Growing Rose Of Love (Teil 2) von Lina_Kudo (Aufblühende Rose der Liebe (Seiya&Usagi)) ================================================================================ Kapitel 8: Jealousy ------------------- Kapitel 8: JEALOUSY Eifersucht ****Rückblick**** Beautiful World handelte von einem Mädchen, das schwer verliebt war und sich nichts Anderes wünschte, als ihrem Angebeteten nur ein einziges Mal ganz nahe sein zu können. Es war also kein trauriges Lied; es handelte nicht von Abschied oder Trennung. Nur von einer scheinbar einseitigen Liebe, doch es wurde klar, dass selbst in so einer Liebe die Hoffnung nie sterben würde und es vielleicht irgendwann doch zu einem Happy End kommen könnte. Dieses Mädchen, von dem sie sang, würde ewig träumen und diesen Traum auch niemals aufgeben. Es war der Optimismus in Person. Aber warum auch nicht? Sie war nun glücklich, endlich ihren Seiya an ihrer Seite zu haben, also durfte sie ihr Glück und ihre Lebensfreude doch auch in ihrer Musik wiedergeben, oder? ****Rückblick**** Als auch dieses Lied abklang, ertönte sogleich die Melodie von »Will You Love Me Tomorrow«, ihrem gemeinsamen Duett. Leichtfüßig rannte Usagi durch die große Bühne und versteckte sich hinter einem künstlichen Baum. Im nächsten Moment erschien Seiya in einem weißen Anzug auf der Bildfläche und begann, die heitere Musik mit seiner sanften Stimme zu begleiten. »Wo hast du dich versteckt, meine Geliebte? Zeige dich doch; ich werde dich nämlich ohnehin überall finden. Ich muss dich finden. Ich brauche dich nur zu sehen, um die Zeit vollends zu vergessen. Selbst die Stunden und Tage, in denen ich noch traurig war …« Mit einem verliebten Lächeln sang auch Usagi nun ihren Part, hielt sich aber trotzdem hinter dem Baum versteckt. Denn dieses Lied sollte die frische, junge Verliebtheit ausdrücken. Eine Liebe; zart, naiv und unschuldig. Und dieses verliebte Herumalbern, welches dadurch deutlich wurde, dass sie zunächst vor ihm floh, unterstrich dieses Bild noch einmal zusätzlich. Wie zwei frisch verliebte Turteltäubchen alberten sie auf der Bühne herum. Dabei blickten sie sich ohne Unterbrechung tief in die Augen, verschmelzte geradezu in dem unsagbaren Blau des jeweils anderen. »Wir werden jede Sekunde genießen, in der wir zusammen sind … In der wir beieinander sind und uns gegenseitig lieben. Und vergessen so jeden dunklen Tag, an dem wir nicht zusammen sein konnten. You will still love me tomorrow …« Allmählich klang das Lied ab. Eine Totenstille legte sich wie ein unsichtbarer Schleier um die gesamte Konzerthalle. Alle Augen, die sich dort befanden, waren auf das Traumpaar gerichtet, das sich auf der Bühne befand. Jeder wartete mit großer Anspannung, was wohl noch passieren würde. Seiya lächelte seine Usagi immer noch zärtlich an, bevor er sich herunterbeugte und ihr einen flüchtigen, aber sehr gefühlvollen Kuss auf die Lippen drückte. Schlagartig stand das gesamte Publikum auf und klatschte laut Beifall; parallel dazu ohrenbetäubendes, fast schon hysterisches Gekreische von weiblichen Fans. Gemeinsam schrien die leidenschaftlichen Anhänger Seiyas im Chor ihren Wunsch aus. »Zugabe! ›Soledad‹! Zugabe! ›Soledad‹!« Usagi wollte Seiyas Hand gerade loslassen, doch er hielt sie nach wie vor fest. Verschmitzt lächelnd sah Usagi zu ihm herauf und näherte sich seinem Ohr. »Es ist dein Song - da wollen deine Fans nur dich auf der Bühne sehen. Und ich … will dich auch wieder von unten aus bewundern. Also, bis gleich.« Das war ein Argument, den Seiya schließlich überzeugte und ihn, wenn auch nur widerwillig, ihre Hand freigeben ließ. Sie schenkten sich noch gegenseitig einen letzten verliebten Blick, bevor Usagi sich von der Bühne entfernte und sich zu Rei, Makoto und Ami in die erste Reihe gesellte. »Ihr wart einfach großartig!