Systemabsturz von Kimiko93 (Alles auf Anfang) ================================================================================ Kapitel 1: So fing alles nochmal an ----------------------------------- Es war ein unglaublich geruhsamer Morgen im Hause Yagami. Oder wenigstens hatte Tai dies bisher angenommen. Sofern er dies denn im Tiefschlaf konnte; immerhin hatte er Sommerferien. Und obwohl er sich unglücklicherweise ein Zimmer mit seiner jüngeren Schwester teilen musste, ließ die ihn normalerweise schlafen, wie er wollte. Normalerweise. „Tai! Tai, wach auf!“ „Lass mich.“ „Aufwachen! Wir haben ein Problem!“ „Ich hab Ferien.“ „Das ist egal, steh‘ auf!“ „Agumon, sag ihr, dass sie mich in Ruhe lassen soll…“ „Das ist ja das Problem!“, regte Kari sich über die mangelnde Kooperation ihres Bruders auf. „Agumon ist NICHT. HIER!“ „Was?“, fragte Tai und richtete sich nun verschlafen auf. „Wo soll er denn sonst sein?“ „Wahrscheinlich da, wo auch Gatomon hin verschwunden ist. Und Patamon. Und…“ Sie wurde von ihrem klingelnden Handy unterbrochen. „Hallo? Yolei? Ja, hier sind auch alle Digimon weg. Nein, wir wissen auch nicht, wieso. Frag noch bei den anderen, ja? Ja, ich melde mich, wenn wir genaueres wissen. Bleib ruhig, es gibt bestimmt eine Erklärung. Ja, bis später!“ Sie legte auf und fuhr dann fort. „Hawkmon ist auch weg. Und Wormmon. Und Armadillomon…“ Wieder unterbrach sie ihr klingelndes Handy. Sie meldete sich allerdings mit einer etwas freundlicheren Stimme. „Hi, Davis! Was, Veemon ist auch weg? Ja, ja, Gatomon und Agumon auch! Und Patamon und Hawkmon, und…“ In diesem Moment öffnete die Mutter der beiden die Tür. „Telefon!“, verkündete sie. „Sora ist dran…“ „Kari, geh ran.“, befahl Tai seiner Schwester. „Ich telefoniere gerade!“, protestierte diese. „Kari.“ „Okay, okay…“ Sie verdrehte die Augen. „Davis, hör zu, ich muss auflegen. Yolei und TK haben auch schon angerufen, bei ihnen, bei Cody und bei Ken fehlen auch die Digimon, ich melde mich, wenn ich mehr weiß…“ Sie klappte ihr Handy zu, funkelte ihren Bruder böse an und ging auf den Flur. „Sora, hallo? Nein, sag nichts, Biyomon ist verschwunden. Ja, hier auch. Und bei TK, Davis, Yolei, Ken und Cody auch. Bei Matt auch? Hast du schon bei Izzy oder Joe angerufen? Noch nicht? Okay, also…“ „Kari!“, rief Tai dann plötzlich über den Flur. „Komm mal schnell!“ Kari verdrehte erneut die Augen. „Sora, Tai ruft mich, scheint dringend zu sein, ich melde mich, wenn ich mehr weiß…“ Sie legte auf und eilte zurück in ihr Zimmer, wo Tai vor dem Computer stand und auf den Bildschirm starrte. „Was ist? Irgendwas Neues von unseren Digimon?“, fragte sie neugierig und linste über seine Schulter. „So ähnlich.“, erklärte Tai. „Izzy hat uns ´ne Mail geschrieben.“ ~ Wie es sich in Krisensituationen eingebürgert hatte, versammelten sich also zehn der zwölf Protagonisten der ersten beiden Staffeln, Mimi residierte immer noch in den USA und Joe war noch nicht erschienen, bei Izzy zu Hause. Wobei diese Versammlung so ziemlich die chaotischste war, die je stattgefunden hatte; abgesehen von Izzy saßen sie alle auf dem Boden rum und tauschten lautstark Theorien über das plötzliche Verschwinden ihrer Digimon aus. „Ich meine, sie müssen doch irgendwo sein!“, ertönte es gerade von Davis. „Digimon können sich doch nicht einfach so in Luft auflösen!“ „Glaubst du, sie wollen nur mit uns verstecken spielen?“, wollte Tai darauf hin wissen. „Nein, aber…“, setzte Davis an, doch er durfte nicht zu Ende sprechen. „Doch!