Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 48: Experiment Of Love ------------------------------ Kapitel 48: EXPERIMENT OF LOVE Experiment der Liebe ****Rückblick**** „Nun ja, meine Eltern waren elf Jahre verheiratet, und als meine Mutter ihm immer noch keinen Thronfolger schenken konnte, hat er es bei meiner Tante, also seiner Zwillingsschwester versucht.“ Er versuchte dies mit Humor zu nehmen. „Ich sehe aber seine Frau als meine Mutter an, denn sie hat mich großgezogen und hat mich wie ihr eigenes Kind geliebt. Bei ihr durfte ich auch ein ganz normaler Junge sein; nur mein Vater hat mich gezwungen, mich wie ein Mädchen zu verhalten, weil Maker ja eine Prinzessin brauchte. Das war damals schon sehr prekär. Meine Mutter habe ich geliebt, doch meinen Vater ... verabscheute ich. Als ich sechs Jahre alt war, bekam ich mit, wie er und meine Tante planten, die anderen Planeten anzugreifen und alles zu zerstören, um unsere gesamte Sternengalaxie zu beherrschen.“ Seine Augen wurden leer vor Hass. „Meine Mutter bekam auch Wind davon und hat mich schleunigst in einer Luftblase nach Euphe geschickt, zu unserer Kaiserin. Kurz darauf wurde sie von meinem Vater und meiner Tante getötet. Die Kaiserin vernichtete sie beide dann, weil sie dabei waren, die ganze Galaxie zu zerstören. Und ich lebte seitdem auf Euphe bei der Kaiserin, zusammen mit der Prinzessin, Seiya und Yaten.“ „Das ist ja wirklich ... sehr traurig, vor allem mit deiner Mutter. Aber du hast ja doch noch deinen Weg gefunden; das hat sie sich bestimmt auch für dich gewünscht, schließlich hat sie dir so ... auf eine Art und Weise doch das Leben geschenkt.“, fiel der jungen Frau ein, die ihm sehr konzentriert zugehört hatte bei seiner Erzählung. Er nickte. Es fühlte sich irgendwie sehr gut sein, sich jemandem anzuvertrauen. Und es war fast so, als hätte sich zwischen ihnen durch seine Erzählung etwas geändert. Als ob ... sie sich auf eine Art und Weise ... näher gekommen waren. Es dauerte nicht lange, bis sie sich in ein langes, intensives Gespräch über die Sterne vertieften ... ****Rückblick**** http://www.youtube.com/watch?v=M9PFOONwRNo („Kagome’s Theme“) „Ich finde es wirklich gut, dass wir bei dieser Fahrt nicht so einen strikten Stundenplan haben wie bei den vorherigen Fahrten. Na ja, in vier Monaten schreiben wir unseren Abschluss; da wird uns ja die Ruhe doch gegönnt sein.“, fing Minako ein Gespräch an und lehnte sich ein wenig zurück. Yaten nickte. „Klar. Außerdem sind wir alt genug; der Lehrer muss nun nicht mehr rund um die Uhr auf uns aufpassen.“ Beide saßen auf einem kleinen Boot auf dem Fluss Kyotos, dem Kamo. Es war eine wunderschöne Landschaft; zahllose Bäume standen an den Ufern; deren Blätter sich zurzeit bereits in den verschiedensten Farben des Herbstes färbten. Das Farbspektrum reichte von Gelbgold, Kürbisorange, Kastanienbraun bis hin zu einem kräftigen Feuerrot. Alles, was sie hören konnten, war das Plätschern des Wassers durch den Strom des Flusses. Das Boot trieb, ohne dass sie rudern mussten. So konnten sie ganz entspannt auf der Holzbank des Bootes sitzen und betrachteten voller Bewunderung das Bild der Natur, welches sich ihnen in voller Pracht bot. Ein rotes Blatt fiel auf Minakos Haare, doch sie bemerkte es nicht. Im Gegensatz zu Yaten. Er überlegte krampfhaft, ob er ihr so nahe kommen und das Blatt aus ihrem Haar entfernen sollte oder nicht. Am Ende entschied er sich dann doch dafür, rückte vorsichtig etwas näher und bewegte zögernd seine Hand auf ihren Kopf zu. „Du hast da was ...“, nach diesen Worten nahm er ihr das Blatt ab. Minako sah ihn aus großen, überraschten Augen an. „D- Danke.