Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 59: Cute Surprise ------------------------- Kapitel 59: CUTE SURPRISE Süße Überraschung ****Rückblick**** Der Größte von ihnen lief unbeirrt auf sie zu, lächelte sie lange an, bevor er sich zu ihr herunterbeugte und ihr einen sanften Kuss auf die Wange drückte. „Danke.“, flüsterte er, nachdem sich seine Lippen von ihren Wangen gelöst und sich ihrem Ohr genähert hatten. Ami stieß lautlos die Luft aus ihren Lungen aus und merkte erst dadurch, dass sie, als er angefangen hatte, sich ihr zu nähern, die Luft angehalten hatte. Von dem längeren Sauerstoffmangel war sie ganz blass geworden und schaute mit verwirrter Miene zu Taiki hoch. „Hab ich ... was Falsches getan?“, frage Taiki leise, als sie nach Minuten immer noch keinen Laut von sich gegeben hatte. Erst jetzt wurde ihm das Ausmaß seiner Tat bewusst, eigentlich jetzt erst auch die Tat selbst. Was hatte er nur getan? Hatte er sie nun abgeschreckt; sie von sich gestoßen? „Bitte nicht.“, dachte er sich mit steigender Angst. Die Kurzhaarige erwachte aus ihrer Erstarrung und schüttelte vehement den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“, stritt sie ab und zwang sich zu einem unbeschwerten Lächeln. Nun gab es keinen Zweifel mehr. Die Reaktion ihres Körpers hatte es ihr nun verraten: Sie liebte Taiki. Niemand hatte etwas von diesem kleinen Kuss mitbekommen, außer einer. Seiya hatte sein breitestes Grinsen aufgesetzt, als er zufällig gerade in Begleitung mit Usagi, die diesen süßen Anblick leider verpasst hatte, an ihnen vorbeifuhr. „Erwischt, Taiki.“, dachte er sich in Gedanken und lachte sich dabei ins Häuschen. ****Rückblick**** Makoto sah zu ihrem Kalender. Es war der 5. Dezember. Heute war ihr Geburtstag. Sie wurde 18. Ein guter Anlass, um zu feiern. Und sehr schön, dass ihr Geburtstag dieses Jahr an einen Freitag fiel. Zusätzlich fielen die letzten zwei Schulstunden aus, sodass sie noch früher heimgehen konnte. Sie hatte ihre Freunde alle zu sich eingeladen mit der Gewissheit, dass es sonst wieder auf eine Überraschungsparty hinausgelaufen wäre; und diese Mühe wollte sie den anderen sparen. Lieber übernahm sie die Arbeit selbst: Eingekauft hatte sie gestern schon; heute mussten nur noch ein paar Kleinigkeiten geholt werden, die sie vergessen hatte. Und dann würde sie sich in die Küche begeben und ein Festmahl kochen; die volle Pracht ihrer Kochkünste unter Beweis stellen. Bevor sie jedoch einkaufen ging, wollte sie noch einen letzten Kuchen backen und weitere Desserts zubereiten. Die Vor- und Hauptspeise sollte erst kurz zuvor gekocht werden, damit auch alles schön frisch und warm auf dem Teller landen würde. Sie kam nun von der Schule zu Hause an, streifte sich die dicken Winterstiefel und die wärmende Winterjacke ab und bewegte sich auf die Küche zu. Sie freute sich schon darauf, wenn sich alle bei ihr versammelt hatten und sie einen schönen, mehr oder weniger ruhigen Geburtstag feiern konnte. Gleichzeitig war sie jedoch natürlich auch wehmütig, denn der, den sie am meisten dabei haben wollte, konnte nicht anwesend sein … Und angerufen hatte er sie auch noch nicht – okay, bei ihnen war gerade Vormittag, der Zeitunterschied betrug 14 Stunden, also war es in Amerika gerade später Abend – sicher schlief er schon wie ein Murmeltier, so viel, wie er paukte und kaum zu Schlaf kam. Sie schmunzelte bei diesem Gedanken, denn sie hatte das Bild vor Augen, wie er schlief. Wie … zerbrechlich er dabei immer aussah. Sie seufzte verträumt. Sie sollte lieber mit dem Kuchen anfangen als ins Schwärmen zu geraten, sonst würde sie es bis heute Abend nicht schaffen, mit allem fertig zu werden. Schließlich war ihre Gästeliste nicht gerade kurz - Usagi, Minako, Ami, Rei, Seiya, Taiki, Yaten, Yuuichiro und auch Haruka, Michiru, Setsuna und Hotaru. Zwölf Besucher in ihrer kleinen Wohnung - das würde sicher spaßig werden. Die anderen hatten ihr auch vorgeschlagen, zu helfen, doch sie hatten ausgemacht, dass es reichte, wenn sie erst gegen Nachmittag kamen, denn am Anfang brauchte sie noch Ruhe und wollte einige Dinge alleine erledigen, um die Übersicht zu bewahren. Und so machte sie sich endlich daran, ihren ersten Kuchen für diesen Tag zu backen. „Also nach der gestrigen Aktion brauchst du mir nicht mehr zu erzählen, dass du nichts für sie empfindest.