“, kam es nämlich entsetzt von Yolei. „Digimon können sich in Luft auflösen! Wenn sie… Wenn sie… Sterben!“ „Nein, Yolei, beruhig dich…“, setzte Ken an und packte sie beschwichtigend am Arm. „Wie soll das denn funktionieren, sollen wir sie alle im Schlaf erdrückt haben?“ „Was weiß ich denn!“, kreischte Yolei weiter. „Vielleicht… Vielleicht sind sie ja an Altersschwäche gestorben, oder so!“ „Das ergibt aber keinen Sinn!“, mischte Matt sich nun von der Seite ein. „Unsere Digimon sind viel älter als eure, wieso sollten sie dann alle auf einmal sterben?“ „Und wieso sind unsere Digivices dann auch noch verschwunden?“, ergänzte TK die Frage. „Na, was weiß ich!“, erwiderte Yolei hysterisch. „Vielleicht waren die irgendwie aneinander gekoppelt und…“ Doch sie konnte ihren Satz nicht zu Ende bringen, da die Tür aufgerissen wurde und Joe, etwas verspätet und sehr aus der Puste, eintrat. „Entschuldigung!“, japste er und lehnte sich an den Türrahmen, sich die Seite haltend. „Ich… Musste nur der Nachhilfeschule absagen und… Meinen Vater dazu überreden, das… Abendessen mit seinen Kollegen zu verschieben, und…“ „Na, wie schön, dass du da noch Zeit für uns gefunden hast.“, schnaubte Tai bissig. „Sei doch nicht so! Er ist immerhin hier…“, versuchte Kari ihren Bruder zu beschwichtigen, allerdings klingelte da auch schon das nächste Handy und Sora begann fahrig, in ihrer Tasche zu wühlen. „Ja?“, meldete sie sich dann. „Mimi? Ähm… Glaubst du wirklich, dass es so eine gute Idee ist, von New York aus hier anzurufen?“ „Aber ihr besprecht doch gerade, was zu tun ist!“, hörte man es aus dem Handy jammern. „Und ich gehöre ja wohl dazu oder? Außerdem bin ich gerade unterwegs, um mich mit den anderen Digirittern aus Amerika zu treffen und als ich Izzy heute mit diesem super neuen Programm anrufen wollte, Skype, oder so, was er mir aufgeschwatzt hat, ist er einfach nicht drangegangen!“ „Ja, wie kann er nur…“, murmelte Sora, die ihr Handy auf laut gestellt hatte. „Aber Mimi, hör mal, mein Akku ist gleich alle…“ „Du hast auch mitten in der Nacht angerufen, da war ich nicht online.“, erklärte Izzy sich, der während der ganzen Zusammenkunft noch überhaupt nichts gesagt und wie wild auf seinen Computer eingehackt hatte. „Und im Moment habe ich andere Sorgen!“ „Was machst du da eigentlich?“, wollte Davis nun wissen und lugte von ziemlich weit hinten im Zimmer über sämtliche Köpfe hinweg zu Izzy und versuchte, den Bildschirm zu sehen. „Ich klicke mich durch meine dreitausendvierhundertundzweiundzwanzig ungelesenen E-Mails auf der Suche nach einer von Gennai, in der er uns erklärt, was hier eigentlich läuft…“ „Wieso hast du so viele ungelesene E-Mails?“, fragte Cody verwirrt. „Na ja, so ziemlich jeder Digiritter auf der ganzen Welt, und das sind verdammt viele, hat mir eine geschrieben, die kennen mich alle entweder aus einem der beiden Showkämpfe im Internet oder von der Sache mit MaloMyotismon letzten Winter, oder durch das internationale Digiritterforum, das ich gegründet habe, und mit einigen maile ich ja auch regelmäßig, aber jetzt haben wirklich ALLE in ihrer Panik zuerst mich angeschrieben, weil ich ja immer ALLES weiß und weil ich nicht sofort ALLEN geantwortet habe, schreiben sie mir jetzt ALLE nochmal und nochmal und nochmal und…“ „Beruhige dich Izzy, denk an deinen Blutdruck…“, riet ihm Joe von hinten, während Sora den mittlerweile leeren Akku ihres Handys betrauerte und Yolei in einen weiteren hysterischen Anfall verfiel. Stille trat erst ein, als plötzlich ein gleißendes Licht aus dem Computer erstrahlte und gleichzeitig ein Schrei ertönte, mit dem Izzy samt Schreibtischstuhl in die Menge hinter ihn, genauer gesagt mit dem Oberkörper auf Soras Schoß und mit den Beinen gegen Matts Brust fiel, der wiederum mit dem Hinterkopf unsanft gegen TKs Schienbein schlug. „Der Bildschirm leuchtet!