“, brachte sie stotternd heraus und lächelte ihn etwas verlegen an. Yaten konnte nicht anders, als sie anzustarren. Er schaffte es nicht mehr, den Blick von ihr abzuwenden. Wollte er es denn überhaupt? ... Nein. Bisher hatte er sich immer dazu gezwungen, sie nicht länger als ein paar Sekunden anzuschauen. Doch aus welchem Grund? Er kannte nun ihre Gefühle, und sie in gewisser Weise auch seine. Nur hatte er sie noch nicht ausgesprochen. Musste er es denn auch? Oder konnte er es ihr auch ... anders zeigen? „Ich ... möchte etwas ausprobieren.“ In Zeitlupe kam er ihrem Gesicht näher, genau wie beim letzten Abend. Diesmal würde sie niemand stören ... Dieser Tatsache war sich auch Minako bewusst. Abermals schloss sie ihre Augen und konnte es kaum erwarten, bis sie seine Lippen spüren konnte ... Und endlich. Endlich war es geschehen. Ihre Lippen trafen sich und schmolzen zu einem zarten, unschuldigen Kuss. Seiya konnte sich ein amüsiertes Lachen nicht verkneifen, als er sie aufgesetzt hatte und sah, was sich gerade noch in seiner Sichtweite vor ihm abspielte. „Was ist los? Warum lachst du so dämlich?“, fragte Usagi ihn, die neben ihn auf der Bootsmitte lag; unter ihnen eine dicke, ausgestreckte Decke. „Es scheint, als hätten sich die beiden endlich gefunden.“, informierte er sie schelmisch grinsend und legte sich wieder neben seine Liebste. Doch da fiel ihm urplötzlich etwas ein und er setzte sich wieder auf. Mit gefährlichen Augen und einem fast sadistischen Lächeln fragte er nach: „Und was heißt hier bitte ‚dämlich‘?“ Bevor sie überhaupt etwas zu ihrer Verteidigung sagen konnte, stürzte er sich auf sie und kitzelte sie schön durch. Usagi wehrte sich so sehr dagegen, dass das Boot schon anfing, kräftig zu schaukeln. „Seiya! Vorsicht, sonst kippt das Boot noch um!“, stieß sie vor lauter Lachen gerade noch erstickt hervor. Warum musste sie auch so extrem kitzlig sein? Sie hatte das Glück, dass Seiya ebenfalls kitzlig war. Zumindest nahm sie das ganz stark an, weil er alle ihre Kitzelversuche bisher vehement abgewehrt hatte, indem er ihre Handgelenke sanft festgehalten hatte. Dabei wollte sie unbedingt das Geheimnis um seine Kitzligkeit lüften. Die Welt war so verdammt ungerecht! „Und wenn schon. Das wäre deine gerechte Strafe.“, kam es unbeeindruckt von ihm, doch er hörte auf. „Und sei nicht so laut, sonst hören sie uns noch.“ Man konnte ihr ansehen, dass sie nur lauter Fragezeichen im Kopf hatte. „Wer denn überhaupt?“ Seiya seufzte tief. Sie war mal wieder überhaupt nicht auf dem aktuellsten Stand. „Na Yaten und Minako natürlich, du Dummerchen.“ Sofort sprang Usagi auf und hielt Ausschau nach ihnen. Als sie sah, wie die beiden sich eng umschlungen küssten und dabei immer leidenschaftlicher wurden, wollte sie schon einen lauten Überraschungslaut von sich geben, doch Seiya hielt ihr gerade noch rechtzeitig den Mund zu. „Schätzchen, wir wollen uns doch nicht verraten, oder? Wäre doch lustig, wenn wir sie mit unserem neu ergatterten Wissen überrumpeln werden. Die werden vielleicht blöd aus der Wäsche schauen, falls sie vorhaben werden, uns das zu verheimlichen.“, total begeistert über diesen Plan bildete sich auf Seiyas Lippen ein überhebliches Grinsen. „Ich kann mir ihre entsetzten Gesichter nur zu gut vorstellen; das wird ein Spaß!“ Usagi verstand endlich und ließ sich gleich von seinem Enthusiasmus anstecken. „Das wird toll!“, stimmte auch sie zu, und so klatschten sich die beiden gegenseitig in die Hände. Ganz langsam lösten sich Yaten und Minako von dem Kuss. Wie berauscht sahen sie sich tief in die Augen. Das Eis war nun endgültig gebrochen; das spürten sie beide. Es bedarf keiner überflüssigen Worte. Yaten fand zuerst seine Stimme wieder: „So ... hätte unser erster Kuss sein sollen.