“, gab Seiya breit grinsend von sich. Sie saßen gerade im Wohnzimmer; Seiya spielte ein paar Töne auf seiner Gitarre, während Taiki in seinen Gedanken schwelgte. Yaten war mit Minako unterwegs, also waren sie gerade zu zweit in der Villa. Taiki verdrehte seine Augen. Warum überraschte es ihn nicht, dass Seiya ihn darauf ansprach? „Was willst du denn von mir hören?“, fragte er letztendlich seufzend und gab sich bereits halb geschlagen. Warum sollte er auch mit allen Mitteln dagegen protestieren? Warum wollte den anderen und vor allem sich selbst die ganze Zeit etwas vormachen? Tatsachen vormachen, die nicht der Realität entsprachen ... Warum? Er war doch nicht mehr im Kindergarten oder in der Grundschule. „Die Wahrheit.“, antwortete Seiya knapp und sah ihm erwartungsvoll in die Augen. „Es wird langsam wirklich an der Zeit, dass du dir mal deine wahren Gefühle eingestehst.“, fuhr er achselzuckend fort. „Es ist mir schon länger aufgefallen mit euch beiden ... Ich seh einfach keinen Sinn mehr darin, wenn du dir selbst weiter etwas vorspielst. Wem soll das gut tun? Wer soll denn den Sinn dahinter verstehen? Sei endlich ein Mann, sieh der Wahrheit ins Auge und versteck dich davor nicht wie ein Feigling: Du bist hoffnungslos in Ami verknallt. Mehr als das: Du liebst sie.“ Das war Seiya, wie er leibt und lebt; der kein Blatt vor den Mund nahm und alles direkt aussprach, was er dachte. „Kapier es endlich und quäl dich und sie nicht mehr länger.“ „Ich hab es verstanden!“, knurrte Taiki und sah auf seine Hände. Denn genau das, was Seiya gerade ausgesprochen hatte, war ihm auch gerade durch den Kopf gegangen. Er war reif und erwachsen, und Erwachsene redeten nun einmal vernünftig über ihre Gefühle. Mehr oder weniger. Er schloss seine Augen. Wie sollte er denn das nur anstellen? Und sollte er wirklich ausgerechnet mit Seiya darüber reden, damit er es Usagi erzählte und sie wiederum Ami? Wäre das wirklich so geschickt? Vermutlich nicht, aber Seiya war der Einzige, mit dem er darüber reden konnte. Der Einzige, der ihn überhaupt darauf ansprach und ihn auf die Idee brachte, überhaupt darüber zu sprechen. „Du hast Recht.“, sagte der Hochbegabte knapp, ohne aufzuschauen. Verdattert lehnte der Jüngere sich vor. Taiki Kou gab ausgerechnet ihm, Seiya Kou, Recht? Allein die Tatsache, dass er überhaupt jemandem Recht gab, obwohl er zuvor anderer Meinung war, grenzte an ein Wunder. Zwar war er sich total sicher, dass er mit seiner Vermutung richtig lag, doch niemals hätte er es für möglich gehalten, dass Taiki ihm so schnell die Bestätigung geben würde; eher hätte er mit einem großen Wortgefecht zwischen ihnen gerechnet, aber das? Ihn musste es wohl richtig heftig erwischt haben ... Doch er brauchte es gar nicht erst auszusprechen; sein Gegenüber übernahm es für ihn: „Ich bin mir dieser Tatsache mehr als nur bewusst. Unfassbar, nicht?“ Taiki lachte leise mit einer Mischung aus leiser Verbitterung und Ironie. „Ich bin nicht mehr länger so wie früher. Ich habe mich geändert. Du bist ja der Letzte, dem ich sagen muss, dass ich kein einfaches Leben hatte und das auch meine Art beeinflusst hat. Und meine Änderung; meine neue Gelassenheit ... Das hängt mit ihr zusammen; allein mit ihr ... Ich bin nun auch nicht mehr länger so kindisch, um diese ... Gefühle abzustreiten. Aber ich bin noch lange nicht so weit, es ihr zu gestehen. Das braucht noch Zeit. Ich möchte erst einmal eine stabile, freundschaftliche und tiefe Basis mit ihr aufbauen, bevor ich an den nächsten Schritt überhaupt denken kann. Deswegen würde ich es sehr begrüßen, wenn du es keinem verraten würdest.