“, rief Davis überflüssigerweise aus, während die benannten vier ihre Gliedmaßen auseinander pfriemelten. „Das ist ein gutes Zeichen, oder?“ „Normalerweise schon.“, bestätigte Joe und rückte sich die Brille zurecht. „Alles okay bei euch?“ „Ja, geht schon.“, kam es von Matt, der sich den Hinterkopf rieb, allerdings ertönte da auch schon der nächste Schrei. „Seht mal!“, kam es nämlich von Yolei, allerdings deutete sie aus dem Fenster und nicht auf den Bildschirm. „Ist das Schnee?“ Bevor sie allerdings eine befriedigende Antwort darauf finden konnten, schossen plötzlich sieben kleine, leuchtende Etwasse aus dem Bildschirm und genau auf die anwesenden Digiritter der ersten Generation zu. „Unsere Digivices!“, freute sich Sora. „Unsere alten Digivices.“, ergänzte TK. „Hä?“, kam es von Davis. „Und wieso hab ich keins?“ „Du hattest nie so eins.“, meinte Tai dazu nur. „Ja, aber…“, begann Davis, allerdings war auch er nun dazu verdammt, einen Satz nicht zu Ende zu bringen, da plötzlich alles noch heller leuchtete und die Sieben, die auch eben ein Digivice empfangen hatten, in den Computer gezogen wurden… ~ „Tai? Tai!“ „Noch müde…“, brummte der Angesprochene und versuchte, sich umzudrehen. Allerdings fiel ihm dabei auf, dass, worauf auch immer er lag, nicht sein Bett war. Und das auf ihm nicht seine Decke. „Tai! Tai! Wach auf!“, rief das nun hüpfende Etwas auf ihm. „Kari, sag ihm, er soll mich in Ruhe… AAAAH!“ Mit diesem Schrei sprang Tai auf, wobei das kleine rosa Etwas von seiner Brust fiel. „Koromon!“, rief er, erfreut und geschockt zu gleich und hob den kleinen, rosa Kopf vom Boden auf. „Du lebst! Was ist passiert? Und… Wo sind wir hier?“ Bei seinen letzten Worten sah er sich irritiert um. Offensichtlich waren sie auf einer Art Lichtung in einer Art Dschungel, wenn nicht die Temperatur eine andere Sprache gesprochen hätte. „Keine Ahnung.“, antwortete Koromon. „Ich hab geschlafen, und dann war ich plötzlich weg, und dann auf einmal hier, und dann warst du auch hier…“ „Und hast du die Anderen gesehen?“, wollte Tai nun wissen und sah sich weiter um. „Nein, leider auch nicht.“, erwiderte Koromon und versuchte nun auch, sich umzusehen, soweit es ihm denn möglich war. „Tai!“, ertönte es dann allerdings auch schon wie zur Beantwortung der Frage aus genau der Richtung, in die Beide gerade nicht sahen. „Izzy!“, erwiderte Tai den Ausruf erfreut und ging erleichtert auf Selbigen zu. „Ein Glück dass du da bist. Hast du ´ne Ahnung, was hier los ist?“ „Eine vage.“, antwortete Izzy, der sehr gehetzt wirkte und Motimon auf dem Arm trug. „Tai, ich muss dich um einen Gefallen bitten. Hast du noch dieses Taschenfernrohr von früher?“ „Ja, sicher.“, antwortete Tai irritiert, da ihm nicht klar war, was daran jetzt so wichtig sein sollte. „Aber doch nicht dabei, wieso auch… Oh.“, kommentierte er dann das Gewicht, welches plötzlich in seiner Gesäßtasche war, aus welcher er dann besagten Gegenstand hervorzauberte. „Wo kommt das denn her?“ „Unwichtig.