum Beispiel, warum sind wir in Konoha und haben unsere Duel-Disks hier?“ „Warum sind wir überhaupt hier?“, entgegnete Yumi. Da drauf wusste wieder niemand eine Antwort. Lange war es still zwischen uns. Wieder auf unseren Zimmern angekommen, beschäftigte sich Katja mit ihren Duel-Monsters-Karten. Ich begann, müde etwas zu zeichnen. Shila hatte sich sofort hingelegt und war eingeschlafen. Und Yumi starrte abwesend aus dem Fenster. Wie sollte es nun weitergehen? Wie kamen wir zurück in unsere Welt? Kamen wir überhaupt zurück? Na ja, wenn nicht, dann war das im Moment auch halb so schlimm. Aber was sollten wir hier? Hatte es einen Grund für unser Auftauchen in Konoha? 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