Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 50: An Unfair Football Match ------------------------------------ Kapitel 50: AN UNFAIR FOOTBALL MATCH Ein unfaires Fußballspiel ****Rückblick**** „Hast du gut geschlafen?“ Vorsichtig öffnete er ein Auge. Was hatte sie ihn gerade gefragt? Und dann auch noch in so einer munteren Tonlage? Warum schimpfte sie ihn nicht? „Äh ... ganz gut. Und es tut mir leid, dass ich hier geschlafen habe; das war wirklich nicht meine Absicht. Ich -“, doch Rei ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. „Du schlafwandelst. Das habe ich mittlerweile auch schon bemerkt.“, meinte sie lächelnd und setzte sich langsam auf. Gelassen begann sie, sich zu strecken. Was war aus Rei geworden? Seit wann war sie so besonnen? Und das auch noch zu ihm? „Ähm, ja, das passiert mir ab und zu, aber nur, wenn ich extrem lange aufbleibe wie letzte Nacht beziehungsweise Morgen zum Beispiel. Aber auch da nicht immer.“, stammelte er. „Das ist ja lustig.“, nach dieser Aussage stand Rei auf, und nachdem Yuuichiro es ihr gleichtat, faltete sie ihre Decke ordentlich zusammen. „Ich geh zuerst raus; du solltest lieber noch etwas warten. Wir sollten es unauffällig machen; Großvater mag dich zwar, aber ich glaube, er wäre nicht so begeistert davon, wenn er mitbekäme, dass wir nach einer Nacht aus dem gleichen Zimmer kommen.“ Und so verließ sie ihr Zimmer und hinterließ einen sichtlich perplexen Yuuichiro zurück. ****Rückblick**** Die Abschlussfahrt war nun vorbei und allmählich kehrte bei allen der altbekannte Alltag wieder ein. Die Ersten begannen auch schon mit der intensiven Vorbereitung auf die Prüfungen, während andere dies noch so weit wie es nur möglich war verschoben. Wie auch Seiya, der ganz andere Dinge im Kopf hatte. Zum Beispiel das anstehende Spiel gegen Osaka. Sport war, neben Usagi und der Musik, sein Leben. Er konnte sich sein Leben ohne Sport gar nicht vorstellen und war auch so kein Typ, der länger still und ruhig sitzen konnte. Er brauchte die Bewegung einfach. Wie die Luft zum Atmen. So hatte er sich schon früh sehr von seinen Stiefbrüdern unterschieden. Taiki konnte ja ewig still sitzen und über seinen Büchern hocken, während auch Yaten den ganzen Tag auf der Couch liegen und schlafen konnte. Er selbst konnte nie verstehen, wie das möglich war. So empfand er Leute, die von früh bis spät beruflich im Büro saßen, als außergewöhnliche Geschöpfe und bewunderte irgendwie ihr Durchhaltevermögen, doch natürlich nicht ganz ohne leisen Spott. Er wäre ja schon längst vor Langeweile gestorben, wäre er an deren Stelle gewesen. Aufgrund seiner Begeisterung für den Sport kam es auch dazu, dass er in der Schule so gut wie in jedem Sportverein hineingeschnuppert hatte, wenn man mal von den typisch weiblichen Disziplinen wie Ballett oder rhythmische Sportgymnastik absah. Ihm lagen eigentlich alle Sportarten, doch da sein voller Tagesplan es natürlich nicht zuließ, jeden Sportkurs der Schule zu belegen, hatten sich letztendlich American Football und der klassische Fußball durchgesetzt. Im Fußballkurs fiel er sogar so positiv auf, dass er nun in der ersten Mannschaft der Tokyoter Fußballmannschaft mitspielen durfte. Und heute würden sie gegen Osaka antreten, als Gastgeber. Seiya war natürlich sehr aufgeregt und hibbelig; er konnte das Spiel kaum noch erwarten. Schließlich