Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 17: Seclusion --------------------- Kapitel 17: SECLUSION Einsamkeit ****Rückblick**** Mit beiden Armen lehnte er an das Lenkrad und starrte mit leeren Augen auf die nasse Straße draußen. „Verdammt. Was mache ich jetzt nur?“, fragte er sich leise und sah zu seinen Schuhen. Er begann plötzlich zu zittern. Ob vor Kälte oder vor etwas anderem ... vielleicht war es beides. Er wusste es nicht; er nahm es überhaupt nicht wahr. „Bin ich etwa wirklich ...“, seine Stimme war kaum ein Flüstern. Ständig sah er das Bild des kleinen süßen Mädchens vor seinen Augen. Er traute sich kaum, sich die Frage vollständig zu stellen. „Bin ich etwa wirklich ein Mörder?“ ****Rückblick**** „Wisst ihr nun, was mit Usagi und Seiya ist? Sie sind beide heute nicht in der Schule gewesen, und das ganze Wochenende habe ich auch nichts von ihnen gehört.“, fragte Rei ihre Freundinnen besorgt und sah forschend und mit etwas Hoffnung in den Augen in die Runde, doch dieser Funke fand ein jähes Ende, als sie nur in vier ratlose Gesichter geblickt hatte. „Wahrscheinlich sind die beiden bloß krank und haben sich gegenseitig angesteckt.“, mutmaßte Minako und versuchte dadurch auch, ihre Sorgen etwas zu verscheuchen. Vielleicht war es ja gar nicht so schlimm, und sie war eben die Optimistin in der Gruppe und wurde dadurch ihrem Ruf wieder gerecht. „Das bezweifle ich irgendwie ...“, sprach Ami ihre Skepsis aus und sah nachdenklich aus dem Fenster. „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es etwas Ernsteres ist ...“ „Diesen Verdacht habe ich auch.“, stimmte Makoto versunken überein. „Ja. Wäre sie wirklich krank, würde sie uns anrufen und volljammern. Ihr kennt sie doch.“, bestätigte Rei ihre Vermutungen mit einem ernsten Nicken. „Ich schlage vor, wir teilen uns auf. Ami und Makoto schauen bei Seiya nach dem Rechten, während Minako und ich bei Usagi vorbeischauen. Abgemacht?“ Vier Köpfe nickten entschlossen und so erhoben sich die Freundinnen gleichzeitig und mit neuer Motivation. http://www.youtube.com/watch?v=M48D9zTwrSA&feature=related („Firefly (Saturn Sad Theme)“ by Vanessa Mae) Was war nur los mit ihm? Warum nur fühlte er sich so ... falsch? So leer? Er war doch so überglücklich mit Usagi gewesen, so glücklich wie noch nie zuvor in seinem Leben. Sie waren doch so zuversichtlich gewesen, was ihre Zukunft anbelangt hatte. Nie hatten sie sich Sorgen darüber gemacht. Ihre selbst gestaltete Zukunft würde viel glücklicher werden als die herkömmliche, so hatten sie zumindest immer gedacht. Jedoch hatte er damals nicht gewusst, dass das Königspaar in der altbekannten Zukunft eine Tochter haben würde. Wenn er das gewusst hätte ... War nun er Schuld, dass dieses süße Mädchen niemals existieren würde? Dass es womöglich sogar schon ausgelöscht worden war? Und das etwa nur, weil er hier auf der Erde war? An der Seite der zukünftigen Mutter? Was für eine Frage. Natürlich war es seine Schuld. Wessen denn auch sonst? Die Zukunft mit dem Erdenprinzen und der Mondprinzessin war so perfekt gewesen, und da war er plötzlich aus heiterem Himmel aufgetaucht und hatte dann den schwersten Fehler seines Lebens begangen: Er hatte sich unsterblich verliebt ... Warum nur war er so naiv gewesen und hatte auch nur eine Sekunde geglaubt, dass er mit Usagi eine glückliche Zukunft haben könnte? Er hatte nie einen Platz gehabt in ihrer heilen Welt. Er hatte nie hier in ihrer Welt dazugehört. Er hatte sich ohne Erlaubnis einfach hineingedrängt. Waren sie vor Liebe tatsächlich so blind gewesen und hatten sich waghalsig gegen das Schicksal gestellt? Es war doch vollkommen egal, ob sie jetzt zusammen waren. Das Schicksal stand doch bereits fest! „Wie soll es jetzt nur weitergehen?“, fragte er sich selbst mit gebrochener Stimme. Er wusste nicht genau, wie lange er schon auf seinem Bett lag und laute Musik im Hintergrund laufen ließ. Jegliches Zeitgefühl hatte er verloren, genau wie jede andere Verbindung zur weltlichen Realität. Eins wusste er jedoch ganz genau: Er wollte nicht verantwortlich sein, dass die Tochter von Usagi niemals auf die Welt kommen würde. Er wollte diese Schuld nicht tragen. Niemals. Egal, was er dafür geben musste ... Egal, auf was er alles verzichten musste ... Er wollte dem kleinen Mädchen ihr Leben zurückschenken, das er sich mit Gewalt genommen hatte. Er ... wollte kein Mörder sein ... „Guten Tag Frau Tsukino. Ist Usagi vielleicht da?