Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 29: Love Is Nothing --------------------------- Kapitel 29: LOVE IS NOTHING! „Liebe ist doch nichts weiter als Kummer und Schmerz!“ ****Rückblick**** „Makoto Kino. An meiner Liebe zu dir hat sich die letzten Jahre gar nichts geändert. Nun gut, doch. Sie ist um ein Vielfaches gestiegen, mit der Sehnsucht. Deswegen bin ich auch nach Japan zurückgekehrt, allein wegen dir. Ich …“, er räusperte sich nochmal kurz. „Ich liebe dich.“ Mit vor Tränen glitzernden Augen schaute Makoto zu ihm hoch. All ihre Last schien in diesem Augenblick von ihr abzufallen. Alle Sorgen, alle Trauer, all der Kummer, alle Schmerzen, alle Sehnsucht der letzten Zeit schienen sich wie in Luft aufzulösen nach diesen drei Worten. Tränen begannen ihr Gesicht zu benetzen, bevor sie sich endlich in seine offenen Arme warf. Genau in diesem Moment schossen die gewaltigen Fontänen heraus. Und vor dem prachtvollen Springbrunnen fand sich ein nach Jahren neu gefundenes Liebespaar, welches ihr Glück in diesem Moment der ganzen Welt zeigen könnte. ****Rückblick**** „Ferien!“, stöhnte Seiya, als sie das Schulgebäude verlassen hatten. „In den Ferien unternehmen wir aber dann noch unsere Abschlussfahrt nach Kyoto, also auch ein schulischer Ausflug. Die Schule wirst du also auch in den Ferien nicht los.“, erinnerte Taiki ihn grinsend. „Ja ja, aber es ist doch unsere Abschlussfahrt. Also werden wir sicher nichts von strengen Lehrern merken, auch wenn es eine schulische Veranstaltung ist. Wenigstens da werden sie uns doch noch verschonen können.“, meinte Seiya breit grinsend und ließ sich seine gute Laune durch nichts und niemanden verderben. „Seiya hat Recht! Also die Ferien müssen wir feiern! Kommt ihr mit ins Crown?“, fragte Minako begeistert. Jedoch waren alle ausgebucht. Taiki und Ami wollten sich noch zusammensetzen, damit Ami ihm den bisherigen Schulstoff noch überbringen konnte, den Taiki und Yaten dieses Jahr verpasst hatten; Rei musste früh nach Hause, weil im Tempel im Moment besonders viel Arbeit war; Makoto traf sich mit ihrer wiedergewonnen Liebe Takeru und Seiya und Usagi hatten natürlich auch gemeinsam etwas vor. Fast alle hatten also etwas vor. Alle außer Yaten. Alle Augen waren etwas drängend auf ihn gerichtet. Die Blicke der anderen ließen so viel heißen wie „Geh mit Minako mit!“ oder „Lass sie ja nicht leer ausgehen!“ Yaten seufzte kurz und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. „Also eigentlich wollte ich jetzt gleich heim und mal für mich sein.“, sagte er im genervten Ton. Minako sah ihn tief getroffen an, bevor sie sich umwandte. „Okay, dann eben nicht.“, sie versuchte, so stark zu klingen wie möglich, doch man merkte, dass ihre Stimme etwas zitterte. „Ciao.“, sie wollte schon gehen, doch da spürte sie eine Hand auf ihre Schulter und drehte sich ruckartig um. „Das war doch nur ein Scherz. Ich geh gern mit dir ins Crown.“, sagte Yaten und setzte ein entschuldigendes Lächeln ein. Sofort begannen ihre Augen zu strahlen. „Wirklich?“ „Ähm …“, Seiya räusperte sich kurz, „Also es tut mir wirklich leid, dass wir alle heute keine Zeit haben, aber wir holen das sicher noch nach in den Feiern. Wie wäre es, wenn wir die nächsten Tage Campen gehen?“, schlug er spontan vor. „Das ist gar keine so schlechte Idee.