war dies sein allererstes großes Spiel in der ersten Liga und er wollte allen zeigen, was in ihm steckte. Er liebte die Herausforderung ... http://www.youtube.com/watch?v=J14Y9pFIW-M („Give A Reason“ by Megumi Hayashibara) Inzwischen waren sie bereits in der Umkleidekabine. Seiya zog sich sein dunkelblaues Trikot mit der Nummer Sieben an. Er würde in der Position des rechten Außenstürmers spielen; seine Lieblingsposition. Er grinste seine Mannschaftskameraden selbstsicher an. „Auf zum Sieg!“ Das Spiel war im vollen Gange. Bereits in den ersten 15 Minuten erzielte Seiya drei Tore. Einmal durch einen Rückfallzieher und beim zweiten Mal war es ein Kopfball, da er durch seine enorme Sprungkraft weitaus höher springen konnte als die anderen. Das dritte Tor war ein wahres Traumtor und wurde aus 30 Metern direkt ins Kreuzeck geschossen worden. „Yes!“, frohlockte er und wurde gleich von seinen Kameraden stürmisch umarmt. Er selbst feierte mit einem Rückwärtssalto und wurde von den Anhängern seiner Mannschaft mit Beifall überschüttet. Auch Usagi, die in der Zuschauertribüne mit den anderen saß, stand jauchzend auf und jubelte für ihren Freund und dessen Mannschaft. „Weiter so! Es geht noch mehr!“ Die anderen warfen ihr nur einen verwunderten Seitenblick zu. Seit wann fieberte sie so bei einem sportlichen Ereignis mit? Na ja ... Ihr Liebster spielte ja auch mit. Das erklärte alles ... „Abseits! Das war Abseits!“, brüllte Usagi empört und wedelte aufgeregt mit den Händen. Okay, das wurde langsam unheimlich. Dass sie mitfieberte konnte man ja noch einigermaßen vollziehen, aber dass sie sogar mit den Regeln vertraut war? Minako sprach schließlich den Gedanken aller an: „Seit wann kennst du dich so gut in Fußball aus?“ Usagi lächelte darauf stolz. „Nun ja, Seiya hat mir einiges darüber erzählt. Über den Fußball selbst und seine Regeln. Und da ist doch etwas hängen geblieben.“, gab sie als Antwort und schaute weiter gespannt zu ihrem Freund. Er sah einfach so unverschämt gut aus; unabhängig von welcher Position. So viel zeichnete ihn während des Spiels aus: Eine unschlagbare Ballkontrolle, sehr genaue Passgenauigkeit, ungeheuerlich starke Schusskraft und von seiner unglaublichen Geschwindigkeit mal ganz zu schweigen. Minako war nicht ganz überzeugt davon. Eine Usagi, die sich gut in der Fußballwelt auskannte, konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Daher entschloss sie sich dazu, sie zu testen. „Dann erklär mir mal ganz genau mit deinen eigenen Worten, was Abseits bedeutet und wofür es gut ist. Ich selber kenne die Abseitsregel zwar auch, aber ich hab keinen blassen Schimmer, wofür sie gut sein soll ... So ist es doch viel schwerer, ein Tor zu schießen, und die Mannschaft ist doch selber schuld, wenn sie nicht aufpasst und den Gegner näher am Tor stehen lässt, oder?“ „Abseits ist, wenn die eine Mannschaft ... Äh, hm, also ... Wenn die eine Mannschaft dem Tor von den Gegnern ... Äh ...“, sie überlegte angestrengt, bis sie es irgendwann doch aufgab. „Ich verstehe, was Abseits sein soll, aber ich kann es nicht erklären. Und wofür die Regel gut sein soll ...“, Usagi begann, sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen. „So gut kenne ich mich nun auch wieder nicht aus.