“, fragte Minako Usagis Mutter höflich, nachdem diese die Tür aufgemacht hatte. Diese zögerte kurz, bevor sie antwortete. „Ja, aber sie will niemanden sehen. Seit Tagen sperrt sie sich in ihrem Zimmer ein und lässt sich nicht blicken. Irgendetwas muss zwischen ihr und Seiya vorgefallen sein ...“, erzählte die besorgte Mutter ihnen mit resigniertem Blick. „Dürfen wir trotzdem rein und versuchen mit ihr zu reden?“, fragte Rei sie vorsichtig und hoffte, dass sie an Usagi herankommen würden. „Natürlich. Ich setze all meine Hoffnungen auf euch.“, antwortete Ikuko darauf, machte die Tür weit auf und trat beiseite. Schon seit einer geschlagenen Viertelstunde betätigte Makoto ununterbrochen die Klingel von Seiyas Villa. Zumindest das große Gittertor hatten sie ohne größere Probleme überspringen können und standen nun unmittelbar vor dem Anwesen. „Wahrscheinlich ist er wirklich nicht da.“, nahm Makoto seufzend an. Ami unterdessen war vor der Garage und schaffte es, sie aufzumachen. „Hm.“, machte sie kurz und schloss das Garagentor wieder. Anschließend ging sie zum Eingang zurück, zu ihrer klingelnden Freundin. „Sein Wagen steht noch da, und da seine Villa weiter von der Stadt entfernt liegt und er, so berühmt wie er ist, sicher keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen wird, nehme ich an, dass er sich schon noch in unserer unmittelbaren Nähe aufhalten muss. Und hier gibt es weit und breit nur Wald und ein kleiner See. Könnte er vielleicht dort sein?“ „Also müssen wir den ganzen Wald absuchen?!“, fragte Makoto erschrocken und gab einen lauten Seufzer von sich. „Jetzt reicht’s! Seiya! Mach gefälligst auf, sonst breche ich wirklich die Tür ein!“, brüllte sie drohend und schlug energisch gegen die harte Tür. „Seiya ... Warum meldest du dich nicht?“, hauchte Usagi lautlos, lag in ihrem Bett und lauschte ihrem iPod. Immer wieder flossen vereinzelte Tränen ihre Wangen herunter. Was war nur los? Sie waren doch so glücklich zusammen gewesen. Es war doch alles so schön gewesen. So perfekt. Warum also mussten sie jetzt getrennt sein? Warum? Sie verstand es einfach nicht. Sie verstand es wirklich nicht ... Die ganze Zeit über hielt sie die Kette umklammert, die Seiya ihr in der Nacht nach ihrem Geburtstag geschenkt hatte. Sanft umschlang er ihre schmale Taille und setzte sich neben sie auf das Bett. „Und außerdem soll diese Kette ein weltliches Symbol für ein Versprechen sein, das ich dir jetzt geben werde.“, sagte er in einem ernsten Ton. „Ein Versprechen?“, fragte sie nach und sah zu ihm hoch. Er nickte stumm und hielt sie in seinen Augen gefangen. „Egal, was auch passieren wird ... Meine Liebe zu dir wird niemals verblassen und ich werde immer Dein sein. Für alle Zeiten ...“ Warum war sie eigentlich so traurig und niedergeschlagen? Es war doch noch gar nichts entschieden, oder? Seiya hatte nichts vom Ende gesagt. Gar nichts. Er hatte ihr doch damals versprochen, sie immer zu lieben, und er war ein Mensch, der seine Versprechen ganz bestimmt hielt. Bisher hatte er doch alle seine Versprechen gehalten, und diesmal würde es keine Ausnahme bilden. Also gab es doch noch Hoffnungen … oder? Doch weshalb machte sich so eine Angst in ihr breit? So ein schreckliches Gefühl? Eine böse Vorahnung? Es klopfte an ihrer Zimmertür, doch das hörte sie nicht durch ihren iPod. Leise wimmernd vergrub sie ihr Gesicht ins große Kissen und weinte weiter stumme Tränen. „Usagi! Usagi, hörst du mich? Mach auf und lass uns reden, bitte!“, rief Rei und klopfte lautstark an der Tür, jedoch erhielt sie keine Antwort. „Usagi!“, ertönte auch Minakos Stimme durchdringend. „Wir werden so lange hier bleiben, bis du aufmachst!“ Plötzlich spürten beide jeweils eine Hand auf ihren Schultern. Verwunderten drehten sie sich um und sahen Ikuko, in deren Augen kleine Tränen glitzerten. „Vielen Dank für eure Hilfe.