«, lobten Rei, Makoto, Minako und Ami schwärmend. Usagi nahm dies jedoch nur sehr vage mit. Viel zu gefesselt war sie von dem Anblick ihres Geliebten, der gerade den Nummer Eins-Hit des Jahres sang. Dabei sah er ihr tief in die Augen. Als ob er dieses Lied nur für sie sang … und dem war wohl auch so. Doch dann passierte etwas Unerwartetes. »W- Was zum …?!«, brachte Usagi nur heraus, als plötzlich ein verrückt gewordener weiblicher Fan die Bühne bestieg und auf Seiya zurannte. Dieser war nicht minder überrascht, als ihm ein völlig fremdes Mädchen wie aus dem Nichts in die Arme lief. Jedoch behielt er einen kühlen Kopf und sang seinen Sohn fehlerfrei weiter, auch als das Mädchen begann, die Arme um seinen Nacken zu schlingen und ihn zu sich runterzuziehen. Notgedrungen legte er ebenfalls einen Arm um sie, um noch über alles die Kontrolle zu behalten; schließlich konnte er sie schlecht einfach von sich wegdrücken. Natürlich nicht wegen seines Images, sondern weil er, im Gegensatz zu vielen anderen Stars, ein Herz besaß. Ein viel zu großes Herz. Das Mädchen schaute auf und sah ihn mit roten, verheulten Augen an. Er konnte ihr darauf nur ein warmes Lächeln schenken, während er weitersang. »D- Das ist doch die Höhe!«, kam es wütend von Usagi, die bereits auf den Beinen stand, jedoch von Rei und Makoto aufgehalten wurde, bevor sie ebenfalls die Bühne stürmen konnte. »Nein Usagi, du darfst da doch nicht mittendrin reinplatzen!«, zischte Rei eindringlich und drückte sie gemeinsam mit Makotos Hilfe auf ihren Platz zurück. »Das gäbe sicher einen Skandal!«, pflichtete die großgewachsene Brünette ihr nickend bei und versuchte ebenfalls, der Furie, die in Usagi zum Leben erwacht war, Einhalt zu gebieten. »Na ja, eigentlich ist es bereits ein Skandal, dass es ein einfacher Fan wirklich geschafft hat, auf die Bühne zu gelangen und Seiya mitten bei seinem Auftritt so zu … überfallen«, kommentierte Ami das Geschehen stirnrunzelnd. Und ihre Mutmaßungen gingen noch weiter. »Ich frage mich, wie sie das trotz der strengen Sicherheitsmaßnahmen geschafft hat. Hat sie vielleicht die Wachmänner erpresst?« »Das ist mir total egal, wie sie nach oben gelangen konnte, hört ihr?«, plärrte Usagi zornig, doch ihre schreiende Stimme wurde mühelos von der lauten Musik übertönt. Immer noch wehrte sie sich gegen Rei und Makoto. Vergeblich. »Das ihr mir sowas von scheißegal!« »Seiya! Oh mein Gott; du siehst von der Nähe noch viel göttlicher aus als von der Ferne und in den ganzen Medien«, schwärmte das Mädchen verträumt, welches etwa in seinem Alter sein musste und deren langen, welligen Haare in der Farbe von Milchschokolade auf ihrem gesamten Rücken ausgebreitet waren. Mit ihren leuchtend grünen Augen verfolgte sie jede noch so kleine Bewegung ihres Schwarms. Mit zittrigen Fingern legte sie ihre Hand auf seine Wange. »Oh mein Gott, ich habe tatsächlich Seiya Kou angefasst!«, flüsterte sie eher zu sich selbst als zu ihrem Gegenüber. Sie rang sichtlich um Fassung, denn es sah ganz danach aus, als würde sie jeden Moment das Bewusstsein verlieren. Ihr Atem ging schwer, an ihrer glatten Stirn hatten sich bereits Schweißtropfen gebildet. Oh Gott, hoffentlich bekam sie jetzt nicht wirklich einen Anfall! Vorsichtig, aber bestimmt packte Seiya ihr Handgelenk und entfernte ihre Hand von seinem Gesicht. Anschließend warf er gleich einen flüchtigen Blick zu Usagi, und was er dort sah, veranlasste ihn dazu, sich kurz auf die Unterlippe zu beißen. Sie sah … wütend aus. Und das war noch stark untertrieben. So wutentbrannt hatte er sie noch nie gesehen. Gezwungenermaßen blickte er mit einem gequälten Lächeln auf seinen krankhaften Fan hinunter. »W- Würdest du mich bitte loslassen?