“, meinte Makoto und spielte mit dem Gedanken, auch Takeru mitzunehmen. „Also er ist zwar kein Schüler mehr und hat keinen Anlass, die Ferien zu feiern, aber könnte Takeru auch mitkommen?“, fragte sie etwas errötet und senkte mit einem schüchternen Lächeln ihren Blick. „Natürlich kommt er mit! Was für eine blöde Frage! Das ist doch die Chance, ihm noch näher zu kommen!“, antwortete Usagi heftig nickend und wandte sich sogleich an Rei. „Und was ist mit dir? Nimmst du Yuuichiro mit?“ „Warum sollte ich?!“, fragte Rei schnaubend und verschränkte mal wieder ihre Arme vor der Brust. „Ich könnte alles organisieren, im Umkreis von nur hundert Kilometern gibt es zahlreiche schöne Campingplätze; ich werde dann das Beste für uns heraussuchen.“, nahm Ami gleich allen die ganze Organisationsarbeit weg. „Das musst du doch nicht alleine machen. Ich helfe dir dabei. Das können wir gleich später machen, nachdem du mir die ganzen Unterlagen gegeben hast.“, warf Taiki freundlich ein. „Ja, ist gut.“, stammelte Ami dann etwas unsicher und strich sich aus Verlegenheit reflexartig eine blaue Haarsträhne hinter das Ohr. „Hoffentlich werde ich bis dahin mit der ganzen Tempelarbeit fertig.“, murmelte Rei seufzend. „Wenn wir fahren, dann natürlich gemeinsam. Wir warten, bis es bei dir im Tempel wieder stressfreier zugeht; erst dann fahren wir. Ist doch klar.“, erklärte Minako und war nicht minder Feuer und Flamme dafür wie die anderen. „Okay, dann schlage ich vor, wir trennen uns hier und treffen uns morgen Mittag in der Villa, um alles Weitere mit dem Camping zu bequatschen, oder?“, rundete Seiya ab, und als alle zustimmten, gingen sie ihre eigenen Wege. Alle paarweise außer Makoto, doch auch sie fand sehr bald ihren Partner, um ebenfalls ein Paar zu bilden. „Ein sehr schön und erwachsen eingerichtetes Zimmer.“, kommentierte Taiki, nachdem er in Amis vier Wände eingetreten war. Die Wände waren weiß mit vereinzelten, dunkelblauen dezenten Streifen und zeigten kein einziges Poster. Einzig und allein ein Bild aus zweitausend Puzzleteilen, welches das stille Meer und den Horizont im Hintergrund zeigte, hing über dem Bett, das an der linken hintersten Ecke stand. Daneben der Nachttisch, und auf der rechten Seite des Raumes befand sich der Schreibtisch mit dem Computer. Neben dem Schreibtisch stand noch der Kleiderschrank, sonst war das Zimmer recht geräumig und vor allem sehr sauber und ordentlich. „Und danke dir, dass ich hier bei dir vorbeikommen darf, aber in meinem Zimmer sieht es noch ziemlich leer aus, weißt du. Wir hätten dann auf dem Boden sitzen müssen, weil wir im Wohnzimmer sowieso keine Ruhe gefunden hätten.“, bedankte Taiki sich, so wie es sich nun einmal gehörte und setzte sich auf den Stuhl am Schreibtisch, nachdem Ami ihn darum gebeten hatte. „Das macht doch nichts. Willst du etwas trinken?“, sagte Ami sofort, ging zum anderen Ende des Zimmers und kramte nach ihren Heften. „Nein danke, später vielleicht. Na ja, ich hätte schon mit der einen oder anderen Komplikation gerechnet mit deinen Eltern, weil du schon fremde Kerle mit zu dir nach Hause schleppst.“, lachte Taiki heiter. „Nein, das denken sie bestimmt nicht. Sie wissen, dass ich öfters Besuch bekomme, auch von Klassenkameraden wegen Nachhilfe, weißt du.