“, bedankte sie sich mit einem warmen Lächeln, bevor sich eine Träne ihren Weg zu ihren Wangen herunterbahnte. Auch Rei und Minako begannen zu weinen. „Und, habt ihr etwas herausgekriegt von Seiya?“, fragte Minako Makoto und Ami, die bedauernd ihren Kopf schüttelten. „Nichts. Wir haben die ganze Zeit geklingelt und anschließend den ganzen Wald nach ihm abgesucht, aber wir konnten ihn nirgends entdecken.“, erklärte Ami niedergeschlagen. „Und seid ihr an Usagi herangekommen?“, fragte Makoto, jedoch mit wenig Hoffnung, da sie schon ihre traurigen Gesichter gesehen hatte, als sie sich getroffen hatten. „Nein, sind wir nicht. Sie hat einfach nicht aufgemacht. Wir haben nicht einmal etwas von ihr gehört. Sie hat gar kein Lebenszeichen von sich gegeben.“, antwortete Minako darauf geknickt und sah zu ihren zusammengefalteten Händen. „Wenn wir doch nur wüssten, was da eigentlich genau zwischen ihnen vorgefallen ist. Dann könnten wir ihnen zumindest etwas helfen. Aber so ... können wir nur herumsitzen und Däumchen drehen.“, beim letzten Satz schwang deutlich Zorn in Reis Stimme mit. „Wie konnte so etwas nur geschehen. Sie waren doch so glücklich zusammen gewesen ...“ „Es muss sehr heftig gewesen sein, dass sie nicht einmal mit uns darüber reden. Usagi ... Warum vertraut sie uns diese Geschichte nicht an? Wir sind doch beste Freundinnen ...“, fragte Ami sich und runzelte konfus ihre Stirn. „Freitag hat Usagi mir noch solchen Mut gegeben wegen Takeru. Dass sie durch ihren Kampf nun endlich glücklicher als je zuvor ist ...“, murmelte Makoto gedankenverloren. „Hat sie das tatsächlich?“, fragten alle drei Mädchen und sahen zu ihrer gemeinsamen brünetten Freundin. Diese nickte kurz. „Ja, das hat sie.“, antwortete sie prägnant und erinnerte sich an das Gespräch zurück, welches gerade mal vor drei Tagen stattgefunden hatte ... „Aber Makoto, das ist doch nicht die richtige Einstellung! Bisher haben wir doch immer unsere Träume gehabt, für die wir stets gekämpft haben, egal wie aussichtslos auch die Lage schien. Nie haben wir uns einfach nur mit dem zufrieden gegeben, was wir haben, denn allein damit werden wir doch niemals glücklich, oder? Sieh mich an: Bei mir ist bereits mein ganzes Leben entschieden gewesen. Mein gesamtes Schicksal. Einfach alles. Doch ich habe mich damit einfach nicht zufrieden gegeben. Ich habe gewusst, dass ich so nie glücklich werden könnte, bin aufgestanden und habe mich endlich gewehrt. Habe Einspruch erhoben und für meinen wahren Traum, meine wahre Liebe, gekämpft. Und nun sieh mich heute an: Ich bin glücklicher als je zuvor.“, instinktiv griff sie nach ihrer Kette und hielt sie vorsichtig fest. Dabei umspielte ein glückliches Schmunzeln ihr schönes Gesicht. „Wie kann so etwas nur passieren? Wie nur?“, sprach Makoto den Gedanken aller aus. Keiner von ihnen konnte die neuesten Geschehnisse begreifen. Es schien alles einfach so unwirklich. Nicht von dieser Welt. Seiya und Usagi waren das schönste und glückseligste Paar, welches sie gesehen hatten. Sie wirkten sogar noch um ein Vielfaches glücklicher und fröhlicher zusammen als Mamoru und Usagi zu ihren schönsten Zeiten. „Es war doch alles so perfekt ...“ Sollte das alles etwa vorbei sein? War das tatsächlich das Ende der wundervollsten und strahlendsten Liebe aller Zeiten? Alle vier Schülerinnen befürchteten es, doch keiner wagte es, diesen schrecklichen Gedanken auszusprechen. Es war doch viel zu verfrüht, bereits zu diesem Zeitpunkt schon den Teufel an die Wand zu malen. Die beiden würden sich schon zusammenraufen; sie waren doch füreinander bestimmt. Aber nicht durch eine vorherbestimmte Zukunft, sondern rein aus freiem Willen. Und genau das machte ihre wahre Liebe so einzigartig und stark. Ihre Rose der Liebe würde schon bald sicher wieder in ihrer vollsten Pracht blühen. Daran glaubten Rei, Ami, Makoto und Minako einfach ganz fest, trotz aller Zweifel, die sie versuchten vollständig zu verbannen. Doch es gelang ihnen einfach nicht … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)