“, bat der Braunhaarige ihn mit einem strengen Tonfall und warf ihm dabei einen scharfen Blick zu, um seiner Bitte noch mehr Nachdruck zu verleihen. Verteidigend hob Seiya seine Hände. „Ist ja schon gut. Ich würde mich nie so aktiv in eure Gelegenheiten einmischen. Wenn ich mich einmische, dann nur in der Form, dass ich mit dir darüber rede, um dir zu helfen, mit deinen Gefühlen umzugehen; endlich mal deinen Kopf auszuschalten und auf dein Herz zu hören, denn damit hattest du schon immer Schwierigkeiten gehabt. Mehr mache ich nicht und werde ich auch nicht. Und was deinen Plan betrifft: Du denkst zu viel.“, meinte Seiya seufzend. „Du solltest nicht so viel analysieren und planen. Und glaubst du wirklich, es ist der richtige Weg, zuerst eine tiefe Freundschaft zu ihr aufzubauen, wenn du bereits solche Gefühle für sie empfindest? Gut, so etwas gibt es ... Freundschaft, die irgendwann zu Liebe wird. Und manchmal ist das sogar sehr gut und umso eher halten dann die Liebesbeziehungen, weil man sich durch die vorangegangene Freundschaft schon fast in- und auswendig kennt. Denn so kann einen nichts mehr schocken, weil man jeden einzelnen Charakterzug des anderen bereits kennt. Manche Vernünftige bevorzugen es sogar, erst einmal eine Zeit lang gut befreundet zu sein, um den anderen richtig gut kennenzulernen und das finde ich auch total in Ordnung. Aber wenn man es mal genau nimmt, kennt ihr euch doch schon fast drei Jahre, ist das nicht schon lang genug? Außerdem merkt man bei euch einfach schon, dass die Gefühle schon sehr weit entwickelt sind. In einer Freundschaft würdet ihr euch nur gegenseitig etwas vormachen. Und nehmen wir mal an, ihr werdet wirklich die allerbesten Freunde, falls ihr es nicht eh schon seid: Beste Freunde reden über alles, auch über Gefühle. Und was wollt ihr euch dann sagen, wenn ihr früher oder später auf dieses Thema kommt? Euch anlügen? Ganz schön blöd, findest du nicht?“ „Bei euch?“, hackte Taiki verwirrt nach. Den Rest seines Vortrages hatte er nur schemenhaft mitbekommen. Sein Verstand hatte halb ausgesetzt, als er diesen Satz gehört hatte: „Aber bei euch merkt man einfach schon, dass die Gefühle schon sehr weit entwickelt sind.“ „Bei euch?“, wiederholte er ein weiteres Mal und runzelte verstört die Stirn. „Was soll das heißen? Weißt du etwa etwas von Amis Gefühlen?“ Seiya sah zur Decke hinauf und bewegte seine Mundwinkel nachdenklich. „Äh ... Keine Ahnung; sie ist doch auch total verschlossen und selbst, wenn sie etwas für dich empfinden würde, glaube ich, dass sie sich da nicht einmal Usagi oder den anderen anvertrauen würde. Dafür ist sie doch viel zu schüchtern. Aber wenn man euch so sieht, merkt man einfach, dass zwischen euch etwas ist. Und du lässt sie bestimmt nicht kalt.“, er lächelte geheimnisvoll, und das war das erste Mal, dass Taiki diese Miene nicht deuten konnte. Lächelte er nur so, um ihn zu ärgern oder wusste er vielleicht doch etwas? Das Geburtstagskind befand sich gerade im Supermarkt, um die letzten Einkäufe zu erledigen. Aus den ursprünglich geplanten wenigen Einkäufen wurden am Ende nun doch zwei große Einkaufstaschen. Doch glücklicherweise fehlte es ja Makoto nicht gerade an physischer Stärke, sodass sie problemlos die Taschen auf beiden Händen tragen konnte. Plötzlich klingelte ihr Handy. Sie übergab die zweite Tasche der linken Hand, sodass diese beide Tüten tragen musste, während ihre rechte Hand in ihre Hosentasche griff . Ihre Augen leuchteten auf, als auf dem Display ein Foto ihres Verlobten angezeigt war. Mit klopfendem Herzen ging sie ran. Sie hatte zwar bereits den ganzen Tag auf seinen Anruf gewartet, und trotzdem kam es wieder so unerwartet, wenn der Anruf dann doch tatsächlich kam. Mit heiserer Stimme sprach sie in den Hörer „Hallo?“, nachdem sie ihr Mobiltelefon neben ihr Ohr geführt hatte. „Hello my birthday angel.