«, flüsterte er leise, denn in diesem Augenblick hatte er eine kurze Gesangspause, die er natürlich sofort ausnutzte. Zugegeben: Orgendwie fiel es ihm schon ein wenig schwer, sie abzuweisen. Schließlich liebte er seine Fans und fühlte sich immer geehrt, wenn sie ihn so vergötterten, doch das ging dann doch etwas zu viel des Guten. »Ich bin Akira, dein größter Fan!«, flötete sie ganz aufgeregt weiter und schien seine Bitte gar nicht gehört zu haben. Ach was du nicht sagst. »Ja, das ehrt mich wirklich sehr, Akira …« Doch weiter kam er nicht, denn er reagierte schnell und drehte seinen Kopf zur Seite, sodass Akiras entgegenkommender Kuss nur auf seiner Wange landete. Mit einem Schlag verzehnfachte sich das Blitzlichtgewitter im Publikum. Lautes Gegröle herrschte in der riesigen Halle. Usagi hatte das Gefühl, dass ihr Kinn bereits auf dem Boden aufgeschlgen war. Kinen Ton ausbringend beobachtete sie dieses Horrorszenarion und war einfach nur noch … ja, fassungslos. Mit anderen Worten konnte man das nicht ausdrücken. »Schätzchen! Wie oft muss ich es dir noch sagen? Das gestern … Ich wollte das nicht, wirklich! Sie hat mich einfach total überrumpelt! Und es tut mir leid!« Schon seit einer geschlagenen halben Stunde versuchte Seiya, mühselig auf seine sture Freundin einzureden. Doch anscheinend stieß er dabei nur auf taube Ohren. »Ja, man hat ja gesehen, wie vehement du dich gegen ihre Umarmung gewehrt hast«, knurrte Usagi nur zickig zurück, und ihre Stimme klang dabei übermenschlich hoch. »Du hast dich ja sogar von ihr küssen lassen!« Erhobenen Hauptes stolzierte sie weiter vor Seiya her. »Ich habe meinen Kopf doch sofort weggedreht«, rechtfertigte Seiya sich seufzend, ging ihr weiter hinterher und hielt auch problemlos mit ihr Schritt. »Akira war einfach zu schnell; es war schon zu spät. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren.« »Akira heißt sie also; jetzt kennst du sogar schon ihren Namen!«, höhnte Usagi darauf bissig und blieb stehen, da die Fußgängerampel in einem sanftigen Rot leuchtete. Man konnte von Glück reden, dass sie überhaupt noch auf den Verkehr achtete, so verärgert, wie sie war. Seiya machte ebenfalls direkt neben ihr Halt. »Sag mal: Bist du etwa wirklich eifersüchtig deswegen?«, fragte Seiya sie aus heiterem Himmel mit einem schelmischen Grinsen. »Ja, das bin ich; was dagegen?«, giftete Usagi nicht minder gereizt zurück und verschränkte ihre Arme trotzig vor der Brust. Nun stand Seiya die Überraschung wie ins Gesicht geschrieben. Es folgte ein heiteres, amüsiertes Lachen seinerseits. »Was ist bitte so lustig?«, fragte die Eifersüchtige entrüstet und konnte ihn nur verständnislos anblicken. Wollte er sie jetzt wirklich auch noch zusätzlich kränken, nachdem sie ihn gleich in ihre Karten hatte schauen lassen? »Du überraschst mich wirklich immer wieder auf‘s Neue, Schätzchen! Immer, wenn ich glaube, deine Reaktion genau voraussehen zu können, machst du mir einen Strich durch die Rechnung.« Sanft tätschelte er ihren blonden Schopf. Er hatte nämlich wirklich nicht erwartet, dass Usagi gleich so offen zugeben würde, dass sie eifersüchtig war. Viel eher, dass sie das bis zum Schluss strikt abstreiten würde, obwohl sie ganz genau wusste, dass es eigentlich der Wahrheit entsprach und sie sich damit nur etwas vormachte. Ja, da hätte viel eher iher typischen Art entsprochen. Das war viele der Eigenschaften, die ihn so an ihr faszinierte und schätzte; eine ihrer wunderbaren Züge: Dass er ihre Reaktion manchmal einfach nicht vorhersehen konnte. »Wie?«, fragte das Mädchen mit den langen blonden Haaren perplex. »Egal, das erkläre ich dir vielleicht ein anderes Mal«, winkte der Gefragte ab und deutete mit einer Kopfbewegung zu der anderen Straßenseite, auf der sich eine große Eisdiele befand. »Lust auf einen großen Eisbecher mit extra viel Sahne?