Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 33: Violin Lesson ------------------------- Kapitel 33: VIOLIN LESSON Geigenunterricht ****Rückblick**** „Ich kann es dir gerne beibringen, wenn du willst.“, bot Taiki ihr sofort an. „Nicht doch. Das macht dir doch viel zu viele Umstände.“, lehnte diese so höflich wie möglich ab. Taiki hob darauf nur forschend eine Augenbraue. „Sind wir nun Freunde oder nicht?“ „Doch, natürlich …“, warf das schüchterne Mädchen sofort ein und wollte noch etwas sagen, doch der ehemalige Musiker schnitt ihr das Wort ab. „Dann ist ja alles klar.“, kam es zufrieden von ihm. Dann packte er nach seiner Geige und fragte sie mit sanfter Stimme: „Willst du mal mein Lieblingslied hören?“ Ami sah ihn kurz an, bevor sie vorfreudig antwortete: „Gerne!“ ****Rückblick**** „Na Usagi, was habt ihr gestern im Zelt so getrieben?“, fragte, wie sollte es auch anders sein, eine äußerst neugierige Minako. „Wir haben geschlafen. Was sonst?“, antwortete Usagi darauf schlagfertig und nahm einen weiteren Löffel ihres Vanille-Eises. „Und was ist mit dir, Ami? Wie kommt es, dass du mitten in der Nacht das Zelt verlassen hast? Und kann es sein, dass ich danach Geigenmusik gehört habe?“, kam es auch mit einem angriffslustigen Ton von Rei, die ihre kurzhaarige Freundin scharf anblickte. Ami zuckte erschrocken zusammen. „Du hast es mitbekommen? Aber du hast doch so tief und fest geschlafen!“, erwiderte die Angesprochene darauf entsetzt und errötete schlagartig. Rei schenkte ihr dafür nur ein süffisantes Lächeln. „Mag sein, aber wenn jemand das Nest verlässt, merke ich das sofort.“ Natürlich verstand Ami diese zweideutige Anspielung sofort und schüttelte heftig ihren Kopf, sodass ihr Haar hin- und herwedelte. „Wir haben uns nur ganz nett unterhalten, mehr war da nicht, ehrlich!“ Rei hob triumphierend eine Augenbraue. „Ich habe doch gar nicht danach gefragt, ob ihr etwas gemacht habt oder nicht, oder?“ Ein siegessicheres Grinsen bildete sich auf ihren Lippen. Minako grinste ebenfalls und wandte sich dann Makoto zu. „Und wie sieht es bei dir aus, Makoto? Habt ihr euch schön in eurem gemeinsamen Schlafsack aneinander gekuschelt?“, ihre hellblauen Augen funkelten bei diesem Gedanken. „Wir sind doch erst seit ein paar Tagen wieder zusammen! Natürlich haben wir in zwei Schlafsäcken geschlafen, ist doch selbstverständlich!“, zischte Makoto empört. „Was ist denn heutzutage schon selbstverständlich?“, flötete Minako unbeeindruckt mit außergewöhnlich hoher Stimmlage und nahm genüsslich ein Schluck ihres Eistees. Makoto seufzte tief. Warum glaubten sie ihr nicht einfach, dass da wirklich nichts gelaufen war im Zelt? In diesem Moment ließ sie alles wieder Revué passieren. „Hast du es auch schön bequem?“, erkundigte Takeru sich nach dem Wohlbefinden seiner Herzensdame. Die beiden Schlafsäcke lagen etwa mit einem Meter Abstand nebeneinander, also doch relativ nahe. Doch das machte den beiden nichts aus. Zumindest noch nicht. „Ja, sehr.“, antwortete Makoto lächelnd und freute sich insgeheim sehr darüber, dass sich ihr Freund solche Gedanken um sie machte. „Endlich sind wir mal alleine heute.“, kam es nach einer Weile von Takeru. Makoto glaubte, dass ihr Herz jeden Moment zerspringen könnte vor lauter Klopfen. „Ja.