“ Schon allein seine Stimme ließ ihr Herz Purzelbäume schlagen. Wie schaffte er das nur? Sie kicherte verlegen. „Anscheinend hast du dich ja sehr gut in Amerika eingelebt, dass du mich schon auf Englisch begrüßt. Ich hoffe dennoch, dass du Japanisch nicht verlernt hast oder noch wirst, denn meine Englischkenntnisse lassen noch zu wünschen übrig.“, antwortete sie mit einem genüsslichen Lächeln. Es war so schön, ihn wieder zu hören. Es tat ihr sichtlich gut. Sie wurde dadurch entspannt und gleichzeitig aber auch ein wenig nervös. Einfach völlig paradoxe Mischungen, die es gar nicht gab und nur in Verbindung mit ihm existierten. Takeru lachte leise. „Bist du gerade unterwegs?“, klang seine fragende Stimme im Hörer. Makoto bestätigte. „Ja, ich war gerade beim Einkaufen, bin aber auch schon auf dem Heimweg. Es müssen noch viele Sachen erledigt werden, bevor die anderen kommen.“, stand sie ihm Rede und Antwort. „Hast du es noch weit von zu Hause?“, fragte er sie weiter. „Na ja, es ist noch ein ganzes Stückchen, war ja in dem größeren Geschäft, weil ich noch ein paar Kleinigkeiten brauchte. Ich bin gerade bei der Pizzeria in meiner Nähe, bin gleich beim Park.“, informierte sie ihn und hielt kurz inne, als sie ein Rauschen und entfernte Menschenstimmen bei ihm vernahm. „Bist du etwa auch gerade unterwegs?“, fragte sie nun mit einem kleinen Anflug von Argwohn. In Amerika war es doch schon spätnachts; was machte er da noch draußen? „Ja, ich komme gerade von der Bibliothek, bin noch ziemlich lange dort geblieben und habe die Zeit komplett vergessen.“, gab er fast schon entschuldigend zu. Makoto warf einen Blick auf ihre sportliche Armbanduhr. „14 Stunden ... Dann ist es ja bei dir schon 23 Uhr, und es ist immer noch so lebendiger Verkehr bei euch?“ Erstaunen lag in ihrer Stimme. „Ja, ich bin in Amerika. Da ist immer etwas los auf dem Straßenverkehr, meine Liebe. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Ist noch schlimmer als bei uns in Tokyo.“, sie hörte förmlich sein Grinsen durch die Leitung. Das Mädchen mit dem Pferdeschwanz klatschte mit ihrer flachen Hand stöhnend gegen ihre Stirn - in ihren Gedanken. Hätte sie die Möglichkeit gehabt und wären ihre Hände frei gewesen, hätte sie es auch wirklich getan. Sie hätte sich das wirklich denken können, dass in Amerika immer was los war. Mit sich war aber auch gar nichts anzufangen, wenn sie mit Takeru kommunizierte. Und ihr Dauergrinsen blieb bestehen. Allein schon, dass sie mit ihm telefonieren durfte, machte sie so unfassbar glücklich. Doch ehe sie es sich versah, schlangen sich zwei Arme von hinten um sie. Sie erschrak mächtig, und ihre Reflexe hätten eigentlich sofort reagiert und sie hätte diesen Übeltäter sofort mit einem gekonnten Schulterwurf oder sonstigem körperlichen Angriff zur Strecke gebracht - doch aus irgendeinem Grund war sie wie gelähmt. Ihr Körper reagierte nicht alarmiert; konnte sich nicht bewegen, nur eins sprang sofort an: Ihr Herz. Es war, als ob es nun richtig aus ihrem Winterschlaf aufgeweckt worden wäre. Und langsam nahm es auch der Rest ihres Körpers wahr. Diese Hände, diese Arme, dieser ... berauschende, frische Duft. Dieser Atem, der gegen ihren Nacken hauchte. Nervös und ängstlich, dass sie sich doch täuschen könnte, und zugleich doch so sicher, weil es ihr Herz verriet, drehte sie ihren Kopf zur Seite und lugte nach hinten. „Überraschung! Alles Gute zum Geburtstag, meine Liebste.“, wünschte der großgewachsene Mann mit dem dunkelblonden Schopf und den durchdringenden grünen Augen ihr mit einem fröhlichen Grinsen. Makoto blieb der Mund offen stehen. Sie wurde blass vor Schock und Freude. „T- T- T-“, sie schluckte langsam, und man konnte ihr ansehen, wie schwer ihr selbst das fiel. „Takeru ...“, presste sie atemlos hervor. Bevor dieser etwas darauf erwidern konnte, ließ Makoto mit einem Ruck ihre Einkaufstaschen fallen und fiel in seine Arme, nachdem sie sich in Sekundenschnelle wieder gesammelt und die freudige Überraschung realisiert hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)