“, wisperte er leise und schenkte ihr sein wärmstes Lächeln. Minako schnürte sich fast die Kehle zu bei diesem Anblick. Er war so ... wunderschön. Immer mehr wurde ihr klar, wie sehr sie ihm doch verfallen war. Wie sehr sie ihn doch ... liebte und begehrte. Gerade, als sie ihm das ein weiteres Mal sagen konnte, kam er ihr zuvor. „Ich bin nun bereit, Minako. Bereit, meine Gefühle für dich auszusprechen.“, er machte eine kleine Pause, holte tief Luft und nahm all seinen Mut zusammen. „Ich liebe dich ...“ Ohne Vorwarnung schmiss sie sich in seine Arme und ließ ihren Freudentränen freien Lauf. Wie lange hatte sie sich nach diesem Moment gesehnt? Wie lange hatte sie darauf warten müssen? Es kam ihr alles so ... unwirklich vor. So unreal. Es war einfach viel zu schön, um wahr zu sein. Sie betete, dass sie nicht jeden Moment aufwachen und feststellen musste, dass es sich wieder lediglich um einen Traum handelte. „Es ist kein Traum.“, kam Yatens Antwort. Minako schaute überrascht zu ihm hoch. Woher hatte er gewusst, dass sie das dachte? Wusste er gar nicht. Durch die Wucht ihrer Umarmung war es Yaten nicht möglich gewesen, sie aufzufangen, und so waren beide rücklings zu Boden gefallen. Der Schmerz hatte nun auch ihm bewiesen, dass es sich um keinen Traum handelte. Denn auch für ihn war das nur schwer zu glauben gewesen. „Mein Rücken tut ein bisschen weh. Also ... ist es kein Traum. Oder?“, fuhr er grinsend fort. Minako lächelte und entschuldigte sich erst einmal für ihren kleinen Ausbruch. Dann sah sie ihm lange in die Augen. „Nein. Es ist kein Traum. Das ist unsere Realität.“, und so beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn wieder ... und wieder ... Rei saß vor ihrem Feuer und meditierte konzentriert. Diese Art des Trainings brauchte sie immer wieder, um geistig fit zu bleiben und ihre mentalen Fähigkeiten zu verbessern. Im wahrsten Sinne des Wortes begann sie nun, mit dem Feuer zu spielen. Das Feuer vor ihr begann, sich aufzuteilen und sich in kleine Kugeln zu formen. Sie drehten sich im Kreis und bildeten danach eine lange Spirale, die nach oben gerichtet war. Im nächsten Moment entstand ein kleiner Feuertornado, der in die Gestalt vieler kleiner Sterne überging. „Wahnsinn! Wie machst du das?“ Geschockt riss Rei ihre Augen auf und drehte sich blitzschnell nach hinten um. Sie war so sehr in ihre Meditation vertieft gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass Yuuichiro das Zimmer betreten hatte und nun direkt hinter ihr stand. „Hast du schon mal etwas von ‚Anklopfen‘ gehört? Manchmal ist das sehr nützlich, vor allem, wenn man mal seine Ruhe möchte!“, giftete sie ihn erzürnt an. Dies war zugleich auch ein Versuch, ihn von ihren feurigen Spielen abzulenken. Das Feuer brannte inzwischen ganz normal in ihrer herkömmlichen Form. Reflexartig hob er unschuldig seine Hände hoch. „Tut mir leid; ich habe ja geklopft, aber du hast mich nicht gehört. Äh, ich wollte dich rufen, weil das Essen fertig ist. Ähm ...“, er nahm nun all seinen Mut zusammen und stellte ihr eine Frage, mit dem Risiko, dass sie dann noch gereizter werden könnte. Aber er musste es einfach wissen; so sehr war er von diesem Schauspiel angetan. „Wie hast du das gemacht?“ „Was meinst du?“, antwortete Rei automatisch abwehrend, denn sie war es schon gewohnt, ihre wahre Identität als Sailorkriegerin des Mars‘ vor allen geheimzuhalten. Es war fast schon wie ein Reflex, alles zu bestreiten und jeden hinter das Licht zu führen. „Na, was du mit dem Feuer angestellt hast! Das war der absolute Oberhammer, was für Formen das Feuer angenommen hat!