“, tat Izzy dies ab. „Tai, du musst schnell auf einen Baum klettern und dich umsehen!“ „Ich glaube nicht, dass wir die Anderen durch diesen… Wald hier von oben aus sehen können.“, widersprach Tai. „Überhaupt, warum suchen wir sie nicht erstmal mit unseren Digivices und…“ „Es geht mir gerade aber nicht um die Anderen!“, fiel Izzy ihm nun energisch ins Wort. „Bitte, Tai, tu einfach, was ich dir sage, ich muss wissen, ob meine Vermutung richtig ist!“ Zuerst wollte Tai energisch widersprechen, dann aber besann er sich darauf, dass Izzy in solchen Situationen bisher meistens Recht behalten hatte und machte sich daran, den nächstbesten Baum zu erklimmen. „Also früher konntest du das schneller.“, stellte Koromon verwirrt fest, welcher ihm gefolgt war und sich nun umsah. Soweit das für einen sprechenden Kopf eben möglich war. „Früher war ich auch ungefähr halb so groß…“, brummte Tai verdrießlich, setzte das Fernrohr an erblickte zuerst mehrere Baumkronen, dahinter dann ein Meer und gerade als er den ersten, merkwürdig geformten Berg sah, ließ er geschockt von einer spontanen Erkenntnis das Fernrohr sinken. „Izzy?“, rief er skeptisch den Baum runter. „Kann es sein, dass das hier… Die File Insel ist?“ „Sieht es danach aus?“, wollte Izzy wissen, anstatt dass er eine klare Antwort gab. „Jaah…“, antwortete Tai, dem gleich darauf sowohl ein weiteres Detail der File Insel einfiel, als auch ein Klackern auffiel. „Und es hört sich auch danach an!“, stellte er fest und setzte nun panisch das Fernrohr wieder an, gerade noch rechtzeitig, um einen riesigen, roten Hirschkäfer zu erblicken, der gerade einen eleganten Looping machte und direkt auf ihn zuflog. Ohne weiter nachzudenken, schnappte er sich Koromon und kletterte den Baum wieder runter, gerade noch rechtzeitig, um nicht von Kuwagamons Scherenhänden zerteilt zu werden. „Okay…“, stellte er dann fest, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. „Koromon, Zeit zu digitieren!“ „Nein!“, warf Izzy hektisch ein. „Noch nicht…“ „Was denn, wartest du darauf, dass das Viech diplomatisch mit uns verhandeln will?“, schnaubte Tai. „Wann hat das je funktioniert?“ „Nein, nein!“, widersprach Izzy weiter. „Erklär ich dir gleich, LAUF!“ Und das keine Minute zu früh, kaum hatte er den letzten Ausruf getätigt, hatte Kuwagamon seinen nächsten Looping hingelegt und verfolgte sie nun, sämtliche Baumkronen in seinem Weg missachtend. „Izzy, was zur Hölle ist hier eigentlich los?“, schaffte Tai es im Rennen zu fragen, das Fußballtraining ließ grüßen. „Wieso lassen wir die beiden hier nicht einfach digitieren und…?“ „Ich glaube nicht, dass das geht.“, keuchte Izzy, dem so ein Sprint deutlich mehr zusetzte, die Stunden vorm Rechner ließen grüßen. „Egal, Motimon, ist der Baum da vorne begehbar?“ „Ich glaub schon.“, meinte das unförmige rosa Wesen auf seinem Arm. „Begehbare Bäume?“, fragte Tai nun endgültig verwirrt. „Was zur Hölle?“ Aber da war Izzy auch schon in besagtem Exemplar raumübergreifenden Großgrüns verschwunden. „Wieso haben wir das eigentlich früher nie gemacht?“, wollte Tai wissen und starrte innerhalb des Baumes die metallisch wirkenden Wände hoch. „Haben wir.“, murmelte Izzy, der nach Kuwagamon lauschte, welches ja immer noch in der Gegend rumschwirren musste. „Aber nur einmal…“ „Erklärst du mir jetzt, was hier los ist?“, fragte Tai, mittlerweile ein wenig genervt. Izzy ließ sich mit seiner Antwort allerdings gehörig Zeit, um wieder zu Atem zu kommen. „Nein.