“, antworten sie darauf nur kleinlaut. Zu mehr Worten war sie in solchen Situationen nicht fähig, und dafür könnte sie sich jedes Mal selbst ohrfeigen. In solchen Momenten wünschte sie sich so sehr, Minako zu sein. Die hatte immer einen passenden Spruch parat. „Weißt du … Ich bin wirklich froh, nach Japan zurückgekehrt zu sein. Eigentlich hätte ich diese Entscheidung schon viel früher treffen müssen. Du bist mir viel wichtiger als das Studium, und ich hoffe, du kannst mir eines Tages verzeihen, dass ich meine Karriere wirklich über dich gestellt habe; noch dazu hätte ich auch an jeder Universität in Japan studieren können. Wenn ich jetzt daran zurückdenke … Ich bin wirklich ein Vollidiot gewesen.“ Makoto biss sich auf die Lippen. Es war so, als ob man sie unsanft aus einem wundervollen Traum geohrfeigt hätte. Sie war so glücklich gewesen, Takeru wieder zu haben, dass sie vor lautem Glück vollkommen vergessen hatte, dass Takeru für ihre Liebe einen hohen Preis zahlen musste. Sein Studium an Harvard, von dem er schon immer geträumt hatte. Sie zögerte, bevor sie sich endlich traute, diese Frage zu stellen: „Wie ist Harvard eigentlich so?“ „Öh …“, scheinbar war Takeru über diese Frage sehr überrascht. „… Na ja, natürlich ist diese Universität anders als die hier in Japan, schließlich wird sie weltweit anerkannt.“, ihm schien es sehr unangenehm zu sein, so positiv darüber zu reden. Denn so war es nicht zu verbergen, dass ihm Harvard doch eigentlich ziemlich gut gefiel. „Aber das macht nichts. Japanische Universitäten sind auch gut bewertet, und hier habe ich dich in meiner Nähe, was in Amerika nicht der Fall ist. Besser kann es gar nicht sein.“, fügte der Student schnell hinzu. Danach folgte ein langes Schweigen. „Makoto?“, brach Takeru letztendlich zaghaft die Stille. „Hm?“, kam es etwas nachdenklich von ihr zurück. Takeru kroch aus seinem Schlafsack und näherte sich ihr noch mehr. „Ich liebe dich.“, flüsterte er leise, als er über ihr gebeugt war. Makoto sah ihn lange an, bis sie mehr als nur schwache Konturen erkennen konnte. Mit aller Mühe brachte sie ein sanftes Lächeln zustande. „Ich dich auch.“ „Träum schon.“, wünschte er ihr zärtlich, bevor er sich hinunterbeugte und ihr einen liebevollen Kuss gab. Genau so war es gelaufen. Außer dem Liebesgeständnis und dem darauffolgenden Kuss war es eigentlich alles andere als romantisch gewesen. Zumindest für sie, denn sie wurde die ganze Nacht von ihrem schlechten Gewissen geplagt. „Um ehrlich zu sein, habe ich jetzt wirklich ein schlechtes Gewissen. Er ist nur wegen mir nach Japan zurückgekehrt und hat meinetwegen sein Studium an der berühmt-berüchtigten Harvard geschmissen.“, gab Makoto vor ihren Freundinnen endlich zu und senkte traurig ihren Blick. „Wieso denn? Sei doch einfach froh, dass du ihm wichtiger bist als alles andere.“, warf Usagi irritiert ein. „Das zeigt doch eindeutig, dass er dich wirklich liebt. Und studieren kann er auch hier in Japan.“ Usagi wusste ganz genau, wie es sich anfühlte, wenn dem Freund das Studium wichtiger war als die Freundin. Sie sprach aus eigener Erfahrung. Makoto seufzte kurz. „Schon, aber das Studium an Harvard – das war immer sein allergrößter Traum gewesen, versteht ihr? Ich habe seinen Traum zerstört! Ich will nicht, dass unsere Liebe dafür verantwortlich ist, dass er einen seiner Träume aufgeben muss.“ Ein bedrückendes Schweigen hüllte die fünf Freundinnen plötzlich wie ein unsichtbarer Schleier ein. Yaten lag schon seit geraumer Zeit in seinem Zimmer und starrte die Wand an. In den vier Lautsprechern, die in seinem Zimmer angebracht waren, ertönte Minakos kraftvolle Stimme. Yaten gefiel ihre Stimme. Sehr energisch und temperamentvoll – genau wie ihre ganze liebenswerte Art. Moment einmal – liebenswert? http://www.youtube.com/watch?v=M_bylW-flNo („You“ by Koda Kumi) Yaten setzte sich auf. Eine richtig romantische Liebesballade. Die einzige auf diesem Album, wenn er sich nicht irrte. Er griff