“, flutete es aus Yuuichiro heraus. Er ließ sich in diesem Fall keineswegs beirren. Es konnte doch nicht sein, dass seine Augen ihn so täuschen konnten. Unmöglich. „Das musst du dir eingebildet haben. Feuer soll Formen annehmen? Denk doch mal nach: So etwas gibt es doch gar nicht.“, bemühte die junge Shintopriesterin sich weiterhin, ihn auf eine falsche Fährte zu locken. „In unserer Welt anscheinend schon. Ich weiß doch, was ich gesehen habe! Ich bin nicht so dumm, wie du vielleicht denkst.“, betonte Yuuichiro, meinte es jedoch überhaupt nicht böse. Er wollte einfach unbedingt alles wissen. Alles Wissenswerte über Rei. Seine Rei. Zumindest wünschte er sich das sehnlicher als alles andere. Zum wiederholten Male schüttelte diese ihren Kopf, doch ihr fielen keine schlagfertigen Argumente ein, abgesehen von seiner angeblichen Einbildung. „Du halluzinierst. Und wolltest du mich nicht zum Essen rufen?“, entnervt erhob sie sich aus ihrem Lotussitz und stampfte an ihm vorbei. So konnte sie einer weiteren Konversation entgehen. Vorerst. Denn Yuuichiro würde nicht locker lassen ... „Was machen wir jetzt eigentlich?“, fragte Minako Yaten nachdenklich, als sie auf dem Weg zum Wohnheim waren. Seite an Seite, jedoch nicht Hand in Hand. „Was meinst du?“, fragte er ahnungslos nach. „Na, wegen uns. Sollen es die anderen erfahren oder möchtest du noch nicht, dass es alle wissen?“ Von ihr aus könnte es die ganze Welt erfahren, auch wenn sie dadurch wahrscheinlich ein paar männliche Fans weniger haben würde, aber das war ihr egal. Doch sie wollte auch wissen, was er sich wünschte und auf ihn besonders Rücksicht nehmen. Yaten dachte kurz darüber nach und zuckte dann mit den Achseln. „Na ja, eigentlich ist es mir egal. Früher oder später werden sie eh Wind davon bekommen. Aber wenn wir es ihnen jetzt so feierlich verkünden, stehen wir wieder total im Mittelpunkt ... Und das mag ich ja nicht so. Aber ich überlasse es dir; sie werden uns so oder so ärgern. Den Zeitpunkt kannst du bestimmen.“, tat er seine Meinung kund und ging lächelnd weiter. Als sie ankamen, wurden sie jedoch schon von Seiya und Usagi mit breit grinsenden Gesichtern empfangen. „Na, wie war denn euer Tag so?“, flötete Usagi scheinheilig. „Äh ... Ganz gut. Sind ein bisschen spazieren gegangen und haben die Natur genossen.“, beantwortete Minako ihre Frage und wurde ganz verlegen. Sie hatte noch nicht einmal den Mund, ihre Beziehung nun offiziell zu machen. Normalerweise war sie doch gar nicht zu schüchtern. Höchstwahrscheinlich sträubte sie sich auch nur aufgrund von Yatens Scheue dagegen. Brüderlich schlug Seiya seinem Stiefbruder auf die Schulter. „Wir wissen alles; ihr braucht euer Versteckspiel also gar nicht erst anzufangen!“, offenbarte Seiya, sichtlich amüsiert über den anschließend verdutzten Gesichtsausdruck des frischen Pärchens. „Von was redest du?“, fragte Makoto ihn ganz unwissend. Mit einer Ahnung schlug Ami ihre Hand vor den Mund. „Seid ihr etwa ...?!“, begann sie auszusprechen. „... zusammen?