“, redete Ami ihm seine Gedanken gleich vorsichtig aus. „Und außerdem ist meine Mutter als Ärztin ohnehin den ganzen Tag in der Arbeit; und mein Vater … Meine Eltern sind geschieden, und na ja, er reist als berühmter Maler in der Weltgeschichte herum und schickt mir ab und zu Bilder; aber ich habe ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen.“, offenbarte Ami ihm nun erstmals etwas wirklich Privates über sich. „Oh, das tut mir leid. Bestimmt fehlt er dir sehr ...“, Taiki bekam ein schlechtes Gewissen, so unverblümt auf ihre Eltern zu sprechen gekommen zu sein. „Das macht nichts, wirklich. Ich bin es schon gewohnt; meine Eltern sind schon so lange geschieden; ich kenne es nicht anders.“, versuchte Ami sofort sein schlechtes Gewissen zu vertreiben, welches sie ihm sofort angesehen hatte. „Hm.“, machte er nur nachdenklich, und bevor sie sich tiefer in diese Angelegenheit verstricken konnten, stellte Ami auch schon schwungvoll einen ganzen Stapel Bücher und Hefte auf ihren Schreibtisch. „Fangen wir an!“, und so begann sie, alle Unterlagen für Taiki zu kopieren und ihm auch zu erklären, was sie alles durchgenommen hatten. Vertiefen mussten sie es nicht, denn Taiki verstand es, wie es auch nicht anders von ihm zu erwarten war, recht schnell, wenn er sich alles nur einmal durchlas. „Erzähl mal Yaten: Wie ist es dir in letzter Zeit so ergangen?“, begann Minako das Gespräch, nachdem beide sich etwas zu trinken bestellt hatten. „Hm?“, er schaute überrascht auf, „Öh, ja, also da gibt es eigentlich nicht besonders viel zu erzählen. Planeten wieder neu aufgebaut, einfach so in Frieden dahingelebt, …“, erzählte er ihr die allerkürzeste Zusammenfassung. „Und wie sieht’s bei dir eigentlich in der …“, Minako wurde zunehmend nervöser und traute sich kaum, die Frage auszusprechen, die ihr gerade wieder in den Sinn gekommen war. „… in der Liebe aus?“ „Äh …“, Yaten sah sie nur überrascht und verständnislos an und antwortete nicht. „Ich meine … Hast du denn noch keinen Freund oder … Freundin gehabt?“, stammelte Minako aufgeregt und hätte sich eine Sekunde später sofort selbst dafür ohrfeigen können. Was redete sie da für einen Unsinn? Gut, sie wusste zwar immer noch nicht, ob Yaten jetzt nun im tiefsten Herzen eigentlich ein Mann oder eine Frau war, aber musste sie ihn das so direkt fragen? „Nein, weder noch. Und außerdem bin ich ein ganzer Mann, der sich nur als Sailor Kriegerin zwangsläufig in eine Frau verwandeln muss.“, antwortete Yaten dann ein wenig grinsend. Nach einer kurzen Weile sah er sich verstohlen um, und als er sich vergewissert hatte, dass ihnen keiner lauschen konnte, erzählte er ihr weiter von seiner Vergangenheit. Dass er als Junge geboren wurde, jedoch zugleich ein zum Leben erweckter Stern und somit eine Sailor-Kriegerin war. Minako hörte ihm mit großen Augen zu. Irgendwie gefiel es ihr, seiner Stimme zu lauschen. Schon allein seine Stimme ließ sie in eine andere Welt gleiten, ohne dass sie es selbst kontrollieren konnte. Und irgendwie erleichterte sie die Tatsache, dass Yaten nun doch ein Mann war. „Und Liebe … Ich weiß ja nicht; ich finde das irgendwie unnötig. Man sagt immer, dass man ohne Liebe nicht leben kann und so einen Schwachsinn, aber an so etwas glaube ich nicht. Ich bin schließlich die letzten achtzehn Jahre auch ganz gut ohne die Liebe ausgekommen.“ „Ach so.