“, lautete sie dann endlich. „Jetzt suchen wir die Anderen.“ Und ohne weitere Zwischenrufe zuzulassen verließ er den Baum wieder, verärgert folgte Tai ihm auf dem Fuße. „Aber…“, setzte er an, verstummte allerdings prompt ob des Anblicks, der sich ihm bot; ziemlich genau vor ihrem Baum stand Sora, Yokomon auf dem Arm, und sie sah so aus, als wäre sie zu diesem neuen Schritt des Plans schon länger übergegangen. „Tai!, rief sie erstaunt aus, machte eine unfreiwillige Pause einiger Sekunden und schien dann erst Izzy zu bemerken. „Izzy!“ Sie fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Gott sei Dank, dass ihr auch hier seid! Ich dachte schon, ich wäre alleine und… Habt ihr die Anderen gesehen? Und Kuwagamon? Und was ist eigentlich los? Wo sind wir? Und…“ „Gleich.“, würgte Izzy sie ab und ging zielsicher auf eine Lichtung zu. Sora warf Tai einen fragenden Blick zu, der nur abweisend mit den Schultern zuckte und Izzy folgte, Koromon immer hinter sich. Izzy stand nun auf der Lichtung und stierte mit verschränkten Armen in die Büsche. „Ähm, Izzy…?“, fragte Sora vorsichtig. „Was genau erwartest du von dem Busch, dass er unsere Freunde ausspuckt, oder sowas?“ Aber Izzy ignorierte sie vollkommen. Sie warf Tai nun einen bestürzten Blick zu, allerdings zuckte der nur wieder abweisend mit den Schultern und lehnte sich nun gegen den nächstbesten nicht begehbaren Baum. Izzy stierte weiter ins Gebüsch. „Zu langsam…“, murmelte er. „Izzy!“, empörte sich Sora nun. „Würdest du uns vielleicht endlich mal sagen, was…“ „Drei, zwei…“, begann Izzy dann, sie weiterhin ignorierend, zu zählen. Im Gebüsch raschelte es. Sora wich einige Schritte zurück und drückte Yokomon fester an sich, Tai stellte sich wieder gerade hin, da sprang Tokomon aus dem Gebüsch und begann, aufgeregt auf und ab zu hüpfen. „Hier her, TK! Ich hab sie gefunden!“, rief er und nur wenige Augenblicke später folgte TK ihm, der Kari mit sich zog, die ein unbekanntes, lila-gelb gestreiftes Digimon trug. „Siehst du, ich hab doch gesagt, so finden wir die anderen schneller!“, sagte er ihm gerade, als auch Matt mit Tsunomon unterm Arm ihnen folgte. „Oh, Gott sei Dank!“, entfuhr es Sora, doch sie beherrschte sich gleich wider. „Ich dachte schon, ich wäre hier ganz allein mit den beiden und würde die ganze Zeit ignoriert werden…“ „Was hast du denn da?“, fragte Tai Kari und starrte verwirrt auf das fremde Digimon. „Ich bin Nyarumon!“, stellte es sich vor. „Eine Vorstufe von Gatomon!“ „O…kay…“, machte Tai nur darauf, musste allerdings zugeben, dass Nyarumon Gatomon um einiges ähnlicher sah, als alle anderen Ausbildungs-Level Digimon, von Tokomon und Tanemon vielleicht einmal abgesehen. Doch noch bevor der nächste Izzy eine Frage stellen könnte, raschelte es schon im nächsten Gebüsch und Joe rannte in ihren Kreis, Bukamon auf seinen Fersen. „Wow, Joe, du hattest Recht!“, freute Letzteres sich, während Joe nach Luft rang. „Hysterisch rumrennen war wirklich die einfachste Methode, die anderen zu finden!“ „Ja… Du… Solltest mir einfach… Mehr zutrauen!“, japste Joe und setzte sich erstmal auf den Boden, um wieder zu Atem zu kommen. „Okay…“, murmelte Izzy in seinen nicht vorhandenen Bart. „Irgendwas fehlt noch…“ „Ähm, nein?“, meinte TK. „Wir sind genau sieben, also…“ Plötzlich hörten sie ein Kreischen in der Ferne. „Mimi!“, fiel es Sora da ein. „Sie muss es auch hierhin verschlagen haben, wir müssen zu ihr!