«, fragte er sie mit einem überbreiten Grinsen. Ein siegessicheres Funkeln blitzte in seinen leuchtend blauen Augen auf. Er war sich absolut sicher, dass Versöhnungsversuch Nummer Zwei garantiert mit Erfolg gekrönt werden würde. Dafür würde er sogar seine Hand ins Feuer legen. Unschlüssig biss diese sich leicht auf die Lippen. Sollte sie ihn wirklich so leicht davonkommen lassen? Na ja, eigentlich war sie ja gar nicht ernsthaft sauer oder enttäuscht auf Seiya. Nur hegte sie eine starke Abneigung gegen diese … Akira. Und diese grenzenlose Wut auf sie ließ sie an Seiya aus, der eigentlich gar nichts dafür konnte. Sie seufzte kurz, als sie das einsah. Wieder einmal war sie im Unrecht, und Seiya war einfach so gut zu ihr. Und was tat sie als Dankeschön? Ihn unnötigerweise total ungerecht behandeln. Was war sie nur für eine Freundin? Sie verzog ihre Lippen endlich wieder zu einem Lächeln. »Was für eine Frage. Natürlich!« Im nächsten Augenblick hakte sie sich bei ihrem Freund ein und zog ihn gut gelaunt mit sich, als die Ampel ihnen im wortwörtlichen Sinne wieder grünes Licht gab. Seiya konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. In manchen Fällen wusste er dann doch ganz genau, wie Usagi auf bestimmte Sachen reagierte, so wie zum Beispiel auf Eis und andere Leckereien. Da gab es absolut keine Ausnahmen, solange sie Usagi hieß. Manche Dinge änderten sich eben nie. »Du … Seiya?«, fragte Usagi kleinlaut, nachdem sie den ersten Löffel ihres riesigen Bananensplits gekostet hatte. »Hm?«, fragte dieser und ließ sich gerade das Tiramisu-Eis auf der Zunge zergehen. »Es tut mir wirklich leid, dass ich so überreagiert habe. Nur ist es so, dass ich das Bild von euch beiden ständig vor mir sehe und … Ach, das macht mich einfach rasend. Ich verstehe es ja selbst nicht: Ich weiß ganz genau, dass es nur eine harmlose Umarmung war und du sie sicher nicht wolltest, denn ich vertraue dir ja voll und ganz. Aber trotzdem: Dieser Anblick hat mich einfach nicht kalt gelassen.« Länger hätte es ihr schlechtes Gewissen nicht zugelassen, ihre längst überfällige Entschuldigung noch weiter vor sich herzuschieben. Seiya hatte für die Entschuldigung ein warmes Schmunzeln übrig. »Ist schon okay. Und ich glaube, ich verstehe dich und deine Gefühle gerade besser als du selbst.« Als er für diese Aussage nur einen ratlosen Blick erntete, fuhr er gleich fort. »Du bist eifersüchtig, obwohl du ganz genau weißt, dass es keinen Grund dafür gibt. Und trotzdem bist du es. Weißt du: In der Liebe spielt der intellektuelle Verstand keine Rolle mehr. Die Eifersucht ist trotzdem da, auch wenn sie noch so absurd erscheint. Auch wenn du mir noch so sehr vertraust. Und deswegen bin ich auch ganz froh, dass du so reagiert hast, weil es mir den eindeutigen Beweis liefert, dass du hoffnungslos in mich verliebt bist.« Beim letzten Satz schlich sich sein altbewährtes freches Grinsen auf die Lippen. Bevor Usagi etwas darauf erwidern konnte, klingelte Seiyas Handy. Schnell griff er in seine Hosentasche, wischte über den Display und hielt ihn sich vor sein rechtes Ohr. »Kou?«, meldete er sich. »Hm … Ja, okay … Ja, das ist klasse! … Verstanden … Alles klar, bis morgen!« Er beendete das Telefonat und legte auf »Was ist morgen?«, fragte Usagi ihn neugierig. »Die Villa ist heute endlich fertig geworden und ich kann morgen gleich da einziehen. Du kommst doch mit zur ersten, großen Einsicht, oder?«, fragte er sie mit unverhohlener Hoffnung und Vorfreude in der Stimme. »Na klar!«, antwortete die Sängerin lächelnd und nickte. Es war doch selbstverständlich, dass sie dabei sein wollte, wenn er sich seine Villa das erste Mal anschauen würde, oder? So ein Ereignis würde sie sich sicher nicht entgehen lassen. »Gut«, erwiderte der Schwarzhaarige und es war aus unerfindlichen Gründen Erleichterung aus seiner Stimme herauszuhören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)