“ Makoto, die bekannterweise auch ziemlich sportbegeistert war, lächelte und klärte sie auf: „Das ist ja der Sinn: Es soll schwer werden. Gäbe es die Abseitsregel nicht, würden ja alle elf Spieler direkt vor dem Tor stehen und auf den Ball warten, und wenn der Ball dann kommt, schießen sie ihn einfach hinein. Das wäre viel zu einfach und langweilig. Und die Regel ist ganz einfach zu erklären: Abseits ist, wenn der Angreifer von der einen Mannschaft näher an der gegnerischen Torlinie ist als der Rest der gegnerischen Mannschaft, während er den Ball zugepasst bekommt.“ Wie aus einem Mund stellten Usagi und Minako fest: „Ach so ist das ...“ Doch ob sie das wirklich verstanden hatten, war wieder eine ganz andere Frage. „Das hätte ich jetzt auch nicht gewusst. Aber Fußball interessiert mich sowieso so gar nicht. Versteh auch nicht, was die Leute so toll daran finden, wenn zwanzig Männer einem Ball hinterherlaufen wie es nur Hunde tun. Man müsste jedem einzelnen ein Ball geben; dann müssten sie sich nicht um den einen streiten.“, war Yatens Meinung zum Fußball und verschränkte dabei augenverdrehend seine Arme hinter dem Kopf. Die anderen kicherten vergnügt darüber. Das war Yaten ... Gut, dass Seiya nichts davon mitbekommen hatte, sonst wäre wieder eine endlose lange Diskussion zwischen ihnen entfacht. Kaum als sie sich versahen, gab es wieder ein Tor für die Tokyoter Mannschaft. Diesmal war es jedoch nicht Seiya, doch er hatte dieses Tor vorbereitet und einen wunderschönen Pass hingelegt. Wieder großes Gejubel. Kurze Zeit später waren sie wieder nahe am gegnerischen Tor, doch gerade, als Seiya vorhatte, wieder den Ball ins Tor zu befördern, wurde er von hinten von seinem Gegner gefoult und fiel zu Boden. Ein weiteres Mal sprang Usagi auf, diesmal aus Entsetzen. „Foul! Gelb!“, protestierte sie und schaute ziemlich irritiert, als sie erkannte, dass der Schiedsrichter Seiya die Gelbe Karte zeigte. Und dieser schaute nicht weniger irritiert. „Was soll das?“, fragte sie und wandte sich hilfesuchend an die anderen. Makoto seufzte tief. „Der Schiedsrichter wirft ihm eine Schwalbe vor.“ „Schwalbe? Und was soll das sein?“ „Soweit ist weiß, bedeutet das in der Fußballsprache doch, dass jemand nur so tut, als ob er von dem Gegner gefoult worden ist, oder? Damit er sich damit Vorteile verschaffen kann wie einen Freistoß oder Elfmeter, ist das richtig?“, beteiligte sich nun auch Ami an dem Gespräch und bekam als Antwort ein Nicken von Makotos Seite. „Das würde Seiya niemals tun!“, rief Usagi entrüstet, und genau das bestätigte auch Seiya ziemlich lautstark. „Wie bitte? Hast du keine Augen im Kopf oder was? Man sollte doch wohl annehmen können, dass ein Schiedsrichter zwischen einem richtigen Foul und einer Schwalbe unterscheiden kann! Und sowas will sich Schiedsrichter nennen!“, schimpfte Seiya energisch los und funkelte den Schiedsrichter wütend an. Er konnte und wollte sich nicht damit abfinden, so ungerecht behandelt zu werden. Normalerweise hätten sie durch diese Aktion einen Elfmeter bekommen, aber stattdessen kassierte ausgerechnet er eine Gelbe Karte? Taiki gab einen tiefen Seufzer von sich. „Seiya ist wirklich der schlechteste Verlierer, den ich kenne. Aber eines muss man ihm doch lassen: Er spielt immer fair. Doch trotzdem sollte er sich endlich mal zusammenreißen und seinen Mund halten, sonst bekommt er noch ...