“, beendete Taiki ihre Frage. Yaten und Minako warfen sich gegenseitig einen Seitenblick zu und begannen zeitgleich, zu lächeln. Es war ja unwichtig, woher Seiya und Usagi es wussten. Und es hatte auch etwas Gutes, dass ihnen die Entscheidung, ob sie es den anderen schon verkünden sollten oder nicht, schon abgenommen worden war. Als Bestätigung folgte von beiden Seiten bloß ein Nicken. Und im nächsten Moment wurden sie auch schon mit Glückwünschen überflutet. So kam es, dass sogar Yaten diese Aufmerksamkeit genoss. Aber er war sich sicher, dass es nur daran lag, weil Minako an seiner Seite war ... Mit ihr fühlte er sich überall wohl. Erwartungsvoll blickte Yuuichiro in die wunderschönen violetten Augen seines Gegenübers. Er wollte nun endlich die Wahrheit erfahren. Inzwischen waren sie mit dem Essen fertig und Reis Opa war bereits ins Bett gegangen, weil er immer sehr früh schlafen ging. Genau da witterte Yuuichiro seine Gelegenheit, sich ungestört mit Rei zu unterhalten. „Sag mir bitte ... wer du bist.“, bat er sie sanft, aber bestimmt. Seine Augen waren warm; er wollte sie auf keinen Fall bedrängen, doch gleichzeitig war er so neugierig. Er wollte doch alles über sie erfahren. Und selbst wenn es ihr Geheimnis war: Es wäre bei ihm gut aufgehoben. In diesem Moment wurde ihm bewusst, dass er sie irgendwie doch dazu drängte und bekam gleich ein schlechtes Gewissen deswegen. Verärgert über sich selbst fuhr er sich durch die Haare. „Es tut mir leid Rei; natürlich zwinge ich dich zu nichts, was du nicht willst ... Es ist mir nur so wichtig, alles über dich zu erfahren. Zu erfahren, wer du wirklich bist ... Ich glaube nämlich, dass ich dich auch nach all den Jahren immer noch nicht ganz kenne. Ich hatte schon immer irgendwie das Gefühl gehabt, dass ... du irgendetwas verbirgst. Aber du hattest ja schon immer etwas Mystisches an dir, was mich schon immer so sehr an dir fasziniert hat.“ Rei befand sich nun in einem inneren, schwierigen Konflikt. Sie zog tatsächlich in Erwägung, ihm zu erzählen, dass sie ... die Sailorkriegerin des Mars‘ war. Dass sie ... für Liebe und Gerechtigkeit kämpfte und die Erde und das gesamte Sonnensystem mit Einsatz ihres Lebens beschützte. Und dass ihr Element ... das Feuer war, und sie deswegen auch das Feuer beherrschte. Gab es denn eigentlich überhaupt einen triftigen Grund, es weiter vor ihm geheimzuhalten? Es waren doch alle Feinde besiegt; sie lebten nun endlich in Frieden. Es gab keine Gefahr mehr, und so würde sie auch ihn nicht in Gefahr bringen, wenn sie ihn in das Wissen ihrer wahren Existenz einweihte, oder? Doch selbst als Unwissender würde auch er in Gefahr sein, falls wirklich wieder eine neue Bedrohung auftauchen sollte - schließlich befand er sich in ihrem engsten Freundeskreis und lebte mit ihr unter einem Dach. Außerdem konnte sie ihm wirklich vertrauen; er würde dieses Geheimnis sicher für sich behalten. Und da war noch etwas ... Sie hatte das starke Bedürfnis, sich ihm zu offenbaren. Sie wollte ihm nichts mehr vormachen, sondern endlich ehrlich zu ihm sein. Denn sie konnte es nicht mehr leugnen: Er war ihr wichtig. Sehr sogar. Und sie hatte das Gefühl, dass er es auch bleiben würde und ihr in Zukunft sogar immer wichtiger werden könnte. Und das ... für immer. Sie empfand es nicht als richtig, ihr ganzes Leben lang einem so wichtigen Menschen von ihr etwas vorzuspielen. Sie hatte sich nun entschieden. „Setzen wir uns erstmal? Es wird nämlich eine lange Geschichte.“, begann sie und setzte sich auf die Treppe. Sie hätten es sich auch im Zimmer gemütlich machen können, doch beide mochten die Nacht und den klaren Sternenhimmel. Außerdem war es gar nicht so kalt heute, sodass draußen an der frischen Luft eine sehr angenehme Temperatur herrschte. Gespannt nahm Yuuichiro Platz, und so fing Rei an, ihm ihre Geschichte zu erzählen. Über die Legende der Sailorkrieger, ihrer Vergangenheit, ihrer Zukunft, ihrer Bestimmung und Aufgabe ... und auch über ihre ganz eigene Geschichte. Die ganze Nacht lang ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)