“, kam es nur kleinlaut von Minako. Sie konnte es sich nicht erklären, aber irgendwie taten ihr seine Worte weh. Lag es vielleicht daran, dass sie ja die Kriegerin der Liebe war und aus diesem Grund so empfindlich auf seine unromantischen Ansichten reagierte? Und selbst wenn dem so wäre - sie traute sich einfach nicht, es ihm zu sagen. Viel zu groß war die Angst, dass er wütend werden könnte, was sehr schnell passieren konnte bei seinem Temperament. „Genug davon. Erzähl mal von dir. Wie ist es bei dir gelaufen nach unserem Aufbruch?“, hakte Yaten das Thema schleunigst ab, denn es war ihm schon immer äußerst unangenehm gewesen, über Liebe und so einen Kram zu reden, und aus diesem Grund versuchte er auch stets, dieses Gesprächsthema zu vermeiden und einen großen Bogen darum zu machen. Doch es wunderte ihn selbst, dass er ihr überhaupt auf diese Frage geantwortet hatte, denn normalerweise blockte er allerspätestens bei der Frage total ab. Warum das bei Minako anders war, verstand er selbst nicht … „Es ist sehr viel passiert, als ihr weg gewesen wart. Also erst Usagi … Die ganze Geschichte kennst du ja schon, oder?“, fragte das Mädchen mit den langen blonden Haaren, auf denen stets eine rote Schleife draufsaß. Yaten nickte kaum merklich. „Hm. Zugegeben, ich habe es erst richtig erfahren nach der Ankunft von Haruka und den anderen, als Seiya der Prinzessin und uns offenbart hatte, dass er uns verlassen würde. Es hat mich ziemlich überrascht, weißt du. Normalerweise spüren wir diese Schwingungen, die eine Botschaft sendet. Bei Usagi war das irgendwie anders; nur Seiya hat diese Schwingungen, dieses Licht wahrgenommen. Deswegen haben wir alle nichts gemerkt. Dennoch war es kaum zu übersehen, als Seiya plötzlich noch komischer drauf war als sonst. Als ob er in seiner eigenen Welt gefangen wäre, wie ein geistig Behinderter. Einfach verrückt! Diese sogenannte Liebe scheint den Menschen ja total kaputtzumachen. Liebe bringt nur Leid und Schmerz mit sich. Wenn nicht früher, dann später. Irgendwann verliert man sie sowieso. Deswegen bin ich wirklich froh, mich noch nie verliebt zu haben. Und das soll auch so bleiben.“ Mit einem Schlag fühlte Minako so einen rasenden Schmerz in ihrer Brust. Was war das? Warum tat es so weh? Und zugleich kam unerklärliche Erleichterung mit der Erkenntnis, dass er noch nie verliebt gewesen war. Denn das bedeutete gleichzeitig ja auch, dass er noch nie ein anderes Mädchen geliebt hatte. „Und wie sieht es mit dir aus?“, fragte Yaten, der anscheinend nichts von ihrem inneren Gefühlschaos ahnte. Minako brauchte lange, bevor sie antworten konnte, da sich ihr Hals plötzlich so trocken und rau anfühlte. „I- Ich … bin jetzt auch als Sängerin tätig.“, sagte sie mit schwacher Stimme. „Dann hast du dein Ziel jetzt wohl wirklich erreicht, was?“, Yaten freute sich ehrlich für seine alte Freundin, mit der er sich von allen Mädchen hier irgendwie doch am besten verstand, aus ihm noch unerfindlichen Gründen. Wie konnte er es auch schon zu diesem Zeitpunkt ahnen, was er wirklich für sie empfand? „Ich … muss jetzt los.“, auf einmal erhob Minako sich, kramte schnell in ihrer Schultasche und warf das Geld für die Getränke auf den Tisch, bevor sie sich umdrehte und aus dem Crown stürmte. „W- Was …?“, brachte Yaten nur raus, doch da war sie schon außer Sichtweite. Was war denn plötzlich mit ihr los? Hatte er vielleicht irgendetwas Falsches gesagt? „Frauen …“, fluchte er leise in sich hinein und fuhr sich überfordert durch die silbernen Haare. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)