“ Und schon setzte sich der Mob in Bewegung, in Richtung Schreie. Sie waren noch gar nicht weit gerannt, da erreichten sie eine Art Lichtung, auf der Mimi ihnen entgegen gerannt kam, Tanemon auf dem Arm. „Mimi, schön dich zu sehen!“, rief Sora, bevor Mimi sich auf sie stürzte und umarmte. „Oh mein Gott, Sora, was zur Hölle ist hier los?“, jammerte sie darauf los. „Ich meine, wir haben gerade noch telefoniert, und jetzt sind wir hier, und dann ist da dieser widerliche Hirschkäfer hinter mir her! Seriously! Ich bin doch keine zehn mehr! Und ich kann in diesen Schuhen überhaupt nicht laufen, und…“ „RUNTER!“, unterbrach Izzy da ihren Monolog und sie alle warfen sich auf den Boden, als Kuwagamon erneut angriff. „Und jetzt alle Digimon auf den Arm nehmen und RENNEN!“ „Warum denn?“, fragte Matt, der jedoch wie alle anderen auch dieser Order folgte. „Die Digimon können doch einfach digitieren und…“ „Ich… Glaube nicht…!“, keuchte Izzy, der langsamste der Gruppe, abgesehen von Mimi mit ihren Schuhen und Kari mit ihrer generell eher suboptimalen Konstitution. Joe lief nur wenige Meter vor ihm, die übrigen vier hielten sich in einigem Abstand (Fußball, Basketball und Tennis waren hier hilfreicher als Computer und Bücher und Mimis Schuhe) vor ihnen. „Und wie weit sollen wir rennen?“, wollte TK wissen. „Da vorne ist eine Klippe!“ „Ja… Ja, genau bis dahin…“, antwortete Izzy. „Und dann… Bleiben wir stehen… Und… kämpfen…“ „Ach, jetzt auf einmal?“, schnaubte Tai, hielt sich aber, wie alle anderen auch, an die Anweisungen. „Also, strategisch gesehen… wäre das eben… besser gewesen…“, brachte Joe hervor. „Klar.“, stimmte Izzy ihm zu. „Aber wann haben wir uns je an irgendwelche Strategien gehalten?“ „Was ist das, kann man das essen?“, fragte TK gerade laut genug, um Kari unter ihrem Keuchen zum Lachen zu bringen. Und zum Husten. Suboptimale Konstitution, und so. Das alles war allerdings nicht so besonders relevant, da Kuwagamon in genau diesem Moment seine Schleife fertig geflogen hatte und nun wieder auf sie zuflog. „Auf geht’s!“, forderte Koromon da schon die anderen Digimon zum Angriff auf, und todesmutig stürzten sich die sprechenden Köpfe auf ihren viel größeren und stärkeren Gegner, um in mit Seifenblasen zu beschießen – die natürlich sofort platzten und irgendwie schafften sie es auch alle, möglichst schmerzhaft von dem Hirschkäfer abzuprallen. Niemand machte Anstalten zu digitieren. „Oh nein! Yokomon!“, rief Sora als erste, während die anderen noch damit beschäftigt waren, sich zu wundern, warum niemand digitierte. Außer Izzy, natürlich. „Weniger dramatisches Namenrufen, mehr Digimon aufsammeln und zum strategischen Rückzug antreten!“, orderte dieser bereits an und folgte seinen eigenen Anweisungen. „Wohin denn?“, blaffte Tai ihn an. „Wir stehen an einer verdammten Klippe!“ „Und der Fluss sieht nicht gerade tief genug aus, als dass wir einfach reinspringen könnten.“, fügte Matt hinzu. „Also, bei dieser Höhe kann der Fluss tief sein, wie er will, wir könnten genauso gut auf Beton fallen…“, setzte Joe an, wurde aber davon unterbrochen, dass Kuwagamon erneut zum Angriff ansetzte. Und sie nun alle bis zum Ende der Klippe getrieben hatte. „Das ist glaub ich angenehmer als von diesem Viech gegessen zu werden!“, beteiligte sich Mimi an der Debatte. „Und was zur Hölle hast du denn vor, Tanemon? Du bist doch wohl nicht suicidal genug um dich ohne zu digitieren auf das Viech stürzen zu wollen, oder? Waah!