nach der CD auf seinem Nachttisch und sah zu der Playliste. Es war das letzte Lied. You. Er ließ sich wieder nach hinten auf sein weiches Kissen fallen und lauschte nur noch ihrer betörenden Stimme. Mein Atem wird weiß, wenn der Winter kommt … und in unserer Stadt fällt bereits der erste Schnee. Ich kann dich spüren, weit, weit entfernt, aber in meinem Herzen fühle ich keine Distanz mehr. Eines Tages wird unser Wunsch das Einzige sein, was wir brauchen. Wenn wir zusammen bleiben, müssen wir nicht schwach sein. Wenn ich an dem Ort sein könnte, den du siehst, bräuchte ich nichts Anderes mehr. Aber du bist nicht hier an diesem Ort … … und in all diesem Schnee sehe ich, wie meine Welt aufhört sich zu drehen. Manchmal denke ich irgendwie, dass es gar keine Fröhlichkeit gibt, anders als hier. Können Menschen jemanden lieben … … und dann diese Person vergessen … … um wieder eine andere Person zu lieben? Wir können nicht von Anfang an zusammen sein, aber wir haben die Möglichkeit, eins zu werden. Weil wir uns auf halbem Wege trafen, brauchen wir uns nicht stören, an diesen sinnlosen Bemühungen … Ich will bei dir sein, bei dir. Ich werde dich niemals vergessen. Als der Schnee weiter fällt, schließe ich unsere Momente in meinem Herzen ein … (Quelle: http://www.magistrix.de/lyrics/Koda%20Kumi/You-Deutsche-Uebersetzung-Deutsch-German-Translation-Uebersetzung-386330.html) Warum fühlte er sich bei diesem Text so … angesprochen? Warum wurde sein Herz so warm? Oder bildete er sich das nur ein? „Yaten?“, rief Seiya unverblümt durch das Zimmer, nachdem er die Tür aufgemacht und eingetreten war. Blitzartig griff Yaten nach seiner Fernbedienung und schaltete seine Stereoanlage aus. „Schon mal etwas von „Anklopfen“ gehört?! Echt nützlich, vor allem für die Leute, die mal ein paar Minuten lang für sich sein wollen!“, knurrte Yaten den Schwarzhaarigen gleich gereizt an. „Ich hab doch geklopft. Ist doch nicht mein Problem, wenn du so schwerhörig bist.“, erwiderte Seiya darauf nur trocken und musste sich ein Grinsen verkneifen. Dies würde den Kleineren nur noch mehr verärgern, und darauf hatte er im Moment irgendwie keine Lust, obwohl er ja eigentlich sehr gerne provozierte ... Es war nicht zu überhören gewesen, dass Yaten Minakos Musik gehört hatte. Doch diese Entdeckung wollte er Yaten lieber ersparen; er war ohnehin viel zu stolz, um das zuzugeben und würde bloß abstreiten. Und wenn ihn diese Sache wirklich beschäftigte, würde er schon von selbst kommen. Das war eben Yaten. Der Silberhaarige seufzte tief und schloss seine Augen dabei. „Was willst du überhaupt?“, fragte er ihn dann etwas ruhiger und öffnete fragend ein Auge. „Ach ja! Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass du jetzt allein im Haus bist. Taiki und ich sind weg.“, antwortete der Gefragte kurz angebunden. „Wo wollt ihr denn hin?“, fragte Yaten desinteressiert nach und legte sich wieder hin. „Taiki gibt Ami neuerdings Privatunterricht in Geige. Wer’s glaubt …“, berichtete Seiya sichtbar vergnügt. „Und ich werde den heutigen Abend mit meinem Schätzchen verbringen.“ Yaten kratzte sich etwas am Kopf. „Ja ja, schon verstanden. Geht ruhig. Ohne euch hab ich eh endlich mal meine wohl verdiente Ruhe.“ Seiya verdrehte seine Augen, bevor er kopfschüttelnd wieder aus dem Zimmer verschwand. „Oh, guten Tag Taiki!“, begrüßte Ami ihren Gast höflich, nachdem sie die Tür aufgemacht und ihn erblickt hatte. Es war nicht zu übersehen, wie sehr sie sich über diese Gesellschaft freute. Auch wenn sie schon vorhersehbar war; schließlich hatten sie dieses Treffen vereinbart. „Ein Geschenk für dich.