“ Mit strenger Miene hob der Schiedsrichter Seiya nun eine weitere Gelbe Karte entgegen, und anschließend sofort die Rote Karte. „… die Rote Karte, weil er die Entscheidung des Schiedsrichters nicht einfach hingenommen, sondern lautstark dagegen protestiert hat.“, beendete dieser seinen Satz augenverdrehend. „Er sollte sein Temperament mal zügeln, besonders beim Fußball wird sich das wohl in den meisten Fällen nur negativ für ihn auswirken.“, ertönte eine bekannte Stimme und alle schauten auf. Haruka und Michiru hatten neben ihnen Platz genommen, ohne dass es jemand von ihnen bemerkt hatte. Viel zu vertieft waren sie in das Spiel und ihren zugehörigen Gesprächen gewesen. „Haruka. Michiru. Was macht ihr denn hier?“, fragte Usagi sie neugierig, aber auch freudig überrascht. „Ich konnte es mir nicht entgehen lassen, ihn beim Verlieren zuzusehen.“, erwiderte Haruka mit einem spitzbübischen Grinsen, der noch breiter wurde, als Seiya vom Feld verwiesen wurde und widerwillig auf die Auswechselbank zutrat. „Mach dir nichts draus, wenigstens hast du einen Platz auf der Bank. Das sei auch nicht jedem gegönnt.“, rief sie ihm spöttisch zu. In dem Moment bemerkte er ihre Anwesenheit auch, doch sah nicht besonders erfreut darüber aus. Hätte er noch mitspielen dürfen, hätte er ihr eins auswischen können, doch so konnte sie ihm bei seiner persönlichen Niederlage zusehen, und das war natürlich so gar nicht mit seinem Stolz vereinbar. Zähneknirschend funkelte er sie an, drehte ihnen den Rücken zu und verfolgte das Spiel weiter. „Mach dir nichts draus; du warst super!“, rief Usagi ihm aufmunternd zu. Da wurde Seiya hellhörig, drehte sich gleich zu seiner Liebsten um und schickte ihr verliebt einen Luftkuss zu. „Danke, mein Schätzchen.“, rief er ihr lächelnd entgegen. „Nur, weil man vielleicht einigermaßen gut spielt, macht das jemanden noch lange nicht zum guten Fußballer. Die Persönlichkeit ist auch sehr wichtig. Man sollte kein Schwalbengott oder so unverschämt und respektlos sein, dass man den Schiedsrichter so beleidigt.“, stichelte Yaten ebenfalls grinsend. Haruka konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und die beiden drückten sich gegenseitig die Faust entgegen. Die beiden waren ein sehr gutes Team darin, Seiya zu ärgern. „Seiya hat es noch nie richtig ertragen, wenn man ihn kritisiert. Erst recht nicht, wenn es dabei um seine sportlichen Fähigkeiten geht.“, meinte Yaten, und genau diesen wunden Punkt machte er sich zu Nutze. Natürlich war das nie ernsthaft böse gemeint; nur eine Neckerei zwischen sehr guten Freunden, und das verstand Seiya. Schließich beruhte das ja auf Gegenseitigkeit. Und es war einfach viel zu lustig, Seiya dabei zuzusehen, wie er sich ärgerte. „Haltet doch alle die Klappe!“, maulte Seiya verärgert, verschränkte stur seine Arme vor der Brust und feuerte energisch seine Mannschaft an. Sie sollten wenigstens den Sieg halten, jetzt, wo er schon draußen war und nichts mehr dazu beitragen konnte. Als Reaktion folgte ein übereinstimmtes Lachen, und auch Seiyas Mundwinkel zogen sich ganz leicht nach oben, doch das ließ er die anderen natürlich nicht wissen. Am Ende hatte seine Mannschaft schließlich doch gewonnen; 5:2. Es war auch danach noch ein sehr spannendes Spiel gewesen, und sie waren alle erleichtert, dass es am Ende doch noch ganz deutlich für den Sieg gereicht hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)