“ Allerdings hatte sich Tanemon, wie jedes andere Digimon, wie programmiert schon aus ihren Armen gerissen und erneut Kuwagamon attackiert. „Komm schon, komm schon…“, murmelte Izzy und starrte, anstatt dem eventuell selbstmörderischen Spektakel seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, auf sein Digivice. Und tatsächlich, wie auf Kommando färbte sich der Himmel plötzlich schwarz und all ihre Digimon wurden von einer gleißenden Lichtsäule eingeschlossen, aus der sie alle auf dem Rookielevel wieder emportauchten. „Ach, JETZT geht das auf einmal?“, empörte Tai sich schließlich, während die Digimon sofort zu einem äußerst taktischen Manöver übergingen. „Und nicht, irgendwie, vor fünf Minuten, als es noch nicht ganz so dramatisch gewesen wäre?“ „Ich glaube, das ist genau der Punkt.“, erklärte Izzy. „Maximales Drama.“ Dann wandte er sich doch noch dem Kampf zu. „Haltet es unten und NUR mit den FEUERATTACKEN drauf! NUR FEUER! Verstanden?“ „Warum?“, fragte Sora neben ihm verwirrt. Izzy zuckte mit den Schultern. „Weil ich glaube, dass Feuer sehr effektiv gegen Insektendigimon ist.“, erklärte er. „Wie bei Pokémon.“ „Blasphemie!“, entfuhr es Joe neben ihm. Kuwagamon war mittlerweile zu Fall gebracht worden und wurde von allen Digimon mit tatsächlich offensiven Attacken angegriffen, bis es schließlich in Flammen aufging und in das Waldstück hinter sich fiel. „Moment mal…“, verlangte Kari verdattert und immer noch leicht aus der Puste. „Blaues, grünes und rotes Feuer ergibt rotes Feuer? Und hat es nicht einen Panzer? Wie kann der denn brennen? Und wieso fängt der Wald kein Feuer?“ Die siegreichen Digimon kehrten sehr enthusiastisch wieder zu ihren Partnern zurück – die waren jedoch nicht wirklich daran interessiert, diesen Sieg zu feiern. „Das ist gerade unser geringstes Problem.“, stellte Matt fest, der erneut die Klippe hinunter sah. „Irgendwas sagt mir nämlich, dass wir diese Klippe damals nicht runtergeklettert sind…“ „Oh, was nur, die gigantisches, nicht mehr brennende Hirschkäfer, der gerade aus dem Wald wieder aufgestanden ist?“, wollte Mimi mit mehr als einer Spur Hysterie in der Stimme wissen, als sie eben dies gerade ereignete. „Na ja, es humpelt, also, vielleicht überlegt es sich ja wieder anders…“, setzte Kari an, doch da hatte Kuwagamon auch schon Schwung genommen und seine Greifzangen in die Klippe gerammt, sodass deren Spitze, inklusive der sich darauf befindenden Digiritter und deren Digimon, in die Tiefe und auf den nicht sehr tiefen Fluss hinab stürzte. ~ Insert Erzählertext hier ~ This is a non-profit fan based parody… Ah, verdammt, falsche Sprache. Allerdings sind wir damit direkt im Thema: Für die nächsten, sagen wir, zehn bis fünfzehn Kapitel könnte man das hier auch als Digimon: The Abridged Series bezeichnen. Dementsprechend sind die nicht sehr packenden Beschreibungen der Kämpfe vollkommen beabsichtigt und vom Plot her wird nicht viel passieren. Die Begründung für… Alles, so ziemlich, gibt es direkt im nächsten Kapitel. Weitere Infos zu dieser Fanfiction hier gibt es in meinem Weblog, unter dem Eintrag, der in der Kurzbeschreibung verlinkt ist. Da stehen dann sogar die Pairings drin, oh Gott sei Dank, was würde man nur ohne diese Informationen tun. Und ich hoffe inständig, dass das nächste Kapitel keine drei Jahre dauert. Aber ich finde ja, Digimon ist ziemlich zeitlos. Und ich beabsichtige, diese Fanfiction vor dem zwanzigsten Jubiläum fertig zu stellen. Ganz sicher. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)