“, sagte er, nachdem sie im geräumigen Wohnzimmer angekommen waren und überreichte ihr gleich ein großes quaderförmiges Paket, welches sehr schön und ordentlich eingepackt war. Ungläubig starrte Ami auf das Geschenk, bevor sie nach einer Weile ihre Sprache wiederfand. „A- Aber das kann ich doch nicht annehmen!“, protestierte sie krampfhaft. „Warum denn nicht?“, fragte er mit einer ernsten Miene, bevor er sie wieder sanft anlächelte. „Sieh es einfach als kleinen Ausgleich, dass ich zurzeit und wohl auch in Zukunft oft deine Gastfreundschaft in Anspruch nehmen werde.“ Verlegen sah Ami zur Seite. Kurzes Schweigen folgte, bis … „Es ist schon ein Geschenk für mich, dass du überhaupt da bist und deine Freizeit freiwillig für mich opferst.“ Sofort sahen die beiden sich überrascht an. Ami schlug ihre Hand vor den Mund. Was hatte sie da eben gesagt? Sie? Die schüchterne Ami Mizuno hatte ihrem langjährigen Schwarm gerade wirklich offenbart, dass sie sich freute, wenn er sich in ihrer ständigen Nähe aufhielt?! Sie wollte noch etwas hinzufügen und diesen alleinigen Satz nicht so in der Luft hängen lassen, bevor es aus ihrer Sicht noch zu peinlichen Missverständnissen kommen konnte, doch Taiki kam ihr bereits zuvor. „Das freut mich wirklich sehr.“, er schenkte ihr einen zärtlichen Blick. Lange sahen sie sich in die Augen. Wie hypnotisiert starrten sie in die Augen des anderen, versanken in ihnen. Ami in dieses geheimnisvolle, einsame Lavendel und Taiki in diesen stillen, tiefen Ozean. Seine Mundwinkel hoben sich unmerklich nach oben. „Willst du … dein Geschenk nicht aufmachen?“, fragte er sie warm. „Oh. Ach ja.“, sie nahm das Paket dankend an, legte es vorsichtig auf den Tisch ab und begann, es zu öffnen. Sie riss ihre Augen weit auf, als sie sah, um was es sich bei diesem Geschenk handelte. „Ich hoffe, dir gefällt das Geschenk.“, sagte Taiki nach einer Weile ein wenig verlegen, versuchte dies jedoch zu verbergen. „A- Aber Taiki! Diese Violine war doch bestimmt sehr teuer. Ich kann das nicht annehmen!“, begann sie wieder von Neuem und sah ihren Gegenüber verzweifelt an. Taiki hob forschend eine Augenbraue. „Willst du mich vielleicht beleidigen oder kränken, dass dir mein Geschenk so missfällt, dass du es nicht mal annehmen willst?“, fragte er gespielt scharf. „Nein, natürlich nicht.“, gab Ami nach wenigen Augenblicken klein bei und senkte stirnrunzelnd ihren Blick. „Wie … kann ich mich jemals dafür revanchieren?“, fragte sie und sah ihn fragend an. „Ganz einfach: Indem du einfach nur …“, Taiki zögerte kurz und selbst er wurde ein wenig rosa um die Wangen. „… Zeit mit mir verbringst.“ Ami riss ihre Augen noch überraschter auf. Sie spürte, wie ihr Herz bei diesem Satz aussetzte. Ihre Gefühle spielten in diesem Moment vollkommen verrückt. Es war so fremd. In so einer Situation hatte sie sich noch nie befunden. Und doch wurde ihr parallel zu der aufsteigenden Nervosität merkwürdig warm um das Herz. „Und jetzt sollten wir mal mit dem Unterricht anfangen.“, holte Taikis entschlossene Stimme sie aus ihren Gedanken zurück. „J- Ja, natürlich.“, stimmte sie sofort nickend zu und hob vorsichtig ihre neue Geige hoch. Sie war wunderschön, aus glänzend edlem Holz. Sehr handlich und einfach nur perfekt. Wie für sie gemacht. Und jetzt kam sie auch darauf, dass es wirklich vernünftiger war, wenn sie beide eine Geige besaßen, wenn er ihr wirklich das Instrument beibringen wollte. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet sie erst jetzt darauf kam. Wie konnte sie ein einzelner Mensch nur so aus dem Konzept bringen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)